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1. Neuere Geschichte - S. 15

1869 - Mainz : Kunze
15 Reichstag von Worms 1521. Seine politischen Be-1521 fchlüsfe: Einsetzung des Reichsregiments in Nürnberg zur Stellver- tretung des oft abwesenden Königs, Herstellung des Kammerge- richts, Kriegsordnung, Reichsmatrikel; die kirchlichen: das Wormser Edict. Luther, der zweimal vor Kaiser und Reich aufgetreten war, mit feinem Anhang in die Acht erklärt, aber auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. Von dort, wo er das Neue Testament verdeutschte (bis 1534 die ganze heil. Schrift), kehrt er zum Kmnpf gegen Karlstadts bilderstürmerifchen Unfug und die Verirrungen der Zwickauer „Propheten" im Frühjahr 1522 nach Wittenberg zurück. "22 b. Die Reichsfürsten und die Reformation: Unter den Fürsten erklärten sich endlich dafür: der Kurfürst von Sach- sen (1525 — 1532 Friedrichs Bruder Johann der Beständige); Philipp der Großmüthige, Landgraf von Hessen (feit 1526 das Land protestantisch); die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und von Mecklenburg; der Fürst von Anhalt; die Grafen von Mansfeld; der Herzog des seit 1525 säcularisierten und von Polen lehnsabhängigen Ordenslandes Preußen Albrecht von Brandenburg. Das Tor g au er (oder Gothaer) Bündniß. Da-1526 gegen außer den geistlichen Fürsten vor allen in Süddeutschland die Herzöge von Baiern, in Norddeutschland Herzog Georg von Sachsen. e. Scheitern der Plane des Adels: Franz von Sickingen nach einem unglücklichen Einfall in Frankreich als Karls Feldhaupt- mann gegen diesen verstimmt, ging eigemnächtig vor. Rittertag zu Landau 1522 unter Theilnahme der rheinischen, fränkischen, schwäbischen Ritterschaft. Sickingens rechtlose Fehde gegen Kur- Trier, vielleicht mit der Absicht, das Erzstift zu sücnlarisieren,1522 scheitert an der gut vertheidigten Stadt und der Gegenunternehmung des Landgrafen Philipp und des Kurfürsten von der Pfalz. Offensive dieser Fürsten und des Kurfürsten von Trier gegen , Sickingen; dessen Tod auf der belagerten Burg Landstuhl. Rache der Fürsten an der verbündeten Ritterschaft. Bald darauf starb1523 Hutten flüchtig und bettelarm auf der Insel Ufnau im Züricher See. ä. Die Städte und die Reformation: Namentlich die reichsfreien oberdeutschen Städte, wie Nürnberg, Straßburg, (förm- lich erst 1534) Ulm, in Niederdeutschland am frühesten Magdeburg, dann die drei Hanfastädte Bremen, Hamburg und Lübeck, auch Braunschweig, Nordhaufen u. a. traten bis 1530 auf die Seite der Reformation, meist unter heftigen innern Kämpfen der Bürger-

2. Neuere Geschichte - S. 20

1869 - Mainz : Kunze
20 Knipperdollingk Bürgermeister, die Wiedertäufer erhalten im Rath die Oberhand; Verbrennung aller Bücher, Zerstörung von Kunst- werken , Vielweiberei, Gütergemeinschaft. Jan von Leiden wird König. Eroberung und Züchtigung der Stadt durch den Bischof mit Hülfe von Cöln, Trier, Cleve und Hessen. 1535 Karls V Zug gegen Tunis, das er dem unter türkischer Oberhoheit stehenden Seeräuber Chaireddin Barbarossa, dem Besitzer auch von Algier, entriß und dem 1534 vertriebenen Fürsten Mulay Hassan als spanischem Vasallen wiedergab. i54i Ein zweiter Zug nach Nordafrika, 1541, der fortgesetzten Seeräubereien wegen gegen Algier in ungünstiger Jahres- zeit unternommen, scheitert gänzlich. 1636—iss» Dritter Krieg zwilchen Kart V und Franz I, veranlaßt durch Karls Weigerung, auch nach Franz Sforzas Tod (1535) den König mit Mailand zu belehnen. Wieder reichen sich Frankreich und die Türkei die Hand. Franz I erobert Piemont, dessen Herzog Karls Verbündeter war, wird aber in seinem eigenen Lande, in der Provence, doch vergeblich angegriffen. Gleichzeitiger Angriff Solimans gegen Ungarn und Neapel; Erbvertrag Johann Zapolyas milden habsburgischen Brüdern. Unter Pabst Pauls Iii Ver- mittlung der zehnjährige Waffenstillstand zu Nizza, in dem Franz Piemont behält. 4. Letzte Ausgleichungsversuche und Vorboten des Kampfes. 1541 Obwohl das Religionsgespräch aus dem Reichstag zu Negensburg 1541 (Contarini und Melanchthon) trotz anfäng- licher Annäherung fruchtlos blieb, (ebenso wie ein später, 1546, daselbst gehaltenes Colloquium), so erfolgte wegen der nahenden Türkengefahr doch ein günstiger Reichstagsabschied. Die Türken kämpfen wieder als Bundesgenossen der Franzosen in dem 1543-1544 Vierten Krieg zwischen Kart V und Franz I, begonnen, weil Karls Versprechen, den König mit Mailand zu belehnen, unersüllt blieb. Heinrich Viii mit Karl im Bunde, dringt wie im ersten Kriege in der Picardie, der Kaiser in der Champagne ein, Paris und eine Theitung Frankreichs als gemeinsames Ziel im Auge. Der Plan

3. Neuere Geschichte - S. 10

1869 - Mainz : Kunze
10 Das Reich unter Maximilian ohne Kriegsrnhm, ohne fest ein- gelebte Rechtsformen, ohne Eintracht zwischen dem antoritätslosen Haupt und den fast unabhängigen Gliedern, voller Gährnngsstoffe! ""Namentlich auf dem Reichstag zu Mainz 1517 allseitige Klagen über diese Nothstände. Ii. Bewegungen in den übrigen Ständen: Fürstenthnm, Reichsadel, Stadtgemeinden, Bauernschaften. Umge- kehrte Entwicklung Frankreichs und Deutschlands; dort gerade am Ansgang des Mittelalters Unterordnung der großen Vasallen unter die Krone, hier allmähliche Ausbildung des Reichs-Fürst en- thnms bis zur Landeshoheit; Streben der Fürsten, die reichsnn- mittelbaren Stände in ihren Territorien zu unterdrücken. Ein- führung der Nachfolge nach dem Erstgebnrtsrechte. — Der reichs - unmittelbare Adel, besonders insüdwestdentschland zahlreich, znm Theil verarmt, kriegslustig und doch ohne die alte Bedeutung des Reiterdienstes, znm Theil in Rittergesellschaften gegen die Uebergriffe der Fürsten geeinigt, nach Verstärkung der Kaiserge- walt und einer Umformung der Reichsverfassnng' strebend. Dem Landfrieden und dem Reichskamlstergericht znm Trotz in häufigen Fehden gegen Fürsten und Städte; die Unsicherheit der Straßen und des Verkehrs ärger wie je. Götz von Berlichingen, Hans Selbitz, Franz v. Sickingen (geb. 1481). Seine Fehde mit Worms 1515 und 1516. Die Städte (fast 100 freie Städte im Reich, in Schwaben allein über 30) in großem Aufschwung durch den Handelsverkehr über Venedig mit der Levante und die beginnende Theilnahme am oft- und westindischen Handel; ihre Vertheidignngskämpfe gegen Fürsten und Adel; Bedeutung Lübecks, des Hansahanptes, in Niederdentschland, (sein Seekrieg gegen König Johann voll Dänemark, Sieg bei Bornholm), in Ober- dentschland vor allen Nürnbergs materielle und geistige Blüthe (Albrecht Dürer, Hans Sachs, Wilibald Pirckheimer Senator, Humanist, Heerführer; Regiomontan, Konrad Celtes u. a.). Im Innern der Städte vielfache Gährnngen nnb Kämpfe; der bischöflichen Städte gegen die bischöfliche Gewalt, sonst Widerstreit zwischen Rath and Gemeinen; ein vorherrschend demokratischer Geist. Bewegungen im Bauernstand. Nur in den Alpen (Schweiz) und an der Nordsee (Ditmarschen) noch Reste altgermanischer Banern- sreiheit; sonst Steuerdruck und Hörigkeit. Durch die dem Bauern- stand entnommenen Landsknechte erwachte das Gefühl der Kraft. Geheime Bündnisse zur Beschränkung ter Geistlichkeit, Selbstbe-

4. Neuere Geschichte - S. 35

1869 - Mainz : Kunze
35 Tumultes in ihren Mauern 1607, Achtsvollstreckung durch Herzog 1607 Maximilian von Baiern, der trotz des kaiserlichen Einspruchs die Stadt besetzt hält und die evangelische Lehre unterdrückt 1608. 1608 — Zwei feindliche Heerlager im Reich, geführt von zwei Gliedern des Hanfes Wittelsbach: 1608 a. Die evangelische Union zu Ahausen (im Ansbachischen), zunächst von 6 Reichsfürsten unter der Leitung des reformierten Kurfürsten Friedrich Iv von der Pfalz*) zur Handhabung des Landfriedens, gegenseitigem Schutz und zur Aufrechterhaltung der Reichsfreiheit auf 10 Jahre geschloffen, an Frankreich (Hein- rich Iv) angelehnt**). b. Dagegen die kath0lische Liga zu München durch t>en1609 energischen und begabten Herzog Maximilian von Baiern, den damaligen Vorkämpfer des deutschen Katholieismus***), an- fangs aus lauter geistlichen Reichsständen in Süddeutschland, un- abhängig vom Kaiserhause, aber an Spanien angelehnt, auf 9 Jahre gebildet. Die 3 geistlichen Kurfürsten und Erzherzog Ferdinand von Steiermark, der nachherige Kaiser, traten bei. 2. Die Spannung der beiden feindlichen Heerlager wird ge- 1609 steigert und zum Kampf gefacht durch den Jülich-Cleveschen Erbfolge streit. Der Mannsstamm des Herzogshauses von Jülich, Cleve, Berg, dem auch die Grafschaften Mark und Ravens- berg, sowie die Herrschaft Ravenstein in Nordbrabant zugehörte, erlosch 1609 mit dem geisteskranken Johann Wilhelm. Da die weibliche Erbfolge durch Karl V 1546 garantiert war, so erhoben vor allen Ansprüche: 1. Kurfürst Johann Sigismund von Bran- denburg, seit 1608 vermählt mit Anna, der Tochter der ältesten Schwester des letzten Herzogs von Cleve, der verstorbenen Ge- mahlin des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, 2. der Pfalzgraf Philipp Ludwig von Neuburg, als Gemahl der zweiten Schwester Johann Wilhelms, für feinen Sohn Wolfgang Wilhelm. Die Hausgefetze bestimmten Untheilbarkeit der Erblande, daher gemeinsame Besitzergreifung durch Pfalz-Nenburg und Kur- brandenburg im Vertrage zu Dortmund -1609, mit Ein-"99 willignng der Stände. Spanien, in den Niederlanden gerade frei *) Dieses Land seit 1559 reformiert; 1563 der Heidelberger Katechismus. **) ®te bedeutendsten oberdeutschen Städte, Knrbrandenbnrg und Hessen- Kassel (seit 1604 reformiert) traten bei; das streng lutherische Sachsen blieb, eifersüchtig ans die pfälzische Hegemonie, dem Kaiserhanse ergeben. Der Hanpt- anstoß zu der Union gierig von Christian von Anhalt ans. ***) geboren 1573, in Ingolstadt Schüler der Jesuiten, seit 1598 Herzog, 3»

5. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

6. Neuere Geschichte - S. 38

1869 - Mainz : Kunze
38 i6i9 starb unter Verhandlungen um einen Waffenstillstand 1619. Erz- herzog Ferdinand, in Frankfurt zu seinem Nachfolger gewählt, wird dagegen von den Ständen Oesterreichs, das er im Namen feines Vetters des Erzherzogs Albrecht (Statthalters der Nieder- lande) verwaltete, hart bedrängt, von den böhmischen Ständen als König nicht anerkannt. b. Das Königthum Friedrichs V von der Pfalz, der, 24jährig, an Ferdinands Statt erwählt wird und in Hoff- nung auf die Hülfe Englands (Jakobi seit 1612 fein Schwieger- vater), der Niederlande*), der Union und des Fürsten Bethlen Gabor von Siebenbürgen, des Hauptes der Oppositionspartei in Ungarn, die Krone annimmt. Aber feine Jugend und politische Unfähigkeit, feiner bedeutendsten Rathgeber, Christians von An- halt, Ernsts von Mansfeld und des Grafen von Thurn, Uneinig- keit und der dem Kaiser günstige Umschwung der Verhältnisse-— das Hülfsheer seines Schwagers des Königs Sigismund von Polen gegen Mähren und Oesterreich, Spinolas gegen die Pfalz; Kursachsens und der Liga Bündniß mit Ferdinand; die passive Haltung der Union ■— führen die Katastrophe, den Sieg des kaiserlich-ligistisch-sächsischen Heeres über den geächteten Böhmen- i62okönig am weißen Berge bei Prag 1620 herbei. Flucht des geschlagenen und länderlosen Königs durch Schlesien und Bran- 1621 denburg nach den Niederlanden. Auflösung der Union 1621; Uebertragung der pfälzischen Kur nebst der Verwaltung der Ober- 1623 und Rheinpfalz auf Baiern ohne Rechtsspruch auf einem Reichs- tag, trotz des Einspruchs von Sachsen und Brandenburg; später — 1628 — definitive Vereinigung der Oberpfalz mit Baiern. Strenge Vergeltung in Böhmen: Hinrichtungen und Güter- confiscationen, Vertreibung der protestantischen Geistlichen, Zurück- führung der Jesuiten. e. Kämpfe um Friedrichs Herstellung: «. am Mittelrhein, wo sich Mansfeld (sein Sieg bei Wies- loch), der Markgraf von Baden-Durlach (seine Niederlage bei Wimpfen) und Prinz Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, Administrator von Halberstadt (Niederlage bei Höchst) 1622 mit Spinola und dem ligistischen General Jan Serclaes Baron von Tilly herumschlagen. Jan Serclaes Baron von Tilly geboren 3559, genannt von der Grafschaft Tilly in Brabant, anfangs zum geistlichen Stande bestimmt, von ■) Er war zugleich durch feine Mutter Enkel Wilhelms von Oranien.

7. Neuere Geschichte - S. 74

1869 - Mainz : Kunze
74 dornes Abberufung erleichterte den Hülfezug Eugens durch die ^06lombardei; sein glänzender und entscheidender Sieg bei Turin mit deutschen.truppen (die Preußen unter dem Fürsten Leopold von Dessau) über den Herzog von Orleans mtb Marsin. Ab- fall Italiens von Frankreich, Abzug des französischen Heeres aus Piemont; auch Neapel 1707 österreichisch. b. in den Niederlanden und am Oberrhein. Dort befehligte die Verbündeten der große britische Feldherr Herzog von Marlborough. John Churchill, cinft König Jacobs Ii Page, dann von Wilhelm Iii, zu dem er übertrat, zum Grafen, später Herzog von Marlborough erhoben, hatte seine Kriegsschule unter Tnrenne gegen Holland, dann unter Wilhelm Iii in Irland und den Niederlanden gemacht. Er vereinigte tu sich die Eigenschaften eines Parteihauptes (der Whigs), Diplomaten und Feldherren und übte mit seiner Gemahlin, der Freundin der Königin Anna, auf den Hof großen Einfluß. Die Eroberung von Kurköln durch die Verbündeten erösfnete den Feldzug; Einnahme Bonns durch'marlborough und Coehorn 1703. Am Oberrhein, wo der alte Markgraf Ludwig von Baden (tz 1707) die Deutschen befehligte, vereinigten sich die Franzosen >703 unter Villars mit den: Kurfürsten von Baiern zur Offensive. Ihr Plan, Tyrol für Baiern zil erobern und zugleich die mili- tärische Verbindung mit Italien (Vendome) herzustellen, wurde durch den heldenmüthigen Volksaufstand der Tyroler vereitelt. Ein allgemeiner Angriff der Verbündeten auf Baiern mißlang, aber durch die vereinigten Heere Ludwigs von Baden und Marl- boroughs werden die Baiern und Franzosen auf demschellen- >704 berge (bei Donauwörth), durch diesen und Eugen in der Ent- scheidungsschlacht bei Höchstädt*) und Blenheim geschlagen, die letzteren über den Rhein zurückgeworfell, Baiern fast ganz erobert. Später kam es am Oberrhein zu keinen entscheidenden Ereignissen mehr. Auch in den spanischen Niederlanden sind die Franzosen un- glücklich. Ihre Niederlage unter Villeroi und dem nunmehr land- i7v6flüchtigen Kurfürsten von Baiern bei Ramillies durch Marl- borough. Das Land huldigt Karl Iii. Eugens und Marl- i708 boroughs Vereinigung führt zum Siege bei Ondenarde über die uneinigen Führer, die Herzöge von Bourgogne und Vendome, zur Behauptung der Niederlande und der Einnahme von Lille; i7vä 1709 zuin theuer erkauften Siege bei Malp laquet, der blutigsten Schlacht im Kriege, und der Eroberung von Mons. *) Zwischen Ulm und Donauwörth an der Donau.

8. Neuere Geschichte - S. 83

1869 - Mainz : Kunze
88 Durch den Westfälischen Frieden — des Reiches Untergang, Preußens Aufgang! — souveräner Reichsfürst, wird er durch seine Theilnahme am Schwedisch-polnischen Erbfolgekrieg sou- veräner Herzog in Preußen, das 1618 als polnisches Lehen er- worben worden war (S. 46). Nach der dreitägigen Schlacht bei Warschau (Juli 1656),1656 dem Sieg der Schweden mit brandenburgischer Waffenhülfe, er- hält der große Kurfürst im Vertrag von La bi au den souveränen Besitz des Herzogthums Preußen von Schweden, im Vertrag von Welau 1657 die gleiche Zusicherung von Polen. Bestätigung i6s? im Frieden zu Oliva 1660. Huldigung zu Königsberg cmtimo 18. Oktober 1663. Die großen Waffenerfolge gegen Schweden im zweiten fran- zösischen Kriege (S. 64 und 65), der glänzende Sieg bei Fehr- kitiu 28. Juni 1675, Brandenburgs erste selbständige Kriegs-"" that, und die sich daran knüpfende Eroberung von Schwedisch- Pommern bleiben fruchtlos. Nach Abschluß des Nymweger Frie- dens 1678 von Holland und dem Kaiser im Stich gelassen, von Ludwig Xiv in seinen westfälischen Gebieten bedroht, schließt Friedrich Wilhelm 1679 den Separatfrieden von St. Germain"" en Lahe, (s. oben S. 65) in dem er von allen Eroberungen nur einen kleinen Strich auf dem rechten Odernfer behält. Seine Erbansprüche auf die Besitzungen des 1675 ausge- storbenen Herzoghauses von Liegnitz, Brieg, Wohlan*), sowie auf das Herzogthum Iägerndorf**) tritt er 1686 denn"86 Kaiser ab gegen bcu Schwiebuser Kreis, ans bcn indeß noch vor Abschluß des Vertrags der damals mit seinem Vater zer- fallene Kurprinz Friedrich gegen eine Geldstunme verzichtet. Erstes Auftanchen der schlesischen Frage. a. Innere Zustände: Gründung der absoluten Für- stengewalt im Geiste der Zeit durch siegreiche Kämpfe gegen die Stände in Preußen, die an ihrem früheren Oberlehnsherrn in Polen einen Rückhalt suchen. Volksbewegung in Königsberg 1662, der Schöppenmeister Roth gefangen, der Oberst v. Kalk- stein später enthauptet. Diese durchgreifende, aber nur das Beste des ganzen Volkes erstrebende Gewalt damals zugleich das einzig *) Auf Grund einer Erbverbrüderung des Kurfürsten Joachim Ii 1537 mit dm piastischen Herzogen von Liegnitz — ein Vertrag, den Ferdinand I König von Böhmen indeß nicht anerkannt hatte. **) Dasselbe hatte Brandenburg-Ansbach 1523 durch Kauf erworben, aber dann von Böhmen zu Lehen übernommen und au Kurbrandenburg 1603 ver erbt, 1622 jedoch gab es der Kaiser au den Fürsten von Lichtenstein. 6*

9. Neuere Geschichte - S. 89

1869 - Mainz : Kunze
89 Der österreichische Erbfolgekrieg 1741 — 1748. Nach Friedrichs Sieg bei Mollwitz schließen Frankreich, Spanien, Baiern im Mai 1741 zu Nymphen bürg (Lust-1741 schloß bei München) ein Angriffsbündniß gegen Maria Theresia zur Theilung der habsburgischen Erbschaft, von der Kur-Baiern (dessen Verwandtschaft mit den Habs- burgern) Böhmen, Oberösterreich, Tyrol und den Breisgau erhalten sollte. Auch Kur-Sachsen (Polen), Kur-Köln, Kur-Pfalz antihabsburgisch. Zwei französische Heere im Reiche, das nördliche gegen Hannover, das mit England auf Seiten Maria Theresias stand, das südliche rückt mit den Baiern in Oberösterreich und Böhmen (dort auch die Sachsen) ein. Der Kurfürst von Baiern König von Böh- men Ende 1741. Kaiserwahl des Kurfürsten Karl Albrecht von Baiern als Karl Vii (1742—1745), Hülfe für die Königin aus Ungarn*); Vertreibung der Baiern aus den Erblanden, Eroberung des Kurstaates selbst Anfang 1742; nach kurzer Wiederkehr des Kurfürsten seine Niederlage bei Simpach (am Inn) 1743, Rückzug der Franzosen und 1743 Baiern; Maria Theresia läßt sich in München huldigen. Gleichzeitiger glücklicher Seekrieg Englands gegen Spa- nien und Frankreich. Daher auch Engländer (seit 1742) und Niederländer (seit 1743) am Landkrieg gegen Frank- reich betheiligt. Die s. g. pragmatische Armee unter Georg Ii; 1743 förmliches Bündniß mit Maria Theresia 1743. Sein Sieg über die Franzosen bei Dettingen (Dorf bei Aschaf- fenbnrg) 1743. Sachsens Defensivallianz mit Oesterreich gegen das Versprechen, zwischen Sachsen und Polen eine territoriale Verbindung zu schaffen, die sich also gegen den preußischen Besitz Schlesiens richtete (s. ob. S. 86). Das zunehmende und auch ihn schließlich bedrohende Kriegsglück Oesterreichs und der Seemächte ruft Friedrich Ii wieder zu den Waffen, im Bunde mit Frankreich. Daher Zweiter Schlesischer Krieg 1744—1745. Kriegsplan: die Franzosen sollten wieder in zwei Heeren in Baiern und gegen Hannover vorrücken; Friedrich brach mit 80000 Mann Kaiserlicher Hülfstruppew in Böhmen bis Prag vor. Doch die Franzosen hielten ihr Versprechen nicht, sondern *) Dal moriamur pro rege nostro Maria Theresia unhistorisch.

10. Neuere Geschichte - S. 98

1869 - Mainz : Kunze
98 Karl Theodor von Baiern unter anfänglicher Gutheißung Ruß- lands und Frankreichs für den Plan, Baiern gegen feine Nieder- lande (außer Luxemburg und Namur) mit dem Titel eines Königs von Burgund einzutauschen. Karl August von Zweibrücken sucht gegen diesen Plan wieder an Friedrich Rückhalt, der die Ausführung hindert. Der deutsche Fürstenbund zur Aufrechthaltung der Reichsverfasfung von den angesehensten Reichsfürsten unter Preußens Leitung geschloffen. Friedrich der Große f am 17. August 17sb.
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