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1. Das Mittelalter - S. 2

1857 - Koblenz : Baedeker
2 Flüsse, Klima und Produkte Germaniens. c) Die Flüsse: 1) der Rhein (Rhenus), von dessen Neben- flüssen ans dein rechten oder germanischen Ufer den Alten folgende bekannt waren: der Neckar (Meer), der Main (Moenus), die Lahn (Laugona), die Sieg (Siga), die Ruhr (Rura), die Lippe (Luppia); 2) die Ems (Amisia); 3) die Weser (Visurgis); 4) die Elbe (Aldis) mit der Saale (Salas); 5) die Oder (Viadus); 6) die Weichsel (Vistula), der Grenzfluß Germaniens gegen Sarmatien; 7) die Donau (Danubius oder Ister), der Grenzfluß gegen die rö- mischen Alpenprovinzen, welcher auf der linken oder germanischen Seite aufnimmt: die Naab (Nablis), den Regen (Reganum), die March (Marus?), die Waag (Cusus?). d) Klima und Produkte. Die Römer schildern (wahrscheinlich mit Uebertreibung) Germanien als ein rauhes, unwegsames, mit Wäl- dern und Sümpfen angefülltes Land, in welchem einen großen Theil des Jahres Schnee und Eis den wenig fruchtbaren Boden bedeckt, der zwar einiges Getreide und üppige Futterkräuter, aber keine edlen Obstbäume hervorbringt. Die Wälder, vorzüglich Eichenhaine, nährten eine Menge wilder Thiere (Auerochsen, Elennthiere, Bären u. s. w.). 2) Die Völkerstämme in Großgermanien. Die Germanen sind wahrscheinlich ein aus Hochasien eingewan- derter Zweig des großen indisch-europäischen Völkerstammes. Sie werden allgemein als große, wohlgestaltete Leute mit weißer Haut, blauen Augen und gelbem oder röthlichem, sorgfältig gepflegtem Haar geschildert. Zur Zeit, aus welcher wir die älteste Kunde von ihm haben, war das deutsche Volk in Stämme, die Stämme in Völkerschaften getheilt, welche durch kein politisches Band zusam- mengehalten, aber durch Sprache, Rechtsgewohnheiten und Götter- glauben verbunden waren. Bei aller Zersplitterung hatte sich das Gefühl der Einheit doch erhalten in der Sage von einem gemein- schaftlichen Stammvater Man, von dessen drei Söhnen Ingo, Jsco und Jrmino die drei Hauptstämme ihren Ursprung her- leiteten. A. Die eigentlichen Germanen. a) Die Jstävonen (oder Westländer) auf dem rechten Ufer des Mittel- und Niederrheins (von Mainz bis zur Mündung der Assel). Sie bilden den Kern des großen Völkervereins, der später unter dem Namen „Franken" auftritt.

2. Das Mittelalter - S. 3

1857 - Koblenz : Baedeker
Die deutschen Völkerstämme. 3 Unmittelbar am Niederrheine wohnten die Usipeter und Tenkteren, in der Südostecke des istävonischen Landes die Sigambern (keineswegs Anwohner der Sieg, die sie gar nicht berührten). Das mächtigste unter den istävonischen Völkern waren die Bructerer zu beiden Seiten der Lippe, nordöstlich bis zur Ems. d) Die Jngävonen (oder Küstenbewohner) an den Küsten der Nordsee vom Ausflusse des Rheins bis in die cimbrische Halbinsel (Jütland). Zu den Jngävonen gehörten außer den in Augustus Zeit schon zu Gallien (und zwar zur belgischen Landschaft Germania inferior) gerechneten Batavern 1) die Friesen zwischen Rhein und Ems und auf den Inseln an dieser Küste; 2) die Chauken, der ausgedehnteste Stamm der Jngävonen, in den Marschländern von der Mündung der Ems bis zur Mündung der Elbe; 3) die Saxönen im O. der untern Elbe, im heutigen Holstein. e) Die Hermio neu südlich von den Jngävonen und östlich von den Jstävonen. Zu diesen gehörten nur die beiden Völkerbündnisse der Cherusken (vom Teutoburger-Walde bis zur Elbe und Saale) und der Chatten (vom Zusammen- fluß der Fulda und Werra im N. bis zur Vereinigung des Rheins und Mains im S.). B. Die Sueven sind wahrscheinlich germanische Schaaren, welche aus dem eigentlichen Germanien (zwischen Rhein, Nordsee, Elbe und Main) schon in vorgeschichtlicher Zeit nach O. und S. ausgewandert sind und sich als herrschende Kriegerstämme unter der slavischen Bevölkerung in der östlichen Hälfte Germaniens niederge- lassen haben. In dem südlichen Suevien zwischen Main und Donau waren die Hermun- duren und Markomannen die beiden Hauptvölker, welche letztere sich, beim Vor- dringen der Römer, von der obern Donau nach Böhmen zurückzogen und hier an die Qua den, den südöstlichsten Suevenstamm, grenzten. In dem nördlichen Sue- vien wohnten zwischen der Elbe und Oder die Semnonen, an der untern Elbe die Longobarden, zwischen Oder und Weichsel die Burgund tonen, jenseits der untern Weichsel die Gothonen. Die ganze nordöstliche Gruppe der Sueven wird unter dem gemeinschaftlichen Namen der Vindili oder Vandalen zusammengefaßt. 8. 2. Culturzustand des alten Deutschlands. A. Die Religion der Deutschen war keineswegs ein grober Naturdienst, sondern beruhte wesentlich auf der Verehrung von Göt- tern. Auch war ihnen die Idee eines einzigen höchsten Gottes nicht fremd, denn ihr Wuotan vereinigt die Eigenschaften aller übrigen Götter in sich und diese sind gleichsam nur als Ausflüsse von ihm,

3. Das Mittelalter - S. 46

1857 - Koblenz : Baedeker
46 Otto der Große. unterwerfen und dehnte im Kampfe mit den Wenden die deutsche Herrschaft sogar bis gegen die Oder hin aus. Die glücklichen Erfolge in den Kriegen gegen die Slaven er- muthigten den König, den Ungarn den Tribut zu verweigern, und ^ als diese deshalb in die Grenzgebiete von Thüringen und Sachsen £ einfielen, erlitten sie (bei Mersebura^Ane solche Niederlage, daß wenigstens Niederdenischland fortan von ihnen verschont blieb. Zuletzt suchte H^u^ich auch die Nordgrenze zu sichern; er nöthigte durch einen Zug nach Jütland den dänischen König zur Unterwerfung, dehnt? die Reichsgrenze bis zum sog. Danawirk aus und stellte die dänische Mark (Schleswig) zwischen Eider und Schlei wieder her. 2) Id© I.<Ar Große 936—973. Otto, der erste von den 5 Hauptvölkern gemeinschaftlich ge- wählte König, war kaum^ Aach^anit^Aoster Pracht gekrönt worden, als Slaven/^Ungatn und Dänen sich erhöbet, um das Verlorene wieder zu gewinnen. Doch vergingen die ersten Jahre seiner Negierung unter vielfachen inneren Kämpfen mit den Herzogen, welche ihr Herzogthum erblich zu machen strebten, um nicht mehr von der Einsetzung des Königs abzuhangen. Nach der Herstellung der innern Einheit zeigte er nicht minder Kraft und Unermüdlichkeit In den Unter- »ehmun,m nach außen. ^_____ Otto's I. auswärtige Kriege. 1) Die Dänen, welche die von Heinrich I. hergestellte Mark- grafschaft Schleswig überfallen, den Markgrafen erschlagen und die dort angesiedelte Sachsencolonie ausgerottet hatten, wurden durch einen Zug Otto's nach Jütland 7947 oder. 965 ?4 zurück gedrängt und ihr König zur Anerkennung deutscher Oberhoheit geuöthigt. 2) Erster Feldzug nach Italien (951), welches seit Arnulf's Tode wieder von Deutschland getrennt war. Hier hatte Berengar Ii. nach dem plötzlichen (aber wohl nicht von ihm ver- anlaßten) Tode Lothar's die Krone erhalten, und, um alle Parteien zu vereinigen, Lothar's Wittwe, ^Adelheid, mit seinem Sohne Adalbert vermählen wollen, dieselbe aber, als sie sich dessen gewei- gert, gefangen genommen. Diese Gelegenheit benutzte Otto, um die Verbindung Deutschlands mit Italien wieder herzustellen. Er kam mit einem Heere nach der Lombardei, nöthigte den Berengar zur

4. Das Mittelalter - S. 114

1857 - Koblenz : Baedeker
114 Ausbreitung des Christenthums. Klosterleben. 3. dem Hause Luxemburg (1387—1437), welcher weder die Rechte der Krone gegen innere, noch das Gebiet des Reiches gegen äußere Feinde zu behaupten vermochte, wie er denn namentlich von den Türken die schwere Niederlage bei Nikopolis (1396) erlitt und an diese Bulgarien, wie an die Venetianer Dalmatien verlor. 4. Ungarn zum ersten Male unter dem Hause Oesterreich (1438—1457). Nach der kurzen Regierung von Sigmund's Schwie- gersöhne Albrecht von Oesterreich (1438—1439) und von dessen nachgebornem Sohne Ladislaus folgte 5. ein einheimischer König (1457— 1490), Matthias Corvinus (Sohn des tapfern Hunyad, des Reichsverwesers wäh- rend Ladislaus' Minderjährigkeit), welcher glückliche Kriege gegen die Osmanen führte und im Kampfe um die Krone Böhmens Mähren, Schlesien und die Lausitz gewann. Zugleich suchte er durch Errich- tung eines stehenden Heeres, einer Universität und Bibliothek zu Ofen, Berufung von Gelehrten und Künstlern, Verbesserung aller Verwaltungszweige, nicht ohne drückende Steuern, den Glanz des Reiches zu erneuern. Nach seinem Tode ward 6. Ungarn mit Böhmen vereinigt (1490 — 1526), dem Hause Habsburg aber die Erbfolge zugesichert, vgl. §. -.37 zu Ende. 8- 49. Uebersicht der Entwickelung der Cultur im Mittelalter. 1. Religion. a) Ausbreitung des Christenthums. Nachdem mit der Bekehrung der Sachsen durch Karl den Großen (s. S. 37) das Christenthunl bei allen Völkern deutschen Stammes eingeführt war, verbreitete sich dasselbe im 9. und 10. Jahrh. von Deutschland ans nach den Nachbarländern im N. und O. sowohl zu den skandinavi- schen als zu den slavischen Völkern und zu den Ungarn. Die süd- lichen Slaven (Mähren, Böhmen) erhielten die Kenntniß desselben zwar von griechischen Missionären, schlossen sich aber der abendlän- dischen Kirche an, während die Russen und Bulgaren durch ihre Verbindung mit Coustantinopel den griechischen Ritus erhielten. Seit dem 11. Jahrh. bemühten sich die Päpste durch ihre Gesandten oder bevollmächtigten Bischöfe die Erhaltung und weitere Verbreitung des Christenthums zu fördern, das nun auch von den Bewohnern

5. Das Mittelalter - S. 65

1857 - Koblenz : Baedeker
Der Kreuzzug Frledrich's Ii. Der sechste Kreuzzug. 65 kamen zum Theil durch Schiffbruch um, die übrigen wurden von Betrügern als Sklaven (nach Alexandria) verkauft; von 20,000 deutschen Knaben kehrte ein großer Theil bald um, die übrigen kamen auf der Reise durch Italien aus Mangel um oder fanden doch keine Mittel zur Weiterreise. Kaiser Friedrich Ii., der schon bei seiner Thronbesteigung und nochmals bei seiner Kaiserkrönung einen Kreuzzug versprochen hatte, wurde vom Papste (Honorius Iii.) wiederholt und dringend aufge- fordert, denselben anzutreten. Allein die Anordnung der inneren Angelegenheiten Deutschlands und Italiens nöthigten den Kaiser, sich vom Papste die Frist dreimal verlängern zu lasten; zuletzt gab er zu, daß er, wenn er den Kreuzzug nicht in zwei Jahren autrete, dadurch ohne Weiteres in den Bann verfalle. Kaum hatte er ihn angetreten, so kehrte er wegen Krankheit zurück. Der Papst (Gregor Ix.) hielt die Krankheit für Verstellung und sprach den Bann über den Kaiser aus. Dieser ging nun (1228) wirklich nach Palästina und landete in Accon. In einem Vertrage mit dem Sultan Kamel von Aegypten erhieltl^r Jerusalem, wo er sich selbst krönte, und Nazareth nebst dem zwischen diesen Städten und der Küste gelegenen Lande (so wie die Stadt Sidon). Der sechste Kreuzzug 1248. Eine Verletzung des Waffenstillstandes durch einige Pilger führte abermals denwzerlust Jerusalems herbei (1239). Um diese Zeit gelobte der französische König Ludwig Ix. oder der Heilige in einer schweren Krankheit einen- Kreuzzug, und als seine Genesung er- folgt war, segelte er nach Aegypten, ohne welches die Behauptung des heiligen Landes unmöglich schien. Er nahnl Damiette ein, wurde aber auf dem weitern Zuge gegen Cairo geschlagen und auf dem Rückwege nach Damiette mit einem großen Theile seines Heeres und seinen Brüdern gefangen. Du^ seine Standhaftigkeit stimmte er die Bedingungen der Befreiung auf die Räunmng Damiette's und die Zahlung von 800,000 Byzantinern herab. Noch bis 1253 ver- weilte er in Accon und ließ die Seeplätze Palästiua's befestigen. Aber die Nachricht von dem Tode seiner Mutter (Bianca), welche während seiner Abwesenheit die Negierung geführt hatte, und die Besorgniß, daß die Jugend seines unmündigen Sohnes dem Reiche innere und äußere Gefahren veranlasten könnte, nöthigten ihn zur Heimkehr. Pütz, Seozr. u. Sesch. f. ralttl Jtt. 1l Abth. 8. Slufl. 5

6. Das Mittelalter - S. 120

1857 - Koblenz : Baedeker
120 Die Nationallitteratur der germanischen Völker. Erweiterung der Kenntnisse zum Zwecke hatte, theils eine besondere nationale, vorzugsweise poetische, für das Volk und in den Lan- dessprachen, die seit dem 9. Jahrhundert allmälig eine festere Gestalt gewannen, sowohl bei den germanischen als den romanischen Völkern. A. Die Nationallitteratur der germanischen Völker. a) Die Dichtungen der Skandinavier, unter denen die Isländer durch ihre Abgeschiedenheit von dem übrigen Europa die Reinheit ihrer Sprache und Volksthümlichkeit am längsten bewahrt haben, waren: 1) priesterliche, meist mythologischen Inhalts, und zwar entweder die ganze Mythologie in allgemeinen Zügen umfassend, oder sich auf einzelne Sagenkreise und Gottheiten beschränkend. 2) Hel- denlieder. Diese sowohl als die priesterlichen Dichtungen sind ge- sammelt in der Edda. 3) Skaldengesänge, welche fast ausschließlich geschichtliche Stoffe behandeln, aus dem 8.— 11. Jahrhundert. Eine christliche Dichtung entwickelte sich hier erst seit dem 14. Jahrhundert. b) Die Angelsachsen hatten ebenfalls schon frühe eine reich- haltige Litteratur. In der Poesie erscheint die epische Form als die vorherrschende und der Inhalt ist theils volksthümlich (wie im Beo- wulf), theils kirchlich; unter den Prosagattnngen gedieh die Kanzel- beredsamkeit zu einer frühen und schönen Blüte. In Wales hatte sich die gälische Sprache und mit ihr ein reicher Schatz von Helden- liedern und Stammsagen erhalten, die durch Barden fortgepflanzt wurden. Unter diesen Barden ist der berühmteste Ossian, der die Thaten und Leiden seines Vaters, des Königs Fingal, besang. e) Die deutsche Litteratur hat von allen neuern Litteraturen die frühesten schriftlichen Denkmäler aufzuweisen. Zwar sind die ältesten Volkslieder der heidnischen Germanen, welche sie zum Lobe ihrer Götter und Helden, theils vor der Schlacht, theils beim Mahle zu singen pflegten, gänzlich untergegangen, und von der rei- chen Volksdichtung, welche die an die Völkerwanderung geknüpfte deutsche Heldensage (die gothische, fränkische, burgundische und hunni- sche) behandelte, hat sich nur das Hildebrandslied als ein Bruch- stück erhalten. Dagegen sind von den frühen Versuchen der Geist- lichen, das Christenthum durch Verbreitung christlicher Schriften in der Volkssprache fester zu begründen, noch mehrfache Ueberreste vorhanden, theils in Prosa, namentlich die schon aus dem 4. Jahrh.

7. Das Mittelalter - S. III

1857 - Koblenz : Baedeker
Neben dem Hauptzwecke, ein der Fassungsgabe der Mittlern Bildungsstufe der Gymnasien durch Inhalt und Form ange- paßtes und mit Berücksichtigung der neuesten Forschungen aus- gearbeitetes Lehrbuch zu geben, war bei der Darstellung des Mittelalters meine Absicht, noch einem andern vielfach ge- fühlten Bedürfnisse abzuhelfen, nämlich mit der Geschichte auch die Geographie des Mittelalters, wenigstens in all- gemeinen Umrissen, zu verbinden und so eine, allen bisherigen Lehrbüchern gemeinsame Lücke auszufüllen. Zur näheren Veranschaulichung des geographischen Stoffes werden die ausgezeichneten Leistungen in von Spruner's historisch-geo- graphischem Handatlas dienen können , auf welche deshalb an den betreffenden Stellen verwiesen ist, so wie aus deren Wiederholung durch die jüngst erschienenen Wandkarten von Bretschneider. Nur vermißte ich in demselben eine einfache und leicht übersichtliche Darstellung der alten Wohnsitze der deutschen Völker im Zeitalter des Tacitus, und da auch in den meisten Schulatlanten gerade das Bild des frühesten Zustandes unseres Vaterlandes am wenigsten dem heutigen Standpunkte der Wissenschaft entspricht, so versuchte ich durch Zugabe einer besonderen Karte des alten Germaniens, die dem Texte genau entspricht, diesem Mangel abzuhelfen.

8. Das Mittelalter - S. 98

1857 - Koblenz : Baedeker
98 Albrecht Ii. Friedrich Iii. gegen äußere Feinde veranlaßte seine fast beständige Abwesenheit aus den deutschen Landen. c) Könige aus dem Hause Oesterreich seit 1438. 1) Albrecht Ii. von Oesterreich 1438—39. Sigmund's Schwiegersohn, Herzog Albrecht V. von Oesterreich, ward ohne sein Zuthun von den Kurfürsten, die das Bedürfniß eines mächtigen Kaisers fühlten, einstimmig gewählt, und die Kais er- würde blieb nun bis zu ihrem Erlöschen beim Hause Oesterreich. Er folgte zugleich in Böhmen und Ungarn als König, kehrte aber schon im nächsten Jahre krank von einem unglücklichen Feldzug gegen die Türken, welche in Siebenbürgen eingefallen waren, zurück und starb. Auf diese kürzeste aller Kaiserregierungen folgte die längste, indem Albrechts Vetter, 2) Friedrich Iii. 1440—93, der letzte in Rom gekrönte Kaiser, 53 Jahre, aber meistens unglück- lich regierte. Ein nachgeborner Sohn Albrecht's Ii., Ladislav Post- humus, erhielt die Krone voi» Böhmen und Ungarn, nach dessen Tode (1457) trennten sich aber beide Länder von dem Hause Habs- bnrg: die Böhmen wählten ihren bisherigen Statthalter Georg Podiebrad zum Könige, die Ungarn den Matthias Corvinus, den Sohn des tavfern Johann Hnnyadi, der als Reichsverweser während Ladislav's Minderjährigkeit durch siegreiche Kämpfe gegen die Os- manen Ungarn zu einer starken Schntzwehr der Christenheit gegen die östlichen Feinde gemacht hatte und wenige Tage nach einem glänzenden Siege über die Türken (bei Belgrad 1456) gestorben war. Der Kaiser sah sich genöthigt, beide anzuerkennen. Nicht einmal das Herzogthum Oesterreich, welches ihm als dem Aeltesten des Hauses zugefallcn war, konnte er behaupten. Sein Bruder Albrecht und sein Vetter Sigmund zwangen ihn zu einer Theilung des Herzogthums, Friedrich mußte sich mit Niederösterrcich begnügen, und als er hier das Volk durch neue Steuern drückte und vom Adel angemaßte Güter zurückforderte, entstand eine Empörung gegen ihn, sein eigener Bruder Albrecht schloß sich den Mißvergnügten an und betrieb eifrig die Belagerung des Kaisers in seiner Burg zu Wien 1462. In dieser Noth erschien der König von Böhmen, Georg Podiebrad, zum Entsatz und vermittelte einen Frieden, wodurch Albrecht auch Niederösterreich (nebst Wien) erhielt. Doch starb dieser schon im nächsten Jahre (1463), und dadurch ward Kaiser Friedrich wieder Herr aller österreichischen Lande außer Tirol, welches Sigmund besaß.

9. Das Mittelalter - S. 62

1857 - Koblenz : Baedeker
62 Zweiter Kreuzzug. Euphrat die syrische Küste entlang bis an die Nordspitze des rochen Meeres und östlich stellenweise bis an den Saum der syrischen Wüste *). Der zweite Kreuzzug 1147 — 1149. Die ägyptischen Khalifen machten wiederholte Versuche, Palä- stina wieder zu gewinnen, und während Balduin's Iii. Minderjäh- rigkeit ward Edessa erobert, die Einwohner ermordet oder gefangen. Daher ließ König Ludwig Vii. von Frankreich durch den Abt Bern- hard von Clairveaux, der damals das größte Ansehen genoß, das Kreuz predigen. Diesem Rufe folgte eine Menge Franzosen und Deutsche, zuletzt Kaiser Konrad Iii. selbst. Im Frühjahr 1147 zogen zwei gewaltige Heere durch Ungarn über Constantinopel nach Klein- asien; die Deutschen, welche den kürzesten Weg durch das Reich Jconium gewählt hatten, litten durch unvorsichtige Theilung und Vernachlässigung der Verpflegung harte Verluste, sie wurden von einem Heere des Sultans von Jconium überfallen und nur der zehnte Theil konnte den Rückzug nach Nicäa antreten. Ludwig, der etwas später ankam, vereinigte sich mit den spärlichen Ueberresten der Deutschen und zog in Kleinasien längs der Küste bis nach Pam- phylien, wo er sich mit einem Theile des Heeres nach Antiochia einschiffte, während der übrige Theil noch bis Tarsus zu Lande zog und durch Elend, Noth und die Feinde fast gänzlich aufgerieben wurde. Der Plan zur Wiedereroberung Edessa's ward vorläufig aufgegeben, und die drei Könige Balduin Iii., Konrad Iii. und Ludwig Vii. vereinigten sich zu einem gemeinschaftlichen Angriffe auf Damaskus, der aber durch Verzagtheit und Verrath (der syrischen Fürsten) ohne Erfolg blieb, worauf beide Könige in ihre Staaten zurückkehrten. Der dritte Kreuzzug 1189 — 1193. Saladin, Sultan von Aegypten und Syrien, schlug die Chri- sten, welche mehrere nach Mekka pilgernde Karavanen (auch des Sultans Mutter) überfallen hatten, bei Hittin unweit des alten Tiberias, nahm den König Guido (Veit) mit vielen Rittern gefangen und machte durchwinnahme der Hauptstadt dem Königreiche Jeru- salem nach 88jähriger Dauer ein Ende. //3k i) S. v. Spruner's historisch-geographischer Handatlas, 45. Blatt nebst Erläuterung.

10. Die neuere Zeit - S. 129

1855 - Koblenz : Baedeker
Der deutsche Bund. 129 38) Die Landgrafschaft Hessen-Homburg (seit 1817), in zwei getrennten Landestheilen zu beiden Seiten des Rheins. Die Angelegenheiten des Bundes werden durch eine Bundesver- sammlung zu Frankfurt am Main besorgt, in welcher alle Glieder des Bundes durch ihre Bevollmächtigten theils einzelne, theils Gesammt- stimmen führen (im Plenum 70, in dem engern Rathe 17). Alle Mit- glieder des Bundes haben gleiche Rechte. Sie sind verpflichtet, sowohl gaüz Deutschland, als jeden einzelnen Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schutz zu nehmen, und garantiren sich gegenseitig ihre sämmtlicben unter dem Bunde begriffenen Besitzungen; sie dürfen einander unter keinerlei Vorwand bekriegen, noch ihre Streitigkeiten mit Gewalt verfolgen, sondern müssen deren Entscheidung durch die Bundesversammlung vermitteln lassen. Das Bundescontingent wurde auf 300,000 Mann verschiedener Waffen- gattungen festgesetzt und in 10 Armeecorps nebst einer Reserve-Division getheilt, wovon Oesterreich und Preußen je 3, Baiern 1 zu stellen haben, zu Bundesfestungen wurden Luxemburg, Mainz und Landau bestimmt, zu denen später Germersheim, Rastatt und Ulm hinzukamen. Ein wichtiger Schritt für die Herstellung einer größeren Einheit Deutschlands war die Vereinigung mehrerer und allmählig der meisten Staaten Deutschlands zu einem gemeinsam?» Zollsystem, indem zuerst ein süddeutscher, dann ein mitteldeutscher Handelsverein entstand, und als diese dem preußischen Zollverein beitraten, bildete sich 1834 ein allgemeiner deutscher Zoll- und Handelsverein, der bald alle deutschen Staaten außer Oesterreich, Hannover, Oldenburg, den beiden Mecklen- burg, Lichtenstein, Limburg und den drei Hansestädten umfaßte und etwa 30 Millionen Einwohner von den inner» Zollschranken befreite. Später wurde eine Annäherung Oesterreichs und Hannovers an diesen Zollverein erreicht. 8- 57. Die französische Revolution des Jahres 1848. Das Streben Ludwig Philipp's nach Selbstregierung, verbun- den mit der Verfolgung persönlicher Jntereffen (Ausstattung seiner Söhne, spanische Heirath) und mit seiner Hinneigung zur auswär- tigen Politik der sog. nordischen Mächte hatte eine allgemeine Miß- stimmung erzeilgt, welche die Oppositionspartei theils durch die Presse, theils durch sog. Reformbankette nährte und steigerte. Das Mini- sterium erließ daher ein Verbot dieser Bankette; aber der Versuch, dieselben gewaltsam zu hindern, gab die Veranlassung zu einem Volksaufstande in Paris (22. — 24. Febr.), wobei die National- garde, zum Theil auch die Linientruppen sich weigerten, einzuschreiten. Dies bewog den König zu Gunsten seines Enkels, des Grafen von Paris, abzudanken und nach England zu entstiehen. Als die Herzogin Pütz Geogr. u. Gesch. f, mittl. Kl. Abth. Iii. q
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