Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 4

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 4 2. Die Chauken. Quelle: Plinius der ltere, Naturgeschichte (Lateinisch)^). Xvi, 24 bersetzung: I. Horkel nn W Wattenbach, Die Rmerkriege. S. Abt. S. Aufl. Leivxia, (csch d. b. Ss. 2. Ausg. Bd. 8.) S. 195 und 196. Funote. 4 8 2. Wir haben im Norden die Stmme der Chauker gesehen, die greren uno die kleineren genannt. Dort dringt Tag und Nacht zweimal in ungeheurer Weite der Ozean mit unermelichem Wogenschwall gewaltig an und begrbt unter seinen Fluten den ewigen Streit der Schpfung: ob Meer, ob Land, keiner vermag es zu sagen. 3. Dort hat das unglckliche Volk Hhen oder Erdhgel inne, die es mit eigener Hand aufgeworfen hat: es wei ja aus Erfahrung, wie hoch die hchste Flut steigt. Darauf stehen ihre Htten: Seefahrern gleichen sie, wenn die See das Land umher bedeckt, Schiffbrchigen, wenn sie zurckgetreten ist. Rings um ihre Htten machen sie Jagd auf die Fische, welche mit dem Meer entfliehen. Nicht ist es ihnen geworden, Vieh sich.zu halten und von Milch zu leben, rote ihren Nachbarn, selbst nicht einmal den Kampf mit wilden Tieren zu bestehen: denn weit umher gedeiht kein Strauch. 4. Aus Schilf und Riedgras flechten sie Stricke, um Netze fr die Fische aus zuspannen. Mit ihren Hnden sammeln sie Schlamm, den sie dann mehr am Winde als an der Sonne trocknen; mit dieser Erde kochen sie ihre Speise, damit erwrmen sie sich, wenn ihre Glieder von Frost starren. Ihr einziges Getrnk ist das Regenwasser, welches sie in Gruben und in dem Vorhof ihres Hauses auf bewahren. Und wenn diese Stmme heute von dem rmischen Volke besiegt werden, so klagen sie der Knechtschaft? So ist es frwahr: viele schont das schick, um sie zu strafen. 3. Land und Bolk der Germanen im ersten Jahrhundert nach Christo. Quelle: P. Cornelius Tacitus, der den Ursprung, die Lage, Sitten und Völker Deutschlands (Lateinisch)"). 227. bersetzung: I. Horkel und W. Wattenbach a. a. O. 2. bt, 6. 173190. 2. Die Germanen selbst mchte ich fr Eingeborene halten, nie und nirgends durch fremder Völker Einwanderung und Ansiedlung gemischt. Denn nicht zu Lande, sondern auf Flotten nahten einst die, welche ihre Wohnsitze zu wechseln *) Plinius der ltere, der berhmte rmische Naturforscher, der beim Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 ums Leben kam, schrieb eine Naturgeschichte", ein Nachschlagewerk, das in 37 Bchern eine ungeheure Menge Notizen bringt, die fast alle Gebiete des menschlichen Wissens berhren. Er hat als Offizier der rmischen Reiterei in Deutschland gestanden. Seine Nachrichten der Deutschland beruhen daher zum Teil auf eigner An-schauung. 2) Publius Cornelius Tacitus, ein vornehmer Rmer, der unter den Flaviern und den ersten Adoptivkaisern die hchsten Staatsmter bekleidete, gilt als der bedeutendste rmische Geschichtschreiber. Von seinen historischen Werken sind auer unserer Quellen-schrift erhalten: die Lebensbeschreibung seines Schwiegervaters Agrikola, die Jahrbcher" (die Jahre 1468 behandelnd) und die Geschichten" (die Zeit von 6996 umfassend). Das hier benutzte Werk, die Germania^ wie es gewhnlich genannt wird, mag im Winter 98 auf 99 nach Christo entstanden sein. Tacitus hat selbst unser Vaterland nie betreten.

2. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 13

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 13 - verzweifelten Wurf ihre persnliche Freiheit setzen. Der Unterliegende tritt in frei billige Knechtschaft: sei er der Jngere, sei er der Strkere, binden und verkaufen lt er sich. So groß ist ihre Beharrlichkeit in einer schlechten Sache; sie selbst nennen es Treue. Sklaven aus diesem Verhltnis schaffen sie durch den Handel fort, um auch sich selbst von der Scham der den Sieg loszumachen. 25. Die brigen Sklaven brauchen sie nicht nach unserer Art, mit bestimmter Verteilung der Dienste durch die ganze Dienerschaft. Jeder ist Herr in seiner Wohnung, an seinem Herde. Eine bestimmte Lieferung an Getreide oder Vieh oder Zeug legt ihm der Herr wie einem Pchter auf, und insoweit ist der Sklave dienstbar; die brigen Hausdienste versehen die Frau und die Kinder. Da sie einen Sklaven schlagen oder mit Ketten und Zwangsarbeit strafen, kommt selten vor; da sie einen tten, ist nicht ungewhnlich: nicht zur Strafe und als strenge Herren, sondern aus Ungestm und Zorn wie einen Feind; nur steht keine Bue darauf. Die Freigelassenen stehen nicht viel der den Sklaven: selten haben sie einige Geltung im Hause, nie in der Gemeinde..... 26. Zinsgeschfte zu treiben und bis zum Wucher auszudehnen, ist ihnen un-bekannt, und deshalb wird es mehr gemieden, als wenn es verboten wre. Die Landereien werden je nach der Zahl der Bebauer wechselweise von allen ins^ gesamt in Besitz genommen, die sie dann unter sich nach Rang und Wrde ver^ teilen. Erleichtert wird die Verteilung durch die weite Ausdehnung der Feldflur. Die Felder bewirtschaften sie jhrlich wechselnd, und es bleibt noch Land brig. Denn keineswegs wetteifert die Bestellung mit der Fruchtbarkeit und dem Um fange des Bodens, so da sie etwa Obstpflanzungen anlegten, Wiesen abgrenzten oder Grten knstlich bewsserten: blo Getreide mu ihnen das Land liefern. Deshalb scheiden sie auch das Jahr selbst nicht in gleichviel Zeiten wie wir: Wmter, Frhling und Sommer sind ihnen bekannte Begriffe und haben ihre Bezeichnungen; des Herbstes Name ist wie sein Segen unbekannt. 27. Bei den Bestattungen waltet keine Prunksucht. Das allein beachten sie, da die Leichen berhmter Männer mit bestimmten Holzarten verbrannt werden. Den Scheiterhaufen bepacken sie weder mit kostbaren Gewndern, noch mit Wohl-gerchen: allen folgen ihre Waffen, einigen auch ihr Ro in das Feuer. Den Grabhgel zu errichten, dient Rasen. Der Denkmler hohe und mhselige Ehre verschmhen sie als drckend fr die Geschiedenen. Den Wehklagen und Trnen muchen sie bald, dem Schmerz und der Trauer spt ein Ende. Frauen zieme die Klage, Mnnern treues Andenken. Dies ist das Allgemeine, was ich von aller Germanen Ursprung und Sitte vernommen habe. 4. Die Varusschlacht. 9 nach Christo. Quelle: Dio Cassius, Rmische Geschichte (Griechisch)^). Lvi, 1821. bersetzung: I. Hrtel und W. Wittenbach a. a. O. 1. Abt. S. 164167. 18. ..... Die Rmer hatten in Germanien einige Punkte, nicht auf einmal londern wie es sich gerade traf, in ihre Gewalt gebracht, weshalb auch keine ge- 200 oa bende Geschichtschreiber Dio Cassius aus Nica in Mthymen war seiner Lebensstellung nach eigentlich Beamter, der im rmischen Staats-

3. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 16

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 16 - bitterter Feinde zu sterben (verwundet waren sie schon), eine furchtbare, aber not-wendige Tat: sie tteten sich selbst. 22. Ms dies bekannt ward, wehrte sich auch von den anderen keiner mehr, wenn es ihm auch nicht an Straft gefehlt htte. Die einen folgten dem Beispiel ihres Anfhrers; die anderen warfen die Waffen fort und lieen sich von dem ersten besten umbringen; fliehen konnte keiner, htte er es auch noch so gern gewollt. So ward denn alles ohne Scheu niedergehauen, Männer und Rosse. 5. Germanikus auf der Walstatt der Varusschlacht. 15 nach Christo. Quelle: P. Cornelius Tacitus, Jahrbcher (Lateinisch)^). I, 6062. bersetzung: I. Horkel und W. Wattenbach a. a. O. 3. *6t. 6. 23 und 24. 60. ... Das Heer ward bis in die uersten Ecken des Bruktererlandes gefhrt und alles Land zwischen Ems und Lippe verwstet, nicht weit von dem Teutoburger Waldes, wo, wie das Gercht ging, Varus und seiner Legionen Reste unbestattet lagen. 61. Daher ergriff den Csar3) das Verlangen, die letzte Ehre den Soldaten und dem Feldherrn zu erweisen; auch das gesamte anwesende Heer war zur Wehmut gestimmt, im Gedanken an Verwandte, an Freunde, an des Krieges Wechselflle endlich und der Menschen Los. Nachdem Gcina4) vorangeschickt war, um das Dunkel des Waldgebirges zu durchforschen und Brcken und Dmme in dem feuchten Sumpflande und den trgerischen Ebenen anzulegen, betraten sie die Sttten der Trauer, finster dem Auge wie der Erinnerung. Das erste Lager des Varus mit seinem weiten Umfange und den wohlabgesteckten Quartieren erschien deutlich als dreier Legionen Werk6); sodann) gab ein halb eingestrzter Wall und flacher Graben zu erkennen, da dort die schon halb vernichteten Reste Fu gefat hatten: inmitten der Ebene ihre gebleichten Gebeine, wie sie sich ge-flchtet, wie sie Widerstand geleistet hatten, zerstreut oder aufgehuft. Daneben *) Die Jahrbcher oder Annalen (so genannt, weil die Begebenheiten in zeitlicher Folge, nach Jahren abgeteilt, dargestellt sind) umfassen die Zeit vom Tode des Augustus bis zu dem des Nero (148), sind aber nicht vollstndig erhalten. Der Verfasser folgte darin den Berichten glaubwrdiger Männer; auch amtliche Schriftstcke standen ihm zur Verfgung. Er ist darum durchaus zuverlssig. Dazu ist der Ausdruck kurz und scharf, der innere Zusammenhang berall betont, das psychologische Moment hervorgehoben. Das Werk ist das Muster einer pragmatischen Geschichtsdarstellung. Es enthlt unter anderem eine groartige Schilderung der Zge des Germanikus. 8) Es scheint trotz der kaum bersehbaren Menge von Versuchen doch ein vergebliches Beginnen zu sein, den Schauplatz der Varusschlacht bestimmen zu wollen. Selbst der Rame der Ortlichkeit, wie er hier gebraucht ist, kann irrefhren. Tacitus nennt Teutoburger Wald (Teutoburgiensis saltus) offenbar ein waldiges Gebirgsland in der Nhe des Bruktererlandes, also des Ems-Lippe-Gebietes. Diese Bezeichnung des Tacitus ist vor etwa 200 Jahren durch die Scheingelehrsamkeit eines Paderborner Bischofs auf die be-kannte Kette des Wesergebirges bertragen und seitdem fr sie blich geworden. Volke-tmlich ist sie noch heute nicht. 8) So hieen alle Mtglieder des julisch-claudischen Hauses; hier ist Germanikus gemeint. *) Ccina war ein tchtiger, im Germanenkriege ergrauter Offizier. 6) Mit Varus gingen die Legionen 1719 unter. 6) Es handelt sich um das zweite Lager.

4. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 70

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 70 - Volke; die Herzge aber warteten auf. Der Herzog der Lotharinger, Jsilberht, zu dessen Amtsgewalt jener Ort' gehrte, ordnete die ganze Feier; Evurhard besorgte den Tisch; Herimann der Franke stand den Mundschenken vor; Arnulf sorgte fr die ganze Ritterschaft und fr die Wahl und Absteckung des Lagers.....Der König aber ehrte nach diesem einen jeden der Fürsten kniglicher Freigebigkeit gem mit angemessenen Geschenken und entlie die Menge mit aller Frhlichkeit. 39. Die Flucht der Knigin Adelheid. August 951. Quelle: Hro tsuitha, Gedicht von den Taten des Kaisers Otto I. (Lateinisch)1). Vers 514584. bersetzung^ Th. G. Pfund, Der Hrotsuitha Gedicht der Gandersheims Grndung und die Taten Kaiser Oddo I. 2. Aufl. von Wattenbach. Leipzig 1891. (Gesch. d. d. V. 2. Ausg. Bd. 32.) S. 4951. Als im Gemt sie 2) nmlich mit mancherlei Sorgen sich hrmte, Hoffnung nirgend sich ihr auf sichere Hilfe geboten, Siehe, da nahte sich ihr ein heimlicher Bote, vom Bischof Adelhardus.^) gesandt, den jammert ihr klgliches Leiden. Kaum das schwere Geschick der teuren Gebieterin tragend, Riet er zu nehmen die Flucht in Eile mit eifriger Mahnung Und zu gewinnen die Stadt, mit festen Mauern gesichert, Welche den Hauptort bildet im Bistum, das ihm gehrte: Zuverlssig sei hier an sicherem Orte der Schutz ihr, Meldend, auch biete sich ihr ein wohlanstndiger Haushalt. Als ihr frstliches Ohr nun solcherlei Mahnung erreichet, Freute die Knigin sich, die berhmte, der freundlichen Botschaft, Und sie begehrte, befreit vom engen Gefngnis zu werden. Doch nicht wute sie Rat, wie dies zu beginnen, da keine Tr sich ffnete, die, wenn tiefer der Schlaf auf den Wchtern Lastet, in nchtlicher Stund' ihr erlaubte, von bannen zu gehen. Untertnig jedoch fr ihre Bedienung besa sie In des Kerkers Gewlben auch nicht ein einziges Wesen, Welches mit Eifer sich mhte, zu tun nach ihren Befehlen, Auer dem Mdchen allein, von welchem schon frher geredet4), Und dem Priester des Herrn von ganz unstrflichem Wandel. Als sie nun diesen erzhlt mit unablssigen Klagen Jegliches, was im Gemt sie bedachte mit Trauer und Kummer, x) Die gelehrte Klosterfrau Hrotsuitha lebte in der zweiten Hlfte des 10. Jahrhunderts im Kloster Gandersheim. Sie schrieb dies Gedicht auf Veranlassung ihrer btissin Ger-berga Ii., einer Tochter des Bayernherzogs Heinrich I. Den Stoff lieferten ihr ihre btissin und deren Vetter, der Erzbischof Wilhelm von Mainz, ein natrlicher Sohn Ottos I. Im ersten Teil spricht sie von Heinrich I. In Vers 128 tritt Otto auf, dessen Regierung bis 962 verfolgt wird. Erhalten sind uns 912 Hexameter. Obwohl die Arbeit ein Erzeugnis schsischer Hofgeschichtschreibung ist, hat sie doch wegen mancher Nachrichten Wert. Die Darstellung der Flucht Adelheids gilt als einer der gelungensten Teile. *) Adelheid wurde am 20. April 951 in Como gefangen genommen und spter in Grda (am Gardafee) in strenger Haft gehalten. S) Bischof von Reggio (westlich von Bologna). *) Es wird in Vers 503 und 504 gesagt, da der Knigin eine einzige Dienerin gelassen sei.

5. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 26

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 26 - verzweifelte Lage zur Tapferkeit an; die Rmer leisteten ihnen, obgleich sie ihre Verzweiflung bemerkten, mit allen Krften Widerstand, da sie sich schmten, dem schwcheren Gegner zu weichen. Beide gingen mit Ungestm auf. die nchst-stehenden Feinde los, die einen, weil sie den Tod suchten, die anderen, weil sie um die Palme des Sieges stritten. Frh am Morgen begann die Schlacht. Weithin kenntlich stand Tejas mit wenigen Begleitern vor der Phalanx, von seinem Schilde gedeckt und die Lanze schwingend. Wie die Rmer ihn sahen, meinten sie, mit seinem Fall werde der Kamps sofort zu Ende sein, und deshalb gingen gerade die tapfersten, sehr viele an der Zahl, geschlossen gegen ihn vor, indem sie alle mit den Speeren nach ihm stieen ober warfen. Er aber fing alle Speere mit dem Schbe, der ihn deckte, auf und ttete viele in blitzschnellem Sprunge. Jedesmal, wenn sein Schilb von aufgefangenen Speeren ganz voll war, reichte er ihn einem seiner Waffentrger und nahm einen anberen. So hatte er ein Dritteil des Tages unablssig gefochten. Da ereignete es sich, ba in seinem Schilde zwlf Speere hafteten, so ba er ihn nicht mehr beliebig bewegen und die Angreiser nicht mehr damit zurckstoen konnte. Laut rief er einen feiner Waffentrger herbei, ohne feine Stellung zu verlassen oder nur einen Finger breit zurckzuweichen. Keinen Augenblick lie er die Feinde weiter vorrcken. Weder wandte er sich so, da der Schild den Rcken deckte, noch bog er sich zur Seite, sondern wie mit dem Erdboden verwachsen, stand er hinter dem Schilde da, mit der Rechten Tod und Verderben gebend, mit der Linken die Feinde zurck-stoend so rief er laut den Namen des Waffentrgers. Dieser trat mit dem Schilbe herzu, und er nahm ihn sofort statt des speerbeschwerten. Bei dieser Bewegung war nur einen kurzen Augenblick seine Brust entblt: ein Speer traf ihn, und er sank sofort tot zu Boden. Einige Rmer steckten seinen Kopf auf eine Stange und zeigten ihn beiden Heeren, den Rmern, um sie noch mehr anzufeuern, den Goten, damit sie in Verzweiflung den Kampf aufgben. Die Goten taten das aber keineswegs, sondern kmpften bis zum Einbruch der Nacht, obwohl sie wuten, da ihr König gefallen war. Als es dunkel geworden war, lieen die Gegner voneinander ab und brachten die Nacht unter den Waffen zu. Am folgenden Tage erhoben sie sich frh, nahmen dieselbe Aufstellung und kmpften wieder bis zur Nacht. Keiner wich dem anderen auch nur um eines Fues Breite, obgleich von beiden Seiten viele den Tod fanden, sondern erbittert setzten sie die furchtbare Blutarbeit fort, die Goten in dem vollen Bewutsein, ihren letzten Kampf zu kmpfen, die Rmer, weil sie sich von jenen nicht berwinden lassen wollten. Zuletzt schickten die Barbaren einige von ihren Vornehmen an Narses und lieen ihm sagen, sie htten wohl gesprt, da Gott wider sie sei sie fhlten, da eine unberwindliche Macht ihnen gegenberstehe und durch die Ereignisse der den wahren Sachverhalt belehrt, wollten sie ihre Meinung ndern und vom Kampf ablassen, nicht um Untertanen des Kaisers zu werden, sondern um bei irgendwelchen anderen Barbaren in Freiheit zu leben. Sie baten, die Rmer mchten ihnen einen friedlichen Abzug gestatten und, billiger Erwgung Raum gebend, ihnen die Gelder als Wegzehrung belassen, die sie in den Kastellen Italiens jeder frher fr sich ausgespart htten. Hierber ging Narses mit sich zu Rate. Sein Unterfeldherr Johannes redete ihm zu, diese Bitte zu gewhren und nicht weiter mit Mnnern zu kmpfen, fr die der Tod keinen Schrecken htte, und nicht den Mut der Verzweiflung auf die Probe zu stellen, der nicht nur fr jene, sondern auch fr ihre Gegner noch verhngnisvoll werden knne. Der

6. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 79

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 79 - zwischen Hoffnung und Furcht schwebend, fragten Verwandte einander nach den verschiedenen Wnschen und Freunde lange Zeit sich gegenseitig aus. Galt ja doch die Beratung nicht einer Sache von gewhnlicher Bedeutung, sondern einer solchen, die da, wenn sie nicht mit warmem Herzen in grtem Eifer geschmiedet wurde, den ganzen Reichskrper ins Verderben zog____ Da solchermaen lange gestritten wurde, wer König sein sollte, und da dem einen ein bald noch zu un-reifes, bald ein zu hohes Alter, dem anderen sein noch nicht gengend erprobter Charakter, manchem ein offenkundiger bermut hindernd im Wege stand, so wurden unter den vielen wenige gewhlt und aus den wenigen nur zwei aus-gesondert, bei denen nun die schlieliche Entscheidung, nachdem sie von den be-deuteudsten Mnnern mit der grten Sorgfalt lange beraten war, endlich in ein-heitucher Wahl zur Ruhe gelangte. Es waren zwei Kunone, von denen der eine, weil lter an Jahren, der ltere Kuno genannt wurde, der andere aber der jngere Kuno hie, beide in Deutschsranken durch sehr vornehme Herkunft hervorragend zwei Brdern entstammend, von denen der eine Hezel, der andere Kuno hie! Diese aber waren, wie wir hren, Shne des Frankenherzogs Otto, mit noch zwei anderen, Bruno und Wilhelm, von denen Bruno, auf den apostolischen Stuhl der rmischen Kirche zum Papst erhoben, mit nderung seines Namens Gregor hie Wilhelm aber, der Bischof von Straburg wurde, diese Kirche zu wunderbarer -Vinte erhoben hat1)---- Zwischen diesen beiden, d. h. zwischen dem lteren und dem hungeren Kuno, schwankte lange der brige Adel, und obgleich fast alle im geheimen und mit besonderer Vorliebe wegen seiner Mannhaftigkeit und Biederkeit 26il n uno [t)l Augenmerk richteten, so hielt doch ein jeder wegen der Macht des lungeren, damit nicht bei dem Streben nach Ehre Zwietracht unter ihnen entstnde, wohlweislich mit seiner Meinung zurck. Schlielich aber geschah es durch die gttliche Frsorge, da sie selbst sich in einem bei einer so schwierigen Sache wohl angebrachten Vergleiche einigten, da nmlich, wenn die Mehrzahl des Volkes emen von ihnen ausrufe, der andere ihm unverzglich weichen sollte. Ich halte es fr Pflicht, zu berichten, wie der ltere Kuno seine Gesinnung uerte... ^eie* Jlr - - - da nicht der heutige Tag, bis hierher bei solchem Stande der Entscheidung so froh und angenehm, uns langjhriges Unheil bringe wenn wir das von einer so groen Volksmenge uns zuteil gewordene Wohl-wollen einander verscherzen. Damit das nicht meinerseits geschehe, so will ich du teuerster von allen meinen Verwandten, sagen, was ich der dich denke. Wenn s Bimme dich will, dich zum Herrn und Könige be- geyrt, so werde ich durch keinerlei arge List ein solches Wohlwollen von dir ab-wendig machen, \a um so freudiger denn die anderen dich whlen, als ich hoffe ,1 Sen!^exr u sem, denn jene. Wenn aber Gott mich ersehen hat, so zweifle ch ch, a du mir gebhrendermaen in gleicher Weise entgegenkommen wirst." Otto der Groe. Liutgard. (Gem.: Konrad von Franken [f 955 bei Augsburg)). Otto von Krnten. Hezel. Bruno. Konrad. Wilhelm. (Gregor V.) i Konrad Ii. (d. .) Konrad (d. I.)

7. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 29

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
29 in. Aus der Zeit der Merowinger und Karolinger. 13. Chlodowechs Bekehrung zum Christentum. 496 (?). Quelle: Gregor von Tours, Zehn Bch er frnkischer Geschichte (Lateinisch)^). Ii, 30. 31. Ubersetzung: Wilhelm v. Gieseb recht und Siegmund Hell mann. Zehn Bcher frnkischer Geschichte oo* Bischof Gregorius von Tours. 4. Aufl. Leipzig 1911. Bd. L (Besch, d. d. B. 2. Ausg. Bd. 8.) S. 106109. 30. Die Knigin aber lie nicht ab, in Chlodowech zu dringen, da er den wahren Gott erkenne und ablasse von den Gtzen; aber auf keine Weise konnte er zum Glauben bekehrt werden, bis er endlich einst mit den Alemannen in einen Krieg geriet: da zwang ihn die Not, zu bekennen, was sein Herz vordem der-leugnet hatte. Ms die beiden Heere zusammenstieen, kam es zu einem ge-waltigen Blutbad, und Chlodowechs Heer war nahe daran, vllig vernichtet zu werden. Als er das sah, erhob er seine Augen zum Himmel; sein Herz wurde ge-rhrt; seine Augen fllten sich mit Trnen, und er sprach: Jesus Christ, Chrodi-childe sagt, du seiest der Sohn des lebendigen Gottes, Hilfe sollst du den Bedrngten, Sieg denen geben, die auf dich hoffen, ich flehe dich demtig an um deinen mchtigen Beistand. Gewhrst du mir jetzt den Sieg der diese meine Feinde, und erfahre ich jene Macht, die das Volk, das deinem Namen sich weiht, an dir erprobt zu haben sich rhmt, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen auf deinen Namen. Denn ich habe meine Götter angerufen; aber sie haben mich verlassen mit ihrer Hilfe. Ich meine daher, ohnmchtig sind sie, da sie denen nicht helfen, die ihnen dienen. Dich nun rufe ich an, und ich verlange, an dich zu glauben. Nur reie mich erst aus der Hand meiner Widersacher." Und da er solches sprach, wandten die Alemannen sich und singen an zu fliehen. Als sie aber ihren König gettet sahen, unterwarfen sie sich Chlodowechs und sprachen: La, wir bitten dich, nicht noch mehr des Volks umkommen; wir sind ja dein x) Gregor von Tours entstammte einer vornehmen rmischen Familie, die der Kirche mehrere Bischfe gegeben hat. Im Alter von kaum 33 Jahren (573) wurde er Bischof von Tours. Als solcher wirkte er mit groem Segen und hinterlie, als er im besten Mannesalter im Jahre 594 starb, bei den Seinen ein dankbares Andenken. Er war Augenzeuge jene? bedeutenden Ereignisse und blutigen Kmpfe, die das Frankenreich in der zweiten Hlfte des sechsten Jahrhunderts erfllten. Was er selbst erlebte, suchte er der Nachwelt zu bermitteln. Aus diesem Wunsch heraus schrieb er seine Zehn Bcher linkischer Geschichte". Ihnen verdanken wir fast ausschlielich alles, was wir der die Geschichte der Merowinger bis 591 wissen. Ausfhrlich und wahr ist er fr die Zeit, die er selbst durchlebt hat. Fr die frhere Zeit bringt er einen reich mit Sagen aus-geschmckten Bericht. Auch seine Mitteilungen der Chlodowech, insonderheit auch die frit 0n9e'!)tten Begebenheiten, sind sagenhaft; nur ein Kern ist geschichtliche Wirklich *) Fest steht, da Chlodowech die Alemannen unterworfen hat. Sonst ist alles hchst ^>lcher. D,e Annahmen, da die entscheidende Schlacht im Jahre 496 und bei Zlpich, Mwestuch von Cln, geschlagen ist, beruhen nur auf Vermutungen.

8. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 82

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 32 - unter Augen der Männer; einige von ihnen entfhrten sie auch mit Gewalt auf ihre Burgen, mibrauchten sie auf das schamloseste. . . und schickten sie zuletzt ihren Mnnern mit Spott und Hohn zurck. Und wenn von ihnen einer unter so groen beln aufzuseufzen und den inneren Schmerz der Seele auch nur durch eine leise Klage zu lindern und auszuhauchen wagte, so wurde er auf der Stelle, als ob er ein schweres Unrecht gegen den König verbt htte, in Fesseln ge-worfen und konnte nicht daraus loskommen, wenn er nicht durch Zersplitterung seiner ganzen Habe sein Leben und seine Rettung erkaufte. Und da nun deshalb tglich von allen Orten ganze Scharen die knigliche Majestt anriefen, welche vorher fr alle Bedrngten die einzige Zuflucht zu sein Pflegte, so wurden sie mit schwerer Schmach zurckgewiesen, und der König sagte ihnen, da dieses alles fr die ungerechte Verweigerung der Zehnten der sie erginge und da er, gleichsam als Rcher der Sache Gottes, gentigt sei, diejenigen mit bewaffneter Hand im Zaume zu halten, welche sich den Kirchengesetzen nicht freiwillig fgen wollten. 45. Gregors Vii. Auffassung vom Papsttum. Um 1075. Quelle: Das sogenannte Programm Gregors Vii. (Dictatus papae"). Register Gregors Vii. (Lateinisch)^). Ii, 35a. bersetzung: Erler a, a. O. vd. 2. S. 448 und 449. der die Gewalt der rmischen Ppste. Die rmische Kirche ist von dem Herrn allein gegrndet worden. Nur der rmische Bischof allein kann der allgemeine Bischof genannt werden. Nur jener allein kann Bischfe absetzen oder Gebannte wieder in die Ge-meinschast der Kirche aufnehmen. Sein Gesandter soll allen Bischfen auf dem Konzile Vorsitzen, auch wenn er geringeren Ranges ist, und er kann der sie das Urteil der Absetzung aussprechen. Auch Abwesende vermag der Papst abzusetzen. Mit denen, welche er in den Bann getan hat, soll man unter anderem nicht in demselben Hause weilen. Ihm allein ist es gestattet, wenn es die Zeit erfordert, neue Gesetze zu geben, neue Gemeinden zu bilden, aus einem Chorherrnstift eine Abtei zu machen2) und andererseits ein reiches Bistum zu teilen und arme Bistmer zu-sammenzulegen. x) Im Jahre 1081 wurde von Gregor Vii. selbst oder auf seine Veranlassung eine Sammlung der wichtigsten Briefe und Erlasse des Papstes veranstaltet. Dieses mehr als 350 Nummern umfassende Register sollte seinen Anhngern die Grundstze seiner Politik darlegen; es ist die wertvollste Quelle seiner Geschichte. In diesem Sammelwerk findet sich auch der sogenannte Dictatus papae; es sind 27 kurze, zum Teil wrtlich den psendoisidorischen Dekretalen entlehnte Stze, die gewissermaen das Programm, die Leitlinien, seiner Politik enthalten. 2) Der Bischof Chrodeganz von Metz (f 760) bertrug die von Benedikt von Nursia fr die Mnche festgesetzte Ordnung und Lebensweise auch auf die Weltgeistlichen und ntigte sie, in einem Hause zu wohnen. Die so gebildeten Chorherrenstifter lsten sich im 11. Jahrhundert vielfach auf, indem ein Teil der Mitglieder eigene Wohnungen bezog. Der Rest bildete eine neue Art Mnche, ihr Stift ein Kloster.

9. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 89

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 89 - wenn ihm jemand etwas zu leide tut, so werde ich ihm nach bestem Wissen und Gewissen mit allen Krften beistehen. So wahr mir Gott helfe und dies heilige Evangelium. 49. Heinrich Iv. wird von seinem Sohn verraten. 1105. Quelle: Das Leben Heinrichs Iv. (Lateinisch)^). 10. bersetzung: Ph. Jaffe und Sb. Wattenbach, Das Leben Kaiser Heinrichs Iv. 4. Aufl. von Eberhard. Leipzig 1910. (Gesch. d. b. B. 2. Ausg. Bd. 50.) S. 3234. 10. Das Glck, das ihm lchelte, rasch zu benutzen^), verkndete der Sohn auf Weihnachten einen Reichstag in Mainz, lud die Fürsten ein und sammelte viele um sich, damit allen kund wrde, da er der Dinge Herr sein wolle. Auch der Kaiser entschlo sich, mit seinen Getreuen auf diesem Reichstag zu erscheinen, mit der Absicht, darber Proze zu erheben, ob ihm recht oder unrecht geschehen sei. Auf diese Nachricht frchteten seine Gegner Gefahr fr sich und ihre Sache, wenn er, von seinem Heerhaufen wie von seinem guten Recht geschtzt, sich einfnde, und gaben dem König den argen Rat, mit der Miene eines beraus Reuemtigen dem Vater entgegenzueilen, sich schuldig zu bekennen und um Gnade zu bitten; er mchte sagen, er beklage es, bsen Ratschlgen gefolgt zu sein, er sei zu jeglicher Genugtuung bereit, sobald er nur zu Gnaden aufgenommen wrde, und fnde er so Gelegenheit zur Tat, so mge er sie den, wenn nicht, so knnte das trgerisch Versprochene wie ein treu Gemeintes, die angenommene Haltung wie eine wahrhaftige festgehalten werden. Als er, mit solchen Knsten ausgerstet, zum Vater gelangt war3), fiel dieser, den Worten und Trnen seines Sohnes gern vertrauend, ihm um den Hals, weinte, kte ihn und war freudenvoll, wie jener Vater im Evangelium, da der Sohn, der gestorben war, wieder aufgelebt, da der Verlorene wiedergefunden sei. . . Wie mit erheuchelter Reue, so der--listete er den Vater nun auch durch seine Vorschlge. Er riet, wie man es ihm eingegeben hatte: sie sollten das groe Gefolge entlassen und dann beide mit miger Begleitung sich zum Reichstage begeben; kein Mensch werde ihm ent--gegentreten, da sie sich ja ausgeshnt htten; zgen sie mit solchen Streitmassett auf, so wrde alles verwstet werden. Der Vorschlag wohl vortrefflich, wre er nicht voll Trug gewesen hatte des Vaters Beifall. Das Gefolge ward ent-lassen, und mit nur dreihundert Mann zog er in Begleitung seines Sohnes weiter zum Reichstag. Sie erreichten einen nchtlichen Ruheort4). Da war der Sohn ganz Hingebung fr seinen Vater. Da erfreute die ganze Nacht der Vater sich *) Die kleine, in die Form eines Sendschreibens an einen Freund gekleidete Schrift ist mehr die rhrende Totenklage des unbekannten Verfassers um den eben verschiedenen Kaiser, als eine geschichtliche Erzhlung. Ausgezeichnet durch eine schne Form und eine kunstvolle Darstellung wie kaum ein Werk des Mttelalters, ist das Bchlein auch dadurch bemerkenswert, da sein Verfasser zu den wenigen zeitgenssischen Geschichtschreibern gehrt, die treu auf der Seite des viel angefeindeten Fürsten stehen. 2) Der Kaiser war am Regen von seinem Heere treulos verlassen worden (1105). 3) Vater und Sohn trafen sich in Koblenz. 4)_2)er Ruheort war Bingen.

10. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 90

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
der alle Aachen an seinem Sohne; er unterhielt sich mit ihm, spielte mit ihm, umarmte und kte ihn, begierig fr Ersatz nach der Freude langer Entbehrung und nicht ahnend, da es der Kosenchte letzte war. Wundersam, wie jemals ein trugvolles Spiel einen so stetigen Erfolg haben konnte! Als sie nmlich tags darauf sich Mainz bereits nherten, mute ein Bote mit der Nachricht kommen, da die Bayern und Schwaben mit ungeheuren Streitmassen in Mainz ein-getroffen seien. Nun stellte der Sohn dem Kaiser vor, es sei nicht geraten, sich unter die Feinde zu begeben, bevor man ihre Gesinnung erforscht habe; die Khnheit der Menschen sei zgellos; er mge sich vielmehr auf eine Burg1), die in der Nhe war, zurckziehen; mittlerweile wolle er selbst mit jenen unterhandeln, sie von ihren Plnen abbringen und sie ihm dann Gnade bittend zufhren. Der Kaiser tat, wie der Sohn ihm riet, und ging auf jene Burg, ohne die tckische Schlinge zu gewahren, die der schne Schein erlogener Treue geschrzt hatte. Kaum war der Kaiser mit einigen wenigen eingetreten, als das Tor geschlossen und seinen Getreuen der Einzug verweigert wurde. Die Lge kam an den Tag. Als Herr war er empfangen worden; als Gefangener ward er behandelt. 50. Das Wormser Konkordat. 1122. Quelle: Ekkehard von Aura, Weltchronik (Lateinisch)^). Zu 1122. bersetzung: W. Pflger, Die Weltchronik des Ekkehard von Aura. Leipzig 1893. (Gesch. d. d. B. 2. Ausg. Bd. l.) S. 150152. Nachdem bei der Stadt der Wangionen, welche jetzt Worms heit, eine all-gemeine Versammlung erffnet war, wrde es zu weitlufig wie auch unglaublich zu erzählen fein, mit wie klugem, wie emsigem und in allen Dingen sorgsamem Rate aller Fürsten fr den Frieden und die Eintracht eine Woche hindurch oder noch lnger gestritten wurde, bis Er selbst, in dessen Hand auch das Herz des Knigs ist, den ganzen Groll des Kaisers seiner Mutter, der Kirche, wegen selbst der die Erwartung der meisten hinaus unter den Gehorsam gegen die apostolische Wrde beugte. Wie jedoch der Kaiser, da er selbst wie das ganze ihm unter-gebene Heer bald von den Stellvertretern des apostolischen Sitzes wieder in die Kirchengemeinschast aufgenommen war; ja nachdem allen von diesem Schisma Verunreinigten durch apostolische Vollmacht allgemeine Absolution geworden war wie er die kirchlichen Investituren und die brigen geistlichen Angelegenheiten, welche so lange Zeit die deutschen Könige geleitet hatten, und welche er selbst, damit des Reiches Ehre nicht geschwcht wrde, niemals in seinem Leben ans der Hand zu lassen sich vorgesetzt hatte, demtig vor Christo in Gegenwart einer sehr groen Menge aufgab und in die Hand des Herrn Bischofs von Ostia und durch *) Bckelheim an der Nahe. 2) Ekkehard war Abt des Klosters Aura bei Kissingen, wo er kurz nach 1125 starb. Er setzte die bis zum Jahre 1101 reichende Chronik des Priors Frutolf in Michelsberg (Bamberg) bis zum Jahre 1125 fort. Diese Chronik Frutolf-Ekkehard ist die stofflich vollendetste des Mittelalters und bildete lange Zeit die Grundlage aller geschichtlichen Kenntnis. Ekkehards Fortsetzung ist namentlich fr die Zeit Heinrichs V. wertvoll.
   bis 10 von 1078 weiter»  »»
1078 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1078 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 20
2 44
3 6
4 169
5 109
6 3
7 47
8 3
9 14
10 354
11 52
12 80
13 4
14 77
15 8
16 47
17 3
18 0
19 4
20 62
21 3
22 15
23 49
24 13
25 150
26 52
27 46
28 113
29 39
30 9
31 39
32 2
33 66
34 76
35 35
36 46
37 509
38 18
39 64
40 9
41 13
42 22
43 82
44 1
45 127
46 28
47 37
48 54
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 176
2 29
3 13
4 71
5 0
6 5
7 15
8 42
9 207
10 10
11 15
12 6
13 15
14 81
15 24
16 105
17 600
18 1
19 101
20 40
21 22
22 50
23 150
24 5
25 22
26 12
27 1
28 32
29 57
30 2
31 44
32 16
33 5
34 26
35 19
36 40
37 25
38 87
39 129
40 15
41 57
42 22
43 80
44 26
45 112
46 16
47 5
48 3
49 1
50 1
51 36
52 79
53 4
54 46
55 79
56 22
57 1
58 9
59 64
60 197
61 10
62 2
63 21
64 12
65 65
66 16
67 13
68 80
69 24
70 8
71 140
72 70
73 7
74 20
75 31
76 14
77 69
78 21
79 11
80 7
81 1
82 78
83 30
84 9
85 46
86 42
87 52
88 64
89 7
90 37
91 24
92 262
93 1
94 159
95 17
96 14
97 4
98 129
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 98
1 28
2 107
3 48
4 51
5 150
6 29
7 165
8 19
9 99
10 129
11 16
12 73
13 27
14 1
15 62
16 78
17 140
18 164
19 142
20 3
21 112
22 90
23 23
24 22
25 19
26 177
27 101
28 5
29 141
30 149
31 25
32 11
33 783
34 34
35 273
36 4
37 101
38 14
39 243
40 191
41 38
42 13
43 152
44 129
45 5
46 33
47 16
48 40
49 116
50 183
51 92
52 120
53 15
54 455
55 116
56 75
57 61
58 141
59 694
60 116
61 166
62 216
63 45
64 69
65 414
66 7
67 184
68 25
69 2
70 3
71 159
72 101
73 39
74 62
75 56
76 5
77 117
78 22
79 40
80 241
81 538
82 38
83 10
84 11
85 75
86 39
87 11
88 46
89 20
90 2
91 124
92 5
93 14
94 3
95 4
96 0
97 90
98 30
99 101
100 596
101 18
102 129
103 71
104 10
105 75
106 64
107 11
108 47
109 5
110 68
111 122
112 102
113 10
114 100
115 109
116 117
117 28
118 57
119 22
120 107
121 380
122 40
123 116
124 42
125 52
126 53
127 117
128 48
129 87
130 8
131 124
132 87
133 51
134 12
135 13
136 292
137 14
138 16
139 5
140 164
141 59
142 109
143 240
144 45
145 381
146 83
147 30
148 136
149 6
150 70
151 261
152 142
153 3
154 57
155 197
156 290
157 169
158 78
159 12
160 5
161 132
162 77
163 93
164 5
165 78
166 172
167 43
168 35
169 103
170 66
171 167
172 67
173 209
174 39
175 175
176 74
177 329
178 1
179 158
180 6
181 77
182 165
183 496
184 26
185 19
186 25
187 50
188 51
189 55
190 86
191 60
192 134
193 13
194 129
195 16
196 245
197 39
198 99
199 55