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1. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

2. Neuere Geschichte - S. 51

1869 - Mainz : Kunze
51 kirchliche Einheit der englischen Episkopalkirche ausgedehnt werden. Zu diesem Zweck: Veröffentlichung eines die Allgewalt der Bischöfe feststellenden kanonischen Gesetzbuches 1636 und Einführung einer neuen Liturgie 1637. Wilde tumuruarische Scenen in der Kathedrale von Edinburg während des Gottesdienstes; die Gährung ergreift das ganze Land; der Adel und die Geistlichkeit an der Spitze. Der Co venant 1638. Die schwankende Hal- tung des Königs ermuthigte zu immer weiter gehenden Forde- rungen, Mn wollte selbst die bischöfliche Würde aufheben. — Rüstungen der Schotten. Feldmarschall Lesley in schwe- dischen Diensten zum Feldherrn gebildet und aus Deutschland herübereilend, tritt an die Spitze von 20000 Mann. Nach an- fänglicher Vermittlung droht der Ausbruch des Kampfes. Das zur Geldbewilligung berufene sogenannte kurze P arlament ant- wortet mit Beschwerden und wird aufgelöst. i64o Der Angriff der. Schotten gegen Nordengland 1640 veranlaßt abermals die Berufung des sogenannten langen Parlaments. — Graf Strassord wird vom Haus der Ge- meinen des Hochverraths angeklagt, vom Oberhaus mit Ver-^i. letzung der bestehenden Rechtsformen gerichtet •— der König be- stätigt das Todesurtheil. Land in den Tower geschickt, hinge- richtet 1644. Der: Schotten sichert Karl persönlich die erstrebten kirchlich- politischen Freiheiten zu, um in seinem Streit mit dem englischen 4 Parlament ihrer Neutralität gewiß zu sein. A. Die erste Revolution. 1642 -1660. 1. Die Monarchie im Kampf mit Parlament und Heer. In England führt die Einmischung des Parlaments in die Rechte der Krone (in Bezug auf Besetzung von Militär- und Civil-Stellen) zu neuen Bewegungen Der König verlangt ver- gebens die Auslieferung von fünf Parlamentsmitgliedern, (darunter John Hampden und John Pym) zur Anklage wegen Hoch- verraths. Die entschiedene Weigerung Karls, dem Parlament auch nur zeitweise die Verfügung über das Kriegsheer zu überlassen, und der unberechtigte Anspruch beider Häuser, allein die gesetzgebende 4.*

3. Neuere Geschichte - S. 52

1869 - Mainz : Kunze
52 Gewalt zu besitzen, sowie ihre Forderung kirchlicher Reformen führen zum unheilbaren Bruch, zu beiderseitigen Rüstungen, zum Bürgerkrieg. Die Königin war nach Holland gegangen; der König nach Jork, wo sich eine Anzahl Lords um ihn sammelt. Die Partei- namen Cavaliere und Rundköpfe. Der Graf Essex an der Spitze des Parlamentsheeres, dessen Stärke das Fußvolk war, Während das königliche unter dem Prinzen Ruprecht von der Pfalz (Karls Neffen) durch seine Reiterei überlegen war. Schatz, Flotte, Staatseinkünfte, vor allem die Hülfsquellen der Hauptstadt standen dem Parlament zur Verfügung; die Königin führt ihrem Gemahl aus Holland Verstärkungen zu. Einfluß der presbyterianischen Kirche Schottlands auf Eng- land; kirchliche und militärische Verbündung beider Länder. Eröffnung des königstreuen Gegenparlaments in Oxford. 1644ruprechts Niederlage bei Long Marstonmoor (durch Crom- 1645 Wells Reiterei), der Jorks Einnahme folgte, und Naseby gegen Lord Fairsax und Cromwell. Veröffentlichung der aufgefundenen Papiere des Königs und ihre gehässige Wirkung; Rücktritt Ruprechts vom Oberbefehl. Ekarls, Flucht in das schottische Lager. 2. Des Königs Untergang. Die Schotten liefern den König, da er in die völlige Auf- hebung der Episkopalkirche nicht willigte, an England aus. Das von der independ entischen Richtung beherrschte Heer, das die vom Parlament verlangte Auflösung weigert, bringt ihn in seine Gewalt, rückt nach London. Unter dem Einfluß der königs- feindlichen Stimmung des Heeres, der auch Cromwell, anfangs zur Annäherung an den König geneigt, nachgiebt, verlangt das Parlament von Karl vergebens den Verzicht auf die Haupt- Ende 1647 Attribute seiner Macht. ■—- Die letzten „Erhebungen für den König in den drei Reichen und aus der Flotte wurden, namentlich durch Cromwells Inde- pendenten, niedergeschlagen; ein letzter Versuch der Aussöhnung zwischen König und Parlament scheiterte an dem Widerstand des Heeres, das die zum Frieden geneigte Partei im Parlament mit Gewalt ausschließt und durch das Rumpfparlament (unter einhelliger Opposition der Lords) den Prozeß des Königs be- schließen läßt. Ein besonderer Gerichtshof verurtheilt ihn als

4. Neuere Geschichte - S. 53

1869 - Mainz : Kunze
53 ,Tyrannen, Verräther, Mörder und Feind des Gemeinwesens'; seine Hinrichtung am 30. Januar 1649. 3. Die Republik. a. unter dem Parlament 1649—1653. Bald nach des Königs Tod Abschaffung des Königthums und des Oberhauses; — das Unterhaus und ein Staatsrath an der Spitze der Republik. Den Widerstand gegen die neue Ord- nung der Dinge in Irland und Schottland schlägt Cromwell nieder. Furchtbare Kriegführung gegen Irland, wo Stammes- haß, religiöse Feindschaft und der politische Gegensatz zusammen- wirkten, durch Cromwell als Generalgouverneur 1649—1650, die Unterwerfung vollendet durch Jreton bis 1652. Karl Ii, gleich nach seines Vaters Untergang in Schott- land zum König ausgerufen, geht von Holland dahin, wird ge- krönt Neujahr 1651, aber von Cromwell bei Dunbar 1650, und Worcester 1651 geschlagen und flüchtig. Georg Monk bleibt mit englischen Truppen in Schottland zurück. — Festere Einigung der drei Reiche; Amnestie 1652. Stellung der jungen Republik zum Ausland: Nach Ueberwindung ihrer Feinde im Innern wird die Republik bald auch nach Außen mächtig, namentlich durch die Entwickelung ihrer Seemacht, die Robert Blake zunächst gegen die Piraten der Stuart'schen Partei siegreich wendet. In Folge der Navi- gationsacte 1651 geräth der Staat in einen mehrjährigen1651 (1651—1654) Krieg mit Holland, dessen Uebergewicht zur See mit Erfolg bekämpft wird. Sieg Blakes über Tromp und de Ruhter bei Newport 1653. Im Frieden müssen bie1g53 Niederlande die Stuarts des Landes verweisen und die Staaten von Holland und Westfriesland das Haus Oranien öou der Statthalterschaft ausschließen. Das kleine oder Barebone-Parlament: Von der Armee, die den König und das Haus der Lords gestürzt hatte, gieng nun auch die Sprengung der Reste des langen Parlaments aus. An seiner Stelle das sogenannte Barebone-Parlament (nach einem der Hauptmitglieder benannt) aus sogenannteil Heiligen, das aber auch, da seine Beschlüsse die Grundlagen des Staats bedrohten, halb freiwillig, halb von Cromwell gezwungen sich auflöst.

5. Neuere Geschichte - S. 56

1869 - Mainz : Kunze
56 bürgerlicher und militärischer Aemter an den Suprematseid und das Empfangen des Abendmahls nach anglikanischem Ritus ge- bunden war. 4. Die Frage der Thronfolge: Den Herzog von Jork, der sich zum zweitenmal mit einer Prinzeß von Modena ver- mählte, und als Katholik durch die Testacte der Großadmiral- würde verlustig wurde, suchte das Parlament von der Thronfolge auszuschließen — die ,Ausschließungs-Bill' 1680 vom Unterhaus angenommen, von den Lords verworfen. — Ursprung der Partei- namen ,Whigs' und ,Tories'. Die Verschwörung des Grafen Shaftesbury (von ihm auch die Habeas-Corpus-Acte 1679 durchgesetzt) und des Kron-Prätendentey Herzogs von Monmouth (illegitimer Sohn des Königs) entdeckt, das Thronrecht des Herzogs von Jork fest- gestellt, Karl tritt auf dem Sterbebette zur katholischen Kirche über. Jakobs Ii (■—1688) Versuche, seiner Kirche im Lande Ein- gang zu verschaffen, ferner die Aufhebung des Test-Eides, die Aufnahme von Katholiken in das Heer, in den Geheimen Rath, in die Universitätsstellen weckten allgemeine Opposition, die sich bei der Geburt eines männlichen Thronerben 1688 steigerte. Die zweite Revolution 1688. Eine Anzahl Lords wendet sich an Jacobs Neffen und Schwiegersohn Wilhelm Iii von Oranien, der im Spätjahr 1688 mit einer hollätidischen Flotte in England landet. Wilhelm Heinrich von Oranien, Sohn Wilhelms Ii und Marias, der Tochter Karls I von England, geboren 1650 nach seines Vaters Tod, — kühner und bedeutender Soldat, aber noch größer als Staatsmann. Im zwei- undzwanzigsten Jahre Statthalter der Niederlande und an der Spitze der Lan- desvertheidigung, der mächtigste Gegner von Frankreichs Uebergewicht unter Ludwig Xiv. Fllicht des Königs unter tiefen Demüthigungen nach Frank- reich, wo ihm Ludwig Xiv in St. Germain en Laye ein Asyl gab. Nach langem Schwanken und nach dem Verzicht Marias auf die selbständige Erbfolge bot die sogenannte Convention*) dem Oranier, dem zuerst provisorisch die Gewalt übertragen worden, Anfang 168v* die Königskrone an. Gleichzeitig die Erklärung der Rechte' (decla- ration of rights) als Inbegriff des altenglischen Verfassungsrechtes. So vollzog Wilhelm (1689—1702) in seiner Person die Union der protestantischen Seemächte, der Niederlande und Groß- britanniens, die schon Oliver Cromwell allgestrebt hatte. *) d, i. ein nicht von der Krone berufenes Parlament,

6. Neuere Geschichte - S. 62

1869 - Mainz : Kunze
62 seits seine siegreiche Bekämpfung der wiederholten Adelsaufstände, und der politischen Macht der Hugenotten, denen er ihren Haupt- sicherheitsplatz St. Rochelle trotz englischer Hülfsversuche 1628 nahm, doch den Besitz ihrer Güter und freie Religionsübung be- ließ; andererseits jetit Antheil an dem dreißigjährigen Kriege (s. oben S. 39) und seine Kämpfe gegen Spanien in Italien und den Niederlanden. Offener Ausbruch des vierundzwanzig- jährigen Krieges gegen Spanien 1635; während desselben groß- artige Entwickelung der französischen Seemacht durch Richelieu; Eroberung spanischer Colonien in Westindien. 3. Mazarin (Giulio Mazarini), Richelieus (von diesem selbst noch empfohlener) Nachfolger in der Leitung des Staates während Ludwigs Xiv Minderjährigkeit, der Regentschaft der Königin Anna und während der ersten Jahre von Ludwigs Xiv Großjährigkeit 1643—1661, — nicht von seines Vorgängers Kraft und Größe, aber der gewandteste und erfahrenste Diplomat seiner Zeit. Seine Politik folgt Richelieus Grundsätzen; hat mit Volks- und Adelsanfständen im Innern zu kämpfen und setzt den Krieg gegen Spanien fort. — Der Widerstand des Pariser Parlaments gegen den zuneh- menden Steuerdruck, die Verhaftung zweier Parlamentsräthe und die Opposition des hohen Adels gegen Mazarins Regiment führte 1648 zu den sogenannten Unruhen der Fronde, an deren Spitze der Coadjutor von Paris, Gondi, Cardinal von Retz stand. Bald darauf überwarf sich Mazarin mit Ludwig Ii Herzog von Enghien, Prinzen öcnt Conds, dem größten Feldherrn seiner Zeit, und verbindet sich, um diesen Gegner zu stürzen, mit den Frondeurs. Gefangennehmung Condss und seines Bruders, des Prinzen von Conti 1649. Doch ihre Partei setzt Mazarins Absetzung durch 1651, der sich nach Deutschland zurückzieht, während Conds nach Paris zurückkehrt. Condss Kampf gegen den nun großjährigen Ludwig Xiv 1652, Mazarins Rückberufung; Uebertritt (Heinrich de la Tour d'auvergne, Vicomte de) Turennes von Condss Partei auf die Seite des Königs. Eine Volksbewegung in Paris zu Gunsten des Königs zwingt Conds, die Stadt zu verlassen; er stellt sich an die Spitze der spanischen Heeresmacht. So fällt der Aufstand der französischen Großen mit dem Spanischen Krieg zusammen.

7. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

8. Neuere Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
108 20 Juni 1791 Mirabeaus Annäherung an den Hof und Rettungsplan (Ent- fernung des Königs aus Paris, Auflösung der Nationalversamm- lung) scheitert an Ludwigs Weigerung; Tod Mirabeaus 4. April 1791. Der König, zur Genehmigung der kirchlichen Gesetze durch Unruhen gezwungen, sucht seitdem eine Stütze im Ausland. Sein fehlgeschlagener Fluchtversuch, Suspension der königlichen Rechte bis zur Vollendung der Verfassung, die er am 16. Sep- tember 1791 genehmigt. ?>. Dir gesetzgebende Dationalnersaminlniig 1791—1792. I. Innere Zustände. Die gemäßigte, der neuen Verfassung, der Monarchie nnb Ordnung zugethane Partei an Kopfzahl überlegen, aber ohne be- deutende politische Kräfte, daher bald dem Einfluß der rem- blikanischen und redebegabten Girondisten (Bristol, Vergniaud, Guadet, Condorcet, Gensonnö, Madame Roland u. A.) und des im Verborgenen arbeitenden Abbö Sieges unterworfen. Das Werk dieser Partei: die Fortsetzung der Revolution, der Beginn des auswärtigen Krieges, der Sturz des französischen Thrones. Die Gironde wollte durch einen Krieg gegen die Emigranten und die monarchischen Staaten, an die sich jene anlehnten, die Ver- fassung von 1791 beseitigen. Die nordischen Mächte (Preußen, Schweden, Rußland) kriegslustig, aber bei Oesterreichs*), auch ans der Pilnitzer Zusammenkunft — August 1791 — bestätigten Friedensliebe wäre es ohne das Drängen der französischen Kriegs- partei nicht zum Wnffenkamps gekommen. Defensivbündniß der beiden deutschen Großstaateu. Das giroudistische Ministerium (Dumouriez Aeußeres, Servan Krieg, Claviere Finanzen, Roland Inneres), läßt den König am 20. April 1792 t>en Krieg an Oesterreich erklären. Kriegserklärung Preußens (Friedrich Wilhelmii 1786—1797) an Frankreich am 26. Juni; das Reich, außer Hessen-Kassel, un- thätig. Vorher — 19. Juni — der Volksaugriff ans die Tuilerien in Folge der Weigerung des Königs, die Decrete gegen die Geist- lichen zu bestätigen. *) Unter Kaiser Leopold Ii (1790—1792), Bruder Joseph Ii und der Königin Marie Antoinette, war für den Frieden ans Mißtrauen gegen Preußen, L-orge um Polen, Abneigung gegen die französischen Emigranten nichts zu besorgen.

9. Neuere Geschichte - S. 110

1869 - Mainz : Kunze
110 Savoyens und Nizzas, Belgiens durch Dumouriez nach dem Siege bei Jemappes, 5. November. Aufruf aller Völker zur Freiheit, 19. November. Ueberschwemmung der Nachbarstaaten mit Assignaten; ,Sturz der Paläste, Friede den Hüttenü Offensivbündniß Preußens und Oesterreichs im December 1792. — C. Der Natioualconvent 1792 — 1795. I. Frankreich im Innern. In der ersten Sitzung (21. September): Abschaffung des Königthums, Erklärung der Republik. — Zwei Parteien im Convent: die seit den Septembermorden gemäßigteren Giron- disten und die Bergpartei. Prozeß des Königs vor dem Convent (seine Vertheidiger Malesherbes, de Seze, Tronchet) wegen Hochverraths 26. Dez. — 19. Januar 1793; Vergeblicher Versuch der Girondisten, das Aeußerste, das sie selbst vorbereitet, den Königsmord durch Beru- fung an die Nation abzuweuden und dadurch zugleich die Jakobiner zu treffen. (Verguiauds berühmte Rede). Die große Mehrheit (683 unter 721 Stimmen) spricht unter dein Einfluß des drohen- den Straßentumultes das Schuldig, für die sofortige Hinrichtung nur 361 gegen 360, die für Aufschub, Kerker oder Verbannung stimmten. Vollstreckung ant 21. Januar 1793. Am 16. Oktober folgt die Hinrichtung der Königin, im November die des Herzogs von Orleans (Philipp Egalite). Der junge Ludwig Xvii f 1795. Folgen des Königsmordes: a. Sturz der Gironde und Sieg des Bergs; b. der Bürgerkrieg im Innern; e. der europäische Krieg. a. Die ausübende Gewalt in den Händen des aus 9 Mitglie- dern bestehenden Wohlfahrtsausschusses; Verhaftung vieler Girondisten im Juni, Hinrichtung ihrer Führer im October 1793. — Die Schreckensherrschaft vom Juni 1793 bis Juli 1794. Neue rein demokratische, eilig enllvorfene Constitution. Marats Ermordung durch Charlotte Corday, August 1793. Die An- griffe gegen die Religion; — der neue Revolutionskalender (mit dem 22. September 1792, dem ersten Tage der Republik, beginnend), Abschaffung des Gottesglaubens und der Sonntags- seier, Cnltns der Vernunft, Entweihung der Kirchen; später Robespierres Decret gegen den Atheismus.

10. Neuere Geschichte - S. 113

1869 - Mainz : Kunze
ns Rücktritt Preußens vom Coalitiouskrieg im Frieden zu Basel 1795, veranlaßt durch die Entziehung der eng- lischen Subsidien und durch die seindselige Haltung der beiden,Kaiserhöfe in der polnischen Theilungsfrage. Die Frage über den Besitz der linksrheinischen Lande wird dem späteren allgemeinen Frieden Vorbehalten. In den beiden letzten, den Revolutionskrieg so sehr hem- menden Theilungen Polens, der zweiten 1793 (durch Preußen und Rußland) und der dritten 1795 (durch die drei Mächte), die den Staat völlig vernichtete, erhielt Preußen 1896 Q. M. mit circa 2j/5 Millionen Einwohnern *). Wie Preußen sagen sich Toskana und Spanien von der Koalition los. Am Mittel- und Oberrhein jagen die Oesterreicher unter Clerfait und Wurmser 1795 die Franzosen überall mber den Fluß zurück, ebenso 1796 unter denr Erzherzog Car! nach den Siegen bei Amberg und Würzburg (über Jourdan) und nach dem berühmten Rückzug Moreaus aus Baiern. So wurde die beabsichtigte Bereinigung des letzteren mit Bonaparte in Italien zum gemeinsamen Angriff auf die deutsch-österreichischen Länder zu nichte. d. Der italienische Feldzug. Bonapartes Oberbefehl 1796 brachte hier in die Krieg- führung, die schon in vier Händen gelegen hatte, erst Leben und Erfolg; Italien der Schauplatz seines Feldherrnruhms, die Wiege seiner Größe. Napoleon Bonaparte geboren zu Ajaccio auf Corsica den 15. August 1769 als zweiter Sohn einer kinderreichen Familie. Seine Eltern: der ans italienischer Adelsfamilie stammende Advocat Carl Bonapartc, Theilnchmer am Freiheitskampfe der Corsen gegen die Genuesen (Paoli), und Letizia Ramolini. 1768 Corsica von Genua an Frankreich verkauft. Der achtjährige Napoleon auf der Kriegsschule zu Brienne, Pichegru fein Lehrer, Mathematik und Geschichte seine Lieb- lingsfächer; lljährig auf der höheren Kriegsschule zu Paris; 1785, dem Todesjahr feines Vaters, Artillerie-Unterlieutnant, 1789 sogleich der Re- volution zugethan, Republikaner, aber nicht Jacobiner, dann Capitain in dem revolutionierten Corsica, macht 1793 den Zug der Conventsarmce gegen die Royalisten und Girondisten in Südfrankreich mit (Toulon). *) Danzig und Thorn und die neuen Provinzen Süd-Preußen, Neu-Oft- vrensien, Neu-Schlesien. — Herbst, historisches Hiufsbuch Iii. 8
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