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1. Die Völker und Staaten der Erde - S. 65

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
65 Topische Verh. der einzelnen Staaten. — Hessen. Tribur; — d) am Main: Offenbach; — c) am Rhein: Gernsheim; — tl) rings um den Fuß des Odcnwaldes: Hep- penheim (mit der Ruine Starkenburg) und Bensheim; Um- stadt; Michelstadt und Erbach; — e) am Neckar, von ba- denschen Gebiet enklavirt, in der Nachbarschaft der badenfchen Salzstätten: die Salzstätte Wimpfen. — 3. Rhein-Hessen, die auf dem linken Rhein-Ufer ge- legene Landschaft des siidlichen Haupt-Landestheils, wie die bayrische Pfalz reicher an größeren Städten, als die östli- chen Provinzen.— Unter denselben a) am Rhein: Worms, Mainz (Prov.-Hptstdt.), Bingen und die Weinorte: Gun- tersblum, Nierstein, Bodenheim, Laubenheim rc>; — b) in den Vorhügeln des Donners-Berges: Alzey, Pfeddersheim und viele andere kleine Städte und große Dörfer. — 2. Das Kurfürstenthum Hessen (valgo Hessen-Kassel) besteht aus dem Hauptlande und zwei größeren und mehre- ren kleinen, von jenem gesonderten Gebieten. — Das Haupt- land (152,30 lü Mln.) grenzt im N. an die preußische Pro- vinz Westphalen, an das hannöversche Fürstenthum Göttingen und das Fürstenthum Waldeck, — gegen W. an das Groß- herzogthum Hesse», — gegen S. an eben dasselbe und mit seiner südlichen streifenförmigen Verlängerung an die bayrische Provinz Unter-Franken, — gegen O. an das weimarische Für- stenthum Eisenach und die preußische Provinz Sachsen. Es umfaßt den größten Theil des Fulda-, einen kleineren des Werra-Gebiets u. f. w. (M. f. d. Charte!) — Der größere der beiden abgesonderten Landestheile, die Grafschaft Schaum- burg (16 lumln.), liegt am unteren Theil der mittleren We- ser, am Fuß der Süntel rc., — der kleinere, die Herrschaft Schmalkalden (5,47 Hz Mln.), am West-Hange des Thü- ringer Waldes. Die politischen Grenzen beider ergibt die Charte. — (Welche Gebirge rc. rc. umfaßt das Kurfiirstenthum?) — Eintheilung in vier Provinzen, nämlich: 1. Nied er-Hessen mit der Grafschaft Schaumburg. — Hier eine große Zahl von kleinen Städten und Ortschaften v. Roon Erdkunde. Iii. 2. r

2. Die Völker und Staaten der Erde - S. 67

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Topische Verh. d. einzeln. Staaten. — Nassau, Franks., Waldeck, Lippe. 67 der anderen Seite dieses Flusses erfüllt, mit verhältnißniäßig einfacher politifcher Begrenzung (Vgl. d. Charte!), — hat eine verhaltnißmäßig sehr große Zahl von (kleinen) Wohn- platzen (31 Städte, 36 Flecken, 8j6 Dörfer und mehr als 1100 einzelne Höfe, Mühlen rc.). Die wichtigsten a) am Süd- Hange des Taunus: Wiesbaden (Landeshptstdr.), Schlangen- bad im W. der vorigen und Ober-Ursel; — b) an der Main- Rhein-Linie: Hochheim, Bieberich, Eltville, Erbach, Hatten- heim, Johannisberg, Geisenheim, Rüdesheim und Aßmanns- hausen (größtenthcils berühmte Wein-Orte), ferner Caub und Braubach (mit der Feste Marxburg); — c) auf dem Nord - Hange des Taunus: Langenfchwalbach und Nieder-Selters, Idstein und Usingen; — d) an der Lahn: Weilburg, Limburg, Diez, Nassau (mit dem Stammschloß) und Bad Ems; — e) im Westerwaldc: Montabaur, Dillenburg, Herborn rc. — 5. Die freie Stadt Frankfurt liegt mit der Hauptmasse ihres Gebiets zu beiden Seiten des Mains, von Nassau im W., von der kurhessifchen Provinz Hanau im N., von Starkenburg im O. und S. politisch um- grenzt. Außerdem 6 kleinere abgesonderte Gebiete, von den hessischen und nassauischen Landen enklavirt. — Außer Frank- furt am Märn kein nennenswerther Ort. — 6. Das Fürstenthum Waldcck besteht aus zwei von cina>»der getreni»tel» Gebieten: dc»n ei gentlichen Fürstenthum Waldeck und der Grafschaft Pyr- mont, das erstere in der N. W.-Ecke der hessischen, die letz- tere in der Mitte der Weser-Terrasse (Pol. Gr. s. Ch.); — im ersteren: Arolsen (Landeshptstdt.), Korbach, Waldeck »u»d Wildungen, — im letzteren Pyrmont, zwei Meilen von der Weser. — 7. Das Fürstellthum Lippe-Detmold liegt, mit Ausnahme einer von der preußischen Provinz West- phalen umschlossenel» E»»klave, ebenfalls auf m»d an der We- ser-Terrasse, zu beiden Seitei», doch »nehrentheils ostwärts des Teutoburger (oder lippifchen) Waldes, umfchlossel» von Theile,» Westphalens und Hanlrovcrs, von den Grafschaften Schaum- burg, Pyrmont und fürstlich lippe-fchanmbllrgifchen Gebiets-

3. Die Völker und Staaten der Erde - S. 120

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
120 Abschli. 2. Das germanische Europa. Kap. 2. Deutschland. auch hier mehrentheils nur einen unbedeutenden, unsicheren Ertrag*). Deshalb gedeihen einzelne, zartere Baumfrüchte, namentlich Pfirsichen, Feigen, Mandeln, edle Kastanien, die in südlichen Alpenthälern und im Triestinischen **) sehr häufig sind, im Norden der Alpen nur noch in milderen Thalgrüu- dcn, am Bodensee, Ober-Rhein, Neckar, unteren Main, an der österreichischen Donau rc., während sic im nördlichen Deutsch- land blos in einzelnen Exemplaren, an geschützten Stellen und bei sorgsamer Pflege int Freien fortkommen. ***) — Viel beschränkter noch ist endlich die Kultur der Rebe. Verstehen wir darunter die Pflege des Weinstocks, insofern sie für das landschaftliche und nationelle Gepräge, so wie für siaatswirthschaftliche Verhältnisse von Bedeutung ist; insofern sie einen ganz eigenthümlichen, ans die Erzeugung eines im Handel gangbaren Getränks gestellten Nahrungs- zweig, nicht ein bloßes Nebengeschäft, ausmacht: so über- schreitet sie den 520 B. nirgend, erreicht denselben über- haupt nur als Ausnahme, auf eine gewissermaßen gemachte Weise, und ist selbst im Süden des 51. Parallcls nur in den Thälern und aus den unteren Gebirgshängen zu Hause. — In diesem Sinne finden wir in Deutschland vier grö- ßere Landschaften, welche durch bcu Weinbau wirklich ein mehr oder minder eigenthümliches Gepräge erhalten, nämlich: — 1. die rheinische, zu welcher wir, außer dem sogenannten Rheingau und dem Rhein-Thale (bis Bonn abwärts) über- haupt, auch die Thäler der Nahe, Mosel, Saar und Ahr, so wie der nahen Hard und Rheinpfalz rechnen; — 2. die schwäbische oder südwestliche, welche die unteren Gebirgs- lehnen all der Bergstraße, so wie die rechten Nebenthäler des Ober-Rheins (die Heimath des sogenannten „Markgräfler") und das mittlere und untere Neckar-Gebiet unssaßt; — 3. die *) Ausnahmen finden sich mir, wo, wie z. B. bei Vernbnrg oder bei Werder unfern Potsdam, ein lokales Zusammentreffen ungewöhnlich günstiger klimatischer und Boden-Verhältnisse stattfindet. **) Wo auch die Oliven-Kultur von großer Wichtigkeit ist. ***) Der nördlichste Kastanien-Hain am Süd-Hange des Taunus, in der Gegend von Königstein und Kronbcrg.

4. Die Völker und Staaten der Erde - S. 86

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
86 Abschli. 2. Das germanische Europa. Kap. 2. Deutschland. nisirung begriffenen Lausitzer Wenden*) und hinter-pommer- schen Kassuben aussagen können, während die vollständige Germanisirung des östlicher: Deutschlands vorläufig kaum zu hoffe» ist, da audere seiner slavischen Bewohner, namentlich die Czechen, sich eben jetzt, nach einer Apathie von Jahrhun- derten, ihrer Nationalität wiederum mit großer Lebhaftigkeit bewußt zu werden anfangen. — Außer den Slaven gibt es in Deutschland auch eine ge- ringe Zahl (etwa 300000) von Bewohnern französischer und wallonischer Abstammung. — Die ersteren haben sich entweder, irr Folge der Aufhebung des Edikts von Nantes, als Kolonisten in mehreren Gegenden und Städten des nörd- lichen und westlicher» Deutschlands angesiedelt und dort mehr oder weniger germanisirt, oder sie bewohnen, mit Bewahrurrg ihrer Sprache und Sitte, die Grenzgegenden an der unte- ren Saar. — Die letzteren sind theilweis in Folge der nie- derländischen Religionskriege eingewandert, oder sie finden sich auch in erheblicherer Zahl in den westlichen Gegerrden der Eifel. — Noch unbedeutender ist die Zahl der italiänischen Be- wohner Deutschlands (etwa 200000); sie leben vorzugsweise in mehreren Thälern der südlichen Alpen-Seite, im südlichen Tirol, in Friaul und Istrien. — Hier und in den Nachbarländern Österreichs finden sich auch (an 5000) Griechen und Armenier, — und Zigeu- ner (im Ganzen etwa 500) vagabundiren gelegentlich durch ganz Deutschland, vornehmlich aber in den siidösilichen Land- schaften. — Viel bedeutender ist die Zahl der ebenfalls über das ganze Land versprengten Juden, namentlich in Frankfurt am M., *) Ihre Zahl beträgt gegenwärtig nur noch etwa 245000, von denen 50000 dem Königreich Sachsen, die übrigen dem preußischen Staate an- gehören. Schule, Kirche und Militair-Einrichtungen wirken gemeinsam zur Verbreitung deutscher Sitte und Sprache, so daß in mehreren der von Wenden bewohnten Gegenden, namentlich im Sprccwalde, bereits die Mehrzahl der jungen Männer deutsch spricht, was fast nur den Grei- sen und Weibern noch unverständlich ist. —

5. Die Völker und Staaten der Erde - S. 223

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Spezielle Volks- u. Staars-Verh. §.2t. West-Deurfchl. 3.Nahrungozw. 22z der unteren Wetterau, des Main-Grundes, die südliche Vor- Terrasse des Taunus, die Umgebungen der Bergstraße, die Ebenen und Hügel Rhein-Hessens, der größere Theil der lippeschen Länder, das schaumburgische Weser-Thal rc. — Man hat, aber offenbar viel zu gering, die in den hes- sischen Staaten mit dem Betrieb der Landwirthschaft beschäf- tigte Menschenzahl zu 60 bis 70 Prozent der Gesammtbcvöl- kerung veranschlagt. In noch höherem Grade ist ohne Zweifel Nassau's Bevölkerung bei diesem Erwerbszweige betheiligt, und in den lippeschen und waldeckschen Landen bildet er die fast ausschließliche Beschäftigung. — Gehen wir näher auf diesen Gegenstand ein, so finden wir den Betrieb technischer In- dustriezweige iu fabrikartigem Maaßstabe und von größe- rer Bedeutung überhaupt uur in einigen größeren Städten, namentlich in Kassel, Offenbach, Hanau und Mainz, von geringerem Belang auch in Eschwege, Hersfeld, Melsun- gen, Gelnhausen, Marburg und Fulda, in Bingen, Erbach, Michelstadt, Umstadt, Neckarsteiuach und einigen anderen Punk- ten des Odenwaldes, dann in Homburg, Wiesbaden, Bie- berich und einigen anderen Orten am und im Taunus; end- lich in Lemgo. Und zwar liefern die genannten kurhessi- schen Orte vorzugsweise Tuch, Wollen-, Strumpf- und Leder-, Kassel und Hanau auch Seidenwaaren, Porzellan, Steingut, Tabak und Hüte, und Marburg, Fulda und Eschwege mu- sikalische Instrumente, einige andere Punkte Glas und Papier. In den genannten Städten des Groß her zog th ums Hessen, so wie in Homburg und den angeführten nassauischen Ortschaften werden vorzugsweise wolle,re und Lederwaaren, in Offenbach und Mainz außerdem auch Seidenwaaren, Luxus- wagen, musikalische Instrumente, Tabak und Anderes in grö- ßerem Maaßstabe erzeugt; — Lemgo ist durch die Fabrikation von Meerschaumpfeifenköpfen berühmt. — Außerdem ist hier des Salinen-Betriebs zu Wimpfen, Salzhausen (beinidda), Büdingen*), — zu Nauheim (bei Hanau), Schmalkalden, Sooden und Karlshaven, zu Rodenberg und Soldorf im *) Dem Großherzogthum Hessen gehören außerdem zwei Salinen bei Kreuznach auf preußischem Gebiet.

6. Die Völker und Staaten der Erde - S. 225

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Speziellevolks- u.staats-Verh. Z.2l.west-Deutschl. 3.Nahrungs;rv. 225 Es ist endlich auch noch einer anderen Nahrungsquelle zu gedenken, welche namentlich für Nassau von ganz wesent- licher Bedeutung ist, — ich meine die große Zahl von Ge- sundbrunnen und Mineralbädern, welche alljährlich eine große Zahl von Gästen, selbst aus dem fernsten Auslande, herbei- locken, und dadurch den Wohlstand der Einheimischen sehr ansehnlich erhöhen. — Die besuchtesten Bäder und Brunnen dieser Art sind in Nassau zu Wiesbaden und Ems, — de- ren Frequenz gegenwärtig vielleicht allein der von Baden- Baden nachsteht, — ferner zu Cchwalbach, Schlangenbad, Selters, Fachingen rc.; in Kurhessen zu Nenndorf, Roden- berg, Dorf- und Hof-Geismar, Schwalheim rc.; im Wal- deckischen zu Pyrmont und Wildnngen; in den lippescheu Fürsienthümern zu Meinberg und Eilse. Nur das Großher- zogthum und die Landgrafschaft Hessen entbehren einer derar- tigen Bereicherung. Aus dem Angeführten geht nun aber hervor, daß die - Gewerbthätigkeit in den hier betrachteten Staaten im Allge- meinen minder bedeutend ist, als in den süd-deutschen, na- mentlich als in Baden, dem größeren Theile von Württem- berg und der Rheinpfalz, und daß die allgemeineren und eben darum wichtigeren Industriezweige (wie die Garn- und Lein- wandbereitung) mehr den Charakter von ländlichen Nebenge- werben als von städtischer Fabrikthätigkeit an sich tragen, — wogegen sich die Landwirthschaft, besonders in den großherzoglich hessischen und nassauischen, den Homburgischen und lippeschen Landen, sehr sorgsamer Pflege und großer Ausbildung erfreuen muß, da die dichte Bewohnung dieser Länder und die Klein- heit der individuellen Boden-Quote*) diese Schlußnahme, bei *) ^ad) v. Lengerke's Angaben kommen in dem Großherzogthum Hessen 2,50 j Morgen kultivirten Acker-, Gras-, Kurhessen...............3,s / Wein- und Gattenlandes auf je- Nassau..................1,6 7 > des Individuum der genannten Hessen-Homburg..........2,so V Staaten, womit die korrespondi- Lippe und Waldeck........2,,, ) renden, oben für Süd-Deutsch- land gegebenen Zahlen zu vergleichen sind. — v. Roo» Erdkunde. In. 2. 15

7. Die Völker und Staaten der Erde - S. 227

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Spezielle Volks- u. Staats-Verh. §.21.Wessdeutschl. -4. Geist Kultur. 227 nur erst der kurze Schienenweg voll Frankfurt a. M. über Kastei und Bieberich nach Wiesbaden vollendet ist. — Ein reiches System von künstlichen Landstraßen (vgl. S. 157) hilft jenem Mangel zwar einigermaßen ab, doch zeigt sich auch hier fehr deutlich der Einfluß der mehr oder minder günsti- gen Lage, indem z. B. — was namentlich den aus dem Transit erwachfenden Nutzen betrifft — die Anwohner der großen Handelsstraßen von Leipzig über Eifenach nach Frank- furt a. M. und Mainz, fo wie der anderen, indeß bei Wei- tem minder frequenten, von Leipzig iiber Kassel nach Köln gegen die übrigen begreiflicherweife bedeutend im Vortheil sind. — Die Brennpunkte des Handelsverkehrs finden wir daher auch vorzugsweife, ja ausfchließlich an den Haupt-Land- und Wasserhahnen: Mainz, Bingen, Offeñbach (Messen), Hanau, Fulda, Kassel, Rinteln; von geringerer Bedeutung: Darm- stadt, Worms, Bieberich, Homburg, Gießen, Efchwege, Witzen- haufen, Karlshaven, Arolfen, Bückeburg, Detmold. — Mainz und Offenbach sind indeß die beiden einzigen Punkte, welche, in Betreff der Großartigkeit ihrer Handelsgefchäfte, neben den süd-deutschen Platzen Augsburg und Nürnberg genannt wer- den können. — Die vorzüglichsten Gegenstände der Ausfuhr sind für das Großherzogthum Hessen Getreide, Wein, Leinwand und die Offenbacher Fabrikate; für Kurhessen Leinwand, Garn, Ge- treide, Holz, Metall- und Wollenwaaren; für Nassau Wein, Mineralwasser und Metallwaaren; für Waldeck Mineralwasser, Getreide, Wolle und Vieh; für die lippefchen Lande Lein- wand, Garn und Zwirn, Meerfchaumköpfe, Getreide, Pferde, Holz und Steinkohlen. — Eingeführt werden dagegen überall und vorzugsweife Kolonial- und Luxuswaaren aller Art.'— 4. Geistige Kultur. — Volkstümlichkeit. — Die Hessen sind in Betreff der geistigen Eiltwickelung minder wohl berufen, als die Schwaben und Franken. Es ist indeß nicht zu bestreiten, daß wenn auch die Kurhessen, Fnl- daer und Rhein-Hessen, in Folge ihrer eigenthümlichen histo- rifchen Verhältnisse, früher zu diefer Ansicht Veranlassung gegeben, dies doch heute nur noch in fehr befchränktem Grade 15 *

8. Die Völker und Staaten der Erde - S. 229

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Spezielle Volks- u. Sraats-Verh. §. 21. West-Deutschl. 4. Geist. Kultur. 229 ten zu erwähnen, welche für die Ausbildung zu besonderen technischen Zweigen errichtet worden sind. Dahin gehören: die polytechnische Schule zu Kassel, zahlreiche Real-, Hand- werks- und Industrie-Schulen, die Lehranstalten für das Forstfach zu Fulda, Gießen und Homburg vor der Höhe, das landwirthschaftliche Institut zu Idstein, die Thierarzneischule zu Gießen rc. rc. Auch für die Kunstbildung ist, wenn auch nicht in so hohem Maaße, gesorgt, durch die Akademie der bildenden Künste zu Kassel, durch die Zeichen-Akademie zu Hanau und Darmstadt u. s. w. — Diese Gegenden Deutschlands haben sich indeß überhaupt von jeher mehr in wissenschaftlichen als in künstlerischen Lei- stungen hervorgethan. — Unter diesen sind nur die Bauwerke, durch welche sich Kassel vorzugsweise auszeichnet, zu größe- rem Ruf gelangt. Musik und Poesie gehören — wenn wir die fröhlichen, fagenreichen Bewohner des Rheingau's aus- nehmen — nicht eben zu den nationalen Talenten. Ungeachtet der freundlichen Natur, welche namentlich die schönen Rhein- ufer, viele Punkte de6 Werra- und Weser-, des Diemel- und Lahn-Thales schmückt, und vielen dieser Gegenden gleiche, ja höhere landschaftliche Reize verleiht, als Schwaben aus- zuweisen hat, — dennoch keinesweges die heitere, tiefe Ge- müthlichkeit, die poetische Auffassung des Lebens, welche dort — und zwar in Übereinstimmung mit dem heimathli- chen Naturgepräge — die Bevölkerung durchdringt. Denn neben jenen glücklicheren Landschaften des westlichen Deutsch- lands sind in überwiegender Ausdehnung einförmige, diistere, selbst diirftige und öde ausgebreitet. Dazu kömmt in vielen Gegenden der Mangel an Wohlstand und die Nothwendigkeit harter Arbeit, der nachtheilige Einfluß einer niederbeugenden Vorzeit und anderer Elemente, deren Einwirkung auf das nationale Seyn dieser Völkerschaften keinesweges durch ein tu ihrem Charakter liegendes Überwiegen poetischer Stimmungen und Neigungen, durch eine Überfülle eigenthümlich sinnvoller mld lebhafter Auffassungen aufgehoben wird. Denn der Hesse ist von Natur minder regsam und beweglich, minder heiter

9. Die Völker und Staaten der Erde - S. 298

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
298 Abschn. 2. Das germanische Europa. Kap. 3. Preußische Monarchie. Barmen, *Elberfeld (welche letztere vier nebst einigen am deren Gemeinden räumlich zu einer Ortschaft zusammenge- wachsen sind), Dorp, Leichlingen und viele andere volkreiche Orte; bb) in dem von der Wupper ost-, nord- und west- wärts umflossenen Berglande: Ronsdorf, *Lennep, Rem- scheid, Burscheid (im ständischen Verband mit Leichlingen) re.; cc) rechts der Wupper: ^Solingen, Höhescheid mit Merscheid, Gräfrath, Wald, Natingen rc.; dd) an und un- fern der Ruhr: Werden, Essen, Kettwig, Mühlheim, Saarn (Dorf), *Duisburg (spr. Düsburg) und Ruhrort; — c) auf der linken Rhein-Seite und zwar aa) dem Strom ganz benachbart: *Neuß, *Krefeld, Meurs, *Kleve; bb) in weiterem Abstande: Goch, *Geldern, *Kempen, Dül« ken und Viersen, Gladbach mit Rhepdt rc. und ^Grevenbroich (spr. Grewenbruch) an der Erft. — 3. Der Regierungs-Bezirk Aachen umfaßt den We- sten des mittleren Theils der Provinz oder den N.-Abhang der Eifel nebst der anliegenden Ebene zu beiden Seiten der Roer. Vorziiglichste W o h n p l ä tz e a) an diesem Fluß: *Mont- joie, *Düren, *Iülich; b) im Osten desselben: * Erkelenz; e) im Westen desselben und zwar aa) in der Ebene: *Hcins- berg, ^Geilenkirchen, Herzogenrath, Eschweiler, Stollberg, **Aachen, Burtscheid; bb) im Gebirge: *Schleiden, *Eu- pen (Reau) und *Malmedy, beide letztere Puilkte bereits im Maas-Gebiet. — 4. Der Regierungs-Bezirk Trier, die größere, west- liche Hälfte des südlichen Drittels der Provinz, durchgängig Bergland, von der Mosel fast in Hälften getheilt rc. Vorzüg- lichste Wohnplätze a) an der Mosel: **Trier und *Bern- kastel; b) in der Eifel das Orts-Viereck: *Wittlich, *Bittburg, *Prüm (an der Schnee-Eifel) und *Daun; e) an der Saar: *Saarbrück, *Saarlouis, *Merzig und *Saarburg; d) am Süd-Gehänge des Hochwaldes: *Ottweiler und *St. Wendel.— 5. Der Regierungs-Bezirk Koblenz, ebenfalls durch- gängig Bergland, welches von der Nahe und dem Rhein um-, von der Mosel und dem Rhein durchflossen, daher durch letz- tere beide in drei nicht ganz gleiche Theile getheilt wird; ein

10. Die Völker und Staaten der Erde - S. 662

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
662 Abschn. 2. Das gorman. Europa. Kap. 8. Niederlande u. Belgien. zial-Grichtshöfe, die „Arrondisscments-Regtbanken" und die Kanton-Gerichte die mittleren und unteren. — Die Finanzverwaltung der Niederlande ist zur Zeit sehr schwierig und verwickelt, da die National-Schuld eine bedeutende Höhe erreicht hat *) und die laufenden Staats - Ausgaben von den gewöhnlichen Einnahmen nicht mehr ge- deckt werden. — Die niederländische Kriegsmacht zerfällt in das Land- heer und die Flotte, und ist auf eine der Eigenthümlichkeit des Staats wohl entsprechende Weise eingerichtet. Das Land - Heer besteht im Frieden nur aus schwachen Cadres, kann in- deß im Kriegsfälle, mit Hülfe der Schütterer', einer aus verschiedenen Aufgeboten bestehenden Landwehr, schnell auf einen Achtung gebietenden Fuß gebracht werden, wie die Er- fahrungen der Jahre 1834- beweisen **). — Außerdem ist nicht zu übersehen, daß die Vertheidigung der Niederlande, durch die eigenthümliche Natur-Beschaffenheit ihres Bodens, die zahlreiche» Moore, Seen, Teiche, ihre großen und kleinen, natürlichen und künstlichen Wasscrlinierr, wesentlich begünstigt wird. Der eigentliche Kern des Landes, die Provinzen im Norden der Waal und im Westen der Assel, kann überdies, freilich nur mit momentaner Aufopferung der Kultur-Inter- essen, durch ein Schleusenspiel fast ganz unzugänglich gemacht werden, wenn nicht der Winterfrost Eisbrücken über die an- gestauten Wasserflächen baut. Die starken Festungen: Bergen op Zoom, Breda, Gertruidenberg, Herzogcnbusch, Nymwcgen, *) I. I. 1841 erforderte sie über 21 Millionen Gulden jährliche Zinsen. **) Der Jahrgang 1843 der in Darmstadt erscheinenden „Allge- meinen Militair-Zeitung" enthält eine treffliche Darstellung des hollän- dischen Kriegswesens. Zwei andere, neuerdings erschienene Schriftchen erscheinen gleichfalls lesenswert!) : Denkbeeiden van een oud’ Soldant over eene zeimiger en doelinatiger Zamstelling van bet Nederland- sche Leger (Nymegen 1843) Und Bedenkingen van een jong’ Sol- dant, tegen eenige der Denkbeeiden van een oud’ Soldant over elc. (Ainersfoort 1843).
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