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1. Geschichte des Alterthums - S. 48

1869 - Freiburg : Herder
48 Die Griechen. wurde mit dem Donner des Zeus verglichen, als Feldherr war er immer vom Glücke begleitet und an Klugheit kam ihm kein anderer Staatsmann gleich. Er war es mich, der Athen zur Kunstschule Griechenlands und der aiten Welt, zum Sammelplatz der Dichter, Künstler und Philosophen machte. Er vollendete die Besestigung Athens und des Hafen Piräeus. Athen bestand seitdem aus zwei kreisförmigen Städten: nämlich aus der eigentlichen Stadt mit einem Umfang von 43 Stadien (40 Stadien — 1 geogr. Meile) und der Hafenstadt mit einem Umfange von 56(2 Sta- dien; beide Städte waren durch die sogenannten langen Mauern (die eine 40 und die andern 35 Stadien) mit einander verbunden. In beiden wohnten in mehr als 10,000 Häusern ungefähr 180,000 Menschen, in ganz Attika 500,000, worunter 90,000 Bürgerliche, 45,000 Niedergelassene und 360,000 Sklaven waren. Die Niedergelassenen (Metöken) betrieben be- sonders Handel und Fabrikation; die Fabrikarbeiter waren meistens Skla- ven, wie auch die reichen Bürger ihre Landgüter und Bergwerke durch Sklaveu bearbeiten ließen. Perikles bewog die Athener, daß sie einen Theil des Staats ein- kommens zur Verschönerung der Stadt verwandten. In zehn Jahren wurde auf der Burg (Akropolis) der Tempel der Stadtgöttin Pallas Athene erbaut, das Parthenon, eines der edelsten Gebäude all^r Zeiten, welches Phidias mit bewunderten Bildwerken schmückte. Auf die Burg hinauf führten die Propyläen, eine prachtvolle Marmortreppe mit einen: 5 Säulenhallen bildenden Thore und 2 Seitengebäuden. Außerdem ließ Perikles das Odeon-zur Aufführung dichterischer und musikalischer Werke erbauen, ferner ein großes Theater, Hallen, Brunnen u. s. w. Damit erhielten nicht nur Lausende von Taglöhnern und Handwerkern Arbeit, sondern auch Baumeister, Bildhauer, Erzgießer, Maler. Der peiopolmeiischc Krieg. (431-404 v. Chr.) §. 32. Die Korinther waren mit den Kerkyräern in einen erbitterten Krieg verwickelt; die Kerkyrüer riefen die Hilfe der Athener an und diese verhinderten die korinthische Flotte einen erfochtenen L>eesieg zu benutzen. Die Korinther erhoben darauf Klage bei den Spartanern, welche schon längst mit grimmiger Eifersucht gegen die Mhener erfüllt waren und jetzt die Forderung stellten, daß Athen alle Städte frei- lasse, wenn es mit Sparta und dessen Bundesgenossen Frieden haben wolle. Das hieß von den Athenern nichts anderes verlangen, als daß sie in ihre Stellung vor den Perserkriegen zurücktreten, den größten Theil ihres Staatseinkommens aufgeben und Zusehen Zollten, wie eine ehemals verbündete Stadt nach der andern sich an die L>partaner und deren Bun- desgenossen anschloß. Perikles bewies ihnen, daß der Krieg gegen Sparta und dessen Bundesgenossen zu Gunsten der Athener ausfallen müsse, wenn sie vor der überlegenen Landmacht des Feindes sich in die Stadt zurückziehen und keine Schlacht liefern würden; denn, sagte er, mit ihrer Flotte beherrschen sie das Meer und können zu jeder Zeit aus der Nähe und Ferne Lebensmittel herbeischaffen, überdies die Verwüstung At- tikas durch das feiudliche Landheer mit der Verwüstung des^ feindlichen Küstenlandes vergelten. Athen habe 8000 Talente in seinein Staatsschätze

2. Geschichte der Neuzeit - S. 55

1883 - Freiburg : Herder
Haus Habsburg und seine Gegner. Bayern. 55 aus Eigennutz ober religisen Grnben jede Hilfe verweigert wurde, obschon es doch der Verteidigung des gemeinsamen Vaterlandes galt. 3. Die Erblande des Hauses Habsburg-sterreich waren bis-her fters geteilt worden, indem jeder Erzherzog einen verhltnimigen Anteil erhielt, in welchen er als Landesherr nach den Landesrechten regierte. Erst 1617 wurde Erzherzog Ferdinand von Steiermark durch Familienvertrag zum Erben aller sterreichischen Lnder erklrt, und auch als knftiger König von Bhmen gekrnt, nachdem er die Landesstatute beschworen hatte. Bhmen aber war damals in voller Ghrung, auch das Erzherzogtum sterreich und Steiermark. Die Feinde sterreichs wurden dadurch ganz besonders in ihren Planen bestrkt. Zustand Deutschlands. 4. Nach sterreich war Bayern der grte Staat in Sd-deutschend, obwohl das Herzogtum kaum 500 Ihm. umfate und noch nicht zwei Millionen Einwohner zhlte. Auer Bayern waren das Her-zogtum Wrttemberg und die Markgrafschaft Baden verhltnimig von Bedeutung, denn das brige Sddeutschland war in zahlreiche Ge-biete geistlicher und weltlicher Herren und Reichsstdte geteilt. In Mittel-dentschland besa der Kurfürst von der Rheinpfalz ein schnes Land, auch der Landgraf von Hessen vermochte ein Heer von 15 000 Mann aufzubringen, der mchtigste und reichste Dynast war jedoch der Kurfürst von Sachsen. In Norddeutschland hatte der Kur-frst von Brandenburg sein Gebiet durch seinen Anteil an dem jlichschen Erbe vergrert und erbte 1618 auch das Herzogtum Preu-en; Pommern war noch ein eigenes Herzogtum, ebenso Mecklen-brg und Holstein; das Haus der Welfen hatte seine Erblande unter mehrere Linien geteilt, von denen um diese Zeit die Herzoge von Lne-brg und Braunschweig-Wolfenbttel am meisten zu bedeuten hatten. Auer den Dynastieen Habsburg Und Wittelsbach (Bayern) waren alle andern von einiger Bedeutung protestantisch, hatten die Klster aufgehoben und deren Gut an sich gebracht; ebenso waren sie, wo es anging, mit den Bistmern verfahren. Dem Namen nach be-standen noch mehrere Bistmer, z. B. Halberstadt, Verden u. s. w., allein protestantische Prinzen bezogen unter dem Titel von Bischfen ober Abministratoren die bischflichen Einknfte und die des Domkapitels verzehrten protestantische Edelleute als Domherren. Ebenso erging es dem einen und anderen Kloster, z. B. dem alten reichen Stifte Queblinburg; es wrbe in eine Versorgungsanstatt fr abelige

3. Geschichte der Neuzeit - S. 88

1883 - Freiburg : Herder
88 bermacht Frankreichs aus dem Festlande. Hier hatten die aristokratisch gesinnten Republikaner unter der Fh-rung der Brder Johann und Cornelius de Witt der das Haus Oranien, welches die Statthalterwrde in die Knigswrde zu verwandeln trachtete, die Oberhand gewonnen und durch das sogenannte etvige Edikt (1667) die Statthalterwrde fr immer abgeschafft. Aber sie hatten fr einen Landkrieg fast keine Vorsorge getroffen; die Festungen waren nicht im Verteidigungszustand, die Zeughuser ohne Vorrthe, nur wenige Soldaten im Dienste, als Lndwig Xiy. mit seiner bermacht hereinbrach. Whrend die hollndische Flotte unter Ruyter und dem jngern Tromp die franzsische und englische in Schach hielt, suchte Johann de Witt durch Unterhandlungen Zeit zu gewinnen, allein die Forderungen Ludwigs Xiv. waren so malos, da die Hollnder den Krieg mit dem Mute der Verzweiflung aufnahmen und die Dmme durchstachen, um dem Vorrcken der Franzosen durch berschwem-mungen Schranken zu setzen. Sie stellten den 22jhrigen Oranier Wilhelm an die Spitze des Staates, welcher zuerst die beiden Witt dem Volke als Verrter bezeichnen lie, das sie in einem Aufstande ermordete, dann aber den Krieg mit Einsicht und Festigkeit leitete, obwohl er gegen die franzsischen Marschlle nicht eine einzige Schlacht gewann. ssgemeiner Krieg. (16731678.) 8 42. Zuerst nahm sich der Kurfürst Wilhelm von Brandenburg der Hollnder an, weil sein niederrheinisches Herzogtum Kleve bedroht war, dann auch der Kaiser; aber weder der Kurfürst noch der kaiser-liche Feldherr Montecucculi richteten etwas von Bedeutung aus, ob-gleich beide treffliche Krieger waren. Sie stieen nmlich berall auf Verrat und Hindernisse, die ihnen von den Freunden des franzsischen Knigs in Deutschland selbst bereitet wurden. Endlich bewirkte die berzeugung, da mit der berwltigung Hollands die Herrschaft Lud-wigs Xiy. der Europa entschieden sei, ein Bndnis zwischen dem Kaiser, dem Herzog von Lothringen, den Knigen von Spanien und Dnemark, dem Kurfrsten von Brandenburg und den Reichsstnden. Das franzsische Heer am Oberrhein wurde von dem Marschall Turenne, das in den Niederlanden von dem Marschall Luxembourg befehligt, und beide raubten und brannten wie Vandalen und Trken, schlugen aber auch die schlecht gefhrten oder verratenen Heere der Verbndeten. Erst Montecucculi that den Sieges- und Verwstungszgen Turennes am Oberrhein Einhalt, und als der franzsische Feldherr bei Sasbach im Badischen (27. Juli 1675) durch eine Kanonenkugel gefallen war, wurden die Franzosen der den Rhein zurckgetrieben, aber nicht gehin-dert, in der Rheinpfal; diesseits und jenseits des Stroms, im Badischen

4. Geschichte des Altertums - S. 56

1882 - Freiburg : Herder
56 Die Griechen. tiaten) hieen sie von ihrem Hauptorte und Mittelpunkte Sparta, der auf mehreren Hgeln an dem Flusse Eurotas in der Landschaft Lakonien erbaut war. Sie litten lngere Zeit durch die Streitigkeiten, die wegen der Verteilung des eroberten Landes und der Einrichtung des Staates entstanden waren, bis durch die Gesetze des Lykurgos, eines Mannes aus dem kniglichen Geschlechte, eine so feste Ordnung hergestellt wurde, da sie der 500 Jahre unerschttert fortdauerte. Dadurch gewannen die Spartaner das bergewicht der die andern griechischen Staaten, die selten zehn Jahre nacheinander von der Geiel innerer Unruhen ver-schont blieben. Die Bevlkerung des spartanischen Staates bestand aus drei Klassen: 1. den Spartanern; 2. den Periken oder den eigentlichen Lake-dmoniern; 3. aus den Heloten. Die Spartaner, die Nachkommen der eingewanderten dorischen Krieger, waren die herrschende Gemeinde. An ihrer Spitze standen zwei erbliche Könige ans dem Geschlechte des Herakles, ein Rat aus 30 Mitgliedern, Gerusia (Rat der Alten) genannt, und fnf Ephoreu (Auf-scher). Die Könige waren die Oberfeldherren, doch zog immer nur einer aus; sie hatten den Vorsitz im Rate, brachten die Opfer fr den Staat dar und empfingen die Gesandten fremder Staaten. Der Rat war das hchste Gericht und fate Beschlsse in allen wichtigen Angelegen-heitert. Die Ephoren berwachten die Amtsthtigkeit smtlicher Behr-den, auch der Könige, beaufsichtigten die Sitten und die Jugenderziehung, und aus ihnen wurden gewhnlich die Bevollmchtigten (Kommissre) genommen, welche in unterworfenen Stdten die notwendigen Anordnungen trafen. Die Brgergemeinde oder Volksversammlung bestand aus allen Spartanern, welche das dreiigste Altersjahr berschritten hatten. Sie whlte die Obrigkeiten und besttigte oder verwarf die Beschlsse des Rates. Die Spartaner wurden zu Brgern und Kriegern erzogen. Der Staat war alles, der einzelne Mensch galt nur insofern, als er dem Staatszwecke diente. Daher war die Gesetzgebung nicht frei von un-menschlichen Hrten. Die Familie hatte nur Geltung, insoweit sie dem Nachwchse diente. Jedes neugeborene Kind wurde untersucht und das fr krperlich schwach befundene dem Hungertode preisgegeben. Auf die Krperpflege wurde das Hauptgewicht gelegt. Die Kost war einfach (spartanische Suppe) und das Kind wurde von frher Jugend auf zur Abhrtung angehalten. Selbst die Erziehung der weiblichen Jugend war auf krperliche Ausbildung gerichtet. Mit dem siebenten Jahre kam der Knabe aus dem elterlichen Hause in die Erziehungsanstalt des Staates.

5. Geschichte des Altertums - S. 70

1882 - Freiburg : Herder
70 Die Griechen. erreicht werden konnten, wenn sich die eine oder andere emprte. Seit 469 war Perikles der Leiter des athenischen Volkes; die Gewalt seiner Rede wurde mit dem Donner des Zeus verglichen, als Feldherr war er immer vom Glcke begleitet und an Klugheit kam ihm kein anderer Staatsmann gleich. Er war es auch, der Athen zur Kunstschule Griechen-lands und der Alten Welt, zum Sammelplatz der Dichter, Knstler und Philosophen machte. Er vollendete die Befestigung Athens und des Hafens Pireus. Athen Bestand seitdem aus zwei kreisfrmigen Stdten: nmlich aus der eigent-lichen Stadt mit einem Umfang von 43 Stadien (40 Stadien 1 geogr. Meile) und der Hafenstadt mit einem Umfange von 56^ Stadien; beide Städte waren durch die sogenannten langen Mauern (die eine 40 und die andere 35 Stadien) miteinander verbunden. In beiden wohnten in mehr als 10 000 Husern ungefhr 180 000 Menschen, in ganz Attika 500 000, worunter 90 000 Brgerliche, 45 000 Niedergelassene und 360 000 Sklaven waren. Die Niedergelassenen (Metfen) betrieben besonders Handel und Fabrikation; die Fabrikarbeiter waren meistens Sklaven, wie auch die reichen Brger ihre Landgter und Bergwerke durch Sklaven bearbeiten lieen. Perikles bewog die Athener, da sie einen Teil des Staatseinkommens zur Verschnerung der Stadt verwandten. In zehn Jahren wurde auf der Burg (Akropolis) der Tempel der Stadtgttiu Pallas Athene erbaut, das Parthenon, eines der edelsten Gebude aller Zeiten, welches Phidias mit bewunderten Bildwerken schmckte. Auf die Burg hinauf fhrten die Propylen, eine prachtvolle Marmortreppe mit einem 5 Sulenhallen bildenden Thore und 2 Seitengebuden. Auerdem lie Perikles das Odeon zur Auffhrung dichterischer und musikalischer Werke erbauen, ferner ein groes Theater, Hallen, Brunnen it. s. w. Damit erhielten nicht nur Tausende von Taglhnern und Handwerkern Arbeit, sondern auch Baumeister, Bildhauer, Erzgieer, Maler. Der peloponnesische Krieg. (431-404 v. Hr.) 33. Schon Perikles hatte den Ausbruch eines Entscheidungskampfes zwischen Athen und Sparta als in der Lage begrndet vorhergesehen. Ursachen waren: die Hegemonie Athens seit dem Sturze des Pausanias, die Befestigung der Stadt, die Znrcksendnng des Kimonischen Heeres durch die Spartaner, endlich die Reibereien, welche infolge des von Sparta vertretenen aristokratischen und von Athen hochgehaltenen demo-kratischen Princips entstanden. Die eigentliche Ursache aber lag in der

6. Geschichte des Mittelalters - S. 98

1882 - Freiburg : Herder
98 Von dem Ende der Kreuzzüge bis zur Entd. Amerikas u. der Reformat. Gründung der schweizerischen Eidgenossenschaft. (1z08.) § 13. Einen großen Teil der heutigen Schweiz beherrschte König Albrecht I. als Graf von Habsburg, als König aber war er auch Ober- Herr der Reichsstädte und der reichsfreien Landschaften (in welchen die Bauern die alte Freiheit bewahrt hatten). Albrecht setzte ihnen Habs- burgische Ministerialen (adelige Dienstleute Habsburgs) zu Vögten, welche die Bauern in den Waldstätten (Waldlandschaften) Uri, Schwyz und Unterwalden so drückten, daß sie zu den Waffen griffen, die Vögte verjagten oder erschlugen und die Burgen verbrannten. (Die Sagen vom Tell, dem Rütli, dem Neujahrsmorgen 1308.) Da Albrecht er- mordet wurde und seine Söhne mit mächtigen Feinden in Krieg gerieten, hatten die Bauern im Gebirge einige Jahre Ruhe. Die Ichlacht am Morgarten. (1315.) Der ewige Bund der Eidgenossen. Als Ludwig der Bayer und Friedrich von Österreich um die deutsche Krone stritten, stellten sich die Bauern der Waldstätte auf Seite Ludwigs, wofür sie Friedrichs Bruder Leopold bestrafen wollte. Am 15. No- vember 1315 zog er mit einem schönen Heere von Rittern und Bürgern aus deu Habsburgischen Städten in den Gebirgspaß Morgarten ein, der von Zug am Ägerisee vorbei in das Land Schwyz führt. In dem Passe erwarteten ihn die Bauern, brachten Reiter und Fußgänger durch herabgerollte Steine und Baumstämme in Unordnung und rieben das ihnen weit überlegene Heer durch einen Angriff mit Hellebarde, Morgen- stern und Schwert größtenteils auf. Darauf hielten sie in Brunnen einen Tag (Tagsatzuug), entwarfen und beschworen einen ewigen Bund, in welchem sie sich treue Hilfe gegeu jeden Angreifer gelobten, Maßregeln zur Erhaltung des inneren Friedens aufstellten und keinen Herrn über sich anerkannten als den König (Kaiser). Der eidgenössische Bund der acht alten Orte. (1353.) Als die Reichsstadt Zürich in Feindschaft mit dem Herzog von Österreich verwickelt wurde, ließ sie sich von den Eidgenossen in ihren Bund aufnehmen (1351), mit welchem Beispiele die Stadt Luzern (1332) vorangegangen war. Zürich wurde gegen den König Karl Iv. und den Herzog Albrecht glücklich verteidigt, worauf auch die Landschaft Glarus und die kleine Stadt Zug in den Bund eintraten, endlich auch die Stadt Bern, welche den Adel der westlichen Schweiz zu vernichten begonnen hatte. Die Eidgenossenschaft war jetzt bereits so stark, daß sie keine fürstliche Macht jener Zeit zu fürchten hatte.

7. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

8. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

9. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

10. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
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