35
4. Vorderindien.
162] Die von den Engländern unterworfene Halbinsel umfaßt drei Land-
schaften: den Himalaja, das Indische Tiefland und das Hochland Dekhan.
1) Vorderindien reicht im N. bis auf die Gebirgskette des Himalaja (d. i.
Schneegebirge); unter dessen mit ewigem Schnee bedeckten Bergen ist der
8800 m hohe Everest der höchste Berg der Erde. In einem Gebirgs-
thale liegt Kaschmir, weltberühmt durch die Anfertigung kostbarer Shawls
aus dem Haar der tibetanischen Ziege. — 2) Der Südfuß des Himalaja
steht auf dem großen Indischen T i e s l a n d e. Wasserreiche Himalaja-
Gewässer befruchten dieses: a) der Indus, der in das Arabische Meer
mündet; b) der Ganges, der heilige Fluß der Hindu, bildet vor seiner
Mündung in den Bengalischen Meerbusen ein Delta, in welches sich noch
c;) der Brahmaputra ergießt. Die reich bewässerte, warme Ebene ist die
Heimat der köstlichsten Gewürze: man gewinnt Zimt und Pfeffer, da-
neben Weizen, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle und Indigo. Das Indische
Tiefland ist dichtbevölkert; die Bevölkerung sind die Hindu, eiu bildsames
Volk. Wegen der starken Bevölkerung ist das Land reich an großen Städten.
Im Innern liegt Delhi ('?), wo viele in Trümmern liegende Paläste
Denkmäler alter Herrlichkeit sind. Benäres (?) ist die heilige Stadt der
Hindu. Im Gangesdelta liegt Kalkutta, zumteil europäisch gebaut, die
wichtigste Handelsstadt Asiens (800). — 3) Südlich des Indischen Tieflandes
wird die Halbinsel durch j)«s Hochland Dekhan ausgefüllt. Auf der
östlichen Küste Koromandel ist Madras der wichtigste Handelsplatz
(450); an der westlichen Küste Malabar blüht der Hafenplatz Bombay
(bombe] (800).
Zu Vorderindien gehört die Insel Ceylon. Sie ist im Innern gebirgig, an
den Küsten flach, üppig bewaldet, mit ergiebigen Thee- und Zimtgärten.
5. Hinterindien.
163] Hinterindien ist ein großenteils bergiges Land. Vier Hauptgebirgs-
züge laufen vom östlichen Teile des Himälaja gegen S. aus; in den
zwischenliegenden, gegen das Meer verbreiterten Ebenen fließen breite
Ströme, unter denen der Mekong der größte ist. Das Klima, die Tier-
und Pflanzenwelt sind der Vorderindiens ähnlich. Im W. sitzt vorherrschend
indische, im O. mehr chinesische Bevölkerung. Die Halbinsel besteht aus:
1) Englischen Besitzungen längs der Westküste; die wichtigste Handels-
stadt ist das aus einer kkinen Insel gelegene Singapur; 2) den französischen
Schutzstaaten Kambodscha um die Mündung des Mekong (Hauptstadt Saigon
sßaigongs) und Annam im östlichen Küstengebiet (Hauptstadt Hue); 3) dem un ab-
b ä n g i g e n Königreich siam mit der Hauptstadt Bangkok.
6. Die indische Jnselslur.
164] Die indische Jnselflur umlagert Südost-Afieu in einem großen Bogen.
Die Eilande sind durchweg gebirgig, viele sogar vulkanisch. Unter heißem
Sonnenstrahl und furchtbaren Regengüssen gedeiht auf all' diesen Inseln
eine üppige Pflanzenwelt. Die Fülle an Würzpflanzen, welche den Eilanden
eigentümlich sind, hat die Europäer zur Ansiedelung gelockt.
^ 1. Di^ G roßen S u n d a i n s e l n : B ö r n e o , S e l e b e s, Sumatra und
^ a v a |jan>a"| mit der wichtigen Handelsstadt B a t ä v i a (teilweis niederländisch).
2*
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Hochland_Dekhan Kaschmir Bengalischen_Meerbusen Gangesdelta Kalkutta Asiens Hochland_Dekhan Madras Hafenplatz_Bombay Ceylon Hinterindien Hinterindien Singapur Kambodscha Saigon Hue Bangkok Sumatra
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Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Japan Asien Japanische_Reich Japan Tokio Japan Daurischen_Ida-ürischen]_Alpenlande Himalaja O. Randgebirgen Deutschlands China Deutsche_Reich Peking Peking Mongolei Tibet Sibirien Kaukasien Nördlichen_Eismeeres
124
Zweites Buch.
einziehen. Sie fallen vor dem Isthmus von Panama ent-
schieden ab, und nur eine Felfenkette von etwa 600' zieht
sich über jene Landenge. Dann erhebt sich das auch hier an
Vulkanen überaus reiche Gebirge (welches nur die Geogra-
phen durch ganz America Cordill^ras nennen) wieder
zu einer Höhe von 8 — 9000', in einigen Spitzen zu 12,000',
ist aber auf der Landbrücke 3 Mal unterbrochen und von den
nordamericanischen Gebirgen entschieden getrennt. Man kann
also drei Gruppen unterscheiden, bei denen man sich gleich
die Lage der Landschaften merkt. 1) Die südlichen Gebirge
und Plateaux von Costa Rica. Sie fallen im N. zu dem
160 □!. großen See Nicaragua ab, der überaus male-
rische Gebirgsufer hat. Durch ihn wird die gewünschte Ver-
bindung zwischen dem atlantischen und stillen Ocean am
leichtesten und frühesten zu Stande kommen. Aus ihm geht
nämlich der Fluß St. Juan zum östlichen Meer, der schiff-
bar gemacht ist. Vom stillen Meere trennt eine 6 M.
breite Strecke, wo eine Höhe von 600' zu durchschneiden
ist (nach Andern ist die Strecke nur 4 M. breit und 120'
über dem Meere). Die Vereinigten Staaten von Nord-
America haben den Bau des Canals übernommen. 2) Die
Gebirge und Plateaux von Honduras, im N. des Sees.
Jenseit eines die Landbrücke quer durchsetzenden Tiefthales
erheben sich 3) die Gebirge und Plateaux von Gua-
temala, die ausgedehntesten unter allen. Sie fallen im
Nw. zum Isthmus von Tehuantepek ab, wo Nord - A.
beginnt. Den Fuß der Gebirge umgiebt, besonders nach
dem atlantischen Meere zu, fruchtbarer angeschwemmter Bo-
den. Neben anderen Producten, die Centro-A. mit anderen
Gegenden theilt, gedeiht hier in vorzüglicher Güte der In-
digo und die Zucht der Cochenille. Eine Art Schild-
laus nämlich (die Weibchen wie eine kleine Linse) wird auf
einer Cactusart förmlich gezogen, und liefert gedörrt herr-
liche rothe Farbe. An 70,000 Insecten gehören zu einem
Pfund, und doch werden gegen 800,000 Pfund jährlich aus-
geführt.
In früherer Zeit machte Mittel-A. die spanische Statt-
halterschaft Gua tema la aus, welche am längsten, bis 1821,
dem Mutterlande treu blieb. Dann entstand ein Bundesstaat
von 5 Republiken.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Costa_Rica
Extrahierte Ortsnamen: Panama Nicaragua Honduras Tehuantepek Nord
285
Schweden.
kung der Halbinsel; in ihr führt der Gotha-Kanal mit
Benutzung der Flüsse und Seen aus der Nordsee in die
Ostsee. (Man denkt jetzt daran, noch weiter nach S einen
Kanal für große Seeschiffe anzulegen, um dem Sundzoll aus-
zuweichen.). Im Süden jener Senke dehnt sich das Flach-
land von Südschweden. Aber auch dies wird noch von
isolirten Bergreihen bis 1000' unterbrochen und kann auch
sonst nicht mit eigentlichen Tiefländern verglichen werden.
Fruchtbare Dammerde liegt nur in dünner Schicht aufgela-
gert; der eigentliche Grund ist auch hier felsig, und an vie-
len Stellen steht das Fels- und Sleingerölle offen zu Tage:
Umstände, welche den Ackerbau sehr erschweren. Auch die
Natur der Flüsse warnt uns, nicht etwa an ein eigentliches
Tiefland zu denken. Sie sind fast alle wegen starken Gefäl-
les, wegen ihrer Wafferstürze und Klippen nicht für die Schiff-
fahrt zu gebrauchen. Selbst von den größten gilt das. Die
Dal-Elf macht noch an ihrer Mündung einen 50' hohen
Wasserfall, und auf der Gotha-Elf ist an einzelnen Stellen
die Schifffahrt so unmöglich, daß ihr zur Seite mit großen
Kosten der Trollhätta-Kanal geführt werden mußte.
Noch merken wir, daß auch bei dem scandinavifchen Flußsystem
öfters eine Unentschiedenheit der Wasserscheide vorkommt;
Flüsse verschiedener Gebiete stehen bei hohem Wasser in Ver-
bindung, derselbe See entsendet zu verschiedenen Systemen
Gewässer (S. 132.).
Die Schweden sind wie die Norweger germanischen
Stamms, meist kraftvolle Leute mit blauen Augen und blon-
den Haaren. Bieder, gastfrei, fest wie das Eisen ihrer Län-
der nennt sie Jemand, und sieht rpan von der Hauptstadt,
welche viel Fremdes, namentlich französisches Wesen ange-
nommen hat, überhaupt von den Seestädten ab, so ist dies
im Allgemeinen gewiß richtig. Noch viele alte Gebräuche
und Volksfeste haben sich erhalten: das Frühlingsfest am
ersten Mai, der Johannis- oder Mitsommerskag, vor allen
das Jul- oder Weihnachtsfest. Ist man treulich zu der oft
Meilen entfernten Kirche gewandert, so überläßt man sich
heiterm Fest- und Wohlleben. Zwölf Tage hindurch steht
bei dem reicheren Bauer der Tisch auch für jeden Gast, sei
er bekannt oder fremd, gedeckt. Den äußersten Norden der
Halbinsel, noch bis in das russische Gebiet, bewohnt der
Stamm der Lappen, oder wie sie selbst durchaus genannt
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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238
Drittes Buch.
Ort lag am rechten Flußufer, ohne Mauern, aber durch seine
Lage hinreichend gesichert, mit wenig bedeutenden Gebäuden. Die
Griechen nennen die noch vorhandenen Trümmer Paläochoros;
etwas westlich davon liegt die heutige, nicht unbedeutende Stadt
Misitra. An der Ostküste liegt Napoli di Malvasia, durch
seinen Wein berühmt.
0 Der östliche Peloponnes, mit einer Halbinsel, die der attischen
ziemlich parallel läuft, hieß bei den Alten Argolis, von der
Hauptstadt Argos. Mycene und Tiryns waren Orte, die
in der ältesten griechischen Geschichte von Wichtigkeit sind. Jetzt
ist hier die bedeutendste, feste Stadt, der Hafen des alten Ärgos,
Napoli di Romania, auch wohl blos Nauplia genannt,
die wichtigste in Morea, 12,000 E., sonst der Sitz der griechischen
Regierung.
rj) Wir kommen auf unserer Rundreise wieder zum Isthmus und
treffen hier noch auf eine der früher bedeutendsten griechischen Städte.
Die Gebirge der Halbinsel stürzen auf der Landbrücke steil mit dem
Berge ab, der auf seiner Breite das feste Äerocorinth trug.
Darunter lag, nach dem korinthischen Busen zu, das durch Welt-
handel reiche, aber auch üppige und ausschweifende Corinth mit
1¡2 Mill. E. Am corinthischen Busen lag der eine, nahe Ha-
fen; am ägeischen Meere der andere, entferntere. Die neuere Stadt
ist elend; die Citadelle noch besetzt und nach dem Urtheil der Ken-
ner ein unüberwindlicher, militairischer Punkt, der aber freilich
den Isthmus nicht völlig beherrscht. Zwei Stunden geht man auf
einem überaus steilen Wege hinauf; von oben sieht man bis zur
Akropolis von Athen. — In der Umgegend viel Weinbau; die
Weinbeeren zu Rosinen gedörrt (Corinthen).
c) Unter den griechischen Inseln ist bei weitem die größte Ne-
groponte, das alte Euböa- Lang und schmal dahingestreckt,
läuft cs mit dem griechischen Festlande parallel, nur durch einen
Meerarm davon getrennt Ja, etwa in der Mitte der Insel ist
derselbe so schmal, daß die dort liegende Hauptstadt Negroponte
(das alte Chaléis) durch eine Zugbrücke mit dem Continent
verbunden ist. Diese Enge hieß bei den Alten Euripus und ist
durch eine sehr unregelmäßige und räthselhafte Art von Ebbe und
Fluth merkwürdig. Ein hohes, bewaldetes Gebirge durchzieht die
ganze Insel, die aber auch viele fruchtbare Stellen hat- (Einst
Athens Kornkammer). Das Vorgebirge im No. hieß bei den Al-
ten Artemisium; hier schlugen sich die persische und griechische
Flotte.
«) In dem Meerbusen zwischen Argolis und Attika, den die Al-
ten den saronischen nannten, liegt das kleine Salamis; an
der Enge zwischen ihr und der attischen Küste die wichtige See-
schlacht (S. 224.)- Südlich davon, nach der argolischen Küste zu,
liegt Aegina, im Alterthum einige. Zeit mit Athen wetteifernd
und an Kunstwerken reich.
ß) Noch näher an, der argolischen Küste liegen drei Inseln, welche
in neuern Zeiten bei weitem größere Wichtigkeit haben, als dies
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
272
Drittes Buch.
zur Seite, das in 2 Häu ser zerfällt. In dem Oberhause
sitzen die Erzbischöfe und Bischöfe der englischen Kirche und der
hohe Adel — zusammen die Peers des Reiches — im Un-
terhause die vom Volke erwählten Deputirten der Städte
und Grafschaften aus allen drei Reichen — denn das beson-
dere Parlament, was Irland sonst hatte, hat seit 1801 aufge-
hört. Die Geldbewilligungen gehen besonders vom Unterhause
aus; Gesetzvorschläge, Bills, haben Gültigkeit, wenn sie
von beiden Häusern und dem Könige genehmigt sind. — Wir
gehen nun die drei Reiche einzeln durch.
I. England, noch nicht 3000 li>M., hat an der West-
küste mehrere tiefe Einschnitte, denen weniger tiefe an der Ost-
küste so ziemlich entsprechen. Diese sich zu merken, ist nicht
bloß für richtige Zeichnung der Umrisse, sondern auch für das
Behalten der englischen Flüsse wichtig, die meist in solche
Einschnitte münden. Die Severne, der westliche Hauptfluß
des mittleren Englands, geht in den am tiefsten eindringenden
Kanal von Bristol. Durch ihn entsteht im S. die lange
Halbinsel Cornwall, die in die Caps Lizard und Lands-
end ausläuft. Ziemlich unter gleicher Breite mit der Severne
mündet der östliche Hauptfluß des mittleren Englands, die
Themse: nur ist der Busen, in den sie geht, kleiner, wie auch
der im S. liegende Vorsprung, die Landschaft Kent, kleiner
als Cornwall. Vergleiche Themse und Severne in ihrem Laufe
mit einander! — Etwa 30 M. vom Kanal von B. nördlich
folgt wiederum ein viereckiger Meereinschnitt, ein Theil der iri-
schen See;. Süd- und Ostküste sind noch englisch, die Nord-
küste, wo er noch besonders tief einschneidet, schon schottisch.
An der offenen Seeseite liegt, nur durch einen schmalen Sund
vom Lande getrennt und durch eine über 500' lange Brücke
mit demselben verbunden, die Insel Anglesea — in derselben
Richtung, weiter in das Meer hinaus, Man. Inder süd-
lichen Ecke der großen Bucht der M ersey mit kurzem Lauf,
aber breiter Mündung. Zwischen dem Kanal von Bristol und
dem oben geschilderten Busen liegt die Halbinsel Wales. Ihr
entspricht auf der Ostseite ein bauchiger Landvorsprung im N.
der Themsemündung, die Landschaften Norfolk und Suf-
folk. Im N. wird er von der Hauptmasse durch einen vier-
eckigen Busen W a sh getrennt. Vergleiche denselben mit dem
großen westlichen Ausschnitt! Einen nicht bedeutenden Ein-
schnitt bildet endlich der Humber, eine große gemeinschaft-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
Extrahierte Ortsnamen: Irland England Englands Bristol Cornwall Englands Cornwall Bristol Wales Norfolk
Dresden.
380
von Thüringen und vom Oberlands. Aber 1547 erfolgte
eine große Aenderung. Kurfürst Johann Friedrich der
Großmüthige, ein entschiedener Anhänger der Reforma-
tion, war mit anderen protestantischen Fürsten gegen Carl V.
in den schmalkaldischen Bund getreten — aber geschlagen
und gefangen. Wo? S. 374. Da gab der Kaiser die Kur-
würde und Kurlande dem Haupte der albertinischen Linie,
Hzg. Moritz, seinem Bundesgenossen. Nur wenige Aemter
in Thüringen und im Osterlande blieben den Söhnen des
Gefangenen. Nachdem im 30jährigen Kriege auch die Lau-
sitz erworben, betrug der Kurstaat über 600 □ M. Um
1700 wurde die Kurlinie katholisch, und 2 Kurfürsten waren
zugleich Könige von Polen, nicht eben zu des Stammlandcs
Heil (S. 287.). Im Jahre 1806 war S. mit Preußen gegen
Napoleon verbündet, trat aber dann zu dem Übermächtigen
über und als Königreich dem Rheinbunde bei, ohne ähn-
liche Vergrößerungen wie Bayern u. s. w. zu erhalten. Da
Kg. Friedrich August sich 181s den Verbündeten nicht an-
schloß, wurde sein Land als ein erobertes behandelt und die
Hälfte an Preußen abgetreten (S. 363.). Das K.
Sachsen hat jetzt 270 om., gegen 2 Mill. meist lutherische
E. und umfaßt meist alte Lande der albertinischen Linie im
früheren obersächsischen Kreise. König Friedrich August.
Eintheilung in 4 Kreisdirectionen: Dresden,
Leipzig, Zwickau, Bautzen. Sie sind, wo es nöthig,
bei den einzelnen Städten durch Anfangsbuchstaben bezeichnet.
re) Die Hauptstadt Dresden, 94,000 E., liegt in anmuthkger
Gegend an der Elbe, deren rechtes Ufer von lieblichen Anhöhen be-
gleitet ist. Der größte Theil: Altstadt und Friedrichsstadt
(durch die hier in die Elbe mündende Weißeritz geschieden) auf
dem linken, die kleinere Neustadt auf dem rechten Ufer. Beide
verbindet eine schöne, 550 Ellen lange und 13 Ellen breite Brücke.
Wo die Brücke in die Altstadt übergeht, ist der Glanzpunkt und
die lebendigste Gegend. Hier das im Acußern nicht ausgezeichnete
Schloß: in zu ihm gehörigen Gebäuden befindet sich die Bilder-
galerie, eine der reichsten in Europa (Raphaels Sixtinische Ma-
donna), das grüne Gewölbe, ein Schatz von Edelsteinen, Per-
len , Kostbarkeiten und Seltenheiten aller Art. Unweit des Schlos-
ses steht das neue geschmackvolle Schauspielhaus, die katho-
lische Kirche — nach S. zieht sich an der Elbe die Brühlsche
Terrasse. Dr. hat wegen seiner Lage und Umgebungen den Na-
men des deutschen F.orenz und ist ein Ziel und Durchzugspunkt un-
zähliger Reisender. — In der Nabe das Thal der Weißeritz, der
plauensche Grund genannt, bis Tharand; an der Elbe herauf
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrich_der
Großmüthige Johann Friedrich Carl_V. Moritz Napoleon Friedrich_August Friedrich August Friedrich_August Friedrich August
Kleinasien.
63
kaukasisch en Gouvernemen t geschlagen, was wir bei Europa
näher beschreiben. Hier Eriwan und Etsch miadzin.
3) Das Uebrige gehört zum asiatischen Gebiete des türkischen
Sultans. Die Plateaux von Bajazet und Diarbckir, der See
Wan erinnern an gleichnamige Städte; die bei weitem bedeutend-
ste Stadt: Erzerum, an der nördlichen Euphratquelle, gegen
50,000 E., durch Handel und Gewerbe lebhaft. Der befestigte Ort
bildet ein Haupt-Bollwerk der Türken gegen die Russen und Per-
ser. — Auch der Ararat ist türkisch.
tz. 46.
Die Halbinsel K l e'i n a s i e n.
Von dem Plateau von Erzerum aus streicht eine 3 bis
8000' hohe Gebirgskette nach W. und begleitet die Küste des
schwarzen Meeres. Aus dem Innern kommende Flüsse zerspal-
ten sie in einzelne Theile, bis sie im W. mit dem durch Homer
gefeierten Ida und dem Cap Baba endigt. — Von dem
Plateau von Diarbekir zieht nach Sw. zur Bucht von
Skanderun dertaurus, in einzelnen Gipfeln bis 12,000'.
An jener Bucht — die Gegend des alten Issus, wo Alexan-
der die Perser schlug — führen berühmte Passe nach Syrien.
Im W. davon begleitet die Küste des Mittelmeeres eine etwas
niedrigere Fortsetzung des Taurus. Sie schlingt sich auch um
die Westküste und vereinigt sich in der Gegend des C. Baba
mit dem nördlichen Zuge. Alle diese Ketten fallen zu den
Meeren in steilen Terrassen ab, die sich aber durch reiche, frische
Vegetation und kräftige Wälder auszeichnen — nach innen
zu neigen sie sich sanfter und so entsteht in der Mitte das
Tafelland von Kleinasien, 10,000 mm., im Durch-
schnitt 3 — 5000' hoch. Doch verlieren sich noch einzelne
Bergzüge hinein, wieder dem Taurus parallele Antitau-
rus — oder es erheben sich isolirte Kegelberge, offenbar
vulkanischer Natur. Unter ihnen ist der Arg hi Dagh (et-
was östlich vom Mittelpunkte des Plateaus) gegen 13,000',
sogar die höchste Erhebung. Einzelne äußerst fruchtbare Thä-
ler abgerechnet (der beste türkische Tabak, Baumwolle, aus
dem Milchsaft der Mohnköpfe Opium) ist auch dies Pla-
teau steppenartig und pflanzenarm, mit salzhaltigem Boden,
Steppenflüssen und Salzseen. Indessen entwickeln sich doch
einige größere Flüsse, welche der stärksten Abdachung nach
N. folgen: der größte der Kisil Irmak, der in der Ge-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Baba Kisil_Irmak
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Europa Syrien C._Baba Kleinasien
236
Drittes Buch
küste des östlichen Theils dieser Landschaft öffnet sich eine Userebene, in
So. von dem durch seinen Honig berühmten Hymettus (2—3000')
geschlossen. Auf dieser Ebene springt ein niedriges Vorgebirge her-
vor und bildet 3 Häsen: den sichern geschloffenen Piräeus, die
kleineren Munychia und Phaleron. Von diesen Häfen streckt
sich die Ebene 3/<i M. nach No. ; dann geht sie in die Bergthäler
der dürftigen Bäche Cephissus und Zlissus über. Zwischen
diesen Thälern, am Ende des Blachfcldes, steigt (1000' über dem
Meer) ein ringsum senkrecht begränztes Kalkplateau auf, an 1000'
lang und halb so breit. Auf dieser Höhe lag die Burg des alten Athen,
die Akropolis, mit dem berühmten Parthenon, dem Tempel
der Schutzgöttin Athene (Minerva) und vielen, herrlichen Kunst-
werken. Aus der Stadt führten die alten Propyläen, ein auf
Säulen ruhendes Thor mit 5 Durchgängen herauf. Besonders um
den Südfuß der Burg war die Stadt gelagert: zwei lange Mauern
(Schenkel) verbanden das Ganze mit den genannten 3 Häsen.
Alles zusammen hatte zur Zeit der Blüthe wohl über 150,000 E-,
ganz Attika l/2 Mill. Das heutige Athen, jetzt Haupt-
stadt und Residenz des Königreichs, bietet freilich ein ganz
anderes Bild. Die Akropole, von den Türken lange als Festung be-
nutzt, zeigt noch viele herrliche Reste der alten Zeit, die jetzt sorg-
fältig erhalten werden: die Stadt, früher ein Haufen elender
Hütten unter Trümmern, fängt sich an zu verschönern. Sie hatte
1845 über 30,000 E. und unter den 3 Häfen ist Piräeus wieder
ein lebhafter Hafenort. — Merkwürdig im alten Attika waren noch:
im Nw. Eleusis, wo der Ceres ein heiliger Geheimgottesdienst
gefeiert ward (El eu si nische Mysterien) — im N. der Berg
Pentelikon durch Marmor berühmt: an der Ostküste in einem
sumpfigen Striche Marathon. (S. 224.)
■&) M eg aris, ein Ländchen, welches schon auf der Landbrücke zur
Halbinsel liegt, aber noch Don Gebirgen durchzogen ist, die zum
Systeme des Festlandes gehören. (S- 223.)
d) Die Halbinsel, in alter Zeit Peloponnesus genannt,
und mit einem Platanus-Blatte verglichen — jetzt Morea —
hängt durch den Isthmus von Corinth mit dem Festlands
zusammen. Wie auf dieser Enge der Gebirgszug des Festlandes
plötzlich abbricht, also daß der Boden an einigen Stellen kaum
120' über dem Meere bleibt, ist schon früher angedeutet. (S. 223.)
Die Breite erreicht zuweilen nicht 1 M. In der Mitte der Halb-
insel erhebt sich ein Tafelland, mit hohen Gebirgen am Rande
umsetzt. Von diesem Rande schießen Gebirgsstrahlen nach der Küste
hin, die vom Meere vielfach zeriffen ist. Die südlichen Strahlen
enthalten die höchsten Gipfel. Wir merken wieder folgende Land-
schaften :
«) Arkadien, das Tafelland der Mitte, nur nach W. zu offen,
wo der Alp Heus zur Küste geht. An der Nordgränze die Hoch-
gipsel des Cyllene und Erymanthus. Was eine gewisse Pe-
riode der Dichtkunst vom arkadischen Schäferleben erträumt hat, da-
ran ist nichts Wahres. Die alten Arkadier gingen in Felle gekleidet
und waren ein rauhes Volk — jetzt trifft man schmutzige Hirten,
das Haar wild um den Kopf hangend, umgeben von einer Schaar
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Frankreich.
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jenem Vorsprunge an die Südküste Großbritanniens parallel
läuft, bis sich beide in der Meerenge, welche die Franzosen
Pas de Calais, die Engländer Straße von Dover
nennen, bis auf 4 M. nähern. An diesem Punkte ist Frank-
reichs natürlicher Nordgränzpunkt. Den Meerestheil zwi-
schen F. und E. nennen die Franzosen La Manche von
der Gestalt, daher in einigen Geographien Aermel-Meer
genannt — die Engländer den Canal. Seine englische Küste
ist in Gestalt und Formation der französischen so überaus
ähnlich, daß die Vermuthung von einem früheren Zusammen-
hänge beider Länder nicht als voreilig erscheint.
Dies die Meerumgränzung. Nun zu den beiden Ge-
birgen, welche F. von zwei südlichen Halbinseln trennen. Je-
dem derselben entquillt einer der französischen Hauplströme.
Die Pirenäen lernten wir schon bei Spanien kennen.
Wiederhole nach S. 172., was dort über die Natur des Gan-
zen, die höchsten Gipfel, die Paffe u. s. w. vorgekommen ist.
Nach F. ranken sie nicht weit herein, entsenden aber eine
Menge Gewässer (Gaven, wie man sie dort nennt), welche
in meist kurzen, aber herrlichen Gebirgsthalern ihren obersten
Lauf haben. Die größten sind der Adou r, der einen Bogen
nach N., und die Garonne (Garumna), welche einen
Bogen nach O. beschreibt, dann aber entschieden sich nach
Nw. wendet. An diesen östlichen Punkt schließt sich der be-
rühmte 30 M. lange Canal von Languedoc oder du
M idi an, welcher den Strom mit dem Mittelmeere verbindet.
Die größten Zuflüsse erhält die G. alle rechts von den mit-
telfranzöslschen Gebirgen: Tarn, Lot, Dordogne. Der
letztgenannte, der bedeutendste, fließt nicht allzuweit von der
Mündung ein. Die G. erweitert sich von da ab bedeutend
und nimmt den Namen Gironde an.
Von der Halbinsel Italien trennen die Alpen.
Einer der bedeutendsten Alpenströme, die Rhone (der alte
Rhodanus, franz. Io Illwne) ist ein französischer Strom.
Er entspringt aus dem prachtvollen Rhonegletscher, an der
Furka, westlich vom St. Gotthardt, fließt im Gebirgsthale
Wallis nach Sw., bricht sich aber mit rascher nordwestlicher
Wendung zum Genfer Sec (Lac Lcman) durch. Dies
halbmondförmige Wasserbecken von 11 D®. hat die abwech-
selndsten Gestade: im S., am savoysschcn Ufer (S. 206.)
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Extrahierte Personennamen: Gotthardt
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Großbritanniens Dover Spanien Garumna Dordogne Italien