Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 5

1869 - Erfurt : Körner
5 Ii. Märtyrer und Kirchenlehrer aus -er Zeit -er Verfolgung unter römischen Kaisern. 1. Die Ursachen der Verfolgung. In den Tagen, in welchen Jeru- salem und der Tempel des Herrn zerstört wurden, wuchs die Kirche des Herrn mächtig, und das Evangelium feierte einen Sieg nach dem andern. Bei dem Tode Johannes, des letzten der Apostel, war die Botschaft des Heiles schon über einen großen Theil von Asien, Europa und Afrika verbreitet. Die mei- sten Länder, in denen die christliche Kirche begründet worden war, gehörten zum großen römischen Reiche, so daß dieses Reich zugleich der eigentliche Sitz der Kirche war. Je größer aber die Zahl der Christen wurde, desto mehr wuchs auch die Feindschaft und Erbitterung der Heiden. Man haßte die Christen, weil man sie als Verächter der Gesetze und als Feinde des Kaisers ansah. Obwohl sie unterthan waren aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, so hielten sie es dennoch für recht, Gott mehr zu gehorchen, .als den Menschen. An allen öffentlichen religiösen Feierlichkeiten nahmen sie keinen Theil; von den sinnlichen und oft grausamen Vergnügungen der Hei- den hielten sie sich fern; Kampfspiele und Thiergesechte mieden sie als etwas Unchristliches. Es schien ihnen wider Gottes Gebot zu sein, römische Kriegs- dienste zu nehmen, weil jeder Krieger den Götzen opferte, ja selbst dem Kaiser oder seinen Bildsäulen göttliche Ehre erweisen mußte. Das Alles machte sie verhaßt. Selbst die Liebe, welche die Christen unter einander übten, wurde verdächtigt. Ein Schriftsteller damaliger Zeit sagt: „Die Christen lieben sich, noch ehe sie sich kennen, und lassen ihr Leben für einander; müssen sie nicht in einem geheimen Bunde stehen?" Ihre Selbstverleugnung achtete man für Thorheit; sdie Standhaftigkeit im Glauben hielt man für Eigensinn und Hartnäckigkeit. Ihren Versammlungen und der Feier des heiligen Abend- mahls dichtete man die schändlichsten Dinge an. Man gab vor, daß sie das Fleisch geschlachteter Kinder äßen und deren Blut tränken. Wenn ein Un- glück das Land heimsuchte, so gab man den Christen die Schuld. Sobald ein Erdbeben oder große Dürre ,entstand, in Egypten der Nil die Felder nicht be- fruchtete, in Rom die Tiber über ihre Ufer trat, die Pest wüthete oder eine Theuerung ausbrach, so schrie man gegen die Christen, um welcher willen die Götter solche Strafen geschickt hätten. Da fielen die Heiden ohne Erbarmen über sie her und tödteten sie. Jahrhunderte lang mußte die Kirche durch eine schmerzliche Blut- und Feuertaufe gehen. Doch Gottes Gnade war in den Schwachen mächtig. In aller Trübsal blieben die Christen treu dem Bekennt- niß und erlitten gern den Tod um deß willen, der für sie gestorben und auf- erstanden war. Zehnmal kehrten die Verfolgungen wieder, bis endlich ein römischer Kaiser selbst Christ wurde. Alle Trübsal aber, welche die Kirche des Herrn in ihrer ersten Gestalt zu erfahren hatte, trug ihren reichen Segen in sich. Mit Bewunderung sahen die Heiden, wie die Christen in der Zuversicht ihres Glaubens mit großer Standhaftigkeit und Freudigkeit in die größten Qualen gingen und dabei in Geduld und Sanftmuth und ohne Haß gegen ihre Peiniger und Mörder blieben. Nicht selten geschah es, daß ein roher Heide dadurch zum Glauben

2. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 18

1869 - Erfurt : Körner
18 Kranken und brachten diesen leibliche Erquickung und geistlichen Trost. Frem- den Brüdern öffnete man gastfreundlich das Haus und dienete ihnen. So war das ganze Leben der Christen ein beständiger Gottesdienst; ein alter Schriftsteller konnte daher mit Recht sagen: „Die Christen leben im Fleische, aber nicht nach dem Fleische; sie wohnen auf Erden, aber leben im Himmel; was im Körper die Seele ist, das sind in der Welt die Christen." Iv. Die Zeit der äußeren Ruhe. 1. Constantin der Große, oder die Kirche kommt unter weltlichen Schutz. Der Herr hatte durch die Verfolgungen feine Gemeinde gereinigt und im Feuer der Trübsal geläutert. Die Zeit war nicht fern, in welcher das Wort vom Kreuz den völligen Sieg über das Heidenthum feiern sollte. Das römische Reich, das sich von Spanien bis zum Euphrat und vom nördlichen England bis an die Sandwüsten Afrika's erstreckte, konnte nicht mehr von einem Beherrscher übersehen und regiert werden; darum erwählte sich schon Diokletian, unter welchem die Christen die letzte und heftigste Verfolgung zu erdulden hatten, einen Freund zum Mitregenten. Im An- fänge des 4. Jahrhunderts bestiegen Galerius und Constantinus Chlo- rids den Thron; jener im östlichen, dieser im westlichen Theile des Reiches. Galerius haßte und verfolgte die Christen, Constantinus duldete und achtete sie, blieb aber selbst ein Heide. Als er alt und schwach wurde, setzte er seinen Sohn Constantin zum Mitregenten, welcher bei seines Vaters Tode im Jahre 306 als Kaiser an seine Stelle trat. Mit ihm begann für die Kirche des Herrn eine neue, glückliche Zeit. Am Hofe seines Vaters hatte Constantin manchen frommen Christen kennen gelernt, und seine Mutter Helena, die später eine gläubige Christin wurde, hatte seine Liebe zum Christenthum genährt und gepflegt. Beim Antritt seiner Regierung gebot er deshalb, daß Niemand die Christen verfolge. Er selbst blieb noch Heide; denn im Jahr 308 opferte er in Gallien dein Apollo und machte ihm reiche Geschenke, als die Franken, welche gegen ihn gerüstet hatten, ihren Kriegszug einstellten. Die Anfänge seiner Bekehrung fallen in das Jahr 312. Der Kirchengeschichtschreiber Eusebius erzählt darüber Folgendes. Constantin zog von Gallien aus gegen Marentius, seinen Gegner, in den Krieg. Da erblickte er unter der Sonne ein flammendes Kreuz mit der Inschrift: in hoc vince (d. h. durch dieses siege). Im Traume erschien ihm Christus, in der rechten Hand das Kreuz haltend, das er am Tage gesehen, und befahl ihm, von demselben ein Bild machen zu lassen, das er gegen seine Feinde tragen solle. Am Morgen rief Constantin seine Freunde zu sich, erzählte ihnen den Traum und ließ sofort eine kostbare Fahne anfertigen (Labarum genannt), welche mit dem Zeichen des Kreuzes den Namenszug Christi verband. Dreißig Auserwählte trugen das Panier des Sieges dem Heere voran. So kam Con- stantin vor Rom. Die Römer und ihre Bundesgenossen wichen schnell. Alles stürzte sich in wilder Flucht über die Tiberbrücke. .Tausende, unter ihnen Marentius, mußten im Strome ertrinken. Das war die Schlacht am rothen Stein bei Rom im Jahr 312 n. Chr. Als der Kaiser hierauf siegreich in Rom eingezogen war, ließ er auf dem Forum seine Bildsäule er- richten, eine Fahne mit dem Zeichen des Kreuzes in seiner Rechten tragend, .

3. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 56

1869 - Erfurt : Körner
56 Fürst und dadurch der Grund zum nachmaligen Kirchenstaate gelegt. Die großen Reichsversammlungen, welche zum Zweck einer Heermuste- rung oder Waffenschau bisher alljährlich am 1. März stattgefunden hatten und darnach Märzfelder genannt wurden, verlegte Pipin auf den 1. Mai, daher sie fortan Maifelder hießen. Um seiner kleinen Gestalt willen hatte Pipin manchen Spott zu erlei- den. Als er aber einst bei einem Thiergefecht einen Löwen mit dem Schwerte tödtete, bewies er feinen feigen Großen, daß er zwar klein fei, aber einen starken Arm habe. Von nun an scherzte Niemand mehr über feine Gestalt. („Pipin der Kurze", von Baur.) § 11. Missionsbestrebungen ausländischer Glaubensboten unter den Deutschen. 1. Die ersten christlichen Sendboten. Die germanischen Völker, welche sich in den Ländern des ehemaligen weströmischen Reiches niedergelassen hatten, bekannten sich schon zum christlichen Glauben, als im eigentlichen Deutschland noch finsteres Heidenthum herrschte. Mit dem 5. Jahrhundert hatte im südlichen Deutschland die christliche Missionsthätigkeit begonnen. Nicht von den reichen und mächtigen Bischöfen des fränkischen Reiches ging die Heilsbotschaft aus, — sie führten meist ein völlig weltliches Leben — sondern von schlichten, irischen Mönchen geschah es, die aus Liebe zum Herrn die Heimath verließen, um das Licht des Evangelii den Völkern zu brin- gen, die noch in Finsterniß und Schatten des Todes wandelten. Bei den Alemannen predigte Columbanus und dessen Schüler Gallus, an welchen das von ihm gegründete Kloster St. Gallen erinnert. Kilian, der Apostel der Franken, wirkte in der Gegend von Würzburg in Segen, starb aber den Märtyrertod. Der Angelsachse Wilibrord brachte den Friesen die Botschaft des Heils und stiftete das Bisthum Utrecht. Es gelang ihm beinahe, den rohen König dieses Volkes, Ratbod, zu bekehren. Schon stand derselbe mit einem Fuße im Flusse, um das Wasserbad der Taufe zu empfan- gen, als er noch die Frage stellte, wohin seine heidnischen Ahnen gekoinmen seien. Nach der Antwort: „In die Hölle!" stieg er wieder heraus und sprach: „So will ich lieber mit meinen heidnischen Ahnen in der Hölle verdamm! sein, als mit euch Christen selig werden." Diese Boten alle aber übertras der angelsächsische Mönch Winfried, der Apostel dvr Deutschen genannt. Er war es, welcher der deutschen Kirche feste Ordnungen gab, sie aber auch mit den stärksten Banden an Rom fesselte. 2. Winfried (Bonifacius). Derselbe wurde zu Kirton im König- reiche Wester geboren. Die Liebe zu Christo trieb ihn, zu den Heiden das Evangelium zu tragen. Den ersten, aber vergeblichen Versuch machte er bei den Friesen (715). Um unter dem Schuhe des Papstes tiefer in Deutsch- land einzudringen, unternahm Winfried 718 eine Reise nach Rom, wo ihn der Papst sehr freundlich empfing und ihm den Namen Bonifaeins gab. Hierauf zog er nach Thüringen und Hessen. Zu A m ö n e b u r g in Ober- hessen gründete er sein erstes Kloster in Deutschland. 723 reiste Bonifacius das zweite Mal nach Rom und wurde zum Bischof aller in Zukunft entstehen-

4. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 178

1869 - Erfurt : Körner
178 man dazu weder an Fleiß, noch Mühe und Kosten es mangeln lassen dürfe, daß man sich auch der armen Heiden und Ungläubigen annehme." Zugleich wurde durch die gewaltige und tiefgehende Geistesregung, die eben damals von Spener und Francke aus über die deutsch-evangelische Kirche sich ver- breitete, der Boden bereitet, auf den: eine frische und lebenskräftige Missions- thätigkeit erwachsen sollte. Das lutherische Dänemark hatte seit 1620 ange- fangen, in Ost- und Westindien Colonien zu gründen und war dadurch mit götzendienerischen Nationen in unmittelbare Berührung gekommen. Da rührte der Herr das Herz des Königs Friedrich Iv., daß er bald nach seiner Thron- besteigung den Gedanken in Ausführung brachte, das Evangelium den der Krone Dänemarks unterworfenen Heiden predigen zu lassen. Weil sich in seinem Reiche Niemand willig finden ließ, diese Botschaft zu übernehmen, so wendete sich der König an Francke in Halle. Auf dessen Veranlassung fuhr Bartholomäus Ziegenbalg (1705) von Kopenhagen nach Trankebar ab, um unter dem Schutze des Königs von Dänemark die evangelisch-deutsche Mission zu beginnen. So entstand die dänisch-hallische Missions- gesellschaft. Ein eigenes Missionskolleginm in Kopenhagen nahm die hei- lige Sache in die Hand; im Volke selbst aber fand sie keinen rechten Anklang, selbst die dänischen Colonialgeistlichen legten häufig einen der Mission geradezu feindlichen Sinn an den Tag. Anders war es in Halle und in Deutschland überhaupt. Hier wurzelte das Missionsinteresse im Volke. Die Francke'schen Stiftungen in Halle bildeten den Mittelpunkt der Missionsthätigkeit. Hier wurden Missionare ausgebildet und reiche Gaben gesammelt. Männer, wie Ziegenbalg, Schulze, Gericke und Schwarz, die sämmtlich von der hallischen Mis- sionsanstalt ausgingen, glänzen in der Missionswelt unter den bedeutendsten Namen. Eine zweite Missionsnnternehmung ging von dem norwegischen Pastor Hans Egede aus, welcher durch die ihm von Kopenhagen gewordene Unter- stützung 1721 auf Grönland landen konnte. 1735 kehrte er nach seiner Hei- math zurück und leitete von hier aus den Fortgang der Mission, welche in- zwischen durch die Ankunft der Missionare der Brüdergemeinde neuen Auf- schwung erhielt. Von Kopenhagen ging auch das Missionsunternehmen aus, dessen Seele der Graf von Zinzendors war. Thcils durch die Nachrichten von Egede's Mission in Grönland, theils durch den Verkehr mit einem ans Kopenhagen mitgebrachten, getauften Negerjüngling aus Westindien für die Mission be- geistert, legte er den auf seinem Gute ansässigen mährischen Brüdern die Sache an's Herz. Da erklärten sich zwei derselben, Bernhard Dober und David Nitschmann, bereit, als Missionare nach St. Thomas in West- indien zu gehen, während die beiden Brüder Matthäus und Christian Stach willig waren, nach Grönland anfznbrechen. Damit begann in: Jahre 1732 die Missionsthätigkeit der Brüdergemeinde, die noch heute zu den gesegnetsten und erfolgreichsten gehört. Die Stationen dieser christlichen Gemeinschaft ver- breiteten sich bald weiter, sowohl über andere Inseln Westindiens, als auch nach Nordamerika unter die Indianer, nach Surinam unter die Negersklaven, nach Guinea unter die freien Neger, nach dem Cap der guten Hoffnung unter die Hottentotten, an die Ufer der Wolga unter

5. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 271

1869 - Erfurt : Körner
Hi. Fragen und Ausgaben zur Wiederholung. 1. Zum ersten Theile. 1. Wann und wie wurde die christliche Kirche gegründet, und was ist über Gesinnung und Wandel der ersten Christen zu sagen? 2. Wodurch führten die Juden in Jerusalem das göttliche Strafgericht über die „heilige Stadt" herbei; welche römische Feldherren zogen gegen die Stadt und wann wurde Jerusalem zerstört? 3. Welches waren die Ursachen der von den römischen Kaisern über die Christen verhängten Verfolgungen; von welchen Kaisern ging die erste und zweite Verfolgung aus, und welche Apostel erlitten unter Nero den Märtyrertod? 4. Wann und wie starben Ignatius, Justin und Polykarpus? 5. In welcher Zeit brach die Christenverfolgung in Gallien aus, und wie hießen die wichtigsten Märtyrer zu Lyon und Vienne? 6. Welches Loos hatten die Christen unter den Kaisern Decius und Va- lerius, und welcher Bischof starb unter Letzterem für seinen Herrn? 7. Gieb die Aemter an, welche zur Verw altung der christlichen Kirche in den ersten Jahrhunderten geschaffen wurden! 8. Welche Zeit pflegt man für die christliche Kirche die „Zeit der äußeren Ruhe" zu nennen, und durch welchen römischen Kaiser wurde sie herbeigeführt? 9. Was wird über die Veranlassung zur Bekehrung Constantin's des Großen erzählt, und in welcher Schlacht besiegte dieser Kaiser seinen Gegner Marentius? 10. Aus welche Weise gab Constautin den Christen seine Gunst zu erkennen? 11. Welches war die Veranlassung zur Berufung des allgemeinen Conci ls zu Nicäa; wann fand es statt, und welches war das Ergebniß desselben? 12. Wann regierte Kaiser Julian; warum wird er „der Abtrünnige" genannt, und was ist über den Lebensausgang dieses Kaisers zu sagen? 13. Durch wen ist das Einsiedler- und durch wen das M önchsw esen in der Kirche aufgekommen, und wann lebten diese Männer? 14. Wann lebte der Bischof Ambrosius von Mailand, und wodurch hat sich derselbe in der Kirche eine bleibende Erinnerung geschaffen? 15. Wo und wann wirkte Johannes Chrysostomus, und welches Schicksal hatte zuletzt dieser beredte Lehrer der Kirche?

6. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 1

1869 - Erfurt : Körner
Erster Theil. Lebensbilder aus der Geschichte der christlichen Kirche bis zum 6. Jahrhundert. I. Die christliche Kirche in -er apostolischen Zeit. 1. Gründung der christlichen Kirche. Wie die Kirche des Herrn ent- standen und was in der ersten Zeit mit ihr vorgegangen ist, erzählt der Evan- gelist Lucas in der Apostelgeschichte (Kap. 2). Nach der Himmelfahrt ihres Meisters blieben die Jünger einmüthig bei einander mit Beten und Fasten und warteten auf die Verheißung, die sie empfangen hatten. Und als der Tag der Pfingsten erfüllet war, wurden sie alle des heiligen Geistes voll und. singen an zu predigen mit andern Zungen, nach dem ihnen der Geist gab aus- zlisprechen. Durch Petri Predigt wurden an diesem Tage bei 3000 Seelen hinzugethan zu der Gemeinde (Ap.-Gesch. 2, 41). So ward durch den heili- gen Geist die Kirche Christi gegründet; denn die da gläubig geworden waren, blieben beständig in der Apostel Lehre und iu der Gemeinschaft und im Brot- brechen und im Gebet (Kap. 2, 42). Der Herr aber that hinzu täglich, die da selig wurden, zu der Gemeinde (Kap. 2, 47). Die erste Christengemeinde schloß sich zunächst an die Jünger des Herrn an, welche Zeugen seiner Auferstehung gewesen waren. Petrus blieb lange Zeit die Stütze derselben. Aller Apostel Wort bekräftigte der Herr durch mit- folgende Zeichen. In heiliger Eintracht und demüthiger, dienender Liebe waren die Apostel Vorbilder der Gemeinde. Die Menge aber der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; Keiner sagte von seinen Gütern, daß sie sein wären, sondern es war ihnen Alles gemein. Die christliche Armenpflege wurde durch 7 Diakonen oder Helfer besorgt, welche ein gutes Gerücht hatten und voll heiligen Geistes und Weisheit waren. Einer derselben war Stephanus, der um seines Glaubens willen kurze Zeit nach der Himmelfahrt des Herrn ein Blutzeuge (Märtyrer) wurde (Ap.-Gesch. 6). Bald darauf brach über die Christen zu Jerusalem eine heftige Verfolgung aus. Die ganze Gemeinde zerstreute sich; nur die Apostel blieben in Jerusalem zurück. Aber die zer- streuten Christen trugen den Samen des Evangelii in das ganze jüdische Land und über die Grenzen desselben hinaus. Damit aber auch den Heiden das Wort vom Kreuz gepredigt werde, erweckte der Herr sich in Saulus ein aus- erwähltes Rüstzeug (Ap.-Gesch. Kap. 9). Auf drei Missionsreisen hat E. Förster, Deutsch.preuß. Geschichte. .

7. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 21

1869 - Erfurt : Körner
21 ander bekämpften sie sich, bis Constantius Alleinherrscher blieb. Mit neuer Schärfe trat er dem heidnischen Wesen entgegen, aber in seinen Mitteln lag nicht Christi Geist und Sinn, so daß die Bischöfe vor dem Gebrauch des weltlichen Schwertes in geistlichen Dingen warnen mußten. Auch Athanasius billigte die Handlungsweise des Kaisers nicht, sondern schrieb: „Die Wahr- heit wird nicht durch Schwert und Geschoß, nicht durch Heeresmacht verkün- digt, sondern durch Ueberzeuaung und Ermahnung." 2. Julian der Abtrünnige (Apostata), 361 — 363. Alles, was Constantius zur Förderung des Christenthums in seinem Reiche gethan hatte, war äußerlicher Werkdienst gewesen. Er selbst war und blieb gottlos, wäh- rend er und seine Hofleute über das Wesen des Sohnes Gottes stritten, und er den Herrn der Kirche spielte. Die Heiden erhielten durch das Alles reich- lich Ursache zu Spott und Lästerung; und nachdem der Herr zur Züchtigung und Sichtung der Kirche schon jene innern Aergernisse hatte kommen lassen, ließ er es zu, daß ein Mann zur Beschämung und zum Aerger der Christen es unternahm, das Heidenthum wieder aufzurichten. Das war Julian, ein Nesse Constantius des Großen, welcher bei der Hinrichtung seines Stammes als Kind verschont uni) zum geistlichen Amt bestimmt worden war. Seine Erziehung war aber verkehrt und machte ihm das Christenthum verhaßt, da man ihn mit todten Bußübungen quälte. Der feurige und verständige Julian verlangte eine andere Speise; er fand sie in den Schriften der alten Griechen und Römer, denen er sich mit aller Liebe hingab. Sein Umgang mit heid- nischen Philosophen und sein Aufenthalt in Athen H verstärkten in ihm diese Liebe. Er glühte für den Gedanken, die schöne Zeit der alten Göttertempel, der alten Kunst und Herrlichkeit wieder aufleben zu sehen. So stand es mit ihm, als er im Jahre 361 zum Kaiser ausgerufen wurde. Sofort erklärte er sich öffentlich für das Heidenthum, umgab sich mit heidnischen Philosophen und Rednern, veranstaltete Opfer, untersuchte die Eingeweide der Thiere, um die Zukunft zu erforschen, rpnd war ein Knecht des Aberglaubens, während er sich für weise hielt. Heidnische Bildsäulen und Tempel winden rasch her- gestellt, die heidnischen Priester erschienen in kostbaren Gewändern, Geld und andere Gaben wurden denen gegeben, welche sich wieder in die vorher ver- lassenen Heiligthümer einfanden. Den Christen entzog Julian ihre Stiftungen, versagte ihnen den Eintritt in Staats - und Ehrenämter und hemmte ihre wissenschaftliche Fortbildung; aber in ganz offener, feindseliger Weise, wie es die früheren römischen Kaiser gethan hatten, trat er gegen das Christen- thum nicht auf; dagegen suchte er es mit List zu dämpfen. Den Bischöfen der mancherlei christlichen Parteien, welche unter der vorigen Regierung ver- trieben worden waren, erlaubte er, in ihr Vaterland zurückzukehren; denn er hoffte, daß sie sich nun unter einander selbst aufreiben würden. Unter ihnen war auch Athanasius, der Bischof der Gemeinde zu Alerandrien. Schon seit 8 Monaten hatte er durch sein Wort die Genwinde erbaut, als die Heiden ihn verklagten, daß er die Stadt und ganz Aegypten verführe. „Ich habe diesen Galiläern erlaubt, in ihr Vaterland, aber nicht in ihre Kirchen zurückzukehren; ich befehle, daß Athanasius gleich nach Empfang dieses Briefes die Stadt verlasse." Das war die Antwort des Kaisers, welche die Gemeinde Athen: Hauptstadt von Griechenland.

8. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 44

1869 - Erfurt : Körner
44 bete (439) das vanbalische Reich, bessen Hauptstabt Karthago war. Die Blüthe bieses Reiches währte aber nicht lange; schon mit dem Tode Geiserich's begann berverfall, nnb im Jahre 5 34 würde das Land eine leichte Beute des griechischen Kai'sers Justinian. Britannien war seit langer Zeit eine römische Provinz. Die große Entfernung vom Mittelpunkte des Reiches machte aber die Behauptung und Vertheibigung besselben besonbers gegen die im schottischen Hochlanbe woh- nenben kriegerischen Pi eten und Seo ten sehr schwer. Die Römer ließen daher biesen Besitz fahren. Die inr südlichen Theile der Insel wohnenben Briten waren seit dieser Zeit den fortgehenben Einfallen ihrer norbischen Nachbarn ausgesetzt und riefen deshalb die auf der deutschen Norbküste woh- uenben Sachsen um Hilfe an. Da lanbeten (449) Angeln, Sachsen und Juten und bekämpften die Pieten und Seoten. Bald zogen ihnen große Haufen ihrer Lanbsleute nach und setzten sich hier fest. So wurden im Laufe von 130 Jahren sieben angelsächsische Reiche (die sogenannte Hept- archie) gegrünbet, von benen Kent das erste war. § 5. Attila, die Gottesgeißel (ch 453). 1. Seine Person und Lebensweise. Etwa 50 Jahre lang hatten die Hunnen sich ihre Wohnplätze zwischen der Wolga und untern Donau genügen lassen; als sie aber unter einem Herrscher vereinigt würden, brang der wilbe Strom weiter nach Westeuropa vor. Der furchtbare König, der sie anführte, war Attila oder Etzel. Durch Ermordung seines Bruders hatte er sich zum Oberhaupte aller Hunnen ge- macht. Die Ostgothen, Longobarden, Gepiden und Avaren wurden ihm dienstbar, so daß sein Reich von der Wolga bis nach Thüringen reichte. Das oströmische Reich zitterte vor ihm und hatte durch seine Einfälle in das Land viel zu dulden. Attila war klein von Wuchs, hatte aber einen großen Kopf, eine breite Brust und kleine, tiefliegende Augen. Gang und Haltung waren stolz und majestätisch; in seinen Gliedern besaß er große Kraft. Er nannte sich selbst gern Godegiesel, b. i. Geißel Gottes zur Bestrafung der Welt. Krieg war seine Lust. Im Frieden saß er zu Gericht und sprach Recht ohne Unterschied. Im heutigen Ungarlande befand sich sein Palast: eine hölzerne Hütte, mit vielen Gängen und Hallen versehen. Im Essen und Trinken war Attila einfach und mäßig; seinen Großen gab er dagegen glänzende Gast- mähler, bei welchen man köstliche Speisen und Getränke aus goldenen und silbernen Gefäßen genoß, während er sich selbst nur in hölzerner Schüssel und hölzernem Becher vortragen ließ. Er war nicht gesprächig, doch sorgte er für Unterhaltung seiner Gäste. Sänger priesen in Heldenliedern seine Thaten; auch der Hofnarr fehlte nicht. 2. Die Hunnenschlacht (451). Im Jahre 451 brach Attila mit 700,000 streitbaren Männern aus Ungarn auf. Der Vandalenkönig Gei- se rich reizte ihn zum Kampfe gegen die Westgothen. Auch auf das west- römische Reich hatte es der Gewaltige abgesehen. Der damalige Kaiser Va- len tini an Iii. verweigerte ihm die Hand seiner Schwester, der schönen Honoria, welche ihm diese selbst angeboten hatte. Mit seinem gewaltigen Heere zog Attila an der Donau hinauf, Alles vor sich her vernichtend. Die

9. Lehrbuch der Geographie - S. 215

1827 - Erfurt : Keyser
Zweiter Abschnitt. Iv. Nordseela'ndcr. 2. Dänemark. 215 tapfere und muthige Krieger, und vorzüglich tüchtige Seeleute; wohl gebildet, stark, abgehärtet, jeder Beschwerde trotzend; dabei dennoch fried« liebend und wenig unternehmend, im Ganzen etwas phlegmatisch und zu wenig auf ihres Volkes Ruhm bedacht. — Seit der Aufhebung der Leibeigenschaft sieht man das Volk heiterer, arbeitsamer, thatigcr, da sie vorher mehr die Gemächlichkeit und Ruhe liebten. Uebrigens ist der Dane selten recht zutraulich und herzlich; er fühlt zwar stark, wird aber nicht leicht bewegt, auch langsamer verdorben, weil das Vergnügen bei ihm weniger lebhaft und er selbst weniger Sinnensclav ist. Seine Sprache ist eine Tochter der Niederdeutschen und der im loten Jahr- hunderte nach Island verdrängten Normannischen Originalsprache. Die Friesen und Angeln an der westlichen Küste vvn Schleß- wig sind ebenfalls ein altes Germanisches Volk. Die Friesen haben ihre alte Sprache und Sitte zum Theil beibehalten. Ein gewisser Stolz, mit rauher Sitte gepaart, läßt sie bald von den Dänen und Deutschen unterscheiden. Meistens sind sie Schiffer und Fischer. Ganz rein und unverfälscht trifft man sie nur noch auf Helgoland. Die Angeln zeichnen sich durch einen sehr kräftigen Körperbau, Freiheitssinn und Selbstgefühl aus, sind aber viel betriebsamer und sittlicher als die Frie- sen. Ihrer sind höchstens noch 30,000 Köpfe. B. Westliche Nordseelander. Großbritannien und Jreland, oder Groß- und Kleinbritannken. 1. Name, Lage, Größe. Der Name dieser beiden großen Nordseeinseln ist wahrscheinlich in der Zeit entstanden, als die Phönizier und Karthager zuerst die Zinn- insel besuchten. Gallische und Belgische Ureinwohner, meistens Celtischcr Abkunft, malten ihre Körper brit, d. h. bunt, woher vielleicht der Name Briten, Buntbemalte, und Britannien, das Land der Bunt- bemalten. Als die Römer auch diese fernen Eilande unterwarfen, nann- ten sie das Land Albion, auch Bnt.irmia major, zum Unterschiede Von Jreland, das sie Brilomnia minor nannten. Da sie es aber frü- her als ein anderes Land (schon im Jahr 410) wieder verlassen muß- ten, hatten sie wenigstens der Briten Sinn und Kraft vernichtet, wah- rend in der Skoten (Scythen?) Hochlande muthige und wilde Krieger, furchtbar wie Fingal, angefeuert durch Beispiel und Gesang zugleich (Ossian) der Briten Land überfielen. Da erfleheten diese, zu schwach, sich selber zu helfen, der Völker Beistand. Sie erhielten ihn von den Angeln (Angelsachsen), geschickt zur See und furchtbar in der Schlacht, wurden aber selbst in einem 100jährigen Kampfe deren Beute (449). So sollte auch hier durch Deutsche Männer (Hengist und Horsa) Deut- sches Leben und Deutsche Art Raum finden, und das Land den Namen Angelland bekommen, woraus in der Folge England wurde, das Andere jedoch auch von enges Land ablciten. Zu derselben Zeit war die kleinere Nachbarinsel von Eyren oder Iren bewohnt, die mit den Skoten gleiches Stammes dem Lande den 1 -
   bis 9 von 9
9 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 9 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 3
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 2
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 0
27 5
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 6
38 0
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 6
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 5
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 1
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 4
66 0
67 0
68 0
69 2
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 1
88 1
89 0
90 0
91 0
92 2
93 0
94 0
95 1
96 0
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 121
1 4
2 9
3 11
4 11
5 3
6 45
7 9
8 4
9 44
10 20
11 27
12 18
13 4
14 30
15 2
16 21
17 14
18 20
19 23
20 13
21 23
22 0
23 3
24 26
25 152
26 14
27 1
28 12
29 25
30 23
31 24
32 21
33 63
34 25
35 2
36 21
37 2
38 19
39 61
40 21
41 7
42 2
43 12
44 27
45 41
46 5
47 75
48 7
49 8
50 12
51 10
52 6
53 64
54 1
55 24
56 5
57 21
58 30
59 63
60 32
61 23
62 5
63 0
64 9
65 10
66 29
67 11
68 24
69 0
70 33
71 13
72 22
73 8
74 7
75 14
76 10
77 11
78 17
79 14
80 13
81 106
82 6
83 31
84 1
85 0
86 31
87 87
88 25
89 28
90 46
91 25
92 2
93 25
94 79
95 31
96 88
97 34
98 28
99 16
100 74
101 8
102 15
103 19
104 11
105 10
106 24
107 16
108 5
109 33
110 22
111 8
112 10
113 12
114 28
115 4
116 3
117 17
118 5
119 97
120 1
121 14
122 13
123 7
124 22
125 11
126 1
127 29
128 12
129 28
130 30
131 33
132 12
133 46
134 15
135 17
136 19
137 6
138 35
139 10
140 26
141 0
142 201
143 31
144 11
145 9
146 3
147 8
148 1
149 23
150 11
151 11
152 20
153 52
154 14
155 12
156 27
157 25
158 12
159 29
160 120
161 29
162 0
163 2
164 22
165 9
166 20
167 12
168 3
169 10
170 29
171 25
172 9
173 34
174 37
175 57
176 14
177 32
178 24
179 11
180 29
181 4
182 28
183 70
184 39
185 12
186 11
187 9
188 18
189 1
190 0
191 14
192 14
193 62
194 9
195 15
196 23
197 35
198 28
199 83