Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 75

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Mittelamerika. 7 5 Das Land ist dänisch. Die Ortschaften sind spärlich über die Küste verteilt; die größten erreichen kaum die Größe eines mittleren deutschen Dorfes. 2. Mittelamerika. 1. Das Festsand von Mittelamerika ist so groß wie das Deutsche Reich mit der Einwohnerzahl des Königreichs Sachsen. Nenne die Meeres- grenzen' Mittelamerika reicht von der Landenge von Panama bis zu der von Tehuantepec. Beide Landengen bestehen aus niedrigem Berg- und Hügellande; Mittelamerika selbst ist Gebirgs- und Hochland!mit Gipfeln von der Höhe der Alpenriesen. Eine lange Reihe von Vulkanen zieht sich an der westlichen Küste entlang. ^Wegen der gewaltigen, häufigen Erdbeben finden wir auch in den Städten mir einstöckige Häuser. Das bedeutendste Gewässer ist der Nikaragua-See. Das Klima ist tropisch, reich an Niederschlägen und namentlich an der Küste sehr ungesund. Die Wälder liefern Mahagoni-, Gelb- und Blauholz und Vanille. Angebaut werden allerlei tropische Kulturpflanzen, besonders auch Kaffee und Bananen, — Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Indianern, die kleinere Hälfte aus Mischlingen und Negeru. Weiße sind nur in geringem Bruchteil vertreten. Das Gebiet umsaßt 5 Freistaaten, die sich wiederholt vorübergehend / >. vereinigten. Guatemala mit gleichnamiger Ast., der bedeutendsten des mittel- amerikanischen Festlandes, mit großen Kaffeeplantagen im Besitz von Deutschen. Salvador, Heimat des Perubalsams mit gleichnamiger Hst, Honb üras, ^ , Nikaragua und Kostarika, d. i/reiche Küste, da das Küstenland früher reich an Gold mar. Welcher Staat reicht nicht von Meer zu Meer? — Am Golf von Honduras haben die Enaländer eine Kolonie, die der Aussubr von feinen Holzarten dient. Das ^Gebiet von Panama bildet einen von Kolumbia abgelösten selbständigen Staat unter dem Schutz der Vereinigten Staaten. 2. Wtstittdien, etwa so groß wie Italien ohne die Inseln, 6 Mill. E., stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden Hälften des Erdteils dar, die von Florida bis zur Orinökomündnng reicht. Der Archipel besteht aus 3 Inselgruppen: 1. den Bahamainseln, kleinen niedrigen Korallen- inseln nö. von Kuba; 2. den 4 großen Antillen (anltljen), die von nichtvulkauischeu Gebirgen durchzogen sind; 3. den kleinen Antillen, zahlreichen kleinen, meist vulkanischen Hochinseln. Hier finden sich die einzigen Vulkane Amerikas abseits der Südseeküste. Das heißfeuchte Tropenklima erzeugt auf den fehr fruchtbaren Inseln einen üppigen Pflanzenwuchs, darunter fast alle tropischen K ulturgew ä chse, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak, allerlei Früchte, Gewürze und Farbhölzer. West in dien gehört daher mit zu den wichtigen Bezugsländern für unsere Kolonial- waren. — Ehedem waren die Inseln ein Hauptherd des amerikanischen Sklavenlebens. Die Anzahl der Neger und Mulatten übertrifft daher heute auch die der Weißen um das vierfache. Für Weiße ist der Aufenthalt des gelben Fiebers wegen ungesund. 1. Die Bah.imainseln sind englisch. Aus Szan Sla lv'a d o r landete 1492 Kolumbus. 2- Die Großen Antillen. Kub a, größte Infel Westindiens, „die Perle der Antillen", fast so groß wie Süddeutschland und so lang wie die Ent- fernung Rheinmündung— Oberschlesien, steht als Freistaat unter der Oberhoheit der Union. Sie liefert viel Rohrzucker und Tabak auf den Weltmarkt.

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 81

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Amerika. 81 4. Der Freistaat Venezuela umfaßt die Llauos und ihre n. und s. Randgebirge. Sie heißen? — Caracas (karakas), Hst. mit der Hafenstadt La Gnayra (gweira). — Die Eisenbahnen haben Deutsche erbaut. 4. Amerika, Allgemeines. 1. Entdeckung. Als „Winland" war den Normannen die Ostküste Nordamerikas seit 1000 bekannt, ohne daß die Kunde davon in Europa sonderlich beachtet worden wäre. Mit Kolumbus begann 149 2 die Ent- decknng der „Neuen Welt". Der Florentiner Amerigo Vespncci schrieb Berichte über die neuen Entdeckungen, und auf Vorschlag des deutschen Gelehrten Waldseemüller kam daher der Name Amerigos Land, Amerika, langsam in Aufnahme. Rasch wurde das neue Land entschleiert. Schon 1497 hatte der Genuese Caboto in englischen Diensten Nordamerika wieder entdeckt, Cabral sah 1500 zuerst Brasilien, Balboa 1513 die Südsee. Magellan durchfuhr 1520 die nach ihm benannte Straße. Ferdinand Cor tez und Pizarro eroberten Mexiko und Peru. — Die Davis straße, Hudson bai, Vancouver, Mackenzie, Baltimore erinnern an Entdecker nordamerikanischer Gebiete. — Im eisigen N., im „arktischen Archipel" waren der unglückliche Franklin (f 1847), sowie Mac Clure tätig, der die sog. nordwestliche Durchfahrt kennen lernte. Roß entdeckte 1831 den magnetischen Nordpol. — 2. Amerika ist der Erdteil mit vorherrschender Längenent- Wicklung, die gleich J/3 des Erdumfangs ist und die fast die größte Aus- dehnnng der doppelt so großen Alten Welt erreicht. Ein Bruchgebiet, das amerikanische Mittelmeer, trennt das gegliederte Nordamerika vom ungeglie- derten Südamerika, das gleich den übrigen südlichen Kontinenten spitz nach S. endigt. 3. Bodenaufbau. Ein junges, langes Faltengebirge, die Kordilleren, bestimmt den Verlauf der Südseeküste (Längsküste, S. 16). Zahlreiche Vulkane und Erdbeben bezeugen, daß die Erdverschiebungen, die die Kor- dilleren schufen, noch nicht zur Ruhe gekommen sind. Die uralten, stark abgetragenen östlichen Gebiete enthalten nur Rumpfgebirge (Appalachen, die südamerikanischen Bergländer), einge- ebnetes Flachland (laurentisches Gebiet und appalachisches Mississippi- land) oder angeschwemmtes Land (Selvas, Pampas). Auf der atlantischen Seite herrscht vielfach die Aufschließungsküste mit zahlreichen, guten Häfen, die in Verbindung mit den großen Strömen die leichte Zugänglichkeit Amerikas von O. her ermöglichten: „Amerika wendet fein Antlitz Europa zu." 4. Bodenaufbau und Niederschlag machten den Erdteil zum Land der Riesenströme, die in dem alten Lande des 0. gute Schiffahrtsstraßen abgeben. Eine Ausnahme bilden die unfertigen Flüsse der laureu- tischen Platte. Sie fließen erst seit der Eiszeit in ihrem heutigen seenreichen Bett und vermochten die vielen Hindernisse in Gestalt von Fels- riegeln und Gesteinstrümmern noch nicht wegzuräumen. Die Kordilleren- ströme sind besonders in Nordamerika uugebäudigte Wildwasser, ungeeignet M jeglicher Nutzbarmachung. Tromnail-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 6

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 19

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Physische Erdkunde. 19 Florida ström. Beide vereinigten Ströme gelangen bald in das Gebiet der 'W.-Winde, die das bis in außergewöhnliche Tiefen stark erwärmte Wasser als Golfstrom nach Europa bis ins Eismeer führen, dadurch die Küsten unseres Erdteils vor Eis und Treibeis bewahren und durch diese „Warm- wasserheizung" das Klima -Europas um 4°—12° erhöhen. Ein sö. Ast des Golfstromes zweigt sich in der Gegend der Azoren ab und zieht als Kauarienstrom nach 8., indem er von den Passaten erfaßt wird. An dieser Stelle wird das warme Oberwasser von der saharischen Küste fortgeweht, und das kältere Tiefenwasser ersetzt von unten her als Auftriebwasser z. T. den Ausfall. Daher ist der Kauarieustrom kühl. Uberall, wo an der Küste „ablandige" Winde auftreten, ist das Meer aus diesem Grunde kalt, so ging an der kurländischen Küste der Ostsee bei 0.-Wind die Wasserwärme in wenigen Stunden von 18° auf 6° herab, so entstehen z. T. die kühlen Ströme, der Benguela-, Peru-, Kalifornien-Strom bei ab- landigem Passat. Durch Aufstau wird ein Teil des in das Nördliche Eismeer gelangten Wassers als kalter mit Eis beladener Strom (Ostgrönländischer Strom, Labradorstrom) in den Atlantischen Ozean zurückgetrieben. Der Golfstrom wirkt darum f o außergewöhnlich er- wärmend auf Europa ein, 1. weil durch die 0.-Spitze Südamerikas der größere Teil des tropisch warmen Wassers zum nördlichen Stromkreis abgelenkt wird, 2. weil der Golfstrom (nördlich der Sargossofee) der am meisten durch- wärmten Stelle des Weltmeeres entquillt, 3. weil die Küsten Europas nach No. gerichtet und meist flach sind, so daß ein großer Teil des Erdteils den Vorteil der Erwärmung genießen kann. Der Atlantische Ozean ist das wichtigste Handelsmeer der Gegenwart. Er hat das dichteste Netz von regelmäßigen Dampfer- linien. Von der Küste des nw. Europas, wo dicht aneinander gedrängt die bedeutendsten Seehandelsplätze der Deutschen, Niederländer, Engländer und Franzosen liegeu, gehen die Dampferlinien von der Nordsee und dem Kanal aus und streben fast alle nach den Küsten der Neuen Welt. Die Nordsee und die Ostsee f. beim Deutschen Reiche. Das Mittet- meer f. bei Italien. Das amerikanische Mittelmeer besteht aus den beiden Becken des Golfs von Mexiko und des Karibischen Meeres. Es gehört zu den tropischen Meeren, hat nach 0. zahlreiche Zugänge zum Ozean und ist von Bedeutung für den Handel zwischen Europa und dem mittleren Amerika. Das Nördliche Eismeer schiebt seine Eismassen zu Zeiten weit über den n. Polarkreis hinaus. Nenne Teile nach der Karte! Drei Erdteile lagern sich um das Eismeer. Wie heißen sie? Da das N. Eismeer von den Kulturländern nicht so abgelegen ist wie das Südliche, ist es auch mehr bekannt geworden als dieses. Den Nordpol hat noch niemand erreicht. Der Nordamerikaner Peary drang 1906 bis 87« 6' vor. Der Reichtum an Walen und Robben lockt Walfischfahrer in das Eismeer zu lohnendem Erwerb. Das Arktische Meer hat 4 Zugänge zur See. Zeige sie! Die Nord- polfahrten sind mit vielen Entbehrungen und großen Gefahren verknüpft. 2*

4. Neuere Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 geworden, die Liga, endlich der Kaiser, waren besonders aus religiösen Gründen dagegen. Erzherzog Leopold, des Kaisers Vetter, wird hingesandt, um die Territorien als erledigtes Reichs- lehn einzuziehen, durch den spanischen General Marchese Ambrosio Spin ola von den südlichen Niederlanden her unterstützt. Aber mío Frankreich, mit dem sich die Union in Schwäbisch-Hall 1610 förmlich verbunden, schickte auch nach Heinrichs Iv Ermordung Hülfstruppen; ebenso Moritz von Oranien und England. Sv durch niederländisch-englisch-französische und unierte Waffen Wieder- eroberung der durch Leopold besetzten Festung Jülich. Bald darauf Waffenstillstand zwischen Union und Liga. Nach der Entzweiung des Kurfürsten von Brandenburg mit dem jungen Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm und dem Uebertritt des ersteren zur reformierten (1613), des letzteren zur katholischen Kirche (und Vermählung mit einer Schwester Maximilians von Baiern) 1614 bekriegten sich beide, durch die unierten Niederlande einer-, Spanien andererseits unterstützt, am Niederrhein bis zum Theilungsvertrag zu Vanten 1614, dem der Düssel- dorfer 1629 folgte. Die definitive Theilung, durch die Bran- denburg Cleve, Mark, Ravensberg, die Pfalz Jülich und Berg erhielt, erst 1666. Brandenburg faßt somit Fuß in den Westmarken des Vaterlandes. 3. Vorgänge in Böhmen. An Stelle des unfähigen Rudolf Ii suchten die Erzherzöge dessen Bruder Matthias zum 1608 Oberhaupt des Hauses Oesterreich zu erheben. Rudolf, durch den heranziehenden Matthias schon in Prag bedroht, verspricht den protestantischen Ständen Böhmens religiöse Duldung und findet sich mit seinem Bruder durch Abtretung Ungarns und Oesterreichs (unter der Ens), sowie durch Zusicherung der Nach- folge in Böhmen ab.. Die drohende Haltung der böhmischen 1609 Stände nöthigt ihm 1609 den Mas estätsbrief ab. Ein aber- mals ausgebrochener Bruderzwist zwischen Rudolf und Matthias brachte dem letzteren auch die Krone Böhmens. Rudolf starb als i6i2 allgeniein verlassener Schattenkaiser. Matthias (1612—1619), selbst kinderlos, verschafft seinem Vetter Ferdinand von Steiermark die Nachfolge in Böhmen (1617) und Ungarn (1618) trotz dem Einspruch der protestan- tischen Stände des ersteren Landes. Ferdinand geboren 1578, in Ingolstadt gleichzeitig mit seinem späteren Schwager Maximilian von Baiern gebildet, tritt 1596 die Regierung seiner

5. Neuere Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 d. Ludwig erhebt nach dem Aussterben des Hauses Pfalz- Simmern Ansprüche auf den kurpfälzischen Allodialbesitz für seine Schwägerin, die Schwester des verstorbenen Kurfürsten, Charlotte Elisabeth (zweite Gemahlin des Herzogs von Orleans) trotz deren früherer Verzichtleistung. Der neue Kurfürst von der Pfalz, des Kaisers Schwiegervater*), betreibt besonders e. das Augsburgerbündniß 1686, vom Kaiser, Spanien, Schweden, mehreren Reichsständen, worunter auch der große Kurfürst von Brandenburg**), gegen Frankreich geschlossen. f. Wegen Nichlbestätigung des unter französischem Einfluß zum Erzbischof von Köln gewählten Cardinal-Coadjutors Wil- h e l m Ego n von Für st e n b e r g (auch Bischof von Straßburg) * 1688 durch Kaiser und Pabst, erklärt Frankreich dem Kaiser, dann nucf) Holland den Krieg. Auch Victor Amadeus Ii, Herzog von Savoyen, schließt sich den Augsburger Verbündeten an. Der Krieg zeigte das deutsche Reich in großer, lange nicht gesehener Eintracht, doch kam Schwung und Kraft in die Kriegführung erst 1689 durch die Theilnahme Wilhelms von Oranien, des neuen Kölligs von Großbritannien, dessen entthronter Schwieger- vater in Frankreich ein Asyl und Schutz seiner Ansprüche ge- funden hatte (s. ob. S. 57). Kriegsschauplatz: die Rheinlinie, Spanien und seine Nieder- lande, Italien und Irland. 1689 Die teuflische Verwüstung der Pfalz durch Melacs Mord- banden, auf Louvois' Anordnung***); Sprengung des Heidel- berger Schlosses, Schändung der Speirer Kaisergräber; Ver- pflanzung der heimatlosen Bewohner auf französischen Boden. Landung Jakobs Ii in Irland, das ihn als König aner- kannte, seine Niederlage am Boynefluß 1690. Seesieg der Engländer beim Vorgebirge La Hogue 1692. Landsiege der Franzosen unter dem Herzog von Luxemburg, Ludwigs damaligem Hauptfeldherrn, bei Fleurus 1690, (gegen den Fürsten von Waldeck), Steenkerken 1692 und Neer- winden 1693 (beide gegen Wilhelm Iii). *) Von seiner dritten Gemahlin. **) Schon 1681 hatten sich Schweden, Holland, Spanien und der Kaiser zur Aufrcchtcrhaltung des Westfälischen und Nymweger Friedens verbunden und wollten sogleich losschlagen. Der große Kurfürst aber, bei dem ungerüsteten Zustand des Reichs und verstimmt über den Frieden von Nymwcgen und St. Germain, schloß sich aus und zeitweise an Frankreich an. **.*) Der Grund dieser unerhörten Grausamkeit war die Unmöglichkeit, alle eingenommenen festen Plätze besetzen zu können , die doch auch dem Feind nicht in die Hände fallen sollten.

6. Neuere Geschichte - S. 84

1869 - Mainz : Kunze
84 mögliche Mittel für die festere Einigung der durch das ganze Reich zerstreuten Landestheile. Gründung des st e h e n d e n H e e r e s als eines der Grund- pfeiler von Brandenburgs Größe schon von 1641 an. Bei des Kurfürsten Tod ein kriegserprobtes Heer von etwa 28000 Mann. Der aus schwedischen Diensten übergetretene Feldmarschall Georg von Dersslinger der Schöpfer der brandenburgischen Reitereis- Begründer der Artillerie und des Besestigungswesens der Feld- marschall Otto von Sparr. Versuche zur Gründungfeiner Flotte schon 1664, dann im schwedisch-französischen Krieg 1675, zunächst zur Kaperei und zu Angriffen gegen Schweden; 1682 Bildung einer Handelsgesell- schaft nach der westasrikanischen Küste, wo bald zwei branden- burgische Colonien, Groß-Friedrichsburg und Dorotheenschanze, entstehen. Nach des großen Kurfürsten Tod verfallen diese Unter- nehmungen, zugleich angeseindet von den Holländern, an welche die brandenburgischen Besitzungen endlich 1720 durch Kauf über- gehen. Hebung der im 30jährigenkriege tief gesunkenen Land es - cultur; Förderung der inländischen Industrie nach nieder- ländischem und französischem Vorbild. Ausnahme von etwa 20,000 nach Aushebung des Edictes von Nantes flüchtigen französischen Protestanten in seinen Landen 1685. Be- deutende Canalbauten, namentlich der Müllroser oder Fried- rich-Wilhelms-Canal als Wasserstraße zwischen Oder und Elbe durch die Spree, vollendet 1668. Gründung der Uni- versität Duisburg 1655. Friedrich Iii Kurfürst von 1688 —1701, als König Friedrich I — 1713. Auch unter ihm nimmt Brandenburg- Preußen an den wichtigsten Ereignissen der Zeit bedeutenden An- theil. Seine Heere unterstützen Wilhelm von Oranien bei dem Gewinne der englischen Krone; nehmen unter seiner Führung am dritten Kriege gegen Ludwig Xiv und am Türkenkrieg Theil; zeichnen sich im spanischen Erbsolgekrieg aus; entschiedenes Mit- wirken bei Höchstädt, Turin, Malplaquer *). a. Länderzuwachs von 38 Q. M. durch den Erwerb der i7v2 Grafschaften Meurs und Lin gen 1702, des Fürstenthums i7v7neuschatel mit Val engin 1707 aus der oranischen Erbschaft, *) S. oben Seite 56, 67, 74.

7. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

8. Erdkunde - S. 130

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 130 — vom Meere entfernt liegen. — Die anßerordentlich reiche natürliche Bewässerung der Lombardei wird durch ein teilweise uraltes Netz von Berieselungskanälen den lechzenden Fluren zugeführt und dadurch jene strotzende Üppigkeit hervorgebracht, die Oberitalien zu einem so gesegneten Landstrich macht. Der Boden ist höchst fruchtbar; er liefert zwei Ernten (Weizen und Mais) nacheinander. Wiesen werden jährlich vier- bis fünfmal gemäht. Die sumpfige Küstenniederung eignet sich besonders zum Anbau von Reis. Außerdem bringt der Boden noch Wein, Feigen und Kastanien hervor; auch wird überall der Maulbeerbaum gepflanzt. In den Getreidefeldern find oft Feigen- und Maulbeerbäume reihen- weise angepflanzt, indem sie zngleich die Stütze für die Weinrebe bilden, so daß ein Grundstück neben Getreide noch Feigen und Wein sowie Nahrung für die Seidenraupe liefert. Mit Recht wohl nennt man daher die lombardische Tiefebene den „Garten Europas". B. Die eigenttiche Kalöinset hat ihr Rückgrat im A p e n n i n. Er zieht von den Meeralpen aus in einem steil zum Meere abfallenden Bogen um den Golf von Genua, nimmt dann eine südöstliche Richtung an und teilt sich in zwei Züge, die das wilde Hochland der Abruzzen einschließen; die östliche Kette steigt im schroffen Gran Sasso bis zu 3000 m an. Wieder vereinigt verläuft das Gebirge, der Westseite Italiens sich nähernd, mit abnehmender Höhe bis zur Südspitze der Halbinsel. Die Gebirge Siciliens erscheinen als eine Fortsetzung des Apennin. Hart an der Ostküste erhebt sich der riesige Vulkankegel des Ätna fast 3300 m hoch. Zu beiden Seiten des Apennin breiten sich mehrere kleine Ebenen aus, so die toskanische, die römische, die apulische und die campanische Ebene. Letztere, das „Paradies von Europa", ist auf das sorgfältigste bebaut und mit zahlreichen Städten und Dörfern übersät. In verschwenderischer Fülle hat die Natur ihren Segen über die campagna felice (die glückliche Ebene) ausgegossen. Dichte Kastanienwälder bedecken die Berge, an deren Abhängen die

9. Erdkunde - S. 191

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
Silber, Blei, Kupfer, Eisen und Steinkohlen. Sehr lebhaft ist der Verkehr mit China. Die wichtigsten Handelsplätze sind: Irkutsk (51 000 E.) und Kjachta gegenüber der chinesischen Stadt Mai- matschin; ferner: Tomsk (52 000 E.) mit einer Universität, Tobolsk am Jrtisch (20 000 E.), Hauptort für Pelzhandel. — Wladiwostok (30 000 E.) am Japanischen Meer ist ein wich- tiger Seehandelsplatz. Als Endpunkt der bald vollendeten über 7500 km langen sibirischen Eisenbahn, welche Europa mit Ostasien verbindet, wird die Stadt eine große Bedeutung gewinnen. Afrika. I. Wagerechte Gliederung. Afrika hat einen Flnchenraum von 29 818 000 qkm, nimmt also seiner Größe nach unter den fünf Erdteilen die dritte Stelle ein. Im Norden hängt Afrika durch die — nunmehr durchstochene — Landenge von Snes (Bild 65) mit Asien zusammen; außerdem ist es ganz vom Meere nmgeben. Trotzdem hat Afrika unter allen Erdteilen die geringste Küstengliederung. Von Meeresteilen sind nur der Golf von Guinea im Westen, sowie die Große und Kleine Syrte im Norden zu nennen. — Das Somali-Land — die 'Ostspitze des Erdteiles — ist die einzige Halbinsel. — Un- bedeutend ist auch die I n s e l b i l d n n g. Im Atlantischen O c e a n liegen: 1. Die Azoren, 2. Madeira (beide von den Portugiesen zu Europa gerechnet), 3. die kanarischen Inseln, 4. die Kapverdischen Inseln (Inseln des Grünen Vorgebirges), 6. vier kleine Inseln im Golf von Guinea, 6. Ascension, 7. St. Helena. — Im In- dischen Ocean: 1. Die große Insel Madagaskar, 2. die kleinen Gruppen der Mascarenen, der Amiranten, Seychellen, Comoren und Sausibarinseln. — Im Norden und Süden Afrikas fehlt die Jnselbilduug vollständig. Ii. Senkrechte Gliederung. Das Innere Afrikas war jähr- hundertelang fast ganz unbekannt. Die Erforschung wurde durch

10. Erdkunde - S. 209

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 209 — troffen. Während die Ländermasse der Alten Welt sich vorherrschend in ostwestlicher Richtung ausbreitet, hat Amerika seine größte Aus- dehnung — ungefähr 15000 km— von Süden nach Norden. Amerika besteht aus zwei ziemlich gleich großen Teilen: Nord- mit Centralamerika und Südamerika, welche durch die an der schmälsten Stelle nur 46 km breite Landenge von Panama verbunden sind. Jede der beiden Hälften hat die Gestalt eines nach Süden spitz zulaufenden Dreiecks. — Die Neue Welt steht mit keinem andern Erdteile in Verbindung. Am größten ist die Annäherung an Asien, von dem Amerika im Nordwesten nur durch die Beringstraße ge- trennt ist. Einbuchtungen des Atlantischen Oceans sind: 1. die Hudson(höds'n)bai, 2. der St. Lorenzbusen, 3. das amerikanische Mittelmeer, dessen nördlicher Teil der Golf von Mexico nud dessen südlicher das Karibische oder Antillenmeer ist. — Südamerika hat Küsteneinschnitte nur an den Mündungen der großen Flüsse. — Zwischen der Südspitze und deu Feuerlandsinseln ist die Magellan- straße. Teile des Großen Oceans sind: 1. der Golf von Panama, 2. der Golf von Kalifornien. Die Glieder Amerikas find: A. Kalbinseln. 1. Labrador (die größte der amerikanischen Halbinseln), 2. Neu- Schottland, 3. Florida, 4. Mkatan, 5. Kalifornien, 6. Alaska. B. Inseln. 1. Die Inseln des Nördlichen Eismeeres (arktische Inselwelt) nebst Grönland, 2. Neufundland, 3. die Bermudainseln, 4. die West- indischen Inseln, 5. die Falklandinseln, 6. die Feuerland- und patagonischen Inseln, 7. die Inseln an der Nordwestküste Nordamerikas. Während Südamerika eine außerordentlich einförmige Küstenbildung hat, ist Nordamerika ziemlich reich gegliedert, und zwar besonders an der Europa zugekehrten Ostseite.
   bis 10 von 187 weiter»  »»
187 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 187 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 11
3 0
4 6
5 1
6 22
7 7
8 7
9 0
10 15
11 0
12 0
13 2
14 3
15 14
16 1
17 39
18 6
19 3
20 1
21 2
22 9
23 5
24 9
25 7
26 17
27 7
28 2
29 1
30 1
31 9
32 0
33 2
34 11
35 11
36 1
37 9
38 13
39 3
40 1
41 92
42 2
43 1
44 5
45 4
46 6
47 12
48 1
49 75

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 356
1 17
2 55
3 159
4 59
5 12
6 14
7 50
8 23
9 64
10 7
11 54
12 17
13 11
14 10
15 8
16 54
17 174
18 25
19 3
20 26
21 94
22 22
23 31
24 9
25 14
26 5
27 60
28 39
29 4
30 2
31 16
32 1
33 93
34 31
35 5
36 20
37 47
38 14
39 13
40 5
41 111
42 7
43 78
44 17
45 37
46 9
47 111
48 156
49 127
50 426
51 2
52 13
53 9
54 23
55 31
56 14
57 8
58 18
59 42
60 9
61 84
62 70
63 76
64 107
65 23
66 2
67 18
68 87
69 31
70 228
71 61
72 123
73 40
74 27
75 8
76 31
77 27
78 28
79 23
80 18
81 4
82 20
83 28
84 15
85 34
86 77
87 8
88 9
89 16
90 19
91 5
92 151
93 78
94 23
95 87
96 53
97 48
98 87
99 81

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 36
1 26
2 18
3 33
4 28
5 15
6 47
7 37
8 3
9 73
10 22
11 33
12 43
13 26
14 29
15 31
16 48
17 14
18 14
19 46
20 29
21 23
22 33
23 2
24 44
25 14
26 20
27 45
28 20
29 3
30 38
31 21
32 50
33 80
34 63
35 7
36 16
37 21
38 19
39 55
40 44
41 4
42 18
43 30
44 55
45 29
46 28
47 56
48 22
49 25
50 12
51 18
52 26
53 18
54 34
55 32
56 14
57 10
58 19
59 126
60 12
61 11
62 45
63 12
64 16
65 9
66 20
67 54
68 31
69 2
70 9
71 25
72 13
73 59
74 22
75 128
76 119
77 30
78 141
79 22
80 29
81 152
82 4
83 75
84 21
85 26
86 91
87 36
88 39
89 19
90 9
91 20
92 31
93 76
94 7
95 36
96 20
97 28
98 53
99 7
100 56
101 119
102 30
103 103
104 85
105 5
106 8
107 34
108 9
109 170
110 15
111 3
112 18
113 89
114 32
115 19
116 10
117 12
118 13
119 32
120 10
121 41
122 32
123 13
124 39
125 17
126 44
127 83
128 11
129 50
130 14
131 154
132 25
133 73
134 33
135 9
136 71
137 24
138 12
139 31
140 45
141 9
142 32
143 44
144 31
145 29
146 37
147 9
148 21
149 10
150 26
151 5
152 59
153 21
154 10
155 32
156 48
157 11
158 25
159 139
160 32
161 6
162 29
163 28
164 22
165 21
166 28
167 9
168 12
169 14
170 17
171 36
172 10
173 52
174 82
175 117
176 37
177 152
178 146
179 20
180 42
181 18
182 94
183 112
184 299
185 11
186 51
187 20
188 103
189 27
190 5
191 43
192 13
193 127
194 14
195 40
196 28
197 41
198 27
199 22