- 40 —
dischen Düne parallel ziehenden Kanal mit dem Außenhafen
Helder verbunden; in Südholland an der Maas: Rott er-
dam, und zwischen Oster- und Westerfelde das Valkyrenland,
die Insel Walchern.
Die Dichtigkeit der Bevölkerung, die relativ bedeutendste Euro-
Pas, in den zahlreichen großen Städten concentriert, nimmt nörd-
lich vom Rhein mit den Städten ab: in den friesischen Marschen
der Nordküste reicher Bauernstand, in Flandern großes Prole-
tariat. — Hand in Hand mit dem Glanz und Reichthum der
Städte in Folge ihrer Verbindung mit Italien und dem übrigen
Rheinlande gegen Ende des Mittelalters Entwickelung der Künste
(Baukunst, Malerei) und Wissenschaften. Ihr Einfluß auf das
übrige Deutschland; früher fchon Einfluß der Agrikultur auf
Brandenburg, wozu später unter dem großen Kurfürsten der
der Merkantilpolitik und der Kriegskunst kam. Dem großen
geistigen Aufschwung ist Erschlaffung gefolgt.
Wegen der langen Kämpfe mit den Naturgewalten späteres
Hervortreten des Nordens als des Südens, der sich jenem noch
weiter durch die von dem wallonischen Theil der Bevölke-
rung abhängige politische und religiöse Entwicklung entfremdete.
Daher nach vergeblichen Versuchen, die Einheit herzustellen, jetzt
zwei Königreiche, die (zu s/3) resormierten Niederlande,
das Land des Seehandels, bis zu den Scheldemündungen (596
Qm. mit 3,673,000 Ew.), und das katholische Belgien,
das Land der Gewerbe, bis zu seinen an Ludwig Xiv. verlöre-
nen Provinzen (535 Qm. mit fast 5,000,000 Ew.). Jenes mit
holländischer Landessprache (Neederduitsch)*); dieses mit vlämi-
scher Volkssprache bis zur Sprachgrenze Dünkirchen, Brüssel,
Mastricht, unter dem Druck des Französischen, der Sprache der
Regierung und der südlich von jener Grenze wohnenden Wal-
lonen. Zwischen diesen und Trier der 46 Qm. große deutsche
Theil des Herzogthums Luxemburg, das durch Personalunion
mit dem Königreiche der Niederlande verbunden, durch Handels-
interessen (Zollverein) vom deutschen Hinterlande abhängig ist.
Das Kolonialgebiet des Königreichs der Niederlande.
Von den zur Blütezeit der Republik der General-Staaten den
*) Der einzigen niederdeutschen Schriftsprache mit selbständiger Litera-
tur. Der friesische Dialect ist durch sie verdrängt. — Das Vlämische ein
dem Holländischen zunächst verwandtes Niederdeutsch. Die Wallonen im
Hügel- und Berglande Reste der belgischen mit Romanen gemischten Bevöl-
kernng, 3/8 gegeh 5/8 Vlamländer.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
— 77 -
niola (St. Domingo) und von den Vereinigten Staaten drohen-
den Gefahren.
2. Zu Portugal gehören außer den von den Portugiesen
zu Europa gerechneten Azoren und Madeira, den gerühmten
Gesundheitsstationen,
a) in Afrika die noch unter der Herrschaft der nahen Sahara
stehenden Inseln des grünen Vorgebirges, Niederlassuu-
gen an der Küste von Guinea, Mozambique u. a., große
Länderstrecken, ohne den Segen europäischer Kultur. —
b) In Asien ist die große indische Herrschaft zusammenge-
schrumpft auf die beiden Städte G oa und Diu in Vorderindien^
einen Theil der Suudaiusel Timor und Macao*) an der chine-
fischen Küste.
In Amerika hat Portugal die Herrschaft über das gewaltige
tropische Stromgebiet des Maranhon nicht (wie Spanien die
seinige) durch die französische Revolution, während der Brasilien
die Zuflucht der portugiesischen Königssamilie, sondern durch die
Zwistigkeiteu des Könighauses Braganza eingebüßt.
§. 3. Die Apeninnenhalbinsel.
Das Königreich Italien.
Die mittlere und vermittelnde der drei südeuropäischen Halb-
inseln (vgl. Vorderindien), mit den umliegenden größern und
kleinern Inseln 5500 Qm. Näher als jene Halbinseln dem Her-
zen Europas und in enger Verbindung mit ihm durch ihre zwi-
schen dem 25. und 31. Meridian vom innern Alpenbogen um-
schlossene, zum Theil in ihn hineingewachsene Wurzel, den
Schwerpunkt Italiens, seitdem die Deutschen die Erbschaft
der Kelten und Römer im Alpen- und Pogebiete angetreten.
Von hier erstreckt sich die Halbinsel, in Gestalt und Richtung**)
von dem die Alpen an Länge erreichenden Apennin (demrück-
grat Italiens) abhängig in fast parallelen Küstenlinien, durch-
schnittlich 25 Meilen breit südöstlich in das Mittelmeer, zuletzt
in eine kleinere vom Gebirge ab- und Griechenland zugewandte,
und in eine größere nach Afrika gerichtete Halbinsel gespalten***),
*) Auf einer kleinen Insel in der Nähe von Cangtong. Früher als
einzige Verbindung Europas mit China von großer Bedeutung.
**) In der Nähe des 30. Meridians Venedig, Rom, Lilybäum (Marsala).
***) Plin. N. H. 8, 21: grerniurn terrarurn cornrnercio patens undique
et tarnquarn ad juvandos mortales avid e in mariaprocurrens. cl
37, s. f.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Europa Afrika Niederlassuu- Guinea Mozambique Asien Timor Amerika Portugal Spanien Brasilien Braganza Italien Europas Italiens Italiens Griechenland Afrika Europas China Venedig Rom
§ \25. Das Weste Ibische Tiefland.
189
Schleusentore, welche für gewöhnlich geschlossen sind, bei t'efer Ebbe das Wasser dem
Meere zu. Andere Polder werden durch Pumpwerke entwässert. (Abb. 93).
Königreich der Niederlande, 33 000 qkm, 6 Mill. Einw., zu */a evangelisch.
Die Marschen der Niederlande sind außerordentlich fruchtbar und überall auf das
sorgfältigste bebaut. Acker-, Gartenbau und Viehzucht werfen reiche Erträge ab.
Daneben blühen seit alters her Seehandel und Fischerei. Nach der Befreiung von der
spanischen Herrschaft erwarben die Niederländer zahlreiche Kolonien und erhoben
sich eine Zeitlang zur ersten Seemacht Europas. Diese Zeiten des Glanzes sind freilich
vorbei, aber auch jetzt sind die Niederlande eine bedeutende See- und Handelsmacht.
-Ural) die Beherrschung der Rheinmündungen ist auch ein großer Teil des Handels
nach dem westlichen Deutschland in ihren Händen. Die Niederlande sind daher ein
sehr reiches und dichtbevölkertes Land.
Die erste Handelsstadt und zugleich Hptst. der Niederlande und Universität ist
Amsterdam, in der Provinz Holland, nach der auch wohl das ganze Land benannt
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Niederlande Europas Niederlande Rheinmündungen Deutschland Niederlande Niederlande Amsterdam Holland
13
scher Meerbusen), Nordsee (Kattegat, Sund, großer und kleiner Belt. Kanal la manche mit Straße von Calais, atlant. Ocean, biscayscher Meerb. (Straße von Gibraltar), mittellünd. Meer, tyrrhenisches, adriat. und jonisches Meer, Archipel (Dardanellen), Marmormeer (Straße von Konstantinopel), schwarzes Meer (Straße von Kassa), asowsches Meer. Meerbusen von Lyon, Genua, Triest und Venedig.
3. Gebirge: Die Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich (Maladetta,^Moutperdu); die Sierren in Spanien, die Alpen in der Schweiz, Süddeutschland und Norditalien; die Sevennen und Ardennen in Frankreich; der Hämus oder Balkan in der Türkei (Olymp, Helikon, Parnaß); die Apenninen in Italien (Vesuv und Aetna), die Karpathen zwischen Galizien und Ungarn; die Sudeten mit dem Riesengeb. in Schlesien; der Ural ans der Grenze gegen Asien; das Kiölengeb. zwischen Schweden und Norwegen; das Geb. von Wales (spr. wähls) und das Peakgeb. (spr. piek) in England.
4> Borgebirge: Nord-Cap im N.; Cap la Roea im W.; Cap Tarisa im S. (Spanien).
5. Flüsse: In Rußland: die Wolga mündet iivs kaspische Meer, die Dwina in's Eismeer. Newa, Düna in^die Ostsee. Die schon bei Deutschland genannten großen Flüsse. Seine, Loire, Garonne und Rhone in Frankreich. Ebro, Duero und Tajo (tacho) in Spanien. Po und Tiber in Italien. Die Themse in England.
0. Seen: Ladoga-, Ouega-, Peipusseeiu Rußland. Mälar-, Wener- und Wetter fee in Schweden, Gcuda und Maggiore in Italien, Genfer-, Züricher- und Neuenburgersee in der Schweiz. Boden- und Chiemsee in Deutschland, Platten- und Neusiedlersee in Ungarn.
7. Inseln: Im atlant. Meer: Island, Faroer-, Shetlandsinseln, Orkaden, Hebriden. Nordsee: Helgoland. Ostsee: Seeland, Fünen, Laaland, Falster, Gothland, Alandsinseln. Mittelmeer: der griechische Archipelagus, Candia (Kreta), die 7 jonischen Inseln; Malta, Sieilien, Sardinien, Corsika, Elba, Balearen, Pithynsen. Nördl. Eismeer: Spitzbergen, Nowaja-Semlja,
Länder.
8. Das europäische Rnszland, Kaiserthum, 400000 qkm, 70mill.e.—Waldaigeb.oder Wolchouskiwald. Ostseeprovinzen : Jngermann- ,Esth-, Fiuu-, Lies- und Kurland. Produkte: Vieh, Pelzthiere, Fische, Rennthiere, Holz, Getreide, Platina, Kupfer, Gold, Silber, re. Bewohner: Finnen (Finnländer,
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Wolchouskiwald
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Konstantinopel Kassa Lyon Genua Triest Venedig Spanien Frankreich Maladetta Spanien Norditalien Frankreich Italien Galizien Ungarn Schlesien Asien Schweden Norwegen Wales England N.;_Cap_la_Roea Cap_Tarisa Spanien Rußland Newa Ostsee Deutschland Frankreich Spanien Italien England Peipusseeiu_Rußland Schweden Gcuda Italien Schweiz Deutschland Ungarn Island Nordsee Helgoland Ostsee Seeland Laaland Gothland Candia Kreta Malta Sardinien Corsika Elba Spitzbergen Kurland
Vi. Ostindien. 1. Hindustan.
133
sich in die ewigen Fehden der Nabobs oder Fürsten mischten, gelang es
ihnen bald, den Nabob von Bengalen in ihre Abhängigkeit zu bringen und
sich ganze Provinzen von ihm abtreten zu lassen. Sie drangen nun bald
als Bundesgenossen einzelner Fürsten, bald ihre eigene Sache führend, im-
mer weiter vor, so daß schon 1764 der letzte regierende Großmogul sich
ihrem Schutze überlieferte und sie nun Herren des ganzen Nordosten von
Hindustan wurden. Nicht so leicht gelang es der Präsidentschaft Madras,
ihre Besitzungen zu erweitern; sie fand an dem Raja oder Fürsten von
Mysore, Hyder Ali, einen ebenso tapfern als einsichtsvollen Gegner. Hyder-
Ali, geb. 1718, hatte sich aus einem geringen Stande durch Tapferkeit und
Talente zum Feldherrn und bald zum Beherrscher des Reichs Mysore in
Dekan emporgeschwungen und sein Reich durch sehr ansehnliche Eroberungen
über die Narren auf der Küste Malabar bedeutend vergrößert. Er war
ein großmüthiger und gerechter Fürst, der, soviel es seine beständigen Kriege
zuließen, für das Wohl seiner Unterthanen sorgte und sehr richtig die Ge-
fahr, die ihm von den Engländern drohte, erkannt hatte, weshalb er auch
sich die Franzosen zu Freunden zu machen und von ihnen geschickte Officiere
zur Bildung seines eigenen Heeres zu erlangen suchte. Als er sich hin-
länglich gerüstet und ein mächtiges Bündniß mit mehreren indischen Fürsten
und mit Frankreich geschlossen, brach der Krieg 1780 los, der im Ganzen
nicht unglücklich für ihn ausfiel, obgleich mehrere seiner Verbündeten, von
England bestochen und zum Theil besiegt, bald von ihm abfielen. Wenig-
stens verlor er nichts von seinen Besitzungen; er starb 1782. Sein Sohn
Tippo Said hatte nur den Haß seines Vaters gegen die Engländer, aber
keine von seinen Tugenden geerbt. Höchst fanatisch, grausam und unbeson-
nen reizte er die Engländer selbst zum àiege, welche in Verbindung mit
den Mahratten und dem Subah von Dekan ihn in drei Feldzügen über-
wanden, so daß er 1792 die Hälfte seiner Staaten theils an die Verbün-
deten, theils an England abtreten mußte. Dadurch nicht gebessert, ließ er
sich in ein zu nichts führendes Bündniß mit der französischen Republik ein,
die nicht im Stande war, ihn zu unterstützen, verwarf alle billigen Vor-
schläge Englands und begann auf's neue den Krieg, worin er bei der ta-
pferen Vertheidigung seiner Hauptstadt Seringapatnam, welche mit Sturm
erobert wurde, selbst den Tod fand. Nur ein kleiner Theil seines Reiches
ward an die Nachkommen der früheren Fürsten, welche Hyder Ali verdrängt
hatte, zurückgegeben, das Uebrige den englischen Besitzungen einverleibt. Mit
den Mahratten brachen schon zu Ende des 18. Jahrh, langwierige Kriege
aus, welche durch deren innere Uneinigkeit 1818 ihre gänzliche Unterwer-
fung herbeiführten, und fast allen übrigen bisher noch freien Staaten, die
in den Kampf verwickelt wurden, ihre Unabhängigkeit raubte; nur die Für-
sten von Sind und von Lahore erhielten sich vollkommen frei. Die Siege
über die Birmanen, 1824—26, dehnten das Gebiet der Briten gegen Osten
aus; minder glücklich waren die Kämpfe in Afghanistan, 1838 — 42, wäh-
rend deren auch die unterworfenen indischen Fürsten sich wieder zu regen
anfingen, und die Folge ihrer Verschwörungen waren Kriege mit den Mah-
ratten, dem Maharadscha von Scindia und den Emiren von Sind, welches
1843 gänzlich unterworfen und zu einer englischen Provinz gemacht wurde.
Bald darauf brachen die tapferen Sikhs, im December 1845, plötzlich über
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Hindustan Raja Hyder_Ali Tippo_Said Hyder_Ali Maharadscha_von_Scindia
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Bengalen Madras Hyder-
Ali Frankreich England England Englands Lahore Afghanistan
Ii. Das britische Nord-Amerika.
Im Allgemeinen kann man den 49° n. Br.
südliche
englischen Besitzungen quer durch ganz Nord-Amerika annehmen; nur
im östlichen Theile erstreckt sich ihr
zum 42°, von wo
oder bis
nach Nw.
und längs des Lorenz-Stromes oder etwas östlich davon zum Atlantischen
läuft. $
n Theile
zieht sich
britischen
durch den oberen.
einigermaßen
den Huron-, den Erie- und den
Ontario-See; alle übrigen Grenzen, wo nicht das Meer sie bildet, sind
noch sehr unbestimmt, so daß man den Flächeninhalt des britischen
muthmaßlich auf 64,000 lh>M
Mit Rußland, welches
Nw.küste von Amerika in Anspruch nahm, wurde 1825 der
Vertrag geschlossen, daß der 124° w. Lg. die Trennnngslinie des engli-
schen und russischen Gebietes machen soll, wobei aber die Russen noch
Mit
doch
schmalen Kiistensaum bis zum 55° n. Br. beanspruchten
ten Staaten ist noch kein solcher Vertrag abgeschlossen
theilt in administrativer Hinsicht das Land in mehrere
sehr verschiedener Ausdehnung. Wir werden uns eine leichtere
Eng
sicht verschaffen, wenn wir 1) den einzigen wahrhaft angebauten Theil
dieser Länder, nämlich Canada, 2) die nordöstlichen, 3) die westlichen Ge-
n betrachten.
1) Canada.
vorhin
Es umfaßt die nördlichen Ufer der großen
genannten Seen, und vom 56° w. Lg. an die beiden Ufer des St. Lorenz
bis zu seiner Mündung. Diese Gegenden wurden zuerst von Cabot, einem
Venetianer in englischen Diensten, 1497 gesehen, von dem Franzosen Cartier
1534 näher untersucht und 1608 zuerst von franzihffchen Ansiedlungen
besetzt, welche durch den Pelzhandel blühend wurden und sich bald über die
Seen hinaus verbreiteten. Im Frieden 1763 mußten die Franzosen ganz
Canada an England abtreten. In neuester Zeit (seit 1830) sind heftige
den französischen und britischen Interessen und deshalb
mg Unter- und Ober-Canadas eingetreten; aber es ist
s charfe
Mutterlande nach mannigfachen
endlich
rührerischen Bewegungen, welche eine republikanische
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Lorenz Cabot
Extrahierte Ortsnamen: Nord-Amerika Nord-Amerika Lorenz-Stromes Ontario-See Amerika Canada England
xiii. Uruguay.
diesem im
Land am linken Ufer des Uruguay (sprich —u—a—i), zwischen
W., der Mündung des Rio de la Plata im S., dem Meere
und Brasilien im O. und N., wurde erst vor etwa hundert Jahren von
den Spaniern, von Buenos-Ayres aus, in Besitz genommen, um sich der
Mündung des La Plata zu versichern. Portugal, damals im Besitz von Bra-
silien, sah diese Besitznahme höchst ungern und benutzte die Empörung der
spanischen Colonien, um die Hauptstadt Montevideo in Besitz zu nehmen
Hierüber
aus zwischen dem Kaiser von Brasilien und der
Republik La Plata, in welchem letztere siegreich
trieb, aber nicht selbst den Besitz des Landes erlangen konnte, welches im
Frieden 1828 als ein unabhängiger Staat, Republica Oriental clel
Uruguay, anerkannt wurde. Früher, als diese Gegenden noch spanisches
Eigenthum und durch ihren Schmuggelhandel
waren, wurden sie
Montevideo oder Banda Oriental bezeichnet
entstand der Name Cisplatina oder Uruguay,
vom 30 bis 34" 55' s. Br. und
Menschen
herrschende
umfaßt
> größtentheils
Ihm
sich
000
vermischten
Es
mit Viehzucht beschäftigten Gauchos (s. u. die La Plata
wird nur von niedrigen Bergriicken durchzogen, von zahlreichen Flüssen be-
wässert, unter denen außer den Grenzströmen Uruguay und La Plata der
Nebenfluß des ersteren, Rio Negro, der ansehnlichste ist, und besitzt an
der Küste mehrere Seen und Lagunen, worunter auf dem zwischen Brasi-
lien und Uruguay gelegenen sogenannten neutralen Gebiet die bedeutendsten
liegen, z. B. der Mirim-See. Mit Ausnahme einiger
welches die Hauptproducte: Häute und Fleisch
üglicheu Weiden
,ucf>t benutzt, besonders Pferde und Rindvieh,
Folge
Zerrüttung bei fortdauernden Kriegen ist das Land noch sehr in der
Cultur zurück, und Gewerbfleiß fehlt fast ganz. — Seit 1830 wurde es
in 9, und später in 13 Departements eingetheilt und wird von einem Prä-
sidenten, einem Senat itnb einer Deputirtenkammer regiert.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Ortsnamen: Uruguay Uruguay Brasilien O. Buenos-Ayres Portugal Montevideo Brasilien Uruguay Montevideo Banda Cisplatina Uruguay Uruguay Brasi- Uruguay
586
E. Amerika.
womit sie umgeben ist, machen den schlecht und ganz aus Holz gebauten
Ort noch ungesunder, indem sie den freien Durchzug der Luft verhindern.
Die Zahl der Einwohner beträgt höchstens 3000, und die Ungesundheit
der Lage machte es vollkonunen geschickt zu der Bestimmung, welche es
mehrere Male in der Revolution erhielt, und jetzt 1852 unter dem neuen
Kaiserreiche wieder erhalten hat, das Grab der hierher aus Frankreich Ver-
wiesenen zu sein.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
162
V
B. Asien.
andere Theile haben die Birmanen an sich gerissen. Es ist ein bergiges
Land an den oberen Thälern des Menam und Me-khong und hat einen
fruchtbaren Boden; die Gebirge enthalten viel Gold, Silber, Kupfer und
Eisen; außerordentlich hohe Bäume liefern den Chinesen Schiffsmasten.
Die Einwohner heißen Laos, Schyans oder Thais, sind meist Bud-
dhisten und sollen den Birmanen an Bildung überlegen sein; zum Theil
haben ihre erblichen Fürsten sich noch ganz unabhängig erhalten.
Französische Besitzungen in Hinterindien.
Die französische Colonie Cochinchina oder Basse-Cochinchine. Diese
Colonie erwarb Frankreich in dem Frieden zu Saigon am 5. Juni 1862.
Die Ratification des Friedensvertrages erfolgte zu Huö am 24. April 1863.
Art. 2 des Vertrages bestintmt, daß den Unterthanen Frankreichs und
Spaniens die freie Ausübung der christlichen Religion im anamitischen
Reiche, sowie den Anamiten der Uebertritt zum Christenthum ungestraft
gestattet sein solle. Art. 3 bestimmt, daß die drei früheren anamitischen
Provinzen Bien-hoa, Gia-dinh und Dinh-Thuong, sowie die Inselgruppe
Pulo-Condor an Frankreich abgetreten werden sollen. Im Jahre 1867
gingen dann noch folgende Provinzen an Frankreich über Vm-long, An-
giang (Tschau-dok) und Ha-tien-than, so daß jetzt factisch das ganze Mün-
dungsgebiet des Me-khong in den Besitz Frankreichs gekonunen ist.
Im Februar des Jahres 1868 veröffentlichte der „Moniteur" zwei
kaiserliche Decrete, das Königreich Cambodscha betreffend, darin heißt es:
Rach dem zwischen Frankreich und Siam abgeschlossenen Vertrage bleibt
das Königreich Cambodscha, mit Ausnahme der Provinzen Battambong
und Angkor, von Siam getrennt; Frankreich seinerseits verpflichtet sich,
dieses Königreich seinen cochinchinesischen Besitzungen nicht einzuverleiben.
cd von französischen
Flagge können frei aus dein Me-khong
Schiffe
siamesisches Gebiet berühren, umherfahren. Französische
Staatsangehörige können gegen einen Zoll von 3 Proc. all valorem
Weine, sowie gegohrene und destillirte Getränke jeder Art, jeder Herkunft
und unter jeder Flagge in Siam einführen. Wer solche Getränke im
Detail verkaufen will, bedarf dazu eines besonderen,
Erlaubnißscheines
ertheilenden
Haupi
im G
Provinz Gia-dinh.
tstadt von Basse-Cochinchine ist Sai-gon (Tan-bin-phu) in der
Englische Besitzungen in Hinterindien.
Seit dem zwar blutigen und höchst kostspieligen, im Ganzen aber
glücklich geführten Kriege der Briten gegen die Birmanen, besitzen die Eng-
länder mehrere sonst zum Reiche Birma gehörige Provinzen.
a) Die Provinz Arrakan, ein schmaler Küstenstrich längs der
Ostküste des Bengalischen Meerbusens, zwischen 18 und 22" n. Br., wel-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Königreich_Cambodscha
Extrahierte Ortsnamen: Asien Laos Hinterindien Frankreich Saigon Frankreichs Spaniens Frankreich Frankreich Frankreichs Frankreich Frankreich Hinterindien Birma
82
Europa.
dìe Christen in der europäischen Türkei, e. Protestanten in
Großbritannien, Skandinavien, halb Deutschland., 2) Juden,
zerstreut. 3) Muhamedaner, die Türken und Tataren.
4) Heiden in geringer Anzahl int äußersten N.
In allen Künsten des Lebens und an Bildung und Gelehr-
samkeit übertreffen die Europäer die Einw. der anderen Erd-
theile, und haben diese deshalb fast alle von ihrem Einflüsse
abhängig gemacht. Die meisten Staaten find Monarchien,
theils unbeschränkte, theils durch Verfassungen beschrankte; der
türkische Sultan herrscht despotisch. Frankreich, St. Marino
und die ionischen^ I. (unter engl. Schutze) sind Republiken;
die Schweiz wird durch 24 Freistaaten gebildet; in Deutsch-
land sind 4 freie Städte.
Durch welche Vorzüge ist Europa zum herrschenden Erdtheile be-
stimmt? — Neberstcht der einzelnen Länder nach Lage, Größe, Einwoh-
nerzahl, Volksstämmen, Industrie, Handel, Macht, Bildung, Verfassung,
Religion.
§. 71. i. Die Balkan-Halbinsel.
36 — 48° B., 34 — 47° L.; 9800 Od?., 13 Mkll. E.
Die am meisten gegliederte H. I., Italien auf 10 M. genähert
und mit Kleinasien durch Inseln und Meerengen innig ver-
bunden.
Im W. K. Linguetta, der Golf b.arta, die Jonischen
I., der Golf v. Lepanto. — Im S. Morca, K. Ma ta-
si an, die I. Creta. — Im S. O. der Isthmus v. Ko-
rinth, K. Colonna, das Aegeische M., die Kykladen
und Sporaden, Euböa, der Mb. von Saloniki, die
H. I. v. Chalkis (Athos), der thrakische Chersones,
die Dardanellen (y8m. br.), das Marmor M., die Straße
v. Constantinopel.
Flüsse: 1) Ins adriatische M. der Drino. — 2) Ins
ägeische M. der Salambria (Peneus), der Wardar, die
Maritza. — 3) Ins schwarze M. die Donau, l. Aluta,
Sereth, Pruth, r. Sau mit Drina; Morava.
Gebirgsland; a. in der Mitte massig; b. an der W.
Seire gedrängte, wilde Bergreihen; c. an der O. Seite
mehr auseinander tretend, milder mit größerer Thalbildung und
mit Tiefebenen, von denen außer der großen unteren Do-
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