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1. Neuere Geschichte - S. 41

1869 - Mainz : Kunze
41 Geographisches Bild der Scandinavischen Halbinsel. 2. Schwedischer Krieg 1630 — 1632. Aus Schwedens Vorgeschichte: Gustav Erichson Wasa (1523—1560) hatte zugleich Schweden von der dänischen Herrschaft befreit und somit die Calmarsche Union (von 1397) gesprengt, seine Dynastie erblich gemacht (1544) und die lutherische Reformation begründet. Seine Nachfolger eroberten zu dem längst erworbenen Finnland Theile von Esth- und Livland. Gustav Wasas Enkel Sigismund wird von Polen (seit 1572 völliges Wahlreich) 1587 zum König gewühlt, von Schweden aber nach dem Tod seines Vaters, da er katholisch war, als König nicht anerkannt, vielmehr sein Oheim Karl 1599 mit der Regentschaft, ■— die sich 1604 in das Königthum verwandelte — betraut. Im Kriege gegen Polen eroberte er auch die oben er- wähnten, in Sigismunds Besitz gebliebenen Ostseelünder. Ihm folgt sein Sohn Gustav Ii Adolf (1611—1632). Gustav Adolf ist geboren 1594 zu Stockholm vou einer deutschen Mutter, Prinzeß vou Holstein; früh reif und nt die Geschäfte eingeweiht, vielseitig ge- bildet, Kenner der beiden alten Sprachen, im völligen Besitz von fünf neueren (außer seiner Muttersprache des Deutschen, Holländischen, Französischen, Italie- nischen) bekannt auch mit der russischen und polnischen. Sein Gegner, der Kar- dinal Caraffa über ihn: Orwtavus rex cui parem Suecia nullum, Europa paucos dedit. Er erwarb von Rußland 1617 Jngermannland und Karelen, später im Waffenstillstand von Altmark 1629 bedeutende 1629 Ostseeplätze von Preußen und Polen, das Wallenstein durch ein Hülfscorps unter Arnim unterstützt hatte*) und Spanien durch einen Seekrieg an der Schwedischen Küste unterstützen wollte. Anfang der gemeinschaftlichen Politik Schwedens und Frankreichs (unter Richelieu), das zwischen Polen und Schweden vermittelt, um das letztere zum Kampfe gegen den Kaiser frei zu machen und diesen dadurch voll Italien, (dem Mantuanischen Erb- folgekrieg), und einem beabsichtigten Angriff gegen Frankreich ab- zuziehen. -— Drei Hauptgründe bestimmten Gustav Adolf Zum Eingreifen in den deutschen Krieg: das Interesse seiner Ver- wandten, der damals lioch vertriebenen Herzoge von Mecklenburg; sein Widerstand gegen des Kaisers Machterweiterung an der Ost- see, die Gefährdung des deutschen und nordischen Protestantismus. *) Die, c v ft e Hülfe sandte Ferdinand den Polen bereits 1627 unter dem Herzog von Holstein.

2. Neuere Geschichte - S. 65

1869 - Mainz : Kunze
65 Dort die mörderische, aber unentschiedene Schlacht bei Senefi6?4 (Condé gegen Oranien). Am Oberrhein Verwüstung der Pfalz durch Türenne, der bei Sinzheim (in Baden) siegt, bei Enzheim unentschieden1674 kämpft, bei S aßb ach (in Baden) füllt. 1075 Zwei Diversionen: a. zu Land zieht der Einfall der Schweden in die Marken den Kurfürsten vom Mittelrhein in feine Stammlande. Sein Sieg bei F ehr bellin 1675, Er- obernng von Schwedisch-Pommern. b. zur See: Abfall Messinas von Spanien. Des großen holländischen Seehelden de Ruyter Tod bei dieser Stadt; die 1670 französische Flotte unter Duquesne überlegen. Der Friede zu Nymwegen 1678 von Ludwig mit Holland und Spanien, 1619 mit Kaiser und Reich geschlossen, — beschleunigt durch ein Bündniß Hollands und Englands 1678. Holland hat keine Verluste; Spanien tritt die Franche Comté und bedeutende nieder- ländische Besitzungen ab, der Kaiser Freiburg im Breisgan gegen die Rückgabe von Philippsburg an das Reich. Lothringen bleibt den Friedensbedingungen zuwider in Ludwigs Händen. Brandenburgs Separatfriede:! zu St. Germain en Laye, 1679 in dem es, von seinen Verbündeten im Stich gelassen, das eroberte Schwedisch-Pommern zurückgiebt. — Iii. Krieg gegen die Alliierten von Augsburg 1688—1697. V 0 r b e r e i t e n d e E r e i g n i s s e: a. Ludwigs rechtlose chambres de réunions in Metz, Besancon und Breisach, von denen außer mehreren deutschen Reichsständen besonders Spanien, Holland und Schweden (dessen König Karl Xi von Pfalz-Zweibrücken) betroffen werden. b. Widerstandslose Uebergabe der von Kaiser und Reich im iesi Stich gelassenen Reichsstadt Straß bürg an Louvois. c. Kaiser Leopold, durch einen Ungarnausstand und einen 1682 wieder ausgebrochenen Türkenkrieg, den letzten Offensiv- krieg der Osmanen, beschäftigt, — Belagerung des von Stahremberg vertheidigten Wien durch den Großwesir Kara Mustafa, Rettung durch den Polenkönig Johann Svbieski und den Herzog Karl von Lothringen 1683 — schließt mit Ludwig 1083 zu Regensburg einen 20jährigen Waffenstillstand, nach welchem die bis 1681 vorgenommenen Reunionen provisorisch bei Frank- i68i reich bleiben sollen. H e r b st, historisches Hülfsbuch Iii, 5

3. Neuere Geschichte - S. 122

1869 - Mainz : Kunze
122 Diese in Verbindung mit anderen Beleidigungen (z. B. Nichtanzeige der Bildung des Rheinbundes u. a.) für Preußen Lu8u8 dölli. Von Schlesien (Hohenlohe) Westfalen-Hannover (Rüchel und Blücher) und vom Magdeburgischen (Braunschweig und Möllen- dorf) her vereinigten sich drei preußische Heere in Thüringen; Sachsen und Hessen-Cassel im Bunde mit dem sonst ganz isolierten Preußen. Drei französische und rheinbündische Heermassen, um etwa 57000 Mann überlegen, rücken, ohne vorhergegangene Kriegs- erklärung, aus Franken nördlich über den Thüringer Wald. Das il>. Oci. N^^ntgardegefecht bei Saalfeld (Tod des Prinzen Louis Ferdi- in Ocrnand von Preußen). Die vernichtende Doppelschlacht bei Jena und Vierzehnheiligen (Hohenlohe und Rüchel), bei Auer- städt (Brannschweig, zum Tod verwundet). Rückzug der aufgelösten Preußen nordwärts; Lossagung Sachsens von der preußischen Allianz*); allmähliche, meist schmachvolle Uebergabe der Festungen Erfurt, Spandau, Stettin, Küstrin, Magdeburg, Hameln, Glogau, Brieg, Schweidnitz, Danzig, — glorreiche Ausnahme der traurigen Regel Kolberg mit Nettel- beck und Gneisenau. Am 27. Oktober Napoleons Einzug in Berlin; Flucht der Königsfamilie nach Königsberg und Memel; Hohenlohes Capitulation bei Prenzlau; Blüchers Capitulation in Lübeck nach heldcnmüthiger Gegenwehr. Eingreifen Rußlands in den Kampf gegen Frankreich; 50000 Russen unter Bennigsen mit 25000 Preußen unter Lestocq ml der Weichsel; andere russische Rüstungen bereiten sich vor. Die Fortschritte der Franzosen durch eine polnische Erhebung in Südpreußen unterstützt. Der Winterfeldzug zieht sich nach Ostpreußen; die unent- schiedene Schlacht bei Preußisch-Eilau Februar 1807; Sieg der Franzosen bei Friedland im Juni. Umschlag der russischen Politik; Zusammenkunft der beiden Kaiser auf dem Memel; Friede zu Tilsit im Juli 1807. Hauptbedingungen: Abtretung der westlich der Elbe gelegenen preußischen Landestheile, aller seit 1772 erworbenen polnischen Territorien (diese als Kroßherzogthum Warschau an Sachsen), Danzigs als Freistadt; Anerkennung der Napoleoniden auf den *) Im Dezember 1806 Separatfrieden Napoleons mit Sachsen, dessen Kur- fürst den Königstitel annimmt.

4. Neuere Geschichte - S. 87

1869 - Mainz : Kunze
87 Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege und den schlesischen Kriegen. 1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen 1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken- krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716, Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro- witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch albanische und dalmatinische Plätze entschädigt. 2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car- dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717 Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua- druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8 Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng- lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares, erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter Erbansprüche hatte. 3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735 dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar- dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau- platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos; Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.) an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis- laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be- *) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater Ludwigs Xv von Frankreich.

5. Erdkunde - S. 162

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 162 — oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham". — Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel. — Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge- legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig. 2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.) ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow (175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und Wolle. Universität. 3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak- baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.), ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel- Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew (92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien. 4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste Stadt Litauens. 5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor- orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie. 6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa- Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels- platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt (60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat, rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. — Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten 283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee, wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 438

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
438 Die neue Zeit. Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde. 443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde. Anmerkungen. 1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 357

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 132. Die schweizerische Eidgenossenschaft. 357 schlossen Werner Stauffacher aus Schwyz, Waltherfürst aus Uri intb Arnold von Melchthal aus Unterwalden mit noch je 10 Geuosseu einen Bund zur Vertreibung der Vögte und zur Behauptung ihrer Freiheiten. Dies geschah in der Nacht des Mittwochs vor Martini 1307 ans dem Rütli, einer Matte am 1307. Vierwaldstätter See. Am Nenjahrstag wurden die Vögte verjagt und ihre Bürgen gebrochen, ohne daß Leben oder Eigentum weiter beschädigt worden wären. Albrecht wollte sich zwar an den Schweizern rächen, wurde aber ermordet, ehe er sich mit ihnen messen konnte. Heinrich Vii. dagegen bestätigte die Freiheiten der Waldstätten aufs neue und schützte sie, solange er lebte, gegen Österreich. Nach dessen Tode zog Leopold von Österreich, Albrechts I. toohit, mit großer Macht gegen die Schweizer, aber sein Heer geriet bei Morgarten in einen Hinterhalt und erlitt eine gewaltige Niederlage. Leopold mußte einen Waffen- 16.N0-stillstand eingehen und die drei Orte schlossen nun zu Brun neu einen ewigen Bund, dem bald mehrere Städte, zuerst Luzern, 1^5. beitraten. Siebzig Jahre verstrichen in kleineren Fehden, bis Leopold Ii., der Neffe des vorigen, im Verein mit 165 geistlichen und weltlichen Herren wieder den Versuch wagte, die österreichische Herrschaft herzustellen, aber bei Sempach mit seinem s. Juli stolzen Heere auch fein Leben einbüßte. 1386- 366) Ebensowenig glückte es Kaiser Friedrich Iii., die Schweizer zu unterwerfen. Er hatte von Karl Vii. von Frankreich 10000 Söldner begehrt, dieser aber 40 000 unter den Befehlen des Kronprinzen (Dauphin) gesandt (die Armag-naken). Die Eidgenossen schlugen bei Prattelen und Mutte nz zwei Heerhaufen und widerstanden am Siechenhaus zu St. Zakob au der Birs bei Basel den Hanptheeren, bis alle, mit Ausnahme von 17, die durch einen Zufall sich retteten, gefallen waren. Nun hielten Österreich sowohl als Frankreich für gut, mit den Schweizern Friede zu schließen, und letzteres nahm sogar Schweizer in seine Dienste. Dies aber zog der Eidgenossenschaft den Haß Karls des Kühnen von Burgund zu. Die Schweizer sahen voraus, daß ihnen mit dem gefürchteten Herzog der Kampf nicht ausbleiben werde, und fielen zuerst in das bnrgundische Gebiet ein. In drei großem Schlachten, bei Gr an so n, Murten und Na net), wurde Karl besiegt und bei 1476. Nancy blieb er auf dem Platze. Fortan ließ man die Eid-1477. genossenschaft in Ruhe, und die Unabhängigkeit der Schweiz nicht nur von Österreich, sondern auch vom Reiche, wurde im west-i«48. sälischen Frieden ausdrücklich anerkannt.

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 476

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
476 Die neue Zeit. dagegen der protestantische Professor Christian Thomasius in Halle. Die letzte Hinrichtung einer Hexe fand übrigens erst 1783 in Glarus statt. § 176. Deutschland nach dem dreißigjährigen Kriege. Leopold I. Türkenkriege. Französische und schwedische Kriege. (1657—1697.) 1657. 482) Nach zwanzigjähriger Regierung starb Ferdinand Iii. in einem Augenblicke, in dem Frankreich und Schweden aufs neue zum Sturze des habsburgischen Hauses sich vereinigt hatten. Beide Mächte wirkten deshalb dahin, daß die Kaiserkrone an das Haus Bayeru gelauge. Da aber der Kurfürst von Bayern dieselbe ausschlug, wurde Ferdinands Sohn, der junge König 1658-von Böhmen und Ungarn, Leopold I., erwählt. Dessen ganze 1705‘ Negierungszeit wurde von innern Streitigkeiten und auswärtigen Kriegen in Anspruch genommen. Znerst waren es die Türken, welche in Ungarn eingefallen waren und viele hundert Städte und Dörfer verwüstet hatten. Zwar wurden sie vorn kaiserlichen 1664.General Montecncnli bei St. Gotthard an der Raab geschlagen, behielten aber mehrere Festungen, namentlich Großwardein. Als bald darauf die protestantischen Ungarn Ursache zu haben glaubten, über Religionsbedrückung sich zu beschweren, rief ihr Anführer, der Graf Emmerich von Tökely, sogar die Türken zu Hilfe herbei. Diese kamen unter dem Großwesir Kara Mnstapha und drangen, ohne sich aufzuhalten, bis Wien vor, indem sie Deutschland gräßlich verheerten. Aber Wien verteidigte sich unter dem tapfern Kommandanten Ernst Rüdiger von Starhemberg auf das äußerste, und als die Not am größter: war. gelang es dem tapfern Könige von Polen, Johann Sobiesky, und dem kaiserlichen Feldherrn Karl von Lothringen, die Türken zu schlagen und^die Stadt zu 1683. entsetzen. Zwar dauerten die Kriege noch 15 Jahre, da die Türken an den rebellierenden Ungarn immer Unterstützung fanden. Doch wurden sie allmählich aus Ungarn zurückgedrängt, insbe-1687.sondere nachdem sie bei Mohacs von Karl von Lothringen, bei i69i. Sal an kernen von Lndwig von Baden und zuletzt bei Zenta 1697. von Eugen von Savoyen geschlagen worden waren. L>ie mußten 1699.den Frieden von Karlowitz eingehen, in welchem Österreich alles zurückerhielt, was es seit 260 Jahren an die Türken verloren hatte. Eine Wiederaufnahme der Feindseligkeiten führte i7i7.die Schlacht von Belgrad herbei, in welcher Prinz Engen, der Sieger von Zenta, ihre Macht brach.

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 478

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
478 Die neue Zeit. 1697.reich so erschöpft, daß der Friede von Ryswyk (Reisweik) zu stände kam. Ludwig gab alles zurück, was er außer dem Elsaß hatte, aber die Ansprüche auf die Pfalz mußten mit 300 000 Scudi abgelöst werden. Straßburg wurde „auf ewig" dem französischen Reiche einverleibt. Wer innerhalb Jahresfrist nicht französisch werden wollte, sollte auswandern. Anmerkungen. 1. Fehrbellin, Stadt in Brandenburg; Nymwegen, Stadt in der niederländischen Provinz Geldern; La Hogue, Vorgebirge bei Cherbourg im französischen Departement La Manche; Ryswyk, Dorf zwischen Delft und Haag in Holland. 2. Der Haß der protestantischen Ungarn ging so weit, daß sie unter Tökely mit den Türken vor Wien zogen. Der Großwesir Kara Mnstapha beschoß Wien vom 14. Juli bis zum 12. September und versuchte mehrmals, die Stadt durch Sturm zu erobern. Als aber alle seine Angriffe abgeschlagen wurden und er am 12. September den Leopolds- und Kahlenberg von Waffen blitzen sah, geriet er in solche Wut, daß er 30 000 christliche Gefangene, Männer, Weiber, Greife und Kinder, niedersäbeln ließ'. Die verbündeten christlichen Heere errangen einen glänzenden Sieg, obwohl sie nur 40 000 Mann stark waren, während das Heer der Türken und Ungarn 200 000 Mann zählte. Unter den christlichen Führern befanden sich auch die beiden nachher so berühmt gewordenen Feldherren Ludwig von Baden (der Türken-Louis) und Eugen von Savoyen. Kara Mustapha wurde nach seiner Heimkehr auf Befehl des Großsultans erdrosselt. 3. Ludwig Wilhelm, Markgraf von Baden, war der Sohn Ferdinand Maximilians von Baden-Baden und der Luise Christiane von Savoyen, geb. zu Paris am 8. April 1655. Nachdem er unter Monte-cuculi und dem Herzog von Lothringen gegen Turenne gekämpft, wurde er durch den Frieden von Nymwegen regierender Markgraf von Baden-Baden und trat zugleich als Feldmarschall-Leutnant in kaiserliche Dienste Er war der Schrecken der Türken, die er aus Ungarn und Siebenbürgen hinauswarf und selbst über den Balkan verfolgt hätte, wenn er unterstützt worden wäre. So siegreich er in seinen Mannesjahren kämpfte, so konnte er doch mit der Reichsarmee, die er kommandieren sollte, nicht viel ausrichten. Doch erlitt er nie eine namhafte Niederlage. Er starb zu Rastatt am 4. Januar 1707. — Eugen, Prinz von Savoyen, „der edle Ritter", wurde am 18. Oktober 1663 geboren. Seine Mutter war die Nichte des Kardinals und französischen Ministers M a= zarin, und so kam er an den französischen Hof. Wegen unansehnlicher Gestalt war er zuerst für den geistlichen Stand bestimmt, aber Krieg und Schlachten zogen ihn mehr an, als die theologischen Wissenschaften.,, Da ihn Ludwig Xiv. im Heere nicht anstellte, so wandte er sich nach Österreich, wo er gut aufgenommen wurde. Man nannte ihn zwar den kleinen Kapuziner, aber er flößte bald Respekt ein, da er unter dem Kommando Ludwigs von Baden die glänzendsten Waffenthaten ausführte. Namentlich berühmt machte ihn der Sieg bei Zenta, wo die Türken in zwei Stunden 30 000 Tote und 6000 Gefangene zurückließen, und die Wiedereroberung von Belgrad, wo er die Festung vor sich und den Großwesir Ali mit 200 000 Mann und 170 Ge-

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 633

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 227. Österreich. 633 Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.: Anmerkungen. 1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848). 2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift. 3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden. 4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten. 5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen. Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27
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