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1. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 35

1898 - Halle : Anton
35 4. Vorderindien. 162] Die von den Engländern unterworfene Halbinsel umfaßt drei Land- schaften: den Himalaja, das Indische Tiefland und das Hochland Dekhan. 1) Vorderindien reicht im N. bis auf die Gebirgskette des Himalaja (d. i. Schneegebirge); unter dessen mit ewigem Schnee bedeckten Bergen ist der 8800 m hohe Everest der höchste Berg der Erde. In einem Gebirgs- thale liegt Kaschmir, weltberühmt durch die Anfertigung kostbarer Shawls aus dem Haar der tibetanischen Ziege. — 2) Der Südfuß des Himalaja steht auf dem großen Indischen T i e s l a n d e. Wasserreiche Himalaja- Gewässer befruchten dieses: a) der Indus, der in das Arabische Meer mündet; b) der Ganges, der heilige Fluß der Hindu, bildet vor seiner Mündung in den Bengalischen Meerbusen ein Delta, in welches sich noch c;) der Brahmaputra ergießt. Die reich bewässerte, warme Ebene ist die Heimat der köstlichsten Gewürze: man gewinnt Zimt und Pfeffer, da- neben Weizen, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle und Indigo. Das Indische Tiefland ist dichtbevölkert; die Bevölkerung sind die Hindu, eiu bildsames Volk. Wegen der starken Bevölkerung ist das Land reich an großen Städten. Im Innern liegt Delhi ('?), wo viele in Trümmern liegende Paläste Denkmäler alter Herrlichkeit sind. Benäres (?) ist die heilige Stadt der Hindu. Im Gangesdelta liegt Kalkutta, zumteil europäisch gebaut, die wichtigste Handelsstadt Asiens (800). — 3) Südlich des Indischen Tieflandes wird die Halbinsel durch j)«s Hochland Dekhan ausgefüllt. Auf der östlichen Küste Koromandel ist Madras der wichtigste Handelsplatz (450); an der westlichen Küste Malabar blüht der Hafenplatz Bombay (bombe] (800). Zu Vorderindien gehört die Insel Ceylon. Sie ist im Innern gebirgig, an den Küsten flach, üppig bewaldet, mit ergiebigen Thee- und Zimtgärten. 5. Hinterindien. 163] Hinterindien ist ein großenteils bergiges Land. Vier Hauptgebirgs- züge laufen vom östlichen Teile des Himälaja gegen S. aus; in den zwischenliegenden, gegen das Meer verbreiterten Ebenen fließen breite Ströme, unter denen der Mekong der größte ist. Das Klima, die Tier- und Pflanzenwelt sind der Vorderindiens ähnlich. Im W. sitzt vorherrschend indische, im O. mehr chinesische Bevölkerung. Die Halbinsel besteht aus: 1) Englischen Besitzungen längs der Westküste; die wichtigste Handels- stadt ist das aus einer kkinen Insel gelegene Singapur; 2) den französischen Schutzstaaten Kambodscha um die Mündung des Mekong (Hauptstadt Saigon sßaigongs) und Annam im östlichen Küstengebiet (Hauptstadt Hue); 3) dem un ab- b ä n g i g e n Königreich siam mit der Hauptstadt Bangkok. 6. Die indische Jnselslur. 164] Die indische Jnselflur umlagert Südost-Afieu in einem großen Bogen. Die Eilande sind durchweg gebirgig, viele sogar vulkanisch. Unter heißem Sonnenstrahl und furchtbaren Regengüssen gedeiht auf all' diesen Inseln eine üppige Pflanzenwelt. Die Fülle an Würzpflanzen, welche den Eilanden eigentümlich sind, hat die Europäer zur Ansiedelung gelockt. ^ 1. Di^ G roßen S u n d a i n s e l n : B ö r n e o , S e l e b e s, Sumatra und ^ a v a |jan>a"| mit der wichtigen Handelsstadt B a t ä v i a (teilweis niederländisch). 2*

2. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 36

1898 - Halle : Anton
36 Japan. — <£t]tna. — Russisch. Asien. 2. Die Kleinen ©u nbain sein (niederländisch). 3. Die Molukken oder G e w ü r z i n s e l n (niederländisch). 4. Die Philippinen mit der Hauptstadt M a n 11 a (spanisch). 7. Das Japanische Reich. 165] Das Reich Japan wird von vier großen und vielen kleinen Inseln gebildet. Die Hauptinsel ist Nippon; sie ist im Innern bergig, von kleinen Flüßchen bewässert, daher sehr fruchtbar und sorgsam angebaut. Haupterzeugnisse sind Reis, Baumwolle, Thee und Seide. Die Japaner gehören zur mongolischen Rasse; sie sind ein bildungsfähiges, betriebsames Volk, das von einem Mikado (d. i. Kaiser) regiert wird. Hauptstadt von Nippon ist Tokio (über 1 Mill.); von hier führt eine Eisenbahn nach dem Hafenplatze Jokohäma, der dem ausländischen Verkehr geöffnet ist. Zu Japan gehören a) die Jnselreihe der Kurilen, l>) die Insel Formösa. 8. Das Chinesische Reich. 166] Das Chinesische Reich umfaßt zwei Landschaften: 1) Das Hoch- land von Hinterasien (teilweis). Dieses erstreckt sich im N. bis zum Daurischen Ida-ürischen] Alpenlande und zum Altai ld. i. Goldgebirge), im W. bis zur Hochfläche Pamir (d. i. Dach der Welt», im S. bis zum Himalaja, im O. fällt es in Randgebirgen ab. Im westlichen Teile ist das Land gebirgig; im östlichen Teile breitet sich zwischen den Randgebirgen die Gobi (d. i. Wüste). Dieser mangeln fließende Ge- wässer; deshalb ist sie eine Sand- und Steinwildnis und wird nur an den Rändern von wandernden Mongolen durchzogen. 2) Die Gobi senkt sich durch bewaldete Berglandschaften zu dem Chinesischen Tieflande, einer Ebene von der Größe Deutschlands; diese wird vom Hoanghö (d. i. gelber Fluß) und vom Jängtsekjang und sehr vielen Kanälen reich bewässert und ist daher sehr fruchtbar und von der dichten Bevölkerung aufs fleißigste angebaut; man gewinnt besonders Reis, Baumwolle und Thee. — Das chinesische Reich wird eingeteilt in: j. Das eigentliche China, 7 mal so groß wie das Deutsche Reich, aber mit 10 sacher Bevölkerung. Die Chinesen sind mongolischer Abstammung und ein sehr arbeitslustiges Volk, das schon srüh wichtige Erfindungen gemacht hat (das Schieß- Pulver, den Kompaß, das Porzellan). Der Kaiser nennt sich stolz den „Sohn des Himmels". Hauptstadt ist Peking, „das nördliche Hoflager" mit l'/2 Mill. E. Am Jängtsekjang liegt N a n k i n g , „das südliche Hoflager" ('/2 Mill.) Das Innere des Reichs ist für Ausländer verschlossen; nur einige Hafenplätze sind ihnen geöffnet, darunter Cänton und Tieutsin, der Hafenplatz für Peking. 2. Die tributpflichtigen Länder sind: a) Die Mandschurei, nördlich bis zum Amur mit dem Hauptorte M u k d e n. >>) Die Mongolei, das Gebiets der Gobi mit dem Hauptorte llrgä. c) Tibet, nördlich des Himalaja, ein kaltes Hochland, von einem Priesterkönig, dem D a l a t = ü a m a beherrscht, der in Lasa wohnt. 9. Das russische Asien. Es gehören hierzu: Sibirien, Turän und Kaukasien. 167] \. Sibirien ist die nördliche Abdachung des Hochlandes von Hinter- asien. Es erstreckt sich bis zur Küste des Nördlichen Eismeeres und wird im W. durch das Uralgebirge begrenzt. Der Abdachung folgen die Riesenströme Lena, Jenifsei und Ob, welche zum Eismeer fließen.

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 124

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
124 Zweites Buch. einziehen. Sie fallen vor dem Isthmus von Panama ent- schieden ab, und nur eine Felfenkette von etwa 600' zieht sich über jene Landenge. Dann erhebt sich das auch hier an Vulkanen überaus reiche Gebirge (welches nur die Geogra- phen durch ganz America Cordill^ras nennen) wieder zu einer Höhe von 8 — 9000', in einigen Spitzen zu 12,000', ist aber auf der Landbrücke 3 Mal unterbrochen und von den nordamericanischen Gebirgen entschieden getrennt. Man kann also drei Gruppen unterscheiden, bei denen man sich gleich die Lage der Landschaften merkt. 1) Die südlichen Gebirge und Plateaux von Costa Rica. Sie fallen im N. zu dem 160 □!. großen See Nicaragua ab, der überaus male- rische Gebirgsufer hat. Durch ihn wird die gewünschte Ver- bindung zwischen dem atlantischen und stillen Ocean am leichtesten und frühesten zu Stande kommen. Aus ihm geht nämlich der Fluß St. Juan zum östlichen Meer, der schiff- bar gemacht ist. Vom stillen Meere trennt eine 6 M. breite Strecke, wo eine Höhe von 600' zu durchschneiden ist (nach Andern ist die Strecke nur 4 M. breit und 120' über dem Meere). Die Vereinigten Staaten von Nord- America haben den Bau des Canals übernommen. 2) Die Gebirge und Plateaux von Honduras, im N. des Sees. Jenseit eines die Landbrücke quer durchsetzenden Tiefthales erheben sich 3) die Gebirge und Plateaux von Gua- temala, die ausgedehntesten unter allen. Sie fallen im Nw. zum Isthmus von Tehuantepek ab, wo Nord - A. beginnt. Den Fuß der Gebirge umgiebt, besonders nach dem atlantischen Meere zu, fruchtbarer angeschwemmter Bo- den. Neben anderen Producten, die Centro-A. mit anderen Gegenden theilt, gedeiht hier in vorzüglicher Güte der In- digo und die Zucht der Cochenille. Eine Art Schild- laus nämlich (die Weibchen wie eine kleine Linse) wird auf einer Cactusart förmlich gezogen, und liefert gedörrt herr- liche rothe Farbe. An 70,000 Insecten gehören zu einem Pfund, und doch werden gegen 800,000 Pfund jährlich aus- geführt. In früherer Zeit machte Mittel-A. die spanische Statt- halterschaft Gua tema la aus, welche am längsten, bis 1821, dem Mutterlande treu blieb. Dann entstand ein Bundesstaat von 5 Republiken.

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 285

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
285 Schweden. kung der Halbinsel; in ihr führt der Gotha-Kanal mit Benutzung der Flüsse und Seen aus der Nordsee in die Ostsee. (Man denkt jetzt daran, noch weiter nach S einen Kanal für große Seeschiffe anzulegen, um dem Sundzoll aus- zuweichen.). Im Süden jener Senke dehnt sich das Flach- land von Südschweden. Aber auch dies wird noch von isolirten Bergreihen bis 1000' unterbrochen und kann auch sonst nicht mit eigentlichen Tiefländern verglichen werden. Fruchtbare Dammerde liegt nur in dünner Schicht aufgela- gert; der eigentliche Grund ist auch hier felsig, und an vie- len Stellen steht das Fels- und Sleingerölle offen zu Tage: Umstände, welche den Ackerbau sehr erschweren. Auch die Natur der Flüsse warnt uns, nicht etwa an ein eigentliches Tiefland zu denken. Sie sind fast alle wegen starken Gefäl- les, wegen ihrer Wafferstürze und Klippen nicht für die Schiff- fahrt zu gebrauchen. Selbst von den größten gilt das. Die Dal-Elf macht noch an ihrer Mündung einen 50' hohen Wasserfall, und auf der Gotha-Elf ist an einzelnen Stellen die Schifffahrt so unmöglich, daß ihr zur Seite mit großen Kosten der Trollhätta-Kanal geführt werden mußte. Noch merken wir, daß auch bei dem scandinavifchen Flußsystem öfters eine Unentschiedenheit der Wasserscheide vorkommt; Flüsse verschiedener Gebiete stehen bei hohem Wasser in Ver- bindung, derselbe See entsendet zu verschiedenen Systemen Gewässer (S. 132.). Die Schweden sind wie die Norweger germanischen Stamms, meist kraftvolle Leute mit blauen Augen und blon- den Haaren. Bieder, gastfrei, fest wie das Eisen ihrer Län- der nennt sie Jemand, und sieht rpan von der Hauptstadt, welche viel Fremdes, namentlich französisches Wesen ange- nommen hat, überhaupt von den Seestädten ab, so ist dies im Allgemeinen gewiß richtig. Noch viele alte Gebräuche und Volksfeste haben sich erhalten: das Frühlingsfest am ersten Mai, der Johannis- oder Mitsommerskag, vor allen das Jul- oder Weihnachtsfest. Ist man treulich zu der oft Meilen entfernten Kirche gewandert, so überläßt man sich heiterm Fest- und Wohlleben. Zwölf Tage hindurch steht bei dem reicheren Bauer der Tisch auch für jeden Gast, sei er bekannt oder fremd, gedeckt. Den äußersten Norden der Halbinsel, noch bis in das russische Gebiet, bewohnt der Stamm der Lappen, oder wie sie selbst durchaus genannt

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 238

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
238 Drittes Buch. Ort lag am rechten Flußufer, ohne Mauern, aber durch seine Lage hinreichend gesichert, mit wenig bedeutenden Gebäuden. Die Griechen nennen die noch vorhandenen Trümmer Paläochoros; etwas westlich davon liegt die heutige, nicht unbedeutende Stadt Misitra. An der Ostküste liegt Napoli di Malvasia, durch seinen Wein berühmt. 0 Der östliche Peloponnes, mit einer Halbinsel, die der attischen ziemlich parallel läuft, hieß bei den Alten Argolis, von der Hauptstadt Argos. Mycene und Tiryns waren Orte, die in der ältesten griechischen Geschichte von Wichtigkeit sind. Jetzt ist hier die bedeutendste, feste Stadt, der Hafen des alten Ärgos, Napoli di Romania, auch wohl blos Nauplia genannt, die wichtigste in Morea, 12,000 E., sonst der Sitz der griechischen Regierung. rj) Wir kommen auf unserer Rundreise wieder zum Isthmus und treffen hier noch auf eine der früher bedeutendsten griechischen Städte. Die Gebirge der Halbinsel stürzen auf der Landbrücke steil mit dem Berge ab, der auf seiner Breite das feste Äerocorinth trug. Darunter lag, nach dem korinthischen Busen zu, das durch Welt- handel reiche, aber auch üppige und ausschweifende Corinth mit 1¡2 Mill. E. Am corinthischen Busen lag der eine, nahe Ha- fen; am ägeischen Meere der andere, entferntere. Die neuere Stadt ist elend; die Citadelle noch besetzt und nach dem Urtheil der Ken- ner ein unüberwindlicher, militairischer Punkt, der aber freilich den Isthmus nicht völlig beherrscht. Zwei Stunden geht man auf einem überaus steilen Wege hinauf; von oben sieht man bis zur Akropolis von Athen. — In der Umgegend viel Weinbau; die Weinbeeren zu Rosinen gedörrt (Corinthen). c) Unter den griechischen Inseln ist bei weitem die größte Ne- groponte, das alte Euböa- Lang und schmal dahingestreckt, läuft cs mit dem griechischen Festlande parallel, nur durch einen Meerarm davon getrennt Ja, etwa in der Mitte der Insel ist derselbe so schmal, daß die dort liegende Hauptstadt Negroponte (das alte Chaléis) durch eine Zugbrücke mit dem Continent verbunden ist. Diese Enge hieß bei den Alten Euripus und ist durch eine sehr unregelmäßige und räthselhafte Art von Ebbe und Fluth merkwürdig. Ein hohes, bewaldetes Gebirge durchzieht die ganze Insel, die aber auch viele fruchtbare Stellen hat- (Einst Athens Kornkammer). Das Vorgebirge im No. hieß bei den Al- ten Artemisium; hier schlugen sich die persische und griechische Flotte. «) In dem Meerbusen zwischen Argolis und Attika, den die Al- ten den saronischen nannten, liegt das kleine Salamis; an der Enge zwischen ihr und der attischen Küste die wichtige See- schlacht (S. 224.)- Südlich davon, nach der argolischen Küste zu, liegt Aegina, im Alterthum einige. Zeit mit Athen wetteifernd und an Kunstwerken reich. ß) Noch näher an, der argolischen Küste liegen drei Inseln, welche in neuern Zeiten bei weitem größere Wichtigkeit haben, als dies

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 272

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
272 Drittes Buch. zur Seite, das in 2 Häu ser zerfällt. In dem Oberhause sitzen die Erzbischöfe und Bischöfe der englischen Kirche und der hohe Adel — zusammen die Peers des Reiches — im Un- terhause die vom Volke erwählten Deputirten der Städte und Grafschaften aus allen drei Reichen — denn das beson- dere Parlament, was Irland sonst hatte, hat seit 1801 aufge- hört. Die Geldbewilligungen gehen besonders vom Unterhause aus; Gesetzvorschläge, Bills, haben Gültigkeit, wenn sie von beiden Häusern und dem Könige genehmigt sind. — Wir gehen nun die drei Reiche einzeln durch. I. England, noch nicht 3000 li>M., hat an der West- küste mehrere tiefe Einschnitte, denen weniger tiefe an der Ost- küste so ziemlich entsprechen. Diese sich zu merken, ist nicht bloß für richtige Zeichnung der Umrisse, sondern auch für das Behalten der englischen Flüsse wichtig, die meist in solche Einschnitte münden. Die Severne, der westliche Hauptfluß des mittleren Englands, geht in den am tiefsten eindringenden Kanal von Bristol. Durch ihn entsteht im S. die lange Halbinsel Cornwall, die in die Caps Lizard und Lands- end ausläuft. Ziemlich unter gleicher Breite mit der Severne mündet der östliche Hauptfluß des mittleren Englands, die Themse: nur ist der Busen, in den sie geht, kleiner, wie auch der im S. liegende Vorsprung, die Landschaft Kent, kleiner als Cornwall. Vergleiche Themse und Severne in ihrem Laufe mit einander! — Etwa 30 M. vom Kanal von B. nördlich folgt wiederum ein viereckiger Meereinschnitt, ein Theil der iri- schen See;. Süd- und Ostküste sind noch englisch, die Nord- küste, wo er noch besonders tief einschneidet, schon schottisch. An der offenen Seeseite liegt, nur durch einen schmalen Sund vom Lande getrennt und durch eine über 500' lange Brücke mit demselben verbunden, die Insel Anglesea — in derselben Richtung, weiter in das Meer hinaus, Man. Inder süd- lichen Ecke der großen Bucht der M ersey mit kurzem Lauf, aber breiter Mündung. Zwischen dem Kanal von Bristol und dem oben geschilderten Busen liegt die Halbinsel Wales. Ihr entspricht auf der Ostseite ein bauchiger Landvorsprung im N. der Themsemündung, die Landschaften Norfolk und Suf- folk. Im N. wird er von der Hauptmasse durch einen vier- eckigen Busen W a sh getrennt. Vergleiche denselben mit dem großen westlichen Ausschnitt! Einen nicht bedeutenden Ein- schnitt bildet endlich der Humber, eine große gemeinschaft-

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 389

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Dresden. 380 von Thüringen und vom Oberlands. Aber 1547 erfolgte eine große Aenderung. Kurfürst Johann Friedrich der Großmüthige, ein entschiedener Anhänger der Reforma- tion, war mit anderen protestantischen Fürsten gegen Carl V. in den schmalkaldischen Bund getreten — aber geschlagen und gefangen. Wo? S. 374. Da gab der Kaiser die Kur- würde und Kurlande dem Haupte der albertinischen Linie, Hzg. Moritz, seinem Bundesgenossen. Nur wenige Aemter in Thüringen und im Osterlande blieben den Söhnen des Gefangenen. Nachdem im 30jährigen Kriege auch die Lau- sitz erworben, betrug der Kurstaat über 600 □ M. Um 1700 wurde die Kurlinie katholisch, und 2 Kurfürsten waren zugleich Könige von Polen, nicht eben zu des Stammlandcs Heil (S. 287.). Im Jahre 1806 war S. mit Preußen gegen Napoleon verbündet, trat aber dann zu dem Übermächtigen über und als Königreich dem Rheinbunde bei, ohne ähn- liche Vergrößerungen wie Bayern u. s. w. zu erhalten. Da Kg. Friedrich August sich 181s den Verbündeten nicht an- schloß, wurde sein Land als ein erobertes behandelt und die Hälfte an Preußen abgetreten (S. 363.). Das K. Sachsen hat jetzt 270 om., gegen 2 Mill. meist lutherische E. und umfaßt meist alte Lande der albertinischen Linie im früheren obersächsischen Kreise. König Friedrich August. Eintheilung in 4 Kreisdirectionen: Dresden, Leipzig, Zwickau, Bautzen. Sie sind, wo es nöthig, bei den einzelnen Städten durch Anfangsbuchstaben bezeichnet. re) Die Hauptstadt Dresden, 94,000 E., liegt in anmuthkger Gegend an der Elbe, deren rechtes Ufer von lieblichen Anhöhen be- gleitet ist. Der größte Theil: Altstadt und Friedrichsstadt (durch die hier in die Elbe mündende Weißeritz geschieden) auf dem linken, die kleinere Neustadt auf dem rechten Ufer. Beide verbindet eine schöne, 550 Ellen lange und 13 Ellen breite Brücke. Wo die Brücke in die Altstadt übergeht, ist der Glanzpunkt und die lebendigste Gegend. Hier das im Acußern nicht ausgezeichnete Schloß: in zu ihm gehörigen Gebäuden befindet sich die Bilder- galerie, eine der reichsten in Europa (Raphaels Sixtinische Ma- donna), das grüne Gewölbe, ein Schatz von Edelsteinen, Per- len , Kostbarkeiten und Seltenheiten aller Art. Unweit des Schlos- ses steht das neue geschmackvolle Schauspielhaus, die katho- lische Kirche — nach S. zieht sich an der Elbe die Brühlsche Terrasse. Dr. hat wegen seiner Lage und Umgebungen den Na- men des deutschen F.orenz und ist ein Ziel und Durchzugspunkt un- zähliger Reisender. — In der Nabe das Thal der Weißeritz, der plauensche Grund genannt, bis Tharand; an der Elbe herauf

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 63

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Kleinasien. 63 kaukasisch en Gouvernemen t geschlagen, was wir bei Europa näher beschreiben. Hier Eriwan und Etsch miadzin. 3) Das Uebrige gehört zum asiatischen Gebiete des türkischen Sultans. Die Plateaux von Bajazet und Diarbckir, der See Wan erinnern an gleichnamige Städte; die bei weitem bedeutend- ste Stadt: Erzerum, an der nördlichen Euphratquelle, gegen 50,000 E., durch Handel und Gewerbe lebhaft. Der befestigte Ort bildet ein Haupt-Bollwerk der Türken gegen die Russen und Per- ser. — Auch der Ararat ist türkisch. tz. 46. Die Halbinsel K l e'i n a s i e n. Von dem Plateau von Erzerum aus streicht eine 3 bis 8000' hohe Gebirgskette nach W. und begleitet die Küste des schwarzen Meeres. Aus dem Innern kommende Flüsse zerspal- ten sie in einzelne Theile, bis sie im W. mit dem durch Homer gefeierten Ida und dem Cap Baba endigt. — Von dem Plateau von Diarbekir zieht nach Sw. zur Bucht von Skanderun dertaurus, in einzelnen Gipfeln bis 12,000'. An jener Bucht — die Gegend des alten Issus, wo Alexan- der die Perser schlug — führen berühmte Passe nach Syrien. Im W. davon begleitet die Küste des Mittelmeeres eine etwas niedrigere Fortsetzung des Taurus. Sie schlingt sich auch um die Westküste und vereinigt sich in der Gegend des C. Baba mit dem nördlichen Zuge. Alle diese Ketten fallen zu den Meeren in steilen Terrassen ab, die sich aber durch reiche, frische Vegetation und kräftige Wälder auszeichnen — nach innen zu neigen sie sich sanfter und so entsteht in der Mitte das Tafelland von Kleinasien, 10,000 mm., im Durch- schnitt 3 — 5000' hoch. Doch verlieren sich noch einzelne Bergzüge hinein, wieder dem Taurus parallele Antitau- rus — oder es erheben sich isolirte Kegelberge, offenbar vulkanischer Natur. Unter ihnen ist der Arg hi Dagh (et- was östlich vom Mittelpunkte des Plateaus) gegen 13,000', sogar die höchste Erhebung. Einzelne äußerst fruchtbare Thä- ler abgerechnet (der beste türkische Tabak, Baumwolle, aus dem Milchsaft der Mohnköpfe Opium) ist auch dies Pla- teau steppenartig und pflanzenarm, mit salzhaltigem Boden, Steppenflüssen und Salzseen. Indessen entwickeln sich doch einige größere Flüsse, welche der stärksten Abdachung nach N. folgen: der größte der Kisil Irmak, der in der Ge-

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 236

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
236 Drittes Buch küste des östlichen Theils dieser Landschaft öffnet sich eine Userebene, in So. von dem durch seinen Honig berühmten Hymettus (2—3000') geschlossen. Auf dieser Ebene springt ein niedriges Vorgebirge her- vor und bildet 3 Häsen: den sichern geschloffenen Piräeus, die kleineren Munychia und Phaleron. Von diesen Häfen streckt sich die Ebene 3/<i M. nach No. ; dann geht sie in die Bergthäler der dürftigen Bäche Cephissus und Zlissus über. Zwischen diesen Thälern, am Ende des Blachfcldes, steigt (1000' über dem Meer) ein ringsum senkrecht begränztes Kalkplateau auf, an 1000' lang und halb so breit. Auf dieser Höhe lag die Burg des alten Athen, die Akropolis, mit dem berühmten Parthenon, dem Tempel der Schutzgöttin Athene (Minerva) und vielen, herrlichen Kunst- werken. Aus der Stadt führten die alten Propyläen, ein auf Säulen ruhendes Thor mit 5 Durchgängen herauf. Besonders um den Südfuß der Burg war die Stadt gelagert: zwei lange Mauern (Schenkel) verbanden das Ganze mit den genannten 3 Häsen. Alles zusammen hatte zur Zeit der Blüthe wohl über 150,000 E-, ganz Attika l/2 Mill. Das heutige Athen, jetzt Haupt- stadt und Residenz des Königreichs, bietet freilich ein ganz anderes Bild. Die Akropole, von den Türken lange als Festung be- nutzt, zeigt noch viele herrliche Reste der alten Zeit, die jetzt sorg- fältig erhalten werden: die Stadt, früher ein Haufen elender Hütten unter Trümmern, fängt sich an zu verschönern. Sie hatte 1845 über 30,000 E. und unter den 3 Häfen ist Piräeus wieder ein lebhafter Hafenort. — Merkwürdig im alten Attika waren noch: im Nw. Eleusis, wo der Ceres ein heiliger Geheimgottesdienst gefeiert ward (El eu si nische Mysterien) — im N. der Berg Pentelikon durch Marmor berühmt: an der Ostküste in einem sumpfigen Striche Marathon. (S. 224.) ■&) M eg aris, ein Ländchen, welches schon auf der Landbrücke zur Halbinsel liegt, aber noch Don Gebirgen durchzogen ist, die zum Systeme des Festlandes gehören. (S- 223.) d) Die Halbinsel, in alter Zeit Peloponnesus genannt, und mit einem Platanus-Blatte verglichen — jetzt Morea — hängt durch den Isthmus von Corinth mit dem Festlands zusammen. Wie auf dieser Enge der Gebirgszug des Festlandes plötzlich abbricht, also daß der Boden an einigen Stellen kaum 120' über dem Meere bleibt, ist schon früher angedeutet. (S. 223.) Die Breite erreicht zuweilen nicht 1 M. In der Mitte der Halb- insel erhebt sich ein Tafelland, mit hohen Gebirgen am Rande umsetzt. Von diesem Rande schießen Gebirgsstrahlen nach der Küste hin, die vom Meere vielfach zeriffen ist. Die südlichen Strahlen enthalten die höchsten Gipfel. Wir merken wieder folgende Land- schaften : «) Arkadien, das Tafelland der Mitte, nur nach W. zu offen, wo der Alp Heus zur Küste geht. An der Nordgränze die Hoch- gipsel des Cyllene und Erymanthus. Was eine gewisse Pe- riode der Dichtkunst vom arkadischen Schäferleben erträumt hat, da- ran ist nichts Wahres. Die alten Arkadier gingen in Felle gekleidet und waren ein rauhes Volk — jetzt trifft man schmutzige Hirten, das Haar wild um den Kopf hangend, umgeben von einer Schaar

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 253

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Frankreich. 253 jenem Vorsprunge an die Südküste Großbritanniens parallel läuft, bis sich beide in der Meerenge, welche die Franzosen Pas de Calais, die Engländer Straße von Dover nennen, bis auf 4 M. nähern. An diesem Punkte ist Frank- reichs natürlicher Nordgränzpunkt. Den Meerestheil zwi- schen F. und E. nennen die Franzosen La Manche von der Gestalt, daher in einigen Geographien Aermel-Meer genannt — die Engländer den Canal. Seine englische Küste ist in Gestalt und Formation der französischen so überaus ähnlich, daß die Vermuthung von einem früheren Zusammen- hänge beider Länder nicht als voreilig erscheint. Dies die Meerumgränzung. Nun zu den beiden Ge- birgen, welche F. von zwei südlichen Halbinseln trennen. Je- dem derselben entquillt einer der französischen Hauplströme. Die Pirenäen lernten wir schon bei Spanien kennen. Wiederhole nach S. 172., was dort über die Natur des Gan- zen, die höchsten Gipfel, die Paffe u. s. w. vorgekommen ist. Nach F. ranken sie nicht weit herein, entsenden aber eine Menge Gewässer (Gaven, wie man sie dort nennt), welche in meist kurzen, aber herrlichen Gebirgsthalern ihren obersten Lauf haben. Die größten sind der Adou r, der einen Bogen nach N., und die Garonne (Garumna), welche einen Bogen nach O. beschreibt, dann aber entschieden sich nach Nw. wendet. An diesen östlichen Punkt schließt sich der be- rühmte 30 M. lange Canal von Languedoc oder du M idi an, welcher den Strom mit dem Mittelmeere verbindet. Die größten Zuflüsse erhält die G. alle rechts von den mit- telfranzöslschen Gebirgen: Tarn, Lot, Dordogne. Der letztgenannte, der bedeutendste, fließt nicht allzuweit von der Mündung ein. Die G. erweitert sich von da ab bedeutend und nimmt den Namen Gironde an. Von der Halbinsel Italien trennen die Alpen. Einer der bedeutendsten Alpenströme, die Rhone (der alte Rhodanus, franz. Io Illwne) ist ein französischer Strom. Er entspringt aus dem prachtvollen Rhonegletscher, an der Furka, westlich vom St. Gotthardt, fließt im Gebirgsthale Wallis nach Sw., bricht sich aber mit rascher nordwestlicher Wendung zum Genfer Sec (Lac Lcman) durch. Dies halbmondförmige Wasserbecken von 11 D®. hat die abwech- selndsten Gestade: im S., am savoysschcn Ufer (S. 206.)
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