94
sind: im Osten Rußland und Rumänien — im Süden Rumänien,
Serbien, die Türkei, Montenegro, das Adriatische Meer und Ita-
lien — im Westen Italien, die Schweiz und Bayern — im Nor-
den Sachsen, Preußen und Rußland. — Die österreichisch-ungarische
Monarchie ist zum größten Teile ein Binnenland, welches nur
im Süden eine Küstenstrecke am Adriatischeu Meere besitzt.
Ii. Die Bodengestalt zeigt große Verschiedenheit und
Mannigfaltigkeit; doch ist das Gebirgsland derart vor-
wiegend, daß ihm % der Gesamtfläche angehören. Zu Österreich-
Uugarn gehört nämlich die größere Hälfte der Alpen, ferner
ein Teil derjenigen deutschen Mittelgebirge, von denen Böh-
men umschlossen ist (Böhmerwald, Erzgebirge und Sudeten), endlich
das ganze Gebiet der Karpaten.
Die Karpaten erstrecken sich als ein Kettengebirge in einem
über 1300 1cm langen Bogen von der Donau (bei Preßburg) bis
wieder zur Donau (bei Orsova). Man teilt die Karpaten ge-
wöhnlich folgendermaßen ein:
1. Die kleinen Karpaten, der westliche Teil des Gebirges;
2. Die Centralkarpaten, eine besonders in der hohen
Tatra steil ansteigender, gewaltiger Gebirgsstock, dessen zackige
Gipfel bis in das Gebiet des ewigen Schnees reichen (Gerlsdorfer
Spitze an 2700 m). Den Nordabfall der Centralkarpaten bilden
die Beskiden, den Südabfall das mineralreiche ungarische Erz-
gebirge, welches in der Matragruppe bis zum Knie der Donau
reicht.
3. Das karpatische Waldgebirge, der längste Teil
des ganzen Systems, bildet die natürliche Grenze zwischen Ungarn
und Galizien.
4. Das Hochland von Siebenbürgen; es wird im
Osten und Süden von den transsylvanischen (siebenbürgischen)
Alpen umschlossen, welche im Negoi an 2600 m erreichen, im
Westen und Norden von dem ziemlich niedrigen siebenbürgischen
Erzgebirge.
Die Mitte der Monarchie wird von der ungarischen
Tiefebene ausgefüllt, welche sich zu beiden Seiten der Donau
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
63
bedeutendsten aller Nebenflüsse mit einem großen Zufluß. 3. Durch
diese rechten Zuflüsse nähert sich die Elbe der Oder und diese der
Weichsel so sehr, daß die Ströme mittels Kanäle verbunden werden
konnten.
Die Weichsel.
Sie entspringt auf dem Nordwestabhange der Karpaten, durch-
fließt Polen in einem großen Bogen und tritt bei Thorn in das
Deutsche Reich. Vor ihrer Mündung teilt sie sich in zwei Arme:
in die eigentliche Weichsel, welche sich in die Danziger Bucht, und
in die Nogat, welche sich ins Frische Haff ergießt.
Der Njemen (die Memel).
Er entspringt unfern der Waldaihöhe, ist bei seinem Eintritt
in Deutschland schon schiffbar und mündet in mehreren Armen ins
Kurische Haff.
Seen.
Nach Skandinavien und Rußland hat Deutschland unter allen
europäischen Staaten die meisten Seen. Dieselben bilden zwei Gruppen
im Norden und Süden Deutschlands. Die nördliche Seengruppe
breitet sich um die Ostsee aus und besteht aus mehreren hundert
Seen, von denen der Mauer-, Spirding-, der Müritzer- und Schwe-
rinersee die bekanntesten sind. Die südliche Seengruppe liegt
auf der schwäbisch-bayerischen Hochebene und am Fuße der Alpen.
Die meisten dieser Seen sind durch Naturschönheit ausgezeichnet
(Ammersee, Würm-, Kochel-, Walchen-, Tegern-, Schlier-, Chiemsee,
Königssee u. s. w.). Mitteldeutschland hat nur wenige und un-
bedeutende Seen.
Kanäle.
Die wichtigsten deutschen Kanüle sind:
1. Der Ludwig-Donau-Mainkanal. Er verbindet die
Regnitz mit der Altmühl, also den Rhein mit der Donau und so-
mit auch die Nordsee mit dem Schwarzen Meere.
2. Der Müllroser oder Friedrich - Wilhelmskanal
zwischen Spree und Oder.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Karpaten Thorn Deutsche_Reich Deutschland Kurische_Haff Skandinavien Deutschland Deutschlands Königssee Mitteldeutschland Ludwig-Donau-Mainkanal Rhein Donau
104
Rumänien, am „Eisernen Thor" der Donau, ist die starke Festung
Alt-Orsova.
2. Siebenbürgen hat zum Teil deutsche Bevölkerung (Nach-
kommen der eingewanderten Niedersachsen), deren wichtigste Orte
das gewerbreiche Kronstadt (30000 Einwohner) und Her-
mann st ad t sind. — In dem von Magyaren bewohnten Ge-
biete liegt Klausenburg (32 000 Einwohner). — Die im Westen
lebenden Rumänen haben keine Stadt.
3. Fiume samt Gebiet. Die Stadt Fiume (21000 Ein-
wohner) liegt im innersten Winkel des Busens von Quarnero und
ist von Bedeutung als der einzige Hafenplatz, welcher den unga-
rischen Seeverkehr vermittelt.
4. Kroatien und Slavonien (mit der ehemaligen Militärgrenze).
Die Hauptstadt Agram au der Sau hat 30000 Einwohner. —
Esseg ist eine Festung unfern der Draumündung.— Die ehemalige
Militär grenze ist ein langer, schmaler Landstrich, welcher sich
an der Sau und Donau längs der früher türkischen Grenze hinzieht
und ziemlich reich befestigt ist (Alt-Gradiska, Peterwardein, Semlin).
Über Bosnien und die Herzegowina siehe Seite 132.
Die Schweiz.
I. Die Schweiz ist größtenteils von natürlichen Grenzen
eingeschlossen. In den höchsten Gipfeln der Alpen liegt teilweise
die Grenze gegen Italien, der Jura trennt sie von Frankreich, der
Rhein von Österreich und Deutschland. Vervollständigt wird diese
natürliche Begrenzung des Landes noch durch zwei große Seen: den
Bodeusee im Nordosten und den Geufersee im Südwesten.
Ii. Die Schweiz ist vorherrschend Gebirgsland. In
der südlichen Hälfte erheben sich gewaltige Massen der Alpen.
Au ihrem Fuße breitet sich die wellenförmige schweizerische Hoch-
ebene aus, welche vom Jura, einem wasserarmen, bis zu 1500 m
hohen Gebirge umsäumt wird. — Die Schweizer Alpen sind all-
jährlich das Reiseziel Tausender von Fremden, die hierher eilen, die
Wunder der Alpenwelt staunend zu betrachten. Besonders besucht
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Donau Niedersachsen Kronstadt Klausenburg Fiume Kroatien Agram Donau Alt-Gradiska Bosnien Italien Frankreich Deutschland
173
Fig. 27. Der Kreml zu Moskau.
nales Heiligtum der Nüssen. — Charkow (160000 Einwohner)
hat blühenden Handel, besonders mit Pferden und Wolle. Jähr-
lich vier große Messen. Universität.
3. Süd- oder Neurußland, das ehemals türkische Gebiet am
Schwarzen Meere. Kischinew (130000 Einwohner) wichtiger
Getreidemarkt. — Odessa unweit der Mündung des Dnjestr
(217 000 Einwohner) mit einem den größten Seeschiffen zugänglichen
Hafen, ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen
Meere, Stapelplatz und Hauptausfuhrort für Getreide. Universität.
— Sewastopol auf der Halbinsel Krim ist durch die Belage-
rung 1854—1855 bekannt. — Taganrog am Asowschen Meere
(63 000 Einwohner) verliert infolge zunehmender Versandung seines
Hafens immer mehr seine Bedeutung als hervorragender Getreide-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
656
Russisches Reich. — Jetziger Bestand.
Metropolitanen, 28 Erz- und 38 Bischöfen, wird vom Kaiser durch die heilige
Synode oder obern Kirchenrath regiert. Im I. 1831 zählte man in Rußland
58000 orthodoxe (d. h. griechisch - katholische) Priester und 68000 Kirchendiener,
mit ihren Familien 330000 Köpfe; eben so groß war die Kaufmannschaft mit
ihren Familien. Der gesummte Adel aber bestand aus 375000 Männern und
345000 Frauen, und die Bürgerschaft (den Kausinannsstand abgerechnet) ans
3,200000 Köpfen. In Polen ist mau mehrentheils römisch-katholisch, unter den
Deutschen und Finnländern lutherisch, im Süden hängen viele (Tartaren n. a.)
noch am Islam und ganz im Norden (Lappen u. a.) am Heidenthum. Der
römisch-katholischen und armenischen Christen sollen 8 und der Protestanten
2 Millionen sein, Juden l4/s, Mnhamedaner über 23/10 Millionen und
Buddhisten 300000. —
Das Gewerbwesen ist sichtbar im Steigen, besonders im Gouvernement
Moskau, wo neben der älteren Stahlfabrikation die Bearbeitung der Baumwolle
so in Schwung gekommen ist, daß Rußland jetzt nur noch y6 feines Bedarfs an
Banmwollwaaren ans der Fremde bezieht. Die Fabrikation von Wollewaaren
konnte aber bedeutender sein als sie ist, denn immer noch geht eine große
Quantität (164000 Ctr.) der inländischen Wolle roh ins Ausland. Zucker aus
Runkelrüben verfertigt man jährlich fast 350000 Ctr. — Im Innern sind
Moskau und Nischnei Nowgorod (wohin die ehmalige Makariew - Messe verlegt
ist) Kasan und Orenbnrg die bedeutendsten Handelplätze; an der See:
Petersburg und Riga, Odessa, Archangel. Die meiste Ausfuhr besteht in Talg,
Flachs, Hanf, Getraide (über 57 Mill. Scheffel) Nutzholz für 2% Mill.
Silberrubel, Pelzwerk und Leder, letzteres vorzüglich als Saffian uno als
Jnfleu, das seinen Geruch durch Gerbung mit Birkentheer erhält. Der Handel
zur See ist übrigens noch meist in den Händen der Ausländer, wirft aber,
Ein- und Ausfuhr gegen einander gerechnet, einen jährlichen Gewinn von 6
Mill. Silberrubel ab. Der innere Verkehr hebt sich seit einiger Zeit, da
man die Flußsysteme durch Kanäle, besonders die Wolga mit der Newa und
Dwina, den Dnepr mit Niemeu und Duna, in Verbindung gesetzt hat, und
gegenwärtig Schienenwege baut. Die kleine Eisenbahn von Petersbnrg uach
den nahen kaiserlichen Schlössern war der Anfang, worauf die von Libau zum
Niemen, von Warschau bis zur Ferdinands Nordbahn, von Morschansk im
Gouvernement Tambow bis zur Mündung der Zna in die Mokscha, und zuletzt
als die wichtigste die von Petersbnrg nach Moskau folgte. — Der Volks-
unterricht ist noch sehr mangelhaft, obwohl sich die Zahl der Schulen ver-
größert. Gymnasien sind jetzt in jedem Gouvernement, doch werden nnr gewisse
Stände zum höhern Unterricht zugelassen; es gibt neue und strenge Vorschriften
darüber. Universitäten hat das Reich 7, zu Moskau, Petersburg, Dorpat, Kiew,
Kasan, Charkow, Helsingfors. Sehr bedeutsam ist es, daß der jetzige Kaiser die
1816 gestiftete Warschauer Universität 1832 wieder aufgehoben und den Polen
nur die medicinisch-chirurgiiche Facultät zu Wilna gelassen hat. — Die Finanzen
sind wenig bekannt; die Staatsansgabe beträgt in Friedenszeit etwa 162 Mill.
Thaler preußisch. Zu Anfang 1853 ward die Staatsschuld auf 400 Mill. Sil-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
218
Mittel-Europa.
Westen reicht. Hier wird es nun am Ort sein, diese Gränze auch im
Süden und Osten aufzusuchen.
1) Auf der italienischen Seite reicht unsere Sprache noch etwas süd-
lich über den Monte Rosa hinaus, dann bilden Gotthard, Splügen und Ortles
die Gränze, die bei Salurn südlich von Botzen über die Etsch und an der Süd-
seite des Pusterthals hin bis zum Passe von Ponteba zieht. — Das Deutsch am
Splügen wird vom Rhätischen und Italienischen ganz eingefaßt. Auch finden
sich zwei deutsche Sprachinseln außerhalb Tyrols: die 13 Gemeinden (eine heißt
Ghiazzo) nahe von Verona, und die 7 Gemeinden (eine heißt Asiago) an der
obern Brenta nördl. von Vicenza; ehmals glaubte man, sie stammten von den
Cimbern ab, ihr Dialekt ist aber das Oberdeutsch der Hohenstaufenzeit.
2) An der Seite der Slowenen oder Winden in Kärnthen u. Steyer-
m a r k sind die Gränzorte: Villach, Völkermarkt, Radkersburg. Klagensnrt, Mar-
burg u. Pettau sind von wendischem Landvolk umgeben. Laybach ist zum Theil
deutsch, und weiter südlich liegt das Ländchen Gottschee als deutsche Sprachinsel
inmitten von Slowenen und Serben.
3) An der ungrischen Seite: Von Radkersburg zieht die Gränze nach
St. Gotthard an der Raab, nach Güns und östlich des Neusiedler Sees nach
Wieselburg, Presburg, Marchegg, und an der March aufwärts bis zur Mün-
dung der Taya. — In Ungarn sind der deutschen Sprachinseln viele, z. B.
Fünfkirchen, Gran, die Zips in der Tatra, Ofen mit der Umgegend, die Sachsen
Siebenbürgens rc.
4) Im Gebiete der March und Ober-Elbe. Vor Alters sind die
Moraven (mährische Slowaken) und noch weiter die Tschechen, tief in das alte
Deutschland eingedrungen, so weit es durch die Auswanderung der Quaden und
Markmannen geräumt war*); und noch jetzt nehmen sie den größten Theil
jener Landstrecken ein. Die deutsche Sprachgränze umzieht sie auf folgender Linie:
an der Taya u. Schwarzawa aufwärts bis nahe von Brünn, dann westwärts in
grader Richtung (Znaym bleibt süolich der Linie) nach Neuhaus, und über Krnmau
nach Kleutsch am Böhmerwald. Von da nordöstlich über Pilsen nach Theresien-
stadt, die Elbe etwas aufwärts bis in die Nähe Melnik's, und grade nordöstlich
bis Hochstadt unfern der Jserquelle; dann südöstlich bis in die Nähe von Joseph-
stadt. Hierauf beschreibt die Linie einen Bogen über Starkstadt und an der Graf-
schaft Glaz hin nach Süden, überschreitet den Elbe-Nebenfluß Adler, berührt
Leutomischl und dreht südlich von Zwittau und Briesau herum nach Olmütz und
Weiskirchen.
5) Der polnischen Sprache gegenüber: Von Weiökirchen nach Freiberg,
Troppau, zwischen Brieg und Oppeln über die Oder und im Bogen nach Lands-
berg, Kempen, Mittelwalde, Militsch u. s. w.
*) Die Polen drangen westlich der untern Weichsel vor, indem sie die eben-
falls slawischen Kassubeu vor sich her bis an's Meer schoben. — Die Wenden in
der Lausitz nehmen wir nicht mit, denn ihre Sprache ist im Absterben; kaum daß
noch in einigen ihrer Kirchen wendisch zu predigen nöthig ist.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Gebiet der Donau — Ungarn.
225
Die Bosniaken und Serwier sind slawischen Stamms, doch gar verschieden.
Jene sind roh und räuberisch, meistens dem Islam zugethan, von einem türkischen
zu Serajewo oder Bosna Serai wohnenden Pascha regiert; die Serwier da-
gegen, griechisch christlich geblieben, weit gesitteter, von vorzüglichem Naturell,
freiheitliebend und tapfer, stehen unter einem eignen Fürsten, der zu Kr a g uj evaz
seinen Sitz hat. Von dem poetischen Sinn der Serwier zeugen ihre Volkslieder.
Es findet sich keine Leibeigenschaft bei ihnen, und Türken dulden sie nur als Be-
satzung der Festung Belgrad. Ehmaliger Hauptort war Nisia, wo Kaiser Con-
stantin zur Welt kam. Im Süden Serwiens, nahe dem Gebirg Skardns, liegt
die fruchtbare 70000 Schritt lange Hochebene von Kossowo oder Amselfeld,
in der Kriegsgeschichte bekannt, besonders durch des serwischen Königs Lazarus
Niederlage und Tod 1389, wo aber auch Sultan Amurath I. unter dem Dolche
des Milosch fiel; und 1448 durch die Niederlage des tapfern Ungar Joh. Hunyad,
der vor Amurath Ii. weichen mußte.
Die Bulgaren, vor Zeiten den byzantinischen Kaisern furchtbar, reden
einen slawischen Dialekt, sind griechisch-katholisch, und können für friedliche Halb-
barbaren gelten; ihr türkischer Pascha hat seinen Sitz in Sophia oder Sardika.
— Die Wallachen sind ein Mischvolk, zum Theil von romanisirten Daciern
abstammend, und reden halb latein halb slawisch. Sie stehen unter einem Fürsten
oder Hospodar als Vasallen der Pforte; ihr Hauptort ist Bukarest. In gleicher
Weise hat die Moldau einen Hospodar, der zu Jassy residirt. — Bessara-
bien mit der Festung Ismail, östl. des Pruth, am Delta der Donaumündungen,
gehört nicht mehr zum türkischen Reiche, sondern den Russen, die leider auch den
Ausfluß der Donau beherrschen.
Ix. Nordostküste des adriatischen Meers.
Julische Alpen unv kroatisch dalmatische Berge bilden durch ihre
Abstufung diesen Küstenstrich, der am Jsonzo beginnt, an der Bai von
Cattaro endet, und größtentheils zum Kaiserthum Oestreich gehört.
Er enthält: 1) das Gebiet des Jsonzo, die Küste von Triest und die ge-
birgige Halbinsel Istrien. Der Adel dort ist deutsch, die meisten Bewohner der
Seeplätze italisch, das übrige Volk wendisch. Orte: Jdria, wichtig wegen seines
reichen doch höchst ungesunden Quecksilberbergwerks, womit eine Zinnoberfabrik
verbunden. Im Südosten sind Aeste und Thäler julischer Kalkalpen vom großen
Birnbaumer Wald überdeckt, der mit mächtigen Eichen prangt. Dagegen
streckt sich südwestlich, zwischen dem Adelsberger Thal und der Triester Küste, der
Karst hin, ein kahles blos von schwarzen Schafheerden benutztes Gebirg. Görz
am Jsonzo hat schon italisches Klima, öfters noch im December blühen Nelken
und Rosen. — Triest im Anfang des vorigen Jahrhunderts kaum von 7000
Menschen bewohnt, jetzo der bedeutendste Handelsplatz der östr. Monarchie, mit
einem Freihafen, hat 500 Schiffe, 16 Dampfboote und 75000 E. Nach dem
Schacht'- Geographie 6. Aufl,
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Deutscher Bund
Oestreich.
563
Salzburg und dem benachbarten Salzkammergute, und viele kleinere, liefern
jährlich an 6 Mill. Ctr., also auf den Kopf 17% Pfd. Rechnet man als zum
Berbrauch nöthig 12 Pfd. auf den Kopf, so können %7 des ganzen Salzertrags
ausgeflihrt werden. Des Eisenö in Steyermark ist schon im Kap. über die
Alpen Erwähnung geschehen. Der Gesammtertrag an Eisen in der Monarchie
beläuft sich auf 1688000 Ctr., und der Steinkohlen, die indeß in noch größerer
Menge zu gewinnen sind, ans 4500000 Ctr. Das Quecksilberbergwerk zu Jdria
ist schon erwähnt. Mineralquellen zählt man 1500, worunter höchst berühmte,
wie Baven unweit Wien. Gastein im Salzburgischen, Carlsbad und Töplitz in
Böhmen n. a. m
Das Gewerbwesen hätte bei so großer Fülle von Produkten Anlaß genug
zur bedeutendsten Thätigkeit; auch rühmt man Quantität und Qualität von
Leinwand, Tüchern, Seiden-, Banmwoll-, Stahl- und Eisenwaaren, Papier, Por-
cellan, Glas, Lederarbeiten, Quincarllerie- und Galanteriewaaren, namentlich die
glänzenden Fabrikate aus Wien, Mailand, Prag, Pesth u. s. w. Dennoch be-
findet sich die Industrie noch lange nicht im Verhältniß zur Mannigfaltigkeit der
Naturprodukte. Die Ostprovinzen besonders sind hinter den deutschen und itali-
schen zurück. Da aber die vorhandenen Hindernisse allmählig weggeräumt wer-
den , so steht dem östreich. Gewerbwesen noch eine größere Entwickelung bevor.
Wie mit der Industrie, so ists mit dem Landhandel, dem fahrbare Flüsse,
vermehrte Straßen, einige Kanäle, jetzt auch Dampfschiffe und Eisenbahnen zu
Hülfe kommen. Früher hemmten inne-e Zolllinien ven gegenseitigen Verkehr der
Provinzen. Es gab Mauthen zwischen ven deutschen, ungrischen und italischen
Landestheilen, ja sogar zwischen Oestreich und Tprol; auch Dalmatien hotte ein
eignes Zollsystem. — Zum S eeha nd e l, nainentlich auf dem Mittelmeere, ermun-
tert der adcialische Golf. Trieft ist der wichtigste Hafen, außerdeni Venedig,
Fiume, Ragusa, Caltaro. Man zählt ohne die kleinen Küstenschiffe und Fischer-
barken 1100 Kauffahrer von 100 bis 500 Tonnen.
Die Bevölkerung beläuft sich fast aus 38 Mill. Menschen in 798
Städten, 2290 Marktflecken und 67680 Dörfern, mit 5300000 Wohnhäusern, ist
also größer als die von Frankreich. Allein der östreichische Staat ist kein
gleichartiger, er umfaßt Völker verschiedenen Stammes, sowohl nach
Sprachen und Gesittung, als nach Geschichte und Verfassungen. Es sind: Deutsche
fast 8 Mill., Slawen 15% (nämlich Tschechen, Wenden, Moraven. Slowaken,
Polen, Ruthenen, Croaten, Serben, Slawonier, Dalmatiner, Schokazen u. Jstrier),
Magyaren 5% , Rumänen oder Walachen 2690000, Juden 730000, Friauler
394000, Zigeuner 94000, Italiener 5 Mill., und zerstreut noch mehrere tausend
Griechen, Armenier u. s. w. Bei weitem die Mehrheit ist römisch-katholisch;
Protestanten gibt es 3% Million. meist in Ungarn. Zu bemerken ist, daß die
staatsbürgerlichen Rechte der verschiedenen christlichen Confessionen nicht, wie in
andern deutschen Staaten, einander gleich sind; nur in Ungarn und Siebenbürgen
stehen die Protestanten den Katholiken ziemlich gleich, in den andern Provinzen,
also auch im eigentlichen Oestreich, wurden sie bisher nur geduldet, während in
36*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Caltaro Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Salzburg Steyermark Wien Carlsbad Wien Mailand Prag Oestreich Dalmatien Venedig Fiume Ragusa Frankreich Polen Ungarn Ungarn
Gebiet b e v Weichsel.
129
Vorzeit, bestehend aus Granit und von 15 Ellen im Umfang. — Memel an
der Oeffnung des curischen'haffs in die Ostsee, nördlichste Stadt Preußens, in
öder Sandebene, mit einigem Seehandel, der in der jüngsten Zeit sehr abge-
nommen hat. Nicht weit davon ist die Gränze des russischen Staates, der sich
von Osten her seit 140 Jahren dem baltischen Meere genähert, und seine Herr-
schaft an der Küste ausgebreitet hat. Auch dort ist noch viel Deutsches in Sprache
und Lebensart ans den Landsitzen der reichen Edelleute und in den Städten, denn
im 12. Jahrhundert gründeten bremer Kaufleute an der Mündung der Düna eine
Niederlassung, woraus die Stadt Riga entstand. Bald verbreiteten deutsche
Ordensritter unter den Letten, Kuren und andern Nachbarvölkern, die großen-
theils gleich den heidnischen Preußen zum lettischen Stamme gehörten, das
Christenthum und ihre Adelsherrschast. Der zu Marienburg wohnende Hochmeister
bestellte zur Regierung der Länder einen eignen Heermeister. Dies währte nur
bis ins 16. Jahrhundert, wo die Länder, noch ehe das Landvolk gänzlich umge-
deutscht war, unter die Herrschaft des Polenkönigs kamen. Ein Theil ward
nachmals von den Schweden in Besitz genommen; alles aber gerieth zuletzt in
die Hände der erobernden Russen.
Vi. Die Alpen nebst dem Jura.
§. 1. Lage und Hauptketten des Gebirgs.
In den vorigen Capiteln ist des Rheins und der Donau schon
erwähnt worden. Beide sind deutsche Ströme, jener ganz, dieser nur
zum Theil. Jener entspringt in den Alpen; dieser zwar im Schwarz-
walde, allein die Wasserfiiue, wodurch er zum bedeutenden Strome
wird, erhält er ebenfalls aus den Alpen. Wir wollen also dies Ge-
birg, das alle andere europäische an Höhe übertrifft, zunächst betrachten.
Im Norden wird Deutschland begränzt durch die Nord- u. Ostsee;
zwischen beiden streckt sich die dänische Halbinsel hinaus. Reisen wir
aber gen Süd, so liegt guer eine Masse vvn Gebirgen vor uns, wo-
mit die ganze Südgränze umlagert ist. Eine Menge Flußthäler führt
zwischen ihnen immer weiter hinauf bis zu den Hauptkämmen, hinter
welchen kürzere Bergarme und Thäler in das italische Land abfallen.
Von beiden Enden der Hauptkämme, sowohl im West als Ost, biegt
sich das Gebirg südwärts, auf der einen Seite zum ligurischen Meere,
auf der andern zum adriatischen, und umklammert dadurch den Anfang
der langen Halbinsel Italien, die sich weit ins große Mittelmeer hinaus
streckt. Das adriatische Meer tritt aber viel weiter in Europa hinein,
als das ligurische; genau genommen lagert also das Gebirg von Wsw.
nach Ono. Die Ausdehnung ist beträchtlich, im graben Durchschnitt
vom Westen des Genfersees bis zum Flusse Leitha über 110 M. in
Schacht'« Geographie 6. Aufl. I
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Riga Marienburg Schweden Rheins Donau Deutschland Italien Europa Leitha
Z. 3. Der große polnische Theil.
Das Stromgebiet laßt sich am besten nach der Sprachgrenze
abtheilen. Die bei weitem größere Hälfte von den Gebirgen hinab
bis nahe der Stadt Thorn wird von Polen, der untere Küsten-
strich von Deutschen bewohnt.
Ortschaften im polnischen Theil: Krakau, im schönen
Thal der bereits schiffbaren Weichsel, eine freie Stadt mit eigner Re-
gierung, also keinem der königlichen Nachbarstaaten unterworfen. 26000
E., Gräber ehemaliger Polenkönige, vorzüglich des Ioh. Sobiesky, im
Dome, wo auch die Gebeine des unvergeßlichen Patrioten Koscinsko,
und des Fürsten Jos. Poniatowsky ruhen. — Zwei M. ostwarrs, wo
sich der Fuß der Karpathen ins Weichselthal abflacht, W ieliczka, ein
kleiner reinlicher Bergflecken; merkwürdig durch seine Salzbergwerke.
Etwa 400 Schritt vom Orte steht ein hölzernes Gebäude über dem Haupt-
schacht. Zum Einfahren erhalt der Reisende einen weißen Linnenmantel statt
der anderwärts bräuchlichen schwarzen Grubenkittel, und wird beim Schein des
Grubenlichtes 200' hinabgelassen. Hier ist ein Gang (Strecke) durch braun-
grauen Salzstein gehauen, und führt zur sogenannten Kapelle. Dies ist ein
großes Gewölb mit spitzbogigem Eingang, Kanzel und Altar, an dessen Stufen
zwei Mönche knieen und die oberhalb stehenden Gestalten Christus und Maria
anbeten; alles ist nach Angabe eines geschickten Bergmannes aus dem Salzstein
gehauen. Setzte sich über die Oberfläche des abgebrochenen und abgemeißelten
Gesteins nicht ein düsterer Salzschleim, so müßten die Wände und Gestalten
bei gehörigem Fackellicht flimmern und glitzern. So aber sieht es düster aus.
Mehrere Gänge streifen von der Kapelle weiter und durchschneiden sich mannig-
fach, so daß man in einem Labyrinthe zu sein glaubt. Da begegnet man häufig
Bergleuten, die in einer klotzrädrigen Kastenart (Hunde) die großen Salzbrocken
fortschieben, während man die Hauptmassen, tonnenförmig zurecht gehauen, bis
zu dem Schachte fortwälzt und hinauf ziehen läßt. Da gehts oft viele Stufen
hinunter und hinauf, wie in verschiedenen Stockwerken. Zuweilen kömmt man
in ungeheure Gewölbe (Verhaue), deren ausgeleerte Räume nicht geringe Massen
Salz geliefert haben. Da wird mit Pulver gesprengt, mit Meißel und Ham-
mer, mit Keil und Brechstange stückweis oder banderweis das Gestein abgelöst.
Damit sie nicht einstürzen, hat man Felsstützen wie Pfeiler stehen lassen. Be-
sonders merkwürdig ist der große Saal, ein Verhau, worin eine Dorfkirche bequem
stehen könnte. Er dient zur Aufbewahrung solcher Dinge, die in den mancherlei
Abtheilungen des weitschichtigen Bergwerkes sehenswerth sind, und hier auf ein-
mal betrachtet werden können, z. B. Stufen in den Wänden, getrennte Salz-
bänder, erste Anfänge dazu, Anlagen von Strecken, Fossilien, Versteinerungen
und Krystallisationen, die im Salzstein gefunden werden, u. a. nt. Pyramiden
aus geöltem Papier und andere Vorkehrungen zum Ziluminiren stehen umher.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Sobiesky Koscinsko Maria Maria