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von den Portugiesischen Besitzungen trennen. — Weitere Entdecker und Eroberer waren die Portugiesen Kabral (1500 Brasilien), Albnquerque (kerk — 1510 Goa in Ostindien) und Ferdinand Mag elhaens (1519—21 erste Erdumsegelung) ; die Spanier Ferdinand Cortez (1519 Mexiko) und Franz Pizzarro (Peru); von den Engländern des. Franz Drake (Erdumsegelung 1577—80, Kartoffeln). — Die Entdeckung der neuen Welt brachte den Welthandel in die Hände der westlichen Völker; sie änderte die Lebensweise der Europäer und erhöhte ihren Wohlstand und ihre Bildung, ward aber auch Veranlassung zu dem unmenschlichen Sklavenhandel.
§• 120. Wissenschaft. Kunst. Mit den großen Entdeckungen und Erfindungen ging der Ausschwung der Wissenschaft und Kunst Hand in Hand. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken (1453) wanderten griechische Gelehrte in die westlichen Länder und weckten dort das Studium der griechischen Literatur und der Wissenschaft überhaupt. Große deutsche Sprach-gelehrte: Reuchliu (f 1522), Erasmus von Rotterdam (f 1536) und Melanchthon (+ 1560). — Astronomen: Nikolaus Kopernikus aus Thorn (f 1543. Bewegung der Planeten um die Sonne) und Johann Keppler(-j-1630); der Italiener Galiläi, Physiker und Astronom (f 1642. „Und sie bewegt sich doch!") — Unter den deutschen Dichtern ist besonders der Nürnberger Meistersänger Hans Sachs (f 1576) zu erwähnen; als berühmte Maler Albrecht Dürer von Nürnberg (f 1548), Lukas Kranach von Wittenberg (f 1553) und Hans Holbein von Augsburg (f 1554). Zur höchsten Blüte gelangte die Malerei in Italien: Rafael (f 1520), Leonardo da Vinci (f 1518), Correggio (t 1564) und Michel Ange lo (f 1564).
Dritter Zeitraum.
tlou der Reformation bis zur französischen Revolution und Auflösung des deutschen Reichs. 1517—1589.
A. Von der Reformation bis zum dreißigjährigen Kriege. 1517—1618.
§. 121. Martin Luther, a. Er wurde am 10. Nov. 1483 zu Eis-leben geboren. Sein Vater, der Bergmann Hans Luther, der zuerst in Möra bei Schmalkalden, nachher zu Mansfeld am Harze wohnte, erzog ihn sehr streng und sandte ihn, 14 I. alt, auf die lateinische Schule nach Magdeburg und später nach Eisenach. 1502 bezog Martin Luther die Hochschule zu Erfurt, wo er es in 2 Jahren durch eisernen Fleiß dahin brachte, daß er „Magister der freien Künste" wurde (Sprachlehre, Denklehre, Redekunst — Musik, Rechnen, Raumlehre, Sternkunde) und selber Vorlesungen hielt. Er sollte Rechtsgelehrter werden, ging aber, als einer seiner Freunde ermordet wurde und ein Blitzschlag ihn an den Tod mahnte, 1505 in das Augustiner-Kloster. Hier setzte er sein fleißiges Bibellesen fort, suchte aber umsonst durch strengen Gehorsam gegen die Klostergesetze die Angst um seine Seligkeit los zu werden. Da tröstete ihn der fromme Ge-neral-Vikar (Oberausseher) des Ordens, Johann b. Staupitz, und Luther drang zu der Erkenntnis durch, daß nicht die äußern Werke, sondern der lebendige Glaube das Herz zum Frieden führt. — b. 1508 rief ihn der Kurfürst von Sachsen, Friedrich der Weise, als Professor der Philosophie (Lehrer der Weltweisheit) an die Universität zu Wittenberg; nicht
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Genossen das Spiel geendet hatte, warf er sich vor den Wagen und rief: „Nun fahre zu, wenn du Mut hast." An seinem Lehrer Sokrates hing er mit großer Liebe, und sie retteten sich in der Schlacht gegenseitig das Leben: aber den Uebermut und die Leidenschaften des Jünglings vermochte auch Sokrates nicht zu zügeln. So wettete Alcibiädes einst, er wolle auf öffentlicher Straße einem angesehenen Manne eine Ohrfeige geben; er führte es aus, gewann aber sogleich des Schwerbeleidigten Verzeihung und Freundschaft. Durch seine Klugheit, Beredsamkeit und Tapferkeit, seine Schönheit und Freigebigkeit wurde er der Liebling des Volks, dem er an Leichtsinn und Wankelmut ähnlich war. — b. Er beredete die Athener, eine Flotte gegen die Stadt Syrakus auf Sicilien zu senden; er selbst wurde zu einem der Anführer ernannt. Von seinen Feinden verklagt und deshalb abberufen, ging er rachedürstend nach Sparta und reizte dielacedämonier, den Krieg gegen seine Vaterstadt wieder aufzunehmen. Heer und Flotte Athens wurden in Sicilien nach schrecklichen Kämpfen vernichtet, viele Bundesgenossen fielen ab, und Alcibiädes brachte sogar ein Bündnis zwischen Sparta und Tissaphernes, dem persischen Statthalter in Kleinasien, zu Stande. Inzwischen wurde Alcibiädes den Spartanern verdächtig und floh zu Tissaphernes. — c. Da rief ihn die athenische Flotte zurück; er übernahm den Oberbefehl, erfocht mehrere glänzende Siege und kehrte im Triumph nach Athen zurück. Er wurde zum unumschränkten Feldherrn zu Wasser und Lande ernannt; als aber in seiner Abwesenheit sein Unterfeldherr durch die Spartaner eine Niederlage erlitt, wurde er des Oberbefehls entsetzt und ging nach Thracien. Hier sah er im folgenden Jahre 405 die gänzliche Niederlage der athenischen Flotte durch Lysander bei Aegos-potamos (westl. Küste des Hellespont). Er floh nach Kleinasien, wo er auf Befehl des persischen Statthalters durch die Pfeile der Meuchelmörder seinen Tod fand. — Athen, zu Wasser und zu Lande eingeschlossen, ward endlich durch Hunger zur Uebergabe gezwungen; es mußte alle Kriegsschiffe bis auf 12 ausliefern, die Hafenmauern niederreißen und die Oberleitung der griechischen Streitkräfte an Sparta abgeben. So sank Athen von feiner Höhe, weil die Besonnenheit und die Tugend aus seinen Mauern gewichen war.
399 §. 31. a. Sokrates, der Sohn eines Bildhauers zu Athen, hatte
nach des Vaters Wunsche sich gleichfalls dieser Kunst gewidmet; aber er hielt es für edler, Menschenseelen zu bilden als Bildsäulen zu formen. Er sah mit Betrübnis, daß die Furcht vor den Göttern geschwunden war und die Laster überhand nahmen. Er glaubte an einen allmächtigen, heiligen Gott und hielt Selbsterkenntnis und Tugend für die höchsten Güter. Große Schuld an dem Sittenverderben trugen die Sophisten (d. h. Weifen), welche Unterricht in den Künsten und Wissenschaften erteilten, aber auf spitzfindige Art Wahrheit als Lüge, Recht als Unrecht und Tugend als Thorheit darstellten und dadurch namentlich die Herzen der Jugend vergifteten. Ihnen besonders trat Sokrates entgegen. Nicht in langen, künstlichen Vorträgen, sondern durch Fragen und Antworten zeigte er ihre Irrtümer; er lehrte unentgeltlich, auf offener Straße und in der freien Natur, in den Bädern und in den Werkstätten der Handwerker. Und er lebte, wie
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1646 von Georg Fox, ausgebreitet und nach Amerika verpflanzt von William Penn (Pensylvanien); und die Methodisten, deren Hauptbegründer John Wesley war (1720).
H. 152. Zur Kulturgeschichtedes dritten Zeitraumes, a. Naturwissenschaften und Erfindungen: Gregorianischer Kalender 1582. — Elektricität v. William Gilbert 1590. — Thermometer von Drebbel 1610. — Barometer von Torricelli [£omtscheüi[ in Florenz 1620. — Sprachrohr v. Morland in England 1625; Kreislauf'des Bluts v. Harvey 1630. — Luftpumpe v. Otto v. Guerike 1650. — Pendeluhr v. Huygens [Heugens] 1656. — Feuerspritze v. Hantsch 1657. — Bayonnet, in Bayonne 1689. — Porzellan in Meißen 1706.
— Gesetz der Schwere und Entstehung der Farben v. Newton [Njut’n] 1666. — Geschwindigkeit des Lichts v. Olaf Römer 1675. — Quecksilber-Thermometer v. Fahrenheit 1715. — Elektrisiermaschine 1742. — Blitzableiter v. Franklin 1760.
— Runkelrübenzucker v. Marggraf 1762. — Dampfmaschine v. Watt und Spinnmaschine v. Arkwright 1777. — Luftballon v. Montgolfiere 1780. — Herschel's Riesenfernrohr 1781. — Galvanismus v. Galvani 1786. — b. Andere Fort-schritte: Letzte Femgerichtssitzung in Celle 1568. — Nenholland entdeckt 1606.
— Bank in Hamburg 1610. — Erste Zeitung in Frankfurt 1615. — Kartoffeln in Berlin 1651. — Preßfreiheit in England 1697. — Akademie der Wissenschaften in Berlin durch Leibnitz 1700. — Aushebung der Leibeigenschaft in Dänemark 1702. — Aufhebung der Tortur in Preußen 1756, in Österreich 1776. — Cooks 3 Reisen um die Erde 1768—1779. — Aufhebung des Jesuitenordens 1773. — Letzte Hexenverbrennung in Glarus 1783. — Erstes Lehrerseminar in Sachsen 1788.
Vierter Zeitraum.
Don der ftanzö fischen Revolution (Untergang des deutschen Keichs) bis zur Wiederherstellung des deutschen Kaisertums. 1789—1871.
A. Von der französischen Revolution bis zu den Befreiungskriegen.
1789-1812.
§. 153. Die französische Revolution, a. Ursachen. Die Kriege 1789 und die Verschwendung Ludwigs Xiv. und Ludwigs Xv. hatten dem Lande eine ungeheuere Schuldenlast aufgebürdet; Adel und Geistlichkeit, welche fast 2/3 des Bodens besaßen, waren von Steuern frei; die Bauern hatten Fronden und Zehnten zu leisten; alle hohen Stellen im Staate und in der Kirche wurden nur durch Adelige besetzt; am Hose herrschte Gottlosigkeit und Sittenlosigkeit; die Schriften Voltaires und Rousseaus und der Freiheitskampf der Amerikaner erhöhten die Unzufriedenheit. — In seiner Geldnot berief der wohlmeinende König Ludwig Xvi. nach Versailles die Reichsstände, die in 175 Jahren nicht versammelt worden waren: 300 Adelige,
300 Geistliche und 600 Vertreter des 3. Standes (Bürger und Bauern). Letztere erklärten sich als die Nationalversammlung und beschlossen, nicht auseinander zu gehen, bis sie dem Lande eine neue Verfassung gegeben hätten. — t b. Die Nationalversammlung hob, nachdem in Paris das m» Volk die Bastille zerstört und die Nationalgarde errichtet hatte, alle Vorrechte des Adels und der Geistlichen auf und nahm dem Könige das Recht der Gesetzgebung. Durch Brotmangel erbittert, führte der Pariser
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Extrahierte Personennamen: Georg_Fox William John_Wesley William_Gilbert Otto Newton Olaf_Römer Franklin Galvani Ludwigs Ludwigs_Xv. Ludwig_Xvi Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Florenz England Bayonne Celle Hamburg Frankfurt Berlin England Berlin Dänemark Glarus Sachsen Ludwigs_Xiv Voltaires Rousseaus Versailles Paris