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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 80

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
80 Zweiter Teil. Die natürlichen Wirtschaftsgebiete Deutschlands. Hamburg, gleich dem benachbarten Altona (173) und Bremen, durch Schiffsbau, Baumwollspinnerei, Konserven-, Lederwaren- und Drogenfabrikation aus. Als wichtige Förderungsmittel des Hamburger Verkehrs müssen außer der Schiffahrt noch die Börse, die täglich von 3000 bis 4000 Kaufleuten besucht wird, ferner die großartigen Banken, Seeversicherungs-Gesellschaften und endlich die be- deutenden Export-, Kommissions- und Speditionsgeschäfte namhaft gemacht werden. In Hamburgs Seehafen, Cuxhaven, verkehren jährlich weit über 3000 See- schiffe. Er ist besonders während des Winters von Wichtigkeit, wo die Schiffe infolge der Eisbedeckung zeitweise den Elbetrichter nicht hinaufkommen können. Gleich Hamburg steht auch B r e m e n in reger Verkehrsverbindung mit Ame- rika und ferner mit Ostasien und Australien. Es spielt also im Welthandel und vor allem bei der Auswanderung gleichfalls eine hervortretende Rolle. Dazu trägt vieles der Umstand bei, daß Bremen der Sitz 'des „Norddeutschen Lloyds" ist, dessen Schiffe alljährlich nahe an % Million Leute hauptsächlich nach Nordamerika befördern und der den Reichspostdampferverkehr nach dem Indischen und Stillen Ozean ver- mittelt. Die Gesamtzahl der Bremen berührenden Seeschiffe beträgt jährlich über 5700. — Die Zahl der in Bremerhaven verkehrenden Ozeanschiffe ist fast ebenso groß wie jene für C u x h a v e n. An Gütern bemißt sich die Einfuhr nach Bremerhaven allerdings wiederum nur rund auf ein Siebentel derjenigen von Hamburg (500 bis 600 Millionen Mark). Baumwolle, Tabak, Fette und Ole, Reis, Wolle, Kaffee, Zucker, Tee und Getreide sind die Haupthandelswaren. Neuerdings nimmt auch der Seehandel in Leer und Emden beträchtlich zu, zum Teil mit durch den starken Verkehr, der sich auf dem Dortmund-Ems-Kanal entwickelt und welcher verhindert, daß die rheinländischen Produkte insgesamt ihren Weg zum Meere durch die Niederlande nehmen. (Vgl. S. 32.) Vor allem Leer treibt viel Reederei nach den nordeuropäischen Handelsplätzen. Von Emden aber geht auch das Kabel nach der Insel Valentia im Südwesten Irlands und weiterhin nach Vigo und nach Neuyork. K r i e g s h a f e n für die Nordsee ist Wilhelmshaven mit einer kaiserlichen Werft, die an 6000 Arbeiter beschäftigt. 12. Das Ostjeehiuterland. Die Oberfläche des Ostseehinterlandes ist reicher bewegt und land- schaftlich wechselvoller als jene des Nordseehinterlandes. Hier kommen die geographischen Einflüsse der die germanische Tiefebene durchstreichen- den Höhenrücken und der eiszeitlichen Vergletscherung ungleich deutlicher zur Geltung als in Westelbien. In der Hauptsache ist dem Ostseehinterlande eine große Dreiteilung eigen. Im Norden zieht der baltische Landrücken hin; Am Süden lagern die Ausläufer des ural-karpathischen Landrückens; zwischen beiden aber erscheint eine große Furche eingesenkt, welche den Flüssen einen ostwest- lichen Lauf anweist und die an der Netze, Warthe, Oder und Havel vielfach von Seen, Mooren und Sümpfen überdeckt ist. Der nördliche oder baltische Landrücken erzeugt durch sein leicht aufgewölbtes, im Turmberg südwestlich von Danzig bis 330 m empor- ragendes Hügelgelände, seine Unmasse von glitzernden Seeaugen und ruhigen Wasserläufen sowie durch prächtige Buchenbestände am West- gestade der deutschen Ostsee so hübsche Naturbilder, so reizvolle Land-

2. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 68

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 68 — 31. Der Landesgrundgesetzliche Erbvergleich von 1755* , , 1„ Jcr Lggw ist das mit wenigen Abänderungen noch heute gültige mecklenburgische Staatsgrundgesetz. Der Lggev umsaßt 25 Artikel mit 530 Paragraphen. Die Hauvtstreitsraae N'egen der Steuersreiheit der Ritterschaft wurde dahin geregelt daß die Halste der ritterschastlichen Husen mit einer festen ©teuer' der „Landeskontribution" belegt ward. 2. Kreiseinteilung. Dem Lggev liegt folgende Landesein-tetlung zu Grunde: 1. Der Mecklenburgische Kreis, oder das frühere Herzogtum Schwerin; 2. der Wendische Kreis } * _ - ... 3. bet ©targarbfcfye Kreis j stuhere Herzogtum ©uftroiö*7 4. der Rostocker Distrikt; 5. das Fürstentum Schwerin; \ e ... m ^ v 6. das Fürstentum Ratzeburg; l jr.u7er Besitztum der katho- 7. die Klostergüter; | lisch en Kirche. Die Landesteile 3 und 6 bilden das Herzogtum Mecklenburg-sich um allgemeine Landesangelegenheiten handelt, grlt Mecklenburg-Strelitz aus den Landtagen als Bestandteil des früheren Herzogtums Güstrow. Nur bei Sachen, die Mecklenburg Strelrtz allein betreffen, tritt es selbständig als Stargardscher Kreis jenes Herzogtums aus. ; 3 Domanium, Ritterschaft und Städte. — Für die Verwaltung unterscheidet man folgende Dreiteilung des Landes: Domanium Ritterschaft und Städte. Unter Domanium versteht man den fürstlichen Besitz. Die Gesetzgebung im Domanium steht allein dem Fürsten zu ohne Mitwirkung der Stände. Die Größe des Domaninms beträgt in Mecklenburg-Schwerin 97, in Mecklenburg-Strelitz 33 Quadratmeilen. Die Ritterschaft umschließt in Mecklenburg-Schwerin ein Gebiet von 113, in Mecklenburg-Strelitz von 11 Quadratmeilen. Die ritterschastlichen Güter sind teils Lehngüter, teils Allodial-guter. Erstere vererben sich nur in männlicher Linie und fallen mit deren Aussterben wieder an den Landesherrn zurück; letztere sind freies Eigentum des Besitzers. Die S t ä d t e mit ihren Begüterungen umfassen in Mecklenburg-Schwerin einen Flächenraum von 26, in Mecklenburg-Strelitz von 5 Quadratmeilen. Die Kloster güter, säst 8 Quadratmeilen groß, sind Eiaen-tum der Ritter- und Landschaft. 4- Ritter- und Landschaft. — Die Stände gliedern sich in Ritterschaft und Landschaft. Die Ritterschaft besteht aus den Rittergutsbesitzern adligen und bürgerlichen Standes. Zur Landschaft gehören die Bürgermeister der Städte. Man unterscheidet See-, Vorder* und Landstädte. Vorderstädte sind Parchim im Mecklenburgischen Kreise, Güstrow im Wendischen Kreise und Neubrandenburg im Stargardschen Kreise.

3. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 63

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 63 — genannt). Es erhebt sich in dem unwegsamen Berglande von Montenegro, den sog. schwarzen Bergen, am höchsten. Das wichtigste Gebirge Griechenlands ist der Pindns; östl. davon erhebt sich an der Küste der Olymps) 2. Das balkanische Gebirgsland besteht aus massigen Berggruppen (Rilo Dagh), langgezogenen Bergketten (Balkan und Rhodope) und dazwischen eingesenkten Beckenlandschaften. Es erreicht im Gebirgsstock des Schar Dagh den höchsten Punkt der Südost-Halbinsel (3000 m) und wird durch Morawa (zur Donau), Vardar und Maritza (zum ägäischen Meer) entwässert. b) Die nordöstliche Tiefebene (Donaubecken) wird durch die Donau in die bulgarische im 8. und die walachische im N. geschieden (s. § 38). — Zwischen dem Balkan und dem Rhodopemassiv dehnt sich die steppenartige lüdöst- l'iche Tiefebene (Maritzabecken) aus, welche durch eine niedrige Gebirgsschwelle in ein fruchtbares oberes und ein wasserarmes, dürres unteres Becken ge- schieden ist. § 56. Erwerbsquellen. Ackerbau und Viehzucht bilden die Haupterwerbsquellen der Südosthalbinsel. Es werden hauptsächlich Weizeu, Mais und Gerste gebaut, daneben in manchen Strichen anch Reis und Tabak. Der in stetem Aufschwung begriffene Rebenbau liefert feurige Weine und ge- trocknete Tranben (Rosinen, Korinthen). In den Gegenden südlich von der Donau blüht die Obstkultur, besonders die Zncht der Pflaumen. In großem Umfange wird die Rosenkultur behufs Fabrikation von Rosenöl und Rosen- Wasser betrieben. Südfrüchte und Olivenöl werden besonders in Griechenland und aus deu Inseln gewonnen. Die Viehzucht erstreckt sich vorwiegend auf Schafe, Ziegen und Schweine. In vielen Gegenden blühen Bienenzucht und Seidenraupenkultur. Griechenlands bedeutende Seefischerei erstreckt sich anch auf die Gewinnung von Badeschwämmen. — Der Bergbau spielt, obwohl das Land an Mineralien nicht arm ist, noch keine bedeutende Rolle. Er liefert Salz, Marmor, Meerschaum, Schwefel, Blei und Silber. — Die In- dustrie ist erst in ganz geringen Anfängen vorhanden und meist Kleingewerbe und Hausindustrie, die nur für den Eigenbedarf arbeiten. Bedeutendes wird auf den Gebieten der Spinnerei, Weberei und Stickerei geleistet. — Im Handel übertrifft die Einfuhr an Wert die Ausfuhr. Ausgeführt werden Produkte der Landwirtschaft (Getreide, Vieh, Häute und Felle, Wein, Korinthen und Südfrüchte, Rosenöl, Pflaumen) und Erzeugnisse der Kunstindustrie (Seiden- und Lederwaren, Teppiche, Maroqninstickereien, verzierte Waffen). Zur Einfuhr gelangen europäische Jndnstrieartikel, Kolonialwaren und Lebensmittel. Es fehlt dem Lande an Kunststraßen und Eisenbahnen. *) An der Westküste des griechischen Berglandes liegen die jonischen Inseln, an der Ostküste die große Insel Euböa und die Kykladen, südl. von den letzteren Candia oder Kreta, der Südriegel des ägäischen Meeres. Brust und Berdrow, Geographie für mehrkl. Volkssch. Ii. 5

4. Die außereuropäischen Erdteile - S. 65

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
fast 7000 m hohen Aconcagua (spr. akoukagwa), trägt. Nördlich von ihm spalten sich die Cordilleras de los Andes (d. h. Ketten der Metallgebirge) mehrfach in parallele Züge. Zwischen ihnen breiten sich zu beiden Seiten des südlichen Wendekreises die gewaltigsten Hochebenen aus: die Wüsten- einöde Hoch-Atacama und die Hochsteppe von Bolivia mit dem Titi- caea-See. Fast unter dem Äquator erhebt sich der mit einem Schneemantel bedeckte Cotopaxi (fast 6000 m), der höchste thätige Vulkan der Erde. — Entwässert wird die Landschaft durch den Amazonas oder Marason (spr. maranjon), welcher nach 5500 1cm langem Laufe in den atlantischen Ocean mündet, und durch den Magdalenenstrom, der sich in das karibische Meer ergießt. Eine tiefe Einsenkung trennt das Andensystem von dem Gebirgsstock der Sierra Nevada de Santa Marta. — Östlich von diesem zieht längs der Küste das stark bewaldete, erdbebenreiche karibische Gebirge, das sich bis zur Insel Trinidad fortsetzt. § 114. Erwerbsquellen. Der Ackerbau liefert in der gemäßigten Zone Weizen, Gerste, Mais, Kartoffeln. In der Tropenzone werden Reis, Baumwolle, Zuckerrohr und Tabak, Kaffee, Kakao und Bananen gebaut. Die Tropenwälder liefern Chinarinde, Kautschuk, Steinnüsse (zu Drechsler- arbeiten verwendet), Coea (die zur Herstellung des Cocains benutzten Blätter des Cocastrauches), Färb- und Nutzhölzer. Die Viehzucht erstreckt sich aus Wollvieh (Schafe, Lamas, Alpaeas, Vicuuas), Pferde und Rinder. Sehr wichtig ist der Bergbau. Silber-, Kupfer-, Blei- und Quecksilbermiuen sind sehr zahlreich vorhanden; Gold wird seit Jahrhunderten von Chile bis Colombia gewonnen. Die wüsten Küstenstriche (Atacama) liefern Steinsalz, Salpeter, Asphalt und Petroleum. Die Industrie ist unbedeutend (Leder- waren, Strohgeslechte, Cigarren). Die Ausfuhr erstreckt sich auf Salpeter, Edelmetalle und Erze, Wolle und Häute, Kaffee, Kakao, Chinarinde, Coca, die Einfuhr auf europäische und nordamerikanische Jndnstrieartikel. § 115. Staaten und Städte. Politisch haben Anteil an den Cordilleras de los Andes sieben Republiken (Chile, Argentinien, Bolivia, Peru, Ecuador, Colombia, Venezuela). Diese Republiken waren zu Ansang des 19. Jahrhunderts spanische Provinzen und befreiten sich im ersten Drittel desselben von der Herrschaft des Mutterlandes. An der Spitze jeder Republik steht ein Präsident, dem zwei Kammern als gesetzgebende Gewalten beigeordnet sind. — Argen- tinien und Venezuela sind Bundesrepubliken. Brust und Berdrow, Geographie für mehrkl. Schulen. Iii. 5

5. Die außereuropäischen Erdteile - S. 74

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 74 — 2. Der spanische Besitz beschränkt sich auf das nach Freiheit strebende Euba, die „Perle der Antillen", und Puerto Rico mit den dazu gehörigen Nebeninseln. — Die Briten besitzen Jamaica, die meisten der kleinen Antillen und die Bahama-Juseln. — Die Niederländer und Franzosen besitzen einige der kleinen Antillen, die Dänen einige unbedeutende Eilande. Hauptstädte und Hafenplätze der großen Antillen: 3. Habana (awana), stark befestigte Hauptstadt Eubas, am wichtigsten Hafen der Insel gelegene Großstadt und erster Handelsplatz Westindieus mit Ausfuhr von Tabak, Habana-Cigarren, Zucker, Melasse, Rum. 4. Kingston (kingst'n), größter Hafen Jamaicas mit Ausfuhr von Rum, Zucker und Kaffee. Nordamerika. Natürliche Gliederung. § 135. Nage und Begrenzung. 1. Nordamerika hat ungefähr die Ge- stalt eines Dreiecks. Es liegt hauptsächlich in der nördlichen gemäßigten Zone und reicht nur mit der Südspitze in die heiße, mit seinem breiten Nordrande in die kalte Zone. 2. Der nordamerikanische Kontinent hängt im 8. durch die Landenge von Tehuantepec mit Centralamerika zusammen. Im W. wird er vom großen oder stillen Ocean bespült, von dem die Hi. Californien den tiefen Golf von Californien trennt. Aus dem großen Ocean gelangt man durch die Behring-Straße um die Hi. Alaska in das nördliche Eismeer, von dem das reichgegliederte arktische Nordamerika bespült wird. Seine Hauptbestand- teile sind Bassin-Land (bässin) und Grönland, welche durch die Bassin- Bai und die Davis-Straße (dewis) getrennt sind.' Letztere führt aus dem Eismeer in den atlantischen Ocean, der durch die Hudson-Straße (hädß'n) mit der riesigen Hndson-Bai verbunden ist; diese trennt die Hi. Labrador vom Festlande. Der atlantische Ocean bildet an der flachen Ostküste den St. Lorenz-Golf, der von der In. Neufundland und der Hi. Neu-Schott- laud eingeschlossen ist, und den Golf von Mexico zwischen den Hi. Florida und Aucatan. § 136. Kodenform im allgemeinen. Nordamerika enthält gleich dem südamerikanischen Festlande im W. ein gewaltiges Faltungsgebirge (das cordillerische Gebirgssystem), im 0. zwei mittelhohe Landmassen (das gleich- falls gefaltete apalachische Gebirgssystem und die hudsonisch-labradorische Platte) und in der Mitte eine weite Ebene (die nordamerikanische), welche von riesigen Strömen (Missouri-Mississippi, St. Lorenzstrom, Sask^tschewan und Mackenzie

6. Die außereuropäischen Erdteile - S. 88

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 88 — Die Polargebiete der Erde. § 154. Rings um die beiden Pole der Erde breiten sich uuzusammen- hängende Landmassen ans, welche nach ihrer Lage als Nordpolarländer oder arktische und als Süd Polarländer oder antarktische Gebiete bezeichnet werden. 1. Die wichtigsten arktischen Gebietex) sind: nördlich von Europa Spitz- bergen, Nowaja Semlja und Franz Joseph-Land, nördlich von Asien die neu- sibirischen Inseln, nördlich von Amerika das arktische Nordamerika und Grön- land. Die Gegenden vom 86. Grade bis zum Nordpol sind noch unerforscht. — Der Bodenform nach sind die meisten Nordpolargebiete Gebirgsländer, die mit Ausnahme der Küsten unter Schnee und Gletschereis begraben sind. Die durch tiefe Fjorde zerrissenen Küsten steigen zum Teil steil aus dem Meere auf; aus dem Inlandeise ragen einzelne Gipfel bis zu Höhen von 2500 bis 3500 in empor. Das Innere Grönlands ist von einer regelmäßig gewölbten schildförmigen Eisdecke, dem Inlandeise, bedeckt. Einzelne Felskuppen über- ragen die Eisdecke, deren Untergrund wahrscheinlich ein Gebirgsland von der Art Norwegens ist. An vielen Punkten der Küste schieben die Gletscher sich mit gewaltigen Eisznngen ins Meer; diese werden vom Wasser gehoben, brechen ab und schwimmen in Gestalt riesiger Eisberge davon. — Das Klima der Nordpolarländer bleibt selbst im Sommer an Wärme bedeutend hinter der Wintertemperatnr Mitteleuropas zurück. Während der langen ark- tischen Nacht erhellt nur der Schein des prächtigen Nordlichts die öden Schneegefilde. 2. Die Erwerbsquellen sind im hohen Norden sehr beschränkt. Die Hanptnahrnngsqnelle der Eingeborenen ist die Jagd auf Eisbären und Eis- füchse, Renntiere, Moschusochsen, Schneehasen und nordische Strand- und See- Vögel, die zu Hunderttausende am Strande oder auf hohen Klippen und Vogelbergen nisten. Die See liefert Fische, Seehunde und Walrosse. Robben- schläger und Walfischjäger ziehen zur Erlegung der Waltiere (Narwal, Weiß- wal, Bartenwal) und Seehunde aus. Der Handel besteht im Austausch der Jagdergebnisse (Seehundfelle, Pelzwerk, Thran, Robbenspeck, Fischleber, Eider- dannen, Walfischbarten) gegen Nahrungsmittel und Kolonialwaren. i) Exforscher und Entdecker: Grönland wurde um das Jahr 1000 n. Chr. von Island aus durch den Norweger Erik den Roten entdeckt und besiedelt, 1721 von Hans Egede aufs neue entdeckt, durch Fridtjof Nansen (1888 erste Durchquerung) und Peary (1892 zweite Durchquerung) im Innern erforscht. Um die Entdeckung und Erforschung des arktischen Nordamerika haben sich Davis (1585), Hudson (1610, blieb verschollen), Bylot mit seinem Steuermanne Baffin (1615), John Roß (1829), John Franklin (1845—47, verscholl, bis 1859 die Reste seiner Expedition auf King William-Land entdeckt wurden) verdient gemacht.

7. Die außereuropäischen Erdteile - S. 21

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 21 — Auf dem erfteren herrscht reger Handelsverkehr; der letztere macht sich durch häufig wiederkehrende Überschwemmungen gefürchtet. — Das nördlich vom chinesischen Tieflande zwischen der Wüste Gobi und dem japanischen Meere gelegene Tiefland der Mandschurei wird durch den Amur mit seinen Neben- flüsfen entwässert. Es geht im So. in das Gebirgsland von Korea über. § 27. Erwerbsquellen. Die Erwerbsquellen des chinesischen Tief- landes gleichen denen des Berglandes (s. § 24); doch ist der Handel hier von noch größerer Bedeutung. Ackerbau (Getreide, Mohn) und Viehzucht er- nähren die Bewohner der dünn bevölkerten Mandschurei und Koreas, dessen bedeutende Bodenschätze (Kohle, Eisen, Kupfer, Gold) zumeist noch btx] Er- schließung harren. Die Ausfuhr (Reis, Pelze und Häute, Seide, Goldstaub) übertrifft an Wert die ans Jndustrieerzeugnissen bestehende Einfuhr. § 28. Staaten und Städte. Politisch gehören zur Landschaft der nordöstliche Teil des eigentlichen China, das Nebenland der Mandschurei, das Stammland der jetzigen Herrscherdynastie Chinas (Hauptstadt Mulden), und das Königreich Korea, eine absolute Erbmonarchie (Residenz Söul). Residenz- und Hafenstädte des chinesischen Tieflandes: 9. Shanghai, erster Seehandelsplatz Chinas, mit großen Fabriken, Werften und Docks; Ausfuhr von Seide, Thee, Geweben, Porzellan. 10. Nanking (d. h. Südresidenz) am Jangtsekjaug, bis zur Mandschu- Herrschaft wiederholt Residenz, Mittelpunkt der chinesischen Gelehrsamkeit, mit Banmwoll- und Seidenindustrie. 11. Peking (d. h. Nordresidenz) am Peiho unweit der großen Mauers, besteht aus zwei getrennten Städten, der Mandschustadt mit der kaiserlichen Residenz im N. und der Chinesenstadt im 8. — Ihre Hafenstadt ist Tientsin am Nordende des Kaiferkanals, Hauptort für den europäischen Handel mit den nördlichen Provinzen. Von hier führt ein Haupthandelsweg über Kalgan, die „Thorstadt" an der großen Mauer, nach Urga, Maimatschin und Kjachta. Iv. Das sibirische Lergland. § 29. Kodeuform und Gewässer. Das sibirische Bergland wird durch den Amur, die Lena und den Jenissei zum großen Ocean und zum nördlichen Eismeer entwässert. Im 8. liegt am Nordrande Centralasiens der große fischreiche Baikalsee; im N. geht das bis znm Polarkreise bewaldete >) Die große Mauer, ungefähr 2000km lang und 10m hoch, wurde um das Jahr 200 v. Chr. hergestellt, um das Land vor den Einfällen der räuberischen Nachbarn im N. und Nw. zu schützen (f. Abb. 5).

8. Die außereuropäischen Erdteile - S. 28

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 28 — X. Das Kleinalmtische Hochland. G 47. Vodenform und Gewässer. Die Oberfläche der Halbinsel Kleinasien enthält ein Hochland (kleinasiatisches); es wird eingefaßt von zwei Randgebirgen (Tanrns im 8., pontisches Küstengebirge im N.). Das klein asiatische Hochland umfaßt neben abflußlosen Steppengebieten und Salzwüsten viele fruchtbare, häufig künstlich bewässerte Ebenen. Auch die Terrassenländer der Randgebirge sind teilweise sehr fruchtbar. Den Süd- rand durchbricht der Kalykadnos^), den Nordrand der Kisil-Jrm^k (d. h. roter Fluß), beide nicht schiffbar. — An der West- und Südküste2) liegen zahlreiche, von Griechen bewohnte Inseln (Sporaden, d. h. die zerstreuten, darunter Rhodos, Samos, und das in englischem Besitz befindliche Cypern^). tz 48. Erwerbsquellen. Der Ackerbau liefert außer Getreide und Gemüsearten besonders Tabak, Baumwolle, Mohn (zur Opiumgewinnung); in den milden Küstenniederungen gedeihen Südfrüchte, Wein, Feigen und Oliven. Die Waldungen liefern Galläpfel. Die Viehzucht erstreckt sich auf Angoraziegen, Schafe und Kamele. An Mineralien wird Kupfer, Meer- schäum und Schmirgel gewonnen. Die Industrie erzeugt Teppiche und Baumwollgewebe. Der Handel besteht in der Ausfuhr von Rosinen, Feigen und Süßholz, Tabak, Opium, Galläpfeln, Meerschaum und der Einfuhr europäischer Jndnstrieartikel, besonders aus England, Frankreich und Österreich. § 49. Staaten und Städte. Politisch bildet die Halbinsel eine türkische Besitzung, und zwar den größten, bevölkertsten und blühendsten Bestandteil des osmanischen Reiches (Anatolieu, d. h. Morgen- land; wenig kleiner als das deutsche Reich). Hafen- und Industriestädte der Nord- und Westküsten: 30. Trebisond (Trapezuut) am schwarzen Meer, wichtigster Hasen der Nordküste mit Ein- und Ausfuhr europäischer und persischer Waren. 31. Smyrna am ägäischen Meer, größte Hafen-, Handels- und Industrie- stadt der Levante mit einer aus allen Nationen des Orients zusammen- gewürfelten Bevölkerung (zur Hälfte Griechen, feruer Osmaneu, Juden, Arme- 1) Im Kalykädnos ertrank 1190 Friedrich Barbarossa. 2) An der Westküste die Trümmer von Ephesus; an der Südküste Tarsus (Paulus). 8) Rhodos war im Altertum wegen seines herrlichen Klimas und wegen seines Kolosses berühmt. Im 14. und 15. Jahrhundert (1309—1522) war es Sitz des Johanniter- ordens. Gedicht: Der Kampf mit dem Drachen, von Fr. v. Schiller. — Auf Samos lebte der Philosoph Pythagoras. — Gedicht: Der Ring des Polykrates, von Schiller.— Südlich von Samos liegt die In. Pathmos, auf der Johannes als Verbannter lebte.

9. Die außereuropäischen Erdteile - S. 35

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 35 — Die In. sind vulkanischer Natur, sehr häufig von Erdbeben heimgesucht und mit hohen Bergketten besetzt, welche kaum ein Drittel des Bodens für Knltnrebenen freilassen. Die Küsten sind zum Teil wild zerrissen, reich an Hi. und Bnchten. § 63. Erwerbsquellen. Die mit außerordentlicher Sorgfalt betriebene Landwirtschast erstreckt sich auf deu Anbau unserer Getreidearten und Hülsen- fruchte, auf Reis, Thee und Baumwolle. Die Viehzucht ist wenig bedeutend, wichtig dagegen die Seidenraupenzucht und der Fischfang. Von Mineralien werden hauptsächlich Kupfer, Kohlen, Petroleum und Kaolin gewouueu. Die Industrie leistet Hervorragendes in allen Zweigen des Kunstgewerbes (Por- zellan-, Bronze-, Email-, Silber-, Lack- und Fächerindustrie), in Seidenweberei und Stickerei, Holz- und Papierbereitung. Der Handel, an dem neben England das deutsche Reich gut beteiligt ist, umfaßt in der Ausfuhr Roh- feide und Seidenwaren, Thee und Reis, Kampfer, Wachs, Porzellan-, Lack- und Bronzewaren, Fächer, in der Einfuhr Wolle, Baumwoll- und Woll- stosse, Metalle, Maschinen, Schiffe, Petroleum, Zucker, Nahrungsmittel und Getränke. Das japanische Eisenbahnnetz ist gut entwickelt. § 64. Stanken und Städte. Politisch bildet Japan ein konstitutionelles Kaiserreich, dessen Herrscher die Titel Tenno oder Mikado (d. h. Himmelskönig oder erhabenes Thor) führt. Es umfaßt außer den japanischen In. die von China abgetretene In. Formosa. Städte der Insel Hondo: 50. Kioto (d. h. Westhauptstadt), alte Residenz und erster Jndustrieort Japans in Seidenverarbeitung, Metall- und Porzellanindnstrie. 51. Tokio (d. h. Osthauptstadt), früher Jedo, nene Residenz, europäisch ausgestattete Millionenstadt (Gas, elektrisches Licht, Pferde- und Riugeifen- bahn, Telegraph) mit bedeutendem Kuustgewerbe. — Eiue Eisenbahn ver- bindet die Hauptstadt mit Jokohkma, dem wichtigsten, verkehrsreichsten Ver- tragshasen mit Ausfuhr von Seide, Thee und Erzeugnissen des Kunstgewerbes. § 65. Aufgaben und Vergleiche. I. Merke: Asien, der größte und volkreichste unter den fünf Erdteilen, besitzt das höchste Gebirge, den höchsten Gipfel, das höchstgelegene Hochland, die größte Halbinsel, das größte Binnenmeer, die größte Depression und die tiefste Senke der Erde! Nenne Namen und Lage dieser geographischen Objekte! Ii. Vergleich zwischen Südeuropa und Südasien. 1. Gleiche Gliederung und Küstenentwickeluug (drei große Halbinseln, zahlreiche Inseln und Inselgruppen); Ähnlichkeit der Umrisse der entsprechenden Glieder. 2. Pyrenäen-Halbinsel und Arabien: geringste Gliederung — Tafelländer — Verwandtschaft mit Afrika — längere Zeit unter arabischer Herrschaft. 3*

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 72

1897 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 72 — Kulis (als Plantagenarbeiter) und Negern. Die Mischlinge, Ladinos (Nach- kommen von Weißen und Indianern) oder Mulatten, bilden in Mittelamerika einen hervorragenden Bestandteil der Bevölkerung. Die herrschende Religion ist die katholische. I. Centralamerika. § 129. Vodenform und Gewässer. Centralamerika enthält eine Gebirgsschwelle im W und eine schmale Küstenebene im 0. Die eentralamerikanische Gebirgsschwelle ist durch die Isthmus- cordilleren^) mit den südamerikanischen Anden verbunden. Sie besteht aus drei verschiedenen Plateaus und trägt eine große Anzahl vulkanischer Berg- kegel. Zwischen dem Plateau von Costa Rica und Nicaragua liegt der malerische Nicaragua-See, der seine Wasser durch den schiffbaren Rio San Juan (ßan chuäu) in das karibische Meer ergießt.^) — Nach 0. gehen die Plateaus in Terrassen zu den Küstenebenen (Mosqnitoküste der Halb- insel Honduras und die Ebenen von Jucatau) über. ß 130. Erwerbsquellen. Die Hanptnahrnngsqnelle ist der Land- bau, der Getreide, Reis und Mais (2—3 Ernten jährlich), hauptsächlich aber Plantagenprodukte (Kaffee, Tabak, Zuckerrohr, Kakao, Vanille, Baumwolle und Indigo) erzeugt. Die Waldungen liefern Färb- und Luxushölzer (Mahagoni-, Ceder-, Campeche- und Pechtannenholz), Kautschuk und Drogueu. Die Vieh- zu cht erstreckt sich auf Pferde, Maultiere, Riuder und Schafe. Bedeutend ist der Mineralreichtum: Gold, Silber und Platin, Zink, Zinn, Antimon, Eisen, Blei und Kupfer, Marmor, Kohlen. Die Industrie ist sehr unbedeutend. Die Ausfuhr erstreckt sich auf Kolonialwaren, Nutz- und Farbhölzer, Edel- metalle; die Einfuhr umfaßt Jndnstrieerzengnisse aller Art, Nahrungsmittel und Spirituosen. Am Handel sind deutsche Häuser hervorragend beteiligt. § 131. Staaten und Städte. Politisch verteilt sich Central- amerika unter fünf Republiken (Costa Rica, Nicaragua, Honduras, Salvador und Guatemala) und eine englische Besitzung (Britisch-Hondnras). — Außerdem haben die Rep. Colombia (im S.) und Mexico (im N.) kleine Anteile an Centralamerika- Bis 1821 bildete Centralamerika eine spanische Besitzung. Aus dieser entstanden fünf selbständige Staaten, von denen Nicaragua, Honduras und *) Der Versuch, beide Oceane mittelst eines Kanals durch den Isthmus von Panama zu verbinden, ist gescheitert. Dagegen soll mit Hilfe des Nicaragua-Sees und des San Juan ein interoceanischer Schleusenkanal, der Nicaraguakanal, hergestellt werden, desseu Länge etwa 270 km betragen wird.
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