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1. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 378

1791 - Erlangen : Bibelanst.
37o iiuicnfe?n lern/n, so sscckc man ihnen immer ein klein wenig Heu auf, womit sie sich beschäftigen können. Bahren und Ranken müssen immer reiv gehalten, auch Haber und Heu stets fleissig von Staub und aller Unreinigkeit gesäubert werden, weil sonst die Pferde, wenn sie viel Kotb und Staub in sich fressen, im Früh» jabr und Herbst heftigen und oft gefährlichen Dru- sen ausgesetzt sind. Ordentliches Striegeln und Putzen der Pferde ist halbe Fütterung. Auch die Beine und Füße müssen gut abgrbürstet und mit einem Schwamm abgewascken werden, wenn sie nidif ru warm sind- Die Augen muß man flcissig mit frischem Wasser auswaschcn. Wenn die Pferde in tiefem Kotb sieben, so bekom- men sic Mauken und andere Uebel an den Füßen» Daher muß-der Stand immer rein gehalten und -aus- gekehrt werden. Der Stand muß so gedruckt werden, daß der Harn durch die 'Bruckhölzer durchsinken und unten auch gb laufen kann- Wenn die Pferde von der Arbeit in den Stall kommen und erhitzt sind: so müssen sic erst eine gute Viertelstunde, oder auch noch langer, ausküblen, ehe man ihnen etwas zu fressen gicbt. Auch hüte mcm sich c daß man ihnen nicht zu bald zu saufen gebe- ' Iil Von den gewöhnlichsten Krankhelern der Pferde» Der Krankheiten der Pferde gicbt cs viele. Man tbrilt sie ein in innerliche und ausserlichc, wohin auch die gewaltsamen Verletzungen geboren. Sic alle zu nennen, erlaubt der Raum dieses Buckes nicht; es sey also genug, von jeder der drey Elasten' nur die anzufuhrcn, die am häufigsten vor-, zufallen pfiegen- I. Acufi 7

2. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 397

1791 - Erlangen : Bibelanst.
397 tobt und beschüttet sie mit Erde. Wenn sie fliegen/ verfolgt man sie mit Büsche«/ schlagt sie nieder und verbrennt sie. Beym Pflügen sucht Man ihre Euer auf und verbrennt sie. 5) Wider die K 0 h l - und K r a u t - N a u p e n., wel- che auch den Sommerrübsen angreifen/ soll es gut feyn/ Krebse hie und da in die Erde zu legen/ deren Ge- stank/ wenn sie faulen/ allen Raupen und Würmern zuwider ist. Oder man laßt todte Krebse in Wasser verfaulen/ und besprengt die Kohl-ober Krautstauden damit. Das beste Mittel wider die Raupen wäre: ei- ne Witterung oder einen Geruch zu machen/ welcher die Schmetterlinge oder sogenannte Butter- Vögel (M 0 l k e n - D i e b e / S 0 m m e r v ö g e l) an- lockte/ daß sie häufig darnach flögen -, und man sie m großer Menge fangen und tobten könnte. Denn diese legen ihre Eyerchen an bte Krauter und Baume/ man- 1 che Art bey Hunderten und Tausenden. Aus den Eyern \ werden Raupen / welche eine Zeirlang leben und ihre ; '¿¿aut 3 bis 4 mal verändern, bis sie ihre rechte Größe * erlangen. Alsdann spinnen sie sich ein Nest/ oder ; kriechen in die Erde ; einige hangen sich an Blätter/ l Zweige / Baumstämme und andere Orte , und alle be- Î kommen eine andere Gestalt/ ohne Füße und Kopf/ rt mit einer harten Haut überzogen, daß sie fast wie eine 4 eingewickelte kleine Kstnderpuppe aussehen. Mann nennt ft sie alsdann auch Puppen oder N y m p fe n. So W bleiben sie eine Jeitlang/ ohne zu fressen; bewegen sich laaber doch/ wenn man sie anrührt/ und endlich kommen lttttus dressn Puppen wieder Schmetterlinge heraus/ utwelche wwver Eyer legen. Es Ware also am besten/ Wbie Schmetterlinge zu tobten / ehe sie die Eyer leger;/ ind wer weiß/ ob nrcht über lang oder kurz ein klugek

3. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 347

1791 - Erlangen : Bibelanst.
347 Man Wirft ihnen auch Gerste Ln das stehende oder fiiejsende Wasser/ wo sie es bis aufs letzte/ wenn es Nicht über Schuh Lief ist/ herausholen. z) Das H u h n/ ist seiner Eyer wegen im Haus- halten unentbehrlich. Seine Erziehung und Pflege bestehet in folgendem: 1) Der Stall der Hühner muß warm seyn: alle Wochen soll man chn ausmrsten/ die Aufsitz - Stangen reinigen/ und den Stall mit Sand versehen/ des Nachts aber gut verwahren, 2) Sie müssen mit Körner/ Brod/ Kasern/ Mü- cken (Fliegen) und Würmern gefüttert werden. Je des- ser dieß geschieht- desto früher und häufiger legen sie. 3) Alle Morgen/ ehe sie ausgelassen werden/ muss man yachsehen / ob sie gelegt haben oder legen wollen. 4) Man muß immer einige Eyer in den Nestern,. Heren zu 12 Hünern nur 4 seyn dürfen / zurücklassen. 5) Will man sie brüten lassen/ so muß man hierzu die frischesten Eyer nehmen/ welche von einer Henne gelegt worden, die der Hahn getreten hat. Db sie frisch sind/ kann man erkennen/ wenn das Ey, an das Licht gehalten/ durchsichtig ist; 6) die nach 3 Wochen herausgeschlupften Küch- lein nimmt man nach und nach weg/ setzt sie in Körbe/ und füttert sie mit weissen Bcodkrumen oder Hirsen ; 7} schlupfen keine mehr ausso gieht man der Henne ihre Jungen / die sie dann selbst anführt. 8) Wie sie an Größe zunehmen/ so werden sie mit Milchbrey/ Kleyenbrey/ mit Klumpen von geron- nener Milch/ endlich mtt Gersten gefüttert. 9) Dis

4. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 354

1791 - Erlangen : Bibelanst.
erde,. Thon und Sand bestehet! erstere kann matt/ wenn man-ihn probiren will, durch darauf gegossenes Scheidewasser, unter starkem Aufwallen von den bei- den übrigen scheiden. Er ist theils fchwer, der Thon- mergel; theils leicht, der Kalk-und Sandmergel; dm ersten braucht man, die zu leichten, den letzter» die zu schweren Ecdarten zu verbessern. Er findet sich zu- weilen gleich unter der Oberfläche der Erde. Mau führt auf einen Margen Acker 50 bis 62 Wagen im Herbst auf, laßt un den Wi'nter hindurch verwittern, U'.d wenn der Frühling kommt, mischt-man ihn dann mit dem Pflug und der Ege tüchtig unter. Seine Wirkungen dauren 22 bis 32 Jahre, und geben den Vortheil, daß der Acker weniger Dung verlangt, vom Unkraut frey wrrd, und die Hälfte mehr abwirft. b) Die Waafen- oder Rafenerde, da man Erde von Weiden, Hutungen, von Wiesen, die durch das abgefchwemmte Erdreich von Aeckern, Strassen rc. sich er.)vyt haben, abnimmt, und schwere Felder damit leichter macht. 32 bis 42 Wagen voll auf einen Acker von einem Morgen sind hinreichend. Ist nun das Feld durchgängig so bestellt, ver- sorgt, zubereitet und angebaut, so wird auch, wenn Gott und die Witterung es begünstigen, durchaus eine reiche und gesegnete Erndte zu erwarren feyn. Die Vorschriften, dre man in Ansehung dieser hier geben kann, beziehen sichtheilsauf die Erndte selbst, theils auf die Reinigung und Aufbewahrung der emgeerndteten Früchte. l. In Rücksicht auf die Erndte selbst. Die Erndte bestimmt 1) die

5. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 360

1791 - Erlangen : Bibelanst.
2) alles sorgfältig sieben, damit aller Unrath davon gehe, oder z) es durch die Putzmühle peinigen, oder durch das Worfeln, vom Aeftexich, Staub und Hülsen befreyen; 4) jede Gattung von Früchten und Fütterungen an ihren abgesonderten Or hinschütten; 5) dieser Ort muß frcy, trocken, luftig und gut gebretert, auch für Nasse und Regen hinlänglich ge- schützt seyn. Dreß ist gemeiniglich der Dachboden, den man auch, wenn er zur Aufbewahrung kleinerer Kor- ner, wie der Reps, Mohn rc. bestimmt ist, 6) mit Gypö übergi ssen laßt, besonders wenn die schwarzen und weiffen Würmer vorhanden sind. Zur Vertilgung der Ratten imb Mause muß man den Katzen freyen Zutritt lassen; da diese aber die Früchte nur ihren Apöwsirsen zu verunreinigen pstegen, so muß man 7) bey Zeiten dieß wegschaffen, und übrigens 8) die Früchte öfters wenden und umrühren, da- mit sie sich nicht Hitzen. Findet sich der weisse Korn- wurm ein, so breite man 9) über dieses weisse leinene Tücher die Nacht über auf, nehme sie den andern Tag, wenn die Würmer darauf gekrochen sind, weg, und schütte sie auf den Hühnerhof, wo sie von den Hühnern ver- zehrt werden. Man wiederhole dieses 14 Tage hin- durch. Auch durch Sieben rm Staubsiebe, wo die Wür- mer, wenn die Körner mit der Hand umgerührt werden, durchsallen, und alödenn mit dem Staube beyseite ge- fchafr werden rönnen, bewirkt man ein gleiches. 10) Damit

6. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 317

1791 - Erlangen : Bibelanst.
.njii —fl **»10 --/ 1 j 1) alle Gattungen von Kohlpflanzen auf schattig- te Beete; oder sind sie an der Sonne, so 2) überlege sic dünne mit strohigtcm Mist; 3) verfertige ans Reifen, Bogen über das Beet, welche man mit Stroh durchflicht, doch so, daß Luft und Sonne etwas durchkommcn können; 4) überstreue das Beet wiederholt mit Ische, auch mit zerstoß-, nein Schwefel; 5) versieh selbiges mit Schlamm oder Gassenerde; 6) sae recht früh, damit die Pflanzen, bis die Erdflöhe kommen, schon stark da stehen, da sie ihnen nichts mehr schaden ; 7) grabe Ameisenhaufen aus und streue sie aufs Beet mit den Ameisen, so werden sie vertilgt. Ein anderer Feind des Küchengartens sind die Schnecken und Raupen; wo jene sind, da über- streue das Feld, wie beym Reps gesagt worden, mit Zieglerasche, oder zerstoßenem frischen Kalk, Mor- gens und Abens einigemal hintereinander. Die Rau- pen aber vertilgt man durch fleißiges Raupen und Ausrotten ihrer Nester. Am gewissesten und besten werden sie abgehalten, wenn man die Garten fern von Gebauten hat. Iv. Wie man einen Knchengarten gehörig nutzen \ soll und kann? Es ist nicht genug, daß der Küchen- > garten nur einmal und nur einfach benutzt werde. Ï Nie, zu keiner Iabrzeit, sott er leer stehen., immer » abwerfen; und das vermag er gewiß: 1) wenn man ihn gehörig düngt und bearbeitet; 2) wenn man eine solche Ordnung in seiner An- es Pflanzung beobachtet , daß immer die Gewächse einer ft syatern Zeitigung denen einer frühem nachstehen. Das pw;; Beet-

7. Allgemeines Lesebuch für den Bürger und Landmann - S. 400

1791 - Erlangen : Bibelanst.
- 4°© rechnet/ binnen Einem Jahre i72 werden. Es ist da- her nothwendig, wenn man deren im Herbst viel be- merkt / daß ganze Dorfschaften eine solche Jagd wider sie anstelle, als wider die Heuschrecken Kein Acker darf alsdann nach dem Rühren (der dritten Fahre/ Pfiugarl) noch gedüngt werden: weil die Mause in den warmen Nestern/ die ihnen der frische Mist gicbt, leichter überwintern. Die Kleefelder dürfen nicht mit- Mist überstreut werden. Die Stoppelfelder müssen so schnell als möglich gestürzt werden und hinter jedem Pfluge muß eine Person mit dem Besen hergehen und Die herausfpnngenden Mause todschlagen. Dabey kann man auch Hunde mttnehmen, die entwischten zu fan- gen. Hier und da muß man Bogen von Weiden oder Haselgerten aufstecken, auf welche sich die Raubvögel setzen Und den Mausen auflauern können. Nach der Saat muß das Feld/ Acker für Acker, von Zeit zu Zeit besichtiget/ und wo sich Mausfiecken finden/ wieder solche Bögen gesteckt und die Löcher zugestampft wer- den. Auch grabt man irdene giasurte Töpfe oder Ha- fen, von 3 bis 4 Maas, welche auf ein Dritte mit -Master angefüllt sind , bis ein Querfinger tief über den Rand in dae Erde/ und gießt alle 3 Tage frisches Wasser hinein. In solchen Töpfen fangen- sich alle' Nachte 4 bis 6 Maust/ wenn es viele- giebt. Alst st mehr Töpfe, desto besser! Ix. Ein leichtes Mittel gegen die Mause in den Wohnungen der Menschen. Ein sehr gutes Mittel wider die Plage der Maust soll seyn, wenn man die Kammern tnit Heidekraut fiei -- sig ausrauchm, pnd noch mehr soll es helfen- wenn man

8. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1552

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
1552 Europa. Das dänische Reich. Die Insel Island. Brandungen, hält sich nur im Meereswaffer auf, fliegt früh bis an die Fjordenmündungen, kehrt Abends wieder zurück; am Tage schläft sie viel, Nachts ist sie munter, ihr Gang schwer- fällig, ihr Geschrei Korerkorkorrkorrr sehr laut und weittänend, sehr zäh ihr Leven, ihre Nah- rung kleine Fische. Fischlaich. Krebse, Schaalthiere, die sie vom Meeresgrunde heraufholen, ihre Feinde Füchse, Seeadler, Falken, Kolkraben, Moden und Raubmöven; Island einer ihrer Hauptaufenthaltsorte. Ihr größter Nutzen die bräunlich grauen Eiderdunen, deren Ein- sammlung viel Vergnügen macht, wozu man an einigen Orten ihnen zum Nistplatze besondere kleine Behälter von Stein macht, z. B. auf Jndreholm, woselbst man jährlich 40 Pfd. Eider- dunen gewinnt; die Dunen werden alle genommen, von 6 — 7 Eiern eins gelaffen, wozu sie dann wieder 4 Eier legen, wovon wieder 2 —3 und alle wieder vorhandenen Dunen genommen werden; wenn die Jungen das Nest verlaffen haben, werden alle Dunen genommen; 5 Eider- Enten geben c. l Pfund Dunen und 30 Eier, waö den Besitzern einer Colonie von 2—3000 Paaren einen guten Gewinn abwirst; das Pfund guter Dunen kostet 3 — 5 Thlr., die aus dem Nest genommenen sind die besten, elastischsten; ein ganzes Deckbett wiegt von den besten 1 — 2, von gröbern 5 Pfund; sie sind ein bedeutender Handelsartikel. Mehrere Regenpfeiferarten. Austeinfischer, Waffer- und Strandläufer, c. 10 Entenarten, die weißwanchge Scegans, der isländische Schwan, der häufig und zumeist Standvogel auf Island ist, seine Federn, seine Schwungfedern, der ganze Balg, die Eier werden aufgesucht und verwendet, mehrere Säger, Taucher, Lappentaucher, Rallen, Schnepfen. Seeadler, der berühmte isländische Jagd- Falken, deren Verkauf in früherer Zeit 2 —3000 Thlr. jährlich dem Lande einbrachte, Schnee- Eulen. Kolkraben, isländische Felsenschneehühner sind die vorzüglichsten Vögel Islands. 41 Fischarten in und um Island, am wichtigsten die Dorsch arten, die zu Millionen die Küsten umschwärmen, und besonders an der'wküste in der günstigen Fischzeit, Februar bis Mitte Mai, Tausende von Fischern versammeln, die unter den größten Mühseligkeiten, Ent- behrungen und Gefahren zwischen den drohenden Küstenklippen bei Nacht und Nebel, bei Sturm und Unwetter, bei Kälte und Näffe und bei der dürftigsten Nahrung Monate lang auf ihren kleinen Booten umherrudern, oft ihr Leben, ihre Gesundheit verlieren, im Ganzen nur geringen Lohn gewinnen; in Niardvik, einem bedeutenden Fischerorte, wo gewöhnlich nur 200 Menschen wohnen, sind zur Fischereizeit bei 2000 Leute beschäftigt; alljährlich werden c. 15,000 Ctr. ge- trockneter Kabeljau ausgeführt; unter den Süßwasserfischen ist der gemeine Lachs, die Forelle besonders zu nennen, die reichen Fang gewähren. Einige seichtere Küstenstriche, namentlich der Jsafjord, am Strandsyffel, im Brede- und Faxefjörd werden vorzugsweis von unermeßlichen Fischschaaren besucht und Fiskebanker, Fischdänke, Fischlager genannt. Mehrere Krebs- und Fischaffelarten, der Hummer sehr selten, Milden und Spinnen, Käfer- Arten : Mist-, 2 Waffer-, Raub-, Lauf-, 2 Aas-, Speck-, der Eierrüsselkäfer, von Netzflüglern 2 Phrhgänen, von Immen nur die Erdhummel, die Wiesensägewetzpe, mehrere Schlupfwespen, von Schmetterlingen sind nur 6 Motten-, keine Schwärmer, Spinner und Tagschmetterlinge, einige Blattläuse, Wanzen, mehrere Fliegen- und Mückenacten, diese oft in ungeheurer Menge, Wassersandwürmer, Dintenfische, einige See-, wenige Landschnecken, mehrere Muschelarten, Austern selten, Seeigel, Quellen, Polypen. An Landsäugern ist Island sehr arm, mit den eingeführten nur 15 Arten, Polar- fuchs und Eisbär die größten, beide wahrscheinlich nur durch Eisschollen aus andern nordi- schen Gegenden hierher verschlagen, das Rennthier erst seit 1770 in Island aus Norwegen eingeführt, in den Haiden von Guldbringe Shffel in großen Schaaren, sehr scheu. — Häufiger die Meersängethiere, besonders zahlreich die Robben, Seehunde, zuweilen zu Tausenden auf Seeschollen gelagert, besonders der grönländische Seehund, welche den Isländern vielfachen Nutzen bringen; ihre Felle werden spiralförmig zerschnilten und durch Beschwerung grade gezogen in lange Riemen verwandelt, zu Schuhen verarbeitet, als Fisch- und Buttersäcke oder Kleidungs- stücke verwendet; das magere Fleisch wird gegessen, der Speck auch, oder zu Thran verwendet. (Kegel-Robbe, bärtiger, grönländischer, gemeiner, geringelter Seehund, Blasenrobbe, mehrere Wal-Arten, Potwal und Delphine.) Schaf, Pferd, Rind. Hund sind die Hauptkulturthiere in Island, darunter das Schaf von besonderer Wichtigkeit; 1822: 340,000 Stück, die meisten in Borgarfjords- und Myre- Shssel, ferner im und Olande, um 1730 besaßen manche Bauern bis 1000 Stück, jetzt nur 2- 500 St; mittelgroß, wohlgewachsen, dicke Schwänze, kleine Ohren, zuweilen 4 Hörner; ihr Futter außer Gras und Heu Flechten, Tang, Seegras, gestoßene Fischgräten; die Haupt- Weideplätze sind weitläuftige, sehr entfernt liegende, grasige Felsgegendeu, auf denen Hammel, Ochsen, Pferde fett geweidet werden, frei herumlaufen, dann zeiträumlich eingefangen und nach ihren besondern Zeichen ihren Eigenthümern gegeben werden. Die Schafe werden gemolken aus detz Milch Butter, Käse und ein saures Getränk, Skyr, gemacht; sie werden nicht geschoren

9. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 959

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
Europa. Die mitteldeutschen ober thüringischen Herzog- und Furstenthümer. 959 Schweine 1828: 27,791, 1840: 41,573, 1849: 49,598, auf Ihm. über 1153 Schweine, die meisten im Amte Kamburg, 2314'4 , die wenigsten Eisfeld, 624. Die Bewohner 1828: 134,432, 1834: 146,324, 1840: 152,640, 1849: 163,323, seit 18 Jahren durchschnittlich im Jahre eine Vermehrung von 1376 Seelen oder von fast loch, sie ist jetzt auf fast 168,000 anzunehmen, 39oo auf ^!M.,chm Amte Sonneberg 4600, im Amte Heldburg 2845 auf H3m., und zwar 80,052 männ- liche, 83,277 weibl.; gegen 40,000 Familien, jede durchschnittlich mit 4,« Gliedern, auf 1 Familie kommen durchschnittlich 5 (4 Morgen, gegen 52,000 Verheirathete; gegen 166.000 Evangelische, gegen 1000 Katholiken, gegen 100 Mennoniten, 1500 Juden, 125 Blinde, über 200 Taubstumme. Ihrer Abstammung nach Thüringer und Franken, diese vor jenen bei Weitem vorherrschend, jene zumeist im N des Thüringer Waldes; die Sprache in den verschiedenen Thälern und Aemtern oft in Laut, Biegung, Zusam- mensetzung, Betonung, nicht selten auch in Benennung der Gegenstände verschieden. Verschieden ist der Wäldler oder Waldbewohner vom Niederungsbewohner, jene vor- waltend Holzarbeiten und Fabrikthätigkeit, diese Ackerbau betreibend, jene wanderlustig, diese stetig. Wiele alte Sitten und Gebräuche, Vorurtheile und Aberglauben, reich an Volkssagen, die Wälder, Klüfte und Thäler, und Felder und Gewässer beleben; viele Vergnügungen: Musik, Tanz, Gesang, Märkte, Vogel- und Scheibenschießen, Kirmsen, Festtage, Familienfeste, Christ- bescheernng, Kindtaufen, Hochzeiten, die Spinnstube, das Einschlachten: vier Grund-Elemente aller Vergnügungen: Bier, Wurst, Musik, Tanz; nirgend fehlt dabei witzige und neckende Rede; über 800 Schimpfnamen sind im Munde des Volkes; überall verbreitet ist Blumen-, Garten- und Vogelstnn; in jeder Stube fast Blumen und Vögel, um jedes Haus fast ein Gärtchen; im Walde nicht selten 15 und mehr Vogelbauer an einem Hause, über 80 Arten deutscher Vögel werden gehalten (Fink, Kreuzschnabel, Gimpel, Buchfink, Hänfling, Stieglitz, Zeisig, Ammer, Seidenschwanz, Staar, Zaunkönig, Lerche, Meise, Drossel, Turteltaube, Amsel, Blau- und Rothkehlchen, Goldhähnchen); noch haben sich manche Eigenthümlichkeiten in Tracht und Woh- nung besonders in den Waldgegenden erhalten; Bier ist das allgemeine Lieblingögetränk. Die Ortsnamen mir sehr gelingen Ausnahmen rein deutsch, einige slavischer Abstammung. Die Häuser früher in den Waldgegenden Blockhäuser aus über einander liegenden Baumstämmen, jetzt meist Fachdau, zumeist einstöckig, Wohn- und Schlafstube und Küche auf der einen, Vorrathskammer und Kuhstall auf der andern Seite, zumeist ein Dachstübchen, der eigentliche Staatsplatz der Familie, über der Wohnstube, durch ein Loch von hier aus zu erwärmen; ein großer, blank- gescheuerter Tisch mit großem Tischkasten für Salz, Messer, Gabeln u. s. w., hölzerne Stühle, Wand- und Ofenbänke, hinter dem großen Ofen ein Raum zum Schlafen, die Hölle genannt, an der Küchenwand ein offener Schrank mit Koch- und Eßgeschirren, zur Seite ein Handtuch; unter dem Ofen ein Verschlag für das junge Federvieh, über der Thüre die Wochentage mit Kreide angeschrieben; ein kleiner Spiegel an der Wand mit dem Kalender, Vogelbauer im oder am Hause, vor demselben eine Ruhebank und Bäume. Die Häuser im Niederlande meist größer und bequemer eingerichtet, die Dörfer zumeist in Ober- und Unterdörser getheilt, meist freund- lichen Anblicks mit Maibäumen, Wirthshäusern. Im Ganzen 279 kirchliche, 1500 und 1400 größere und kleinere öffentliche, 24.000 Wohn-, 1500 Fabrikgebäude, 10,000 Stallungen, 20,000 Scheunen, im Ganzen über 58,000 Gebäude, auf je 6,^ E. ein Wohnhaus. 17 Städte, wovon Meiningen die größte mit 6700 E., Ummerstadt die kleinste mit 786 E., 26 Mrktfl., der größte Steinach mit 2600 E., der kleinste Treppendorf, 180 E., 366 Dörfer, 80 Höfe, 277 einzelne Häuser, im Ganzen 765 Orte. Die städtische Bevölkerung beläuft sich auf c. 45,000, die der Marktstecken auf 21,000 E., die der Dorfbewohner ist auf 102,000 anzunehmen. 1 Stadt auf 2'/2, 1 Mrktfl. auf 1,7, 1 Dorf auf Vo ^M. Die Landwirthschaft Haupterwerbszweig, liefert nur 5/r des Körner- bedarfs, über % der Oberfläche, über 163/4 Cm., ist Wald, davon 430/o Staats-, gegen 35 Güter-, 22^/o Privatwald mit 860,000 Gulden jährlichem Geldertrag; bedeu- tend darum die Waldwirthschaft. Der Grundbesitz vorherrschend klein, besonders

10. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1547

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
Europa. Dad dänische Reich. Die Insel Island. 1547 Ebnung der Zwischenräume Vorschub leisten; der feine Staub dringt in verschlossene Räume und Gefäße, verderbt Speisen, die Zähne des Viehs, so daß es nicht mehr beißen kann. Mit der vulkanischen Beschaffenheit und Thätigkeit stehen die zahllosen kochenden Sprudelquellen oder Hverars, die warmen Quellen oder Laugars und die Bierquellen, Sauerbrunnen, Oelkildars im innigsten Zusammenhange, von denen die beiden erstem durch ihre hohen Wärmegrade und kieselsaure Verbindungen, die letztere durch ihren Kohlensäuregehalt bezeichnet sind; die Hverars werden in einigen Gegenden zum Kochen der Speisen, die Laugars zum Baden, die Oelkildas zum Trinken als Gesundheit befördernde Mineralwaffer benutzt. Die bedeutendsten Hverars des Landes sind der Geyser, der große und der kleine Strockr, Das Quellsystem des großen Geyser (Geysir von geysa, giosa wüthen, mit Un- gestüm hervorbrechen) liegt in einer 2 M. br., weiten, mit einem dichten, grünen Teppich üppiger Wiescngrünbe überkleideten, von mehrern kleinem und größern Flüssen durchwundenen, von flachen Berg- und Hügelrcihcn umgrenzten Thal, am Fuße des Blafell gegen das Meer hin an der Hvitaa, 5 M. im In W des Hekla, unmittelbar am Fuße detz aus schiefrigem Klingstein bestehenden Laugasjaell. Schon aus der Ferne bemerkt man an verschiedenen Stellen weiße, leichte Dämpfe über den Boden hinziehen oder kräftigere Rauchsäulen wolkenförmig emporwirbeln, bis man zu einem zusammengesetzten System größerer und kleinerer warmer Quellen und Koch- brunnen gelangt. Das Geyserthal wird von mächtigen Thonablagerungen bedeckt, welche durch die Einwirkung der heißen Dämpfe aus Klingstein entstanden sind; durch diesen Untergrund bricht der Geysir hervor, der durch eine dicke Schicht von Kieselstnter, dem Absatz der Quellen, allmälig überlagert worden ist, welche ringsum einen Eruptiontzkegel bilden, in dessen Mitte eine senkrechte cylindrische Röhre in die Tiefe des Brunnen führt. Der Eruptiontzkegel des Geysers ist abgestumpft, aschgrau, hat 8 — 10» Böschungen; in diesen Kegel versenkt sich ein flaches Becken von 50 — 36' Durchmesser, in dessen Mitte das Rohr des Kochbrunnen mit einem 3mal kleinern Durchmesser von senkrechten Wänden umgeben sich 70—80' in die Tiefe senkt. Unter den gewöhnlichen Verhältnissen ist das Becken mit krystallklarem, seegrünem Wasser von 82° C. erfüllt, und läuft in 3 kleinen Abflußrinnen über die östliche Kegelböschung; nach einiger Zeit vernimmt man unterirdisches Donnern, das, wenn auch viel weniger laut, dem durchaus ähnlich ist, welches die Vulkane während ihrer Ausbrüche von sich geben, die Ober- fläche des Geystrkegels wird dabei in eine zitternde Bewegung versetzt; während diese Erscheinung einige Sekunden fortdauert, dann zuweilen auf einen Augenblick nachläßt, um um so stärker zu beginnen, schwillt das Wasser im Becken, es wird nach oben gewölbt, und große an der Ober- fläche zerplatzende Dampfdlasen schleudern das siedende Wasser 6 — 8' h. empor; darauf wird es still, dichter weißer leicht fortbewegter Dampf umhüllt für kurze Zeit den Kegel, In sehr regelmäßigen, fast l'/rstündigen Zwischenräumen wiederholt sich dieselbe Erscheinung oft tagelang, bis sie plötzlich einen andern Charakter annimmt, dann wird stärkeres Donnern aus der Tiefe vernom- men, das Wasser schwillt im Bassin, schlägt hohe Wellen und wirbelt umher; in der Mitte erheben sich gewaltige Dampfblasen, und nach wenigen Augenblicken schießt ein Wasserstrahl, in feinen, blendend weißen Staub gelöst, in die Luft; er bat kaum eine Höhe von 80—100' erreicht, und seine einzelnen Perlen sind noch nicht im Zurückfallen begriffen, so folgt ein 2ter und 3ter höher steigender dem ersten nach, in günstigen Fällen bis 150' h.; größere und kleinere Strahlen verbreiten sich nun in allen Richtungen; einige sprühen seitwärts, kürzern Bogen folgend, andere aber schießen senkrecht empor mit sausendem Zischen wie die Raketen eines Feuer- werks; ungeheure Dampfwolken wälzen sich über einander und verhüllen zum Theil die Wasser- garbe, nur noch ein Stoß, ein dumpfer Schlag auö der Tiefe, dem ein spitziger, alle andern an Höhe überragender Strahl, auch wohl von Steinen begleitet, nachfolgt, und die ganze Erscheinung stürzt, nachdem fle nur wenige Minuten gedauert, in sich zusammen; ehe noch der dichte Dampf im Winde verzogen und das siedende Wasser an den Seiten des Kegels abgelaufen ist, liegt das vorhin ganz mit Wasser angefüllte Becken trocken, mit aschgrauen Sinterperlen bedeckt, bor dem Auge des herannahenden Beobachters, der im tiefer führenden Rohre gegen 6' unter dem Rande, das bis 12' tief sich senkende Wasser ruhig und still wie in jedem andern Brunnen erblickt. Nach Verlauf einer Stunde, und auch wohl nach kürzerer Zeit, sängt das Wasser im Rohre allmälig wieder zu steigen an, und das Bassin ist ganz wie vor dem Aus- bruch bis zum Ueberlausen mit fast siedendem Wasser erfüllt; nach 4 — 6 Stunden stellen sich die Detonationen erst wieder ein und nehmen alsdann wieder ihren regelmäßigen Verlauf, bis nach oft längerer als eintägiger Zeitdauer sich wieder die großartigen Ausbrüche zeigen; so geht dies wunderbare Spiel Jahr auö, Jahr ein, und ist ganz unabhängig von den Aus-
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