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1. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

2. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

3. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

4. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 70

1874 - Mainz : Kunze
— 70 — Guadeloupe, und gegenüber auf dem Festlande der unge-- sundeste Theil Guiana's (s. Ii, §. 3) mit der Straseolonie Cayenne. §. 3. Die iberische (hesperische, pyrenäische) Halbinsel. Spanien und das Königreich Portugal. Die westliche der drei südeuropäischen Halbinseln, ein wie Arabien, die westliche der drei südasiatischen Halbinseln, in sich abgeschlossener, ungegliederter Continent von trapezoidischer Gestalt zwischen zwei Erdtheilen und zwei Meeren. Größe 10800 Qm.*) zwischen dem 36 — 42° n. Br. Durch die drei oeeanischen Küsten mit großen und sichern Häsen ist das Land wie Großbritannien auf das Weltmeer gewiesen, durch die des Mittelmeers (ebenfalls durch Häfen begünstigt) steht es mit Südeuropa und Afrika, durch die Pyrenäenpässe mit Mitteleuropa in Verbindung; beim Mangel an Insel- und Halbinselbildung und an großen Wasserstraßen im weiten dürren Innern erst späte Benutzung der günstigen oceanischen Lage. Vorher seit ältester Zeit wegen der Vegetationskraft der Ost- und Südküste und wegen des Reichthums an edlen Metallen im Innern der Invasion fremder Völker ausgesetzt. Die Halbinsel ein durch kein Tiefland unterbrochenes, durch symmetrischen Bau auffallendes Plateau, das centrale Tafelland, von desfen nordöstl. u. südöstl. Seite sich halbinselartig zwei Hochgebirgs- glieder lostrennen, das pyrenäische (s. §. 1) und grana» dische, beide nach dem Innern zu mit breiten vorliegenden Terrassen, dort die von Navarra, Aragon und Catalonien, hier die von Granada und Andalusien. Ihre Scheidung vom Tafel- lande durch die zwei großen Thalbecken des Ebro (Iberus) und Guadalquivir**) (Baetis), die einzigen mit erheblichern Tief- landsstreifen***). (Hier und in dem von ihnen umschlossenen Küstengebiete Coneentration des politischen Lebens in alter Zeit). *) Spanien 9200 Qm, mit 16800000 Ew., Portugal 1600 Qm. mit 4000000 Ew. **] d. i. der große Fluß. ***) Tiefland findet sich sonst nur noch als Strand an den Küsten von Valencia und Murcia (die Huertas) und in Portugal, namentlich im Mün- dungsgebiet des Tajo und bei Oporto.

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 117

1874 - Mainz : Kunze
— 117 — Gegenden so trocken wie die um Eriwan. Der Kaukasus, die klimatische Scheide zwischen dem 40 und 45° n. Br., schützt in den Thälern des Kur und im Tieflande die Seidenzucht, den Reis- und Baumwollenbau, die neuen Hebel der Kultur in dem nicht mehr von den unsichern Verkehrswegen der südlichem Ge- genden abhängigen Lande. Die zahlreichen mnhamedanischen Stämme des Kaukasus jetzt in Frieden mit den christlichen Georgiern; die Armenischen Christen, auch die im Auslande, unter Rußlands Schutz. Vi. Ämcrika. Durch Aufsuchung des Seewegs nach Indien ist Europa das Mutterland Amerikas, auch heute noch, trotz politischer Trennung, mit ihm in engster Verbindung. Natürliche Ur- fachen der schnellen Occupatio:: (außer dem Reichthum an edlen Metallen) u. a. der schmale atlantische Ocean (mit parallelen Rändern), die günstigste Wasserstraße zwischen der alten und neuen Welt *), ferner die Europa zugewandte, offene, gegliederte, hafenreiche, durch günstige Stromfahrt in ein frucht- bares Hinterland lockende Küste mit der westindischen reichen Jnselflur (im Gegensatz gegen die Hasen- und inselleere westliche Gebirgsküste ohne schiffbare Ströme, und Hegen die divergie- renden Ränder des großen Oceans). Amerika, der mit seiner vorliegenden Eisinselwelt am wei- testen nach N., der auch am weitesten nach S. reichende Erd- theil**) besteht in seiner Grundform aus zwei an Größe wenig verschiedenen, durch eine schmale Landenge znsammenhän- genden, nach S. (der regelmäßigen Halbinselbildung entsprechend) sich zuspitzenden rechtwinkligen Dreiecken, zusammen viermal so so groß als Europa. (Das Festland nebst den Inseln gegen *) (Station zwischen Europa und Amerika: die Azoren (bei der ersten Entdeckung durch die nordischen Germanen: Island), zwischen Asien und Amerika: die vulkanischen Sandwichinseln. **) Im Aufbau Amerikas herrscht die meridionale Richtung, im Auf- bau der alten Welt (außer in den Gliedern) die äquatoriale; dort die Länge von N. nach S. 2000 Meilen, hier dieselbe Entfernung iu der entgegen- gesetzten Richtung von Gibraltar nach der Behringsstraße.

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 120

1874 - Mainz : Kunze
— 120 — immer mehr eingeengten Bundesstaats (mit zum größten Theile roher Mischlingsbevölkerung), der wie die übrigen durch die Reoo- lutiou von Spanien losgerissenen Staaten fortdauernden Er- schütterungen unterworfen ist *). An den Cordillerenrand, im N. vom Makenzie, im S. vom Rio del Norte begrenzt, lehnt sich, mit allmählicher Sen- kung, das ungeheuere Tiefland, wellig mit mehreren meist nord- östl. gerichteten Erhebungen, deren bedeutendste das Alleghanie- gebirge. Abfall dieses Tieflandes nach drei Seiten: nach N. die arktische Seenplatte mit unentwickelten Flüssen, um die Hudsonsbai gelagert, Jagdgebiet freier Jndianerstämme und der englischen Hndsonsbai-Compagnie; das übrige theils nach O. zum offenen Ocean (Lorenzo), theils nach S. zum Mexikanischen Meerbusen (Mississippi) — vom arktischen Gebiete durch eine nach dem linken Ufer des Lorenzstromes und seiner Seen abfallende Anschwellung geschiedeu. Diese Abdachung, mit fruchtbarem Weide-, Wald- und Ackerboden, großer Sommer- wärme und Winterkälte: Canada, ein vielnmstriuener Besitz Großbritanniens (wie das ganze Mündungsgebiet des Stromes), s. Ii, §. 5. — Alles Land vom Südrande der fünf großen Seen bis zum Alleghaniegebirge, der östliche Theil des Vorder- indien an Größe gleichkommenden Mississippibeckens, mit ähnlichem Boden wie Canada, aber unter günstigerm Klima und dem befruchtenden Einflüsse jener über mehr als 10 Längen- und 8 Breitengrade zerstreuten 4500 Qm. großen Wassermasse. Daher hier wunderbar schnelle Entwicklung der auf Bodenkultur begrün- deten Handelsindustrie. Große natürliche und künstliche Was- serstraßen öffnen das innerste Binnenland vom Mejikanischen bis zum Lorenzbusen. Chicago, in der Mitte der nenern deutschen Anstedlungm**), der große Binnenhafen für Neu-Orleans und Neu-Jork. Im Mittelpunkte des Mississippibeckens St. Louis, Sammelplatz der Wanderungen „nach dem fernen Westen." Der westliche Theil dieses Gebiets höher, weniger begünstigt: die Savannen des Missouri und die Prärien meist ungeheuere *) Fortschreitender Verfall Spaniens und der meisten seiner selbständig gewordenen Kolonieen; fortschreitende Blüte Großbritanniens und der „Bereinigten Staaten" seit dem Verluste der dreizehn amerikanischen Ko- lonieen. **) Chicago im Staate Illinois, am Michigansee, vor einem Men- schenalter noch eine von Indianern durchstrichen- Sumpfstelle.

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 122

1874 - Mainz : Kunze
— 122 — Jrländer, Franzosen *) u. a. Nationen assimiliert, die absterben- den „Rothhäute" zurückgeworfen. Politische Gleichstellung der 5 Millionen Farbigen und frühern Negersklaven ein Förderungs- mittel der Massenherrschaft der Iankees. Die Monroe-Doe- trin. — Trotz ihrer Selbstständigkeit haben sich „die Ameri- kaner" noch nicht vom Einflüsse Englands in Bezug auf Sprache, Sitte und Gesetzgebung losgesagt. Am sichtbarsten ist derselbe noch in Nen-England, nördlich vom Hudson. Hier auch höheres geistiges Leben in Kunst und Wissenschaft. Der südlichste Theil Namerikas (Mittelamerikanische Staa- ten mit Trümmern alt-indianischer Kultur), schmaler, vulkanischer Cordillerenrücken, an der Westseite mit vorliegendem, zum caribi- schen Meer gerichteten Tafellande, und heißfeuchter Tieflandsküste an den Buchten der Halbinsel Inkatan. Versuche, an den drei Senkungen des Gebirgs die beiden Oceane zu verbinden, bei der Schlaffheit der Mestizen-Regiernng noch nicht ausgeführt. Statt dessen Eisenbahn über den nur 600' hohen Sattel im Isthmus von Panama. Von Iukatan aus zieht sich im flachen Bogen eine Reihe herrlicher tropischer Gebirgsinseln (Antillen) bis nach Trini- dad, der insularen Fortsetzung der Cordilleren von Venezuela, und schließt das Caribische Meer vom mejikauischen Busen ab, dessen Riegel flacher Korallenbau (Florida und die davor- liegenden B a h a m a i nf e ln). Dieser Meerbusen Namerika, jenes Meer Samerika zugehörig. — Des großen Genuesen insulares Entdeckungsgebiet, jetzt ohne Urbevölkerung, theils im Besitz der europäischen Seestaaten (außer Deutschland), theils, in Folge der französischen Revolution, ein freier Negerstaat. b. Südamerika, der vorherrschend romanische Theil, durch die Gewalt des westindischen Mittelmeeres vom Norden geschie- den. Die Gestalt und Lage erinnert an das benachbarte Afrika; s. S. 125. Der Bau der Umrisse und des Innern noch ein- facher als in Namerika. Das Gebiet der Cordilleren bei größerer Erhebung ihrer stets aus Knotenpunkten sich sondern- den vulkanischen Ketten und der von ihnen eingeschlossenen Pla- teaus ohne Halbinseln und Buchten, außer der Westindien znge- wandten Nordküste und der von Ehiloe an in eine Inselkette aufgelösten Südspitze. (Dort drei, hier eine Kette auf dem Fest- lande.) Oedeste Wüste unter dem Wendekreise längs der Küste. *) Besonders in Luisiana.

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

10. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 119

1874 - Mainz : Kunze
- 119 — brador abtrennenden großen Hudsonsbai; Ansiedlnngen der Es- kimos und (in Labrador) einzelner Herrnhuter-Kolonieen, wie auf der Gröulandsküste gegenüber. Auf der Westseite in höherer Breite die Möglichkeit zu fester Siedlung in Folge des Einflusses des japanischen warmen Stromes und der mit ihren Fortsetzungen auf Sibirien gerichte- ten Halbinsel Aljaschka (Scheidewand des Eismeers, Insel- brücke). Das hier in nächster Nähe Asiens als breites Plateau beginnende große Hochgebirge, von Aljaschka aus mit mehrfachen Parallelketten, begleitet in immer größerer Erhebung die ganze Westseite bis zum Busen von Mejiko. Zerrissene Küste bis Vaneonver. Der nördlichste Theil dieses Gebiets, der einzige slavische Besitz in Amerika, wegen zu großer Entfernung von Rußlands Centrum an die Vereinigten Staaten abgetreten; diese hierdurch Großbritanniens Grenznachbarn im N. und S. Seit der Entdeckung von Ealiforniens Schätzen auch in diesem Gebiete (Fräser) regeres Leben. — Von jener Insel *) an wei- chen die beiden äußern Gebirgsketten weiter auseinander (bis zur Wurzel der öden Kalifornischen Halbinsel), 4000' hohe, breite, theilweis wüste Hochebenen mit Steppenflüssen und Salz- seen; von St. Louis her durch den „Südpaß" über sie hin- weg die Paeificbahn nach St. Francisco, dem größten Ein- gangshafen am stillen Ocean zum geöffneten ostasiatischen Markt Der Reichthum der gesegueteu Terrassen von Ober-Ealifor^ n ien (St. Sacramento) erst entdeckt und wunderbar schnell aus- gebeutet **) seit der Ausdehnung der Vereinigten Staaten bis zur Westküste (Frieden mit Mejiko 1848). — Vom Abschluß des Felsengebirgs an die schmälern, silberreichen Mejika- nischen Plateaus zwischen der Westküste und dem Rio del Norte. Sie endigen mit der quer von Meer zu Meer durch- setzenden Terrasse des 7000' hohen, darum klimatisch begünstig- ten, fruchtbaren, wenig bevölkerten Plateaus von Anahuak; auf ihm die Stadt Mejiko innerhalb eines großen vulkanischen Erschütterungskreises, Mittelpunkt der katholischen Kirche in Namerika, Hauptstadt eines vom anglo-amerikanischen Norden *) Die Juanstraße Anfangspunkt der großen linearen Nordgrenze der Vereinigten Staaten. Die Parallelkreise und Meridiane im Dienst der amerik. Crenzbestimniungcn. Ter große Freistaat überhaupt im politischen Kartenbilde einer industriellen Musterkarte ähnlich: Folge des- mangelnden weiten historischen Hintergrundes. **) Tummelplatz der rothen, weißen, schwarzen und gelben Menschenrasse.
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