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1. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

2. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

3. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

4. Alte Geschichte - S. 9

1869 - Mainz : Kunze
9 c. Der Peloponnes, Griechenlands Mropolis', ein ifo- liertes, fast inselartiges Bergland, das durch eine Quermaner uber den Jsthmos von Hellas abgefperrt werden tonate. So besah die Halbiistel die Vortheile insularer Lage ohne deren Nachtheile. Das Gebirgsfystem des Peloponnes ohne Verbindung mil den Stamnigebirgen Mittel- und Nord-Griechenlands. Dasselbe geht von dem mittleren Hochland Arkadien, der ,peloponnesischen Schweiz' aus. Dies Land ganz von Gebirgen eingefchlosfe.n, nur im Westrand von dem Fluhthal des Alpheios durchbrochen. Die hochsten Erhebungen (uber 7000') dieser Randgebirge im Norden: Kyllene, Aroania und Erymanthos, niedriger die Ketten der ubrigen Seiten. Um das Arkadische Binnenland lagern stch die Kiistenlànder, theils nnr Abdachungen jener Randgebirge, theils durch eigne Gebirge felbstandig gegliedert; dies namentlich durch den fast 6000' hohenparnon, derimcap Ma le a, und den Tay gelo s, den hochsten Gipfel des Peloponnes (7416'), der im Cap Tànaron anslauft, von zwei Flussen, Enrotas und Pamisos begleitet. So bildet der Peloponnes wieder vier Halbinfeln, die meffenifche, die zwei lakonischen, die argolische, daher schon im Alterthum mit einem Platanen- oder Weinrebenblatt verglichen. Iii. Mima, Vegetation. Ungewohnlicher Wechfel der klimalischen Verhàltniffe auf kleinem Raum. Uebergang von der Alpennatur des Pindos bis zum Palmenklima Mesfeniens und der Kykladen. Herod. Ili, 106: t] Exxùg rag coqug noxxóv ri y.dwiota y.ey.q(/uuèvag hxu/e. Einfluh des Reichlhums der Naturformen, der Vegetation, der sndlichen Klarheit der Luft und der Lichteinwirkung auf die geistige Entwicklung, die religiosen Vorstellungen und den Kurstt- sinlì der Bewvhner. Der Boden im Ganzen mager, die Bewàsferung nicht aus- reichend, ìoeil die Mehrzahl der griechischdn Flusse entweder quellenlose, im Sonnner versiegende Giestbàche sind oder nur ge- ringen Wasferschatz in ihren Quellen haben. Auch die zahlreichen Landseen nur in der Regenzeit wafferreich. — Bei dichter Be- volkerung kein ausreichender Ertrag. Fruchtbarste Strecken: die thesfalische, bootifche, meffenifche Tiefebene. Grohe Mannigfaltigkeit der Lebensweisen fé nach der wechselnden Natur: Jagd und Vieh- zucht, Weinbau und Ackerbau, Schifffahrt und Fischfang.

5. Alte Geschichte - S. 8

1869 - Mainz : Kunze
8 die Brücke von und nach Vorderasien; — Kykladen, Sporaden. Kreta schließt das bunte Jnselmeer wie ein Querriegel nach Süden ab. Ii. Grenzen, Gliederung des Landes durch Gebirge, Flüsse und Meerestheile. Ueberall stark ausgeprägte Naturgrenzen; von drei Seiten Meer; im Norden gegen Jllyrien und Makedonien die mächtige Scheidewand der K er au nischen und Kambuni scheu Berg-' kette; der (9160' hohe /.lay.qog '"Olv^noq) Olympos als Grenz- wächter. Griechenland eine Welt für sich. Die Griechische Halbinsel gliedert sich durch das Zusammen- wirken von Meer und Gebirge wieder in drei peninsulare Bil- dungen, deren südliche fast zur Insel wird: Nord-, Mittel- (Hellas) und Süd-Griechenland (Peloponnes). Den Meeres- einschnitten des Malischen und Ambrakischen, des Korinthischen und Saronischen Busens entspricht genau die Formation der Ge- birge, namentlich auf der Ostseite. a. Nord-Griechenland: Der Lakmon die Wurzel aller griechischen Gebirge. Quellpunkt der 4 größten griechischen Flüsse. Seine südliche Fortsetzung der Pindos zwischen Thessalien und Epiros, der Rückgrat des Landes. Der Ty mph restos Gebirgs- knoten, von ihm östlich der Othry s und deroeta, die Scheide- wand gegen Ost-Hellas, mit dem Thermopylenpaß; zwischen den letzteren das S per che ios -Thal. Der Haupttheil Thessaliens eine fast geschlossene Tiefebene, vom Peneios durchflossen, von Pelion und Ossa, Pindos und Othrys umgeben, das Eng- thal Tempe (xa Tsfxnrj) nebst dempagasäischen Golf die einzige Oeffnüng des Landes. Die Westseite, Epiros C'hncioog) steht durch das Acheloos-Thal mit West-Hellas in Verbindung. b. Mitte l-Griechenland (die awe/^g reuáq im engeren Sinne) zerfällt in zwei ungleiche Hälften: die westliche, ein wüstes halbbarbarisches Hochland durch den unwegsamen Korax von der östlichen Culturseite getrennt. Das Stammgebirge von Ost- Hellas der heilig gehaltene Parnassos mit der Umschau über fast ganz Hellas und die beiden Meere (7500' hoch); seine süd- östlichen Fortsetzungen der Helikon und Kithae ron; dieser mit dem Parnés die Grundlinie des Dreiecks von Attika. Vom Parnassos kommt der Ke p hi sos.

6. Alte Geschichte - S. 40

1869 - Mainz : Kunze
40 von allen unter Spartas Leitung stehenden Unternehmungen. Durch seine demokratische Staatsform wird der Gegensatz gegen das aristokratische Sparta noch verschärft. Alle übrigen Staaten der Halbinsel bilden unter Sparta den peloponnesischen Bund: Sparta leitender Vorort in der auswärtigen Politik und im Kriege*); Verpflichtung der Bundesgenossen zu bestimmten Geld- (¿Qyvqiov qijtov) und Trup- penleistungen; ein Bundesrath mit Stimmengleichheit aller Theil- nehmer, der nach Mehrheit der Stimmen Beschlüsse faßte. Korinth nach Sparta die einflußreichste Stadt im Bunde, die erste Seemacht. Im Innern der Bundesstaaten wachte Sparta über der Beibehaltung der altdorisch-aristokratischen Verfassung. Sein Kampf gegen die während des 7. und 6. Jahrhunderts auch theilweise im Peloponnes (Sikyon, Korinth) auftauchende Tyrannis. Um die Mitte des sechsten Jahrhunderts steht Sparta un- bestritten an der Spitze der Halbinsel, deren eigentliche Haupt- stadt es ist. Dadurch aber auch die erste hellenische Macht überhaupt. Vi. Athen. Geographisches (vgl. S. 8). Attika (Artixrf — 'Axrixrj oder *Axxala von axtij?**) die südlichste Landschaft Mittelgriechenlands, eine Halbinsel von der Form eines mit der Spitze südostwärts gekehrten Dreiecks, gegen 40 □ M. mit einer Küstenstrecke von c. 24 Meilen. Von Böotien ist das Land durch den Kithäron geschieden. Sein Hauptgebirge ist der meist Wald- und wildreiche Parnes (Ilc/.Qvtjg), südöstlich davon der marmorreiche Brilettos (Bqi- Xrjrroq, auch to Tlivxtxixdv ogog), dessen Südfuß durch ein breites Thal von dem honigreichen Hymettos (Y^rrov) geschieden ist. Das einst silberhaltige Lauriongebirge mit Cap Sunion. Das Land hat zwei anbaufähige Ebenen, die von Athen und *) Wo es den Oberfeldherrn und (neben deren eignen Führern) die Führer • der verbündeten Contingente (fevayol) stellte. **) S. Bursian, (Äriech. Geogr. I, 251, Note 2. Dagegen denkt Curtius Griech. Etym. 598 an aarae^ ,Stadtgebiets

7. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

8. Erdkunde - S. 137

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
- 137 — Die Pyrenäen ziehen als gewaltige Grenzmauer der Halbinsel vom Golf von Biscaya zum Mittelmeer. Während der westliche Teil eine mit Wald bedeckte Berglandschaft bildet, der östliche zwar bedeutend höher (2800 m) und auf der spanischen Seite wild zer- klüftet ist, beide jedoch eine Anzahl wegsamer Paßübergänge bieten, ist das eigentliche Hochgebirge der Mittelpyrenäen eine fast un- übersteigliche, geschlossene Mauer. Von ihren zahlreichen Gipfeln, die in das Gebiet des ewigen Schnees ragen, zeichnen sich der Mont Perdu (3350 m) und die Maladettagruppe (3400 in) aus. Der mehr gegliederte französische Nordabhang ist durch feine Bäder berühmt. — Die Sierra Nevada (d. i. Schneegebirge), der Kern des Hochlandes von Andalusien, erreicht im Mulahacen eine Höhe von fast 3500 m, ist also nach den Alpen das höchste Gebirge Europas. Iii. Die Bewässerung der Pyrenäen-Halbinsel ist nicht reich- lich, weil die meisten Ströme so wasserarm sind, daß sie in der heißen Jahreszeit stellenweise austrocknen. — In das Mittelmeer fließen Ebro (vom Cantabrischen Gebirge), der durch seine linken Neben- flüfse viel Wasser von den Pyrenäen erhält, aber an Versandung leidet, und Hucar, in den Atlantischen Ocean der Minho (eben- falls vom Cantabrischen Gebirge); der Dnero (portugiesisch Douro), der Tajo (portugiesisch Tejo) und der Guadiana kommen vom Iberischen Randgebirge, durchlaufen die steppenartige Hochebene und sind, auch abgesehen vom Wassermangel, wegen ihrer Stromschnellen für die Schiffahrt fast wertlos. Der Gnadalquivir (d. h. großer Fluß) wird von der Sierra Nevada reichlich gespeist und überdies im untern Laufe durch die aussteigende Meeresflnt für Seeschiffe fahrbar. Iv. Die Halbinsel weist große klimatische Unterschiede auf. Die nördlichen Gebirgsgegenden haben Klima und Vegetation von Mittel- europa. Die Hochebene zeigt auffallende Gegensätze: im Sommer drückende Hitze, im Winter empfindliche Kälte (ein spanischer Spruch heißt: Neun Monate Winter und drei Monate Hölle). Die Nieder- schlüge sind hier sehr gering; doch herrscht im allgemeinen noch Ge- treideban vor. Im südlichen Teile des Tafellandes jedoch, in der Mancha, ist der steppenartige Boden kaum anbaufähig; diese öde

9. Erdkunde - S. 106

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 106 — Schweiz und der südliche Teil des Wasgaues von Deutschland. Nur im Nordosteu Frankreichs fehlt eine natürliche Begrenzung. — Die Küstengliederung Frankreichs ist gering; es hat nur zwei Halbinseln: die Normandie und die Bretagne. Größere Inseln fehlen gänzlich; denn Corsica gehört seiner Natur nach zu Italien. — Trotz seiner glücklichen Lage an zwei verkehrsreichen Meeren hat Frankreich doch nicht die Bedeutung als Seehandelsmacht erlangt wie Großbritannien; denn nur am Fuße der Alpen und in der Bretagne bietet die Küste znr Schiffahrt geeignete Buchten; im übrigen sind sowohl im Mittelmeer wie am Ocean die Küsten infolge vorgelagerter Sanddünen schwer zugänglich und ohne natür- liche Häfen. Solche mußten vielmehr (wie Brest, Cherbourg, St. Nazaire, Toulon) zum Teil erst mit ungeheurem Kostenaufwand künstlich geschaffen werden. Ii. Die Bodengestalt Frankreichs ist sehr mannigfaltig; denn es hat Anteil an zwei Hochgebirgen: im Süden an den Pyrenäen (S. 136), im Osten an den Alpen (der Montblanc gehört zu Frankreich). Zwischen beiden Hochgebirgen erhebt sich das fr an- zösische Mittelgebirge. Durch eine schmale Einsenkuug von den Pyrenäen geschieden erheben sich die Sevennen in geschlossenem Zuge steil ans dem Rhonethal bis zu 1750 m Höhe und ziehen iu leichter Krümmung gegen Norden hin. Nach Nordwesten erstreckt sich das Hochland der Auvergne, bedeckt mit Reihen erloschener Vulkane, deren höchster in den Monts Dore fast 1900 m erreicht. Das rebenreiche burgundische Hügelland (Cöte d'or — Gold Halde) und das Plateau von Langres verbinden das französische Mittelgebirge mit dem Wasgau und den Ardennen. - Der größere Teil Frankreichs gehört dem Tieflande an, welches den ganzen Westen und Norden wie auch das Thal der Rhone einnimmt. Iii. Frankreichs Bewässerung ist sehr günstig, indem sie reich und nach allen Seiten gleichmäßig verteilt ist. Die bedeu- tendsten Flüsse sind: a) Die Rhone entspringt auf dem St. Gotthard und durch- fließt den Genferfee. Nach ihrer Vereinigung mit der Saone folgt

10. Erdkunde - S. 107

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 107 — sie bereu südlicher Richtung und mündet unweit Marseille ins Mittel- meer. Von den Alpen erhält sie die Jsöre und die Durance. b) Die Garonne nimmt ihren Ursprung im höchsten Teil der Pyrenäen, fließt in vorherrschend nordwestlicher Richtung und mündet — verstärkt durch Taru und Lot (aus den Sevennen) und Dor- dogne (aus der Auvergne) — unter dem Namen Gironde unter- halb Bordeaux in den biscayischen Busen. c) Die Loire, Frankreichs größter Strom, kommt wie anch ihr größter Nebenfluß, der Allier, von den waldbedeckten Höhen der Sevennen und mündet, nachdem sie in einem großen Bogen die Mitte des Landes durchlaufen hat, verstärkt durch Eher und Vienne (vom Nordabhang der Auvergne), unweit Nantes in den Atlantischen Ocean. d) Die Seine entspringt auf dem Plateau von Langres, fließt in vielen Windungen nordwestlich, nimmt die Aübe, Ionne, Marne und Oise auf und mündet bei Le Havre in den Kanal. Außerdem hat Frankreich noch geringen Anteil am Gebiet der Schelde, Maas und Mosel. Die vorherrschend ebene Bodengestalt wie auch die große gegeu- fettige Annäherung der einzelnen Stromsysteme begünstigten in Frank- reich die Anlage eines so weit verzweigten Kanalnetzes, wie es kein anderes europäisches Land besitzt. Die Rhone und durch sie das Mittelmeer ist einerseits durch den Rhein-Rhonekanal mit dem Rhein, andererseits durch deu Kaual von Burgund mit der Seine und durch den Canal du Centre mit der Loire verbuuden, während die Garonne durch den Canal du Midi eine Wasserstraße vom Ocean nach dem Mittelmeer herstellt. Die Länge des ganzen französischen Kanalnetzes beträgt 4780 km. Iv. Frankreich ist ein von der Natnr außerordentlich gesegnetes Land. Das Klima ist mit Ausnahme der Gebirgsgegenden durch- weg milde. Der größte Teil des Bodeus ist sehr fruchtbar. Von besonderer Bedeutung ist der Weinbau. Frankreich ist das erste Weinland der Erde. Mit Ausnahme der Gebirgsgegenden und einiger nördlicher Distrikte wird überall im Lande Wein gebaut. Die besten Sorten liefern die Champagne, Bnrgnnd und die Gegend
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