niedergelassen. Bald machte das Deutschtum auch hier Fortschritte; denn im 12. Jahrhundert zog ein Strom norddeutscher Einwanderer hierher und errichtete Städte und Dörfer. Obwohl das Herrscherhaus der Przemysliden ein slavisches war, so wurde doch. besonders unter den letzten Herrschern dieses Geschlechts, das Deutschtum begünstigt. Die ländliche Besiedelung wurde auch hier überwiegend von deutschen Mönchen geleitet. Auch der tschechische Adel nannte seine Burgen mit deutschen Namen. Zugleich entstanden durch das ganze Land hin, zum Teil hervorgerufen oder gefördert durch das Aufblühen des Silberbergbaues, deutsche Stadtgemeinden. Ottokar I., Wenzel und Ottokar Ii. riefen über zwanzig königliche Städte ins Leben (Leitmeritz, Aussig, Pilsen, Budweis, Kolliu, Deutschbrod u. a.). Prag erhielt später (1348) die erste deutsche Universität. Allerdings gelang es nicht, das Slaventum zu verdrängen. Noch heute machen die slavischen Tschechen die große Mehrzahl der Bevölkerung aus, und der Kampf zwischen Deutschtum und Slaventum besteht fort. — In Mähren wurde das Land gleichfalls nur strichweise kolonisiert. Die ländliche Besiedelung war vor allem wieder das Werk mönchischer Genossenschaften. Unter den deutschen Städten, die hier zum Teil früher als in Böhmen angelegt wurden, sind besonders Olmütz, Brünn, Znaim und Jglau zu nennen.
Eigentümlich vollzog sich die Kolonisation Schlesiens. Ehemals zu Polen gehörig, wurde es unter Kaiser Friedrich I. ein selbständiges-Herzogtum. Ein Nebenzweig der polnischen Königsfamilie der Piasten bekam Schlesien, dessen Bevölkerung damals slavisch war. Allerdings hatten schon vorher deutsche Bildung und Sitte Eingang gefunden. Die polnischen Fürsten bauten hier die ersten Festen und errichteten die ersten christlichen Anstalten, so ba& Bistum Breslau um das Jahr 1000. Unter dem neubegründeten Herrscherhause machte das Deutschtum weitere Fortschritte. Boles-law der Lange gründete 1175 mitten im wilden Oderwalde zwischen Breslau und Glogau das Kloster Leubus. Die Eister-ciensermönche dieses Klosters dürfen den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, zuerst den Strom der deutschen Auswanderung nach Schlesien gelenkt zu haben. Aus der Umgegend ihres Mutterklosters Pforta bei Naumburg a. S. kamen Hunderte ihrer Landsleute ihnen nach und gründeten im Liegnitzer Bezirk eine Anzahl deutscher Dörfer. Große Verdienste um die Germanisierung
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Bistümer Brandenburg und Havelberg wieder her und brachte das Christentum zur dauernden Herrschaft. Als er 1170 starb, waren Christentum und Deutschtum an der Havel und Spree fest-begründet. Dadurch, daß man die Wenden für das Christentum, deutsches Wesen und deutsche Bildung gewann, wurden sie zugleich einer höheren Kultur entgegengeführt und vor dem gänzlichen Untergange bewahrt.
Albrechts Nachkommen setzten sein Werk fort. Otto I. gründete das Kloster Lehnin; es trieb mit Fleiß den Ackerbau; seine Güter wurden Musterwirtschaften für die Umgegend. Barbarossa verlieh 1181 an Otto die Lehnshoheit über die zu beiden Seiten der Odermündung gelegene Ostseeküste. Johann I. und Otto Iii. drangen erobernd bis zur Oder vor, gewannen den Barnim, den Teltow, die Uckermark, überschritten jenen Strom und unterwarfen auch das Land an der Warthe und Netze, die spätere Neumark. Im Barnim gründeten sie die Klöster Chorin und Straußberg. Überall entstanden Dörfer und Städte, erhoben sich christliche Kirchen. Die Wenden bekehrten sich allmählich und nahmen die deutsche Sprache an. Bald wurde auch Berlin eine deutsche Stadt, ihm gegenüber auf dem linken Spreeufer auch Kölln. Die städtische Besiedelung wurde besonders die Aufgabe der Landesherren. Die Ordnung, die die wackeren Fürsten aufrecht erhielten, schuf Wohlstand und Bildung. Die Mark wurde ein blühendes Land. Auch das Land Lebus kam zur Mark Brandenburg. An der Oder wurde Frankfurt zur Stadt erhoben.
Wichmann von Magdeburg, Sachsens Erzbischof, verbreitete im ruhmvollen Wetteifer mit den Assaniern das Deutschtum im Fläming. Nach wiederholten Kämpfen gegen die Slaven besiedelte er das Land durch Holländer und legte die Stadt Jüterbogk an. Sprache und Sitte des Volkes dieser Gegend erinnern noch heute an die Herkunft der Einwohner. — Auch die Mönche der schlesischen Klöster Leubus und Trebnitz waren mit Hilfe der schlesischen Herzöge für die Kolonisation der Mark tätig. Sie besetzten das Land Lebus mit deutschen Bauern und Pflegten als tapfere Pioniere unsers Volkstums deutsches Recht und deutsche Sitte. Im Jahre 1232 wurde die Stadt Müncheberg gegründet. Kleinere Gebiete, z. B. in der Neumark, verdanken ihre Kultur den Johannitern und Templern. Um die Mitte des-
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Extrahierte Personennamen: Albrechts Albrechts Otto_I. Barbarossa Barbarossa Otto Johann_I. Johann_I. Otto Neumark