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1. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 35

1898 - Halle : Anton
35 4. Vorderindien. 162] Die von den Engländern unterworfene Halbinsel umfaßt drei Land- schaften: den Himalaja, das Indische Tiefland und das Hochland Dekhan. 1) Vorderindien reicht im N. bis auf die Gebirgskette des Himalaja (d. i. Schneegebirge); unter dessen mit ewigem Schnee bedeckten Bergen ist der 8800 m hohe Everest der höchste Berg der Erde. In einem Gebirgs- thale liegt Kaschmir, weltberühmt durch die Anfertigung kostbarer Shawls aus dem Haar der tibetanischen Ziege. — 2) Der Südfuß des Himalaja steht auf dem großen Indischen T i e s l a n d e. Wasserreiche Himalaja- Gewässer befruchten dieses: a) der Indus, der in das Arabische Meer mündet; b) der Ganges, der heilige Fluß der Hindu, bildet vor seiner Mündung in den Bengalischen Meerbusen ein Delta, in welches sich noch c;) der Brahmaputra ergießt. Die reich bewässerte, warme Ebene ist die Heimat der köstlichsten Gewürze: man gewinnt Zimt und Pfeffer, da- neben Weizen, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle und Indigo. Das Indische Tiefland ist dichtbevölkert; die Bevölkerung sind die Hindu, eiu bildsames Volk. Wegen der starken Bevölkerung ist das Land reich an großen Städten. Im Innern liegt Delhi ('?), wo viele in Trümmern liegende Paläste Denkmäler alter Herrlichkeit sind. Benäres (?) ist die heilige Stadt der Hindu. Im Gangesdelta liegt Kalkutta, zumteil europäisch gebaut, die wichtigste Handelsstadt Asiens (800). — 3) Südlich des Indischen Tieflandes wird die Halbinsel durch j)«s Hochland Dekhan ausgefüllt. Auf der östlichen Küste Koromandel ist Madras der wichtigste Handelsplatz (450); an der westlichen Küste Malabar blüht der Hafenplatz Bombay (bombe] (800). Zu Vorderindien gehört die Insel Ceylon. Sie ist im Innern gebirgig, an den Küsten flach, üppig bewaldet, mit ergiebigen Thee- und Zimtgärten. 5. Hinterindien. 163] Hinterindien ist ein großenteils bergiges Land. Vier Hauptgebirgs- züge laufen vom östlichen Teile des Himälaja gegen S. aus; in den zwischenliegenden, gegen das Meer verbreiterten Ebenen fließen breite Ströme, unter denen der Mekong der größte ist. Das Klima, die Tier- und Pflanzenwelt sind der Vorderindiens ähnlich. Im W. sitzt vorherrschend indische, im O. mehr chinesische Bevölkerung. Die Halbinsel besteht aus: 1) Englischen Besitzungen längs der Westküste; die wichtigste Handels- stadt ist das aus einer kkinen Insel gelegene Singapur; 2) den französischen Schutzstaaten Kambodscha um die Mündung des Mekong (Hauptstadt Saigon sßaigongs) und Annam im östlichen Küstengebiet (Hauptstadt Hue); 3) dem un ab- b ä n g i g e n Königreich siam mit der Hauptstadt Bangkok. 6. Die indische Jnselslur. 164] Die indische Jnselflur umlagert Südost-Afieu in einem großen Bogen. Die Eilande sind durchweg gebirgig, viele sogar vulkanisch. Unter heißem Sonnenstrahl und furchtbaren Regengüssen gedeiht auf all' diesen Inseln eine üppige Pflanzenwelt. Die Fülle an Würzpflanzen, welche den Eilanden eigentümlich sind, hat die Europäer zur Ansiedelung gelockt. ^ 1. Di^ G roßen S u n d a i n s e l n : B ö r n e o , S e l e b e s, Sumatra und ^ a v a |jan>a"| mit der wichtigen Handelsstadt B a t ä v i a (teilweis niederländisch). 2*

2. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 36

1898 - Halle : Anton
36 Japan. — <£t]tna. — Russisch. Asien. 2. Die Kleinen ©u nbain sein (niederländisch). 3. Die Molukken oder G e w ü r z i n s e l n (niederländisch). 4. Die Philippinen mit der Hauptstadt M a n 11 a (spanisch). 7. Das Japanische Reich. 165] Das Reich Japan wird von vier großen und vielen kleinen Inseln gebildet. Die Hauptinsel ist Nippon; sie ist im Innern bergig, von kleinen Flüßchen bewässert, daher sehr fruchtbar und sorgsam angebaut. Haupterzeugnisse sind Reis, Baumwolle, Thee und Seide. Die Japaner gehören zur mongolischen Rasse; sie sind ein bildungsfähiges, betriebsames Volk, das von einem Mikado (d. i. Kaiser) regiert wird. Hauptstadt von Nippon ist Tokio (über 1 Mill.); von hier führt eine Eisenbahn nach dem Hafenplatze Jokohäma, der dem ausländischen Verkehr geöffnet ist. Zu Japan gehören a) die Jnselreihe der Kurilen, l>) die Insel Formösa. 8. Das Chinesische Reich. 166] Das Chinesische Reich umfaßt zwei Landschaften: 1) Das Hoch- land von Hinterasien (teilweis). Dieses erstreckt sich im N. bis zum Daurischen Ida-ürischen] Alpenlande und zum Altai ld. i. Goldgebirge), im W. bis zur Hochfläche Pamir (d. i. Dach der Welt», im S. bis zum Himalaja, im O. fällt es in Randgebirgen ab. Im westlichen Teile ist das Land gebirgig; im östlichen Teile breitet sich zwischen den Randgebirgen die Gobi (d. i. Wüste). Dieser mangeln fließende Ge- wässer; deshalb ist sie eine Sand- und Steinwildnis und wird nur an den Rändern von wandernden Mongolen durchzogen. 2) Die Gobi senkt sich durch bewaldete Berglandschaften zu dem Chinesischen Tieflande, einer Ebene von der Größe Deutschlands; diese wird vom Hoanghö (d. i. gelber Fluß) und vom Jängtsekjang und sehr vielen Kanälen reich bewässert und ist daher sehr fruchtbar und von der dichten Bevölkerung aufs fleißigste angebaut; man gewinnt besonders Reis, Baumwolle und Thee. — Das chinesische Reich wird eingeteilt in: j. Das eigentliche China, 7 mal so groß wie das Deutsche Reich, aber mit 10 sacher Bevölkerung. Die Chinesen sind mongolischer Abstammung und ein sehr arbeitslustiges Volk, das schon srüh wichtige Erfindungen gemacht hat (das Schieß- Pulver, den Kompaß, das Porzellan). Der Kaiser nennt sich stolz den „Sohn des Himmels". Hauptstadt ist Peking, „das nördliche Hoflager" mit l'/2 Mill. E. Am Jängtsekjang liegt N a n k i n g , „das südliche Hoflager" ('/2 Mill.) Das Innere des Reichs ist für Ausländer verschlossen; nur einige Hafenplätze sind ihnen geöffnet, darunter Cänton und Tieutsin, der Hafenplatz für Peking. 2. Die tributpflichtigen Länder sind: a) Die Mandschurei, nördlich bis zum Amur mit dem Hauptorte M u k d e n. >>) Die Mongolei, das Gebiets der Gobi mit dem Hauptorte llrgä. c) Tibet, nördlich des Himalaja, ein kaltes Hochland, von einem Priesterkönig, dem D a l a t = ü a m a beherrscht, der in Lasa wohnt. 9. Das russische Asien. Es gehören hierzu: Sibirien, Turän und Kaukasien. 167] \. Sibirien ist die nördliche Abdachung des Hochlandes von Hinter- asien. Es erstreckt sich bis zur Küste des Nördlichen Eismeeres und wird im W. durch das Uralgebirge begrenzt. Der Abdachung folgen die Riesenströme Lena, Jenifsei und Ob, welche zum Eismeer fließen.

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 22

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
22 Erstes Buch. sich mit dem übrigen Seewasser nicht vermischt. Ihre Gefah- ren sind gering anzuschlagcn gegen ihren Nutzen. Die See- fahrer gebrauchen sie zur Abkürzung ihrer Reisen, und die Polargegcnden, wo kein Baum wächst, erhalten durch solche Ströme Stämme tropischer Zonen als erwünschtes Treib- holz. Den Meeresströmungen entsprechen im Luftocean die regelmäßig wehenden Winde (Passat-Winde, Südwest- und Nordostwinde in der heißen Zone). Auf unseren gewöhn- lichen Karten sind übrigens Meerströme, Klippen, Sandbänke und dgl. selten oder gar nicht verzeichnet. Man hat aber besondere Seekarten, die das Alles zum Gebrauch der Seefahrer auf das Genaueste angeben. Wir wenden uns nun zum Lande, und machen am Schicklichsten den Ueber- gang durch die In feln. §. 18. D r e Inseln. Wenn zum Begriff einer Insel das rings vom Wasser umflossen fein allein gehörte, so sieht man leicht ein, daß eigentlich alle Landmassen auf der Erde In- seln genannt werden müßten. Aber man hat noch den Be- griff der Größe hinzugcfügt und nennt die drei größten Landmassen nicht mit dem Namen: Inseln — sondern? Unter den übrigbleibenden, eigentlichen Inseln nimmt man zwei Klassen an, langgezogene und runde. (Diese Aus- drücke natürlich im Ganzen und Großen gebraucht.) Die ersteren, fast immer bergig, liegen in der Nähe der Conti- nente oder größerer Inseln, sind Fortsetzungen der Landge- birge. Sie begleiten als Inselketten und Jnsel- kränze häufig den nahe gelegenen Continent oder verbin- den guirlandenartig getrennt liegende größere Landmassen. Suche Beispiele! Die runden Inseln sind entweder her- vorragende Spitzen eigentlicher Meergebirge, und dann natür- lich durch und durch bergig, oft vulkanischer Natur — oder Korallenbauten, und dann niedrig und flach. In beiden Fällen liegen sie meist entfernter von den Continenten, mitten in der See. Sie bilden seltener eine Kette, und sind häu- figer in Kreisen gelagert. Man nennt solche Jnselkreise Inselgruppen oder (mit einem griechischen Worte) Ar- chipelage. Auch dafür Exempel!

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 45

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
45 Zweites Buch. Die außereuropäischen Erdtheile. tz. 36. Die fünf Erdtheile. Tchon in alter Zeit sing man an, die bekannte Landmasse der Erde sich in größere Theile, in Er dt heile zu zerlegen. So unterschieden die weitreisenden Phönicier eine Morgen - und eine Abendhälste der Erde: Asien und Europa d. i. Abendland (von dem phönicischen Worte Ereb — Abend). Etwas später fing man Libyen, das nachher Afrika genannt ward, als dritten Erdtheil zu betrachten an. So blieb es viele Jahrhunderte lang. Da ward im 16ten Jahrhundert ein neuer Erdtheil, Amerika, bekannt; in derselben Richtung wurden nach und nach eine Menge Inselgruppen und Neu-Holland aufgesunden, und seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts etwa faßte man dies Alles unter dem Namen eines 5ten Erdtheils Australien zusammen. Man redet nun von der alten Welt und von der neuen Welt. Erinnern wir uns an das, was vorher (13) über die Vertheilung von Wasser und Land auf der Erdkugel dagewesen ist, so ergiebt sich: streng ge- nommen sind nur drei große und zusammenhän- gende Landmassen (Continente) da. Die erste, größere auf der östlichen Halbkugel, der Ostcon- tinent, in dem sich namentlich Asien und Afrika, weniger Asien und Europa als einzelne Theile abgränzen — die zweite, kleinere auf der westlichen Halbkugel, der West- Continent, Amerika, der für sich wieder in 2 Hälften, Nord- und Süd-Amerika, zerfällt. Wo nähern sich wohl beide Continente am meisten? Die Inseln (etwa */2*

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 170

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
170 Drittes Buch. oder Bundesstaaten zusammengefaßt (Deutschland und Schweiz). Von dem Türkenreiche abgesehen, giebt es dem Range nach 2 Kaiserthümer, 15 Königreiche, 1 Kurfürsten- thum, 7 Großherzogthümer, 9 Herzogthümer, 9 Fürstentümer. Der Verfassung nach sind darunter 30 Republiken, das Uebrige Monarch!een. In welchem Erdtheile fand ein um- gekehrtes Verhältnis! Statt? An Größe und Bevölke- rung sind die europäischen Staaten unter sich gar sehr ver- schieden. Wie verschieden von dem Russischen Reiche, das allein in Europa über 50,000 H)M. hat, die Republik San Marino mit 1 ci>M.! Natürlich ist dann auch die Macht dieser Staaten sehr verschieden, man unterscheidet Staaten ersten, zweiten, dritten, vierten Ranges. Zu der ersten Klaffe gehören die 6 europäischen Groß- mächte: Oestreich, Preußen, England, Frankreich, Rußland. Sie nehmen über 2/3 der Oberfläche und Be- völkerung ein, können zusammen fast 2 Mill. Soldaten stellen und üben gemeinschaftlich einen überwiegenden Einfluß auf die politischen Verhältnisse des Erdtheils. Neben jener Ein- teilung nach der Macht unterscheidet man die Landmächte von den See - und Colonialmächten. Die letzteren be- sitzen zusammen in anderen Erdtheilen über 600,000 mm. und 200 Mill. E. Unter den nordischen Mächten ver- steht man Dänemark, Schweden und Norwegen, Rußland. Wir suchen die Betrachtung dieser Staaten so gut wie möglich mit den natürlichen Abtheilungen zu ver- binden. Zur Einübung des Vorhergehenden beantworte bei jedem der hier vorläufig aufgezählten Länder die Fragen: Zu welcher Klima-Abtheilung? Von welchen Volksstämmen bewohnt? I. Die drei südlichen Halbinseln. 1. Die Pirenäische Halbinsel. Staaten: Por- tugal und Spanien. 2. Die Alpen und die Alpenhalbinsel. Auf dieser letzteren mehrere Staaten zweiten, dritten und vierten Ranges und ein Kronland des östreichischen Kai- serthums. 3. Die türkisch-griechische Halbinsel. Auf ihr der Staat Griechenland und die meisten Besitzungen der

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 124

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
124 Zweites Buch. einziehen. Sie fallen vor dem Isthmus von Panama ent- schieden ab, und nur eine Felfenkette von etwa 600' zieht sich über jene Landenge. Dann erhebt sich das auch hier an Vulkanen überaus reiche Gebirge (welches nur die Geogra- phen durch ganz America Cordill^ras nennen) wieder zu einer Höhe von 8 — 9000', in einigen Spitzen zu 12,000', ist aber auf der Landbrücke 3 Mal unterbrochen und von den nordamericanischen Gebirgen entschieden getrennt. Man kann also drei Gruppen unterscheiden, bei denen man sich gleich die Lage der Landschaften merkt. 1) Die südlichen Gebirge und Plateaux von Costa Rica. Sie fallen im N. zu dem 160 □!. großen See Nicaragua ab, der überaus male- rische Gebirgsufer hat. Durch ihn wird die gewünschte Ver- bindung zwischen dem atlantischen und stillen Ocean am leichtesten und frühesten zu Stande kommen. Aus ihm geht nämlich der Fluß St. Juan zum östlichen Meer, der schiff- bar gemacht ist. Vom stillen Meere trennt eine 6 M. breite Strecke, wo eine Höhe von 600' zu durchschneiden ist (nach Andern ist die Strecke nur 4 M. breit und 120' über dem Meere). Die Vereinigten Staaten von Nord- America haben den Bau des Canals übernommen. 2) Die Gebirge und Plateaux von Honduras, im N. des Sees. Jenseit eines die Landbrücke quer durchsetzenden Tiefthales erheben sich 3) die Gebirge und Plateaux von Gua- temala, die ausgedehntesten unter allen. Sie fallen im Nw. zum Isthmus von Tehuantepek ab, wo Nord - A. beginnt. Den Fuß der Gebirge umgiebt, besonders nach dem atlantischen Meere zu, fruchtbarer angeschwemmter Bo- den. Neben anderen Producten, die Centro-A. mit anderen Gegenden theilt, gedeiht hier in vorzüglicher Güte der In- digo und die Zucht der Cochenille. Eine Art Schild- laus nämlich (die Weibchen wie eine kleine Linse) wird auf einer Cactusart förmlich gezogen, und liefert gedörrt herr- liche rothe Farbe. An 70,000 Insecten gehören zu einem Pfund, und doch werden gegen 800,000 Pfund jährlich aus- geführt. In früherer Zeit machte Mittel-A. die spanische Statt- halterschaft Gua tema la aus, welche am längsten, bis 1821, dem Mutterlande treu blieb. Dann entstand ein Bundesstaat von 5 Republiken.

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 222

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
90 0 Drittes Buch. Boden Getraide, Wern und Südfrüchte. Das Bergvolk der Corsen, über 200,000 E., hat einfache, rohe, zum Theil wilde Sitten (die Blutrache), aber Tapferkeit, Freiheitssinn und Gastfreundschaft ist ihnen nicht abzusprechen. Nachdem sie mit den Sarden gleiches Schicksal gehabt, kamen sie unter das nicht leichte Joch der Republik Genua, die dieser Insel wegen eine Königskrone in ihrem Wappenschilde führte. Jm^ 18ten Jh. kam es zu blutigen Aufstanden auf der Insel; die Corsen wählten einen westphälischen Edelmann, Theodor von Neuhof, zu ihrem Könige, der sich aber nicht behaupten konnte. Nach langen Wirren nahmen die Franzosen von der Insel Besitz, und sie bildet noch jetzt ein Departement von Frankreich. Die größte Stadt, Bastia, noch nicht 15,000 E., liegt auf der Ostküste, noch an dem schmalen, gegen N. vorspringenden Strei- fen — die schönere Hauptstadt, an einem Busen der Westküste ist Ajaccio, 8000 E- Hier ward 1769 Napoleon Bonaparte geboren. — Beide Städte befestigt. Führe zur Uebung an: Die 10 größten Städte Italiens. Die wichtigsten Handelsorte und Freihafen. Die in kirchlicher Bezie- hung merkwürdigen Orte, die durch Dichter, Künstler und Gelehrte bedeutenden Städte. tz. 79. Die Balkan - (Türkisch - Griechische) Halbinsel. Diese dritte der südlichen Halbinseln, 7000 □ groß, welche im O. sich zu Asien hinüberneigt, ist noch gebirgiger, als die beiden anderen, so daß die Form der Ebene nur in ganz geringer Ausdehnung auftrilt. Sie wird von dem Rum- pfe des Erdtheils durch einen mächtigen, aber noch ziemlich unbekannten Gebirgszug getrennt: die Alten nannten ihn im O. Hämus, die Neueren Balkan — für den W. gebraucht man wohl den Namen Lschar Dagh. Im Nw. steht der- selbe mit den südöstlichen Alpenzweigen — welchen? — in Verbindung. Man nennt diese nach So. laufende Ver- bindungsketten Dinarische Alpen und Gebirge von Montenegro. Hernach zieht sich das Gebirge nach No-, bis an das schwarze Meer; die höchsten Gipfel, wohl an 11,000', liegen im westlichen Lheile. Merkwürdig die tie- fen Spalten im mittleren Theile, welche die bequemste Com- munication zwischen der Halbinsel und dem nördlichen Tief-

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 285

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
285 Schweden. kung der Halbinsel; in ihr führt der Gotha-Kanal mit Benutzung der Flüsse und Seen aus der Nordsee in die Ostsee. (Man denkt jetzt daran, noch weiter nach S einen Kanal für große Seeschiffe anzulegen, um dem Sundzoll aus- zuweichen.). Im Süden jener Senke dehnt sich das Flach- land von Südschweden. Aber auch dies wird noch von isolirten Bergreihen bis 1000' unterbrochen und kann auch sonst nicht mit eigentlichen Tiefländern verglichen werden. Fruchtbare Dammerde liegt nur in dünner Schicht aufgela- gert; der eigentliche Grund ist auch hier felsig, und an vie- len Stellen steht das Fels- und Sleingerölle offen zu Tage: Umstände, welche den Ackerbau sehr erschweren. Auch die Natur der Flüsse warnt uns, nicht etwa an ein eigentliches Tiefland zu denken. Sie sind fast alle wegen starken Gefäl- les, wegen ihrer Wafferstürze und Klippen nicht für die Schiff- fahrt zu gebrauchen. Selbst von den größten gilt das. Die Dal-Elf macht noch an ihrer Mündung einen 50' hohen Wasserfall, und auf der Gotha-Elf ist an einzelnen Stellen die Schifffahrt so unmöglich, daß ihr zur Seite mit großen Kosten der Trollhätta-Kanal geführt werden mußte. Noch merken wir, daß auch bei dem scandinavifchen Flußsystem öfters eine Unentschiedenheit der Wasserscheide vorkommt; Flüsse verschiedener Gebiete stehen bei hohem Wasser in Ver- bindung, derselbe See entsendet zu verschiedenen Systemen Gewässer (S. 132.). Die Schweden sind wie die Norweger germanischen Stamms, meist kraftvolle Leute mit blauen Augen und blon- den Haaren. Bieder, gastfrei, fest wie das Eisen ihrer Län- der nennt sie Jemand, und sieht rpan von der Hauptstadt, welche viel Fremdes, namentlich französisches Wesen ange- nommen hat, überhaupt von den Seestädten ab, so ist dies im Allgemeinen gewiß richtig. Noch viele alte Gebräuche und Volksfeste haben sich erhalten: das Frühlingsfest am ersten Mai, der Johannis- oder Mitsommerskag, vor allen das Jul- oder Weihnachtsfest. Ist man treulich zu der oft Meilen entfernten Kirche gewandert, so überläßt man sich heiterm Fest- und Wohlleben. Zwölf Tage hindurch steht bei dem reicheren Bauer der Tisch auch für jeden Gast, sei er bekannt oder fremd, gedeckt. Den äußersten Norden der Halbinsel, noch bis in das russische Gebiet, bewohnt der Stamm der Lappen, oder wie sie selbst durchaus genannt

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 238

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
238 Drittes Buch. Ort lag am rechten Flußufer, ohne Mauern, aber durch seine Lage hinreichend gesichert, mit wenig bedeutenden Gebäuden. Die Griechen nennen die noch vorhandenen Trümmer Paläochoros; etwas westlich davon liegt die heutige, nicht unbedeutende Stadt Misitra. An der Ostküste liegt Napoli di Malvasia, durch seinen Wein berühmt. 0 Der östliche Peloponnes, mit einer Halbinsel, die der attischen ziemlich parallel läuft, hieß bei den Alten Argolis, von der Hauptstadt Argos. Mycene und Tiryns waren Orte, die in der ältesten griechischen Geschichte von Wichtigkeit sind. Jetzt ist hier die bedeutendste, feste Stadt, der Hafen des alten Ärgos, Napoli di Romania, auch wohl blos Nauplia genannt, die wichtigste in Morea, 12,000 E., sonst der Sitz der griechischen Regierung. rj) Wir kommen auf unserer Rundreise wieder zum Isthmus und treffen hier noch auf eine der früher bedeutendsten griechischen Städte. Die Gebirge der Halbinsel stürzen auf der Landbrücke steil mit dem Berge ab, der auf seiner Breite das feste Äerocorinth trug. Darunter lag, nach dem korinthischen Busen zu, das durch Welt- handel reiche, aber auch üppige und ausschweifende Corinth mit 1¡2 Mill. E. Am corinthischen Busen lag der eine, nahe Ha- fen; am ägeischen Meere der andere, entferntere. Die neuere Stadt ist elend; die Citadelle noch besetzt und nach dem Urtheil der Ken- ner ein unüberwindlicher, militairischer Punkt, der aber freilich den Isthmus nicht völlig beherrscht. Zwei Stunden geht man auf einem überaus steilen Wege hinauf; von oben sieht man bis zur Akropolis von Athen. — In der Umgegend viel Weinbau; die Weinbeeren zu Rosinen gedörrt (Corinthen). c) Unter den griechischen Inseln ist bei weitem die größte Ne- groponte, das alte Euböa- Lang und schmal dahingestreckt, läuft cs mit dem griechischen Festlande parallel, nur durch einen Meerarm davon getrennt Ja, etwa in der Mitte der Insel ist derselbe so schmal, daß die dort liegende Hauptstadt Negroponte (das alte Chaléis) durch eine Zugbrücke mit dem Continent verbunden ist. Diese Enge hieß bei den Alten Euripus und ist durch eine sehr unregelmäßige und räthselhafte Art von Ebbe und Fluth merkwürdig. Ein hohes, bewaldetes Gebirge durchzieht die ganze Insel, die aber auch viele fruchtbare Stellen hat- (Einst Athens Kornkammer). Das Vorgebirge im No. hieß bei den Al- ten Artemisium; hier schlugen sich die persische und griechische Flotte. «) In dem Meerbusen zwischen Argolis und Attika, den die Al- ten den saronischen nannten, liegt das kleine Salamis; an der Enge zwischen ihr und der attischen Küste die wichtige See- schlacht (S. 224.)- Südlich davon, nach der argolischen Küste zu, liegt Aegina, im Alterthum einige. Zeit mit Athen wetteifernd und an Kunstwerken reich. ß) Noch näher an, der argolischen Küste liegen drei Inseln, welche in neuern Zeiten bei weitem größere Wichtigkeit haben, als dies

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 272

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
272 Drittes Buch. zur Seite, das in 2 Häu ser zerfällt. In dem Oberhause sitzen die Erzbischöfe und Bischöfe der englischen Kirche und der hohe Adel — zusammen die Peers des Reiches — im Un- terhause die vom Volke erwählten Deputirten der Städte und Grafschaften aus allen drei Reichen — denn das beson- dere Parlament, was Irland sonst hatte, hat seit 1801 aufge- hört. Die Geldbewilligungen gehen besonders vom Unterhause aus; Gesetzvorschläge, Bills, haben Gültigkeit, wenn sie von beiden Häusern und dem Könige genehmigt sind. — Wir gehen nun die drei Reiche einzeln durch. I. England, noch nicht 3000 li>M., hat an der West- küste mehrere tiefe Einschnitte, denen weniger tiefe an der Ost- küste so ziemlich entsprechen. Diese sich zu merken, ist nicht bloß für richtige Zeichnung der Umrisse, sondern auch für das Behalten der englischen Flüsse wichtig, die meist in solche Einschnitte münden. Die Severne, der westliche Hauptfluß des mittleren Englands, geht in den am tiefsten eindringenden Kanal von Bristol. Durch ihn entsteht im S. die lange Halbinsel Cornwall, die in die Caps Lizard und Lands- end ausläuft. Ziemlich unter gleicher Breite mit der Severne mündet der östliche Hauptfluß des mittleren Englands, die Themse: nur ist der Busen, in den sie geht, kleiner, wie auch der im S. liegende Vorsprung, die Landschaft Kent, kleiner als Cornwall. Vergleiche Themse und Severne in ihrem Laufe mit einander! — Etwa 30 M. vom Kanal von B. nördlich folgt wiederum ein viereckiger Meereinschnitt, ein Theil der iri- schen See;. Süd- und Ostküste sind noch englisch, die Nord- küste, wo er noch besonders tief einschneidet, schon schottisch. An der offenen Seeseite liegt, nur durch einen schmalen Sund vom Lande getrennt und durch eine über 500' lange Brücke mit demselben verbunden, die Insel Anglesea — in derselben Richtung, weiter in das Meer hinaus, Man. Inder süd- lichen Ecke der großen Bucht der M ersey mit kurzem Lauf, aber breiter Mündung. Zwischen dem Kanal von Bristol und dem oben geschilderten Busen liegt die Halbinsel Wales. Ihr entspricht auf der Ostseite ein bauchiger Landvorsprung im N. der Themsemündung, die Landschaften Norfolk und Suf- folk. Im N. wird er von der Hauptmasse durch einen vier- eckigen Busen W a sh getrennt. Vergleiche denselben mit dem großen westlichen Ausschnitt! Einen nicht bedeutenden Ein- schnitt bildet endlich der Humber, eine große gemeinschaft-
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