Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Hamburg
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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müsebau und verhandeln ihre Zwiebeln, Petersilie, gelben
Wurzeln n. s. w. in Hamburg.
Warum hat Hamburg ihnen das Zippelhans gebaut? Die
Bcirdowieker verkauften die großen Granitblöcke ihrer zerstörten
Mauern nach Hamburg. Mancher von denen, die bei den
Mühren lagen, hätte die Geschichte von Heinrich dem Löwen,
von Bardowiek und dem Bullen erzählen können, der das Un-
glück über seine Stadt brachte. Zum Dank für die Steine und
aus Mitleid über ihr Unglück gab Hamburg den Bardowiekern
das Recht, ohne Gewerbeschein hier ihre Grünwaren zu ver-
kaufen; es baute ihnen anch noch das Zippelhans unfern der
Katharinenkirche.
20.
Der Hafen und die Seeschiffahrt.
Hamburg ist die größte Handelsstadt Deutschlands und
nach London die größte Handelsstadt Europas. Das weiß in
Hamburg und in unserem ganzen Vaterlande nicht nur jeder
Erwachsene, sondern auch jedes größere Schulkind. Aber es
dürfte fo mancher Binnenländer und wohl auch mancher Ham-
burger da sein, der noch nicht darüber nachgedacht hat, wie viel
Jorge und Arbeit, wie viel Klugheit und Entschlossenheit und
welches Maß von Weisheit zusammenwirken mußten, um Ham-
bürg an die Spitze der deutschen Handelsstädte zu bringen und
zu einer der größten Handelsstädte der Welt zu machen.
Wir müssen in Hamburg von der Wohn- und Geschäfts-
stadt die Freihafen- und Speicherstadt unterscheiden. Der Zoll-
kanal trennt sie voneinander. Er zweigt sich beim alten Zoll-
Hasen, zwischen Entenwärder und der neuen Elbbrücke von dem
Elbstrome ab, sührt am Stadtdeich herunter zum Meßberg, von
da an der inneren Stadt entlang und bei den Landungsbrücken
St. Paulis iu das sreie Fahrwasser der Elbe hinein. Erst
durch den Zollanschluß unserer Stadt wurde ein Zollkanal
nötig. Man benutzte dazu alte Wasserläufe, von denen einige
bedeutend verbreitert und vertieft wurden. Daher kommt es
auch, daß der Kanal in feinen einzelnen Stücken so verschieden
5*
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_dem_Löwen Heinrich Bardowiek Jorge
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Hamburg Hamburg Hamburg Hamburg Deutschlands London Europas Hamburg Hamburg Meßberg
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Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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ehrwürdiges Alter und die Erinnerungen, welche es weckte, haben
bewirkt, daß man es wieder herstellte. Jetzt ist das Amtsgericht
darin untergebracht. Hamburger, die nach Bergedors kommen,
pflegen dem Schlosse einen Besuch zu machen; sie lassen an
der durch das hohe Alter geweihten Stätte gern die alte Zeit
an ihrem Geiste vorüberziehen.
37.
Die Vierlande.
Allen Hamburgern sind die Vierländer und Vierländerinnen
wohlbekannt. Schon von fern erkennen wir sie an ihrer Klei-
dung; denn sie kleiden sich ganz anders als wir Stadtleute und
anders als die Bewohner der übrigen Landgebiete in unserer
Umgebung. In allen Stadtteilen Hamburgs sind sie ge-
legentlich zu sehen, am häufigsten aber in der inneren Stadt,
nämlich am Meßberg, Hopfenmarkt, Jungfernstieg und in der
Hafengegend. Sie bieten Gemüse, Obst und Blumen zum Kauf
an. Der Bauer aus Vierlanden trägt eine bauschige Kniehose,
welche gar oft aus schwarzem Sammet gemacht ist, lange
Strümpfe, zuweilen lange Stiefel, eine kurze Jacke, einen hohen,
harten Hut von dunkler Farbe. Jacke, Weste und Hose sind
rechts und links mit blanken Knöpfen besetzt. Die Vierländerin
sitzt mit ihrem Korb voll Blumen, den Maiglöckchen, Veilchen,
Rosen, Nelken vor dem Eingange der vornehmen Gasthöfe; sie
geht in die großen Konzertgärten und Bierwirtschaften, um ihre
Sträußchen anzubieten. Immer ist sie eine freundliche Erscheinung,
welche jedermann auffällt. Wie frisch schreitet sie einher in
ihren kurzen Kleidern, den schwarzen Strümpfen und niedrigen
Schuhen, mit der offenen Jacke, dem blanken Herzen auf dem
Mieder, mit dem eigentümlichen, runden Hute und den: steifen,
schwarzen Kreuz, welches hinten von ihrem Kopfe herabhängt.
Wie das Hamburger Dienstmädchen in der sauberen Kleidung
und mit dem weißen Häubchen, so werden auch die Vierländerin
und der Vierländer von jedem Fremden bewundert, der in
unserer Stadt sich umsieht.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Mannschaft kann vom Unterlande durch einen in den Felsen ge-
triebenen Gang mittels eines Fahrstuhlaufzuges leicht auf das
Oberland gelangen und auch Geschütze und Geschosse ans diesem
Wege erhalten. Unsere Helgoländer Geschütze tragen so weit,
daß ihre Geschosse fast den halben Weg nach Cuxhaven bestreichen,
so daß kein feindliches Kriegsschiff ungefährdet das Meer zwischen
Cuxhaven und Helgoland befahren kann.
Die Helgoländer haben es niemals gern gesehen, daß ihre
Insel dänisch und dann englisch war. Freilich sind sie sich früher
auch ihrer Zugehörigkeit zu Deutschlaud weuig bewußt gewesen.
Sie wollten am liebsten helgoländisch sein. Mit Stolz zeigen
sie ihre grün-rot-weiße Fahne, welche den drei Farben entspricht,
die an der Insel am meisten hervortreten:
Grün ist das Land,
Rot ist die Kant,
Weiß ist der Sand;
Das sind die Farben von Helgoland.
Druck von Hesse & Becker, Leipzig.
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schwelgerischer Hand ausgetheilt, selbst im Sande, ja auf
nackten Felsen findet sie sich in erstaunlicher Menge. Alte
verfallene grönländische Häuser sind ganz damit bedeckt, und
der Trieb dieser Pflanze ist hier so stark, daß aus einer ein-
zigen Wurzel zwölf und mehrere Zweige hervorschießen. Zm
Herbste wird das Löffelkraut eingesammelt, und man hält es
den Winter hindurch mit Schnee bedeckt, um Kohlsuppen
daraus zu kochen, die wenigstens in diesem dürftigen Lande
vortrefflich schmecken, und auch zugleich als Arznei gegen
mancherlei Zufälle dienen. Ebenfalls ißt man das Löffelkraut
als Salat, frisch vom Stengel gebrochen, und es hat als-
dann einen minder unangenehmen Geschmack. Der Skorbut,
gegen welchen dieses Kraut ein so vortreffliches Mittel ist,
gehört zu den schmerzhaftesten Krankheiten. Nasse, Kälte,
der Genuß schlechter, verdorbener Nahrungsmittel und Man-
gel an Bewegung sind wohl die Hauptursachen derselben;
daher werden die Bewohner der Polargegenden am meisten
davon heimgesucht, weil sich hier diese Ursachen vereinigt fin-
den. Auch auf weiten Seereisen hatten die Matrosen sonst
viel davon zu leiden. Diese Krankheit äußert sich zuerst in
einer verdrießlichen Gemüthsstimmung, durch Trägheit und
Mattigkeit in allen Gliedern. Dann entstehen Geschwüre
am Zahnfleische, die sich bei der geringsten Berührung öffnen
und heftig bluten. Die Zähne fallen nach und nach dabei
aus, und die Geschwüre verbreiten sich über den Körper, so
daß ganze Glieder davon ergriffen werden; dabei wird die
Erschlaffung des Körpers immer größer, und die Schmerzen
nehmen so sehr zu, daß der Leidende sich nur den Tod
wünscht, der ihn von seinen furchtbaren Qualen befreit. Wie
wohlthätig hat also die Vorsehung gewacht, als sie hier auf
dem nackten Boden das Löffelkraut wachsen ließ! — Von den
Hausthieren ist nur noch der Hund übrig geblieben, den aber
die Kälte auch umgebildet zu haben scheint; dies sonst so
muntere und gelehrige Thier ist hier so dumm, daß es nicht
zur Zagd gebraucht werden kann, auch bellt er nicht mehr,
sondern muckst und heult nur noch. Von anderen vierfüßi-
gen Thieren findet man den Fuchs und den Eisbären.
Auch auf den, sonst alles ertragenden Körper des Men- '
Ichen scheint das ertödtende Klima Einfluß gehabt zu haben.
Der Grönländer wird selten größer als 5 Fuß, dagegen ist
er fleischig und gleichsam mit einer Fetthülle umgeben, wo-
durch er die Kälte des Klimas eher ertragen kann, so daß
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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247
allein angehörend, durch ihre Schönheit und Pracht sowohl,
als durch ihre ungemeine Nutzbarkeit sich vorzüglich aus-
zeichnen. Dahin gehören unter andern die Palmen arten.
Sie behaupten unter allen Gewächsen auf unserer Erde in
jedem Betracht den ersten Rang. Die Vortheile, welche der
Mensch von den übrigen Gewächsen zusammengenommen er-
hält, giebt ihm die Gattung der Palmen allein. Sie speisen,
tränken und kleiden ihn, sie liefern ihm Materialien zu seiner
Wohnung, und zum Hausgeräth, und lassen keins seiner
Bedürfnisse unbefriedigt. Eben so zeichnen sie sich auch durch
ihre Schönheit und durch einzelne merkwürdige Eigenschaften
aus. Die Palmen haben schlanke Stämme, ohne eigentliche
Rinde, die oft 200 Fuß in die Höhe steigen. Aeste und
Zweige haben sie auch nicht, sondern es bildet sich oben am
Gipfel ein Büschel von immergrünen, meist herabhängenden
Blättern, die zum Theil über 20 Fuß lang sind, so daß sie
in Betracht ihrer Größe die Stelle der Zweige wohl ver-
treten können. So wie der Stamm höher treibt, fallen die
Blätter ab, und lassen kleine Stümpfe nach, die das Hinauf-
steigen erleichtern, und zugleich dem Stamm statt der Rinde
dienen. Die nützlichste Palme ist unstreitig die Kokos-
palme. Von ihr benutzt man das Holz, den Saft, die
Blätter und die Früchte. Diese sind Nüsse, beinahe so
groß wie ein kleiner Kinderkopf; die Schale ist sehr dick,
hart, holzartig, und läßt sich poliren und drechseln; äußer-
lich ist sie mit einer faserigen Hülle umgeben. Ist die Nuß
halb reif, so befindet sich ein überaus schmackhaftes und ge-
sundes Wasser darin, welches nicht nur den Durst löscht,
sondern auch wider mancherlei Krankheiten dient. Mit dem
Alter der Nüsse verdickt sich dieser Saft nach und nach,
und wird endlich zu einem festen Kerne, der aber in der
Mitte immer noch eine mit Saft angefüllte Höhlung behält,
so daß eine solche Nuß den Hunger und Durst zugleich stillt;
aus dem Kerne preßt man auch ein vortreffliches Oel. Die
äußere faserige Hülle der Schale dient zur Verfertigung star-
ker Stricke, und aus der harten Schale selbst macht man
Trinkgeschirre, Löffel und andere Geräthe. Schneidet man
die Blumensprossen ab, so erhält man einen weinartigen
Saft; die jungen Blätter geben Palmkohl, und der weiche,
markige Theil des Stammes, das sogenannte Palmhirn; aus
den Blättern macht man Matten, Körbe, Fächer, Sonncn-
hüte; das Holz dient endlich zum Bauen und Brennen.
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Ein anderes Prachtgewächs der heißen Zone ist der Pi sang.
Diese Pflanze gehört zu den Krautern, hat also keinen
Stamm, sondern nur einen Stengel, aber durch die Warme
des Klimas getrieben, erreicht der Pisang dennoch eine
Höhe von 20 Fuß, und der Stengel ist so dick wie ein
Mannsschenkel, aber dabei weich und schwammig. Die
Blatter sind 10 bis 12 Fuß lang, und über 2 Fuß breit;
die Früchte wachsen, wie bei den Palmen, am Gipfel in
einem traubenförmigen Büschel. Diese Früchte, deren an
einem Stamme wohl über hundert sitzen, haben einen herr-
lichen Geschmack, und dienen den Bewohnern jener Gegen-
den zur gewöhnlichen Nahrung. Sobald die Früchte reif
sind, stirbt die Pflanze ab, und schlägt dann an der Wurzel
wieder alis; sie erreicht also in einem Zahre ihre erstaunliche
Größe und Stärke. Der heißen Zone gehören endlich noch
zwei sehr merkwürdige Bäume an, die gleichfalls einen
Beweis von der durch die Hitze bewirkten Triebkraft der
Natur geben. Diese Bäume sind: der Baobab oder Af-
senbrotbaum und der Wurzel bäum. Der erste wird
für den größten aller Bäume gehalten; der Stamm erreicht
zwar nur die Höhe von 12 Fuß, aber die Dicke des Stam-
meö beträgt im Durchmesser 25 Fuß; demnach ist der Umfang
dieses Baumes wohl so groß, daß 12 Männer ihn säum
umspannen können. Die Krone wird gegen 70 Fuß hoch,
und breitet sich wohl 150 Fuß weit aus. Die Wurzeln
haben zum Theil eine Länge von 160 Fuß. Die ungeheuren
Zweige senken sich zuletzt, von ihrer eignen Schwere nieder-
gedrückt, mit ihren Spitzen auf die Erde herab, und ver-
decken den Stamm. In den ersten fünf Zähren wächst der
Baum schnell , nachher aber so langsam, daß man das Alter
dieser Baume auf 5- bis 6000 Zahre berechnet. Der
Wurzelbaum wächst gewöhnlich an sumpfigen Orten.
Seine Wurzeln steigen aus der Erde hervor, und erstrecken
sich oft, wenn ein solcher Baum an einem Flusse steht,
dessen Bette schmal ist, bis an's jenseitige Ufer, und bilden
auf diese Weise eine Art Brücke. Die Zweige des Baumes
haben das Besondere, daß sie sich zur Erde herabsenken,
Wurzel schlagen und einen neuen Stamm bilden. So wird
nach einiger Zeit ein einziger Baum der Stammvater eines
ganzen Waldes, und alle seine Kinder bleiben mit ihm in
Verbindung. Ein solcher Wald ist selbst dem hartnäckigsten
und geduldigsten Wanderer undurchdringlich. Außer diesen.
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leicht etwas davon in die Luftröhre kommen, und wir gerathen
in Gefahr zu ersticken, wenn es ein großes und Harles Stück
ist; auf jeden Fall entsteht ein starker Husten, wodurch man
den Gegenstand wieder herauszustoßen sucht. Da, wo die
Luftröhre in die Lungen übergeht, theilt sie sich in zwei Aeste,
wovon der eine in die rechte, der andere in die linke Lunge geht.
Und deren jeder sich wieder in unzählige kleinere Aestcben vertheilt.
Unter den Gefäßen, welche in der Brusthöhle sich
befinden, sind diejenigen am meisten zu bemerken, welche mit
dem Herzen in Verbindung stehen. Sie heißen vorzugsweise
Zidern, und zwar theilt man sie in zuführende, die das
Bllit aus dem Stamme nach den Zweigen führen, und
zurückführende, welche dasselbe aus den Zweigen nach
dem Stamme zurückleiten. Von der ersten Art sind die
Schlag- oder Pulsadern, von der letzten die Blutadern.
Beide Arten haben zweierlei Stamme, der eine Stamm ver-
breitet sich mit immer kleinern und kleinern Aesten durch den
ganzen Körper, und heißt Hohlader, der andere Stamm
geht nur durch die Lungen.
Zn der Höhle des Unterleibes findet man das meiste
Eingeweide. Hier liegen: der Magen, die Gedärme, die
Leber, die Gallenblase, die Milz, die Nieren und die
Harnblase. Die innere Seite dieser Höhle ist mit dem
Darmfell bekleidet, worin diejenigen Eingeweide liegen,
welche zur Verdauung und Zubereitung des Nahrungssaftes
dienen; die übrigen Eingeweide liegen außerhalb desselben.
Der Magen macht mit dem Schlunde, der Speise-
röhre und den Gedärmen ein Ganzes aus. Der Schlund
beginnt an der innern Haut des Mundes, und ist zuerst
trichterförmig; später, wo er anfängt, röhrenförmig zu wer-
den, heißt er Speiseröhre. Diese geht hinter der Luft-
röhre durch den Zwerchmuskcl in den Unterleib; hier erweitert
sie sich, und bildet den Magen und die Gedärme. Es zieht
sich demnach vom Munde an durch den ganzen Leib ein ein-
ziger, häutiger Kanal, der an verschiedenen Stellen eine ver-
schiedene Weite und eine verschiedene Bestimmung hat, und
hienach auch einen verschiedenen Namen bekommt. Der Magen
ist ein länglich runder, häutiger Sack; er ist dünner als die
Speiseröhre, aber ungemein elastisch, indem er sich sehr weit
ausdehnen läßt, und sich nachher von selbst wieder zusammen-
zieht. Die Oeffnung des Magens, wo die Nahrung durch
die Speijeröhre hineinkommt, heißt der obere Magenmund;
18« '
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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wunderbaren und merkwürdigen Gewächsen gedeihen in der
heißen Zone so manche Pflanzen auf eine ausgezeichnete
Weise, die in den gemäßigten Gegenden nur klein und
niedrig bleiben. Die Nohrarten sind gewöhnlich dünn und
schwach, aber in Ost- und Westindien wächst das Bambus-
rohr zu der Höhe eines starken Baums empor, der zuweilen
00 Fuß hoch wird, und eine Dicke von 2 Fuß hat. Dabei
ist es so außerordentlich hart, daß cs sich wohl der Lange
nach spalten, aber schwerlich durchschneiden laßt, und es
wird daher zu Stangen und Pfählen, zum Hauser- und
Schiffsbau angewendet. Farrenkrauter, die sich sonst nur
wenig über den Boden erheben, erreichen hier eine Höhe
von 35 Fuß; Bäume, fast zweimal so hoch als unsere Eichen,
prangen mit Blüthen so groß wie unsere Lilien, ja in Süd-
Amerika wächst eine Pflanze, deren Blume, von 4 Fuß
Umfang, sich die indischen Knaben Über den Scheitel ziehen.
Alle die Gewächse, welche gewissermaßen dem Europäer jetzt
zum Bedürfnisse geworden sind, gehören der heißen Zone
an, z. B. Kaffe, Zucker, Thee, Gewürze, wie Pfeffer,
Muskatnüsse, Nelken u. s. w., kostbare Färbestoffe, z. B. der
Indigo, kommen aus heißen Gegenden; treffliche Heilmittel,
unter andern die Chinarinde, manche Balsamarten werden
unr ^ntcr einem heißen Himmelsstriche angetroffen. Es ist
also uubezweifelt, daß der Pflanzcnreichthum in der heißen
Zone den höchsten Grad erreicht.
Nicht minder zeichnet sich die Thierwelt in diesem
Klima aus. Auch in derselben verbindet sich Größe und
Stärke mit dem blendendsten Schmucke der Farben, mit der
ausgezeichnetesten Schönheit. Der Reichthum an Pflanzen
macht es möglich, daß hier große, pflanzenfressende Thiere
leben, wie der Elephant und der Tapir; die Waldungen
' werden von. unzähligen Affenarten bevölkert; schöngefiederte
Papagoien und andere herrlich geschmückte Vögel schweben
von Baum zu Baum; Colibris, glänzend wie Diamanten,
wiegen sich auf Blumen, neben ihnen prachtvolle Schmet-
terlinge; selbst des Nachts wird die Luft durch glanzvolle
Laternentrager erhellt. Aber alle diese Herrlichkeiten wird dem
Menschen auch durch manche Beschwerden und Gefahren
verbittert. Zn den Wäldern und Gegenden der heißen Zorw
wohnen auch eine Menge reißender Thiere, gegen die man
auf seiner Hut sein muß.- Der blutdürstige Tiger lauert
im Schilfe verborgen auf seine Beute; auch der Löwe, der
190
können auch außerordentlich lange fasten. Manche verthei-
digen sich durch Gift oder umgeben das Wasser, worin
sie leben, wie der Dinten- (Black-) Fisch, mit einem
schwarzem Saft und entkommen dadurch ihren Feinden;
die meisten haben ein sehr zähes Leben oder eine außeror-
dentliche Wiederherstellungskraft, wenn sie Theile
ihres Wrpers verloren haben; man kann sie sogar wie
die Polypen in mehrere Stücke zerschneiden, und jedes
Stück er>oächst in einigen Tagen wieder zu einem ganzen
Polypen. Nutzbar sind einige eßbare Conchylicn lind
Muscheln, z.b. die Auster dientzum Essen, der Saft der Black-
oder Dintenfische dient als Dinte und Farbe, der Regen-
wurm macht die Erde locker, der Bart der Steckmuschel
giebt eine braune Seide, der Blntigel wird von Aerzten
benutzt, die Pcrlenmnschel enthält die kostbaren Perlen,
und die Muschel selbst giebt das Perlenmutter, das mit der
Malermuschel, der Koralle zu Kunstarbeiten benutzt wird.
Dagegen sind die Spul-, Band- und Nervenwürmer
Menschen und Thieren, die Regenwürmer und Schnecken
den Gewächsen schädlich ; die Pfahlmuschel durchbohrt
Schiffe und Dämme. Man theilt die Würmer ein: 1) in
Mollusken, nackte, weiche Würmer, z. B. der Regen-,
Bandwurm, der Blutigel, der Black- oder Dintcnstsch;
2) in Würmer mit einer dünnen Schale, wie die Schnecke,
der Seeigel, der Seestern; 3) in Eonchylien, mit einer,
zweien oder mehreren Schalen, wie die Wendeltreppe, der
Nautilus: 4) in Korallen, deren Gehäuse wie die Pflan-
zen gestaltet, mitder Wurzel ln Meeresboden befestigt sind, und
wo die Jungen sich immer wieder ansetzen, z. B. rothe
und schwarze Korallen, der Badeschwamm; 5) in Polypen
oder Thicrpslanzen, mit gallerartigcm Körper, die sich vcr-
niehren wie Pflanzen, weil die jungen Polypen an den
Scitendcr Altenwie Knospen wachsen. (S.bild.) (Fragen,
wie oben.)
Groß sind die Werke des Herrn, wer ihrer achtet, der hat
eitel Lust daran. Ps. 11t, 2.
8. 62. Pflanzen. Vor den Thore»» unserer Stadt,
z. B. auf dem heil. Geistfeld, beim rothen Baum, vor dem
Deichthor sind Wiesen, »vorauf Gras, Wiesenblumen und
Kräuter (z. B. Dreiblatt, Kleber), auch wohl Binsen
192
Alle diese Gewächse bestehen aus folgenden Haupttheilen:
1) die Wurzel; mit dieser sitzen die Pflanzen in der Erde
fest, ziehen ihre Nahrung aus den öligen, wässerigen und sal-
zigen Säften der Erde ein, und vertheilen sie durch zarte
Organe und Gefäße in alle Theile der Pflanzen. Einige Wur-
zeln gehen senkrecht in die Erde (Pfahlwurzeln), andere laufen
horizontal, einige sind einfach, andere theilen sich in viele Aeste,
(z B. die Eichen), einige bestehen aus mehreren übereinander-
gelegten Hauten (die Zwiebeln, Zippeln), andere aus bloßem
Knollen (Kartoffeln), oder langen Rüben. Einige treiben
jedoch blos ihre Wurzeln ins Wasser, oder befestigen sie an
andere Pflanzen und saugen aus diesen ihre Nahrung (Schma-
rotzerpflanzen). Auch durch die Blätter ziehen sie Regen und
Dünste ein. Die Wurzel dauert nicht bei allen Pflanzen gleich
lange. Bei einigen dauert sie nur einen Sommer, und ver-
geht dann mit dem ganzen Gewächse. Solche Pflanzen heißen
S o mm erg c w ä chse oder einjährige, wie der Hanf, die
Gerste, der Hafer. Bei andern dauert die Wurzel zwei Jahre;
diese z weijährig en Gewächse blühen gewöhnlich nicht in dem
Jahre, wo sie gesäet werden, sondern im folgenden, wie der
Kümmel und der Rettig. Alle Gewächse, deren Wurzel länger
als zwei Jahre dauern, heißen mehrjährige oder aus-
dauernde Gewächse. Einige werden 4, 5, 10 bis mehrere
hundert Jahre alt. Aus der Wurzel erhebt sich über der Erde:
2) der Stamm. Bei den Gräsern ist er hohl, durch Knoten
abgetheilt und heißt dann Halm, bei den Blumen und andern
weichern Pflanzen wird er Stengel oder Schaft, und bei
den Schwämmen Strunk genannt. Die Bäume haben einen,
die Sträucher aber mehrere holzige Stämme. Wenn yian diese
Stämme durchschneidet, so kommt man zuerst durch die Rinde,
den Bast und Splint, dann zu dem eigentlichen Holze, in dessen
Mitte gewöhnlich das Mark liegt. Der Stamm theilt sich in
Aeste. welche in Zweige auslaufen, an denen gewöhnlich die
Blätter sitzen; oft sitzen sie aber auch ' an dem Stamme, wie
bei denpalmen :c. In ihrerbildungsind dieblätterswieihran dieser
seht) sehr verschieden: entweder rund und herzförmig,oder lang und
schmal (lanzettförmig), außerdem ist ihr Rand sehr oft gekerbt,
gesägt :c. Die Farbe ist gewöhnlich hell- oder dunkelgrün. —
(Habt ihr schon auf dem Walle oder in Gärten Bäume gese-
hen, Leren Blätter nicht grün sind?) — Die gesaminten
Blätter nennt man Laub, Bäume mit Laub heißen Laub-