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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 24

1873 - Kempten : Dannheimer
u wurde er beigesezt. So krftig und weise er regiert hatte, so schwach zeigte sich sein Sohn Ludwig der Fromme, welcher 843 durch den Vertrag zu Verdn sein Reich unter seine 3 Shne vertheilte wo durch Deutschland ein selbstndiges Knigreich wurde. Das Reich Karls des Groen zerfiel schon nach hundert Iah-ren. ^n Deutschland starb das karolingische Geschlecht anno 911 (Arnulf, Ludwig das Kind) aus und der frnkische Graf Konrad i wart) König der Deutschen. Dieser hatte gegen nere Feinde und mit inneren Unruhen zu kmpfen. Sein Nachfolger war der Herzog der Sachsen, Heinrich i, genannt der Finkler ober Vogelsteller, von 919 936, ein tchtiger Fürst, weise und tapfer. Er zchtigte die Wenden und Normnner, lie in allen Gauen feste Plze, ummauerte Städte oder Burgen, als Zufluchtsorte und Magazine anlegen, wodurch er den Brgerstand grndete, und fhrte be; der Reiterei zweckmige Kriegsbum.en ein. Als die Ungarn 933 einen Raubzug nach Deutschland wiederholten, schlug er sie entscheidend bei Merseburg. Ihm folgte Otto I der Groe, bis 973, (Schlacht aus dem Lechfeld 955' Adelheid), Otto 11, Otto Iii, dann dessen Vetter Her-zog Heinrich 11 von Bayern, der Heilige, bis 1024; hernach regier-ten Conrad 11, Herzog von Franken, dann Heinrich Iii und Heinrich Iv. Unterhalb der Stadt Bingen steht im Rheinstrom ein uralter Thurm, genannt der Mansth nrm. Er war einst ein Mantthurm, eine Zollstation fr die vorberfahrenden Schiffe . Uber ihn gibt es eine Volkssage. Der Erzbischof Hatto von Mainz war ein geiziger, hartherziger Mann. Bei einer Theurung 970 flehten ihn hungernde Arme um Brot, Korn und Mehl an, da seine Magazine voll angefllt waren. Der Bischof lie sie alle in eine Scheune führen, einsperren und dann das Gebude durch seine Soldknechte anznden. Wie ja icrten die Unglcklichen! Keiner konnte sich retten. Als der Bischof ihr Angstgeschrei hrte, so scherzte er hohnlachend: Hrt, wie die Kornmuse pfeifen! Da kam aber das Strafgericht Gottes der ihn. berall, wo er gieng und stand, sah er Muse. Sie schlpften in sein Bett, sprangen an der Tafel in die Schsseln und sogar am Altare verfolgten sie ihn. Um sich nun vor dem plagenden Uu-geziefer zu sichern, lie er sich mitten in die Fluten hinein auf eine vorhandene Jelsplatte dieses Bollwerk bauen. Oben in einem Gemache hoffte er Ruhe und den langentbehrten Schlaf zu finden. Doch

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 45

1873 - Kempten : Dannheimer
15 d'e englischen Minister veranlate, ihnen Steuern aufzulegen (Stempeltaxe, .Zollerhhung), so entstand groe Unzufriedenheit. Die Stadt Boston gab durch den Theesturm im Dezember 1772 das Zeichen zum Ausbruch. berall waffnete man sich, 1775 kam e zum ersten Gefecht bei Lxington. England schickte ein ansehnliches Heer. W.^s-hington, Franklin, Putnam leiteten den Freiheitskampfs (auch En-rover (Lafayette, Kosciusko, Steuden) kamen zu Hilfe. Am 4 Juli 1776 sprachen die Kolonien, damals 13, ihre Unabhngigkeit aus. Frankreich schlo einen Bund mit dem neuen Freistaat; Spanien und Holland traten gegen Englard auf (Belagerung von Gibraltar 1782). Mit wechselndem Glck wurde ge'mpft. Im Frieden zu Paris und Versailles 1784 anerkannte England den Fhstaat Dieser vereinigte sich fester durch die Unionsregierung 1787, Washington wurde der erste Prsident und blieb es bis 1797. Die Union wuchs mit jedem Jahrzehnt an Gebiet und Bevlkerung; jezt hat sie 170000 Q-M., 38,5 Tiill. Einwohner in 37 Staaten und mehreren Territorien (Gebieten). ----------------- Ins Jahr 1789 fllt der Ausbruch der franzsischen Revolution. Eine ungeheure Schuldenlast des Staates, lasterhafte Ausschweifung und Willkrdcrrschaft frherer Könige und des Hofes, ungei hrliche Vorrechte des Adels und der Geistl chkeit und ein maloser Druck des Volkes fhrten dazu. Die einberufenen Reichsstnde sollten helfen. Nach Erstrmung der Bastille geschahen Greuel ohne Zahl im ganzen Lande. Die Nationalversammlung gab eine neue Konstitution oder Verfassung und sprach die Gleichheit aller Brger vor dem Gesez aus. Der brave, unschuldige, doch schwache König Ludwig Xx i wurde den 21 Januar 1793, seine Gemahlin Antoi-nette im folgenden Oktober durch die Guillotine enthauptet und Frankreich zur Republik erklrt. Die Jakobiner bten jezt ein^ Schreckens-Herrschaft aus; tglich wurden hunderte aufs Blutgerste geschleppt. Die Greuelscemn erreichten ihren Gipfel unter Danton, Marat, Ro-besj-ierre. Erst 1795 legann eine ruhigere Zeit; doch dauerten die Kriege fort bis nach Napoleons 1 Sturz 1815. Napoleon Bon aparte war geboren zu A j a c c i o auf der Insel Korsika, den 15 August 1769. Er wurde Obergeneral in Italien 1796, wo siegreiche Schlachten ihn berhmt machten ; unglcklich dagegen lief sein Feldzug nach gypten und Syrien ab (Alu-fir, Jaffa), 1798. Er verlie seine Armee und wurde Konsul 1800, und besiegte anfs neue sterreich (Marengo) und das deutsche Reich

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.

5. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 100

1834 - Kempten : Dannheimer
100 Der neuen Zeit I. Periode. ,54» durch die Jesuiten, die seit 1540 dem Umsichgreifen des Lutherthumes Grenzen setzen sollten, wie auch durch das 1545 Concilium zu Trient (von 1545—1563), das jede Ab- weichung von den bisherigen Glaubenssätzen mit dem Ban- ne belegte, nicht wenig angefacht, iss» Aus Verdruß und Körperschwäche legte endlich Karl der V. die Regierung nieder, nachdem er seinem Sohne Philipp dem Ii. die spanische Monarchie, und sei- nem Bruder Ferdinand die deutsche Kaiserkrone über- geben hatte. (§. 124.) Auf Ferdinand folgten in schnellem Wechsel Maximilian der Ii., auf diesen Rudolph i6i2 der Ii-, und endlich Kaiser Mathias, unter welchem der schreckliche 30jahrige Krieg ausbrach, welcher von 46'8 1618—1648 dauerte, und das deutsche Vaterland auf eine nie erhörte Weise verheerte. §. 119. Der dreißigjährige Krieg. Kaiser Mathias ließ in Böhmen eine protestanti- i6i8 sche Kirche niederreißen, eine andere verschließen. Auf die Beschwerde der Protestanten über dieß Verfahren antwortete der Kaiser mit Drohungen. Die Böhmen 45i8 hierüber aufgebracht, stürmten am 23. Mai 1618 das Schloß in Prag, warfen die königlichen Räthe zum Fen- ster hinaus, und verjagten die Jesuiten aus dem Lande. Der Krieg war nunmehr entschieden. Schnell sam- melten die Böhmen ein Heer, kündigten dem Hause Oe- sterreich den Gehorsam auf, schlugen dessen Truppen, und rückten selbst in das Herz der österreichischen Staaten ein. Auch Mähren, Schlesien, die Lausitz re. schloßen sich an die rebellischen Böhmen an. i6i» In diesen gefahrvollen Zeiten starb Kaiser Mathias; 20mär;ihm folgte" Ferdinand der Ii., ein heftiger Feind der Pro- testanten. Dieser hatte zwar die empörten Lander in kurzer Zeit zum Gehorsame gebracht; da er aber in denselben die evangelische Religionsübung unterdrückte, und durch das sogenannte Restitutions-Edikt die Freiheit und Macht der protestantischen Fürsten in Deutschland gefährdete, riefen diese den schwedischen König Gustav Adolph um Hilfe an. Dieser große Fürst landete, der Einladung folgend, am 1630 24. Juni 1630 mit 15,000 abgehärteten Schweden auf der

6. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 101

1834 - Kempten : Dannheimer
101 Von Karl V. bis Ferdinand Iii. Insel Rügen und sodann in Pommern. Obschon an- fangs von seinen Feinden verachtet, ward er, im Bun- de mit Hessen-Cassel, Chursachsen, und Frank- reich, bald der Schrecken derselben. Cr schlug am 7ten Sept. 1631 den nie besiegten Lilly bei Breitenfeld iszi (nördlich von Leipzig), und am 1. Nov. des folgenden Jah- res den stolzen Wallenstein bei Lützen (süd-westlich von ^32 Leipzig), auf das Haupt. Aber der letzte Sieg war theuer erkauft; Gustav Adolph fiel in der Schlacht, wahrscheinlich durch den Schuß eines Meuchelmörders. Unmittelbar nach des Königs Tod ergriff der Herzog Bernhard von Weimar das Kommando, stellte das schwankende Treffen wieder her, und verschaffte den Schwe- den den Sieg. Mit Eifer setzte er den Krieg, an welchem nun auch Frankreich nähern Antheil nahm, ununterbro- chen fort, wahrend im Rath der schwedische Reichskanzler Axel Oxelstierna mit Umsicht waltete. Als am 8. Juli 1639 Herzog Bernhard von Weimar »039 an einer plötzlich en Krankheit sein Heldenleben geen- digt hatte, traten die schwedischen Feldherren Banner, Wrangel und Torsten so hn an die Spitze der Schwe- den. Der letzte gewann endlich, nach einigen frühern Miß- geschicken seines Heeres, am 23. Oct. 1642 die blutige i«42 Schlacht bei Leipzig gegen Piccolomini, wodurch Oe- sterreichs Macht entschieden gebrochen wurde. tz. 120. Westphälischer Friede. Indeß war Kaiser Ferdinand Ii. gestorben, und sein 1r37 Sohn Ferdinand der Iii., ein Fürst von großen Da-'^^' lenten und gemäßigten Gesinnungen, auf den deut- schen Thron gehoben worden. Dieser bot endlich die Hand zum Frieden. Nach langen Unterhandlungen ward derselbe am 24. October 1648 zu Münster und Osna-i648 brück im westfälischen Kreise unterzeichnet, und von der Lage jener Städte der westphälische Friede genannt. Die Hauptbedingungen waren: die Protestan- ten (Lutheraner und Reformirte) erhalten freie Reli- gionsübung und gleiche Rechte mit den Katholiken; Schweden bekommt die Insel Rügen und einen großen Theil von Pommern rc.; Frankreich das Elsaß und

7. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 67

1834 - Kempten : Dannheimer
Von Karl dem Großen bis Gottfried von Bouillon. s,7 bern in Spanien das Land zwischen dem Ebro und den Py-ns renäen; es erhielt den Namen spanische Mark. Zehn Jahre später nahm er dem rebellischen Herzoge von7ss Bayern Thassilo dem Ii. sein Reich, und incorporirte es dem großen Franken-Staate. Im Jahre 795 ließ er die wr berühmte Fossa Carolina beginnen, um Rhein und Donau k. zu vereinigen. Bald darauf schlug er die A varen, die öst- lichen Nachbarn und Bundesgenossen der Bojer, bis795 hinter die Naab und Th eis in Ungarn zurück. Im Nor- den Deutschlands bekriegte er die Jüten, die Bundesge- nossen der immer rebellirenden Sachsen, jagte sie auf ihre Halbinsel zurück, und machte die Eider zu Deutsch-"7 lands Nordgrenze. Jetzt marschirte er nach Rom, um Papst Leo den Iii., welchen die empörten Römer verjagt hatten, wieder einzuse- tzen. Eben siel das Weihnachtsfest ein. Der Papst wartete des Gottesdienstes; Karl lag in tiefer Andacht auf den Kniecn vor den Stufen des Altars. Plötzlich ergriff Leo eine kostbare Krone, setzte sie auf das Haupt des Königs, und erklärte ihn feierlich zum römischen Kaiser. 800 So wurde das westliche Kaiserthum wieder hergestellt. Karl lebte noch 14 Jahre, und starb endlich am 28. Jenner 814 zum Leidwesen des ganzen Volkes in einem Alter von su 72 Jahren zu Aachen, wo sein ehrwürdiges Grab mahl noch zu sehen ist. §. 81. Ludwig der Fromme. Ludwig, Karls Sohn und Nachfolger (814—840), war 314 gutmüthig, und verdiente sich dadurch den Beinamen des Frommen; aber jene Eigenschaften, wodurch ein groß- ßes Reich zusammen gehalten wird, besaß er keines- wegs. Sein ganzes Regentenleben trübte Familien-Un- friede, durch Theilungen des Reiches veranlaßt. Schon in den ersten Jahren seiner Regierung hatte er das fränkische Staatsgebiet auf dem Tage zu Aachen un-8,7 ter seine drei Söhne: Lothar, Pipin und Ludwig ge- theilt. Da er nun später seinem Sohne zweiter Ehe, Karl dem Kahlen, auch einen Theil des Reiches zuwenden wollte, ergriffen die Brüder erster Ehe gegen den eige-330 neu Vater die Waffen. Zweimal wurde Ludwig gefangen; aber jedesmal rettete ihn deutsche Treue wieder. Endlich 5 '

8. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 133

1834 - Kempten : Dannheimer
A. Vom Anfänge der französischen Revolution bis juin zweiten ""«à Pariser - Frieden. §. 159. Ausbruch der Revolution. Ludwig der Xvi. wollte dem Elende des Landes abhel- m« feit; aber es fehlte ihm an Kraft und guten Näthcn (§. 142.). Die Schulden vermehrten sich, die Auflagen wurden drückender, das Mißvergnügen und der Tadel der Un- terthanen allgemeiner und lauter. Da beschloß der König, als letztes Hilfsmittel der Geldnoth, die Zusam- rnenberufung eines Reichstages aller dreistände m-» (des Adels, der Geistlichkeit und des Volks) zu Versailles.5- ^ Das Volk fühlte sich begeistert dadurch, daß man ihm erlaubte, frei mitzusprechen. Es verlangte nun, daß Adel und Geistlichkeit, die bisher den größten Theil der Einkünfte gezogen, und alle Ehrenstellen sich zuge- eignet hatten, ohne das Geringste zu den Staats lasten beizutragen, einen gleichen Theil der Abgaben tragen sollten. Aus Furcht schienen die zwei höhern Stande nachzuge- den; aber im Geheimen schilderten sie das Volk beim König als aufrührerisch. Dieser, erschreckt, sammelte zwischen Versailles und Paris eine Armee von 30,000 Mann, und jagte den Volksliebling Neker, der bisher die Stelle i i.juli eines Finanzministers bekleidet hatte rc., in die Ver- bannung. Da griffen die erbitterten Bürger zu den Waffen, er- stürmten, mit den Garden vereint, die treulos zu ihnen übergegangen waren, das berüchtigte Staatsgesangniß, ge- u.jun nannt die Bastille, und ermordeten mehrere bedeutende Männer, die sie als Feinde des Volkes betrachteten. Damit nahm die französische Revolution ihren Anfang. §. 160. Ermordung des Königs. .Das Beispiel von Paris wirkte auch auf die Provin- U8<> Zen; die Empörung ging schnell durch das ganze Reich. Das Feudalsystem war gestürzt, alles geistliche Gut für Eigenthum der Nation erklärt, die Mönchsorden auf- gehoben, der Erb-Adel abgeschafft, und der König sammt

9. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 150

1834 - Kempten : Dannheimer
150 Der neuesten Zeit !8is Kriegen geraubten Kunstschätze herausgeben, und die Festungswerke von Hüningen niederreissen lassen. Und damit das w a n k e l m ü t h i g e und eitlevolk den zu lange gemißhandelten Völkern einige Genügthuung, und für die Zukunft Sicherheit gewährte, mußte es sich noch überdieß verbindlich machen, 700 Millionen Fran- ken als Entschädigung an die Alliirten zu bezahlen, und 450.000 Mann alliirter Truppen 5 Jahre lang in den nördlichen und östlichen Grenzfestungen Frankreichs zu un- terhalten. Damit der Welt bis auf die spätesten Zeiten die segens- vollste Eintracht verbürgt würde, ward zwischen Franz, Alexander und Friedrich Wilhelm noch in Paris der 26.§pt^ heilige Bund geschlossen (am 26. Sept. 1815) der seit- dem durch den Beitritt fast aller christlichen Fürsten Europas verstärkt worden ist. B. Vom zweiten Pariser - Frieden bis zum Jahre 1852. §. 176. Frankreich. Isis Nach der zweiten Herstellung deskönigthumes gewannen die Anhänger der alten Ordnung, Royalisten oder Ultras genannt, großen Einfluß auf die Regie- rung, und benützten denselben zur Durchsetzung so mancher Maßregeln, die vom Volke miß beliebig ausgenommen wurden. Mit den Ultras verbanden sich fanatische Priester, die das Volk gegen die Protestanten aufregten. Da- durch geschah cs, daß sich in Nismes und einigen andern Orten ärgerliche Schauspiele, ähnlich der Bartholomäus- Nacht, erneuerten. 20.N0v. Endlich bewog die ernstliche Dazwischenkunft der i8,6 verbündeten Mächte den König, diesen Unfug zu hemmen. s.sz-pt. Zu diesem Zwecke löste er die Deputirten-Kammer, worin die Ultras das entschiedene Uebergewicht hatten, auf, und berief eine andere, die gemäßigtere Grundsätze zu Tage legte. Dieß beruhigte die Gemüther der Franzosen und der verbündeten Machte, und diese trugen nun- mehr kein Bedenken, auf Ansuchen der französischen Regie- T

10. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 162

1834 - Kempten : Dannheimer
162 Der neuesten Zeit 1&22 Grenze ein Heer auf (1822), bei dem sich die, mit der neuen Verfassung mißvergnügten Spanier zahlreich einfanden. Jetzt federten die europäischen Monarchen, die auf dem Congreß 1323 zu Verona versammelt waren, am 6. Jan. 1825 von den 6 2"" Cortes, daß es dem Könige von Spanien freigestellt werde, aus eigener Machtvollkommenheit seinem Volke eine ange- messene Verfassung zu geben. Da die Cortes dessen sich weigerten, und Englands Ver- i2.9ipv. mitííutig ungeachtet ließen, erklärte Frankreich am 12. April 1825 den Cortes den Krieg, und ließ seine Heere unter An- führung des Herzogs von Angouleme in Spanien einrücken. §. 187. Beschluß. Die Constitutionellen, unter sich uneins, und daher ohne Kraft rc., leisteten den Franzosen nur schwachen Widerstand. Diese eroberten daher ohne große Anstrengung einen großen Theil von Spanien. Da sich die Cortes in Madrid nicht mehr sicher sahen, verlegten sie ihren Sitz zu- erst nach Sevilla, und zuletzt nach Cadix, wohin ihnen der König folgen mußte. 3i.mai Am 24. Mai 1825 rückte der Herzog von Angouleme in Madrid ein, und setzte unverzüglich eine königliche Regentschaft ein, die alles auf den alten Fuß herstellte, und eine Menge Verhaftungen verfügte. Da die Cortes in den Waffen kein Heil fanden, erklärten sie sich für aufgelöst, 28.Spt. und gaben am 28. Sept. 1825 den König Ferdinand i. Dct. den Vii. frei. Am l. Oct. kam dieser im französischen Haupt- quartier zu Puerto Santa Maria an, auf das zärtlichste empfangen von dem Generalissimus der französischen Armee. is.rov.am 15. Nov. hielt Ferdinand seinen feierlichen Einzug in Madrid. Sobald er in seine Hauptstadt zurückgckehrt war, bestä- tigte er alle Beschlüsse der Regentschaft, hob alle Ver- fügungen der Cortes auf, und erklärte sogar die von densel- den im Auslände gemachten Staatsanlehen für ungil- tig. Es erfolgten zahlreiche Verhaftungen, Verban- nungen und Hinrichtungen, und ein System der Strenge ward eingeführt, gegen welches der Herzog von Angouleme und die fremden Gesandten vergeblich warnten. Denn wenn gleich der König, durch die uncrineßliche
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