6
Die fremden Erdteile.
wurde so zum Schöpfer der Philosophie; Indien entstammen auch unsere Zahl-
zeichen, die bekanntlich nur fälschlich arabische heißen, und das dekadische Zahl-
system. Babylonien danken wir unsere Zeiteinteilung; ebendahin wie nach Arabien
und Ägypten führen die Anfänge der Himmelsknnde. Endlich sind die Rand-
gebiete die Zone der großen Neligionsstifter; insbesondere ging von Palästina die
höchste aller Religionssormen aus: das Christentum.
5. Eine höchst beachtenswerte Tatsache ist endlich, daß Asien mehr als die
Hälfte aller Erdbewohner umfaßt; die beiden Indien und China allein sind die
Heimat für nahezu die Hälfte der Menschen. Die Bewohner des kleineren süd-
westlichen Teiles des Kontinents gehören der mittelländischen Nasse an, die des
weit größeren nordöstlichen Gebietes den Mongolen.
Politische Verhältnisse. Die große Bedeutung Asiens, namentlich auch in
wirtschaftlicher Beziehung, wird von den Kulturvölkern immer mehr erkannt;
daher in neuester Zeit deren heißer Wettbewerb auf asiatischem Boden. Die
Hälfte des Kontinents und seiner Einwohner steht bereits unter der Herrschaft
der Europäer.
Den größten Besitz haben die Russen und Engländer. Das russische
Gebiet umfaßt ganz Sibirien, Tnran und Kankafien; die englische Machtsphäre
erstreckt sich über Norderindien und den westlichen Teil von Hinterindien ^Britisch-
Birma). Die Franzosen haben den östlichen Teil von Hinterindien inne; die
Niederländer beherrschen die Sunda-Juseln und die Molukken; nur kleinere
Gebiete sind noch im Besine der Portugiesen, und die Deutschen verfügen
über das Pachtgebiet von Kiautschon. Dagegen unterstehen noch ausgedehnte
Ländereien in Vorderasien der türkischen Herrschaft: Klemasien, Teile von
Armenien, Syrien mit Palästina, Mesopotamien und Randgebiete von Arabien.
Die Philippinen haben neuestens die Vereinigten Staaten von
Amerika an sich gerissen.
An größeren selbständige« Staaten bestehen nur noch China, Japan, Siam
und die iranischen Staaten Persien und Afghanistan.
Den natürlichen Verhältnissen nach zerfällt Asien in Nord-, Ost-, Süd-
und West- oder Vorderasien. Hierzu kommt noch die hintcrindische Inselwelt.
Nordasien, hauptsächlich Russisch-Ksien.
17 Mill. qkm, 29 Miß. Einw.
Norvasien fällt fast völlig zusammen mit Russisch-Asien. Den weitaus größten
Teil hiervon umsaßt Sibirien.
Sibirien.
12^ Mill. qkm, fast 8 Mill. Einw.
Ungunst seiner geographischen Verhältnisse. Sibirien übertrifft Europa an
Flächeninhalt, erreicht aber freilich in Bezug auf die Zahl der Einwohner nicht
viel mehr als die Rheinprovinz. Es zählt' zu den schwächstbevölkerten Ländern
der Erde.
Die letztere Tatsache ist in Verschiedenem begründet. Im Südwesten er-
strecken sich ausgedehnte Steppen stächen, den mittleren Teil bedeckt, von den
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Palästina Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Indien Asien Indien China Asiens Sibirien Hinterindien Birma Hinterindien Armenien Syrien Mesopotamien Amerika China Japan Persien Afghanistan Asien Vorderasien Nordasien Sibirien Sibirien Europa
Asien. 13
2. die Mongolei, erfüllt von der Wüste Gobi; hier Urga an der
alten Teestraße Peking—kiachta;
3. Ostturkestan, das Tarimbecken, zwischen Tianschan, dem Pamir-
plateau und Kueulun, mit Kaschgar.
4. Tibet, ein buddhistischer Priesterstaat, mit Lhasa, dem Sitz des
Dalai-Lama.
Die Mongolei, Ostturkestan und Tibet werden unter dem Namen Chinesisch-
Zentralasien zusammengefaßt. Endlich ist auch noch die Insel Hainan
chinesischer Besitz.
Zentralasiens naturgeschichtliche und ethnographische Bedeutung. Im Ver-
gleich zu der wirtschaftlichen Bedeutung des eigentlichen China tritt das chinesische
Steppen- und Wüstengebiet von Zentralasien mit seiner nomadisierenden, an Zahl
geringen mongolischen Bevölkerung weit zurück. Bedeutung hat das Gebiet in
zoologischer Hinsicht als die Heimat unserer wertvollsten Haustiere: der Pferde,
Schafe, Ziegen, Esel und Kamele, und in ethnographischer Beziehung als die
Urheimat der Arier, die in der Pamir gesucht wird, und der Mongolen, von
denen sich mehrere Stämme, so die Hunnen, Mongolen (im engeren Sinne) und
Tataren durch das Tor der Dsungarei westwärts wandten und die Völker Europas
erzittern machten. Seit alten Zeiten gehen über die Pamir trotz ihrer Höhe
(4000 in) und Rauheit, dann den Tarim entlang durch Ostturkestan nach China
vielbenutzte Verkehrswege und schon wird das Projekt einer Parallelbahn der
Transsibirischen Eisenbahn, die das mittlere und südliche China zu erschließen
bestimmt ist, erörtert.
Das Aaisertum Japan.
Japan als See- und Industriemacht. „Das Land der aufgehenden Sonne"
hat durch seine Jnselnatur, die geographische Lage zum Kontinent, seine Meer-
Umgrenzung und reiche Küstengliederung, endlich auch durch die gebirgige Boden-
gestalt mancherlei Ähnlichkeit mit dem britischen Jnselreiche. Im Gegen-
satz zu dem stammverwandten China, einem ausgesprochenen Ackerbaustaat, hat
sich Japan in den letzten Jahrzehnten zum Staunen der ganzen Welt alle
Errungenschaften der europäischen Kultur angeeignet und sich dadurch zur be-
herrschenden See- und Industriemacht Ostasiens emporgeschwungen.
Fast ohnegleichen in der Geschichte ist die industrielle Entwicklung
Japans. Vor nicht langer Zeit noch ein Ackerbaustaat, erscheint es heute mit
seinen Erzeugnissen bereits als Konkurrent auf dem Weltmarkte, namentlich gilt
dies betreffs der Seiden- und Baumwollindustrie. Freilich sind sür diese
Entwicklung die besten Bedingungen gegeben: Kohle, Eisen, Wasserkraft, Verkehrs-
mittel zu Wasser und zu Land, billige Arbeitslöhne und endlich große Absatz-
gebiete in unmittelbarer Nähe.
Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse bestehen vorherrschend in Reis
und Tee; die vielen Maulbeerbäume ernähren die Seidenraupen, deren Gespinste
einen Hauptausfuhrartikel bilden. Im ganzen ist infolge des durchaus gebirgigen
Charakters der Inseln das Gebiet des bebauten Grundes sehr beschränkt. Anch
Fischer-Geistbeck, Erdkunde für höhere Schulen. Vi. Teil. 4. Aufl. 2
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Mongolei Ostturkestan Tibet Lhasa Mongolei Ostturkestan Tibet Zentralasien Hainan Zentralasiens China Zentralasien Europas Ostturkestan China China Japan Japan China Japan Industriemacht_Ostasiens Japans
91 fien.. , 5
Asten.
44 Will, qkm, 880 Mill, (Sinti).
Bedeutung Asiens. Seit der Entdeckung Amerikas war das Angenmerk
Europas vorherrschend westwärts gerichtet. In den letzten Jahrzehnten nahm
auch der dunkle Erdteil und sogar die weit entlegene Südsee das^ Interesse der
europäischen Staaten lebhast in Anspruch. Dagegen trat der größte aller Kon-
tinente, Asien, bis in die neueste Zeit, von Einzelfällen abgesehen, Verhältnis-
mäßig wenig in den Nordergrund. Und doch kommt dem Erdteile eine ganz
hervorragende Stellung zu.
Asien ist der Riese unter den Erdteilen.
Asien ist seinem Flächeninhalte nach der größte aller Erdteile; es besitzt
das ausgedehnteste Tiefland (Tnran-Sibirien) und das mächtigst entwickelte Hoch-
land der Erde (Zentralasien); letzteres weist auch die bedeutendsten Gipselhöhen
ans (Monnt Everest). Riesenhaft sind serner seine meisten Flüsse (nenue die
wichtigsten!), desgleichen viele seiner Tierformen (Elefant, Kamel, Buckelochs,
Oranqutan :c.). Endlich ist Asien seit alters der Erdteil der Weltstaaten (Assyrien,
Babylonien, Reich Alexanders des Großen, des Mongolenfürsten Dschingischan,
das heutige China, der gewaltige Besitz der Engländer und Russen). Seine
reiche Naturansstattnng wurde von der größten Bedeutung sür die übrige Welt.
1. Asien gilt vor allem als die Wiege der Menschheit. Von hier aus
konnte die Besiedelung der Erde am leichtesten erfolgen.
2. Asien ist die Heimat unserer wertvollsten Haustiere und Kulturpflanzen.
Pferd, Esel, Rind, Kamel, Elesant, also die wichtigsten Zug- und Lasttiere, haben
sich von Asien aus verbreitet. Ebenso entstammen dem Erdteil die meisten unserer
Getreide arten (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Reis), die edleren Obst-
sorten (Traube, Apfel, Kirsche, Aprikose, Pfirsiche, Orange), äußerst nutzbare
Faserstoffe (Baumwolle, Flachs, Hanf), kostbare Gewürze (Pfeffer, Zimt,
Gewürznelken) und anregende Gennßmittel (Tee, Kaffee).
3. Ganz besondere Wichtigkeit haben die Randzonen des Erdteils erlangt
im Gegensatz zu den Steppen- und Wüsten gebieten Jnnerasiens
mit ihren Nomadenvölkern. Ihnen gehören die Wohnsitze all der großen
Kulturvölker des Altertums an: der Griechen (Kleinasien), der Phönizier
und Juden (Syrien), der Araber, der Babylonier und Assyrier (Mesopotamien),
der Perser, der Inder (Hindostan) und der Chinesen. Ihre Erklärung erhält
diese historisch so bedeutsame Tatsache, abgesehen von der diesen Völkern eigen-
tümlichen Beanlagnng, dnrch die reichen Naturgaben der Randländer. Als
solche kommen vor allem in Betracht: die Berührung mit dem Meere, die strecken-
weise günstige Küstengliederung, segenspendende Ströme, vorherrschend günstiges
Klima und teilweise reichste Produktenfülle (weise dies im einzelnen nach!).
4. Den Kulturvölkern Asiens verdankt die Menschheit eine Fülle wert-
vollster Errungenschaften. Die Arier Indiens sind die Bildner einer wunderbaren
Sprache (des Sanskrit); viele unserer Märchen, Sagen und Fabeln stammen aus
Indien; hier sann auch der Mensch zuerst den Rätseln des Lebens nach und
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Amerikas Europas Asien Nordergrund Zentralasien Buckelochs Oranqutan Asien Assyrien Babylonien China Kleinasien Syrien Mesopotamien Asiens Indiens Indien
Asien.
westlichen Gebieten abgesehen, wo schon Ackerbau betrieben wird, ein viele.meilen
breiter Gürtel von Wäldern, und der hohe Norden ist Tnndra. Überdies
ivährt die Wachstumsperiode infolge des ungewöhnlich langen und strengen Winters
nur wenige Monate.
Sibiriens Naturschätze; seine Zukunft. Gleichwohl eröffnet sich für Sibirien
der Ausblick in eine bessere Zukunft. Der Reichtum des Landes an Pelztieren
hat zwar abgenommen, dagegen führt es schon jetzt sehr ansehnliche Mengen
Don Getreide und Butter aus, und weite Länderräume können dem Ackerbau
noch gewonnen werden. Dann bergen die im Süden Sibiriens aufragenden
Gebirge großen Reichtum an Mineralschätzen (Gold, Blei, Graphit, Eisen),
und mächtige Steinkohlenlager liegen noch unberührt da. Den größten Vorschub
leistet der Entwicklung Sibiriens die nunmehr vollendete große Sibirische Bahn,
"bte im Anschluß an die russisch-europäische Linie Samara — Slatonst von
Tscheljabinsk bis Wladiwostok und Port Arthur am Stillen Ozean führt.
Es können nunmehr die Naturschätze des Landes leichter verwertet werden; die
Einwanderung nimmt zu und wertvollere Welthandelsgüter, wie Tee und Seide
<lns China, werden über die nene Weltstraße befördert. Dazu verleiht die Bahn
Rußland eine mächtigere Stellung in Nord- und Zentralasien.
Siedelungen. Am oder unfern des neuen Schienenweges liegen auch die
Hauptsiedelungen Sibiriens: Omsk am Jrtisch, die Bergwerksstadt Barnaul,
nördlich vom Altai, Tomsk, Jrkntsk, nahe am Baikalsee, das sibirische Paris
mit seinen Gold-, Tee- und Pelzmillionären und die Bergwerksstadt Nertschinsk
am Jablouoigebirge.
Turan oder Russisch-Zentralasien.
3 V2 Mill qkm, 9^ Mill. Einw.
Wichtigkeit seiner geographischen Lage und Produktion. Die militärische
und wirtschaftliche Bedeutung dieses teils steppen-, teils wüstenartigen Tieflandes
hat sich unter der Herrschaft Rußlands in der letzten Zeit sehr gehoben, vor
allem durch die Erbauung der Transkaspischen Bahn, die vom Ostufer des
Kaspischen Sees bis nach Andischan führt, somit bis nahe an die chinesische
Grenze, und die außerdem eine Zweiglinie von Merw nach Kuschk an der
-afghanischen Grenze entsendet. Zwischen Samarkand und Kokan mündet die
Linie Orenburg — Taschkent in die Transkaspische Bahn. Taschkent 190000 E.
Ferner hat in Tnran, seit es russisch geworden, der Baumwollbau einen
derartigen Aufschwung genommen, daß die hochentwickelte Baumwollindustrie Ruß-
lands von da schon die Hälfte ihres Bedarfs zu decken vermag.
Aaukasien.
:/2 Mill. qkm, 11% Mill. Einw.
Ebenfalls eine große Rolle in wirtschaftlicher Beziehung spielt das auf der
Grenze von Asien und Europa gelegene Kankasien und zwar durch seinen außer-
ordentlichen Reichtum an Naphtha quellen, besonders bei Baku (215000 Einw.)
am Kaspischen Meere. Tiflis, 190000 E.
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Sibiriens Sibiriens Sibiriens Samara Tscheljabinsk Wladiwostok Port_Arthur_am_Stillen_Ozean China Zentralasien Sibiriens Omsk Barnaul Tomsk Baikalsee Paris Jablouoigebirge Andischan Samarkand Orenburg Tnran Asien Europa Baku Kaspischen_Meere Tiflis
8
Die fremden Erdteile.
Rußland als Weltmacht.
Einschließlich des europäischen Gebietes beträgt die Größe von Gesamt-
Rußland fast 23 Mill. qkm mit Ico Mill. Einw.
Es zählt mit der Union, mit China und dem Britischen
Reiche zu den vier Weltmächten der Erde.
Vorderasien.
Vorderasien ist überwiegend Hochland. Im einzelnen sind folgende Teile
zu unterscheiden:
1. Die Gebirgsländer Kleinasien, Armenien und Iran. Ihre
gefalteten und mehr oder weniger westöstlich gerichteten Gebirgsketten standen
einstens über die Einbrüche des Schwarzen und Ägäischen Meeres hin mit dem
südeuropäischen Hochgebirgssystem in Zusammenhang.
2. Das Syrisch-Arabische Tafelland. Gebirgs-und Tafelland sind
durch das Zwischenstromland von Mesopotamien und dessen Fortsetzung, den
Persischen Meerbusen, voneinander getrennt.
Die Gebirgsländer Aleinasien, Armenien und Iran.
Unvorteilhafte Bodennatnr Vorderasiens. Kleinasien und Iran weisen ver-
wandte geographische Verhältnisse auf. Im Innern erstrecken sich Plateaus, und
die Ränder begrenzen stark gefaltete Gebirgsketten. Da die Nandgebirge den Winden
die Feuchtigkeit schon entziehen, bevor sie die inneren Ebenen erreichen, sind diese
vorherrschend trocken, meist ste p p e n- und sogar w ü sten a r ti g, daher auch nur
dünn bewohnt und, besonders in Iran, von nomadisierenden S t ä m m e n
durchzogen. Die fruchtbaren Gebiete finden sich nur in den besser befeuchteten
Landschaften der Nandgebirge, in Kleinasien besonders an der Westküste, wo auch
die größte Handelsstadt der Levante liegt: Smyrna (225)000 Einw.), in Iran
namentlich in den Tälern der Südketten; hier das von Rosen- und Zypressen-
gärten umgebene Schiras, dann Jsfahan; am Fuße der nördlichen Rand-
gebirge die Residenzstadt Teheran (280000 Einw.) und die Handelsstadt Täbris
(200000 Einw.).
Armenien, die „vorderasiatische Schweiz", hat geographische Bedeutung
als B e w ä sser u n gs m it t e lp un kt V o r d era s ien s; es entquellen ihm Enphrat
und Tigris, Aras und Kur.
Vorderasiens Weltstellung. Die Weltstellnng Kleinasiens und Irans ist
außerordentlich wichtig. So war Kleinasien in allen Perioden der Geschichte
das Durchgangsland des europäisch-asiatischen Völkerverkehrs und auch neuestens
gewinnt es als solches infolge der stets weiter nach dem Innern vorrückenden
Schienenstränge immer höhere Bedeutung, vollends dann, wenn die geplante
Enphratbahn zur Tat geworden ist. Durch Iran führten ebenfalls schon im
Altertum Karawanenwege von Vorderasien nach dem Produktenreichen Indien, und
heute ist es infolge seiner Lage zwischen dem russischen Weltreich und dem indo-
britischen Kaiserreich viel umworben.
In politischer Beziehung untersteht Kleinasien der türkischen Herrschast.
Iran zerfällt in dieser Beziehung in drei Gebiete: 1. Persien mit Teheran, der
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Asien.
9
Residenz des Schahs, 2. den zwischen Britisch-Jndien und Russisch-Asien gelegenen
Pufferstaat Afghanistan mit Kabul und 3. Belntschistan, das nnter britischem
Einflüsse steht. Auch Armenien ist unter drei Reiche geteilt: der Norden ge-
hört den Russen und hat zur Hauptstadt Eriwan; der Süden ist türkisch;
hier Erserum; das Land um den Urmia-See mit Täbris ist persisch.
Oberflächengestalt. Vom östlichen Gestade des Mittelmeeres zieht sich durch
Syrien und Arabien ein großes Tafelland, dessen.bedeutendste orographische
Erscheinung der Grabenbruch ist, der vom Golfe von Äkaba über das Tote Meer,
das Jordantal und die Gegend zwischen Libanon und Antilibanon bis zum oberen
Tal des Orontes sich erstreckt.
Bodennatur und Verkehrslage. Von der Jordanspalte und den besser
bewässerten Küstenstrichen abgesehen, ist die Syrisch-Arabische Tafel vorwiegend
Steppen- und Wüstenland. Dagegen ersrent sie sich einer vorzüglichen
Verkehrslage, da sich hier die Handelsbeziehungen Europas, Asiens und
Afrikas, also dreier Erdteile, berühren. Daher erblühte an der phöuizischen
Küste die älteste Seehandelsmacht der Geschichte, und die Araber »waren „die
Fuhrleute des Altertums".
Den wichtigsten Zugang Syriens bildet die Straße von Beirut nach
Damaskus. Der Haupthasen Palästinas ist Jafa, von dem die Bahn nach
Jerusalem führt. Arabien gehören die beiden heiligen Stätten des Moham-
medanismus an: Mekka und Medina.
Bedeutung in der Geschichte der Religionen. Große kulturgeschichtliche Be-
deutung hat diese Landschaft auch als die Heimat dreier Religionen: des
Judentums, des Christentums und des Islam.
Das Zwischenstromland zwischen Euphrat und Tigris war im Altertum, dank
seiner Fruchtbarkeit, der künstlichen Bewässerung und seiner Verkehrslage zwischen
Vorderasien und Indien die Wiege der Weltreiche Assyrien und Babylonien.
Heute trägt die Landschaft, da die Bewässerungsanlagen meist zerstört sind,
den Charakter einer öden Steppe. Die Vollendung der Euphrat- oder Bagdad-
bahn, die sich an die Auatolischen Linien anschließen soll, wird auch hier wieder
neues Leben erzeugen und insbesondere eine Umlegnng des Handelsweges nach
Indien znr Folge haben. Am Tigris liegen Mosul und Bagdad, am Schat-el-
Arab: Basra.
Kleinasien..........0,5 Mill. qkm, 9,0 Mill. Einw.
Das Syrisch-Arabische Tafelland.
Mesopotamien.
Türkisch-Armenien
Persien . . .
Afghanistan
Belntschistan
0,19
1,6
0,6
0,2
2,5 „
9,0
5,0 „
0,5 „
Die ganze asiatische Türkei .... 1,8
Syrien mit Palästina und Mesopotamien 0,6
18,0
4,3 I
4,5 „
Arabien
3,0
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
12
Die fremden Erdteile,
Demzufolge zählt China zu den ertragreichsten Ländern der Erde, und zwar ist
der Norden hauptsächlich das Land des Weizens, der Baumwolle und der
Hülsenfrüchte, der Süden das Gebiet des Reis-, Tee- und Seidenbaues.
Hierzu kommen die reichen Min erat schütze Chinas, besonders an Steinkohlen,
deren Lager ausreichend sind, die ganze Erde ans Jahrtausende mit Brennstoff
zu versehen, die aber freilich vorerst von den Chinesen kaum noch berührt sind.
Dank seinen reichen Natnrgaben und deren teilweise
. eifriger Ausnutzung gehört China zu den dichtest-
bevölkerten und städtereichsten Ländern der Erde.
Von den 330 Mill. Einwohnern des ganzen chinesischen Reiches entfallen auf
das eigentliche China (4 Mill. qkrn) 320 Mill. Es gibt Distrikte mit 300
bis 400 Einw. aus 1 qkrn und zahlreiche Städte mit mehreren hunderttausend
Einwohnern: so Peking, die Residenz des Kaisers, ungefähr 1 Mill. Einw., und
Tientsin, die Hafenstadt Pekings, 4/ö Mill. Einw. Am Jangtse Nanking,
die Stadt der Gelehrten und der Industrie, 270000 Einw. An der Mündung
des Si kiang Ca n ton, W0000 Einw., die größte Handelsstadt des Südens.
Trotz dieser Reichtümer des Landes, trotz der außerordentlichen Genügsamkeit
und Sparsamkeit und des unvergleichlichen Arbeitssleißes seiner bezopften Be-
wohner sind infolge der allzu großen Dichte der Bevölkerung alljährlich Tausende
von Chinesen zur Auswanderung genötigt. Insbesondere erscheinen sie im
ganzen Gebiete der Südsee so sehr verbreitet, das; man den Stillen Ozean schon
als chinesisches Meer bezeichnen könnte. Dagegen hat China selbst bis in die
Mitte des vorigen Jahrhunderts, darin durch seine ausgezeichneten Naturgrenzen
begünstigt, sich gegen alles Fremde streng abgeschlossen und seine selbstgeschaffene
uralte Kultur sich erhalten. Bor einigen Jahrzehnten wurde es aber gezwungen,
einzelne Häfen den Fremden zu offnen; unter diesen sind die bedeutendsten
Schanghai (650000 Einw.) an der Küste und Hankau (820000 Einw.) im Innern.
Besitzungen der „Fremden". Von diesen hat das britische Hongkong den
größten Aufschwung genommen; es zählt heute 320000 Einw. Englisch ist ferner
die Festung Weihaiwei östlich von Tschifu am Gelben Meer. Hongkong gegen-
über liegt das portugiesische Maeao, wirtschaftlich ohne Bedeutung.
Das erst jüngst von Deutschland erworbene Pachtgebiet von Kiautschon,
500 qkrn (Größe des Bodensees) und 160000 Einw. umfassend, mit der Stadt
Tsingtan (36000 Einw,), zeigt bereits ersrenliche Fortschritte seiner Entwicklung.
Neuestens wurden China'noch weitere Zugeständnisse abgezwungen, so daß
auch das „Reich der Mitte" der Enropäisiernng nicht mehr allzulauge sich wird
erwehren können. Schon heute bedient sich das Volk gerne der Erleichterungen,
die ihm die abendländische Zivilisation darbietet, der Dampfschiffe und ebenso
der Eisenbahnen. Die Einführung der Fortschritte der modernen Kultur in
China, insbesondere die Industrialisierung Chinas, wird nicht ohne Rückwirkung
auf Europa bleiben.
Zum chinesischen Reiche gehören außer dem eigentlichen China:
1. die Mandschurei, das Land am mittleren und unteren Amur, mit
der Hauptstadt Mukden. Nur die südliche Hälfte davou ist chinesisch,
die nördliche Hälfte und die östlichen Küstenstriche haben die Russen inne;
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Ortsnamen: China Chinas China China Peking Tientsin Pekings Nanking China Schanghai Hongkong Hongkong Deutschland China Chinas Europa China
14 Die fremden Erdteile.
hat Japan, was mit dem Auftreten der vielen Vulkane zusammenhängt, fast
ständig unter Erdbeben zu leiden.
Japans größte Stadt ist Tokio, l4/5 Mill. Einw., der Haupthasen
Iokohama, ^/z Mill. Einw.
Japans jüngste Errungenschaften. Im letzten siegreichen Kriege gegen Ruß-
land (1904—05) hat Japan noch die Südhälste der Insel Sachalin erworben
und überdies auf dem asiatischen Festlande Fuß gefaßt, wo ihm die starke Festung
Port Arthur und die Hafenstadt Dalni zugefallen sind. Neuestens ist auch
das Kaisertum Korea, über das es bisher Schutzherrschaft ausgeübt, in seinen
Besitz übergegangen. In diesem Umfang hat Japan 670000 qkm (= lx/4 mal
so groß als das Deutsche Reich).
Die Gesamtzahl der Einwohner beträgt 64 Mill., so daß Japan nahezu
die gleich große Bevölkerung ausweist wie Deutschland. An Volkszahl ist ihm
unter den europäischen Staaten nur Rußland bedeutend überlegen.
Deutsche Interessen in Ästen.
Die Jnteressenverknüpfung des Deutschen Reiches mit Asien entspricht
keineswegs der Größe und Bedeutung dieses Erdteils. Es erklärt sich dies vor
allem daraus, daß von den zwei bevölkertsten Ländern Asiens das eine, Vorder-
indien, fast ausschließlich in britischem Besitz sich befindet, das andere, China,
bis in die jüngste Zeit europäischem Verkehr nahezu ganz verschlossen war.
Immerhin haben sich in den letzten Jahrzehnten die Beziehungen Deutschlands zu
Asien beträchtlich gemehrt.
In regem Verkehr steht Deutschland bereits mit der Levante, mit Britisch-
Indien, Siam, Niederländisch-Jndien, Japan und China. Einen Stützpunkt seines
Handels gewann es neuestens in Kiantschou. In mehreren Handelsstädten, so in
Yokohama und Schanghai, arbeiten deutsche Banken daran, zwischen den über-
fteischen Plätzen und Deutschland, unter Ausschaltung des Londoner Geldmarktes,
einen direkten Zahlungsverkehr zu vermitteln.
Ganz besonders hat das deutsche Schiffahrtswesen in Asien große
Erfolge errungen. Die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd haben
infolge ihrer vortrefflichen Dampfer einen großen Teil des Verkehrs nach Oft-
asien an sich gerissen. Ebenso liegt die ostasiatische Küstenschiffahrt vielfach in
ihren Händen und auch auf dem Jangtsekiang weht bis tief ins Innere die
deutsche Flagge.
Deutsche waren es ferner, welche vielfach znr Aufhellung des Kon-
tinentes beigetragen haben. So danken wir, um nur einige derselben zu
nennen, Alexander von Humboldt die erste klarere Darstellung der Geo-
graphie von Zentralasien; die Gebrüder Schlagintweit haben uns eine ge-
nauere Kenntnis des Himalaja vermittelt. Freiherr von Richthosen erschloß
uns das Reich der Mitte, von Siebold und Rein lieferten wertvolle Auf-
schlösse über Japan. Mit Niederländisch-Jndien machte uns Jung hu hn bekannt,
Russisch-Zentralasien ward von Schwarz eingehend beschrieben, Naumann,
Fitzner und Philippson haben unsere Kunde von Kleinasien vertieft, Nie-
buhr und Glafer sind als Erforscher Arabiens bekannt und Futterer und
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Extrahierte Personennamen: Arthur Alexander_von_Humboldt Alexander Schlagintweit Siebold Schwarz Naumann Fitzner
Extrahierte Ortsnamen: Japan Japans Tokio Iokohama Japans Japan Sachalin Korea Japan Japan Deutschland Asiens China Deutschlands Deutschland Indien Niederländisch-Jndien Japan China Kiantschou Yokohama Schanghai Deutschland Asien Oft- Zentralasien Japan Russisch-Zentralasien Kleinasien Arabiens
Afrika. 15
Holderer sowie Merzbacher, Filchner und Tafel haben unsere Anschau-
ungen über Jnnerasien bereichert.
Rühmlich ist ferner der Anteil der Deutschen an der Missionsarbeit in
Asien, besonders in Japan, China und Indien.
Die Zahl der in Asien lebenden Deutschen schätzt man auf 130000.
Palästina gehören an die sog. Templerkolonien mit 1500 Seelen. In
Kleinasien mehrt sich die Zahl der Deutschen infolge des Baues der anatolischen
Bahnen, der zum großen Teil in deutschen Händen liegt. An 9000 Schwabens
sitzen in Transkaukasien. In Vorderindien sind die deutschen Kolonien von Bombay
und Kalkutta (mit je 200 Seelen) die bedeutendsten. Angesehene deutsche Kolonien
befinden sich ferner in Bangkok und Manila. Zahlreich sind deutsche Handels-
Häuser auch in Niederländisch-Ostindien; namentlich haben die Deutschen an dem
gewinnbringenden Tabakbau in Ostsumatra großen Anteil. In der englischen
Kolonie Hongkong wohnen an 400 Deutsche (mit 33 Firmen) und der Küstenschiff-
fahrtsverkehr erfolgt zu % unter deutscher Flagge. Die Zahl der Deutschen in
Japan betrügt gegen 800 (in Schanghai allein 68 große deutsche Firmen) und bleibt,
von den Nichteuropäern abgesehen, nur hinter jener der Engländer zurück. In den
Vertragshäfen von China leben 2300 Deutsche und in Bezug auf die Zahl der
Firmen (232) folgt hier Deutschland unmittelbar auf England, wie denn die Deutschen
in China in weit höherem Maße als die Angehörigen anderer Nationen im Groß-
Handel tätig sind, daher deren hohe gesellschaftliche Stellung. Auch der Handel
Wladiwostoks wird ausschließlich von den dortigen deutschen Großfirmen
beherrscht; desgleichen steht dort die deutsche Schiffahrt an erster Stelle.
Afrika.
30 Mill. qkm, 135 Mill. Einw.
Frühere Zusammengehörigkeit Afrikas mit Europa-Asien. Afrika, der
drittgrößte der Erdteile, bildet mit dem Doppelkontinente Europa-Asien die Alte
Welt. Mit diesem hat es auch in einer früheren erdgeschichtlichen Periode un-
zweifelhaft enger zusammengehangen. Erst durch Meereseinbrüche einer späteren Zeit
wurde diese ehemalige Verbindung der alten Landfeste im Norden und Osten auf-
gehoben. Sie wird aber noch heute durch den Verlauf der Küste, besonders längs
des ganzen Roten Meeres, die Übereinstimmung im Gebirgsbau — der Atlas ist
die Fortsetzung des Andalufischen Gebirges, und Arabien teilt ganz die Natur der
Sahara — und die Gleichartigkeit der afrikanischen Pflanzen- und Tierwelt mit
jener von Europa-Asien bestätigt.
Afrika hat übrigens nicht bloß hinsichtlich seiner natürlichen Verhältnisse,
sondern auch im Hinblick auf seine Geschichte vielfache Beziehungen zu Europa-
Asien, namentlich den Mittelmeerländern und zwar von den Zeiten der Phönizier
und Karthager, der Ägypter und Griechen, der Römer und der Punier bis auf
1) Sie sind infolge der Auswanderung der württemberqischen religiösen Vereiniauna
der Templergesellschaft entstanden.
2) Auch sie hat das Sektierertum zur Auswanderung veranlaßt,
2»
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Extrahierte Personennamen: Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Asien Japan China Indien Asien Kleinasien Transkaukasien Bombay Kalkutta Bangkok Manila Niederländisch-Ostindien Ostsumatra Hongkong Japan Schanghai China Deutschland England China Afrika Afrikas Afrika Afrika Asien
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werfung einiger kleiner Alpenländer im Himalaya nur eine
Frage der Zeit. Das Hochgebirge gegen China (Tibet) hin
nicht mehr nnübersteiglich. Defensiv-Stellnng der Engländer an
den Grenzen von Afghanistan, Aggressiv-Stellung der Russen
zwischen Jaxartes und Oxns (Alexanders Weg nach Indien). —
Oestlich vom Cap Comoriu, noch jetzt durch die submarine Adams-
brücke mit der Küste Coromandel verbunden die paradiesische
Insel Ceylon: die indische Welt auf kleinstem Räume. — Aus-
dehnung der englischen Herrschaft auch über die Ostküste des
bengalischen Meerbusens gegen die Reiche Birma und Siam und
über den S. der malaiischen Halbinsel (Malakka). Hier Singa-
Pore, auf wüster Insel, Hauptstation auf dem Wege zum chiue-
fischen Meere, in dessen Mittelpunkt die kleine Insel Hongkong,
vor dem Hafen der größten ostasiatischen Handelsstadt Cangtong.
— Frankreich in Hinterindien Englands Rival; ein Vortheil
für die geographische und ethnographische Kenntniß des östlichen
Hochasiens. In China wirken für die Erweckung des Volkes
aus seiner Jahrhunderte langen Erstarrung außer den eben
genannten Staaten auch Rußland und Nordamerika. Daneben
wie in Indien an der Seite der Engländer die dentsch-christliche
Mission und die deutsche Rhederei unter norddeutschem Schutze.
Aehulich das Verhalten jener Staaten zu Japan. Bis jetzt noch
größerer Einfluß Süd- und Ostasiens auf Europa als umgekehrt.
4) In Australien^), dem am spätesten entdeckten Reste
der ältesten Welt, außer kleinern Besitzungen:
a. Die Fidschi-Inseln, in der Mitte Polynesiens, und
Norfolk.
b. Die Neu-Seeläudische Gruppe, fast so groß als
Preußen vor 1866; nicht wie die innere australische Inselgruppe
und der Coutinent von Anstralnegern (Papuas), sondern wie die
der äußeren Grnppe von malaiischen Polynesien:, den kriegerischen
Maoris, bewohnt. Harte Kämpfe derselben mit den durch den Reich-
thum des schönen Alpenlandes angelockten englischen Kolonisten.
c. Ta smanien (van Diemens-Land), dessen alte Bevölke-
rnng durch die Berührung mit den Europäern vernichtet ist.
Auch im übrigen Australien scheint die Mission der Engländer und
Franzosen den Untergang der Naturvölker nicht aufhalten zu können.
*) Die Jagd auf die Wale, deren Revier vom Nordpol nach dem Süd-
pol reicht, trug neben den planmäßigen Entdeckungsreisen nicht wenig zur
Auffindung der terra australis bei, gleichwie das Suchen nach Gold Ber-
anlassung zur Cultivierung der amerikanischen Westküste gab.
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Extrahierte Personennamen: Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Afghanistan Alexanders_Weg Indien Ceylon Birma Hongkong Frankreich Hinterindien_Englands China Nordamerika Indien Japan Ostasiens Europa Polynesiens Norfolk