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1. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

2. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

3. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

4. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

5. Erdkunde - S. 130

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 130 — vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so gesegneten Landstrich macht. Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt. In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen- weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas". B. Die eigenttiche Kalöinset hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an. Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel. Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin. Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna fast 3300 m hoch. Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen aus, so die toskanische, die römische, die apulische und die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa", ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen. Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die

6. Erdkunde - S. 242

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 242 Die Hauptstadt Buenos Aires (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 745 000 E. und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (45 000 E.), ein neu angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (94000 E.) und Cordoba (48000 E.). Tie Republik Paraguay (253000 qkrii und 1:2 Million durchweg katholische Einwohner, Weiße, Mischlinge und Indianer) ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blatter einer Stechpalmenart), der in Südamerika statt des chinesischen Thees ge- braucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (24 000 F.). Tie Republik Uruguay (179 000 qkm, 840000 katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet vom Urnguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils Grasland, mit ansgedehnter Vieh- zucht. Die Produkte der Rind Viehzucht bilden fast ausschließlich den Gegenstand des Ausfuhrhandels. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Liebigsche Fleischextrakt, d. i. verdichteter Rindfleischsaft. Außerdem werden noch Straußenfedern und Getreide ausgeführt. Die Hauptstadt Montevideo an der La Plata-Mündung (250 000 E.) ist anch der wichtigste Handelsplatz. Die Republik Chile (776 000 qkm, 3 300 000 fast durchweg katholische Einwohner, del Abstammung nach zumeist Kreolen und Mischlinge) erstreckt sich als ein über 4000 km langer Küstenstreifen von der Südspitze Amerikas bis Peru. Der Bodengestalt nach besteht Chile aus einen1 schmalen Küstensa um und dem Gebiete der Kordilleren, die in Chil^ ihren höchsten Gipfel haben. — Die Vegetation ist im mittlere» und südlichen Teil des Landes sehr reich. Außer deu einheimisches

7. Erdkunde - S. 190

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 190 — Kaukasien liegt zu beiden Seiten des Kaukasus, der als ein wildes, schwer überschreitbares Gebirge sich vom Schwarzen bis zum Kaspischen Meere erstreckt. Der Elbrns ragt 5600 m hoch empor. Nordkaukasien ist vorherrschend Steppenland, Süd kau- kasien hat mildes Klima und reiche Vegetation. — Die 9 Mil- lionen Einwohner gehören verschiedenen Stämmen an, unter denen die Tscherkessen und Georgier durch Körperschöuheit hervorragen. Tiflis (161000 ($.) ist eine wichtige Handelsstadt. — Eine Eisenbahn verbindet es einerseits mit Baku (112 000 E.) am Kaspischeu Meere, in dessen Nähe sehr ergiebige Petroleumquelleu sind, andererseits mit dem Hafen Batum am Schwarzen Meere. Westturkestau (Turan) ist teils öde Sandwüste, teils Steppen- land, dessen Bevölkeruug zum Nomadeuleben gezwuugen ist; nur einige Oasen und Gebirgsthäler zeichnen sich durch Fruchtbarkeit aus und liefern hauptsächlich Seide und Baumwolle. Rußland beherrscht den größten Teil. Sitz der Regierung ist die Stadt Taschkent (156 000 E.) am Fuße des Tienschan. Wichtige Handelsplätze sind: Samarkand (55 000 E.) und Kokaud (82 000 E.). Die Chauate Chiwa und Buchara mit den gleichnamigen Hauptstädten steheu unter russischer Schutzherrschaft. Nordasien. Ganz Nordasien wird von der russischen Provinz Sibirien ein- genommen, welche sich vom Ural bis zum Großen Ocean erstreckt. An Größe (12^ Millionen qkm) übertrifft Sibirien ganz Europa; dagegen zählt es kaum 6 Millionen Einwohner. — Der west- liche Teil ist Tiefebene, der östliche Gebirgsland. Mehr als die Hälfte der uugeheueru Bodenfläche ist nicht anbaufähig. — Die einheimische Bevölkerung sind mongolische Nomaden. Die europäischeu Einwohner sind russische Ansiedler oder verbannte Verbrecher und dereu Nachkommen. Die Hauptprodukte Sibiriens sind: wertvolle Pelze, Holz und Getreide, an Mineralien besonders Gold und Graphit, außerdem

8. Erdkunde - S. 178

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 178 — Herrschende Religion ist zur Zeit noch eine Art Bnddhis- mns. Das Christentum war schon um die Mitte des 16. Jahr- Hunderts vom hl. Franziskus Xaverius eingeführt worden und hatte sich weit ausgebreitet. Im 17. Jahrhundert wurde es aber durch heftige Verfolgungen ganz ausgerottet. Nunmehr dringt es wieder mit unaufhaltsamer Kraft vor. Japan ist seit 1889 eine konstitutionelle Monarchie. Der Kaiser (Mikado) ist weltliches und geistliches Oberhaupt. Die wichtigsten Städte sind: Tokio (Mddo) auf der Jusel Nippon mit 1300 000 ©., die Hauptstadt Japans. Da bis Tokio größere Seeschiffe nicht ge- langen können, entstand der Vorhafen Iokohama (180 000 (£.), der wichtigste Handelsplatz Japans. — Kioto (340000 E.) ist Hauptsitz der japanischen Industrie. — Osaka (510000 E.), die Seehandelsstadt für Kioto. —- Ein wichtiger Ausfuhrhafen ist Kobe (Hiogo), 185 000 E. — Nagasaki (72 000 E.) auf Kiuschiu ver- mittelt hauptsächlich deu Verkehr mit Chiua. Z ü d a s i e n. Hinterindien. Die reich gegliederte Halbinsel wird von mehrereu parallelen Gebirgen in nordsüdlicher Richtuug durchzogen, zwischen denen tief eingeschnittene Längsthäler liegen, die von mächtigen Strömen bewässert sind: dem Mekong, Menam, Saluen und Jrawadi. Das Klima der ganz in der heißen Zone liegenden Halbinsel ist feuchtwarm. Tier- und Pflanzenwelt sind im allgemeinen wie in Vorder- indien (siehe S. 179). Von besonderer Wichtigkeit ist der Teak(tik)- bäum, der das beste Schiffsbauholz giebt, und der Guttaperchabaum. Das Mineralreich liefert gutes Zinn und herrliche Edelsteine. Der größte Teil der Bevölkerung, die sogen. Jndochinesen, ist mongolischer Rasse. Von sämtlichen Ländern der Halbinsel ist gegenwärtig nur noch unabhängig

9. Geschichte des Mittelalters - S. 11

1870 - Mainz : Kunze
11 die Allmutter, Ideal edler Frauen, Beschützerin der Ehen, des Hauswesens, der weiblichen Arbeiten. Donar (altn. Thor), Sohn Wuotans und der Erda, der Tochter eines Dursen (Riesen), der Donnergott, in der Faust den Hammer tragend, mit dem der Blitz einschlägt; mit langem rothem Bart, auf einem mit Böcken bespanntem Wagen fahrend; Vorsteher des geordneten Anbaus der Erde. Fuchs und Eiche ihm heilig.— Ziu (Zio), auch Er oder Ir (vgl. vaqtjq und Eresburg) der einhändige Kampfesgott. — Den Ansen gegenüber stehen die Dursen, die Schaar der niederen Gottheiten, der den Menschen feindlichen Riesen, Reprä- sentanten übermäßiger Naturkräfte. Zn ihnen gehört Lohho (altn. Loki), der verneinende Geist, der die Abnahme des Lichtes, das leise Verderben bezeichnet. Seine Tochter Hela, die Hehlende, die Göttin der Unterwelt, in deren Reich alle ohne Heldentod Verstorbenen kamen. Von dem Bund der Dursen und ihrem finsteren Reich geht der Weltbrand (Muspilli), das jüngste Gericht des germanischen Heidenglaubens ans. Die Menschen- und Götterwelt geht darin unter, aber eine verjüngte, gereinigte geht hervor; ihre Wohn- stätte auf einer immergrünen Meeresinsel; Hel der Ort der Qual für die verdammten Geister. B. Der altgermanische Staat. Vielheit der Stämme; so viel Stämme, so viel Staaten. Große Einfachheit der ältesten staatlichen Einrichtungen, die einen doppelten Zweck haben: Schutz und Trutz gegen den äußeren Feind; Frieden im Inneren (d. h. Schutz von Person und Eigen- thum). Der Ackerbau bei allen Stämmen bekannt, Abneigung gegen Städteleben; Ansiedlung in Höfen, höchstens Dörfern. Stände des Volkes: Edle, Freie, Freigelassene, Sclaven. Die adlichen Geschlechter waren in höherer Würdigkeit anerkannte Ge- schlechter, doch ohne höheres politisches Recht. Die Sclaven waren Kriegsgefangene, Uebelthüter oder solche, die sich von einer Schuld nicht lösen konnten. Sie waren rechtlos, wurden aber menschlich behandelt; eigne Wohnung und Besitz. Freiheit nnb Grundbesitz die Bedingung dertheil- nahme am Staat und am Heeresdienst. Die Verfassung war anfangs der Regel nach demokratisch d. h. die Volksgemeinde d. i. die Genossenschaft der durch Grund-

10. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 8

1878 - Mainz : Kunze
Tode folgte 975 die Trennung des Reichs in den Süden Juda und den Norden Israel. Das letztere Theilreich fiel zunächst den Assyrern, das erstere, welches den Glauben an den einen Stammgott Jahve reiner bewahrt hatte, den Babyloniern als Deute zu. In der Verbannung an die Ufer des Euphrat geschleppt verloren sie, durch Propheten getröstet, die Hoffnung auf die Rückkehr nach Zion nicht, die sich unter persischer Herrschaft verwirklichte. § 4. Kleinasien. Zwischen dem Pontos im Norden, dem griechischen Archipel im Westen und einem andern Theile des Mittelmeers im Süden erhebt sich von schmaler Küstenniederung umsäumt das Plateau von Kleinasien. Im Osten schneidet das armenische Hochland und der Oberlauf des Euphrat dasselbe vom asiatischen Kontinente ab. Von Süden drängten syrische, von Norden kaukasische Völkerschaften in das Land, um sich theils mit einander zu Mischvölkern zu vereinigen, theils unvermittelt neben einander zu bestehen. Die wichtigsten Nationen sind die Dar-daner am Hellesponte, die Lyder, deren Reich sich zur Zeit seiner höchsten Blüte über Phrygien hinaus bis zum Halys (Kisil Jrrnak) erstreckte, die Lykier in der Südostecke, die Ki-liker im Süden. Die Hauptstadt der Dardaner Troja oder Ilion ist berühmt geworden durch den von der Sage ausgeschmückten zehnjährigen Krieg gegen die Hellenen, der durch den Einzelsieg des Achilleus über den wackeren Hektor zu Gunsten der letzteren entschieden wurde. Die Lykier waren als kühne Seeräuber von den Aegyptern, von welchen sie L e k a genannt wurden, gefürchtet; trotzdem waren sie schon frühe im Besitze einer nicht unbedeutenden Kultur und scheinen auf die griechische wesentlichen Einfluß geübt zu haben. Auch die lydischen Herrscher, besonders der reiche Krösus, kamen vielfach mit den Griechen in Berührung und zwar in freundliche. Der genannte König besaß die Kühnheit dem persischen Eroberer Kyros amhalys im Kampfe gegenüberzutreten.
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