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1. Unser Vogtland - S. 12

1899 - Leipzig : Dürr
wurden zu Schiff nach London gebracht, um die englische Riesenstadt mit gutem Fleische versorgen zu helfen. Jetzt ist freilich der Viehhandel des Vogtlandes zurückgegangen, da die Eisenbahnen auch aus ferneren Gegenden, namentlich aus den Alpenländern, Rinder zu billigerem Preise in andere Länder führen. Doch ist er auch noch jetzt beachtenswert, und das Vogtland liefert noch jetzt einen beträchtlichen Überschuß an Schlachtvieh in andere Gegenden unseres engeren und weiteren Vaterlandes. Sind doch in den 8 Jahren von 1890—97 zusammen gegen 60 000 Rinder ans dem Vogtlande und deu benachbarten böhmischen, bayrischen und renßischen Landesteilen allein zu deu Viehmärkten nach Planen gebracht, anch zum größten Teil verkauft und nach anderen Städten und Ländern fortgeführt worden. 2. Neben der Viehzucht wird im Vogtlande anch viel Ackerbau ge- trieben. Es giebt hier uicht weniger als 120 Rittergüter, zu denen zu- sammen der 3. Teil der ganzen Bodenfläche gehört. Dazn finden sich in jedem Torfe eine Anzahl größerer und kleinerer Bauerngüter; außerdem habeu noch viele sogenannte Kleinhäusler in den Dörfern und viele Bürger iu deu Städten ein oder mehrere Stücken Feld, anf denen sie ihren Bedarf an Getreide und Kartoffeln bauen. Freilich muß der vogtländische Land- mann sich bei seiner Arbeit viel mehr plagen und kann trotzdem nicht den reichen Ertrag erzielen wie die Landwirte in vielen anderen Gegenden; denn der Boden ist nur von mäßiger Fruchtbarkeit, und der gebirgische Charakter des Landes erschwert die Arbeit hier und da recht sehr. 3. Ein Teil der Bevölkerung des Vogtlandes findet seine Beschäftigung in den großen, weiten Nadelholzwäldern seiner Heimat. Das ganze Jahr hindurch sind zahlreiche Waldarbeiter, namentlich in den Staats-, den städtisches? und den Rittergntswäldern, unter der Anleitung und Aufsicht tüchtiger Förster und Oberförster beschäftigte Jeder größere Waldbezirk ist in 80 bis 100 Abteilungen geteilt, die der Reihe nach bepflanzt, gepflegt und endlich abgeholzt werden, fodaß nach 80 bis 100 Jahren jede Ab- teilung einmal abgeschlagen und dann sofort wieder frisch bepflanzt wird. Viele Tausende schöner, schlanker Stämme »verde?? von den Arbeitern all- jährlich gefällt, geschält ??nd dann je nach ihrer Beschaffenheit entweder als Langholz verkauft oder in Klötze zerschnitten, oder sonst passend zubereitet: zu Rüststangen und dergleicheu, zu Breun- ??nd Nutzholz. Die Rinden werden an Gerber, die sie z??r Lederbereitung brauchen, verkauft. Tie Klötze »verde?? vou deu Besitzern der Schneidemühlen angekauft und ii? Bretter, Pfosten und Schwarte?? zersägt. Fast in jeden? Güterzuge der vogtläudischen Eisenbahnen kann ?nan mehrere Wagen ???it Langholz, Klötzen, Brettern, Stangen und dergleichen sehe??, die dei? holzärmeren Gegenden zugeführt werden. Früher gewann man in de?? vogtländischen Nadelwäldern anch Holzkohlen und Pech; doch jetzt treiben nur noch »venige Pechkratzer und Pechsieder ihre Beschäftigung, ??nd nur vereinzelt ist wohl hier und da ein Kohlenbrenner oder Köhler beschäftigt, iu großen r??nde»? Haufen (Meiler??) Scheitholz in Holzkohlen für Klempner zu verhandeln. Zur Zeit der Beere?? und Pilze aber ziehen aus Dörfer?? ?ind Städten zahlreiche Frauen und Kinder mit Krügen, Töpfen, Eimern und Körben hinaus in de»? Wald und famineli? Heidel-, Preißel-, Erd- und Hinibeeren, Eier-, Butter-, Stein- und andere eßbare Pilze, die sie entweder mit den Ihrigen selbst verzehren oder

2. Unser Vogtland - S. 62

1899 - Leipzig : Dürr
— 62 — dem Walde heraus; niemand dnrfte es wagen, seine Wohnung zu ver- lassen und seiner Arbeit nachzugehen. Da beschloß man, es solle ein Be- wohner nach dem andern, Männer und Fraueu, Jünglinge und Jungfrauen zum Lindwurm in ven Wald gehen und ihu töten, oder ihm Zur Speise dienen. Aber niemand wollte der erste sein. So mußte das Los entscheiden, wer den Anfang machen solle. Und das Los traf ein schönes, frommes, junges Mädchen, das einzige Kind des Müllers von Syran. Alle hatten das brave Mädchen lieb und bedauerten es herzlich; aber niemand wußte Rat noch Hilfe. Ihr Bater und ihre Mutter vergingen fast vor Jammer und Schmerz. Das junge Mädchen selbst aber war vor Schrecken und Angst schon jetzt halbtot; denn am nächsten Morgen sollte es in den Lindwurms- wald gehen, und ein schrecklicher Tod war ihm da gewiß. Nuu hatte aber der Müller einen braven und tüchtigen Knecht; der war ein kluger und gewandter und dabei riesenstarker Bursche und hatte einen fröhlichen und unerschrockenen Sinn; denn er fürchtete von Herzen Gott. Als die Not und das Herzeleid im Müllerhause auf das höchste gestiegen waren, faßte sich der Knecht ein Herz, trat vor die Müllersleute und sprach: „Höret auf zu weinen und fasset frischen Mut; denn ich will morgen für enre Tochter zu dem Lindwurm gehen. Gott wird mir bei- stehen, daß ich das Untier besiege. Kann ich ihn aber nicht überwältigen, so will ich gern für eure Tochter sterben." Da wollte zwar das Mädchen nicht zugeben, daß der Jüngling sich für sie opfere; als aber dieser ganz getrost redete und fest auf seinem Sinne blieb, so gaben die Eltern ihre Zustimmung, und auch das Mädchen willigte mit freudiger Hoffnung endlich darein. Am andern Morgen aber ging der unerschrockene Mühl- knecht, uur mit einer großen starken Heugabel bewaffnet, in den Lindwurms- wald. Die herzliche Fürbitte der Müllersleute und die Segenswünsche der ganzen Gemeinde begleiteten ihn. Bald kam ihm der grimmige Lindwurm wutschnaubend entgegen und sperrte schon den gewaltigen Rachen aus, ihn zu zerreißen. Aber schnell sprang der flinke Bursche auf die Seite. Als das Tier sich nach ihm wenden wollte, kehrte es ihm den ungepanzerten, weichen Bauch zu. Da faßte der Bursche mit beiden Händen fest seine starke, spitze Gabel und stieß sie tief in den Leib des gewaltigen Tieres. Ins Herz getroffen wand sich der greuliche Wurm kraftlos am Boden und lag nach wenigen Minuten tot zu deu Füßen des glücklichen Jünglings. Innig Gott für seinen Beistand dankend, eilte der tapfere Drachentöter znm Dorfe zurück und verkündete die Vernichtung des übermächtigen Feindes. Von der gesamten Bewohnerschaft wurde er mit Freude und Jubel als Erretter begrüßt und mit Dankesbezeigungen überschüttet. Die größte und innigste Freude aber herrschte in der Mühle. Als Zeichen ihrer Dankbarkeit gegen Gott wurde vou dem Müller und der Syrauer Gemeinde auf der Höhe des Lindwurmberges ein schönes Kirchlein erbaut. Jahrhunderte laug stand das Kirchlein unversehrt, bis es vor langer, langer Zeit zerstört ward und gänzlich in Trümmer fiel. Weil aber vom Dorfe ein weiter Weg nach der Lindwurmskirche war, so ward sie nicht wieder ausgebaut, sondern eine neue Kirche im Dorfe errichtet. In derselben wurde ein schönes Bild, das die mutige That des Mühlknechtes darstellte, angebracht. Lange soll es in der Kirche gehangen haben, später aber verloren gegangen sein.

3. Unser Vogtland - S. 56

1899 - Leipzig : Dürr
— 56 — Gottes Willen, er möge schnell drei Kreuze in die Fichte schneiden; denn der wilde Jager sei ihr hart auf den Fersen. Der Bursche that so schnell als möglich, was sie verlangte, und verkroch sich dann mit deni fremden Weibchen unter dem Baumstamme. In demselben Augenblicke sanfte aber auch schon das „wütende Heer", nämlich der wilde Jäger mit seinen bösen Geistern, heran. Weil aber in den Baumstamm drei Kreuze geschnitten waren, so hatte der Feind keine Macht über das Holzweibchen. Fluchend und wetternd zog er ab, und das Weibchen war gerettet. Es gab seinem Retter einen grünen Zweig aus seinem Körbchen, bedankte sich herzlich und — war verschwunden. Der gute Bursche hatte zwar auf keinen Dank ge- rechnet, sagte aber doch für sich: „Nun, wenn mir das graue Mütterchen einmal etwas schenken wollte, so hätte es sich am Ende doch ein wenig mehr angreifen können! Was soll mir denn dieser Zweig nützen?" Mißmutig wollte er ihn wegwerfen, besann sich aber noch zu rechter Zeit und steckte ihn zum Andenken an die wunderbare Begebenheit an seine Mütze. Ver- drossen ging er nun seines Weges weiter. Da wurde ihm sein Mützlein immer schwerer und schwerer, und als er es endlich abnahm, da war der Zweig gewachsen. Und siehe! Goldblätter glitzerten ihm von demselben ent- gegen ; ja, es wuchsen deren immer mehr und mehr daran. Mit dem Wandern war es nun aus, und fröhlich kehrte er zu den Seinen zurück. Wie jauchzten und jubelten diese, als er am Abende gesund und munter mit seinem wunderbaren Schatze wieder bei ihnen ankam! Aus dem Zweige wurde nach und nach ein Bäumchen, das immer neue Goldblätter trieb. Der Holzhauer verkaufte diese für schweres Geld in der Stadt, wo sie von den schönen Damen als Schmuck getragen wurden. Nun baute er sich von dem Gelde ein gar schönes Häuslein. Bald hielt er Hochzeit und zog mit den Seinen in das neue Heim. Da ihm uun geholfen war und er also das Bäumchen nicht mehr brauchte, war es eines Tages verschwunden. 6. Manches von euch spricht vielleicht: „Warum lassen sich denn die Waldlentchen heute nicht mehr sehen? Vielleicht könnte auch ich durch sie mein Glück machen!" Nun, ein Holzweibchen soll einmal geklagt haben, es sei uicht mehr schön auf der Erde, weil die Leute die Brote in den Ofen und die Klöße in den Topf zählten und die Holzhauer nicht mehr auf den Stock eines jeden gefällten Baumes drei Kreuze machten. Ihr müßt nämlich wissen, daß diese Holzzwerge nur von ungezählten Brote» und Klößen essen durften und nur in solchen Baumstöcken wohnen konnten, welche mit drei Kreuzen versehen waren. Vielleicht finden wir in diesen Klagen den Grund, weshalb nns die Holzmännchen und Holzweibchen nicht mehr besuchen. Laß dir's aber nicht zu sehr zu Herzen gehen; das wahre Glück liegt uicht im Golde! Sei nur immer brav und fleißig, fo wirst du auch ohne die Holzleutchen genug haben. ,,-Bet' und arbeit', so hilft Gott allezeit!" 22. Zwei Sagen vom Stehenbaume. I. Eiust zogen die Hussiten raubend, sengend und mordend durch Sachsen. So kamen sie auch in das Vogtland. Vor ihnen her flog die Kunde von

4. Unser Vogtland - S. 59

1899 - Leipzig : Dürr
— 59 — bcr Brücke. Er blickte nach allen Seiten hin, ging auf und ab und suchte alleuthalbeu auf dem Fahr- und Fußwege. Er sah den Vorübergehenden ins Gesicht, betrachtete die Reiter, Fuhrleute und Frachtmagen, verfolgte die Schiffe und Kühue mit spähendem Auge und ließ sogar die Tiere, die die Brücke betraten, nicht unbeachtet. Es wurde Abend, ohne daß er auch nur eine Spur von dem verheißenen Schatze entdeckt hatte. Kleinlaut sprach er bei sich: „Villeicht morgen," und verließ die Brücke um eine billige Her- berge aufzusuchen. Kaum ergläuzte die Donau iu den ersten Strahlen der Morgensonue, da stand auch Christoph schou wieder auf der Brücke. Vergebens stellte er noch aufmerksamere Beobachtungen an als tags zuvor. Vergebens be- trachtete er auch die kleinste Mauerritze, ja jedes Steinlein. — Aber aller guten Dinge sind ja drei. Christoph beschloß, auch noch den dritten Tag sein Glück zu versuche». Allein, als die Sonne zum dritten Male unterging, ohne daß Christoph auch nur einen Kreuzer auf der Brücke gefunden hatte, schwand ihm alle Hoffnung. Er hörte auf zu suchen. Traurig beugte er sich über die Brückenmauer und schaute in das dahinfließende Wasser. Doch seine Ge- danken waren weit weg. „Mein armes Weib, meine hungernden Kinder," seufzte er, und eine Thräne rann über sein bleiches Gesicht. Da klopfte ihm jemand auf die Schulter. Erschrocken sah er sich um. Es war der Wirt, bei dem er übernachtet hatte. Der führte Christoph zu einer nahen Bank und fragte ihn nach seinem Herzeleid. Christoph er- zählte ihm, wie arm er sei, und daß er geträumt habe, er werde auf der Regensburger Brücke einen Schatz finden. Der ehrliche Bayer schüttelte den Kopf und sagte: „Nur eines Traumes wegen habt ihr die weite Reise unternommen? — Das war nicht klug ge- handelt. Mir hat auch vor Jahreu drei Nächte hintereinander geträumt, ich solle ins Vogtland wandern, dort läge unter dem Stelzenbaume ein großer Schatz vergraben. Ich habe mich aber nicht narren lassen, sondern bin zu Hans geblieben. Es ist das beste, ihr tretet morgen eure Rückreise wieder an. Und weil ihr so gar arm seid und doch eure Reise umsonst gemacht habt, will ich für enre Zeche nichts nehmen." Bei der Erzähluug von dem Traume des Wirtes war Christophs Hoffnung von neuem erwacht. Er dankte dem freundlichen Manne und folgte ihm in die Herberge. Noch ehe der Hahn krähte, hatte Christoph sein Bündel geschnürt und eilte heimwärts. Unterwegs gönnte er sich nur wenig Ruhe. Die Ungeduld trieb ihn vorwärts. Endlich sah er eines Abends den Stelzenbaum von'ferne. Jetzt trat er in seine Hütte. Enttäuscht hörten die Seinen, daß er ihnen gar nichts mitbringe. Er setzte sich nicht crst zu ihnen. Er sagte auch nicht, was er vorhatte. Von ihnen unbeobachtet ging er in den leeren Stall. Dort nahm er Hacke und Schaufel und schritt schnell hinauf zum Stelzenbaume. Eilig schaffte er das Erdreich unter der Wurzel, auf der er so oft ge- sessen und geträumt hatte, beiseite. Lauge grub er vergeblich. Plötzlich traf seine Hacke einen harten Gegenstand. Ein wunderbarer Klang tönte zu ihni herauf. Er bückte sich, räumte mit den Händen die Erde weg und fand einen großen kupfernen Kessel, der mit einem schweren Deckel ver-

5. Unser Vogtland - S. 131

1899 - Leipzig : Dürr
— 131 — hätte, er hätte kaum so viele Sprachen auff einmahl beysammen zu sehen bekommen." Geradezu bewunderungswürdig aber ist heute noch die Sicher- heit und Schönheit seiner Schriftzüge. Er, der noch im 16. Lebensjahre nicht einen Buchstaben schreiben konnte, brachte es — wohlgemerkt: ohne Lehrer — zur Meisterschaft im Schönschreiben. Vom Kurfürsten Johann Georg I. erhielt der gelehrte Bauer als Be- lohnung eine zehnbändige Bibel in deutscher und lateinischer Sprache und 33 Thaler — eine stattliche Summe, wenn man bedenkt, daß der Fürst sehr sparsam war und einmal einem Bauer, der ihn aus dem Wasser ge- zogen und dadurch vom Tode gerettet hatte, nur 10 Thaler zustellen ließ. Der Fürst von Gera aber verlieh dem gelehrten Bauer Steuerfreiheit und das Recht, den Titel Herr zu führeu. 5. Um die Zeit, da unser berühmter Landsmann durch den Krieg viel von seinem Besitztum verloren hatte, beschäftigte er sich außer mit Sprachen auch mit Arznei- und Himmelskunde. Darum redeten ihm seine Freunde zu, aus seinen gelehrten Kenntnissen eine Einnahmequelle zu machen und Kalender zu schreiben. Nach einigem Sträuben entschloß er sich, dem wohlgemeinten Rat zu folgen, und so erschien i. I. 1653 der erste Schmidt-Küntzelsche Kalender. Dieser erste Versuch gelang über alles Erwarten. Der Kalender wurde viel gekauft, und der Verfasser erwarb sich neue Freunde und Gönner, was ihm den Mut gab, auch fernerhin Kalender zu schreiben. Ja selbst nach seinem Tode, bis herein ins 18. Jahrhnndert, erschienen sie noch in der- selben Gestalt und unter demselben Titel weiter, so beliebt waren sie ge- worden. Auch einträglich war das Kalenderschreiben; die Lage Schmidt-Küutzels besserte sich jedes Jahr. Doch zog es ihm auch vielerlei Anfeindungen und Schmähungen zm. 6. Viele konnten es nicht begreifen, wie ein Bauer, der nicht einmal eine Dorfschule besucht hatte, zu derartigen Kenntnissen hatte kommen können. Es konnte nicht anders sein: er hatte mit dem Teufel einen Bund ge- schlössen. Und so müssen wir denn sehen, wie der Mann mit dem klaren Verstände und dem Ricsenfleiße ringen und kämpfen muß gegen die Dumm- heit und den thörichten Aberglauben seiner Zeit bis an sein Lebensende. Am 28. Juni 1671 wurde die irdische Hülle dieses großen Geistes dem kühlen Schoß der Erde übergeben. Die Grabstätte, eine der vordersten auf dem Mißlareuther Kirchhofe, wird durch ein Denkmal gekennzeichnet, das die dankbare Gemeinde Rothenacker errichten ließ. Bedenken wir, daß unser Landsmann Nicolaus Schmidt aus einem unwissenden Bauerukuaben zu einem anerkannten Gelehrten wurde, vollständig aus eigener Kraft, durch riesigen Fleiß, in einem abgelegenen Dorfe, und zu einer Zeit, da Unwissenheit und düsterer Aberglaube breite Schichten der Bevölkerung beherrschte, da der gräßliche dreißigjährige Krieg jeglichen Drang nach Wissen erstickte, so erscheint er als ein Stern erster Größe, dessen Glanz auch uns noch — nach mehr als 20o Jahren — mit Bewunderung und Freude erfüllt. 9*

6. Unser Vogtland - S. 136

1899 - Leipzig : Dürr
— 136 — Herzogtums Mecklenburg, ging nach Berlin, nach Leipzig, sah zweimal das Alpenbad Gastein — doch nirgends fand er Hilfe. Das schwerste Leiden für ihn war, daß er nicht mehr schreiben, später wegen Schwäche der Halsmuskeln nicht mehr lesen und zuletzt nur noch mit großer Anstrengung sprechen konnte. Das war eine traurige Zeit! Soweit nur irgend möglich, erleichterte ihm seine treue Gattin durch die aufopferndste Pflege fein schweres Leiden. Seine besteu Freunde kamen alle Donnerstag abend zusammen, um den kranken Dichter durch Gespräch und Vorlesen ans ein Stündchen zu unterhalten und zu erheitern. Auch aus der Ferue kam manchmal ein Lichtblick in seine Leidensnacht. Schillers Tochter unterhielt mit ihm aus Dankbarkeit für einen Festgruß zum Schillerfeste einen regen Briefwechsel- die Großherzogin Elisabeth erfreute ihn oft durch sinnige Geschenke; zwei junge Freunde ver- anstalteten mit vielen Mühen eine Gesamtausgabe seiner Werke und brachten so seinen letzten und sehnlichsten Lebenswunsch in Erfüllung. Aus ganz Deutschland kamen Grüße und Ehrenbezeugungen, als Mosens Werke er- schienen waren; die Deutschen in Amerika sandten als Glückwunsch ein prachtvolles Album; die Bürger der Stadt und des Landes Oldenburg hingen mit inniger Herzlichkeit und rührender Verehrung an ihrem kranken Dichter; die brave Tyroler Sängergesellschaft Holaus konzertierte nie in Oldenburg, ohne an seinem Krankenbette ihm seinen „Andreas Hofer" zu singen. Alleiu, so schön diese Lichtblicke waren, immer wieder wurden sie verschlungen durch die dunkle Nacht seiner Schmerzen. 22 Jahre litt und rang er, bis er endlich am 10. Oktober 1867 nachmittags "2 3 Uhr sanft sein Auge schloß. Auf dem Friedhofe zu Oldenburg fand er die ewige Ruhe; zwei Fichten aus seinem lieben Vogtlande beschatten sein Grab. „So lange rauscht vogtländ'scher Tannenwald, so lange in den grünen Einsamkeiten Kreuzschnabels Lied geheimnisvoll verhallt, so lange Quellen von den Bergen gleiten; So lange lebt er fort! Bringt einen frischen Kranz, schmückt ihn mit düftereichen Pnrpurrofen, daß neu erstrahle nun im Festesglanz der Heimat Stolz und Liebling, Julius Mosen!" 13. Gedichte von Julius Mosen. 1. Der Kreuzschnabel. Ich war beim Vogelsteller Er wüßt von jedem Vogel wohl oft in frommer Ruh' ein Liedchen wunderhold; die ganze Nacht im Walde in der berußten Stnbe und that kein Auge zu. wuchs Helles Märcheugold.

7. Unser Vogtland - S. 138

1899 - Leipzig : Dürr
— 138 — Sahst du das Hirtenknäblein, den Lenz, du kleiner Wicht? Zerbrich mit deinem Schnäblein mir nur das Fenster nicht! Du meinst: Die Fischlein springen am warmen Uferrand, wir wollten aber singen so frei durch's ganze Land, Trieb er schon ans dem Weidenhans durch grünen Zaun und Blütenbusch, die Silberschäfchen klein und kraus Durch Wälder und durch Auen, husch heraus? hinaus? Ade, mein Frühlingsbote! Laß mich, laß mich allein! Grämt' ich mich anch zu Tode, bei dir könnt' ich uicht sein; denn deine Flügel fehlen mir; wie gerne flög' ich doch mit dir hinaus! 3. Ruhe a m S e e. Einsam oben aus dem Hügel an des Felsens Überhang, an des Sees blauem Spiegel ruh' ich Stuudeu, Tage lang. Über mir das Laub der Bäume, um mich heller Frühlingsschein, wie ins Feenland der Träume schau' ich in den See hinein. Was am Ufer steht und wehet und den ganzen Himmelsplan, was nur dort vorüber gehet, zeigt der treue Spiegel an. Herz, mein Herz, was soll dein Schlagen? Bist du wieder gar so wild, das du nicht vermagst zu tragen wie der See des Himmels Bild? Herz, mein Herz, was willst dn bangen, Herz, mein Herz, in deinem Weh' ? Sturm und Winter sind gegangen, hell und ruhig steht der See! 4. Der träumende See. Der See ruht tief im blauen Traum, von Wasserblumen zugedeckt; ihr Vöglein hoch im Fichtenbaum, daß ihr mir uicht deu Schläfer weckt!

8. Unser Vogtland - S. 140

1899 - Leipzig : Dürr
— 140 — Doch als es ansgekluugeu, die Trompete setzt er ab; das Herz ist ihm zersprungen, vom Roß stürzt er herab. der Feldmarschall sprach leise: „Das heißt ein selig End'!" Um ihn herum im Kreise hielt's ganze Regiment; 7. Die letzten Zehn vom vierten Regiment. In Warschau schwuren Tausend ans den Knieen: Kein Schuß im heil'geu Kampfe sei gethau! Tambour, schlag' an! Zum Blachseld laß uns ziehen! Wir greifen nur mit Bajonetten an! Und ewig keuut das Vaterland und nennt mit stillem Schmerz sein viertes Regiment! Und als wir dort bei Praga blutig rangen, kein Kamerad hat einen Schuß gethau, und als wir dort den argen Todfeind zwangen, mit Bajonetten ging es drauf und dran! Fragt Praga, das die treuen Polen kennt! Wir waren dort das vierte Regiment! Drang auch der Feind mit tausend Feuerschlündeu bei Ostrolenka grimmig auf uns an; doch wußten wir sein tückisch Herz zu finden, mit Bajonetten brachen wir die Bahn! Fragt Ostrolenka, das uns blutend nennt! Wir waren dort das vierte Regiment! Und ob viel wackre Männerherzen brachen, doch griffen wir mit Bajonetten an, und ob wir auch dem Schicksal unterlagen, doch hatte keiner einen Schuß gethau! Wo blutigrot zum Meer die Weichsel rennt, dort blutete das vierte Regiment! O weh! Das heil'ge Vaterland verloren! Ach, fraget nicht: wer uns dies Leid gethau? Weh allen, die in Polenland geboren! Die Wunden fangen frisch zu bluten an; — doch fragt ihr: wo die tiefste Wunde brennt? Ach, Polen kennt sein viertes Regiment! Ade, ihr Brüder, die zu Tod getroffen an unserer Seite dort wir stürzen sahn! Wir leben noch, die Wunden stehen offen, und um die Heimat ewig ist's gethan; Herr Gott im Himmel, schenk' ein gnädig End' uns letzten noch vom vierten Regiment! —

9. Unser Vogtland - S. 120

1899 - Leipzig : Dürr
— 120 — 27. Die jetzigen Wewotjner des Wogttandes. 1. Wer die echten Vogtländer kennen lernen will, der muß hinaus in die vogtläudischeu Dörfer gehen; denn die Städte > welche alle Industrie treiben und sich in den letzten Jahrzehnten stark vergrößert haben, können jetzt deutsche Brüder aus allen Himmelsgegenden aufweisen. Die Vogtlän- dische Landbevölkerung jedoch zeigt noch in vielen Seiten ihres Lebens die alte, hergebrachte Art. Alle, die das Vogtlaud durchwandert haben, be- stätigen es, daß sie dort einen kräftigen, genügsamen und fleißigen Volks- stamm mit • biederem, offenen und treuherzigen Wesen kennen gelernt haben. Ter Vogtländer hängt an seiner Heimat mit großer Liebe, ja er läßt sich oft dadurch so weit fortreißen, daß er die Vorzüge anderer Gegenden übersieht. Obwohl das Vogtland nun schon seit ungefähr 4 Jahrhunderten zu Sachsen gehört, nennt er sich immer noch mit einem gewissen Stolze einen Vogtländer. „Wir Vogtländer", oder „bei uns im Vogtland", solche Redensarten hört man häufig und überall. Die Liebe zum Alten, der Hang zum Hergebrachten zeigt sich in mancherlei Sitten und Gebräuchen, die man noch heute im Volke findet. Zu Martini (10. November) werden noch „Martinshörnchen" gebacken. Am Andreasabende (29. November) kommt der Knecht Ruprecht mit der Rute und einem Sack voll Nüssen. Bei Hochzeiteu wird uoch gepoltert. Manche wollen am Andreasabende und am Sylvester durch Bleigießen oder, indem sie einen Pantoffel hinter sich werfen, oder aus den Träumen in den 12 Unternächten n. dergl. die Zukunft erfahren. Zn Ostern holt man aus Bächen und Flüssen früh vor Sonnenaufgang Wasser, dem man besondere Heilkraft zuschreibt. Der Kirchsteig muß über das Wasser führen. Ganz zufällige und von dem gewöhnlichen Menschen gänzlich unbeachtete Dinge werden oft abergläubisch gedeutet. Wem z. B. eine Spinne am Morgen erscheint, dem bringt sie Kummer und Sorgen; am Abend dagegen ver- kündet sie Glück und Freude. Dieselbe Vorbedeutung hat das Niesen. Wer auf seinem Wege Schafe zur Rechten erblickt, fürchtet Unglück; znr Linken aber lassen sie Gutes oder Angenehmes erwarten. Schafe zur Rechten, giebt's 'was zu fechten; Schafe zur Linken, wird Freude uns winken. Wenn sich die Katze putzt, dann ist Besuch zu erwarten. Wem eine Katze über den Weg läuft, dem steht au dem Tage noch ein Unglück bevor. Ge- fuudenes Eisen bringt Glück. In dem Hanse, auf das sich eine Krähe setzt, stirbt bald jemand. Manche glauben auch noch, daß man Krankheiten „ver- sprechen" oder „verthuu" könne. All dieser Aberglaube ist uoch eiu Rest von dem Heidentums unserer Vorfahren, den das einfache Landvolk bis aus unsere Tage bewahrt hat. Eine uralte deutsche Sitte sind auch die Walpurgisseuer, die man noch heute auf vogtländischen Höhen erglühen sieht, und die zur Austreibung der Hexen angezündet wurden. Freilich sind viele von diesen abergläubischen Gebräuchen anch anderwärts zu finden. 2. Eine weitere Eigentümlichkeit des Vogtländers ist seine Sprache. Tie Vogtländische Mundart klingt hart und rauh, und erst bei näherer Be- trachtung zeigen sich ihre Schönheiten, ihre reiche Gliederung, ihr Wohlklang.

10. Unser Vogtland - S. 124

1899 - Leipzig : Dürr
Eier ausbrütet, sein bester Freund. Von diesem merkwürdigen Vöglein geht eine schöne Sage, welche Julius Mosen in einem herrlichen Ge- dichte behandelt hat. Man erzählt, der Vogel habe seinen krummen Schnabel und die roten Blutstropfen auf feinem Gefieder von dem ver- geblichen Bemühen erhalten, dem am Kreuze blutenden Erlöser die Nägel aus den durchstochenen Händen zu ziehen. In der Schönecker Gegend ist der Kreuzschnabel der häufigste Stnbengenosse der Bewohner; denn er heilt uach dem alten Volksglauben die Gicht und das Reißeu. Mau glaubt, daß er diese Krankheiten aus dem Körper der in seiner Nähe Weilenden in sich aufnimmt und dadurch den Kranken rettet, während er selbst nach und nach hinsiecht und stirbt. — Ein lieber Freund des Vogtländers ist auch der Kuckuck. Wer ihn zum ersten Male im Jahre hört, klopft an seine Geldtasche, um das gauze Jahr hin- dnrch immer viel Geld zu haben. Man fragt ihn, wie lange man noch leben werde, und durch sein Rnfen giebt er die Zahl der Jahre an. — Von den Schwalben sagt man, sie bringen dem Hanse Segen, an oder in welchem sie ihr Nest bauen, besonders schützen sie es vor dem Feuer und vor dem Blitze. Man hütet sich daher, mit ihnen sein Glück zu ver- treiben. 5. So sieht man denn, wie innigen Gemütes, von welch gutem Kerne der Vogtländer ist, trotzdem er dem Fremden derb und rauh, ja oft abstoßend erscheint. Wer allerdings den Vogtländer nur im Wirtshause zu sehen Gelegenheit hat, wer da hört, wie sich Freunde und Bekannte — was freilich nicht schön ist — mit oft recht wenig schmeichelhaften Titeln begrüßen, der wird sich einen vollständig falschen Begriff von ihm machen. Um ihn ganz kennen zu lernen, muß man sein Familienleben belauschen, muß die aufopfernde Liebe der Familienglieder untereinander sehen, muß ihre Lieder hören, ihren rechtschaffenen, biederen Charakter kennen lernen. Mit dem rauhen Außenwesen des Vogtländers hängt eine andere Eigenart zusammen, das ist seine Geneigtheit zur Selbsthilfe. Ob diese Eigenschaft in der Zeit sich entwickelt hat, als noch Slaven und Deutsche nebeneinander wohuteu und Reibereien und Schlägereien im kleinen und großen sehr oft vorkanien, oder ob sie ein noch älteres Erbteil des Stammes der Franken ist, wer vermag das zu sagen? Thatsache ist es, daß der Vogt- länder lieber selbst mit eigener Hand ablohnt, als daß er vor den Gerichten Klage führt. Doch ist der Vogtländer in diesem Stücke lange nicht so schlimm wie sein Ruf; auch find die Gewaltthätigkeiten sehr stark im Abnehmen be- griffen, seitdem die Gerichte mit voller Strenge dagegen einschreiten. Eine andere Eigenart des vogtländischen Volkscharakters ist das Miß= trauen, welches man zwar bei allen ländlichen Bewohnern von ganz Deutschland antrifft, das aber kaum irgendwo so stark cutwickelt ist wie im Vogtlande. Es ist vielleicht eiue Folge des Abhängigkeitsverhältnisses vom Rittergutsbesitzer, dem „Herrn", wie derselbe hente noch überall kurz heißt, und dereu es auf dem kleinen Räume 120, in manchem kleinen Dorfe oft zwei giebt. Bis in die vierziger Jahre waren die Leute diesem Herrn zum Fronen verpflichtet und überhaupt ganz und gar von ihm abhängig, ja manche sind es in gewisser Hinsicht heute noch. Die Rittergutsbesitzer ließen durch ihre Gerichtshalter die Rechtspflege in ihrem Namen ausüben. Dabei mag dem Volke wirklich gar oft berechtigter Grund zu Klagen gegeben
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