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1. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 117

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Julian Apostata. Mönche. 117 tobten ließ und viele anbere Schandthaten ausübte, von dem arianischen Bischof Eusebius von Nikomebia sich taufen. Er starb in Nikomebia. 337. Konstantin hatte sein Reich unter seine drei Göhne: Constantin, Con-stantius und Constanz getheilt. Von diesen würde Constantius nach dem Tode seiner beiden Brüder und nach der Bewältigung der anderen Imperatoren Alleinherrscher. Da während seiner Feldzüge gegen die Perser die Alemannen 353. und Franken die von den Römern angelegten Städte am Rhein zerstörten und in Gallien einfielen, so berief er seinen Vetter Julian, den er nach Athen verbannt hatte, zurück, ernannte ihn zum Cäsar und schickte ihn nach Gallien. Dieser schlug die Franken aus Gallien zurück, besiegte die Alemannen bei Straßburg und wurde vom Heere in Paris zum Kaiser ausgerufen. Als er gegen 357. Constantius zog, starb dieser in Cilicien. Nun war Julian Alleinherrscher. 361. Er führte große Einfachheit und Sparsamkeit am Hose ein. Sein Rücktritt 361-363. zum Heibenthum, woher er den Beinamen Apostata (der Abtrünnige) erhielt, erklärt sich daraus, daß er, der ohnedies an den theologischen Streitigkeiten jener Zeit wenig Geschmack fand, in Athen viel mit griechischen Weltweisen umgegangen war. Er wollte das alte kräftige Heibenthum wieber einführen, was ihm natürlich nicht gelang, verfolgte zwar die Christen nicht, fonbern befahl allgemeine Dulbung, schloß sie aber von allen Staatsämtern aus. Sein Nachfolger Jovi anus hob diese Anordnungen wieder auf und machte das Christenthum wieder zur Staatsreligion. Als Julian gegen die Perser zog und über den Tigris gieng, wurde er durch Mangel an Lebensmitteln zum Rückzug genöthigt, von den nachrückenden Feinden fortwährend angegriffen und in 363. einem Gefecht tödtlich verwundet. Zu den bebeutenbsten christlichen Schriftstellern der ersten Jahrhunberte, welche Kirchenväter genannt werben, gehören, außer den schon genannten, aus der alexanbrinischen Schule: Basilius der Große, f 378, Metropolit von Cäsarea, ebenso eifrig für die Wissenschaft und für das Mönchthum als für die Kirchenregierung; aus der antiochenischen Schule: Chrysostomus: 398 Bischof von Constantinopel, berühmt durch seine kühnen Predigten gegen die Ausschweifungen des byzantinischen Hofes; unter den lateinischen: Hieronymus vonstridon 331—420, dessen lateinische Übersetzung der Bibel unter dem Namen Vulgata" kirchliche Geltung erhielt. Besonders von den ersten dieser drei Männer wurde das Mönchthum sehr gefördert. Dasselbe hatte seinen Ursprung im Orient, wo der Glaube an die Verdienstlichkeit der Selbstpeinigung und des Ertöbtens der Sinnlichkeit schon längst zu Hause war. Als die ersten christlichen Einsiebler bezeichnet man Paulus von Theben, welcher in der Mitte des dritten Jahrhunberts, zur Zeit der Christenverfolgung durch Kaiser Decius, in eine ägyptische Wüste floh und bort unter Gebet, frommen Betrachtungen, Fasten und sonstigen Kasteiungen sein Leben in einer Höhle zubrachte, und den Ägyptier Antonius, f 356, welcher gleichfalls in einer ägyptischen Wüste wohnte und mehrere Jünger um sich versammelte. Sein Schüler Pachomius vereinigte auf einer Nilinsel in Oberägypten eine große Anzahl Eremiten, welche sich unter feine Aussicht stellten und in gemeinschaftlichen Gebäuden wohnten, und wurde so der Stifter des Klosterlebens. Jene Gebäude nannte man nach dem Griechischen y.oivößia, nach dem Lateinischen claustra., woraus das Wort „Kloster" entstaub. Der Vorsteher eines Klosters hieß Abbas (Vater), daher „Abt". Pachomius stiftete auch Nonnenklöster und hinterließ bei seinem Tode (348) einige tausend Mönche (fiovaxol). Von Ägypten verbreitete sich das Mönchs- und Klosterwesen schnell über

2. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 127

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Die Longobarden in Italien. Gregor der Große. 127 Belagerung und machte es zur Hauptstadt des neuen Longobardenreiches (Lont-Barbei). Als er aber bei einem Schmause Rosimund zwang, aus dem Schädel ihres Vaters zu trinken, so ließ ihn diese ermorben, kam aber Mb batauf selbst um. Die Longobarben, welche unter vielen Herzogen stauben, verfuhren 573. gegen die Eingeborenen nicht so milb, wie die (Bothen, nahmen große Län-berstrecken in Besitz und verlangten den dritten Theil vom Ertrag der Län-bereien. Sie bekannten sich zur arianischen Lehre, nahmen aber, besonders durch die Bemühungen ihrer Königin Theodolinde, einer bairischen Prinzessin, bald den katholischen Glauben an. Ihr Reich erstreckte sich über ganz Oberitalien und Toskana und umfaßte in Unteritalien die Gegenden von Capua, Benevent und Tarent; zum Exarchat von Ravenna aber gehörte das übrige Unteritalien, das Herzogthum Rom, der Küstenstrich von Rimini bis Ancona, die Gegend um Genua und die Inseln Sicilien, Sardinien und Korsika. Daß die Longobarden mit dieser Theilung nicht zufrieden waren, war natürlich. Sie wollten sich ganz Italiens mit der Hauptstadt Rom bemächtigen und zwangen dadurch den päpstlichen Hos, sich nach einem kräftigen Beschützer umzusehen, wozu sich die fränkischen Könige Pipin und Karl am besten eigneten. §. 104. Gregor der Große, Papst. Christenthum bei den Angelsachsen. Columban590. Gallus, Bonifaeius. Unter allen Bischöfen nahmen die Bischöfe von Rom, Alexandria, An-tiochia und Konstantinopel den höchsten Rang ein und hießen, im Gegensatz zu den anderen Bischöfen, Patriarchen. Die Patriarchen von Rom und Konstantinopel galten als die vornehmsten und stritten mit einander um den Vorrang. Aber während der Patriarch von Konstantinopel durch die Nähe des Hofes beengt wurde, fühlte sich der Patriarch von Rom weit freier. Sein Recht, die Oberleitung der ganzen katholischen Kirche zu übernehmen, gründete der letztere auf die allgemein angenommene Tradition von der Stiftung der christlichen Gemeinde zu Rom durch den Apostel Petrus, den ersten römischen Bischof, und von seinem dort erlittenen Märtyrertod. Bei der Vielheit der germanischen Staaten, welche nach und nach den Arianismus mit dem katholischen Glaubensbekenntniß vertauschten, fühlte man das Bedürfniß nach einer Einheit in der Kirche und suchte diese Einheit in der Person eines die kirchlichen Angelegenheiten aller katholischen Völker leitenden Oberhauptes darzustellen. Nach dieser Stellung strebten die römischen Patriarchen, und besonders vermittelst ihrer Verbindung mit den fränkischen Königen führten sie ihren Plan durch. Während früher jeder Bischof papa oder Papst genannt wurde, nannte sich seit dem 5. und 6. Jahrhundert der römische Bischof vorzugsweise Papst und zwar in der Bedeutung eines Oberhauptes der gesamten katholischen Kirche. Der ausgezeichnetste von allen Päpsten der ersten Jahrhunderte war Gregor I., der Große, welcher den Glanz des Papstthums durch feier-590-604. liche Ceremonien, durch Einführung der Messe und der Kirchenmusik entfaltete und seine Macht durch Aussendung von Missionären erweiterte. So schockte er den Abt Augustin mit 40 andern Geistlichen nach England, wo sie von der Königin Bertha, der Gemahlin des Königs Ethelbert von Kent, einer christlichen Prinzessin aus dem merowingischen Geschlecht, auf jede Weise unterstützt würden. Ethelbert und 10,000 Sachsen ließen sich taufen, Augustin 597. würde Erzbischof von Canterbury, noch andere Bisthümer wurden gegründet

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 174

1873 - Heilbronn : Scheurlen
174 Wenzel. Städtekrieg. Schlacht bei Sempach. §. 134. 1386. Schlacht bei Sempach. Arnold von Winkelried. 1378-1400. Nach Karls Iv. Tod wurde sein ältester Sohn, Wenzel, König von Böhmen, deutscher Kaiser. Dieser rohe und grausame Fürst brachte es durch den tyrannischen Druck, den er in Böhmen gegen Adel und Geistlichkeit (Ne- 1394. pomuk) ausübte, so weit, daß ihn einige vom böhmischen Adel im Prager Schloß gefangen setzten. Unter ihm nahm die Verwirrung im deutschen Reich zu. Die kleineren Städte mußten durch Bündnisse sich stärken. So entstand der große schwäbische Städtebund, der namentlich gegen die Grafen von Württemberg gerichtet war und mit den fränkischen und rheinischen Städten in Verbindung stand. Um sowohl den Fürsten als den Städten Widerstand leisten zu können, schloßen auch die Ritter mit einander Bündnisse, wie die Schlegler, die Löwen-, die St. Georgs-Ritter. Unter diesen Verbindungen gab es beständig Kämpfe, und nach dem Kaiser fragte man nichts. Als der Erzbischof von Salzburg, welcher zum schwäbischen Städte- 1387. bund gehörte, von dem Herzog von Baiern angegriffen und gefangen genommen wurde, so nahm sich der Bund seiner an, und es entstand der große Städtekrieg, in welchem Baiern, Schwaben, Franken und die Rheingegenden verheert wurden. Mit dem Herzog von Baiern hielt es der Pfalz graf und Graf Eberhard der Greiner von Württemberg, mit den schwäbischen Städten die fränkischen und rheinischen. Die schwäbischen Städte wurden bei Döf- 1388.fingen von Eberhard, der an der Spitze des schwäbischen Adels stand und in dieser Schlacht seinen Sohn Ulrich verlor, vollständig geschlagen, ebenso die rheinischen Städte von dem Kurfürsten Ruprecht von der Pfalz bei Worms und die fränkischen von den Bischöfen von Würzburg und Bamberg und dem Burggrafen von Nürnberg. Dadurch war die Macht der Städte gebrochen; sie mußten ihren Bund aufheben, und auf einem Reichs- 1389. tage zu Eg er verkündete Wenzel einen allgemeinen Landfrieden auf 6 Jahre. Anders war der Ausgang desjenigen Kampfes, welcher 2 Jahre vorher zwischen der Eidgenossenschaft und dem Hause Habsburg ausgebrochen war. Die Eidgenossen hatten mit den schwäbischen und fränkischen Städten 1385.einen Bund zu Konstanz geschlossen, der es offenbar auf die Unterdrückung des schwäbischen Adels, besonders der Grafen von Württemberg, abgesehen hatte. Aber die Waldstätte wollten keinen Krieg außerhalb ihrer Grenzen führen, ermuthigten zwar die Städte durch ihren Sieg, halfen ihnen aber nicht. Ebenso wollten aber auch sie selbst nicht die Hilfe jener aufbieten, und so glaubte Herzog Leopold von Östreich, welcher zugleich die habsburgischen Güter im Elsaß, Schwaben, Steiermark und der Schweiz besaß, mit seiner zahlreichen Schar von Rittern das Bauernvolk leicht vernichten zu können. Aber bei Sempach wurden die Ritter, wie man sagt, durch die 1386. Aufopferung Arnolds von Winkelried aus Unterwalden, von 1300 Bauern vollständig geschlagen, und 656 Grafen und Ritter getödtet; auch Leopold fiel. Als bald darauf die Östreicher in Glarus einfielen, wurden sie von 1388.500 Glarnern und wenigen andern Eidgenossen bei Näfels geschlagen. Die Appenzeller, welche von dem Abt von St. Gallen hart bedrückt wurden, 1403. schlugen dessen Heer am Speicher; und als Leopolds Sohn, Herzog Friedrich von Östreich, für den Abt ins Feld zog, schlugen sie ihn bei Wolfhalden 1405.und unter Anführung des Grafen Rudolf von Werdenberg ein anderes Heer am Stoß. Später trat Appenzell, das in diesem Kriege von Schwyz

4. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 187

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Kirchenreform in Sachsen und Preußen. Gustav Wasa. 187 bische Bund stellte ein Heer unter dem Grafen Georg Truchseß von Waldburg gegen die Bauern auf, schlug sie bei Böblingen und Königshofen und unterdrückte den Aufstand vollständig, erlaubte sich aber dabei die nämlichen Grausamkeiten, wie vorher bk Bauern. Zur Zeit dieses Aufstandes hatte der Prebiger Thomas Münzer, an den sich die Zwickau er Wieder-täufer angeschlossen hatten, zu Mühlhausen in Thüringen eine besonbere christliche Gemeinde mit Gütergemeinschaft gegrünbet, die Bauern aufgewiegelt und so in Thüringen, Hessen, Braunschweig und Sachsen gleichfalls einen 1525. Bauernaufstanb veranlaßt. Lanbgraf Philipp von Hessen schlug sie zuerst bei Fulba, dann in Verbindung mit dem Herzog von Braunschweig und Herzog Georg von Sachsen das Hauptheer'bei Frankenhausen. Münzer wurde gefangen und nebst anderen enthauptet. Um diese Zeit starb Kurfürst Friedrich der Weise, und sein Nachfolger, 5. Mai 1525. Johann der Standhafte, führte die Kirchenreform in seinem Lande durch. Sie bestand zunächst barin, daß Klöster und Cölibat (Luther selbst heiratete Katharina von Bora) aufgehoben, die Messe abgeschafft, der Gottesbienst nicht in 13. Juni 1525. lateinischer, sonbern in beutscher Sprache gehalten, das Abenbmahl in beiberlei Gestalt gefeiert, beutsche Bibeln unter dem Volke verbreitet und auf bett Volksunterricht die größte Sorgfalt verwenbet würde, zu welchem Zwecke Luther auch seinen großen und kleinen Katechismus (1529) schrieb. Die eingezogenen Kirchengüter würden zur Errichtung von Schulen und Pfarreien verwenbet, die oberste Leitung der kirchlichen Angelegenheiten dem Lanbesherrn übertragen, der sich zu biesem Zwecke eine Kommission beigab, eine Art Konsistorium. Die sächsische Kirchenreform würde bamals in allen übrigen evangelischen Ländern Deutschlanbs eingeführt, so in Hessen durch Lanbgraf Philipp, der aus den eingezogenen Kirchengütern die Universität Marburg stiftete, und in Preußen. Dieses Land war ein Besitzthum des Deutschritterordens, und Hochmeister besselben Markgraf Albrecht von Branbenburg. Bei seinem Übertritt 1525. zur lutherischen Lehre machte er das Ordens land Preußen mit Einwilligung der Stünde zu einem erblichen Herzogthum und leistete als erster Herzog von Preußen dem Könige von Polen die Huldigung. Auch in dem stammverwandten Skandinavien fand die Reformation Eingang. Hier hatte König Christian Ii. von Dänemark und Norwegen durch eine glückliche Schlacht seine Herrschaft über Schweden ausgedehnt und so die durch die Union von Kalmar (1397) festgesetzte Vereinigung der drei skandinavischen Reiche unter einem Scepter wieder neu begründet. Aber durch das dreitägige Stockholmer Blutbad und die darauf folgende Schreckensregie-1520. rung entfremdete er sich die Herzen der Schweden. Dem wackeren Gustav Erichson, mit dem Beinamen Wasa, welcher einige Zeit als Geisel in Dänemark zugebracht hatte, gelang es nach vielen Gefahren und Abenteuern, mit Hilfe der kräftigen Darlekarlier, die Dänen zu besiegen und nach zweijähriger Belagerung, bei welcher ihn die Lübeck'sche Flotte unterstützte, Stockholm einzunehmen. Nur mit Widerstreben nahm er die ihm von dem Reichstag in 1523. Strengnäs angebotene Königskrone von Schweden an, wollte sie aber vier Jahre barauf wieber nieberlegen, weil es ihr durchaus an den nöthigen Einkünften fehlte. Indessen hatte durch die Brüder Olaus und Lorenz Peterson, welche in Wittenberg studirt hatten, die Reformation Verbreitung im Lande gefunden. Auf dies hin beschloß der Reichstag, durch Einziehung von Gütern der zum Theil dänisch gesinnten Geistlichkeit die königlichen Einkünfte zu vermehren, bei welcher Maßregel auch der Adel sich bereicherte. Doch behielt die

5. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 190

1873 - Heilbronn : Scheurlen
190 Kalvin. Bibelübersetzung. Wiedertäufer. einen Frieden zu Stande, der aber unmöglich von langer Dauer sein konnte. Die Fünforte, erbittert durch die über sie verhängte Lebensmittelsperre, zogen mit 8000 Mann ins Züricher Gebiet; 2000 Züricher eilten ihnen mit Zwingli Ii.okt. 1531. entgegen, wurden aber bei Kappel geschlagen, der Reformator Zwingli fiel, Nun wurde Friede geschlossen: jeder Kanton behielt das Recht, in Religionssachen nach eigenem Gutdünken zu verfahren; aber die Fünforte bekamen das Übergewicht in der Eidgenossenschaft, und der Katholicismus wurde in den Vogteien und in Solothurn wiederhergestellt. In Gens, wo die neue Lehre schon Eingang gefunden hatte, trat Johann Kalvin als Reformator auf. Er war in Noyon in der Picardie geboren, studirte Rechtsgelehrsamkeit, dann Theologie, mußte wegen seiner refor-1509. matorischen Ansichten fliehen und begab sich nach Gens. Anfangs wegen seiner strengen Kirchenzucht angefeindet, floh er aus Genf nach Straßburg, wurde aber zurückgerufen und übte nun fast unumschränkten Einfluß auf die Umgestaltung der inneren Zustände Genfs aus. Auch Kalvin suchte dem Urchristentum sich möglichst zu nähern, nicht bloß in Glaubenssachen, sondern auch im Leben und Wandel, verbannte daher aus den Kirchen allen Schmuck und alle Ceremonien und gab die Kirchengewalt in die Hände der Ältesten und der Synoden. An Zwingli in Glaubenssachen meist sich anschließend, neigte er sich doch in der Abendmahlslehre mehr auf Luthers Seite. Die kalvinistische Lehre und Einrichtung herrschte in den französischen Kantonen der Schweiz, verbreitete sich nach Frankreich (Hugenotten), in die Niederlande (Holland), nach Schottland (Knox) und in einige Länder Deutschlands (Friedrich Iii. von der Pfalz und der Heidelberger Katechismus 1559). Daß Kalvin den spanischen 1553.Arzt Servet, welcher, der Reformation zugeneigt, in Genf Schutz gegen Verfolgungen suchte, jedoch in der Lehre von der Dreieinigkeit und in anderem von Kalvin abwich, ins Gefängniß überlieferte und so dessen Verbrennung herbeiführte, und daß Melanchthon diese Verurtheilung billigte, ist ein betrübendes Zeichen unevangelischer Harte. §. 148. 1534. Luthers Bibelübersetzung vollendet. Wiedertäufer in Münster. Aus der Wartburg hatte Luther angefangen, die Bibel zu übersetzen; 1522 erschien die Übersetzung des neuen Testaments und nach und nach die der Schriften des alten Testaments. 1534 war die Bibel vollständig übersetzt, ein Meisterstück deutscher Sprache und deutschen Gemüths. Außer Melanchthon unterstützten Luther hierin seine Freunde Cruciger, Bugenhagen, Justus Jonas, Aurogallus. Neue Unruhen entstanden durch religiöse Schwärmer in Münster. Der Bürgerstand setzte hier gegen den Adel und Klerus die Annahme der augs-1533.burgischen Konfession durch; aber der Prediger Rottmann hatte Wiedertäuferische Ansichten und bekam immer mehr Anhang, besonders als von den Niederlanden her, wohin sich die Wiedertäufer gezogen hatten, der Bäcker Jan Matthiefen und der Schneider Jan Bockhold (Johann von Leyden) nach Münster kamen. Ihre Partei gewann in der Stadt die Oberhand, verjagte die Gegner, führte Gütergemeinschaft ein und nahm alle städtische Gewalt in Besitz. Die Stadt wurde von dem vertriebenen Bischof belagert und Matthiefen bei einem Ausfall getödtet. Nun trat Bockhold an die Spitze, nannte sich König des neuen Israels, schickte überall hin Apostel aus, verjagte und tödtete alle Andersgesinnten und führte Vielweiberei ein. Endlich wurde die Stadt

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 118

1873 - Heilbronn : Scheurlen
118 Mönche. Valens. Westgothen. den ganzen Orient und verpflanzte sich bald aus dm Einöden in die Städte. Aber während es sich im Orient vorherrschend der müßigen Beschaulichkeit hingab und sich bis zur Sonderbarkeit der Säulenheiligen, eines Simeon bei Antiochia und eines Daniel bei Constantinopel, verirrte, nahm es, 340 durch Athanasius nach Rom verpflanzt, im Abendland eine thätigere Richtung an, so daß die dortigen Klöster bald der Sitz aller Bildung, die Schule für alle Wissenschaften, Künste und Handwerke waren. Hies'ür war Benedikt von Nursia, f 543, besonders thätig, welcher als Abt von Monte Cassino schriftliche Statuten, die Regeln des heiligen Benedikt genannt, für seine Mönche aufsetzte, zu deren Beobachtung sich jeder, der aufgenommen werden wollte, verpflichten mußte, und ihnen außer Beten auch Handarbeiten und den Jugendunterricht zur Pflicht machte. Diese Einrichtung verbreitete sich im ganzen Abendland und machte die Klöster, welche heldenmütige Glaubensboten aussandten, öde Landstriche urbar machten und auf dem Feld der Wissenschaft und der Industrie fortschritten, einige Jahrhunderte lang zu einem für Europa wohlthätigen Institut. Übergang von der römischen zur deutschen Geschichte. Völkerwanderung. Zertrümmerung und Umgestaltung des weströmischen Reiches. Äluhamedauer. Nachdem mehrere Jahrhunderte lang alle Entscheidung von Westen ausgegangen war, gab im vierten Jahrhundert der Osten den Anstoß zu einer neuen Gestaltung der Dinge. Die Hunnen, ein kalmückischer Volksstamm, verließen die Steppen Hochasiens, giengen unter ihrem König Balamir über 875. die Wolga und gaben durch ihren Übergang nach Europa den Anstoß zu der großen Völkerwanderung. Sie trafen zuerst die Alanen, welche sie theils verjagten, theils mit sich vereinigten. Dann giengen sie über den Don, überwältigten die Ostgothen unter dem König Ermanarich, warfen sich auf die Westgothen und blieben eine Zeit lang im-südlichen Rußland stehen. Die Westgothen hielten sich in Dacien nicht mehr für sicher und baten den römischen 364-378.Kaiser Valens, der, wie sie selbst, dem Arianismus zugethan war, um die 376. Erlaubniß, sich inmösien niederlassen zu dürfen. Valens erlaubte es ihnen unter der Bedingung, daß sie die Waffen auslieferten. Aber die Westgothen, von denen etwa 200,000 Mann mit Weib und Kind in Mösien einzogen, lieferten die Waffen nicht aus, und als sie von den habsüchtigen kaiserlichen Statthaltern aufs schändlichste mißhandelt wurden, erhoben sie sich und schlugen 375-568. 378. Die Völkerwanderung. §. 92. Valens und die Westgothen.

7. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 128

1873 - Heilbronn : Scheurlen
128 Gregor der Große. Bonifacius. und diesem untergeordnet, und bis zum Jahr 681 war die Bekehrung der Angelsachsen vollendet. Nach Irland war das Christenthum schon im 5. Jahrhundert durch den heiligen Patrik gekommen und wurde von da aus auch in Schottland verbreitet. Auch kamen aus Irland Missionäre nach Deutschland zu den Allemannen. Columban und Gallus predigten bei Zürich und Bregenz, und während Columban später nach Italien gieng, zog Gallus in eine Einöde am Flüßchen Steinach, wo später das berühmte Kloster St. Gallen und die Stadt gleichen Namens gegründet wurden. In den 691.Maingegenden wirkte der heilige Kilian und bei den Friesen der Angelsachse Willibrord. Der berühmteste unter allen ist der Angelsachse Winfried oder Boni- 7l8.facius, der Apostel der Deutschen. Gebürtig aus Weffex kam er nach Rom, wo ihn Papst Gregor Ii. in seinem Eifer für Bekehrung der heidnischen Deutschen bestärkte. Nachdem er drei Jahre lang Willibrord in Friesland als 722.Gehilfe gedient hatte, predigte er das Evangelium in Thüringen und legte Klöster an als Bildungsschulen des Volks und der Geistlichkeit. Da der Papst wohl sah, welch brauchbares Werkzeug für die hierarchischen Plane des Papst- 723. thums dieser Bonifacius sei, so machte er ihn zum Bischof und ließ ihn am -Grabe des Apostels Petrus Treue gegen die römische Kirche und den Papst schwören, durch welchen Eid der Grund zur Abhängigkeit der deutschen Kirche vom römischen Stuhl gelegt wurde. Unterstützt von dem kräftigen Majordomus Karl Martell, an den er vom Papst empfohlen war, begab sich Bonifacius zu den Hessen, dem östlichsten Stamm der Franken, fällte bei Geismar die uralte, dem Donnergott heilige Eiche und gründete dort später das Klo- 744.ster Fulda. Papst Gregor Iii. machte ihn zum Erzbischof und päpstlichen Vikar aller christlichen Gemeinden des ostfränkischen Deutschlands und forderte die Bischöfe der Allemannen und Baiern auf, ihn als den Stellvertreter des Papstes zu verehren. Nun gründete Bonifacius in Baiern die vier Bisthü-mer Salzburg, Regensburg, Freisingen und Passau, und im mittleren Deutschland Eichstädt, Würzburg und Erfurt, suchte auch im westlichen Frankenreich, wo tapfere Kriegsleute von den Königen zu Bischöfen und Äbten ernannt wurden und die Kirche sehr in Zerfall gerathen war, die alte Ordnung wieder herzustellen und bewirkte, daß fast alle fränkischen Bischöfe sich der Ober- 745. hoheit des Papstes unterwarfen. Als er zum Erzbischof von Mainz gewühlt und vom Papst bestätigt wurde, wurden ihm 14 Bisthümer untergeordnet. Aber noch in seinem Alter trieb es ihn zur Heidenbekehrung fort. Als fiebert-zigjähriger Greis gieng er wieder zu den Friesen, predigte, taufte, erbaute Kirchen und zerstörte Götzenbilder, wurde aber von einem wilden Haufen Frie- 755. fen, welche ihre Götter rächen wollten, bei Doccum erschlagen. §. 105. 622. Muhamed. Eroberungen der Muhamedaner in Asien, Afrika und Europa. Muhamed, 570 zu Mekka in Arabien geboren, verlebte seine Jugend theils in der Wüste, wo er die Herbert hütete, theils als Karawanenführer, kam durch feine Heirat mit einer reichen Witwe in den Besitz bedeutender Mittel, machte große Reifen, zog sich aber, von feinem Berufe nicht gehörig befriedigt, allmählich zu einem beschaulichen Leben zurück. Er entwarf den Plan, Stifter einer neuen Religion zu werden, und schuf eine aus heidnischen, Mi-

8. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 170

1873 - Heilbronn : Scheurlen
270 Albrecht I. und die Schweizer. Mainz, selbst gegen ihn auf, da er ihm nicht alle bei seiner Königswahl eingegangenen Verbindlichkeiten hielt. Jener brachte, im Bunde mit Albrecht von Östreich, Kaiser Rudolfs Sohn, der schon längst nach der Krone strebte, die Kurfürsten von Sachsen, Brandenburg und Böhmen dahin, daß 1298. sie Adolf entsetzten und Herzog Albrecht zum König wählten. Albrecht zog mit einem überlegenen Heere an den Rhein, traf seinen Gegner bei Göllheim unweit Worms, und Adolf verlor hier Schlacht und Leben. 1298-1308. König Albrecht I. brachte durch die rasche Bezwingung der rheinischen Kurfürsten (Pfalz, Mainz, Köln und Trier), welche verschiedene Güter und Rechte, besonders die Rheinzölle, sich angemaßt hatten, die kaiserliche Macht 1302. wieder zu Ansehen. Doch gelangen ihm seine anderen Plane, die auf Ländererwerbung gerichtet waren, nicht. Er wollte für feinen Sohn Rudolf das 1299. ar ela tische Königreich (Burgund) wieder errichten und die Krone von Böhmen 1306. ihm zuwenden; aber gegen das erste wehrten sich die Fürsten, und Böhmen bekam 1307.zwar Rudolf, derselbe starb aber schon im folgenden Jahre. Als Albrecht Holland nebst Seeland und Friesland als eröffnete Reichslehen einziehen wollte, mußte er gleichfalls davon abstehen und den Grafen von Hennegau damit belehnen, und als er vollends, um Adolfs Kaufvertrag auszuführen, Friedrich und Diezmann Thüringen entreißen wollte, wurde fein Heer von 1307. ihnen bei Luckau unweit Altenburg geschlagen. Am berühmtesten ist sein Streit mit den 3 Waldstätten: Schwyz, Uri 1218.und Unterwalden. Helvetim kam nämlich, nach dem Erlöschen des Hauses I097.der Herzoge von Zähringen, welchen Heinrich Iv. das Land verliehen hatte, unter das Reich und wurde von verschiedenen geistlichen und weltlichen Herren verwaltet, unter welchen im Süden der Gras von Savoyen, im Norden der Graf von Habsburg die mächtigsten waren. Die habsbur-gif chen Landgrafen im Aargau gewannen in den Waldstätten nach und nach einen großen Theil des Grund und Bodens, so daß es nur noch wenige freie Grundeigenthümer dort gab, und schickten Landvögte dahin, um die Gerichts- 1240.barteit auszuüben. Aber Kaiser Friedrich Ii. hatte die Waldstätte von der Landgraffchaft abgelöst und zu Reichsvogteien erhoben, so daß sie unter keinem Fürsten, sondern, wie die Fürsten und Reichsstädte, unmittelbar unter dem Kaiser stehen sollten, reichsunmittelbar waren. Adolf von Nassau bestätigte ihnen ihre Reichsfreiheit, was Albrecht unterließ, da er die Vogtei wieder an fein Haus zu bringen suchte. Der Sage nach ernannte er Landvögte, in Schwyz und Uri den Geßler von Brun eck, in Unterwalden den Beringer von Landenberg. Gegen dieses Verfahren und gegen die Bedrückungen der Vögte erhob sich das Freiheitsgefühl der Bergbewohner. . Werner Stauffacher, Walter Fürst und Arnold von Melchthal 1307. schloßen mit 30 anderen Männern im Namen von Schwyz, Uri und Unterwalden den Freiheitsbund auf dem Rütli; Wilhelm Tell, einer der Verschworenen, erschoß, nach seinem verhängnißvollen Apfelschuß in Altdorf und seiner stürmischen Fahrt auf dem Vierwaldstätter See, den Landvogt Geßler in der „hohlen Gaffe" bei Küßnacht, Landenberg wurde verjagt, die Burgen gebrochen 1308. und in Brunnen der Bund der Eidgenossen erneuert. Dies soll der Anfang zu der jetzt aus 22 Kantonen bestehenden Schweizerrepublik gewesen sein. Als Albrecht sich in der nördlichen Schweiz befand, um neue Streitkräfte gegen Böhmen und Thüringen aufzubieten, ereilte ihn der Tod. Von Baden aus (in der Schweiz) ritt er seiner Gemahlin entgegen und setzte bei Windisch über die Reuß. Dort fiel der Sohn seines Bruders Rudolf, Johann

9. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 189

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Zwingli. Schweizer-Reformation. 189 §. 147. Zwingli und die Schweizer-Reformation: 1519-1531. Utlu tiu, .uituiuiv yuu ------- 1 ' . ' „ .* „ v ,— f . Mittler verdränge, und gegen den Ablaß, den der Ablaßkramer Samson, em Franziskanermönch, in Schwyz verkaufte. Das Domkapitel zu Zürich wählte ihn zum Prediger am großen Münster in Zürich, und er gewann durch seme 1519. Predigten einen großen Anhang, eiferte nicht bloß, wie Luther, gegen nrch-liche Mißbrauche, sondern auch gegen politische, wie das Reislaufen der Schweizer, und gegen die Jahrgehalte, welche vornehme Familien von fremden Fürsten bezogen. Als Samson auch nach Zürich kam, bewirkte Zwingli durch seme Predigten und durch seinen Einfluß beim Rath, daß jener in der Stadt mcht auftreten durfte und unverrichteter Sache wieder abreiste. Der alte Gottesdienst wurde in Zürich abgeschafft und die neue Kirchenverfassung gegründet, 15^. nach welcher alle kirchliche Gewalt in der Gemeinde, das Hecht m dem von der Gemeinde gewählten großen Rath beruhte. Bilder, Kreuze, Kerzen, Altäre und Orgeln wurden aus der Kirche entfernt und das Abendmahl nach Art der urchristlichen Liebesmahle, als Zeichen der Erinnerung und Gemeinschaft, eingerichtet. Ebenso reformirte in B a s e l der in Weinsberg geborene Okolam-padius (Hausschein), in Bern Haller. Die Disputation in Baden, wo Haller und Ökolampadius gegen Eck und Fab er, bischöflichen Vicar in Kon- 1526. stanz, sprachen und die Lehre von der Messe, vom Heiligen- und Bilderdienst bekämpften, beförderte die Festigkeit und Ausbreitung der Reformation. Diese erlangte in Appenzell, St. Gallen, Glarus, Schaffhausen, Graubündten den Sieg und setzte sich auch in mehreren oberdeutschen Städten, wie Straßburg und Ulm, fest. Weil aber Zwingli und Luther in mehreren Glaubenspunkten von einander abwichen und einen heftigen Schriftstreit mit einander führten, so brachte der für das Gelingen der Reformation und für ihre glückliche Vertheidigung gegen den Kaiser besorgte Philipp von Hessen das Mar- 1529. burger Gespräch zu Stande, an welchem Luther und Melanchthon einerseits, Zwingli und Ökolampadius andererseits mit einigen Freunden persönlich theilnahmen. Aber wenn auch die beiden Parteien in mehreren anderen Punkten gegenseitig nachgaben, so war doch in ihrer beiderseitigen Auffassung vom Abendmahl von keinem Nachgeben die Rede. Lutheraner und Reformirte bildeten fortwährend zwei besondere Parteien in dem Lager der Evangelischen. Inzwischen brach ein blutiger Kampf in der Schweiz selbst aus. Gegen die reformirten Kantone, besonders gegen Zürich und Bern mit ihren religiöspolitischen Neuerungen, erhoben sich die katholischen Fünforte: Luzern, Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug, welche nicht nur ihre alten Religionsformen, sondern auch das Reislaufen und die Jahrgelder beibehalten und nicht dulden wollten, daß die von den Eidgenossen gemeinschaftlich verwalteten Vogteien (Rheinthal und Thurgau) von Zürich und Bern resormirt würden. Sie verbannten und verbrannten reformirte Prediger und schloßen mit König Ferdinand ein Bündniß. Die Truppen Zürichs rückten aus, Zwingli als Feldprediger mit. Bern brachte 1529.

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 224

1873 - Heilbronn : Scheurlen
224 Englische Geschichte. gegen die Türken und Franzosen geleisteten Dienste die Würde eines Kurfürsten von Hannover, und als Königin Anna von England kinderlos 1714. starb, so folgte ihr Kurfürst Georg von Hannover, der Enkel der unglücklichen Pfalzgräsin und Böhmenkönigin Elisabeth, einer Tochter des Königs Jakob I. 1714-1727.von England, auf dem Throne von England als König Georg I. Hannover wurde dadurch eine Art britische Provinz und blieb es bis 1837. Mit diesem Fürsten aus dem alten wölfischen Hause kam wieder deutsches Blut auf den englischen Thron, wie 1200-1300 Jahre früher die deutschen Stamme der Angeln und Sachsen (§. 96) Land und Thron in Besitz genommen hatten. Jene Angelsachsen, bei deren Eindringen die Anfänge des Christenthums, das sich schon unter den Briten verbreitet hatte, so gut als vernichtet wurden, nahmen im 7. Jahrhundert die christliche Lehre an, die ihnen, auf Veranlassung des Papstes Gregor des Großen, der Benediktinermönch Augustin und seine Missionäre brachten. Die Nachfolger des angelsächsischen Königs 871-901. Egbert hatten von den Einsüllen der Dünen viel zu leiden, bis es Alfred dem Großen gelang, sie zu besiegen und ihre Besitzungen auf Northumber-land zu beschränken. Hierauf wurde Alfred für Englaud das, was Karl der Große dem Frankenreich war: Begründer der politischen und bürgerlichen Ordnung, sowie der religiösen und sonstigen Bildung. Als aber unter seinen Nachfolgern die Angelsachsen in einer Mordnacht viele tausend Dänen in Nor-thumberland erschlugen, machte Swen der Glückliche, König von Dänemark 1017.und Norwegen, neue Raubzüge mich England, sein Sohn Knud der Große wurde als König von England gekrönt und herrschte zu gleicher Zeit über drei Reiche. Nach dem Tode seiner Söhne kam ein Abkömmling der angel-1041-1066. sächsischen Königsfamilie, Eduard der Bekenner, auf den englisches Thron. Dieser, welcher während der Dünenherrschaft in der Normandie sich aufgehalten hatte, bestimmte, wie man sagt, bei seinem kinderlosen Absterben den Herzog Wilhelm von der Normandie zu seinem Thronerben. Aber der angelsächsische ^ Adel war mit dieser Wahl nicht einverstanden und wühlte den Grafen Harald 1066. zum König. In der Schlacht bei Hastings wurde letzterer besiegt und getödtet, 1066-1087.worauf Wilhelm der Eroberer, mit welchem die Normannenherrschaft begann, König von England wurde. Er behandelte das Land als ein erobertes, bereicherte seine normannischen Ritter mit den Gütern des angelsächsischen Adels, gab die einträglichsten Kirchenämter seinen Landsleuten, führte die französische Sprache und das normannische Recht ein und zog sich dadurch, sowie durch die übermäßigen Steuern, den Haß des Volkes in hohem Grade zu. Nach dem Aussterben seines Mannsstammes kam der Thron an einen Urenkel Wilhelms (von weiblicher Seite), an Heinrich von Anjou, mit welchem 1089-1154. die Dynastie der Plantagenets begann. Da dieser die Normandie und mehrere Landschaften an der Loire und Garonne besciß und dadurch zugleich französischer Vasall war, so entstanden daraus viele Verwicklungen mit den französischen Königen. Sein Versuch, die Macht der Bischöfe zu beschränken, scheiterte, und als einige seiner Leute den Erzbischof von Canterbury, Thomas Becket, auf den Stufen des Hochaltars ermordeten, that er, um das empörte Volk zu versöhnen, auf dem Grabe des Märtyrers öffentlich Buße. Von seinen beiden Söhnen zeigte sich der ältere, Richard Löwenherz (§. 120), als einen ritterlichen Abenteurer, der jüngere, Johann ohne Land, als einen schwachen und treulosen Menschen. Unter dessen Regierung giengen alle Besitzungen, welche England in Frankreich hatte, an den französischen König Philipp August verloren. Auch von seiner unumschränkten Königsmacht mußte er einiges
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