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1. Landeskunde von Thüringen - S. 6

1909 - Altenburg : Bonde
6 Die Gewässer des Südabhangs werden zum größten Teile von der Haslach und Steinach gesammelt und der Rodach zugeführt, die sich in den Main ergießt. Eine Anzahl Gebirgsbäche eilen zur Jtz hin, die gleichfalls dem Maine zufließt. Das Meininger und Schwarzburger Oberland ist sehr stark besiedelt und weist zahlreiche Ortschaften auf. Die meisten derselben liegen in den Ursprungsmulden der Bäche; seltener finden sie sich am Vereinigungspunkte verschiedener Gründe; einzelne liegen langgestreckt in den engen Tälern. Auch auf den höchsten Platten des Gebirges finden sich menschliche Siedelungen; einige derselben, z. B. Jgelshieb und Neuhaus auf dem Schwarzburger Oberlande, liegen über 800 m hoch. Ackerbau kann natürlich in dem Oberlande nur in geringem Maße betrieben werden; man baut zumeist nur Kartoffeln, Hafer und Flachs. Die ausgedehnten Bergwiesen eignen sich zur Viehzucht, deshalb sind diese Wiesen tagaus tagein von Herden weidender Rinder belebt, deren melodisches Geläute weithin hörbar ist. Da der Ackerbau wenig lohnend ist, haben sich die Bewohner des Oberlands anderen Gewerben zugewandt. Die Schätze, die das Land ans seinem Rücken und in seinem Schoße birgt, werden in mannigfacher Weise verarbeitet. Die starken Stämme der Wälder werden von kräftigen Männern gefällt; in zahlreichen S ä g e m ü h l e n schneidet man die Stämme zu Brettern und in den Holzschleifereien gewinnt man daraus den H o l z st o f f. Aus demselben aber wird in vielen Fabriken Papier und Pappe bereitet. Die Bretter verarbeitet man an vielen Orten zu K i st e n; auch allerlei Geräte werden aus dem Holze geschnitzt. In einzelnen Orten des Schwarzburger Oberlands ist auch die Industrie der Streichhölzchen heimisch, während im Mei- ninger Oberland besonders die H o l z w a r e n i n d u st r i e betrieben wird. Tie Schätze, die im Schoße des Gebirges ruhen, werden an verschiedenen Stellen gegraben und verarbeitet. So werden in Gräfenthal und Steinach die Schiefersteine zu Tafeln, Griffeln und Wetz st einen verarbeitet. Ans der weißen Porzellanerde werden in zahlreichen Porzellanfabriken (z. B. Katzhütte, Wallendorf, Scheibe, Amtgehren, Königsee) feine Porzellan waren hergestellt, aus dem feinen Quarz- sand dagegen bereitet man die verschiedensten Glas waren. Mittelpunkt der Glas- industrie ist Lauscha. In dieser Stadt und ihrer Umgebung sind fast in jedem Hause Glasbläser beschäftigt, die Glasperlen, künstliche Glasaugen, Spielsachen und Christbaumschmuck, Blumen und Früchte, Thermometer und allerlei chemische Geräte Herstellen. Das Rohmaterial dazu liefern die Glashütten des Schwarza- und Steinachtales. Weit verbreitet ist auch die Spiel Warenindustrie, deren Mittel- punkt die Stadt Sonneberg bildet. Hier werden besonders aus Papiermache, Holz, Porzellan, Leder, Fellen, Glas usw. die verschiedenartigsten Spielwaren ge- fertigt. Im Kreis Sonneberg beschäftigen sich gegen 100 Firmen mit der Herstellung der Spielwaren, die als „Sonneberger Waren" in alle Welt hinausgehen. Der jährliche Gesamtumsatz an Spielwaren wird auf ungefähr 25 Millionen Mark geschätzt. Infolge der regen und vielseitigen Industrie hat sich im Meininger und Schwarz- burger Oberland auch ein lebhafter Handelsverkehr entwickelt. Schon in alter Zeit durchzogen zwei wichtige H a n d e l s st r a ß e n das Land , die von Erfurt und Leipzig nach Nürnberg führten. Im Laufe der Zeit sind zahlreiche Straßen angelegt worden, die die Nord- und Südseite miteinander verbinden. Auch aus dem Kamm des Gebirges führt eine Straße dahin. Es ist der R e n n st e i g, der bei Blankenstein an der Saale beginnt und sich immer auf dem Kamme hinzieht. Dieser Weg bildete einst die Grenze zwischen Thüringen und Franken, als Handelsstraße hat er nie gedient, wohl aber als Jagdweg. In neuerer Zeit ist das Meininger und Schwarzburger Oberland durch mehrere Eisenbahnen erschlossen und mit den Nachbarländern verbunden worden. Eine Hauptbahn, die Ostthüringen und Bayern verbindet, zieht sich im Loquitz- und

2. Landeskunde von Thüringen - S. 10

1909 - Altenburg : Bonde
10 kauf ober sammeln Reiser und binden daraus Besen. Viele suchen auch die Schätze, die im Schoße des Gebirges lagern, zu heben. Der B e r g m a n n fährt in den tiefen Schacht und löst beim trüben Schein des Grubenlichts das Eisenerz oder die Kohle. In den zahlreichen Steinbrüchen sprengt der Steinbrecher die Porphyr- und Granit- steine von den Felsen, die dann zu Bau-, Pflaster- oder Mühlsteinen verarbeitet werden; in vielen Gruben gräbt man die wertvolle Porzellanerde, den feinen Quarz- sand, den Braunstein und verschiedene Färb erden. Die Hauptbeschäftigung der Gebirgsbewohner aber ist die Industrie, die infolge des Holz-, Stein- und Wasserreichtums eine sehr lebhafte und vielseitige ist. Weit verbreitet ist die Holzindustrie, wie die vielen Schneidemühlen an den Gebirgsbächen beweisen. Auch die S p i e l w a r e n i n d u st r i e hat eine weite Verbreitung gefunden und wird besonders in der Umgegend von Ohrdruf und Walters hausen betrieben. Ebenso ist die Glas- und P o r z e l l a u i n d u st r i e zu hoher Blüte gelangt und besonders im Gebiet der oberen Ilm und Gera (Ilmenau und Gehlberg) verbreitet. Hier werden in zahl- reichen Glashütten Tafel- und Hohlglas angefertigt und in vielen Werkstätten Glasperlen, Thermometer und andere Glaswaren hergestellt. Der Reichtum an Eisenerzen begünstigte die Entwickelung der Eisenindustrie, die besonders schwunghaft am Südabhange des Gebirges betrieben wird und ihren Sitz in Suhl, Zella und Schmalkalden hat. Suhl ist der Hauptsitz der G e w e h r f a b r i k a t i o u und lieferte früher die Kriegswaffen für aller Herren Länder. Heutzutage werden in Suhl besonders Jagd- und Luxusgewehre gefertigt. Auch Zella liefert viel Gewehre, fertigt daneben aber auch Maschinen und Fahrräder. In Schmalkalden und Umgegend aber werden die vielen Schmalkaldner Artikel hergestellt: Ahlen, Bohrer, Zangen, Löffel, Brennmaschinen usw., die weithin versandt werden. Daneben haben sich aber auch noch andere Erwerbszweige entwickelt: da webt man Leinwand und Gurte, umspinnt Hemdenknöpfe, dreht Horn- pseifen oder fertigt allerlei Korbwaren und dergl. mehr. Die rege Industrie hat auch einen regen Verkehr bewirkt und die Anlage vieler Straßen und Eisenbahnen zur Folge gehabt. Ein ausgedehntes Netz gebahnter Wald- wege und guter Straßen durchzieht das Gebirge und eine Reihe von Eisenbahnen führt in das Gebirge hinein. Zwei derselben führen über das Gebirge hinweg und ver- binden die Orte des Nord- und Südabhangs miteinander. Die eine dieser Bahnlinien führt von Ilmenau nach Schleusiugen und Themar. Die zweite nimmt ihren Anfang in Erfurt, zieht sich im Tal der Gera eutlang, durchschneidet in dem 3 km langen Brandleitetunn M den Kamm des Gebirges und windet sich dann im Haseltal den Süd- abhang hinab. Infolge der W e g s a m k e i t des Gebirges hat sich auch der Fremden- verkehr vou Jahr zu Jahr gesteigert. Tausende von Fremden besuchen alljährlich während des Sommers das Gebirge, um sieb an den hohen Bergen und tiefen Gründen zu erfreuen oder sich in den ausgedehnten Wäldern und in der frischen Gebirgsluft zu erholen. Infolgedessen haben sich im Lause der Zeit viele Orte des Thüriugerwalds zu vielbesuchten Sommerfrischen und Luftkurorten entwickelt. Die bedeutendsten sind: Ilmenau, Elgersburg, Oberhof, Tabarz, Friedrichroda, Finsterbergen und Tambach. Durch diesen regen Fremdenverkehr hat sich der Wohlstand der „Wäldler" mehr und mehr gehoben. Das Jagdgebiet der Thüringer Landgrafen. Jenseits des Jnselsberges beginnt der letzte Abschnitt des Thüringerwalds. Er erstreckt sich in nordwestlicher Richtung bis zur Werra und bildet ein echtes Kettengebirge mit vielfach gewundenem Kamm. Sein Rücken senkt sich nach Nordwesten mehr und mehr, so daß das Nordwestende des Gebirges, der E i ch e l b e r g , nur noch 340 m hoch liegt.
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