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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 8

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 8 — Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet. Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird, wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge (Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver- bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge (Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei- einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben, bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89, in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land- masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern, scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen. t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder- raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht auf seine Erhebung. Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge- legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute, die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe. c Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die absolute, b c die relative Höhe. 1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd- boden angebrachten Normalhöhenpunkt.

2. Für Präparandenanstalten - S. 12

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 12 — zu bedecken. Auf der Karte von Nord- und der von Süddeutsch- land ist das Verhältnis wie 1 : 2 250000; 1 mm auf der Karte ist gleich 2*/4 km in Wirklichkeit. Die direkte Entfernung von Berlin nach Cöln beträgt auf der Karte etwas mehr als 210 mm; diese würden rund 500 km gleich sein. Die kürzeste Eisenbahnstrecke von Berlin nach Cöln beträgt jedoch ca. 600 km. Noch weniger als Eisenbahnstrecken kann man bei der Verallgemeinerung der Linienführung auf unseren gewöhnlichen Karten die wirkliche Länge von Fluß- und Küstenlinien, politischen Grenzen, Gebirgs- kämmen usw. ausmessen. Die Flächengrößen werden am besten durch Vergleich mit bekannten Größen von der Karte abgelesen. Da die Karte uns ein Bild eines Teiles der Erdoberfläche vermitteln will, so enthält sie eine Reihe von Grundrißfiguren und Zeichen, die man den Lageplan nennt. Dahin gehören nicht nur die Grenz-, Küsten- und Flußlinien, die Ortszeichen und das Wegenetz, sondern auch die Andeutung über die Art des Bodens, des Anbaus des Landes, die Arten der Verkehrs- wege, die Arten der Besiedelung, der Bewaldung u. a. m. Welches sind die im Schulatlas verwendeten Zeichen des Lageplans? Daneben bringt die Karte auch die Unebenheiten der Erdober- fläche — das Gelände oder Terrain — zur Darstellung. Höhenzissern geben nicht nur die absoluten Höhen von Berg- gipfeln und Pässen, sondern auch von Ortschaften, wichtigen Punkten eines Flußlaufs und Seespiegeln an. Linien, welche alle Punkte gleicher Höhe miteinander verbinden, heißen Höhen- kurven oder Isohypsen^ (Schulatlas). Um die Verschieden- heiten der Höhen dem Auge noch deutlicher zu machen, versieht man die Flächen zwischen den Höhenkurven mit verschiedenen Farben. In unserm Atlas sind die Höhen von 0—100 m, 100 bis 200 m, 200-500 m, 500—1500 m und über 1500 m zu- sammengefaßt und mit gleichen Farbentönen von Hell zum Dunkel fortschreitend bezeichnet; Senken, die unter den Meeres- spiegel hinabreichen, haben eine dunkelgrüne Farbe. Ebenso sind die Tiefen des Weltmeeres durch verschiedene Farbentöne ange- deutet, wobei Gebiete gleichertiefe vontiefenlinien, Jsobathen^, begrenzt sind. Als ferneres Hilfsmittel der Geländedarstellung benutzt man die Schraffen. Sie dienen dazu, die verschiedene Steilheit der Abhänge anzudeuten und aus der Stärke der Schraffen den ungefähren Neigungswinkel erkennen zu lassen nach dem Grundsatz: Je steiler, desto dunkler. Er- kläre hiernach die verschiedenen Bergzeichnungen aus S. 1 von Dierckes Schulatlas! Das richtigste Bild einer Geländeform gibt das Relief; denn es läßt die Erhabenheiten der Erdoberfläche, wenn auch oft bedeutend überhöht, wirklich als solche hervortreten. Ein aus Grund von Isohypsen oder von Höhenschichten leicht herstellbares Hilfsmittel zur Verdeutlichung der Oberflächengestalt eines Erdraumes ist das Profil. 1 hypsos — Höhe. 2 bäthos — Tiefe.

3. Teil 2 - S. 286

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
286 I. mathematische Erdkunde. Die Größe des Mondradius (r) betragt nämlich nur 1740 km, die des Erdradius (R) 6370. Aus dem Halbmesser ergiebt sich der Kugel- inhalt nach der Formel 4/3r*tc. Es verhält sich also die Ranmsassnng oder Größe des Mondes zu derjenigen der Erde = 4/3r3yr : V3r3/r oder = r3:R3, d. h. wie 1:49. Aus der Erde ließen sich mithin 49 Ku- geln von Mondgröße ballen. Um aber das Massenverhältnis beider Weltkörper (in und Zi) zu ermitteln, muß man ihre Größe mit ihrem spezifischen Gewicht (s und S) multiplizieren, das beim Mond nur 3.g beträgt. Es verhält sich also Rs3 m : M = r3s : R3s = 1 : = 1 : 78. rds Nicht weniger als 78 Mondkugeln wären foinit erforderlich, um unserer Erde das Gleichgewicht zu halten. Nun herrscht durch die ganze Welt das Gravitations^-Gesetz: die Körper ziehen sich wechselseitig an nach dem Verhältnis ihrer Masse und im umgekehrten quadratischen Verhältnis ihres Abstandes voneinander (im verdoppelten Abstand ver- ringert sich folglich die Anziehung nicht aus 1/2, sondern auf 1j4, bei dreifachem Abstand schon auf 1/9 u. s. f.). Die Schwere eines Körpers aus der Mondoberfläche verhält sich demnach zu derjenigen des näm- lichen Körpers aus der Erde wie m M Mr2 78 • 17402 T : Ej = ' mr2 = ' 1 • 637= * * * Von einer thermisch im Jahreskreislaus uicht mehr veränderlichen Schicht nahe unter der Oberfläche ab nimmt die Wärme des Erd- körpers nach der Tiefe hin ausnahmslos zu2, jedoch in sehr ungleicher Schnelligkeit (am schnellsten in Steinkohlenlagern). Bei durchschnittlicher Zunahme der Wärme des Erdinnern um 1° auf je 33 in und einer Wärme der obersten thermisch unveränderlichen Schicht von z. B. 0° kann man trotzdem in der (noch nie erbohrten) Tiese von 33 x 100 oder 3300 m unter dieser Schicht noch kein Sieden des Wassers erwarten, denn Siede- wie Schmelzpunkt erhöht sich mit dem Druck, letzterer aber ist je weiter gegen den Erdmittelpunkt hin ein immer gewaltigerer.3 Die rätselhafteste Eigenschaft der Erde ist ihr Magnetismus; er wird von der Sonne beeinflußt und unterliegt sowohl ununter- brachen vor sich gehenden regelmäßigen, als auch plötzlich eintretenden 1 Gravitation (abgeleitet von lat. gravis = schwer) bedeutet die Anziehungs- kraft, die alle Körper aufeinander ausüben und die wir in der Rückwirkung der Erde auf die au ihrer Oberfläche befindlichen Körper als Schwerkraft wahrnehmen. * S, 96. 3 Die tiefsten Bergwerke reichen kaum über 1km in die Tiefe, mit dem Erd- bohrer erreichte man bisher auch nur eine solche von 2 km.

4. Teil 2 - S. 298

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
298 Ii. Die Lufthülle. Nach der Höhe der Atmosphäre nimmt der Luftdruck natürlich ab 1, denn die Dichte der unteren Teile einer Luftsäule wird eben durch den Druck des über ihr lastenden Restes derselben verursacht. Aber auch im Niveau des Meeresspiegels grenzen (schon infolge ungleicher Erwärmung) schwerere an leichtere Luftschichten, weshalb die Luft auf Erden nie zur Ruhe kommt. Linien gleichen Luftdrucks (letzterer ge- messen im Niveau des Seespiegels oder auf dasselbe rechnerisch erhöht) heißen Isobaren. Auch der große Austausch der Luft durch alle Zonen 2 beruht ein- fach auf deren Druckunterschieden. Die im Stillengürtel emporgestiegenen Luftteilchen flimmern, durch die Aufsteigung selbst erkaltet, zwar immer wieder hinab, um dasselbe Spiel unzählige male von neuem durch- zumachen; durch die in jenem Gürtel am beständigsten aufwärtsstrebende Luft sammelt sich aber dennoch stets in der Höhe eine durch den stän- digen Nachschub verdichtete Luftmasse, welche gen N. wie S. minder dichte Luftschichten zur Seite hat, diese folglich verdrängt; und da durchschnittlich überhaupt jeder äquatornähere Breitengürtel einen wär- meren Luftgürtel trägt als der ihm polwärts benachbarte, so wird auch außerhalb des Stillengürtels aus ähnlichen Gründen in gleichen Luft- höhen regelmäßig dichtere Luft polwärts dünnere Luft neben sich haben und zu verdrängen bestrebt sein, woraus sich im ganzen eine doppelte Luftströmung in der Richtung vom Äquator nach beiden Polarzonen (Äquatorialstrom im weiteren Sinn) und eine doppelte Ersatzströmung beider Erdhälften in entgegengesetzter Richtung ergiebt (Polarstrom im weiteren Sinn). Der Passat gehört demnach seiner Richtung gemäß zum Polarstrom, obwohl ein gutes Teil gegenpassatischer Luft immer von frischem in ihn eintritt; und der gegenpassatische Äquatorialstrom macht sich auch in unseren Breiten mitunter hoch oben im Luftmeer bemerklich, denn er ist es, der die höchsten Wölkchen uns aus Sw. am Himmel hintreibt. Beginnt eine Bewegung, z. B. die eines Pendels, in genauer Ns.- Richtung im Meridian 0 (wie die Pfeile von a aus andeuten sollen), so wird sie, falls sie immer die gleiche Richtung beibehält, aber bei der Ost- drehung der Erde allmählich in die Gegend gelangt, die bei ihrem Be- * ginn der Meridian 60 einnahm, sich mit der Meridianrichtung kreuzen (weil die Meridiane polwärts aufeinander zustreben); auf diese Art machte Foucault [süfö] durch vielstündiges Schwingenlassen langer Pen- del in hohen Gewölben die Rotation der Erde augenfällig. Bewegt sich 1 Deshalb kann man erreichbare Höhen der Erdoberfläche mittels des Baro- Meters, nämlich nach dem Grade ihrer Lustverdnnnung messen; andere Höhenmessnngen sind die trigonometrische (durch Messung des Höhenwinkels, bei nicht zu ersteigenden Höhen das allein anwendbare Verfahren) und das Nivellement (Abmessung der Boden- erhebung von einem der Höhe nach bekannten Ausgangspunkt Strecke für Strecke bis zu der zu bestimmenden Höhe hin, so bei Eisenbahnbauten). * S. 91.

5. Teil 2 - S. 284

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
284 I. Mathematische Crdkunde. Hiernach findet man z. B. für die Schneekoppe (1600 m) eine Aussichtsweite von V1600 • 3.8 km = 152 km. Mit Hilfe der Aussichtsweite läßt sich auch leicht der Satz be- weisen, daß man die Größe des von einem Höhenpunkt überschauten » Gesichtskreises in qkm erhält, wenn man die in m ausgedrückte Höhe mit 45.^5 multipliziert. Denn mit nur ganz unbedeutendem Fehler darf man die Größe des Gesichtskreises, der eigentlich ein Kreis auf der Kugeloberfläche ist, gleich setzen dem (ein wenig kleineren) ebenen Kreis, der mit jenem den Umfang gemein hat, und ebenso die Aus- sichtsweite gleich setzen dem (ein wenig kleineren) Halbmesser dieses Kreises. Dann ergiebt sich der Flächeninhalt des Aussichtskreises aus der Formel für die aus dem Halbmesser zu berechnende Größe eines Kreises F: F = r2/r, also (nach Obigem) = Vh2 • 3.82 • n = h • 45.365 qkm. Somit erhält man z. B. als Größe des von der Schneekoppe aus bei völlig durchsichtiger Luft zu umspannenden Gesichtsfeldes 72 584 qkm, d. h. nahezu die Größe von Bayern. * * Die einzelnen Parallelkreise haben naturgemäß eine sehr ver- schiedene Rotationsgeschwindigkeit. Den Polen nahe durchwandeln die Oberflächenpunkte der Erde kleinste Tageskreise in derselben Zeit eines Sterntages, in welcher die Punkte des Gleichers 40070 km zurück- legen, also mit 465 m Geschwindigkeit dahinsansen. ^ Je größer aber die Schnelligkeit der Drehung, desto größer auch die Zentrifugal- oder Fliehkraft, d. h. das Streben des rotierenden Punktes, sich vom Drehungsmittelpunkt zu entfernen (Versuch mit der am Faden ge- schwungenen Bleikugel). Infolge dieses nach den niederen Breiten zu erhöhten Widerstrebens gegen die alle Gegenstände nach dem Erdmittel- punkt ziehende Erdkraft2, die Schwere, zeigt sich diese äquatorwärts verringert; etwas trägt hierzu auch der Umstand bei, daß der Schwerpunkt, d. h. der Mittelpunkt der Erde^, den niederen Breiten ferner, den höheren näher liegt (wegen der nur sphäroidalen, nicht * Diese Sekundengeschwindigkeit von 465 in (gleich der Anfangsgeschwindigkeit eines Geschosses aus einem der größten Kruppschen Geschütze) erhält man, indem man die Äquatorläuge durch 86t64 d.h. durch die Sekundenzahl des Sterntages (S- 277) dividiert. 2 I, 42. 3 Zwar wirkt jedes kleinste Massenteilchen der Erde anziehend, keineswegs bloß der Erdmittelpunkt, aber die Summe der Anziehungskraft sämtlicher Massenteilchen äußert sich in der Wirkung des Anziehens nach dem Erdmittelpunkt hin, weshalb man diesen auch den Schwerpunkt nennt.

6. Teil 2 - S. 285

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 4. Gesamtbeschaffenheit der Crde. 285 genau kugelgleichen Erdgestalt). Deshalb schlägt ein Sekundenpendel \ das für eine höhere Breite bemessen ist, in niederen Breiten zu lang- * sam, bis man es etwas verkürzt. Ein richtig gehendes Sekunden- pendel muß an beiden Polen 996, in Deutschland 994, am Äquator 991 mm lang sein. Ebenfalls schlägt das in geringer Seehöhe richtig gehende Sekundenpendel zu langsam, wenn man es auf höhere Berge bringt, d. h. vom Erdmittelpunkt entfernt, ohne die Breite des Ortes Zu verändern. Die Erde besteht aus dichterem Stoff als alle anderen uns be- kannten Weltkörper. Durch Abwägen eines und desselben Körpers in verschieden großem Abstand vom Erdmittelpunkt hat man gefun- den, um wie viel derselbe in höherer Lage weniger wiegt als in tieferer, d. h. um wie viel die Anziehungskraft der Erde auf jenen Körper bei vergrößertem Abstand sich vermindert; hieraus berechnete inan das absolute Gewicht der Erde, endlich hieraus und aus der bekannten Größe der Erdkugel deren spezifisches Gewicht auf 5.z. Da die Außenseite des festen Erdkörpers aus Gesteinen besteht, deren spezifisches Gewicht meist nur 2.5— 2.6 beträgt, so muß also die Erde weiter nach ihrem Innern hin aus viel dichteren (eigenartig schweren) Stoffen zusammengesetzt sein. * -i- Es ist ein Irrtum, anzunehmen, daß die Schwere eines Körpers, d. h. der Druck, den er auf seine Unterlage ausübt, oder der Wider- stand, den er dem Versuch ihn zu heben entgegensetzt, gar nicht von der Erde abhinge, sondern eine von ihm allein geäußerte Kraft dar- stelle. Vielmehr ist die Schwere eines Körpers stets doppelt bedingt: 1. von seiner Größe und der Dichte (dem spezifischen Gewicht) seiner Masse, 2. von der Größe und Dichte des Weltkörpers, in dessen An- ziehungsbereich der Gegenstand sich befindet. Bei uns würden alle Körper schwerer sein als sie wirklich sind, wenn die Erde, die auf sie ununterbrochen anziehend wirkt, aus noch dichteren: Stoff bestände oder wenn sie größer wäre. Auf der Sonnenoberfläche würde jeder Körper sogar 28 mal schwerer sein als auf der Erde, weil die Sonne, obwohl ihr spezifisches Gewicht nur 1.4 ausmacht (soviel wie das von Lehm oder Eoaks), eine so ungeheure Größe besitzt. ^ Dagegen z.b. auf den Mond versetzt, würde jeder irdische Körper nur noch 1/6 des Gewichtes besitzen, das er auf Erden wahrnehmen ließ. Eine Zentnerlast (100 kg) der Erde würde auf der Oberfläche des Mondes von einem schwachen Kind gehoben werden können, denn sie übte dort nur einen Widerstand wie auf Erden 17 kg. .d. h. ein Pendel, dessen Länge so gewählt ist, daß es in einer bestimmten geographischen Breite genau in je einer Sekunde eine Schwingung macht. * S. 272 (oben).

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 326

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
326 Die mittlere Zeit. um die kaiserliche Vollgewalt zu rechtfertigen, zum römischen Recht feine Zuflucht nehmen und die Befugnisse des heidnischen Imperators aus sich übertragen lassen. Aber gerade das römische Recht paßte für keine Zeit weniger, als für die der Hohenstaufen, da der heidnische Staat weder eine Kirche noch Rechte einzelner Korporationen kannte, und vou einer Selbständigkeit neben dem Kaiser gar keine Rede war. Namentlich kannte man aber bis jetzt im römischen Reiche anch keine Staatsstener. Friedrich schrieb nun, wie es im alten Rom der Branch war, eine Steuer aus sowohl nach den Gütern, als nach den Köpfen, was große Unzufriedenheit erregen mußte, sowohl bei den Italienern als bei den Deutschen, weil dieses Geld doch nur auf die vielen Rüge nach Wien verwendet wnrde. 2. Ronkaglia ist ein Ort in der Nähe von Piacenza. Hier pflegten die Kaiser auf ihrem Römerzuge das erste Mal auf italienischem Boden zu übernachten. Dort wurde der Heerschild ausgepflanzt und die obersten Vasallen mußten ein jeder zwei Nächte lang vor dem kaiserlichen Zelte die Wache halten, eine Ehrenbezeugung, die sie selbst wieder vou ihren Lehensleuten verlangen durften. Dort wurde auch das erste Mal Heerschau gehalten, und wurden die Lehensträger, die nicht zur Heeresfolge erschienen waren, mit der Acht belegt. 3. Schrecklich war das Schicksal, das Mailand auf dem zweiten Römerzuge traf. Als es sich das erste Mal ergeben mußte, mußte es 0000 Mark Silber bezahlen und 300 Geiseln stellen. Die Bürgermeister, der Rat und die Edlen mußten barfuß, das bloße Schwert am Nacken hängend, das Volk mit Stricken um den Hals, vor dem Kaiser erscheinen und fußfällig dessen Milde anflehen (1158). Bei der zweiten Unterwerfung, ^ vier Jahre später, wiederholte sich ein ähnliches Schauspiel. Das Urteil aber, das über Mailand erging, lautete: Mailand soll leer und wüst sein; binnen acht Tagen verlassen alle Bewohner die Stadt und baueu sich in vier Flecken an, von denen jeder zwei Meilen vom andern entfernt ist (1162). 4. Die Einwohner von Susa, wo Friedrich übernachtete, hatten sich verabredet, den Kaiser nachts im Bette zu überfallen. Aber der Anschlag wnrde verraten und Hermann von Sieben eichen, der mit dem Kaiser einige Ähnlichkeit hatte, legte sich in das Bett des Kaisers, wodurch es diesem möglich wurde, zu entfliehen. Die Susaner vergriffen sich nun zwar an dem Ritter nicht, als sie den Irrtum merkten, Friedrich ließ aber die Stadt doch niederbrennen, als er wieder nach Italien kam. 8 121. Sturz Heinrichs des Löwen. Friedrichs I. Tod. 338) In Deutschland hatte jedoch die Lust, mit dem Kaiser nach Italien zu ziehen, abgenommen, denn Italien war das Grab aller Hoffnungen. Ganz besonders war Heinrich der Löwe, der im Norden seine Herrschaft beträchtlich erweitert hatte, den Zügen nach Italien so abgeneigt, daß er, um einer neuen Fahrt auszuweichen, eine Reise nach dem Heiligen Lande unternahm. Allein er kam nach Hanse, bevor der Kaiser den fünften Nömer-zng hatte antreten können. Er begleitete nun wohl den Kaiser,

8. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 6

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 6 — von -f 20° C umschließt (nach Supan) die warme Zone, die Jso- thermen von 0° schließen die kalten Zonen ein. und zwischen denen von 20° und 0° liegen die gemäßigten Zonen. Vergleiche nach der Aarte die Grenzen der Beleuchtungs- und der Wärmezonen miteinander! Gib im besonderen die Lage der ^ahresisotherme 0 an! Am 2\. )uni und am 2\. Dezember bewegt sich die Zonne in einem der beiden Wendekreise. Welche Aulmi- nationshöbe hat die ^onne an diesen Tagen für Breslau, Bremen, Moskau, Kto de Janeiro u. a. O.? Woher mag es kommen, daß im Lause des Tages die größte Wärme nicht um \2, sondern gegen \ Uhr und im ^)ahre nicht am 2{. ~\um, sondern in der zweiten Hälfte des Juli und der ersten Hälfte des August herrscht? Winde und Niederschläge. Die ungleiche Erwärmung der Erdoberfläche bringt in der die Erde umgebenden Lusthülle, der Atmosphäre^, unausgesetzt eine Störung der Gleichgewichtslage her- vor. In den Äquatorialgegenden werden insolge der starken Er- wärmung der unteren Luftschichten diese mehr gelockert und ausge- dehnt als in höheren^ Breiten und üben einen erhöhten Druck aus die oberen Luftmassen aus, welcher sie nötigt, nach den beiden Polen hin abzufließen, während ein zweiter Luststrom von den Polen nach dem Äquator hin zieht. Der obere, der Äquatorialstrom, wird bei abnehmender Breite des Abstandes zwischen zwei Meridianen auf einen kleineren Raum zusammengedrängt und niedergedrückt' so er- reicht er etwa unter 30" nördl. und südl. Breite zu einem Teile die Erdoberfläche, und es entsteht hier eine Zone größeren Luftdruckes^ von welcher ein Zurückströmen der der Erdoberfläche benachbarten Luftschichten nach den luftverdünnten Räumen am Äquator stattfindet.. Beide Ströme werden durch die Drehung der Erde abgelenkt, der obere auf der nördlichen Halbkugel nach Nordosten und erscheint als Südwestwind, der untere nach Südwesten und erscheint als Nord- ostwind. Da die Segelschiffe den letzteren hauptsächlich zur Überfahrt nach Brasilien benutzten, so wurde er der Passat^ genannt, während der äquatoriale (obere) Strom den Namen Anti-(Gegen-)Passat sührt. Auf der südlichen Halbkugel weht der Passat von Südosten nach Nordwesten, der Antipassat ebenfalls in entgegengesetzter Richtung. Die Zone zu beiden Seiten des Äquators, welche hauptsächlich nur einen aufsteigenden Luftstrom ausweist, ist die Zone der Kalmen^. Auch die Gebiete des erhöhten Luftdrucks an der Polargrenze der Passate zeichnen sich durch Windstille aus. Man bezeichnet sie als die Kalmen der Wendekreise, auch wohl als „Roßbreiten", da früher die nach Westindien mit einer Deckladung von Pferden bestimmten Schiffe in dieser Region so lange ausgehalten wurden, daß aus Mangel an Wasser ein Teil der Pferde über Bord geworfen werden mußte. Jenseit der Kalmen der Wendekreise solgen die Zonen der 1 atraös = Dunst, sphaera = Kugel. 2 „Höher" nennt man einen Breitengrad in größerer Entfernung vom Äquator. :l passata — Überfahrt. 4 calme ffrj.) — niliig, still.

9. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 12

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 12 — Allgemeine Erdkunde. A. Der Erdkörper als Ganzes Daß die Erde ein kugelförmiger Körper fei, war schon im Altertum eine bekannte Tatsache'^. Tie in der Mitte des 17. Jahr- Hunderts gemachte Beobachtung, daß ein Sekundenpendel am Äquator langsamer schwingt als in höheren Breiten, führte zu der Annahme von der Abplattung der Erde an den Polen, und die französische Gradmessung in der Mitte des 18. Jahrhunderts brachte den unum stößlichen Beweis für die sphärodiale Gestalt der Erdoberfläche. Durch die fortschreitend genauer werdenden Messungen und Pendel- beobachtungen gelangte man zu der Erkenntnis, daß die Gestalt der Erde der Regelmäßigkeit entbehrt. Dies gilt nicht nur von der Oberfläche des festen Landes mit seinen Erhebungen und Senkungen, nicht nur von der Meeresoberfläche, die Schwankungen unterworfen ist, sondern auch von der gedachten, nur unter dem Einflüsse der Schwerkraft stehenden Meeresfläche, die man durch ein System von Kanälen durch die Kontinente hindurch annimmt. Auch sie entspricht nicht einem regelmäßigen Sphäroid, sondern zeigt Abnahmen und Zunahmen mit konkaver Krümmung nach dem Erdinnern zu. Diese wahre Erdgestalt mit ihren ineinander übergehenden, verschieden ge- krümmten Flächen wird Geoid genannt. Die Erde ist also ein kugelförmiger Körper, der an den Polen abgeplattet ist, und dessen Obersläche aus stetig ineinander übergehenden, mehr oder weniger nach dem Erdinnern zu gekrümmten Flächen besteht. Aufgabe der Gradmessung ist es, die dem Geoid am nächsten kommende Sphäroidslache zu finden und die Ausdehnungen der Erde zu bestimmen. Die weitaus größte Verbreitung haben die Angaben von Besses gefunden. Sind auch seitdem genauere Be- rechnuugen gemacht worden, so sind die Unterschiede doch nicht so beträchtlich, daß die bis jetzt allgemein angenommenen Maße: Äquatordurchmesser......12754,8 km Poldurchmesser..............12712,2 km Äquator.........= 40070 km Erdoberfläche........— 510 Null, qkm Länge des Äquatorgrades. ... - 111807 m Länge des mittleren Meridiangrades llll^l m Abplattung 1/299 nicht beibehalten werden könnten. 1 Wagner, Lehrbuch der Geographie, Teil I. Hann, Hochstetter und Pokornu, Allgemeine Erdkunde. I. Slfu. Die Erde als Ganzes von Julius Hann, Ratzel, ?ie Erde und das Leben. - S. 1. 3 Bessel, Königsberger Astronom, lebte von 1784—1846.

10. Schulgeographie - S. 317

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 45. Gesamtbeschaffcnheit der (Erbe. 317 Die Punkte der einzelnen Parallelkreise haben eine sehr verschiedene Geschwindigkeit zufolge der Rotation. Die den Polen nahen Oberflächen- punkte der Erde durchwandeln ihre Tageskreise in derselben Zeit eines Sterntages, in der die Punkte des Gleichers 40070 Km zurücklegen, also mit 465 m Geschwindigkeit dahinsausen.^ Je größer aber die Schnelligkeit der Drehung, desto größer auch die Zentrifugal- oder Fliehkraft, d. h. das Streben des rotierenden Punktes, sich von der Drehungsachse zu entfernen (Versuch mit der am Faden geschwungenen Bleikugel). Infolge dieses nach den niederen Breiten zu erhöhten Widerstrebens gegen die alle Gegenstände nach dem Erdmittelpunkt ziehende Kraft der Schwere zeigt sich diese äquatorwärts verringert; etwas trägt hierzu auch der Umstand bei, daß der Mittelpunkt der Erde, wegen der nur sphäroidalen, nicht genau kugelgleichen Erdgestalt, den niederen Breiten ferner, den höheren näher liegt. Zwar wirkt jedes kleinste Massenteilchen der Erde anziehend, nicht nur der Erdmittelpunkt; aber die Resultante der An- ziehungskräfte sämtlicher Massenteilchen äußert sich in der Wirknng des Anziehens sast genau uach dem Erdmittelpunkt hin. Ein Sekundenpendel, d. h. ein Pendel, dessen Länge so gewählt ist, daß es an einem bestimmten Ort genau iu je eiuer Sekunde eine Schwingung macht, schlägt also, wenn es für eine höhere Breite bemefsen ist, in niederen Breiten zu langsam, bis man es etwas verkürzt. Ein richtig gehendes Sekundenpendel muß an beiden Polen 996, in Deutschlaud 994, am Äquator 991 mm laug sein. Ebenfalls schlägt das in geringer Seehöhe richtig gehende Sekunden- pendel zu langsam, wenn man es ans höhere Berge bringt, d. h. vom Erdmittelpunkt entfernt, ohne die Breite des Ortes zu verändern. Die Erde besteht aus dichterein Stoff als die anderen uns be- kannten Weltkörper, abgesehen von den Eisenmeteoriten. Durch Abwägen eines und desselben Körpers in verschieden großem Abstand vom Erd- Mittelpunkt bei unverändertem Abstände der Gewichtsstücke hat man ge- funden, um wie viel er in höherer Lage weniger wiegt als in tieferer, d. h. um wie viel die Anziehungskraft der Erde auf jenen Körper bei vergrößertem Abstand sich vermindert; hieraus berechnete man das absolute Gewicht der Erde, endlich hieraus und aus der bekannten Größe der Erdkugel deren spezifisches Gewicht auf 5.56.2 Da die Außenseite des festen Erdkörpers aus Gesteinen besteht, deren spezisisches Gewicht meist 1 Diese Stundengeschwindigkeit von 465 in erhält man, indem man die Äquator- länge durch 84164, d. h. durch die Sekuudeuzahl des Sterntages (S. 311.), dividiert. — * Das mittlere spezif. Gew. des Merkur ist 5.66, der Venus 5.41, das der übrigen Planeten weit kleiner.
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