Uberblick. 37
wegen größtenteils Tundra und Wald. — Gesundheitsfeindlich wird das
Klima auf den Snndainseln durch die Malaria; aus Indien stammt die
Cholera, in Vorderasien kommen Aussatz und Pest vor.
4. Die Tier- und Pflanzenwelt Asiens ist besonders durch
zahlreiche Haustiere und durch die Menge nutzbarer Pflanzen
gekennzeichnet. Aus Vorder- und Hochasien stammen die meisten unserer
Getreidearten, ferner Weinstock, Kirschbaum und Edelobst, Rose, Hanf und
Flachs. Endlich haben hier wichtige Haustiere, als Pferd, Rind, Esel, Ziege,
Schaf und die beiden Kamelarten, ferner Pfan und Haushuhn ihre Heimat.
Das Mousuugebiet ist reich an tropischen Kulturgewächsen (Reis.
Teestrauch, Zuckerrohr, Kaffee, Sagopalme, Banane) und köstlichen Ge-
würzen (Ingwer, Pfeffer, Zimt, Gewürznelke, Muskatnuß). Der Üppigkeit
in der Pflanzenwelt entspricht die reichgestaltige, tropische Tierwelt. Die
Säugetiere sind in Indien durch den Elefanten, das Nashorn, den
Bären und Tiger in großen kräftigen Arten vertreten im Gegen-
satz zu den schwächlichen Formen der fruchtbaren Tropenlandschaften am
Amazonenstrom. Der Elefant ist in Indien seit uralten Zeiten gezähmt.
Der König unter den Raubtieren ist der Königstiger. Zahlreiche Affen-
arten, das Nashorn, Fledermäuse und Schlangen beleben das Dickicht. In
den indischen Strömen lebt das Krokodil. China ist die Heimat der Fasane,
Goldfische und der Seidenraupe. — In den Wäldern des Nordens leben
Pelztiere.
5. Die Bewohner. In Asien wohnt die Hälfte der ganzen Mensch-
heit; an Bevölkerungsdichtigkeit steht es nur Europa nach. Die vor-
herrschende Rasse ist die mongolische, die den 0. und N. bewohnt; dann
folgen die Mittelländer in Vorderasien und im u. Vorderindien, endlich
die malayische im 80. Die Bewohner Vorderasiens und zum Teil die
von Südasien sind Mohammedaner. Christen gibt es in Asien nur in be-
schränkter Zahl.
Asien ist die Heimat der Religionen, die den Glauben an einen Gott
lehren: des Judentums, Christentums und des Mohammedanismus.
Seit den ältesten Zeiten unterhielt Europa mit dem Morgenlande den
regsten Handel. Namentlich trugen auch die Kreuzzüge, ganz besonders
aber die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien dazu bei, Handel und
Verkehr mit den Ländern des Orients zu beleben. Aber auch feindliche
Einfälle sind zu verzeichnen. Mehrmals sind von Asien Völkerwogen
ausgegangen, die die aufblühende Kultur Europas zu vernichten drohten,
wie die der Perser, Hunnen, Mongolen, Türken. Infolge der Bestrebungen
europäischer Kolonialmächte ist 3/5 der Bodenfläche und fast J/2 der Be-
völkerung Asiens von Europa abhängig.
2. Die Länder Borderasiens.
1. Kleinasien, fast so groß wie das Deutsche Reich, 9 Mill. E., früher
auch die Levante, das Land des Sonnenaufgangs, genannt, ist eine im
N. und S. von Randgebirgen begrenzte, viereckig gestaltete Hochfläche. Die
Westküste ist eine reich gegliederte Aufschließungsküste, von der die wichtigsten
Verkehrsstraßen nach dem Innern ausgehen. Im 8. der T a n r u s. De*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Indien Vorderasien Asiens Indien Amazonenstrom Indien China Asien Europa Vorderasien Vorderasiens Asien Christentums Europa Ostindien Asien Europas Hunnen Europa Kleinasien Deutsche_Reich
82
Die fremden Erdteile. Amerika.
Nach Klima, Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt sind Süd- und
Mittelamerika eng miteinander verknüpft.
5. Das Klima von Südamerika ist mit seiner gleichmäßigen Wärme
echt tropisch, der Regenfall ausreichend. Die südlich von Valparaiso Herr-
schenden ^V.-Winde bedingen eine sehr feuchte W.-Seite der Kordilleren und
eine trockne atlantische Seite.
Von Mexiko ab nordwärts herrscht das nordamerikanische Land-
klim a, s. S. 71.
In bezug auf die Pflanzen ist Südamerika das Festland der
Tropenflora, die sich sogar in die Anden und weit nach 8. hin erstreckt.
An einheimischen Nutzpflanzen ist Amerika im Vergleich zur alten Welt arm,
aus Südamerika stammen Kartoffel, Kakao, Chinabaum und Mais;
Mexiko hat uns den Tabak geschenkt.
Die Pflanzenwelt Nordamerikas zeigt mit der europäischen eine
gewisse Ähnlichkeit, weil Alte und Neue Welt früher zusammenhingen; doch ist
der amerikanische Wald artenreicher, als der europäische, weil die Eiszeit nicht
so sehr mit den Arten aufräumte, wie in Europa. So gibt es in Europa
20, in der Union dagegen 50 Eichenarten. Auch haben sich ans gleichem
Grunde hier ältere Baumformen erhalten, wie die Magnolie, die Sumpf-
cypresfe und der riesenhafte Mammutbaum der Sierra Nevada.
Die Tierwelt Südamerikas hat sich infolge seiner Abgeschlossenheit
ganz eigenartig entwickelt, es fehlen die entwickelten, kraftvollen Gestalten der
hochstehenden Säugetiere der Alten Welt. Endemische Arten sind z. B.
das Lama, das Faul- und Gürteltier, der Ameisenfresser. Südamerikas
Tierwelt steht also in der Mitte von der des dürftigen Australien, mit dem
es die Beuteltiere teilt, und der der reich ausgestalteten Ostfeste.
Nordamerikas Fauna zeigt im 8. Übergänge zu der südameri-
kanischen, im N. zu der europäisch-asiatischen (-eurasiatischeu); einzelne
Tierformen, wie Bären, Wölfe, Dachse, Füchse, Marder, Hirsche, stimmen
auffallend überein. Außer den altweltlichen Haustieren finden sich jetzt
überall in Nordamerika der Spatz und die Wanderratte.
6. Die Urbevölkerung sind die Indianer. Sie haben straffes,
grobes, schwarzes Haupthaar und spärlichen Bartwuchs. Die Hautfarbe spielt
bald ins Gelbe, seltener ins Rote; die Stirn ist zurückweichend, die Joch-
bogen springen vor. Die Augen sind meist klein. In allen körperlichen
Merkmalen erinnern die Indianer lebhaft an die Mongolen.
Durch die Einwanderung der Weißen wurde das ganze Gepräge
Amerikas umgewandelt, die Urwälder verschwanden zum Teil, europäische
Nutzpflanzen und Tiere verdrängten die einheimischen. In Nord
amerika führte der erbitterte Raffenkampf zum Untergange der Indianer,
ein germanischer tatkräftiger Stamm nimmt das Land ein. Im spanischen
Amerika verschmilzt der Indianer mit dem romanischen Weißen zu einer
neuen Mischrasfe, in denen die Eigenschaften des Indianers zur Geltung
kommen.
Die Schwarzen, die Neger, wohnen hauptsächlich in Mittelamerika
und den Nachbargebieten.
Trotz der großen Einwanderung ist in Amerika noch viel Platz für den
Menschen. Daher werden die Bodenerzengmfse nicht aufgebraucht, und
Amerika kann von seinem reichen Überschuß an Europa abgeben.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Mittelamerika Valparaiso Mexiko Amerika Südamerika Mexiko Nordamerikas Europa Europa Sierra_Nevada Australien Nordamerikas Nordamerika Nord
amerika Amerika Mittelamerika Amerika Amerika Europa
Südasien.
43
3. Südasien.
1. Borderindien nimmt das große Länderviereck zwischen dem Himalaja,
Iran und dem Meere ein. Es ist über siebenmal so groß wie das Deutsche
Reich und mit seinen rund 300 Mill. E. nächst China das volkreichste Land
der Erde. Der Bodengestaltung nach gliedert es sich in das Himalaja-
gebiet, das indische Tiefland und das Hochland von Dekan.
a) Der Himalaja, „die Wohnung des Schnees", ist das gewaltigste
und großartigste der asiatischen Gebirge und ein Glied des ausgedehnten Bogens
jüngerer Faltengebirge, der vom westlichen Mittelmeer bis 8o.-Asien reicht.
Es ist so lang, wie die Strecke von Paris bis Moskau, und breiter, als die
Fläche vom sächsischen Erzgebirge bis zur Ostsee. Sein Abfall ist gegen die
indische Tiefebene ungleich gewaltiger, als gegen die n. Hochländer. Die
größte Erhebung ist der Mount Everest, 8840 in hoch, der höchste
Berg der ganzen Erde. Bei seiner günstigen Lage gegenüber den regen-
spendenden Monsunen (S. 30) ist das Gebirge sehr reich an Niederschlägen.
Die großen Ströme Indiens, Indus, Ganges und Brahmaputra,
haben auf dem Hochgebirge ihre Quellen. — Da der 8.-Abhang feuchte Luft
und reiche Niederschläge aufweist, rückt hier die Schneegrenze tiefer herab, als
auf der ^l.-Seite, wo ein trockenes Steppenklima herrscht.
d) Das indische Tiefland breitet sich s. vom Himalaja um die Ströme
Indus und Ganges mit Brahmaputra aus. Der Indus vereinigt sich
mit dem Satledsch, der ihm noch das Wasser von 4 anderen Flüssen zuführt
(Fünfstromland, Pandschab)*), und mündet in Deltaform ins Arabische Meer.
Das Tiefland um den Indus ist nur im N., im Fünfstromland, recht
fruchtbar. Weiter nach 8. wird es auffallend trocken und waldleer und geht
zuletzt in die Wüste Tharr über.
Der Ganges, der „heilige Strom" der Hindu, entspringt auf dem
8.-Abhänge des Himalaja. Im Tieflande wendet er sich nach O. und ver-
einigt sich im Mündungsgebiet mit dem Brahmaputra (Sohn des Brahma),
der in scharfem Bogen den Himalaja nmfließt und mit dem Ganges das
größte Delta der Erde bildet. Die Sumpfdickichte der „Tausend-
mündnngen" sind die Heimat giftiger Schlangen, riesiger Krokodile, großer
Dickhäuter und blutdürstiger Königstiger, endlich auch der Hauptherd der ge-
fürchteten Cholera. — Das Gangestiefland, auch Hin dost an, d. i. Land
der Hindu, genannt, liegt in der Monsunzone und ist infolge reichlicher
Niederschläge und tropischer Wärme das fruchtbarste, am üppigsten bewachsene
Tropenland des asiatischen Festlandes. Angebaut werden Reis, Hirse,
Weizen, Baumwolle, Tee, Opinmmohn.**) Zahlreiche und große Tiere
sind vertreten. Das wichtigste Haustier ist der Elefant.
c) Das Hochland von Dekan, Südland, bildet ein größtenteils oft-
wärts geneigtes, mäßig hohes Tafelland, das durch die Randgebirge der
Ost- und West-Ghats von den beiden Küsten von Koromandel und
Malab ar abgeschlossen wird. Auch diese Tafel weist in ihrem Bau auf
*) Dazu vergl. das Wort „Punsch".
**) Die früher blühende Jndigoausfuhr (1895:72 Mill. Mk.) ist fehr
zurückgegangen (1904 : 10 Mill. Mk.), weil Indigo in Deutschland aus Naph-
talin billiger hergestellt wird.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Ortsnamen: Himalaja Iran Deutsche
Reich China Paris Moskau Niederschlägen Indiens Deltaform Arabische_Meer Deutschland
Nordasien. 53
Dazu kommen die großen Wärmegegensätze des dortigen Landklimas: lange,
strenge Winter mit furchtbarer Kälte und nach raschem Übergange heiße
Sommer, in denen sich die Pflanzenwelt entwickelt. So hat Jakutsk, das
weniger nördlich als Bergen liegt, im Januar —43°, im Juli 19°. Zu
dieser Gestaltung des Klimas trägt außer der n. Lage Sibiriens Bodenge-
staltung bei. Es ist im 0. überall von Randgebirgen umgeben. Hier
herrscht daher die größte Kälte, das Gebiet des Sibirischen Kältepols
(S. 29), wo man bis unter —70° beobachtet hat. Das günstigste, dem
Anbau von Früchten recht zuträgliche Klima haben die s. Gebirgstäler und
Ebenen. So eignet sich auch der größte Teil des Amurgebiets zum Feldbau;
in Kamtschatka dagegen (zwischen 50 und 600 n. B.) will Getreide nicht mehr
fortkommen; wohl aber gibt es hier dichte Laub- und Nadelwälder.
Die Pflanzen-und Tierw elt ist in den einzelnen Gegenden Sibiriens
sehr verschieden. Der Sw. ist eine Fortsetzung der turanischen Steppe und
wird hier wie dort von dem Nomadenvolke der Kirgisen bewohnt. N. davon
zieht sich vom Ural bis zum Altäi ein breiter Gürtel fruchtbarer
Schwarzerde hin, die sich infolge zahlreicher Niederschläge und genügender
Jahreswärme zum Ackerbau wohl eignet. Noch weiter nach K erstreckt sich
vom Ural bis zum Großen Ozean ein breiter Gürtel von Nadelholz-
Waldungen, die Heimat von allerlei Pelztieren, Zobel, Hermelin, Polar-
fuchs und wilden Jägervölkern. Den äußersten N. Sibiriens erfüllen die
Sumpf- und Moosflächen der öden Tundra.
Die Tundra ist die unabsehbare Wüste des Nordens. Im 8. grenzt sie
an den Gürtel der Wälder; im N. verschmilzt sie mit der dämmernden Fläche
des Eismeers. Während des 8—9 Monate langen Winters ist die gefrorene
schneeweiße Tundra eine grenzenlose, blendend' weiße Ebene. Die Riesen-
ströme liegen unter dicker Eisdecke. Tage, Wochen kann das flüchtige Gefährt
des Reisenden über^die Schneewüste gleiten, ohne eine menschliche Wohnung
anzutreffen. Die Sonne erhebt sich wochenlang gar nicht bis über den Hori-
zont; der Silberglanz des Mondes und die Strahlengarben des Nordlichtes
erhellen das lange nächtliche Dunkel. Oft braust die'„Purga", der grausige
Schneesturm der Tundra, in furchtbarer Macht über die Schnee-Einöden
und begräbt unter ihren lawinenartigen Schneemassen die Hütten der Ein-
geborenen. Der König der Tiere in sener „Zone des Eises" "'ist der Eisbär;
weiter s, hausen der Wolf, der Polarfuchs und das wilde Renntier. — In
dem kurzen Sommer zeigt die Tundra ein ganz anderes Bild. Der Moor-
bvden taut einige Zoll auf, bildet Sümpfe, Seen und Rinnsale, deren Ufer
sich mit Laubmoosen, Flechten, Gräsern, Zwergweiden und Beerenstauden be-
decken. Hier weidet der Samojede seine Renntierherden, begleitet vom Hunde,
dem zweiten Haustier des Nordens. Von 8. her ziehen zahllose Scharen
von Polarenten, Gänsen und Schwänen heran und erfüllen die Luft mit
betäubendem Geschrei und Geschnatter. Wolken von Mücken und Bremsen
sind in dieser kurzen Sommerszeit eine Landplage sür Menschen und Vieh.
Die Bevölkerung Sibiriens ist entsprechend der Natur des Landes
nur sehr gering, a) Die Eingeborenen, etwa V2 Mill., gehören der
mongolischen Rasse an, sind dem Schamanentum*) ergebene Heiden und
gliedern sich in zahlreiche Hirten-, Jäger- und Fischervölker. In West-
Sibirien leben u. a. die Kirgisen und weiter n. die Samojeden, im
0. die Jakuten und Tuuguseu, am Beringsmeer die Tschuktschen.
Die meisten Stämme gehen durch Vermischuug mit den Russen dem Unter-
gange entgegen, b) Die Eingewanderten, die große Mehrzahl der
*) Die Schamanen oder Priester dieses Glaubens führen Zauberkuren
Ahnen Derm:^e''n ^weilen den Verkehr der Lebenden mit ihren verstorbenen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Südamerika. 79
Dann sind die Llanos fatit, gelb, staubig und heiß; die spärlichen Bäume
ragen trübselig iu die flimmernde Luft. Das Laud gleicht einem reifen
Getreidefelde, dessen Halme düuu gesät stehen. Im trocknen Schlamm
halten Krokodil und Wasserschlange ihren Sommerschlaf, Nach den Regen,
die dem höchsten Sonnenstande folgen, wird das Gefilde ein wogendes
Grasmeer; dann sprießt überall das Grün hervor und nährt Rinder, Pferde
und Wild. Die geringe Bevölkerung, vielfach Mulatten, treibt Viehzucht
und etwas Ackerbau, meist auf Einzelgehöften.
Die Telvas sind Wälder, die sich zu beiden Seiten des Amazonenstroms
ausbreiten und das größte tropische Tiefland der Erde bedecken. Wo
entspringt der Strom? In gewaltigen Engen durchbricht der Amozonenstrom
die Ostketten der Kordilleren und tritt in die Ebene, die er mit seinen Neben-
flüssen einst anschwemmte. Die Mündung macht den Eindruck, als ob sich
ein Süßwassermeer mit dem Ozean verbände. Der nördliche Mündungsarm
ist so breit wie die Entfernung Helgoland—bremerbaven. Der Amazonen-
strom entwässert das größte Stromgebiet der Erde und führt von
allen Flüssen dem Ozean das meiste Wasser zu.
Die große Feuchtigkeit und überaus gleichmäßige Wärme bringen eine
wundersame Üppigkeit im Pflanzenwuchs hervor, so daß ein dämmergleiches
Waldesdunkel im Urwalde herrscht.
Die reiche Tierwelt verschwindet fast im dichten Wald, große Tierformen
fehlen; hauptsächlich sind Wald- und Wasfertiere vertreten. Zu jenen
gehören die behenden Kletteraffen, das Faultier, der räuberische
Jaguar, von diesen sind vertreten das Wasserschwein, das Krokodil,
die in ungezählter Menge vorkommenden Schildkröten und Fische, die
Hauptnahrung der Indianer. Der Reichtum an Insekten ist groß, be-
sonders an Schmetterlingen und Käfern, die Formen in ihrer außer-
ordentlichen Schönheit find ohne gleichen. In den Bäumen leben zahlreiche
Papageien und Tauben.
Die Selvas sind sehr dünn bevölkert und werden wirtschaftlich wenig
ausgenützte Kautschuksammler durchschwürmeu das weite Gebiet; Ackerbau
und Viehzucht wird ab und zu getrieben. Durch die Kautschukausfuhr ist
Para zum zweiten Hafen Brasiliens geworden, der 1. Kautschukhasen
ist Manäos.
Die Pampas erfüllen mit ihrer n. Fortsetzung als ausgeprägt flaches
Tiefland den Raum zwischen Kordilleren und deni Bergland von Brasilien.
Früher war die Pampa ein Meer, das die schmutzig trüben Fluten des
Paraguay ^paragwä-i) und Para na (d. i. Wasser) zuschwemmten. Noch
jetzt wirkt sie in ihrer gewaltigen Einförmigkeit meeresgleich. Wenn auch
meist ausreichend durchfeuchtet, so ist doch die Pampa flußarm. Das
ganze Jahr brausen die Winde über die Grasflur und lassen schwer den
Baumwuchs aufkommen.
Infolge zahlreicher Einwanderung von Europäern wurden die
Gräser, Kräuter und Stauden der Steppe von europäischen Nutzpflanzen und
Bäumen, wie Weizen, Lein, Luzerne — Weiden, Pappeln, Aprikosen, Apfel-
bäumen und Feigen, verdrängt. Hier wie in Chile macht die angebaute
Gegend vielfach den Eindruck, als ob man durch europäische Felder wanderte.
Aus Einzelhöfen werden zahlreiche Herden von Schafen, Pferden und
Hornvieh, insgesamt 150 Mill. Tiere, gehalten und von den Gauchos
(gäutschos) bewacht. In den Pampas weiden die meisten Schafe der Welt.
Endlos dehnen sich Drahtzäune aus, die die Weiden einschließen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Australien.
85
oben erst beginnt die Belaubung; die Blätter sind schmal, blaugrün und
sind senkrecht gestellt, als wollten sie sich vor den sengenden Sonnenstrahlen
verbergen. Überall tritt die australische Charakterpflanze, der Eukalyptus,
auf, der im feuchten 0. zuweilen 160 m hoch wird. Au günstigen Stellen
gedeihen Kasuarinen mit nadelartig belaubten Zweigen und zierliche,
palmenähnliche Farnbäume, sowie Akazien. — Alle die stolzen Enka-
lyptus- und Akazienbäume verkümmern im trocknen Innern bei der Dürre
zu einem niedrigen, fast undurchdringlichen Dorngestrüpp, dem Scrub. Er
bedeckt die Regeuriunsale und die feuchteren Stellen. — Mit abnehmender
Regenmenge treten im Murraygebiet Grassteppen, weiter w. Scrub-
gebiete, und dann W ü st e n auf. Der äußerste Sw. beherbergt eine
eigenartige Pflanzenwelt, fast nirgends auf der Erde kommen infolge der
abgeschiedeneu Lage soviel endemische Pflanzen vor.
Die Tierwelt ist die ärmlichste aller Festländer, von Säugern
waren ursprünglich nur Beuteltiere (wie das Känguruh) und Fleder-
mäuse vorhanden. Jene lebten zur Tertiärzeit (S. 24) in der Alten Welt.
Während hier mit der Zeit die Beutler verschwanden, und Raubtiere, Affen
und Huftiere an ihre Stelle traten, behielt das inzwischen von der Alten
Welt abgegliederte Australien jene altertümlichen Tierformen
bis zur Gegenwart. Auch sonst zeigt sich die Ausnahmestellung der
Tierwelt „in den Säugetieren mit Schnäbeln, in den Vögeln mit haar-
förmigen Federn, in den Tauben von Putengröße, in den Ratten mit Kletter-
schwänzen und Schwimmfüßen, in den Eidechsen, die auf zwei Beinen laufen."
2. Die Bewohner sind schokoladenfarbige, häßliche Australueger,
weniger als V* Mill. Sie streifen in geriugzähligeu Horden im Innern
uustät umher, wohnen in Höhlen oder bauen aus Zweigen und Geflecht ihre
einfachen Hütten. Der Mann erlegt das Wild und fängt Fische, dem ge-
plagten Weibe liegt alle Arbeit ob. — Die Mission arbeitet unter den
Australnegern mit sehr geringem Erfolge; die Berührung mit den andern
Weißen gereichte den Eingeborenen zum Unsegen.
Eingewandert sind von den Weißen hauptsächlich Engländer,
außerdem Deutsche, etwa 100000. Auch Chinesen haben sich ange-
siedelt. Das Gold lockte viel Ansiedler herbei. Tie Weißen brachten
europäische Haustiere und Kulturpflanzen, insbesondere Getreide,
Wein und Südfrüchte, mit. Durch Berieselung und artesische Brunnen wurde
die Ertragfähigkeit des Landes gefördert. Die dürren Steppen begünstigten
die Viehzucht, besonders gut gedeiht im trocknen Klima das S ch a f.
Australien nährt nach Argentina die meisten Schafe der
Erde. Wolle und Gold umfassen den größten Teil der australischen
Ausfuhr. Von den eingeführten Tieren haben sich Sperling und
Kaninchen so vermehrt, daß sie zur Landplage geworden sind.
3. Staaten und Städte. Der Australische Staatenbund steht
unter britischer Oberhoheit und umfaßt 6 Staaten. Nenne sie nach der
Karte! Die Namen Queensland (kwmsländ = Königinnenland) und
Viktoria erinnern an die englische Königin Viktoria, zu deren Regierungszeit
die Staaten entstanden. Als Hauptstadt von Australien ist ein 300 E.
zählendes Dorf bestimmt.
Die Bevölkerung ist sehr dünn gesäet, es ist das eine Folge der dürftigen
Natur. Auf dem ganzen, weiten Festland leben kaum soviel Menschen wie
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Australien Argentina Queensland Viktoria Australien
Nordafrika. 39
große Gefahren. Überfälle von Räubern, Wassermangel, Luftspiegelungen, vor
allem die Sandhosen und die trockenen heißen Winde können den Karawanen
verderblich werden.
Der Sudan.
Begrenzung. Der Sudan (== Land der Schwarzen) umfaßt das Ge-
biet zwischen der Sahara und dem Äquator, zwischen dem Atlantischen Ozean
und dem Hochland von Abessinien.
Natur. Der Sudan bildet ein hügeliges Savannenplateau^) von 400
bis 600 m Höhe, das durch die Senke um den Tsadsee (240 m) in den westlichen
Hochsudan und den östlichen Flachsudan zerfällt.
Das Klima des Sudan ist tropisch. Die Niederschläge sind hauptsächlich
durch die während des Sommers von den Meeren her wehenden Monsunwinde
verursacht. Sie fallen sehr reichlich an der atlantischen Küste. Daher entspringen
hier auch mehrere große Ströme, unter denen der Niger der bedeutendste ist. Er
mündet in einem vielverzweigten Deltg in den Meerbusen von Guinea. Von seinen
Nebenflüssen ist der Venue (betaue) zu nennen, der eine brauchbare Wasserstraße
nach Nordkamerun darstellt. Außer dem Niger entströmen dem Hochsudan an
größeren Flüssen noch Senegal und Gambia. Das Gebiet beider Flüsse
nennt man Senegambien.
Erzeugnisse. Das heißfeuchte Tropenklima, namentlich im Westsudan,
bedingt längs der ganzen Küste Urwaldvegetation. Besondere Wichtigkeit haben die
Olpalme, deren Früchte zur Stearinkerzen- und Seifenfabrikation benutzt werden,
und die Gummi-Akazie, die das Klebgummi (gummi arabicum) liefert. Das
Innere erfüllen lichtere tropische Wälder und Savannen. Der Pflanzenfülle ent-
spricht ein außerordentlicher Tierreichtum, wie denn Afrika überhaupt der säuge-
tierreichste Erdteil ist. Vor allem sind in den Wäldern die Riesenformen der
afrikanischen Tierwelt vertreten: Elefant, Nilpferd (am Tsadsee) und das Rhinozeros,
ferner Löwe, Panther, Hyäne, in den östlichen Savannen Zebra, Büffel, Anti-
lope und Gazelle. Die menschenähnlichen Affen, Gorilla und Schimpanse, gehören
Oberguinea sginea) an.
Bevölkerung. Die Bewohner zerfallen in Sudanneger und in Bantu-
neger.^) Die Sudanneger, zu denen die viehzüchtenden Fulbe und die
handeltreibenden Haussa im Westen zählen, sind aus Norden vorgedrungene
Stämme von bräunlicher Hautfarbe; sie bekennen sich zum Islam, treiben Garten-
und Hackbau. Gewerbe und Handel, haben geordnete Staaten (Sultanate) und
bauen auch Städte.^) Die Bantuneger dagegen, meist Fetischdiener und von
x) Die Savanne bringt nur harte, steife, büschelartig aufsprießende Gräser hervor. Aus
dem Grasmeere ragen wie Inseln freistehende Bäume, besonders Affenbrotbäume, und Wald-
streifen auf, die der Landschaft ein parkartiges Aussehen verleihen.
2) Unter dem Namen Bantu faßt man jene Negersprachen zusammen, die in Bau
-und Wortschatz unverkennbare Ähnlichkeit haben.
3) Der Gartenbau der Neger, vorwiegend an der Westküste heimisch, erstreckt sich
auf Bananen, süße Kartoffeln, Jams und Maniok (diese letzteren ebenfalls Knollengewächse wie
die Kartoffel), Bohnen und Erdnüsse; der Hackbau auf Mais und Durra, das wichtigste
afrikanische Getreide. Alle Garten- und Feldarbeit obliegt den Frauen, die Männer sind
Krieger oder Viehzüchter und treiben Jagdsport.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Südasien (Indien). 11
wässern blüht die Lotos-Seerose, prächtig gedeihen die Palmen und die
Bambusgräser erscheinen als hohe Baumstämme.
Zuweilen bleiben freilich die befruchtenden Regenwinde, die sog. Monsune,
aus oder sie verspäten sich; dann folgen Mißwachs und furchtbare Hungersnot.
Unter den Raubtieren sind namentlich die Tiger zu nennen, von denen
jährlich an 1000 Menschen zerrissen werden. Riesige Krokodile bewohnen die
Flüsse. Besonders reich sind endlich die Schlangen vertreten; jährlich kommen
in Britisch-Jndien gegen 20000 Menschen durch Schlangen um. — Die wich-
tigsteu Haustiere sind der Elefant und der Buckelochs (Zebu). Großartig
ist also auch die indische Tierwelt entwickelt. Fruchtbarer Boden,
reiche Bewässerung und tropisches Klima machen Hindostan zu einem der erzeugnis-
reichsten Länder der Erde.
Bevölkerung. Die Urbewohner sind die dunkelhäutigen Dravida (Drawida),
die von den aus Persien eingewanderten Indern oder Hindu größtenteils nach
dem Dekan verdrängt wurden. Die Hindu sind kaukasischer Herkunft und bekennen
sich zumeist zum Brahmaismus: In dieser Religion spielen der Glaube an
die Seelenwanderung, die Enthaltung von Fleischspeisen, die Ausübung guter
Werke und Selbstpeiuiguug eine große Rolle (Fakire). Sie hat dem Volke die
Kasteneinteiluug gebracht. Seit dem Jahr 1000 ist auch der Islam eingedrungen,
unter dessen Einfluß wahre Wunderbauteu in den Gangesstädten entstanden sind.
In der Gangesebene erreicht die Dichte der Bevölkerung bis 200 Einw.
auf 1 qkm und' darüber.
Seiner vielfältigen Natnrgabeu halber ist Hindostan
nächst China das volkreichste Land der Erde; es ist auch
eines der ältesten Kulturländer.
Siedelungen. Die Hauptsiedelungen des Gebietes folgen den Strömen.
Im In dusgebiet und zwar im Kabultal: Peschawar (peschaur), eine wichtige
Festung, da sie den Zugang von Afghanistan nach Indien beherrscht. — Im Pandschab
oder Fünfstromland, so benannt nach den vier Himalajazuslüssen des Indus
und diesem selbst: Lahore (lahör) an der großen Handelsstraße vom Kabultal nach
dem Ganges, 200000 Einw., und Simla, am Südabhang des Himalaja, Sitz
der indischen Regierung in der heißen Jahreszeit.
Das Gangesgebiet enthält die meisten Großstädte, herrliche Baudenkmäler
aus der Herrscherperiode der mohammedanischen Großmogule (1505—1788) und die
heiligsten und berühmtesten indischen Wallfahrtsorte; daher ist die Gangesebene der
Schauplatz echt indischen Lebens und Treibens. — Delhi, voll prächtiger Paläste,
210000 Einw. — Allahabad (allahabäd), ein Hauptwallfahrtsort der Hindu,
175000 Einw.— Benares (benares), 210000 Einw., die heiligste Stadt der Inder
und Sitz einer Hochschule der Brahmanen. — Am Hngli, dem westlichen Mündungsarm
des Ganges: Kalkutta, über 1 Mill. Einw., Hauptstadt des indo-britischen Reiches und
Sitz des englischen Vizekönigs, zugleich ein sehr bedeutender Handelshafen.
Das Hochland Dekan. Es ist wie Arabien und Afrika ein Tafelland und
wird an der Malabarküste von den West-Ghats und an der Koromandelküste
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Ortsnamen: Indien Britisch-Jndien Drawida Persien China Kabultal Peschawar Afghanistan Indien Lahore Allahabad Benares Hngli Kalkutta Afrika West-Ghats
Nordasien oder Russisch-Asien. . 31
Landtiere (Elefanten, Tiger, Löwen) und die Heimat unserer wertvollsten Haustiere.
Ebenso entstammen Asien die meisten unserer Getreidearten und die edleren Obstsorten.
Bevölkerung. Die Größe und Naturbeschaffenheit des Erdteils, dann ins-
besondere die gute Bebauung des Bodens weiter Tieflandsräume erklären die große
absolute Bevölkerungszahl des Erdteils. Asien steht in dieser Richtung unter allen
Erdteilen an erster Stelle; es wird von fast 900 Millionen Menschen bewohnt, d. i.
mehr als die Hälfte aller Menschen.
In den Randgebieten, wo in Bezug auf Niederschlag, Bewässerung, Klima und
Fruchtbarkeit die meistbegünstigten Länder Asiens liegen, tritt uns auch die stärkste
Bevölkerungsanhäufung entgegen, so in Vorderindien, im eigentlichen China,
auch auf Japan und den Philippinen.
3»
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordasien Asiens China Japan
Südamerika. 71
Die östlichen Länder von Südamerika.
Venezuela. Es umfaßt die von Columbia nordöstlich ziehende Küstenkette
und nahezu das ganze Orinokogebiet. Zwischen dem Küstengebirge von Venezuela
und dem Bergland von Guayana (gwajäna) breiten sich die Llanos (ljanos, d. i.
Ebenen) des Orinoko aus, baumarme Savannen. Sie gleichen zur Regenzeit
einem ungeheuren Grasmeere, zur Zeit der Dürre einer Sandwüste. Ihre Be-
Wässerung erhalten sie vom Orinoko.
Dieser entspringt auf dem Hochlande von Guayana, umfließt dasselbe und
wendet sich schließlich gegen O. Seine Mündung ist deltaförmig. Im oberen Laufe
sendet er nach S. einen Arm, den Cassiquiare (fasfifiare), der mit dem Rio Negro,
einem Nebenflusse des Amazonenstromes, in Verbindung tritt. Dadurch entsteht die
großartigste bekannte Flußgabelung (Bifurkation).
In den Llanos wird Viehzucht getrieben, an den Gebirgsabhängen und
in den tropischen Küstenniederungen hauptfächlich Kaffee und Kakao gebaut.
Venezuela ist neben den westindischen Inseln die eigentliche Heimat des Tabaks
(Variuas, am Fuße der Anden). Die Landeshauptstadt ist Caracas (karäkas)
mit dem Hafen La Guayra (ghjaira).
Guayana ist ein niedriges Plateau mit einzelnen Gebirgsketten und die einzige
europäische Besitzung in Südamerika.
Französisch-Guayana mit seinem ungesunden Klima dient als Strafkolonie;
Hauptstadt: Cayenne (kajenn). Der mittlere Teil, auch Surinam genannt, gehört
den Niederländern, der westliche den Engländern. Der heiße Küstenstrich er-
zeugt viel Zucker.
Brasilien. Es umfaßt nahezu die ganze Ebene des Amazonas und das
Brasilianische Bergland. An Größe (8ljs Mill. qkm) steht es der Union nur
wenig nach, wohl aber an Zahl der Einwohner; denn diese beträgt nur 20 Mill.,
21j2 Einw. auf 1 qkm, im Küstengebiet hauptfächlich Neger und Mulatten.
1. Die Amazonasniederung. Der Amazonenstrom entspringt in den
Peruanischen Anden, fließt anfangs zwischen den Hochgebirgen nach Nw., wendet
sich dann, in einer Reihe von Felsentoren (Pongos) das Gebirge durchbrechend,
nach O. und strömt nun dnrch ungeheure, mit dichten Urwäldern (Selvas) be-
deckte Ebenen dem Meere zu.
Größte Nebenflüsse des Amazonenstromes:
links: rechts:
Rio Negro Madeira (madera),
Tapajos (tapaschös),
Xingu (schingü).
Der Amazonenstrom wird zwar an Länge vom Nil und Missouri-Mississippi
übertroffen, hat aber den größten Wasserreichtum und das größte Flußgebiet.
Infolge der hohen Temperatur und der fast täglichen Tropenregen besteht
in den Selvas eine Üppigkeit des Pflanzenwuchses wie fast nirgends mehr auf
der Erde. Längs des ganzen Amazonas und seiner Nebenflüsse ziehen sich die
großartigsten Tropenwälder hin, palmenreich und durch Schlinggewächse (Lianen)
verstrickt. Sie liefern Kautschuk, Brasil- und Mahagoniholz. Mit der
Fülle des Pflanzenlebens wetteifert das Tierleben. Es gibt hier einen großen
Reichtum an Infekten, Fischen, Reptilien (Kaimans, Riesen- und Klapper-
schlangen) und Vögeln (Kolibris und Papageien). Auch die Säugetierwelt zeigt
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Rio_Negro
Extrahierte Ortsnamen: Südamerika Venezuela Columbia Venezuela Guayana Guayana Venezuela Caracas La_Guayra Guayana Südamerika Surinam Niederländern Brasilien Brasilianische_Bergland O.