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1. Erdkunde - S. 94

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
94 sind: im Osten Rußland und Rumänien — im Süden Rumänien, Serbien, die Türkei, Montenegro, das Adriatische Meer und Ita- lien — im Westen Italien, die Schweiz und Bayern — im Nor- den Sachsen, Preußen und Rußland. — Die österreichisch-ungarische Monarchie ist zum größten Teile ein Binnenland, welches nur im Süden eine Küstenstrecke am Adriatischeu Meere besitzt. Ii. Die Bodengestalt zeigt große Verschiedenheit und Mannigfaltigkeit; doch ist das Gebirgsland derart vor- wiegend, daß ihm % der Gesamtfläche angehören. Zu Österreich- Uugarn gehört nämlich die größere Hälfte der Alpen, ferner ein Teil derjenigen deutschen Mittelgebirge, von denen Böh- men umschlossen ist (Böhmerwald, Erzgebirge und Sudeten), endlich das ganze Gebiet der Karpaten. Die Karpaten erstrecken sich als ein Kettengebirge in einem über 1300 1cm langen Bogen von der Donau (bei Preßburg) bis wieder zur Donau (bei Orsova). Man teilt die Karpaten ge- wöhnlich folgendermaßen ein: 1. Die kleinen Karpaten, der westliche Teil des Gebirges; 2. Die Centralkarpaten, eine besonders in der hohen Tatra steil ansteigender, gewaltiger Gebirgsstock, dessen zackige Gipfel bis in das Gebiet des ewigen Schnees reichen (Gerlsdorfer Spitze an 2700 m). Den Nordabfall der Centralkarpaten bilden die Beskiden, den Südabfall das mineralreiche ungarische Erz- gebirge, welches in der Matragruppe bis zum Knie der Donau reicht. 3. Das karpatische Waldgebirge, der längste Teil des ganzen Systems, bildet die natürliche Grenze zwischen Ungarn und Galizien. 4. Das Hochland von Siebenbürgen; es wird im Osten und Süden von den transsylvanischen (siebenbürgischen) Alpen umschlossen, welche im Negoi an 2600 m erreichen, im Westen und Norden von dem ziemlich niedrigen siebenbürgischen Erzgebirge. Die Mitte der Monarchie wird von der ungarischen Tiefebene ausgefüllt, welche sich zu beiden Seiten der Donau

2. Erdkunde - S. 63

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
63 bedeutendsten aller Nebenflüsse mit einem großen Zufluß. 3. Durch diese rechten Zuflüsse nähert sich die Elbe der Oder und diese der Weichsel so sehr, daß die Ströme mittels Kanäle verbunden werden konnten. Die Weichsel. Sie entspringt auf dem Nordwestabhange der Karpaten, durch- fließt Polen in einem großen Bogen und tritt bei Thorn in das Deutsche Reich. Vor ihrer Mündung teilt sie sich in zwei Arme: in die eigentliche Weichsel, welche sich in die Danziger Bucht, und in die Nogat, welche sich ins Frische Haff ergießt. Der Njemen (die Memel). Er entspringt unfern der Waldaihöhe, ist bei seinem Eintritt in Deutschland schon schiffbar und mündet in mehreren Armen ins Kurische Haff. Seen. Nach Skandinavien und Rußland hat Deutschland unter allen europäischen Staaten die meisten Seen. Dieselben bilden zwei Gruppen im Norden und Süden Deutschlands. Die nördliche Seengruppe breitet sich um die Ostsee aus und besteht aus mehreren hundert Seen, von denen der Mauer-, Spirding-, der Müritzer- und Schwe- rinersee die bekanntesten sind. Die südliche Seengruppe liegt auf der schwäbisch-bayerischen Hochebene und am Fuße der Alpen. Die meisten dieser Seen sind durch Naturschönheit ausgezeichnet (Ammersee, Würm-, Kochel-, Walchen-, Tegern-, Schlier-, Chiemsee, Königssee u. s. w.). Mitteldeutschland hat nur wenige und un- bedeutende Seen. Kanäle. Die wichtigsten deutschen Kanüle sind: 1. Der Ludwig-Donau-Mainkanal. Er verbindet die Regnitz mit der Altmühl, also den Rhein mit der Donau und so- mit auch die Nordsee mit dem Schwarzen Meere. 2. Der Müllroser oder Friedrich - Wilhelmskanal zwischen Spree und Oder.

3. Erdkunde - S. 104

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
104 Rumänien, am „Eisernen Thor" der Donau, ist die starke Festung Alt-Orsova. 2. Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (Nach- kommen der eingewanderten Niedersachsen), deren wichtigste Orte das gewerbreiche Kronstadt (30000 Einwohner) und Her- mann st ad t sind. — In dem von Magyaren bewohnten Ge- biete liegt Klausenburg (32 000 Einwohner). — Die im Westen lebenden Rumänen haben keine Stadt. 3. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (21000 Ein- wohner) liegt im innersten Winkel des Busens von Quarnero und ist von Bedeutung als der einzige Hafenplatz, welcher den unga- rischen Seeverkehr vermittelt. 4. Kroatien und Slavonien (mit der ehemaligen Militärgrenze). Die Hauptstadt Agram au der Sau hat 30000 Einwohner. — Esseg ist eine Festung unfern der Draumündung.— Die ehemalige Militär grenze ist ein langer, schmaler Landstrich, welcher sich an der Sau und Donau längs der früher türkischen Grenze hinzieht und ziemlich reich befestigt ist (Alt-Gradiska, Peterwardein, Semlin). Über Bosnien und die Herzegowina siehe Seite 132. Die Schweiz. I. Die Schweiz ist größtenteils von natürlichen Grenzen eingeschlossen. In den höchsten Gipfeln der Alpen liegt teilweise die Grenze gegen Italien, der Jura trennt sie von Frankreich, der Rhein von Österreich und Deutschland. Vervollständigt wird diese natürliche Begrenzung des Landes noch durch zwei große Seen: den Bodeusee im Nordosten und den Geufersee im Südwesten. Ii. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In der südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen. Au ihrem Fuße breitet sich die wellenförmige schweizerische Hoch- ebene aus, welche vom Jura, einem wasserarmen, bis zu 1500 m hohen Gebirge umsäumt wird. — Die Schweizer Alpen sind all- jährlich das Reiseziel Tausender von Fremden, die hierher eilen, die Wunder der Alpenwelt staunend zu betrachten. Besonders besucht

4. Erdkunde - S. 173

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
173 Fig. 27. Der Kreml zu Moskau. nales Heiligtum der Nüssen. — Charkow (160000 Einwohner) hat blühenden Handel, besonders mit Pferden und Wolle. Jähr- lich vier große Messen. Universität. 3. Süd- oder Neurußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen Meere. Kischinew (130000 Einwohner) wichtiger Getreidemarkt. — Odessa unweit der Mündung des Dnjestr (217 000 Einwohner) mit einem den größten Seeschiffen zugänglichen Hafen, ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapelplatz und Hauptausfuhrort für Getreide. Universität. — Sewastopol auf der Halbinsel Krim ist durch die Belage- rung 1854—1855 bekannt. — Taganrog am Asowschen Meere (63 000 Einwohner) verliert infolge zunehmender Versandung seines Hafens immer mehr seine Bedeutung als hervorragender Getreide-

5. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 658

1855 - Mainz : Kunze
656 Russisches Reich. — Jetziger Bestand. Metropolitanen, 28 Erz- und 38 Bischöfen, wird vom Kaiser durch die heilige Synode oder obern Kirchenrath regiert. Im I. 1831 zählte man in Rußland 58000 orthodoxe (d. h. griechisch - katholische) Priester und 68000 Kirchendiener, mit ihren Familien 330000 Köpfe; eben so groß war die Kaufmannschaft mit ihren Familien. Der gesummte Adel aber bestand aus 375000 Männern und 345000 Frauen, und die Bürgerschaft (den Kausinannsstand abgerechnet) ans 3,200000 Köpfen. In Polen ist mau mehrentheils römisch-katholisch, unter den Deutschen und Finnländern lutherisch, im Süden hängen viele (Tartaren n. a.) noch am Islam und ganz im Norden (Lappen u. a.) am Heidenthum. Der römisch-katholischen und armenischen Christen sollen 8 und der Protestanten 2 Millionen sein, Juden l4/s, Mnhamedaner über 23/10 Millionen und Buddhisten 300000. — Das Gewerbwesen ist sichtbar im Steigen, besonders im Gouvernement Moskau, wo neben der älteren Stahlfabrikation die Bearbeitung der Baumwolle so in Schwung gekommen ist, daß Rußland jetzt nur noch y6 feines Bedarfs an Banmwollwaaren ans der Fremde bezieht. Die Fabrikation von Wollewaaren konnte aber bedeutender sein als sie ist, denn immer noch geht eine große Quantität (164000 Ctr.) der inländischen Wolle roh ins Ausland. Zucker aus Runkelrüben verfertigt man jährlich fast 350000 Ctr. — Im Innern sind Moskau und Nischnei Nowgorod (wohin die ehmalige Makariew - Messe verlegt ist) Kasan und Orenbnrg die bedeutendsten Handelplätze; an der See: Petersburg und Riga, Odessa, Archangel. Die meiste Ausfuhr besteht in Talg, Flachs, Hanf, Getraide (über 57 Mill. Scheffel) Nutzholz für 2% Mill. Silberrubel, Pelzwerk und Leder, letzteres vorzüglich als Saffian uno als Jnfleu, das seinen Geruch durch Gerbung mit Birkentheer erhält. Der Handel zur See ist übrigens noch meist in den Händen der Ausländer, wirft aber, Ein- und Ausfuhr gegen einander gerechnet, einen jährlichen Gewinn von 6 Mill. Silberrubel ab. Der innere Verkehr hebt sich seit einiger Zeit, da man die Flußsysteme durch Kanäle, besonders die Wolga mit der Newa und Dwina, den Dnepr mit Niemeu und Duna, in Verbindung gesetzt hat, und gegenwärtig Schienenwege baut. Die kleine Eisenbahn von Petersbnrg uach den nahen kaiserlichen Schlössern war der Anfang, worauf die von Libau zum Niemen, von Warschau bis zur Ferdinands Nordbahn, von Morschansk im Gouvernement Tambow bis zur Mündung der Zna in die Mokscha, und zuletzt als die wichtigste die von Petersbnrg nach Moskau folgte. — Der Volks- unterricht ist noch sehr mangelhaft, obwohl sich die Zahl der Schulen ver- größert. Gymnasien sind jetzt in jedem Gouvernement, doch werden nnr gewisse Stände zum höhern Unterricht zugelassen; es gibt neue und strenge Vorschriften darüber. Universitäten hat das Reich 7, zu Moskau, Petersburg, Dorpat, Kiew, Kasan, Charkow, Helsingfors. Sehr bedeutsam ist es, daß der jetzige Kaiser die 1816 gestiftete Warschauer Universität 1832 wieder aufgehoben und den Polen nur die medicinisch-chirurgiiche Facultät zu Wilna gelassen hat. — Die Finanzen sind wenig bekannt; die Staatsansgabe beträgt in Friedenszeit etwa 162 Mill. Thaler preußisch. Zu Anfang 1853 ward die Staatsschuld auf 400 Mill. Sil-

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 220

1855 - Mainz : Kunze
218 Mittel-Europa. Westen reicht. Hier wird es nun am Ort sein, diese Gränze auch im Süden und Osten aufzusuchen. 1) Auf der italienischen Seite reicht unsere Sprache noch etwas süd- lich über den Monte Rosa hinaus, dann bilden Gotthard, Splügen und Ortles die Gränze, die bei Salurn südlich von Botzen über die Etsch und an der Süd- seite des Pusterthals hin bis zum Passe von Ponteba zieht. — Das Deutsch am Splügen wird vom Rhätischen und Italienischen ganz eingefaßt. Auch finden sich zwei deutsche Sprachinseln außerhalb Tyrols: die 13 Gemeinden (eine heißt Ghiazzo) nahe von Verona, und die 7 Gemeinden (eine heißt Asiago) an der obern Brenta nördl. von Vicenza; ehmals glaubte man, sie stammten von den Cimbern ab, ihr Dialekt ist aber das Oberdeutsch der Hohenstaufenzeit. 2) An der Seite der Slowenen oder Winden in Kärnthen u. Steyer- m a r k sind die Gränzorte: Villach, Völkermarkt, Radkersburg. Klagensnrt, Mar- burg u. Pettau sind von wendischem Landvolk umgeben. Laybach ist zum Theil deutsch, und weiter südlich liegt das Ländchen Gottschee als deutsche Sprachinsel inmitten von Slowenen und Serben. 3) An der ungrischen Seite: Von Radkersburg zieht die Gränze nach St. Gotthard an der Raab, nach Güns und östlich des Neusiedler Sees nach Wieselburg, Presburg, Marchegg, und an der March aufwärts bis zur Mün- dung der Taya. — In Ungarn sind der deutschen Sprachinseln viele, z. B. Fünfkirchen, Gran, die Zips in der Tatra, Ofen mit der Umgegend, die Sachsen Siebenbürgens rc. 4) Im Gebiete der March und Ober-Elbe. Vor Alters sind die Moraven (mährische Slowaken) und noch weiter die Tschechen, tief in das alte Deutschland eingedrungen, so weit es durch die Auswanderung der Quaden und Markmannen geräumt war*); und noch jetzt nehmen sie den größten Theil jener Landstrecken ein. Die deutsche Sprachgränze umzieht sie auf folgender Linie: an der Taya u. Schwarzawa aufwärts bis nahe von Brünn, dann westwärts in grader Richtung (Znaym bleibt süolich der Linie) nach Neuhaus, und über Krnmau nach Kleutsch am Böhmerwald. Von da nordöstlich über Pilsen nach Theresien- stadt, die Elbe etwas aufwärts bis in die Nähe Melnik's, und grade nordöstlich bis Hochstadt unfern der Jserquelle; dann südöstlich bis in die Nähe von Joseph- stadt. Hierauf beschreibt die Linie einen Bogen über Starkstadt und an der Graf- schaft Glaz hin nach Süden, überschreitet den Elbe-Nebenfluß Adler, berührt Leutomischl und dreht südlich von Zwittau und Briesau herum nach Olmütz und Weiskirchen. 5) Der polnischen Sprache gegenüber: Von Weiökirchen nach Freiberg, Troppau, zwischen Brieg und Oppeln über die Oder und im Bogen nach Lands- berg, Kempen, Mittelwalde, Militsch u. s. w. *) Die Polen drangen westlich der untern Weichsel vor, indem sie die eben- falls slawischen Kassubeu vor sich her bis an's Meer schoben. — Die Wenden in der Lausitz nehmen wir nicht mit, denn ihre Sprache ist im Absterben; kaum daß noch in einigen ihrer Kirchen wendisch zu predigen nöthig ist.

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 227

1855 - Mainz : Kunze
Gebiet der Donau — Ungarn. 225 Die Bosniaken und Serwier sind slawischen Stamms, doch gar verschieden. Jene sind roh und räuberisch, meistens dem Islam zugethan, von einem türkischen zu Serajewo oder Bosna Serai wohnenden Pascha regiert; die Serwier da- gegen, griechisch christlich geblieben, weit gesitteter, von vorzüglichem Naturell, freiheitliebend und tapfer, stehen unter einem eignen Fürsten, der zu Kr a g uj evaz seinen Sitz hat. Von dem poetischen Sinn der Serwier zeugen ihre Volkslieder. Es findet sich keine Leibeigenschaft bei ihnen, und Türken dulden sie nur als Be- satzung der Festung Belgrad. Ehmaliger Hauptort war Nisia, wo Kaiser Con- stantin zur Welt kam. Im Süden Serwiens, nahe dem Gebirg Skardns, liegt die fruchtbare 70000 Schritt lange Hochebene von Kossowo oder Amselfeld, in der Kriegsgeschichte bekannt, besonders durch des serwischen Königs Lazarus Niederlage und Tod 1389, wo aber auch Sultan Amurath I. unter dem Dolche des Milosch fiel; und 1448 durch die Niederlage des tapfern Ungar Joh. Hunyad, der vor Amurath Ii. weichen mußte. Die Bulgaren, vor Zeiten den byzantinischen Kaisern furchtbar, reden einen slawischen Dialekt, sind griechisch-katholisch, und können für friedliche Halb- barbaren gelten; ihr türkischer Pascha hat seinen Sitz in Sophia oder Sardika. — Die Wallachen sind ein Mischvolk, zum Theil von romanisirten Daciern abstammend, und reden halb latein halb slawisch. Sie stehen unter einem Fürsten oder Hospodar als Vasallen der Pforte; ihr Hauptort ist Bukarest. In gleicher Weise hat die Moldau einen Hospodar, der zu Jassy residirt. — Bessara- bien mit der Festung Ismail, östl. des Pruth, am Delta der Donaumündungen, gehört nicht mehr zum türkischen Reiche, sondern den Russen, die leider auch den Ausfluß der Donau beherrschen. Ix. Nordostküste des adriatischen Meers. Julische Alpen unv kroatisch dalmatische Berge bilden durch ihre Abstufung diesen Küstenstrich, der am Jsonzo beginnt, an der Bai von Cattaro endet, und größtentheils zum Kaiserthum Oestreich gehört. Er enthält: 1) das Gebiet des Jsonzo, die Küste von Triest und die ge- birgige Halbinsel Istrien. Der Adel dort ist deutsch, die meisten Bewohner der Seeplätze italisch, das übrige Volk wendisch. Orte: Jdria, wichtig wegen seines reichen doch höchst ungesunden Quecksilberbergwerks, womit eine Zinnoberfabrik verbunden. Im Südosten sind Aeste und Thäler julischer Kalkalpen vom großen Birnbaumer Wald überdeckt, der mit mächtigen Eichen prangt. Dagegen streckt sich südwestlich, zwischen dem Adelsberger Thal und der Triester Küste, der Karst hin, ein kahles blos von schwarzen Schafheerden benutztes Gebirg. Görz am Jsonzo hat schon italisches Klima, öfters noch im December blühen Nelken und Rosen. — Triest im Anfang des vorigen Jahrhunderts kaum von 7000 Menschen bewohnt, jetzo der bedeutendste Handelsplatz der östr. Monarchie, mit einem Freihafen, hat 500 Schiffe, 16 Dampfboote und 75000 E. Nach dem Schacht'- Geographie 6. Aufl,

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 565

1855 - Mainz : Kunze
Deutscher Bund Oestreich. 563 Salzburg und dem benachbarten Salzkammergute, und viele kleinere, liefern jährlich an 6 Mill. Ctr., also auf den Kopf 17% Pfd. Rechnet man als zum Berbrauch nöthig 12 Pfd. auf den Kopf, so können %7 des ganzen Salzertrags ausgeflihrt werden. Des Eisenö in Steyermark ist schon im Kap. über die Alpen Erwähnung geschehen. Der Gesammtertrag an Eisen in der Monarchie beläuft sich auf 1688000 Ctr., und der Steinkohlen, die indeß in noch größerer Menge zu gewinnen sind, ans 4500000 Ctr. Das Quecksilberbergwerk zu Jdria ist schon erwähnt. Mineralquellen zählt man 1500, worunter höchst berühmte, wie Baven unweit Wien. Gastein im Salzburgischen, Carlsbad und Töplitz in Böhmen n. a. m Das Gewerbwesen hätte bei so großer Fülle von Produkten Anlaß genug zur bedeutendsten Thätigkeit; auch rühmt man Quantität und Qualität von Leinwand, Tüchern, Seiden-, Banmwoll-, Stahl- und Eisenwaaren, Papier, Por- cellan, Glas, Lederarbeiten, Quincarllerie- und Galanteriewaaren, namentlich die glänzenden Fabrikate aus Wien, Mailand, Prag, Pesth u. s. w. Dennoch be- findet sich die Industrie noch lange nicht im Verhältniß zur Mannigfaltigkeit der Naturprodukte. Die Ostprovinzen besonders sind hinter den deutschen und itali- schen zurück. Da aber die vorhandenen Hindernisse allmählig weggeräumt wer- den , so steht dem östreich. Gewerbwesen noch eine größere Entwickelung bevor. Wie mit der Industrie, so ists mit dem Landhandel, dem fahrbare Flüsse, vermehrte Straßen, einige Kanäle, jetzt auch Dampfschiffe und Eisenbahnen zu Hülfe kommen. Früher hemmten inne-e Zolllinien ven gegenseitigen Verkehr der Provinzen. Es gab Mauthen zwischen ven deutschen, ungrischen und italischen Landestheilen, ja sogar zwischen Oestreich und Tprol; auch Dalmatien hotte ein eignes Zollsystem. — Zum S eeha nd e l, nainentlich auf dem Mittelmeere, ermun- tert der adcialische Golf. Trieft ist der wichtigste Hafen, außerdeni Venedig, Fiume, Ragusa, Caltaro. Man zählt ohne die kleinen Küstenschiffe und Fischer- barken 1100 Kauffahrer von 100 bis 500 Tonnen. Die Bevölkerung beläuft sich fast aus 38 Mill. Menschen in 798 Städten, 2290 Marktflecken und 67680 Dörfern, mit 5300000 Wohnhäusern, ist also größer als die von Frankreich. Allein der östreichische Staat ist kein gleichartiger, er umfaßt Völker verschiedenen Stammes, sowohl nach Sprachen und Gesittung, als nach Geschichte und Verfassungen. Es sind: Deutsche fast 8 Mill., Slawen 15% (nämlich Tschechen, Wenden, Moraven. Slowaken, Polen, Ruthenen, Croaten, Serben, Slawonier, Dalmatiner, Schokazen u. Jstrier), Magyaren 5% , Rumänen oder Walachen 2690000, Juden 730000, Friauler 394000, Zigeuner 94000, Italiener 5 Mill., und zerstreut noch mehrere tausend Griechen, Armenier u. s. w. Bei weitem die Mehrheit ist römisch-katholisch; Protestanten gibt es 3% Million. meist in Ungarn. Zu bemerken ist, daß die staatsbürgerlichen Rechte der verschiedenen christlichen Confessionen nicht, wie in andern deutschen Staaten, einander gleich sind; nur in Ungarn und Siebenbürgen stehen die Protestanten den Katholiken ziemlich gleich, in den andern Provinzen, also auch im eigentlichen Oestreich, wurden sie bisher nur geduldet, während in 36*

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 131

1855 - Mainz : Kunze
Gebiet b e v Weichsel. 129 Vorzeit, bestehend aus Granit und von 15 Ellen im Umfang. — Memel an der Oeffnung des curischen'haffs in die Ostsee, nördlichste Stadt Preußens, in öder Sandebene, mit einigem Seehandel, der in der jüngsten Zeit sehr abge- nommen hat. Nicht weit davon ist die Gränze des russischen Staates, der sich von Osten her seit 140 Jahren dem baltischen Meere genähert, und seine Herr- schaft an der Küste ausgebreitet hat. Auch dort ist noch viel Deutsches in Sprache und Lebensart ans den Landsitzen der reichen Edelleute und in den Städten, denn im 12. Jahrhundert gründeten bremer Kaufleute an der Mündung der Düna eine Niederlassung, woraus die Stadt Riga entstand. Bald verbreiteten deutsche Ordensritter unter den Letten, Kuren und andern Nachbarvölkern, die großen- theils gleich den heidnischen Preußen zum lettischen Stamme gehörten, das Christenthum und ihre Adelsherrschast. Der zu Marienburg wohnende Hochmeister bestellte zur Regierung der Länder einen eignen Heermeister. Dies währte nur bis ins 16. Jahrhundert, wo die Länder, noch ehe das Landvolk gänzlich umge- deutscht war, unter die Herrschaft des Polenkönigs kamen. Ein Theil ward nachmals von den Schweden in Besitz genommen; alles aber gerieth zuletzt in die Hände der erobernden Russen. Vi. Die Alpen nebst dem Jura. §. 1. Lage und Hauptketten des Gebirgs. In den vorigen Capiteln ist des Rheins und der Donau schon erwähnt worden. Beide sind deutsche Ströme, jener ganz, dieser nur zum Theil. Jener entspringt in den Alpen; dieser zwar im Schwarz- walde, allein die Wasserfiiue, wodurch er zum bedeutenden Strome wird, erhält er ebenfalls aus den Alpen. Wir wollen also dies Ge- birg, das alle andere europäische an Höhe übertrifft, zunächst betrachten. Im Norden wird Deutschland begränzt durch die Nord- u. Ostsee; zwischen beiden streckt sich die dänische Halbinsel hinaus. Reisen wir aber gen Süd, so liegt guer eine Masse vvn Gebirgen vor uns, wo- mit die ganze Südgränze umlagert ist. Eine Menge Flußthäler führt zwischen ihnen immer weiter hinauf bis zu den Hauptkämmen, hinter welchen kürzere Bergarme und Thäler in das italische Land abfallen. Von beiden Enden der Hauptkämme, sowohl im West als Ost, biegt sich das Gebirg südwärts, auf der einen Seite zum ligurischen Meere, auf der andern zum adriatischen, und umklammert dadurch den Anfang der langen Halbinsel Italien, die sich weit ins große Mittelmeer hinaus streckt. Das adriatische Meer tritt aber viel weiter in Europa hinein, als das ligurische; genau genommen lagert also das Gebirg von Wsw. nach Ono. Die Ausdehnung ist beträchtlich, im graben Durchschnitt vom Westen des Genfersees bis zum Flusse Leitha über 110 M. in Schacht'« Geographie 6. Aufl. I

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 123

1831 - Mainz : Kunze
Z. 3. Der große polnische Theil. Das Stromgebiet laßt sich am besten nach der Sprachgrenze abtheilen. Die bei weitem größere Hälfte von den Gebirgen hinab bis nahe der Stadt Thorn wird von Polen, der untere Küsten- strich von Deutschen bewohnt. Ortschaften im polnischen Theil: Krakau, im schönen Thal der bereits schiffbaren Weichsel, eine freie Stadt mit eigner Re- gierung, also keinem der königlichen Nachbarstaaten unterworfen. 26000 E., Gräber ehemaliger Polenkönige, vorzüglich des Ioh. Sobiesky, im Dome, wo auch die Gebeine des unvergeßlichen Patrioten Koscinsko, und des Fürsten Jos. Poniatowsky ruhen. — Zwei M. ostwarrs, wo sich der Fuß der Karpathen ins Weichselthal abflacht, W ieliczka, ein kleiner reinlicher Bergflecken; merkwürdig durch seine Salzbergwerke. Etwa 400 Schritt vom Orte steht ein hölzernes Gebäude über dem Haupt- schacht. Zum Einfahren erhalt der Reisende einen weißen Linnenmantel statt der anderwärts bräuchlichen schwarzen Grubenkittel, und wird beim Schein des Grubenlichtes 200' hinabgelassen. Hier ist ein Gang (Strecke) durch braun- grauen Salzstein gehauen, und führt zur sogenannten Kapelle. Dies ist ein großes Gewölb mit spitzbogigem Eingang, Kanzel und Altar, an dessen Stufen zwei Mönche knieen und die oberhalb stehenden Gestalten Christus und Maria anbeten; alles ist nach Angabe eines geschickten Bergmannes aus dem Salzstein gehauen. Setzte sich über die Oberfläche des abgebrochenen und abgemeißelten Gesteins nicht ein düsterer Salzschleim, so müßten die Wände und Gestalten bei gehörigem Fackellicht flimmern und glitzern. So aber sieht es düster aus. Mehrere Gänge streifen von der Kapelle weiter und durchschneiden sich mannig- fach, so daß man in einem Labyrinthe zu sein glaubt. Da begegnet man häufig Bergleuten, die in einer klotzrädrigen Kastenart (Hunde) die großen Salzbrocken fortschieben, während man die Hauptmassen, tonnenförmig zurecht gehauen, bis zu dem Schachte fortwälzt und hinauf ziehen läßt. Da gehts oft viele Stufen hinunter und hinauf, wie in verschiedenen Stockwerken. Zuweilen kömmt man in ungeheure Gewölbe (Verhaue), deren ausgeleerte Räume nicht geringe Massen Salz geliefert haben. Da wird mit Pulver gesprengt, mit Meißel und Ham- mer, mit Keil und Brechstange stückweis oder banderweis das Gestein abgelöst. Damit sie nicht einstürzen, hat man Felsstützen wie Pfeiler stehen lassen. Be- sonders merkwürdig ist der große Saal, ein Verhau, worin eine Dorfkirche bequem stehen könnte. Er dient zur Aufbewahrung solcher Dinge, die in den mancherlei Abtheilungen des weitschichtigen Bergwerkes sehenswerth sind, und hier auf ein- mal betrachtet werden können, z. B. Stufen in den Wänden, getrennte Salz- bänder, erste Anfänge dazu, Anlagen von Strecken, Fossilien, Versteinerungen und Krystallisationen, die im Salzstein gefunden werden, u. a. nt. Pyramiden aus geöltem Papier und andere Vorkehrungen zum Ziluminiren stehen umher.
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