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1. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

2. Neuere Geschichte - S. 53

1869 - Mainz : Kunze
53 ,Tyrannen, Verräther, Mörder und Feind des Gemeinwesens'; seine Hinrichtung am 30. Januar 1649. 3. Die Republik. a. unter dem Parlament 1649—1653. Bald nach des Königs Tod Abschaffung des Königthums und des Oberhauses; — das Unterhaus und ein Staatsrath an der Spitze der Republik. Den Widerstand gegen die neue Ord- nung der Dinge in Irland und Schottland schlägt Cromwell nieder. Furchtbare Kriegführung gegen Irland, wo Stammes- haß, religiöse Feindschaft und der politische Gegensatz zusammen- wirkten, durch Cromwell als Generalgouverneur 1649—1650, die Unterwerfung vollendet durch Jreton bis 1652. Karl Ii, gleich nach seines Vaters Untergang in Schott- land zum König ausgerufen, geht von Holland dahin, wird ge- krönt Neujahr 1651, aber von Cromwell bei Dunbar 1650, und Worcester 1651 geschlagen und flüchtig. Georg Monk bleibt mit englischen Truppen in Schottland zurück. — Festere Einigung der drei Reiche; Amnestie 1652. Stellung der jungen Republik zum Ausland: Nach Ueberwindung ihrer Feinde im Innern wird die Republik bald auch nach Außen mächtig, namentlich durch die Entwickelung ihrer Seemacht, die Robert Blake zunächst gegen die Piraten der Stuart'schen Partei siegreich wendet. In Folge der Navi- gationsacte 1651 geräth der Staat in einen mehrjährigen1651 (1651—1654) Krieg mit Holland, dessen Uebergewicht zur See mit Erfolg bekämpft wird. Sieg Blakes über Tromp und de Ruhter bei Newport 1653. Im Frieden müssen bie1g53 Niederlande die Stuarts des Landes verweisen und die Staaten von Holland und Westfriesland das Haus Oranien öou der Statthalterschaft ausschließen. Das kleine oder Barebone-Parlament: Von der Armee, die den König und das Haus der Lords gestürzt hatte, gieng nun auch die Sprengung der Reste des langen Parlaments aus. An seiner Stelle das sogenannte Barebone-Parlament (nach einem der Hauptmitglieder benannt) aus sogenannteil Heiligen, das aber auch, da seine Beschlüsse die Grundlagen des Staats bedrohten, halb freiwillig, halb von Cromwell gezwungen sich auflöst.

3. Neuere Geschichte - S. 62

1869 - Mainz : Kunze
62 seits seine siegreiche Bekämpfung der wiederholten Adelsaufstände, und der politischen Macht der Hugenotten, denen er ihren Haupt- sicherheitsplatz St. Rochelle trotz englischer Hülfsversuche 1628 nahm, doch den Besitz ihrer Güter und freie Religionsübung be- ließ; andererseits jetit Antheil an dem dreißigjährigen Kriege (s. oben S. 39) und seine Kämpfe gegen Spanien in Italien und den Niederlanden. Offener Ausbruch des vierundzwanzig- jährigen Krieges gegen Spanien 1635; während desselben groß- artige Entwickelung der französischen Seemacht durch Richelieu; Eroberung spanischer Colonien in Westindien. 3. Mazarin (Giulio Mazarini), Richelieus (von diesem selbst noch empfohlener) Nachfolger in der Leitung des Staates während Ludwigs Xiv Minderjährigkeit, der Regentschaft der Königin Anna und während der ersten Jahre von Ludwigs Xiv Großjährigkeit 1643—1661, — nicht von seines Vorgängers Kraft und Größe, aber der gewandteste und erfahrenste Diplomat seiner Zeit. Seine Politik folgt Richelieus Grundsätzen; hat mit Volks- und Adelsanfständen im Innern zu kämpfen und setzt den Krieg gegen Spanien fort. — Der Widerstand des Pariser Parlaments gegen den zuneh- menden Steuerdruck, die Verhaftung zweier Parlamentsräthe und die Opposition des hohen Adels gegen Mazarins Regiment führte 1648 zu den sogenannten Unruhen der Fronde, an deren Spitze der Coadjutor von Paris, Gondi, Cardinal von Retz stand. Bald darauf überwarf sich Mazarin mit Ludwig Ii Herzog von Enghien, Prinzen öcnt Conds, dem größten Feldherrn seiner Zeit, und verbindet sich, um diesen Gegner zu stürzen, mit den Frondeurs. Gefangennehmung Condss und seines Bruders, des Prinzen von Conti 1649. Doch ihre Partei setzt Mazarins Absetzung durch 1651, der sich nach Deutschland zurückzieht, während Conds nach Paris zurückkehrt. Condss Kampf gegen den nun großjährigen Ludwig Xiv 1652, Mazarins Rückberufung; Uebertritt (Heinrich de la Tour d'auvergne, Vicomte de) Turennes von Condss Partei auf die Seite des Königs. Eine Volksbewegung in Paris zu Gunsten des Königs zwingt Conds, die Stadt zu verlassen; er stellt sich an die Spitze der spanischen Heeresmacht. So fällt der Aufstand der französischen Großen mit dem Spanischen Krieg zusammen.

4. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

5. Neuere Geschichte - S. 124

1869 - Mainz : Kunze
124 Portugals gegen Abtretung des im Lüneviller Frieden gewon- nenen Kölligreichs Etrurien erhalten. Etrurien wird französisch, von Portugal nichts spanisch. Treulos erzwungene Abdankung der bourbonischen Königs- Mai 18^*8 fcnrtiiie in Bayonne; Joseph Napoleon, bis dahin König von Neapel (das Joachim Murat*), Napoleons Schwager, erhielt), nun Köllig von Spaniell, durch eine französische Armee gestützt. Diese Gewaltthaten das Signal zum Volksaufstand. ■— Napoleons kurz vorhergegangene Angriffe gegen den Papst erhöhten nur die religiöse Begeisterung. Guerillaskrieg. Uebergabe von 20000 Fran- zosen bei Bahlen. Gleichzeitiger Aufstand in Portugal, von England unterstützt: Sir Arthur Wellesley mit 30000 Eng- ländern siegreich bei Vimeira, Räumung Portugals nach der Convention von Cintra. Die Franzosen aus das Land zwischen Pyrenäen und Ebro beschränkt. Spanien unter einer Centraljunta. Nach den raschen und glänzenden Erfolgen des spanischen Volkskrieges begann Napoleons überwältigende Rückeroberung. Im Osten sicher durch Preußens Fall, Rußlands Freundschaft (Zusamluenkunst der beiden Kaiser in Erfurt 1808) wirft er 250000 Mann nach der Pyrenüenhalbinsel. Nach 3 Siegen sein Einzug in Madrid. Von zwei Seiten kam Hülfe: indirecte, in- dem Oesterreichs Erhebung Napoleon nach Osten zog, directe, durch Englands kräftigen Beistand seit Januar 1809. Trotzdem auch die Provinzen nach mirthigster Gegenwehr — Saragossas Heldelikaulps Dezember 1808 bis Februar 1809 — allmählich unterworfen^ die Regentschaft (statt der früheren Central- junta) jahrelang in Cadix, bald auch der Sitz der Cortes (des Parlamentes), eingeschlossen, Portugal durch Massena bedroht. Der Retter Portugals und Spaniens Wellington. Sir Arthur Wellesley, nach dem Liege bei Talavera 1809 Lord Wellington, in einem Jahr mit Napoleon geboren, als zweiter Sohn des Grafen von Morniugton und Wellesley, wohnte 1791 dem Krieg in Flandern bei, 'seit 1797 unter seinem älteren Bruder Richard in Ostindien, im Kampf gegen Tippo Saib und die Mahratteu. Dies die Schule seiner militärischen Talente und seiner politischen Bildung; sein Wahlspruch: virtntis kortml eomes. Seit 1609 an der Spitze aller englischen Truppen aus der Halbinsel, portugie- sischer Generalissimus, später — 1811 — durch die Cortes zum Oberbefehls- haber auch der spanischen Truppen ernannt. *) Dessen Großherzogthum Berg kam au einen unmündigen Sohn des Königs von Holland unter der Bormundschaft Napoleons.

6. Neuere Geschichte - S. 29

1869 - Mainz : Kunze
29 Saiuovnl Graf ou Egmont, geboren 1521, alleiniger Erbe der großen Besitzungen seines von Maximilian zur Grafenwürde erhobenen Hauses, durch seine Schwester Schwager des Herzogs von Lothringen, selbst vermählt mit einer Schwester des Kurfürsten von der Pfalz, Ritter des Ordens vom golducn Vließ durch seinen Gönner Karl V, mit diesen! in Algier, Heerführer gegen Frankreich und Sieger bei Sr. Quentin (1557) und Gravelingen (1558), zum Statthalter von Flandern und Artois durch Philipp ernannt. Philipp de Monttnorency, Graf von Hoorn, unter Philipp Admiral der Niederlande. Philipp Ii (1556—1598) kehrt nach dem glänzenden Frieden nss mit Frankreich zu Chateau Cambresis 1559 aus den Niederlanden nach Spanien zurück, nachdem er gegen die Wünsche des hohen Adels, der für Christina, Herzogin von Lothringen, Karls V Nichte, war, seine Halbschwester Margaretha von Parma als Generalstatthalterin hinterlassen, ihr zur Seite als Hauptrathgeber den s. g. jüngeren (Anton Perenot) Granvella, Bischof von Arras, Sohn des vertrauten Rathgebers Karls V, des Nicolas Granvella, eitles Emporkömmlings aus niederem Bürgerstande. Gegen drei Punkte richtet sich nach des Königs Abreise zunächst die Opposition, die, vom hohen Adel ausgehend, all- mählich den niederen Adel, die Städte, das ganze Latid ergreift. 1. Gegen die spanische Besatzung von 3—4000 Mann, die Philipp beit Landesprivilegien zuwider auch nach Beendigung des Krieges mit Frankreich in den Niederlanden beließ. 2. Gegen den schon von Karl V gehegten Plan einer neuen Di öces aneint Heilung, indem an Stelle der vier bestehenden Bisthümer drei Erzbisthümer (Mecheln, Utrecht, Cambray) und 15 Bisthümer treten sollten. 3. Gegen Granvella persönlich, der, zum Erzbischof von Mecheln, d. h. zum Primas der niederländischen Kirche designiert und 1561 vom Pabst zum Cardinal ernannt, dem fürstenmäßigen Adel gegenüber immer hochfahrender auftrat. Endliche Einschiffung der Truppen. Aus der Verspottung i56i von Granvellas Prunkliebe durch die einfachen Livreen vieler Edelleute entsteht das niederländische Einheits- und Freiheits- symbol, das Bündel Pfeile mit der Umschrift ,eoneorcua res parvae crescunt1. Beschwerdeschrift des Adels über Granvella an den König 1562; die Statthalterin selbst für seine Entfernung; Satiren und Carricaturen gegen ihn; die hervorragendsten Mit- glieder im Staatsrath weigern sich, mit Granvella an den Sitzungen Th eil zu nehmend Endliche Abberufung 1564. 1564

7. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

8. Neuere Geschichte - S. 101

1869 - Mainz : Kunze
101 Vorspiele der französischen Revolution. Der Abfall der nordamerikanischen Colonien von England. 1775 — 1783. In Südamerika wurde nach Entdeckung der neuen Wett die europäische Cultur zuerst durch die romanische Nationalität in den Formen der katholischen Kirche und monarchischer Verfassung ver- breitet. In Nordamerika wurden allmählich germanisches Volks- thum, der Protestantismus und zuletzt demokratische Staats- sormen herrschend. Die Colonisation des Nordens gieng von England aus. Nach den ersten verunglückten Versuchen unter Königin Elisabeth (Sir Walter Raleigh) wiederholte neue und glücklichere unter Jacob I in Birginien. Das 17. Jahrhundert die Periode der englischen Staatengründungen auf der Ostküste N o r d a m e r i k a s. Handelsinteresse und religiös-politische Motive bilden in den Bürgerkriegen gegen die Stuarts und während der Cromwell'schen Republik den Hauptgrund von Ansiedlungen, — in den ersteren auswandernde Puritaner; unter Cromwell auch, aber weit schwächer, Royalisten (nach Birginien), Katholiken (nach Maryland). Ausbreitung der Colonisten im Kampf gegen Indianer, Hol- länder, (Neu-Amsterdam wird 1664 New-Iork) und Franzosen in Canada. Pennsylvanien durch William Penn 1682. Die Erwerbungen im 18. Jahrhundert, in den Friedensschlüssen von Utrecht und Paris, und die Blüthe Englands entwickelten die Bedeutung itub Handelsmacht der dreizehn nordamerikanischen Colonien; — Virginia, Maryland, Massachusets, Rhode Island, New-Hampshire, Delaware, Connecticut, New-Jersey, New-Aork, Süd- und Nord-Carolina tim 18. Jahrhundert getheilt), Penn- sylvanien, Georgien (seit 1732). Nach dem siebenjährigen Seekrieg mit Frankreich, der Eng- lands Staatsschuld ansehnlich vermehrt hatte, der erste Versuch des Mutterlandes, die nordamerikanischen Colonien zu besteuern durch die Stempeltaxe 1764, nach ihrer Zurücknahme 1766 durch eine Einsuhrsteuer ans Thee, Glas- und Farbewaaren. Allge- meiner Widerstand der Colonien gegen die Besteurung vom Mutterlande ans; Abrede, keine englischen Handelsartikel zu kaufen, namentlich in Massachusets. Vernichtung der von der ostindischen Compagnie eingeführten Theekisten im Hafen von Boston 1773.17

9. Neuere Geschichte - S. 102

1869 - Mainz : Kunze
102 Die Schließung des Hafens von Boston und die Vernichtung der Freiheiten von Massachusets durch das englische Parlament fuhrt zum ersten Congreß in Philadelphia 1774: Manifest über die Beschwerden der verbündeten Colonien. Das Parlament (gegen die Stimme des älteren Pitt) be- i77ü schließt 1775 gewaltsame Unterdrückung des Aufstandes (Lord North). Das Treffen beilexington zwischen englischen Truppen und neugebildeten Milizen (in Massachusets) eröffnete den Unab- hängigkeitskrieg. Washington tritt am 15. Juni 1775 als Oberbefehlshaber an die Spitze der Rüstung' n und bildet nach Auflösung der alten Milizen unter den größten Schwierigkeiten ein neues Heer, bald auch eine kleine Flotte. Georg Washington geboren 1732 zu Bridges-Creek in Virginien. Früh vaterlos, mit Vorliebe den mathematischen Studien zugcthan, dann Feld- messer; als 19-jähriger Jüngling Major in der Birginischcn Miliz, im Kampf mit Indianern uiffö (im siebenjährigen Krieg) Franzosen znnt ausgezeichneten Soldaten und Führer gereist; — am Ende dieses Kampfes Oberst. Durch Heirat und das Erbe eines verstorbenen älteren Bruders zu Grundbesitz (Mount Bernon) gelangt, lebte er im Frieden als Pflanzer und an den Provinzialständen Virginiens betheiligt. Als Congreßnritglied zu Philadelphia erhält er nun den Oberbefehl, den er ohne Gehalt annimmt, in jeder Hinsicht militärisch, politisch , und durch den Adel seiner Gesinnung die Seele dieses Krieges. Durch die Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 reißen sich die 13 Colonien vollends vom Mutterlande los und geben sich als Staatenbund eine selbständige Verfassung. Im Felde zeigten sich die ungeübten und der Kriegszucht ungewohnten Amerikaner im Jahre 1776 den Engländern (auch hessische Truppen unter ihnen) nicht gewachsen. Weihnachten 1776 Washingtons Uebergang über den Delaware der Wende- punkt. Die Capitulation eines englischen Corps unter Bourgohne 1777bei Saratoga (im Norden des Staates New-Iork) 1777. Diese Erfolge veranlaßten zuerst einzelne angesehene Fran- zosen (Lafa y ette)*), dann Frankreich selbst, sich der Amerikaner anzunehmen. Freundschafts- und Handelsvertrag des Congresfes mit Frankreich durch Franklin 1778, dem Spanien und die Niederlande beitreten. Benjamin Franklin geboren 1703 zu Boston üoit armen Eltern; Autodidakt, Buchdrucker und Schriftsteller schon in jungen Jahren, Ers.nder des Blitzableiters, Generalpostmeistcr aller englisch-amerikanischen Colonien. Beim *) Auch einzelne flüchtige Polen, darunter Koszinsko selbst, nahmen am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg Theil.

10. Neuere Geschichte - S. 103

1869 - Mainz : Kunze
103 Ausbruche des Zwistes Sigeut Pennsplvanieus iu England, als welcher er zur Rücknahme der Stempelsteuer beiträgt. Seit 1776 Gesandter des Eongrcffes am Hofe von Versailles. Vergebliche Friedensanträge Englands an diecolonien; Aus- breitung des Krieges über beide Indien und Afrika, wo sich die englische Seemacht meist überlegen zeigt. (Vernichtung der spa- nischen Flotte bei Cap St. Vincent 1780). Eine französische Flotte und Landtruppen nehmen am Kampfe in Amerika Theil 1778. Capitulation des englischen General Cornwallis bei I ork- tvwn (in Virginia) 1781. Diese Erfolge der Verbündeten und ein Ministerwechsel in England beschleunigen den Frieden zu Versailles 1783: Anerkenllung der Unabhängigkeit der 13 Staaten (circa 70000 Q.-M.) durch England; Frankreich, im Seekrieg mit England meist unglücklich, erhält doch seine verlorenen ostindischen Be- sitzungen, nebst Tabago und Senegal, Spanien Minorca und Florida zurück. Die neue Versassuttg der vereinigteu Staaten 1787; ein Präsident auf 4 Jahre gewählt (zuerst Washington von 1787-— 1797), der Congreß in Senat und Repräsentanten-Haus getheilt. Geographisches Bild Ostindiens mit eiwem Blick auf die geographische Gestaltung Asiens. Die Engländer in Ostindien: Die Verluste im Westen wurden den Engländern im Osten, durch ihre Ausbreitung in Ostindien ersetzt. Alls dem ersten Kein: ihrer dortigen Herrschaft, der 1600 gestifteten ostindischen Compagnie, entwickelte sich im 18. Jahrhundert durch die Austösuug des Mongolenreiches im nordwestlicheil Ostindien, durch das Sinkerl der holländischen und französischen Macht in Asien jenes mächtige Reich. Siegreiche Kümpfe mit Hyder Ali dem Sultan von Mysore und den Marotten (während des amerikanischen Unabhängigkeits- krieges), danrl mit Tipp o S aib, Hyder Alis Sohn, die mit der Eroberung eines großen Theiles des Reiches von Mysore endigten. Engere Abhängigkeit der ostindischen Compagnie von der englischen Regierung seit des jüngeren Pitt ,ostindischer Bill' 1784.
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