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1. Hamburg - S. 67

1899 - Hamburg : Kloß
— 67 — müsebau und verhandeln ihre Zwiebeln, Petersilie, gelben Wurzeln n. s. w. in Hamburg. Warum hat Hamburg ihnen das Zippelhans gebaut? Die Bcirdowieker verkauften die großen Granitblöcke ihrer zerstörten Mauern nach Hamburg. Mancher von denen, die bei den Mühren lagen, hätte die Geschichte von Heinrich dem Löwen, von Bardowiek und dem Bullen erzählen können, der das Un- glück über seine Stadt brachte. Zum Dank für die Steine und aus Mitleid über ihr Unglück gab Hamburg den Bardowiekern das Recht, ohne Gewerbeschein hier ihre Grünwaren zu ver- kaufen; es baute ihnen anch noch das Zippelhans unfern der Katharinenkirche. 20. Der Hafen und die Seeschiffahrt. Hamburg ist die größte Handelsstadt Deutschlands und nach London die größte Handelsstadt Europas. Das weiß in Hamburg und in unserem ganzen Vaterlande nicht nur jeder Erwachsene, sondern auch jedes größere Schulkind. Aber es dürfte fo mancher Binnenländer und wohl auch mancher Ham- burger da sein, der noch nicht darüber nachgedacht hat, wie viel Jorge und Arbeit, wie viel Klugheit und Entschlossenheit und welches Maß von Weisheit zusammenwirken mußten, um Ham- bürg an die Spitze der deutschen Handelsstädte zu bringen und zu einer der größten Handelsstädte der Welt zu machen. Wir müssen in Hamburg von der Wohn- und Geschäfts- stadt die Freihafen- und Speicherstadt unterscheiden. Der Zoll- kanal trennt sie voneinander. Er zweigt sich beim alten Zoll- Hasen, zwischen Entenwärder und der neuen Elbbrücke von dem Elbstrome ab, sührt am Stadtdeich herunter zum Meßberg, von da an der inneren Stadt entlang und bei den Landungsbrücken St. Paulis iu das sreie Fahrwasser der Elbe hinein. Erst durch den Zollanschluß unserer Stadt wurde ein Zollkanal nötig. Man benutzte dazu alte Wasserläufe, von denen einige bedeutend verbreitert und vertieft wurden. Daher kommt es auch, daß der Kanal in feinen einzelnen Stücken so verschieden 5*

2. Hamburg - S. 130

1899 - Hamburg : Kloß
— 130 — ehrwürdiges Alter und die Erinnerungen, welche es weckte, haben bewirkt, daß man es wieder herstellte. Jetzt ist das Amtsgericht darin untergebracht. Hamburger, die nach Bergedors kommen, pflegen dem Schlosse einen Besuch zu machen; sie lassen an der durch das hohe Alter geweihten Stätte gern die alte Zeit an ihrem Geiste vorüberziehen. 37. Die Vierlande. Allen Hamburgern sind die Vierländer und Vierländerinnen wohlbekannt. Schon von fern erkennen wir sie an ihrer Klei- dung; denn sie kleiden sich ganz anders als wir Stadtleute und anders als die Bewohner der übrigen Landgebiete in unserer Umgebung. In allen Stadtteilen Hamburgs sind sie ge- legentlich zu sehen, am häufigsten aber in der inneren Stadt, nämlich am Meßberg, Hopfenmarkt, Jungfernstieg und in der Hafengegend. Sie bieten Gemüse, Obst und Blumen zum Kauf an. Der Bauer aus Vierlanden trägt eine bauschige Kniehose, welche gar oft aus schwarzem Sammet gemacht ist, lange Strümpfe, zuweilen lange Stiefel, eine kurze Jacke, einen hohen, harten Hut von dunkler Farbe. Jacke, Weste und Hose sind rechts und links mit blanken Knöpfen besetzt. Die Vierländerin sitzt mit ihrem Korb voll Blumen, den Maiglöckchen, Veilchen, Rosen, Nelken vor dem Eingange der vornehmen Gasthöfe; sie geht in die großen Konzertgärten und Bierwirtschaften, um ihre Sträußchen anzubieten. Immer ist sie eine freundliche Erscheinung, welche jedermann auffällt. Wie frisch schreitet sie einher in ihren kurzen Kleidern, den schwarzen Strümpfen und niedrigen Schuhen, mit der offenen Jacke, dem blanken Herzen auf dem Mieder, mit dem eigentümlichen, runden Hute und den: steifen, schwarzen Kreuz, welches hinten von ihrem Kopfe herabhängt. Wie das Hamburger Dienstmädchen in der sauberen Kleidung und mit dem weißen Häubchen, so werden auch die Vierländerin und der Vierländer von jedem Fremden bewundert, der in unserer Stadt sich umsieht.

3. Hamburg - S. 150

1899 - Hamburg : Kloß
Mannschaft kann vom Unterlande durch einen in den Felsen ge- triebenen Gang mittels eines Fahrstuhlaufzuges leicht auf das Oberland gelangen und auch Geschütze und Geschosse ans diesem Wege erhalten. Unsere Helgoländer Geschütze tragen so weit, daß ihre Geschosse fast den halben Weg nach Cuxhaven bestreichen, so daß kein feindliches Kriegsschiff ungefährdet das Meer zwischen Cuxhaven und Helgoland befahren kann. Die Helgoländer haben es niemals gern gesehen, daß ihre Insel dänisch und dann englisch war. Freilich sind sie sich früher auch ihrer Zugehörigkeit zu Deutschlaud weuig bewußt gewesen. Sie wollten am liebsten helgoländisch sein. Mit Stolz zeigen sie ihre grün-rot-weiße Fahne, welche den drei Farben entspricht, die an der Insel am meisten hervortreten: Grün ist das Land, Rot ist die Kant, Weiß ist der Sand; Das sind die Farben von Helgoland. Druck von Hesse & Becker, Leipzig.

4. Deutsches Lesebuch - S. 239

1844 - Hamburg : Herold
239 schwelgerischer Hand ausgetheilt, selbst im Sande, ja auf nackten Felsen findet sie sich in erstaunlicher Menge. Alte verfallene grönländische Häuser sind ganz damit bedeckt, und der Trieb dieser Pflanze ist hier so stark, daß aus einer ein- zigen Wurzel zwölf und mehrere Zweige hervorschießen. Zm Herbste wird das Löffelkraut eingesammelt, und man hält es den Winter hindurch mit Schnee bedeckt, um Kohlsuppen daraus zu kochen, die wenigstens in diesem dürftigen Lande vortrefflich schmecken, und auch zugleich als Arznei gegen mancherlei Zufälle dienen. Ebenfalls ißt man das Löffelkraut als Salat, frisch vom Stengel gebrochen, und es hat als- dann einen minder unangenehmen Geschmack. Der Skorbut, gegen welchen dieses Kraut ein so vortreffliches Mittel ist, gehört zu den schmerzhaftesten Krankheiten. Nasse, Kälte, der Genuß schlechter, verdorbener Nahrungsmittel und Man- gel an Bewegung sind wohl die Hauptursachen derselben; daher werden die Bewohner der Polargegenden am meisten davon heimgesucht, weil sich hier diese Ursachen vereinigt fin- den. Auch auf weiten Seereisen hatten die Matrosen sonst viel davon zu leiden. Diese Krankheit äußert sich zuerst in einer verdrießlichen Gemüthsstimmung, durch Trägheit und Mattigkeit in allen Gliedern. Dann entstehen Geschwüre am Zahnfleische, die sich bei der geringsten Berührung öffnen und heftig bluten. Die Zähne fallen nach und nach dabei aus, und die Geschwüre verbreiten sich über den Körper, so daß ganze Glieder davon ergriffen werden; dabei wird die Erschlaffung des Körpers immer größer, und die Schmerzen nehmen so sehr zu, daß der Leidende sich nur den Tod wünscht, der ihn von seinen furchtbaren Qualen befreit. Wie wohlthätig hat also die Vorsehung gewacht, als sie hier auf dem nackten Boden das Löffelkraut wachsen ließ! — Von den Hausthieren ist nur noch der Hund übrig geblieben, den aber die Kälte auch umgebildet zu haben scheint; dies sonst so muntere und gelehrige Thier ist hier so dumm, daß es nicht zur Zagd gebraucht werden kann, auch bellt er nicht mehr, sondern muckst und heult nur noch. Von anderen vierfüßi- gen Thieren findet man den Fuchs und den Eisbären. Auch auf den, sonst alles ertragenden Körper des Men- ' Ichen scheint das ertödtende Klima Einfluß gehabt zu haben. Der Grönländer wird selten größer als 5 Fuß, dagegen ist er fleischig und gleichsam mit einer Fetthülle umgeben, wo- durch er die Kälte des Klimas eher ertragen kann, so daß

5. Deutsches Lesebuch - S. 247

1844 - Hamburg : Herold
247 allein angehörend, durch ihre Schönheit und Pracht sowohl, als durch ihre ungemeine Nutzbarkeit sich vorzüglich aus- zeichnen. Dahin gehören unter andern die Palmen arten. Sie behaupten unter allen Gewächsen auf unserer Erde in jedem Betracht den ersten Rang. Die Vortheile, welche der Mensch von den übrigen Gewächsen zusammengenommen er- hält, giebt ihm die Gattung der Palmen allein. Sie speisen, tränken und kleiden ihn, sie liefern ihm Materialien zu seiner Wohnung, und zum Hausgeräth, und lassen keins seiner Bedürfnisse unbefriedigt. Eben so zeichnen sie sich auch durch ihre Schönheit und durch einzelne merkwürdige Eigenschaften aus. Die Palmen haben schlanke Stämme, ohne eigentliche Rinde, die oft 200 Fuß in die Höhe steigen. Aeste und Zweige haben sie auch nicht, sondern es bildet sich oben am Gipfel ein Büschel von immergrünen, meist herabhängenden Blättern, die zum Theil über 20 Fuß lang sind, so daß sie in Betracht ihrer Größe die Stelle der Zweige wohl ver- treten können. So wie der Stamm höher treibt, fallen die Blätter ab, und lassen kleine Stümpfe nach, die das Hinauf- steigen erleichtern, und zugleich dem Stamm statt der Rinde dienen. Die nützlichste Palme ist unstreitig die Kokos- palme. Von ihr benutzt man das Holz, den Saft, die Blätter und die Früchte. Diese sind Nüsse, beinahe so groß wie ein kleiner Kinderkopf; die Schale ist sehr dick, hart, holzartig, und läßt sich poliren und drechseln; äußer- lich ist sie mit einer faserigen Hülle umgeben. Ist die Nuß halb reif, so befindet sich ein überaus schmackhaftes und ge- sundes Wasser darin, welches nicht nur den Durst löscht, sondern auch wider mancherlei Krankheiten dient. Mit dem Alter der Nüsse verdickt sich dieser Saft nach und nach, und wird endlich zu einem festen Kerne, der aber in der Mitte immer noch eine mit Saft angefüllte Höhlung behält, so daß eine solche Nuß den Hunger und Durst zugleich stillt; aus dem Kerne preßt man auch ein vortreffliches Oel. Die äußere faserige Hülle der Schale dient zur Verfertigung star- ker Stricke, und aus der harten Schale selbst macht man Trinkgeschirre, Löffel und andere Geräthe. Schneidet man die Blumensprossen ab, so erhält man einen weinartigen Saft; die jungen Blätter geben Palmkohl, und der weiche, markige Theil des Stammes, das sogenannte Palmhirn; aus den Blättern macht man Matten, Körbe, Fächer, Sonncn- hüte; das Holz dient endlich zum Bauen und Brennen.

6. Deutsches Lesebuch - S. 248

1844 - Hamburg : Herold
248 Ein anderes Prachtgewächs der heißen Zone ist der Pi sang. Diese Pflanze gehört zu den Krautern, hat also keinen Stamm, sondern nur einen Stengel, aber durch die Warme des Klimas getrieben, erreicht der Pisang dennoch eine Höhe von 20 Fuß, und der Stengel ist so dick wie ein Mannsschenkel, aber dabei weich und schwammig. Die Blatter sind 10 bis 12 Fuß lang, und über 2 Fuß breit; die Früchte wachsen, wie bei den Palmen, am Gipfel in einem traubenförmigen Büschel. Diese Früchte, deren an einem Stamme wohl über hundert sitzen, haben einen herr- lichen Geschmack, und dienen den Bewohnern jener Gegen- den zur gewöhnlichen Nahrung. Sobald die Früchte reif sind, stirbt die Pflanze ab, und schlägt dann an der Wurzel wieder alis; sie erreicht also in einem Zahre ihre erstaunliche Größe und Stärke. Der heißen Zone gehören endlich noch zwei sehr merkwürdige Bäume an, die gleichfalls einen Beweis von der durch die Hitze bewirkten Triebkraft der Natur geben. Diese Bäume sind: der Baobab oder Af- senbrotbaum und der Wurzel bäum. Der erste wird für den größten aller Bäume gehalten; der Stamm erreicht zwar nur die Höhe von 12 Fuß, aber die Dicke des Stam- meö beträgt im Durchmesser 25 Fuß; demnach ist der Umfang dieses Baumes wohl so groß, daß 12 Männer ihn säum umspannen können. Die Krone wird gegen 70 Fuß hoch, und breitet sich wohl 150 Fuß weit aus. Die Wurzeln haben zum Theil eine Länge von 160 Fuß. Die ungeheuren Zweige senken sich zuletzt, von ihrer eignen Schwere nieder- gedrückt, mit ihren Spitzen auf die Erde herab, und ver- decken den Stamm. In den ersten fünf Zähren wächst der Baum schnell , nachher aber so langsam, daß man das Alter dieser Baume auf 5- bis 6000 Zahre berechnet. Der Wurzelbaum wächst gewöhnlich an sumpfigen Orten. Seine Wurzeln steigen aus der Erde hervor, und erstrecken sich oft, wenn ein solcher Baum an einem Flusse steht, dessen Bette schmal ist, bis an's jenseitige Ufer, und bilden auf diese Weise eine Art Brücke. Die Zweige des Baumes haben das Besondere, daß sie sich zur Erde herabsenken, Wurzel schlagen und einen neuen Stamm bilden. So wird nach einiger Zeit ein einziger Baum der Stammvater eines ganzen Waldes, und alle seine Kinder bleiben mit ihm in Verbindung. Ein solcher Wald ist selbst dem hartnäckigsten und geduldigsten Wanderer undurchdringlich. Außer diesen.

7. Deutsches Lesebuch - S. 275

1844 - Hamburg : Herold
275 leicht etwas davon in die Luftröhre kommen, und wir gerathen in Gefahr zu ersticken, wenn es ein großes und Harles Stück ist; auf jeden Fall entsteht ein starker Husten, wodurch man den Gegenstand wieder herauszustoßen sucht. Da, wo die Luftröhre in die Lungen übergeht, theilt sie sich in zwei Aeste, wovon der eine in die rechte, der andere in die linke Lunge geht. Und deren jeder sich wieder in unzählige kleinere Aestcben vertheilt. Unter den Gefäßen, welche in der Brusthöhle sich befinden, sind diejenigen am meisten zu bemerken, welche mit dem Herzen in Verbindung stehen. Sie heißen vorzugsweise Zidern, und zwar theilt man sie in zuführende, die das Bllit aus dem Stamme nach den Zweigen führen, und zurückführende, welche dasselbe aus den Zweigen nach dem Stamme zurückleiten. Von der ersten Art sind die Schlag- oder Pulsadern, von der letzten die Blutadern. Beide Arten haben zweierlei Stamme, der eine Stamm ver- breitet sich mit immer kleinern und kleinern Aesten durch den ganzen Körper, und heißt Hohlader, der andere Stamm geht nur durch die Lungen. Zn der Höhle des Unterleibes findet man das meiste Eingeweide. Hier liegen: der Magen, die Gedärme, die Leber, die Gallenblase, die Milz, die Nieren und die Harnblase. Die innere Seite dieser Höhle ist mit dem Darmfell bekleidet, worin diejenigen Eingeweide liegen, welche zur Verdauung und Zubereitung des Nahrungssaftes dienen; die übrigen Eingeweide liegen außerhalb desselben. Der Magen macht mit dem Schlunde, der Speise- röhre und den Gedärmen ein Ganzes aus. Der Schlund beginnt an der innern Haut des Mundes, und ist zuerst trichterförmig; später, wo er anfängt, röhrenförmig zu wer- den, heißt er Speiseröhre. Diese geht hinter der Luft- röhre durch den Zwerchmuskcl in den Unterleib; hier erweitert sie sich, und bildet den Magen und die Gedärme. Es zieht sich demnach vom Munde an durch den ganzen Leib ein ein- ziger, häutiger Kanal, der an verschiedenen Stellen eine ver- schiedene Weite und eine verschiedene Bestimmung hat, und hienach auch einen verschiedenen Namen bekommt. Der Magen ist ein länglich runder, häutiger Sack; er ist dünner als die Speiseröhre, aber ungemein elastisch, indem er sich sehr weit ausdehnen läßt, und sich nachher von selbst wieder zusammen- zieht. Die Oeffnung des Magens, wo die Nahrung durch die Speijeröhre hineinkommt, heißt der obere Magenmund; 18« '

8. Deutsches Lesebuch - S. 249

1844 - Hamburg : Herold
249 wunderbaren und merkwürdigen Gewächsen gedeihen in der heißen Zone so manche Pflanzen auf eine ausgezeichnete Weise, die in den gemäßigten Gegenden nur klein und niedrig bleiben. Die Nohrarten sind gewöhnlich dünn und schwach, aber in Ost- und Westindien wächst das Bambus- rohr zu der Höhe eines starken Baums empor, der zuweilen 00 Fuß hoch wird, und eine Dicke von 2 Fuß hat. Dabei ist es so außerordentlich hart, daß cs sich wohl der Lange nach spalten, aber schwerlich durchschneiden laßt, und es wird daher zu Stangen und Pfählen, zum Hauser- und Schiffsbau angewendet. Farrenkrauter, die sich sonst nur wenig über den Boden erheben, erreichen hier eine Höhe von 35 Fuß; Bäume, fast zweimal so hoch als unsere Eichen, prangen mit Blüthen so groß wie unsere Lilien, ja in Süd- Amerika wächst eine Pflanze, deren Blume, von 4 Fuß Umfang, sich die indischen Knaben Über den Scheitel ziehen. Alle die Gewächse, welche gewissermaßen dem Europäer jetzt zum Bedürfnisse geworden sind, gehören der heißen Zone an, z. B. Kaffe, Zucker, Thee, Gewürze, wie Pfeffer, Muskatnüsse, Nelken u. s. w., kostbare Färbestoffe, z. B. der Indigo, kommen aus heißen Gegenden; treffliche Heilmittel, unter andern die Chinarinde, manche Balsamarten werden unr ^ntcr einem heißen Himmelsstriche angetroffen. Es ist also uubezweifelt, daß der Pflanzcnreichthum in der heißen Zone den höchsten Grad erreicht. Nicht minder zeichnet sich die Thierwelt in diesem Klima aus. Auch in derselben verbindet sich Größe und Stärke mit dem blendendsten Schmucke der Farben, mit der ausgezeichnetesten Schönheit. Der Reichthum an Pflanzen macht es möglich, daß hier große, pflanzenfressende Thiere leben, wie der Elephant und der Tapir; die Waldungen ' werden von. unzähligen Affenarten bevölkert; schöngefiederte Papagoien und andere herrlich geschmückte Vögel schweben von Baum zu Baum; Colibris, glänzend wie Diamanten, wiegen sich auf Blumen, neben ihnen prachtvolle Schmet- terlinge; selbst des Nachts wird die Luft durch glanzvolle Laternentrager erhellt. Aber alle diese Herrlichkeiten wird dem Menschen auch durch manche Beschwerden und Gefahren verbittert. Zn den Wäldern und Gegenden der heißen Zorw wohnen auch eine Menge reißender Thiere, gegen die man auf seiner Hut sein muß.- Der blutdürstige Tiger lauert im Schilfe verborgen auf seine Beute; auch der Löwe, der

9. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 190

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
190 können auch außerordentlich lange fasten. Manche verthei- digen sich durch Gift oder umgeben das Wasser, worin sie leben, wie der Dinten- (Black-) Fisch, mit einem schwarzem Saft und entkommen dadurch ihren Feinden; die meisten haben ein sehr zähes Leben oder eine außeror- dentliche Wiederherstellungskraft, wenn sie Theile ihres Wrpers verloren haben; man kann sie sogar wie die Polypen in mehrere Stücke zerschneiden, und jedes Stück er>oächst in einigen Tagen wieder zu einem ganzen Polypen. Nutzbar sind einige eßbare Conchylicn lind Muscheln, z.b. die Auster dientzum Essen, der Saft der Black- oder Dintenfische dient als Dinte und Farbe, der Regen- wurm macht die Erde locker, der Bart der Steckmuschel giebt eine braune Seide, der Blntigel wird von Aerzten benutzt, die Pcrlenmnschel enthält die kostbaren Perlen, und die Muschel selbst giebt das Perlenmutter, das mit der Malermuschel, der Koralle zu Kunstarbeiten benutzt wird. Dagegen sind die Spul-, Band- und Nervenwürmer Menschen und Thieren, die Regenwürmer und Schnecken den Gewächsen schädlich ; die Pfahlmuschel durchbohrt Schiffe und Dämme. Man theilt die Würmer ein: 1) in Mollusken, nackte, weiche Würmer, z. B. der Regen-, Bandwurm, der Blutigel, der Black- oder Dintcnstsch; 2) in Würmer mit einer dünnen Schale, wie die Schnecke, der Seeigel, der Seestern; 3) in Eonchylien, mit einer, zweien oder mehreren Schalen, wie die Wendeltreppe, der Nautilus: 4) in Korallen, deren Gehäuse wie die Pflan- zen gestaltet, mitder Wurzel ln Meeresboden befestigt sind, und wo die Jungen sich immer wieder ansetzen, z. B. rothe und schwarze Korallen, der Badeschwamm; 5) in Polypen oder Thicrpslanzen, mit gallerartigcm Körper, die sich vcr- niehren wie Pflanzen, weil die jungen Polypen an den Scitendcr Altenwie Knospen wachsen. (S.bild.) (Fragen, wie oben.) Groß sind die Werke des Herrn, wer ihrer achtet, der hat eitel Lust daran. Ps. 11t, 2. 8. 62. Pflanzen. Vor den Thore»» unserer Stadt, z. B. auf dem heil. Geistfeld, beim rothen Baum, vor dem Deichthor sind Wiesen, »vorauf Gras, Wiesenblumen und Kräuter (z. B. Dreiblatt, Kleber), auch wohl Binsen

10. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 192

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
192 Alle diese Gewächse bestehen aus folgenden Haupttheilen: 1) die Wurzel; mit dieser sitzen die Pflanzen in der Erde fest, ziehen ihre Nahrung aus den öligen, wässerigen und sal- zigen Säften der Erde ein, und vertheilen sie durch zarte Organe und Gefäße in alle Theile der Pflanzen. Einige Wur- zeln gehen senkrecht in die Erde (Pfahlwurzeln), andere laufen horizontal, einige sind einfach, andere theilen sich in viele Aeste, (z B. die Eichen), einige bestehen aus mehreren übereinander- gelegten Hauten (die Zwiebeln, Zippeln), andere aus bloßem Knollen (Kartoffeln), oder langen Rüben. Einige treiben jedoch blos ihre Wurzeln ins Wasser, oder befestigen sie an andere Pflanzen und saugen aus diesen ihre Nahrung (Schma- rotzerpflanzen). Auch durch die Blätter ziehen sie Regen und Dünste ein. Die Wurzel dauert nicht bei allen Pflanzen gleich lange. Bei einigen dauert sie nur einen Sommer, und ver- geht dann mit dem ganzen Gewächse. Solche Pflanzen heißen S o mm erg c w ä chse oder einjährige, wie der Hanf, die Gerste, der Hafer. Bei andern dauert die Wurzel zwei Jahre; diese z weijährig en Gewächse blühen gewöhnlich nicht in dem Jahre, wo sie gesäet werden, sondern im folgenden, wie der Kümmel und der Rettig. Alle Gewächse, deren Wurzel länger als zwei Jahre dauern, heißen mehrjährige oder aus- dauernde Gewächse. Einige werden 4, 5, 10 bis mehrere hundert Jahre alt. Aus der Wurzel erhebt sich über der Erde: 2) der Stamm. Bei den Gräsern ist er hohl, durch Knoten abgetheilt und heißt dann Halm, bei den Blumen und andern weichern Pflanzen wird er Stengel oder Schaft, und bei den Schwämmen Strunk genannt. Die Bäume haben einen, die Sträucher aber mehrere holzige Stämme. Wenn yian diese Stämme durchschneidet, so kommt man zuerst durch die Rinde, den Bast und Splint, dann zu dem eigentlichen Holze, in dessen Mitte gewöhnlich das Mark liegt. Der Stamm theilt sich in Aeste. welche in Zweige auslaufen, an denen gewöhnlich die Blätter sitzen; oft sitzen sie aber auch ' an dem Stamme, wie bei denpalmen :c. In ihrerbildungsind dieblätterswieihran dieser seht) sehr verschieden: entweder rund und herzförmig,oder lang und schmal (lanzettförmig), außerdem ist ihr Rand sehr oft gekerbt, gesägt :c. Die Farbe ist gewöhnlich hell- oder dunkelgrün. — (Habt ihr schon auf dem Walle oder in Gärten Bäume gese- hen, Leren Blätter nicht grün sind?) — Die gesaminten Blätter nennt man Laub, Bäume mit Laub heißen Laub-
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