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1. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 115

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
115 Die adeligen Mdchen kamen gleichfalls an einen Edelhof zur Erziehung. Auch sie lernten dort hfisches Benehmen, lernten Reiten und die Falkeujagd; sie wurden aber auch geistig fortgebildet, meist viel mehr als die jungen Männer. Die Frauen sind nie so hoch geehrt worden wie in der Bltezeit des Rittertums. Sie vor allem wirkten fr die Verfeinerung der Sitten, hielten auf gute Manieren und veredelten die Unterhaltung. Die hervorragendsten Dichter sangen damals ihnen und ihrem Dienste, dem Minnedienst, begeistertes Lob. 3. Die Ritterburg. Die Wohnungen der Ritter, die Burgen, lagen entweder in der Ebene oder aus Bergen. In ersterem Falle waren sie durch breite Wassergrben geschtzt und hieen darum Wasserburgen. In letzterem Falle gewhrte die Hhenlage natrlichen Schutz, besonders wenn der Berg steil war; solche Burgen nennt man Hhenburgen. Im Taunus und im Odenwald waren sie das Gewhnliche. Eine solche Hhenburg wurde an der Stelle, wo der Berg nicht ganz steil war, auch durch einen Graben geschtzt. Hinter diesem erhob sich in betrcht-licher Hhe die Ringmauer. der den Burggraben fhrte die Zug-brcke; war diese emporgezogen, so verschlo sie die Torffnung. Durch das Tor, welches noch durch ein Fallgatter geschirmt war,- gelangte man in den Burghof. Hier sah mau auer Stallungen und Vor-ratsrumen die Wohngebude. Bei greren Burgen war der Hof so gerumig, da man darin Ritterspiele abhalten konnte. In der Mitte stand das Herrenhaus, gegenber die Kemnate, das Frauen-haus; auch eine Kche und Wohnungen fr die Dienerschaft waren vor-Hnden. Das wichtigste Gebude war der Bergfried, der hchste Turm der Burg. Drang der Feind in die Feste ein, so blieb den Belagerten immer noch die Flucht in den Bergfried brig. Der Eingang befand sich hoch der dem Erdboden, so da man nur auf einer Leiter zu ihm gelangen konnte, welche nachher emporgezogen wurde. Der untere Teil des Turmes, das Burgverlie, diente als schauriges Gefngnis fr gefhrliche Feinde. 3. Ein Tag auf der Burg. In gewhnlichen Zeiten verluft das Leben auf der Burg einfrmig. Der Wchter auf dem Bergfried verkndet am frhen Morgen durch den Ruf seines Hornes den an-brechenden Tag. Nun wird es im Burghofe lebendig: Dienstmannen und Knappen gehen an ihr Tagewerk; aus dem tiefen Burgbrunnen im Hofe, der wohl bis zur Sohle des Flusses hinabreicht, wird Wasser emporgewunden und mit ihm das Vieh versorgt. Inzwischen haben sich auch die andern Burgbewohner erhoben, und nach dem Frh-stck ziehen alle in die Burgkapelle, um der Messe beizuwohnen, die der Burgkaplan liest. Darauf macht der Burgherr einen Um-gang, um die Knechte und Knappen bei ihrer Arbeit zu besichtigen, oder er mustert sein Waffenzimmer, während die Burgfrau im 8*

2. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 134

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
134 Frauen haben auf solch schreckliche Weise ihr Ende gefunden, und bis vor 150 Jahren hat dieser Aberglaube noch Opfer gefordert. 3. Das Leben in einer mittelalterlichen Reichsstadt, a) Ein Gang durch die Stadt. Frankfurt sah gegen Ende des Mittelalters von auen sehr stattlich aus mit seinen vielen Trmen und wohlbewehrten Festungsmauern. berschritt man auf der Zugbrcke den Graben und trat durch ein Tor etwa das Eschenheimer in die Stadt ein, so gewann man zunchst keineswegs einen gnstigen Eindruck. Die Strae war ungepflastert, auch standen an ihr nur wenige, meist kleine Huser. Man konnte meinen, in einer Dorfstrae zu sein; denn es trieben sich die Schweine munter umher, und Grten, ja Felder zogen sich zu beiden Seiten hin. So sah die Neustadt damals aus. Am Ende der Strae stie man auf die Altstadt. Ihre Mauern und Trme standen noch alle, nur der Graben war trocken. Schaute man nach links, so sah man eine zwar breite, aber anch nngepflasterte Strae. Nur an ihrer Nordseite stand eine Reihe Huser; es war die Zeil, damals der Vi eh markt. Hier war fr gewhnlich wenig Leben, nur zur Zeit der Biehmrkte entwickelte sich reger Berkehr; diese Bestim-muug deuteten auch die Pflcke zum Anbinden der Tiere an. Nach der andern Seite hin war ein Stck des Grabens mit Bumen bepflanzt und eingefriedigt; hier tummelten sich einige Hirsche; das war der Hirsch-graben. In der Altstadt sah es anders aus. Freilich hatten auch dort die Straen meistens kein Pflaster; aber die Huser waren doch dicht aneinander gerckt und es herrschte reges Leben. Da hrte man in einer Strae Haus fr Haus das Schnarren der Webespulen es war die Schnurgasse (Snaregasse) , in einer andern das Drhnen der Kferhmmer (Bendergasse). Je nher man dem Maine kam, desto enger wurden die Gassen, desto reger das Leben und Treiben. Wie kleine Festungen nahmen sich die Klster aus: das Katharinen- und das Weifrauenkloster, das der Karme-liter, der Franzi skaner (wo jetzt die Paulskirche steht), der Domini-kalter (Battonnschule), der Antoniterherren (Tngesherren Tngesgasse), der Johanniter Herren (Ecke der Schnur- und der Fahrgasse); dazu kamen noch die drei Kollegiatstister: das Bar-tholomns-, das Leonhards- und das Liebfrauen-Stift. Wie Burgen waren die Gehfte der vornehmen Geschlechter (Patrizier) eingestreut (Augsburger-, Nrnberger Hof, Braunfels, Frsteneck). Am Rmerberg, dessen stlicher Teil Samstagsberg hie, standen schon der Rmer, Haus Lim-purg, Haus Frauenstein, die Nikolaikirche. Der Pfarrturm ragte, mit einem verwitterten Gerst versehen, als riesiger Stumpf in die Luft. An. ihm ist der hundert Jahre gebaut worden, und er wurde auch dann erst mit einem Notdache versehen; seine jetzige Ge-statt hat er nach dem Plane des alten Meisters erst infolge des Brandes

3. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 126

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
forderte auch in Frankfurt Tausende von Opfern. Im Zusammenhang mit dem Wten dieser Seuche steht die Ermordung vieler und die Ver-treibuug der brigen Frankfurter Juden, die vom Aberglauben jener Zeit der Brunnenvergiftung beschuldigt wurden. Die Juden wohnten damals in der Gegend zwischen Dom und Main. Trotz alledem blhte die Stadt durch Ausnutzung der von Ludwig dem Bayern verliehenen Freiheiten mchtig auf. Gleich nach der groen Wassersnot gelangte die vom Kaiser erlaubte Stdterwei-terung zur Ausfhrung. Durch diese wurde Frankfurt auf einmal um das Vierfache seines bisherigen Raumes vergrert; es entstand die Neustadt. Die so gewonnene Flche wurde aber erst ganz all-mhlich bebaut; denn der einbezogene Raum hat fr das Anwachsen der Bevlkerung bis in das neunzehnte Jahrhundert ausgereicht. Auch blieben die alten Stadtmauern und Trme noch jahrhundertelang stehen, und abends wurden ihre Tore geschlossen. An den Befestigungen fr die erweiterte Stadt baute man viele Jahrzehnte lang. berreste von ihnen sind noch der Eschenheimer-, der Renten- und der Kuh Hirten tum. An der Stelle dieser Befestigungen laufen jetzt die schnen Anlagen. Von Karl Iv. kaufte Frankfurt das Schulthei?uamt (1372), den riesigen Reichswald (seitdem Frankfurter Stadtwald) und das Eigentumsrecht der die Frankfurter Juden, die knigliche Kammerknechte (Sklaven) waren. So wurde aus der kniglichen Stadt eine Reichsstadt. Nur noch eine Reichssteuer von jhrlich 927 Goldguldeu hatte sie an den König zu entrichten, sonst stand sie zu ihm in demselben freien Verhltnis wie die meisten groen Reichs-frsten. Jedoch war sie keineswegs von dem Reichsoberhaupt uuab-hngig; denn jene Freiheiten und Rechte waren nur auf Widerruf ver-liehen und konnten, wenn sich die Stadt ihm nicht willfhrig zeigte, jederzeit zurckgenommen werden. Auch muten die Privilegien beim Regierungsantritt jedes Knigs erneuert werden, was immer eine bedeutende Summe kostete. 4. Die Nachfolger Karls Iv. Karls erster Nachfolger war sein Sohn Wenzel. Diesen aber setzten die Fürsten nach mehr als zwanzig-jhriger Regierung ab, weil er, wie sie sagten, das Reich vernachlssige. Ruprecht vou der Pfalz, den sie als Gegenknig whlten, ver-mochte nicht recht zur Geltung zu kommen und wurde von Wenzels Bruder Sigismund abgelst. Mit diesem erlosch das luxemburgische Haus. Seine Regierung hat durch zwei Dinge weltgeschichtliche Be-deutung: e: veranlat? die Berufung des Konzils zukon-stanz und belehnte während desselben den Burggrafen Friedrich von Nrnberg mit dem Kurfrstentum Brau-denburg.

4. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 132

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
132 oft bei Nacht berfallen, in Brand gesteckt und ausgeraubt. In dieser Zeit schtzten die Frankfurter ihre eigene Feldmark durch die sge-nannte Landwehr. Diese war ein durch Aushebeu zweier Grben gebildeter Wall, der mit Bumen, meistens Erlen, bepflanzt wurde. Die Zweige derselben flocht man zu einem sogenannten Gebck ineinander, so da wenigstens Reiter nicht hinber konnten. Da, wo die von der Stadt ausgehenden groen Straen die Landwehr schnitten, errichtete man Warten; das waren feste Trme, auf denen Wchter saen, welche die Annherung feindlicher Scharen durch Aushngen von brennenden Pechpfannen anzeigen muten. Auf dieses Zeichen kamen die Brger bewaffnet herbei, um die Feinde zu verjagen. Die Bocken-heimer, die Gallus-, die Friedberger und die Sachsen-Huser Warte sind noch vorhanden. An manchen Stellen kann man heute noch den Lauf der Landwehr verfolgen. So ist ein Stck erhalten im Walde zwischen Oberrad und der Sachsenhuser Warte, ein anderes nahe am Forsthaus; auch hinter den Friedhfen an der Eckenheimer Landstrae lt sie sich nach der Friedberger Warte zu im Felde noch deutlich verfolgen. Dem Fehdeunwesen wollte Kaiser Maximilian I. ein Ende machen. Er hob das Fehderecht auf und verkndete auf dem Reichstage zu Worms 1495 den sogenannten Ewigen Landfrieden, nach welchem jede Selbsthilfe bei Strafe der Reichs-acht verboten war. Die Streitigkeiten der Reichsstnde oder der Unter-gebenen verschiedener Reichsstnde sollte ein oberster Gerichtshof, das Reichskammergericht, entscheiden. Dieses wurde im Jahre 1495 in Frankfurt von Kaiser Maximilian selbst erffnet und hielt seine Sitzungen im Braunfels am Liebfrauenberg ab. Doch wurde es schon 1497 nach Speyer verlegt; von da kam es fast zweihundert Jahre spter nach Wetzlar. Die Richter dieses Gerichts sowie die-jenigen der frstlichen Gerichte waren studierte Leute. Zur Unterhaltung des Kammergerichts und zur Deckung anderer Reichskosten lie der Kaiser eine allgemeine Steuer erheben, die der Gemeine Pfennig hie. Das war die. erste regelmige Geldsteuer im Reiche. Die Ritter entzogen sich ihr, weil sie Kriegsdienste leisten muten. b) Die Femgerichte. Eine Zeitlang haben im spteren Mittelalter: die Femgerichte (d. i. Genossenschaftsgerichte) fr ganz Deutsch-land Bedeutung gehabt, obgleich sie nur auf westflischem Boden abgehalten wurden. Die Gerichtsstellen hieen Freisthle, weil sie der einheimischen Obrigkeit nicht unterstellt waren, sondern direkt unter dem Kaiser standen. Die Freisthle zhlten nach Hunderten. Den Vorsitz bei einem solchen Gerichte fhrte der Freigraf, der vom Kaiser belehnt wurde; ihm zur Seite standen die Freischffen. Die Sitzungen der Freisthle waren ffentlich, doch wuten sich die
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