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er, „so wird^Gott helfen. Laßt uns beten und arbeiten!" Und
die Schiffer thaten, wie er besohlen halte, und das Schiff wurde
mit Allen, die darin waren, gerettet. Seitdem rufen die
Schiffer, wenn sie in Noth kommen, den heiligen Nikolaus um
Beistand an.
Einst war Hungersnoth in der Stadt und der ganzen Um-
gegend. Es war kein Brot mehr zu bekommen, und wenn man
eine Hand voll Geld dafür gegeben halte. Da wollte das Volk
verzweifeln, und sie sprachen zu dem Bischof: „Siehst du, daß
Gottes Hilfe ausbleibt?" St. Nikolaus aber nahm ein Schiff-
chen und fuhr so lange, bis er in ein Laiid kam, wo es mehr
geregnet hatte, und wo Getreide mt Ueberflusse gewachsen war.
Dort sah er einen Bäcker an seinem Laden stehen. „Lieber
Mann," sprach der Bischof", habt ihr wohl so viel Getreide, um
ein Schiff damit beladen zu können?" „O ja," antworiete der
Bäcker, „wohl noch mehr." „O dann erbarmt euch um Christi
willen, und dringt ein Schiff voll Getreide in meine Stadt, wir
sterben sonst Hungers." Der Bäcker ließ sich rühren, und ver-
sprach, so schnell als möglich, das Schiff zu beladen. „Aber
was ihr voii Backwerk im Laden habt, das gebt nur, damit ich
nach Hause eile, und es den hungrigen Kindrrn bringe; die
Erwachsenen können warten, bis das große Schiff kommt." Der
Bäcker gab ihm zwei Körbe voll Wecken, Bretzeln, Brötchen und
was er nur haue; und Sankt Nikolaus ruderte nun auf's
Schnellste nach Hause. Da kann man sich die Freude vorstellen,
mit welcher ihm die Kinder auf den Straßen entgegenliefen
und seine Gaben empfingen, Seitdem ist es gewöhnlich, daß
man am Sankt Nikolauslage den artigen Kindern Etwas schenkt.
Die unartigen aber erhallen eine Ruthe. Das Todesjahr des
hl. Nikolaus wird auf 327 gesetzt.
38. Tie heil. Helena-
(Am 18. August.)
Sie war die Mutter des ersten christlichen Kaisers, Constantin
des Großen, und wurde erst in ihrem späten Alter Chnstin, nachdem
ihr Sohn zur Regierung gelangt war. Als Constantin den Entschluß
faßte, an der Stelle, wo Jesus für uns am Kreuze starb, eine Kirche
zu errichten, machte sich die Kaiserin Helena aus den Weg nach Jeru-
salem, um den Bau anzuordnen. Auf dieser Reise übte sie unzählige
Werke der Demuth und Wohlthätigkeit aus. Sie vertheilte reichliche
Almosen unter die Armen, half den Kranken, befreite die Gefangenen
aus ihren Banden und erbaute die Gläubigen durch ihr Gebet, das sie
knieend an den Altären verrichtete. Zu Jerusalem forschte sie mit dem
Bischöfe Malarius nach den heiligen Orten, fand das Kreuz Christi
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Extrahierte Personennamen: Nikolaus Nikolaus Nikolaus Nikolaus August Constantin Constantin Helena Demuth
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Christi Jeru- Jerusalem
88
Freund?" „Da und da her." „Ihr habt wohl Geschäfte zu Pa-
ris?" „Das und das; auch möchte ich gern unsern guten König
einmal sehen, der so väterlich sein Volk liebt." Da lächelte der
König und sagte: „Dazu kann euch heute Gelegenheit werden."
„Aber wenn ich auch nur wüßte, welcher es ist unter den Vie-
len, falls ich ihn sehe! Der König sagte: „Dafür ist Rath.
Ihr dürft nur Acht geben, welcher den Hut allein auf dem
Kopf behält, wenn die Andern ehrerbietig grüßen." — Also
ritten sie mit einander in Paris ein, und zwar das Bäuerlein
hübsch auf der rechten Seite des Königs. Denn das kann nie
fehlen: was die liebe Einfalt Ungeschicktes thun kann, sei es
gute Meinung oder Zufall, das thut sie. Aber ein gerader und
unverkünstelter Bauersmann, was er thut und sagt, das thut
und sagt er mit ganzer Seele und sieht nicht um sich, was ge-
schieht, wenn's ihn nicht angeht. Also gab auch der unsrige dem
König auf seine Fragen nach dem Landbau, nach seinen Kin-
dern, und ob er auch alle Sonntage ein Huhn im Topfe habe,
gesprächige Antwort und merkte lange nichts. Endlich aber, als
er doch sah, wie sich alle Fenster öffneten und alle Straßen mit
Leuten sich füllten und Alles rechts und links auswich und ehr-
erbietig das Haupt entblößt hatte, ging ihm ein Licht auf. ,.Herr!"
sagte er und schaute seinen unbekannten Begleiter mit Bedenklich-
keit und Zweifel an, „entweder seid ihr der König, oder ich
bin's." Da lächelte der König und sagte: „Ich bin's. Wenn
Ihr euer Rößlein eingestellt und eure Geschäfte besorgt habt,
so kommt zu mir in mein Schloß. Ich will Euch alsdann mit
einem Mittagssüpplein aufwarten und euch auch meinen Ludwig
zeigen."
Von dieser Geschichte rührt es her, daß, wenn Jemand in
einer Gesellschaft aus Vergessenheit oder Unverstand den Hut
allein auf dem Kopfe behält, man ihn im Scherze fragt: „Seid
Ihr der König oder der Bauer?"
81. Der Spaziergang.
An einem schönen Morgen, als kaum die Sonne aufgegangen
war, fiel es Wilhelmenein, auszugehen. Ich will, sagte der Knabe,
langsam gehen und schlenderte behaglich dem Walde zu. Dort wohnte
ein Förster, mit dessen Sohne Wilhelm Umgang hatte. Auf seinem
Wege begegneten ihm schon einige Fussgänger, welche mit ver-
schiedenen Waaren nach der Stadt eilten. Der Knabe schlug nun we-
niger gangbare Pfade ein, und war bald am Eingänge des Waldes.
Tiefer darin sah er einen Greis, welcher mit unsicherem Gange im
Gehölze umherwankte, um sich ein Bündel Reissholz zu sammeln. Wil-
helm grüsste den Alten freundlich und empfand Mitleid über ihn.
Ich begehe keinen Fehler, sprach er zu sich selbst, wenn ich dem
Manne ein wenig helfe. Er that es, und der Greis dankte herzlich.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
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90
ein, daß sie thöricht gehandelt hätten und wurden einig, daß
es künftig nicht mehr geschehen sollte. Da diente wieder ein
Glied dem andern, und alle wurden wieder gesund und stark,
wie sie vorher gewesen waren.
94. Die Bettlerin.
Zur Zeit der Theurung ging eine unbekannte Bettlerin,
die sehr ärmlich, jedoch sehr reinlich gekleidet war, in dem Dorfe
umher und flehte um Almosen.
Bei einigen Häusern wurde sie mit rauhen Worten abge-
wiesen, bei andern bekam sie eine sehr geringe Gabe; nur ein
armer Bauer rief sie, da es sehr kalt war, herein in die warme
Stube, und die Bäuerin, die eben Kuchen gebacken hatte, gab
ihr ein schönes, großes Stück davon.
Am folgenden Tage wurden alle die Leute, bei denen die
Unbekannte gebettelt hatte, in das Schloß zum Abendessen ein-
geladen. Als sie in den Speisesaal traten, erblickten sie ein
kleines Tischchen voll köstlicher Speisen, und eine große Tafel
mit vielen Tellern, auf denen nur hier und da ein Stückchen
verschimmeltes Brot, ein paar Erdäpfel oder eine Hand voll
Kleie, meistens aber gar Nichts zu sehen war.
Die Frau des Schlosses aber sprach: Ich war jene ver-
kleidete Bettlerin, und wollte bei dieser Zeit, wo es den Armen
so hart geht, eure Wohlthätigkeit auf die Probe stellen. Die
zwei armen Leute hier bewirtheten mich so gut sie konnten; sie
speisen deßhalb jetzt mit mir und ich werde ihnen ein Jahrgeld
auswerfen; ihr Andern aber nehmt mit den Gaben vorlieb, die
ihr mir gereicht habt und hier auf den Tellern erblickt. Dabei
bedenkt, daß man euch einmal in jener Welt auch so auftischen
werde."
Wie man die Aussaat hier bestellt,
So erntet man in jener Welt.
93. Das Kräutlein.
Zwei Mägde, Brigitte und Katharina gingen der Stadt zu,
und iede trug einen schweren Korb voll Obst auf ihrem Kopfe.
Brigitte murrte und seufzte beständig, aber Katharina lachte
und scherzte nur.
Brigitte sagte: „Wie magst du doch lachen? Dein Korb ist
ja so schwer, wie der meinige, und du bist um nichts stärker,
als ich."
Katharina sprach: „Ich hab ein gewisses Kräutlein zur
Last gelegt, und so fühl' ich sie kaum. Mach es auch so!"
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
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117
Arbeit immer untauglicher ward. Da wollt' ihn der Herr aus dem
Futter schaffen, aber der Esel merkte, daß kein guter Wind wehte,
lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen. „Dort," dachte
er, „kannst du ja Stadtmusikant werden." Als er ein Weilchen fort-
gegangen war, fand er einen Jagdhund auf dem Wege liegen, der
jappte wie einer, der sich müde gelaufen. „Nun, was jappst du so,
Packan?" sprach der Esel. „Ach," sagte der Hund, „weil ich alt bin
und jeden Tag schwächer werde und auf der Jagd nicht mehr fort
kann, hat mich mein Herr wollen todt schlagen, da hab' ich Reißaus
genommen: aber womit soll ich nun mein Brot verdienen?" „Weißt
du was?" sprach der Esel, „ich gehe nach Bremen, dort Stadtmusikant
zu werden, geh mit und laß dich auch bei der Musik annehmen. Ich
spiele die Laute, und du schlägst die Pauken." Der Hund war's zu-
frieden, und sie gingen weiter. Es dauerte nicht lange, so saß eine
Katze an dem Weg und machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter.
„Nun, was ist dir denn in die Quere gekommen, alter Bartputzer?"
sprach der Esel. „Wer kann da lustig sein, wenn's einem an den
Kragen geht," antwortete die Katze; weil ich nun zu Jahren komme,
meine Zähne stumpf werden, und ich lieber hinter dem Ofen sitze und
spinne, als nach den Mäusen herumjage, hat mich meine Frau er-
säufen wollen; ich habe mich zwar noch fortgemacht, aber nun ist guter
Rath theuer: Wo soll ich hin?" „Geh mit uns nach Bremen, du ver-
stehst dich doch auf die Nachtmusik, da kannst du ein Stadtmusikant
werden." Die Katze hielt das für gut und ging mit. Darauf kamen
die drei Landesflüchtigen an einen Hof vorbei, da saß auf dem Thor
der Haushahn und schrie aus Leibeskräften. „Du schreist einem durch
Mark und Bein," sprach der Esel, „was hast du vor?" „Da hab'
ich gut Wetter prophezeit," sprach der Hahn, „weil unserer lieben
Frau Tag ist, wo sie dem Christkindlein die Hemdchen gewaschen hat
und sie trocknen will: aber weil morgen zum Sonntag Gäste kommen,
so hat die Hausfrau doch kein Erbarmen und hat der Köchin gesagt,
sie wollte mich morgen in der Suppe essen, und da soll ich mir heut
Abend den Kopf abschneiden laffen. Nun schrei' ich aus vollem Hals,
so lang' ich kann." „Ei was, du Rothkopf," sagte der Esel, „zieh
lieber mit uns fort nach Bremen, etwas Besseres als den Tod findest
du überall; du hast eine gute Stimme, und wenn wir zusammen
musiciren, so muß es eine Art haben." Der Hahn ließ sich den Vor-
schlag gefallen, und sie gingen alle vier zusammen fort.
Sie konnten aber die Stadt Bremen in einem Tage nicht er-
reichen und kamen Abends in einen Wald, wo sie übernachten wollten.
Der Esel und der Hund legten sich unter einen großen Baum, die
Katze und der Hahn machten sich hinauf, der Hahn aber flog bis in
die Spitze, wo es am sichersten für ihn war. Ehe er einschlief, sah er
sich noch einmal nach allen vier Winden um; da däuchte ihn, er sähe
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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118
in der Ferne ein Fünkchen brennen und rief seinen Gesellen zu, es
müßte nicht gar weit ein Haus sein, denn es scheine ein Licht. Sprach
der Esel: „So müssen wir uns aufmachen und noch hingehen, denn
hier ist die Herberge schlecht." Und der Hund sagte: „Ja, ein Paar
Knochen und etwas Fleisch daran, thäten mir auch gut." Nun
machten sie sich auf den Weg nach der Gegend, wo das Licht war,
und sahen es bald heller schimmern, und es ward immer größer, bis
sie auf ein hellerleuchtetes Räuberhaus kamen. Der Esel, als der
größte, machte sich an's Fenster und schaute hinein. „Was siehst du,
Grauschimmel?" fragte der Hahn. „Was ich sehe?" antwortete der
Esel, einen gedeckten Tisch mit schönem Esten und Trinken, und Räuber
sitzen daran und lasten sich's wohl sein." „Das wäre was für uns,"
sprach der Hahn. „Ja, ja, ach, wären wir da! sagte der Esel. Da
rathschlagten die Thiere, wie sie es anfangen müßten, um die Räuber
fortzubringen: endlich fanden sie ein Mittel. Der Esel mußte sich mit
den Vorderfüßen auf das Fenster stellen, der Hund auf des Esels
Rücken, die Katze auf den Hund klettern, und endlich flog der Hahn
hinauf und setzte sich der Katze auf den Kopf. Wie das geschehen
war, fingen sie insgesammt auf ein Zeichen an, ihre Musik zu machen;
der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute, und der Hahn
krähte; dann stürzten sie durch das Fenster in die Stube hinein, daß
die Scheiben klirrend niederfielen. Die Räuber fuhren bei dem ent-
setzlichen Geschrei in die Höhe, meinten nicht anders, als ein Gespenst
käme herein, und flohen in größter Furcht in den Wald hinaus.
Nun setzten sich die vier Gesellen an den Tisch, nahmen mit dem
vorlieb, was übrig geblieben war, und aßen, als wenn sie 4 Wochen
hungern sollten.
Wie die vier Spielleute fertig waren, löschten sie das Licht
aus und suchten sich eine Schlafstätte, jeder nach seiner Natur und
Bequemlichkeit. Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter
die Thür, die Katze auf den Herd bei die warme Asche, und der Hahn
setzte sich auf den Hahnenbalken; und weil sie müde waren von ihrem
langen Weg, schliefen sie auch bald ein. Als Mitternacht vorbei war,
und die Räuber von Weitem sahen, daß kein Licht mehr im Hause
brannte, auch alles ruhig schien, sprach der Hauptmann: „Wir hätten
uns doch nicht sollen in's Bockshorn jagen lasten," und hieß einen
hingehen und das Haus untersuchen. Der Abgeschickte fand Alles still,
ging in die Küche, wollte ein Licht anzünden, nahm ein Schwefel-
hölzchen, und weil er die glühenden, feurigen Augen der Katze für
lebendige Kohlen ansah, hielt er es daran, daß es Feuer fangen sollte.
Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm in's Gesicht, spie
und kratzte. Da erschrack er gewaltig, lief und wollte zur Hinterthür
hinaus, aber der Hund, der da lag, sprang auf und biß ihn in's
Bein; und als er über den Hof an dem Miste vorbei rannte, gab
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
104
aber seine Gehilfen zur Rede. Da schob ein Jeder die Schuld
auf den Andern; endlich suchten sich Alle durch einen ans den
Küchenknaben, Karl Dickopp, geworfenen Berdacht.zu entle-
digen, der das Kind armer aber redlicher Fischerslente in der
Vorstadt St. Medardus war. Da alle den Knaben bezüchtigten,
ward er unschuldigerweis zum Dieb gemacht. Zwar achteten die
wackern Eltern ihren Sohn kaum fähig solcher Unthat; als
aber von allen Seiten sich so viele Stimmen gegen ihn erhoben,
glaubten endlich auch die Eltern, schlugen den Knaben, der auch
sonsten allenthalben geschmäht und beschimpft ward. Da ward
die Verzweiflung seiner Meister, und Karl ging, ein zarter Bursch
von fünfzehn Jahren, eines Tages auf und davon.
Dickopp gelangte endlich nach mancherlei Drangsalen in
die Kaiserstadt Wien, wo er einen wohlhabenden Verwandten
hatte. Dem erzählte er sein Unglück unter vielen Thränen.
Der Verwandte glaubte seinem freimüthigen Wesen, und nahm
sich des Burschen an, den auch viele vornehme Herren, die sein
Schicksal erfuhren, liebgewannen. Er lag mit großem Fleiß dem
Studiren ob, und ward ein feiner, hochgelehrter Mann. Da
warf der reiche Graf von Schwarzenberg sein Aug' auf
ihn und bestellte ihn zum Obersten seines Hauses, hatte ihn
auch dermaßen lieb, daß er ihn bei seinem Verscheiden zum
Erben aller seiner Güter einsetzte. Kaiser Ferdinand*) er-
hob den weiland armen verfolgten Küchenknaben in den Adel-
stand, und benannte ihn in dem Adelsbriefe: Karl Eucharius
Medardinus von Rottenfelt, bestellte ihm auch zum K.
Geheimrath.
Sechzig Jahre, nachdem Dickopp seiner Heimath Va-
let gesagt, ergriff den hochbetagten Mann die Begier nach sei-
ner Wiege im Moselthal; er machte sich auf, und kam nach
Trier; begab sich mit ansehnlichem Gefolg in die Abtei St.
Matthias. Des andern Tags bei der Tafel, wo mehrere fremde
Gäste anwesend, begann der Fremdling und unbekannte Gast,
sich nach der Geschichte des armen Küchenknaben, Karl Dickopp,
zu erkundigen. Da war Keiner, der ihm Antwort gab; dem
Abt und den Konventualen war die Sache wie eine Traumge-
schichte. Endlich trat ein 86jähriger Greis des Klosters hervor
und erzählte den ganzen Hergang mit thränenden Augen, auch
wie der silberne Löffel sich einige Tage nach des Knaben Flucht
im Spülfaß wiedergefunden, wie allgemeine Trauer darum im
Kloster gewesen, und des Knaben Eltern vor Gram gestorben.
*) Ferdinand Iii. von 1637 bis 2. April 1657.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Dickopp Karl Karl Karl Dickopp Graf_von_Schwarzenberg Karl_Eucharius
Medardinus_von_Rottenfelt Karl Matthias Karl_Dickopp Karl Ferdinand_Iii Ferdinand
131
denn es wallt um den Knaben gar sonderlich ein dämmernder Schein,
der nichts Irdischem glich.
Doch der Kaiser in Hast sich wieder faßt und fragt das Knäb-
lein: „Wer bist du? Sprich!" „„Ein Bote, gesandt, um zu retten
dich."" „Wer zeigte dir her zur Klippe den Weg?" „„Wohl kenn'
ich den Weg und jeglichen Steg."" „So hat dich der Himmel zu
mir geschickt?" „„Wohl hat er dein reuiges Herz erblickt."" Drauf
es sich dreht, zur Höhlung geht und gleitet nun leicht durch den Riß
in die Wand, den vorher sein forschendes Auge nicht fand.
Durch den Riß gebückt der Kaiser sich drückt. Sieh! da hüpfet
das Knäblein leuchtend voran durch steile Schluchten tiefab die Bahn.
Wo funkelnd das Erz an den Wänden glimmt, in der Tiefe der
Schwaden*) aufblitzend schwimmt, am Gewölb ertönt der Schritte Hall,
fern donnert des Bergstroms brausender Fall, tiefer noch ab, Meilen
hinab: da gleitet das Knäblein in eine Schlucht. Die Fackel erlosch.
Mit den Händen bange nun sucht
Max sich den Weg hinvor und dringt empor und schaut auf-
athmend der Sterne Licht und sucht den Knaben und — findet ihn
nicht. Da faßt ihn ein Schauer. Nicht hat er geirrt. Wohl war
es ein Engel, der ihn geführt. Und schon erkennt er Zierleins Thal,
hört brausen der Menge verworrenen Schall. Mit bebendem Tritt er
weiter schritt. Wie oft ermattet er weilen muß, bis er naht dem
weit erglänzenden Fluß!
Noch stand er weit, doch hocherfreut schaut er den Priester bei
Fackelglanz stehn unermüdlich mit der Monstranz und noch die treuen
Gemeinden knie'n und heiß im Gebete für ihn glüh'n. Sein Auge
ward naß, sein Herz hoch schwoll, — 's war ja von tausend Gefüh-
len voll. Schnell tritt er vor, ruft laut empor: „Lobet den Herrn
und seine Macht! Seht, mich hat sein Engel zurückgebracht."
126. Der Wallfischfang.
Der Wallsisch ist das größte uns bekannte Thier; denn er
wird gegen 100 Fuß lang und wiegt über 100,000 Pfund. Er
hat einen ungeheuern Kopf und einen so großen und weiten
Rachen, daß ein Boot mit sechs oder acht Mann hineinfahren
kann. Auf dem Kopfe hat er zwei Luftlöcher^ durch die er ath-
met und das eingeschluckte Wasser mit solcher Kraft brausend in
die Luft spritzt, daß inan, wenn mehre zusammen sind und spri-
tzen, das Getöse wohl eine Meile weit hören kann. Seine Stärke
ist unglaublich; er vermag mit einem Schlage seines Schwanzes
ein ansehnliches Fahrzeug zu zertrümmern. Sein Aufenthalt ist
das Eismeer, wohin jährlich viele Schiffe auslaufen, um ihn
aufzusuchen und zu erlegen.
*) Bergmanns-Ausdruck für nicht athembare Dünste, welche sich in der Tiefe entwickeln.
9*
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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174
den die Stelle angewiesen ist, wo er mit einer bestimmten An-
zahl von Schiffen und Tauchern fischen darf, werden Hütten
von Bambus am Ufer erbaut, und nun wird mit jedem grauen-
den Morgen auf das Zeichen eines Kanonenschusses die Fischerei
begonnen.
Die Perlenbänke sind drei Meilen von der Küste entfernt;
jeder Kahn beeilt sich, so schnell als möglich an die Stelle zu
gelangen, _ auf der man fischen soll; in jedem sind zwanzig
Fischer, die ihr Geschäft nur mittelst des Tauchens verrichten
können. Fünf von diesen lassen sich nun auf einmal an fünf
verschiedenen Seilen hinab, indem sie einen Stein von bedeu-
tender Schwere zwischen die Füße nehmen und sich dadurch schnell
hinunter ziehen lassen. Sie sind ganz unbekleidet und haben
nur einen Korb an einem Gürtel hangen, in welchen sie die
Muscheln legen. Auch befindet sich in demselben ein starkes,
scharfes Meffer, um die Muscheln vom Felsen abzulösen und
sich nötigenfalls damit gegen einen Haifisch oder ein anderes
Ungethüm, das ihnen begegnet, zu wehren.
Der Taucher stopft sich, bevor er in's Wasser steigt, Ohren
und Nasenlöcher mit Baumwolle oder Wachs zu, nimmt einen
mit Oel getränkten Schwamm in den Mund, zieht die Lungen
voll Luft und sinkt schnell unter. Gewöhnlich muß er 90 bis
100 Fuß hinab, bevor er den Boden der Perlenbänke trifft;
hier sammelt er so schnell und so viel als möglich Muscheln
in seinen Korb, ohne irgend eine Auswahl zu treffen. Sobald
er fühlt, daß er's nicht lange mehr aushalten kann, gibt er
durch Schütteln am Taue seinen im Schiffe wartenden Kamera-
den ein Zeichen, worauf diese ihn rasch empor ziehen. Geschieht
dieses durch Unaufmerksamkeit oder durch einen andern Zufall
nicht augenblicklich, so ist der Taucher verloren. Wenn er nach
anderthalb bis zwei Minuten in das Schiff gelangt, ist er so
erschöpft, daß er kein Wort sprechen kann und sich niederlegen
muß, weil ihm die Füße den Dienst versagen.
Sind die ersten fünf Taucher in ihr Schifstein zurückge-
kehrt, so stürzen sich fünf andere in's Meer; dann kommt an die
dritte und vierte Abtheilung und hierauf wieder an die erste
die Reihe. Gegen Mittag kehrt die ganze Flotte von Perlen-
booten zum Strande zurück. Ein buntes, tosendes Gewimmel
beginnt nun, indem bei dem wilden Lärm der indischen Märkte
Niemand sein eigenes Wort versteht. Hat endlich jeder Herr
sein Schifflein gefunden, so macht er ein freundliches oder ver-
drießliches Gesicht, je nachdem der Fang seinen Erwartungen
entsprochen hat oder nicht; alsbald beginnt ein rühriger Schacher-
handel, in welchem Jeder den Anderen zu prellen, zu überlisten
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
228
„Gib," sprach Jodocus, „gib ihm, guter Schaffner!"
„Herr," sprach der Schaffner, „nur ein Brot ist übrig;
Was bleibt denn dir und mir und unserm Hunde?"
„Gib immer!" sprach der Abt, „der Herr wird sorgen."
Der Schaffner nahm das Messer, zirkelte
Mit Fleiß und schnitt genau das eine Brot
In vier ganz gleiche Stücke, reichte eins
Dem Bettler hin und sprach nicht allzufreundlich:
„Eins dir, eins mir, dem Abt eins, eins dem Hunde."
Jodoms lächelt' und der Bettler ging.
Nicht lang und in noch ärmlichrer Gestalt
Kam abermals der Herr und bat um Brot.
„Gib," sprach Jodocus, „gib mein Stücklein ihm!
Der Herr wird sorgen." Und der Schaffner gab's. -
Nicht lang, und noch verhungerter erschien
Zum dritten Mal der Herr und fleht' um Brot.
„Gib," sprach Jodocus, „gib dein Stücklein ihm!
Der Herr wird sorgen." Und der Schaffner gab's.
Nicht lang, und lahm, blind, nackt und bloß erschien
Zum vierten Mal der Herr und fleht um Brot.
Jodocus sprach: „Gib ihm des Hundes Stücklein!
Der Herr wird sorgen, der die Naben speist."
Der Schaffner gab das Stück. Der Arme ging,
Und eine Stimm' erscholl: „Groß ist dein Glaube,
Du, deines Meisters echter Jünger, groß,
Und wie du glaubest, so soll dir geschehen."
Der Schaffner trat an's enge Fenster, schau,
Da landeten im nahen Fluß vier Schifflein,
Mit Brot und Obst und Oel und Wein befrachtet.
Der Schaffner eilte freudig an den Strand,
Von Menschen fand er keinen, fand dafür
Am Ufer eine weiße Flagge wehn,
Woran in Goldschrift diese Worte flammten:
„Vier Schifflein sendet, der die Naben speist,
Dem Abt, der heute ihn gespeiset,
Ihm eins, dem Schaffner ems und eins dem Hunde;
Das vierte bleibt des Senders armer Sippschaft.
2u. Erntelied.
Kein Klang von Allem, was da klingt,
Geht über Sensenklang,
Wenn sie der braune Schnitter schwingt
Zum fröhlichen Gesang.
Das Aehrenfeld in goldner Pracht
Wallt, Halm an Halm gewiegt;
0, wie sein munt’res Auge lacht!
Wie ist er so vergnügt!
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TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Schlacken gesondert wird. Hier sind große Behältnisse, in wel-
chen das Erz aufgeschüttet wird, doch so, daß die Feuerflammen,
welche Tage lang unterhalten werden, durch den Luftzug überall
hindurchschlagen können, und bald geräth das Erz in einen
glühenden Zustand; das Metall wird flüssig und von den Ar-
beitern in besondern Formen aufgefangen, aus welchen es, wenn
es erkaltet ist, herausgenommen und zu verschiedenen Zwecken
verwendet wird.
223. Der Gang in das Bergwerk bei Goslar.
Der Rammelsberg bei Goslar ist bekannt durch sein Berg-
werk, in welchem sich mehr gezimmertes Bauholz befinden soll,
als in allen Häusern Goslars. Die ganze Seite des Berges,
die denl Wege zugekehrt ist, bestand meistens aus Schiefersteinen,
wodurch der Berg in meinen Augen das Aussehen eines unge-
heuren Gebäudes bekam, das abgebrannt und zusammengestürzt
schien. Die Luft selbst hatte etwas Schwefeliges und Brandiges,
und das Wasser, das durch Abzugröhren aus dem Berge flam,
wo man es benutzt hatte, sah ganz ockergelb aus.
Der norwegische Bauer nennt den dicken, blauweißen Nebel,
der oft zwischen den Bergwänden eingeschlossen steht, „Woll-
flecken," und ich wüßte keinen Namen, der charakteristischer
wäre; es sah wirklich aus, als ob eine ungeheure Menge von
der feinsten gekratzten Wolle in den Hohlweg hineingeweht wäre
und dort über den schwarzen Fichten lagere.
' Da, wo man in's Bergwerk hinabsteigt, schob eine Anzahl
junger Arbeiter die rohen Erzmassen in Schiebkarren in eine
dazu gegrabene Vertiefung hinein; wir bekamen einen Führer,
er zündete sein Grubenlicht an, öffnete nun eine große Thür
und — es ward mir ganz wunderbar um's Herz — wir traten
hinein. Eine kurze Strecke noch war der Gang ausgemauert,
aber bald wölbten sich nur die eckigen Felsstücke rund umher;
wir stiegen immer tiefer und tiefer. Bergleute mit ihren Gru-
benlichtern begegneten uns; „Glück auf!" war der gegenseitige
Gruß, während ringsum alles still wie im Grabe war. Aus
dem Stein schimmerte das Erz bald grün, bald kupferroth her-
aus. Ein Kaufmann von Goslar begleitete mich, ich hielt mich
an ihn an, obgleich es nur ein schmales Brett war, auf dem
wir vorwärts schritten. Wir mußten uns bald ganz tief bücken
wegen der herabhängenden Felsblöcke; ein Gang durchkreuzte den
andern, und der Führer verschwand mehremale vor unsern Au-
gen. Plötzlich brauste es über unsern Köpfen, es war, als ob
der ganze Berg zusammenstürze. Ich sagte kein Wort, schmiegte
mrch aber fest an meinen Begleiter an, der mir nun erklärte, daß
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TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
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