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1. Römische Geschichte - S. 7

1896 - Dresden : Höckner
Marrueiner zu beiden Seiten des unteren Aternus. Die mächtigste sabellische Völkerschaft waren die Samniter im centralen Hochland des südlichen Italiens. Von ihnen sind dann wieder und zwar bereits in geschichtlicher Zeit die Samniter der Ebene, nach Westen die Camp an er, nach Süden die Lueaner und von diesen zuletzt die Bruttier ausgegangen, welche alle die überwältigende Macht des Hellenismus erfuhren. Von der westlichen Gruppe hat nur das Hauptvolk, die Latiner, in der Landschaft südlich vom Tiber ein höheres, selbständiges geschichtliches Leben zu entwickeln vermocht. Alle diesem verwandten Stämme auf der westlichen und südlichen Seite Italiens, die Ausouer in Campanien, die Italer in Bruttium und die Sikeler (später in Sieilien) sind frühzeitig stärkeren auswärtigen Einflüssen erlegen. 4. Diese gewaltige Umwälzung in der Besiedelung Italiens, welche sich unter langen wechselvollen Kämpfen vollzogen haben wird, steht wahrscheinlich in Verbindung mit dem Einbruch der den Italikern vermutlich stammfremden Etrusker. Derselbe erfolgte wohl von Osten und Norden her über die rätischen Alpen und in langen Zwischenräumen. Auf Kosten der Umbrer breiteten sie sich sowohl nördlich des Po (Atrta, Mantua, Melpnm = Mediolanum) als südlich desselben (Fel-sina, das spätere gallische Bououia = Bologna) aus und besetzten das ganze Land zwischen Meer, Tiber und Apennin, welches den etruskischen Namen am längsten, ja in engeren Grenzen bis heute bewahrt hat (Tuscia, Toscana), und endlich auch die cam-panische Ebene (Capua). Aber schon im 6. Jahrh. v. Chr. hatte die etruskische Macht ihre Höhe erreicht; in ihrer weitesten Ausdehnung bewohnten und beherrschten sie ein Gebiet von etwa 3000 Dm., das indessen ohne wahrhaften politischen Mittelpunkt blieb (Zwölfstädtebund in Etrurien wie in Campanien). 5. Viel früher als ihre Nachbarn waren sie mit städtischem Wesen vertrant und im Besitze einer vielseitigen Industrie und einer eigenartigen Kunst (Bronzearbeiten, Steinskulpturen, Vasen und Wandgemälde) sowie eines beide italische Meere, sowie die centralen und östlichen Gebiete des mittelländischen Meeres umspannenden Handels, blieben aber in der Ausbildung ihrer hierarchisch-aristokratischen Stammesversassung weit hinter den griechischen Städten Unteritaliens zurück. Die Gräberfunde geben Zeugnis von ihrem Luxus und dem damit einreißenden Verfall. Ihr Einfluß auf die benachbarten Römer blieb bei dem tiefen Gegensatze in dem Wesen beider Nationen im ganzen nur äußerlicher Art (Duodecimalsystem in Maß, Gewicht und Zeitrechnung, Häuser- und Tempelbau, gewisse gottesdienstliche Ceremonien, z. B. Haruspicin und Blitzessühne, königliche Tracht, Gladiatoren- und Faustkämpfe).

2. Römische Geschichte - S. 5

1893 - Dresden : Ehlermann
§ I. Die Anfänge Roms. 5 als Heergemeinde in militärischen Dingen befragt, trat sie bald als Versammlung des Volkes (populus) auch in politischen Fragen in den Vordergrund. Da nach Centurien abgestimmt wurde, so hatte die erste Klasse mit 98 Stimmen das Übergewicht über die übrigen Klassen, die zusammen nur 96 Stimmen hatten. Viii. Ausbau der Stadt. Mit der Gebietserweiterung vollzog sich ein Aufschwung in den Einrichtungen der Stadt. Die Niederung zwischen dem kapitolinischen und palatinischen Hügel wurde entwässert und die noch heute erhaltene cloaca maxima, ein mächtiger gewölbter Kanal, angelegt. Zwischen Palatin und Aventin wurdeder „circus maxi-mus“ und auf dem Kapitolin der Jupitertempel erbaut, Werke, die man den beiden Tarquiniern zuschrieb. Auch eine starke Mauer, von der heute noch Reste vorhanden sind, wurde um die Siebenhügelstadt gezogen, angeblich ein Bau des Servius Tullius. Ix. Gesittung. Der Hausvater in seinem Hause Herr über Leben und Tod Heiligkeit der Ehe (Eheschliessung unter religiösen Formen — die confarreatio). Ehrwürdigkeit der Mutter (matrona. Vgl. die Schätzung der Frau bei den Griechen). Ehrbares und arbeitsames Leben in ländlichen Beschäftigungen auf freien Bauernhöfen. Griechischer Einfluss in der Einführung der Kulturpflanzen (s. o. Ii.) und der Gestaltung der Gottesvorstellungen, etruskischer im Gewölbebau und den Religionsgebräuchen erkennbar; das Geschlecht der Tarquinier von Etrurien hergeleitet. Früh reger Handelsverkehr. Vertrag mit Karthago. X. Religion, a) Götter des Himmels. Gemeinsames arisches Stammgut die Verehrung des Vater Jovis (Dies-piter — Jupiter) als Gottes des Himmels (pluvius, tonans, ful- cloaca maxima.

3. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 165

1910 - München : Oldenbourg
Die Knigszeit nach der neueren Forschung. 165 In Wirklichkeit mgen wohl Fürsten verschiedener Abstammung in Rom geherrscht haben, entsprechend der Zusammensetzung des Volkstums. Da die letzten Herrscher E t r u s k e r waren, ist sehr glaubwrdig; denn gegen die Mitte des 1. Jahrtausends dehnte sich ja die Macht der Etrusker sdwrts bis tief nach Kompanien aus. Mit dem Niedergang der etrus-kischen Macht durch den Kelteneinfall im Norden und den Aufschwung der Grogriechen im Sden brach vermutlich auch die etruskische Herrschaft in Rom zusammen. Solange die Latiner im wesentlichen ein Bauernvolk blieben, drste das zentral gelegene Alba Longa der staatliche und religise Mittelpunkt Latiums gewesen sein. Darauf deuten die gemeinsamen feriae Latinae im Dienste des Juppiter Latiaris zu Alba Longa u. . hin. Mit der fortschreitenden wirtschaftlichen Entwicklung scheint jedoch das fr Handel und Verkehr gnstiger gelegene Rom die alte Hauptstadt berflgelt und die Fhrung der Latiner an sich gebracht zu haben. <?Da bei der von Haus aus ungesunden und fr den Ackerbau wenig geeigneten Lage der Stadt ursprnglich nicht die Landwirtschaft, sondern der H a n d e l fr das Aufblhen Roms entscheidend war, beweist u. a. der schon um frhzeitig geschlossene Handelsvertrag mit Karthagos, durch den sich Rom die 50q ? Handelsfreiheit der rmischen Kaufleute in Sicilien und Nordafrika sowie den Zwischenhandel zwischen den berseeischen Lndern und dem mittelitalischen Binnenlande sicherte. 1 Wollen wir uns von den staatlichen Verhltnissen in Rom zur Knigs-zeit ein Bild machen, so knnen wir die knstlichen, auf die Vergangenheit bertragenen Rekonstruktionen der rmischen Historiker nur wenig verwerten. Wir mssen vielmehr zum Vergleiche die entsprechenden Ver-Hltnisse der den Jtalikern nahe verwandten Griechen heranziehen, also etwa die spteren mykenischen Zustnde (S. 66 ff.). Daraus ergibt sich unter Bercksichtigung der rmischen Tradition ungefhr folgendes: An der Spitze des Staates stand der König (rex). Er war zugleich oberster Priester, Richter und Heerfhrer (imperator) und ernannte die Beamten. Bei feierlichen Amtshandlungen trug er die goldgestickte Purpurtoga (t. picta), sa auf elfenbeinernem Hochstuhl (sella cnrulis) und fhrte das elfenbeinerne Szepter (scipio eburneus). Als Geleite umgaben ihn 12 Liktoren, die der der Schulter Rutenbndel (fasces) trugen, in denen ein Beil stak; die Ruten bildeten das Sinnbild der niederen, die Beile das der hheren Gerichtsbarkeit. Als Untersuchungsbeamte fr schwere Verbrechen, besonders Mordtaten, standen dem König die quaestores parricidii zur Seite. Der Herrscher folgte feinem Vorgnger nicht nach dem Erbrecht, sondern wurde gewhlt; doch erhielten erwachsene Shne oder Verwandte des bisherigen Knigs den Vorzug. Der Fürst war an Sitte und Herkommen gebunden und befragte bei wichtigen Angelegenheiten, besonders in rebus externis et divinis, den Senat als consilium regis. Der Senat (patres) bestand wahrscheinlich aus den ltesten der vornehmsten und angesehensten Polybius fetzt ihn in das Jahr 509, Livius ins Jahr 348; Polybius verdient im allgemeinen mebr Glauben: mglicherweise waren es auch *wei verschiedene Vertrge.

4. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 468

1895 - München : Oldenbourg
468 58. Neapel und der Vesuv. ist Feuer. Dies rührt von Millionen sonst unsichtbarer Be- wohner des Meeres her, deren Leuchten durch eine stärkere Bewegung des Wassers gesteigert wird. Wirft man einen Hund ins Meer, so kommt er leuchtend zurück; sich schüttelnd sprüht er Funken. Auf dem Ostgestade des Busens von Neapel erhebt sich der Vesuv aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist die Krone der ganzen Landschaft, und so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein mehrstündiger Weg führt anfangs durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen, später durch ein schrecklich ödes, braunrotes Lavagesilde bis zum steilen Kegel des Berges. Auch diesen hinauf geht cs anfangs ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rotbraune Erdasche außerordentlich beschwerlich. Bei jedem Schritte aufwärts sinkt man wiederum einen halben Schritt zurück. Natürlich muß man oft anhalten und ausruhen, damit die Kräfte sich sammeln. Hie und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter den Steinen hervor. Nach einer halben Stunde ist die beschwerliche Besteigung des Kegels vollendet, wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuvs ist ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand umher 10—16 m hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht; natürlich ist dieser Rand an einer Stelle höher als an der andern. Um den ganzen Krater kann man mit großer Vorsicht auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß sich seine Gestalt bei heftigen Ausbrüchen immer verändert, ist bekannt.

5. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 565

1895 - München : Oldenbourg
108. Fabricius, der tugendhafte Römer. 565 ältern Bruder vom Throne. Er ließ ihn zwar am Leben, mordete aber dessen Sohn, weil er fürchtete, die Nachkommen desselben würden das Unrecht einst rächen. Numitors Tochter aber, Rhea Silvia, bekam zwei Söhne, Romnlus und Remus. Als Amulius dies erfuhr, ließ er die beiden Kinder der Mutter wegnehmen, sie in eine Mulde thun und in den Tiber werfen. Dieser war eben ausgetreten, und zu dem eigentlichen Bette des Flusses konnte niemand gelangen. Daher setzten die königlichen Diener die Mulde aus das seichte Wasser und gingen davon. Bald fiel das Wasser, und die Kleinen blieben auf dem Trocknen zurück. Hier fand eine Wölfin dieselben und säugte sie eine zeitlang. Bald darauf entdeckte sie der Hirte Faustulns. Er nahm sie mit und gab sie seiner Gattin Laurentia zum Erziehen. Hier wuchsen Romulus und Remus zu richtigen Hirtenknaben heran. Einst waren die königlichen Hirten mit den Hirten Numitors in Streit geraten. Romnlus und Remus wurden gefangen und vor Numitor geführt, der sie als seine Enkel erkannte. Er entdeckte ihnen, welches Unrecht Amulius an ihnen gethan, wie er sie habe ertränken wollen, und forderte sie zur Rache aus. Sie verbanden sich mit einer Schar- befreundeter Hirten, ergriffen den Amulius, töteten ihn und setzten ihren Großvater Numitor auf den Thron. Zum Lohn gab ihnen Numitor ein Stück Landes an dem Tiber, wo sie der Hirte gefunden hatte. Dort bauten sie eine Stadt, und diese Stadt war das später so mächtige Nom. Gleich im Anfange war unter den Brüdern Streit, wer von ihnen der Stadt den Namen geben, wer sie als König beherrschen sollte. Der Streit artete endlich so aus, daß Romulus seinen Bruder erschlug. Er beherrschte nun die Stadt und benannte sie nach seinem Namen. (Walter.) 108. Fahricius, der tugendhafte Römer (280 v. Chr.), f In Unteritalien lag die mächtige Stadt Tarent. Sie war von Griechen bewohnt, reichen und übermütigen

6. Römische Geschichte - S. 5

1907 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 1. Die Anfänge Roms. 5 den Vordergrund. Da nach Centurien abgestimmt wurde, so hatte die erste Klasse mit 98 Stimmen das Übergewicht über die übrigen Klassen, die zusammen nur 96 Stimmen hatten. Viii. Hu 9 bau der Stadt. Mit der Gebietserweiterung vollzog sich ein Aufschwung in den Einrichtungen der Stadt. Die Niederung zwischen dem Kapitolinischen und Palatinischen Hügel wurde entwässert, die noch heute erhaltene cloaca maxima, ein mächtiger gewölbter Kanal, angelegt, zwischen Palatin und Aventin der circus maximus und auf dem Kapitolin der Jupitertempel erbaut, Werke, die dem kraftvollen Herrschergeschlecht der etruskischen Tarquinier ihren Ursprung verdankten. Auch eine starke^ Mauer wurde nm die Siebenhügelstadt gezogen, angeblich ein Bau des Servius Tullius (die erhaltenen Reste der sog. Germanischen Mauer sind wohl aus einer um zwei Jahrhunderte späteren Zeit). Ix. Gesittung. Der Hausvater (patorfamilias)war in seinem Hause Herr über Leben und Tod. Heiligkeit der Ehe (Eheschließung unter religiösen Formen — die confarreatio, nur unter Patriziern üblich; allen Bürgern gemeinsam die coerntio, der altarische Brautkauf. Ehrwürdigkeit der Mutter (matrona; materfamilias). Ehrbares und arbeitsames Leben in ländlichen Beschäftigungen auf freien Bauernhöfen. Schwerfälliges, unbeugsames Recht (ius strictum); hartes Schuldrecht. Griechischer Einfluß in der Einführung der Kulturpflanzen (s. o. Ii.) und der Gestaltung der Gottesvorstellungen, etruskischer im Gewölbebau und den Religionsgebräuchen erkennbar; das Geschlecht der Tarquinier von Etrurien hergeleitet. Früh reger Handelsverkehr (Hafenstadt Ostia). Vertrag mit Karthago. Ältestes Tauschmittel abgewogene Stücke aus Rohkupfer. Doch griechische Münzen viel in Umlauf. X. Religion, a) Götter des Rtmmele. Gemeinsames arisches Stammgut die Verehrung des Vater Jovis (Diespiter — Jupiter) als Gottes des Himmels (pluvius, tonans, fulgurator). Seine Gemahlin Juno. Janus, der Sonnengott, Jana (Diana), die Mondgöttin. Ursprünglich Naturgottheiten, nach und nach mit ethischen Eigenschaften ausgestattet. Jupiter als Vater der Götter und Menschen verehrt, wurde der Siegesverleiher, dem die Waffenbeute (spolia opima) geweiht wurde, als Jupiter Latiaris Schutzherr des Latinischen Bundes; Juno wurde die Schutzgöttin der Frauen (Geburt), Janus der Gott des Werdens und des Ein- und Ausgangs (Dianus — di = ztuie — doppelköpfig; Janusbogen; janua; Januarius; der Janustempel nur in Friedenszeiten geschlossen).

7. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 27

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
27 der uns zugekehrten Mondshalbkugel entdeckt, von denen viele von einem wallartigen Ringgebirge umgeben sind und von deren tiefstem Grunde sich öfters ein Cen- tralberg erhebt, der freylich bey weitem nicht die Höhe des äußern Ringgebirges erreicht. Gar häufig bemerkt man, daß solche Ringgebirge von andern, offenbar später entstandnen ihrer Art, durchbrochen und verändert sind. Der Vermuthung, daß derglei- chen Einsenkungen von der Wirkung eines vielleicht ^ noch jetzt fortwährenden vulkanischen Feuers herrühr- ten, steht gar Vieles entgegen; was man von der Beobachtung eines vulkanischen Feuers aufl der Mond- fläche hin und wieder behauptet hat, das beruhet allem Anschein nach auf Mißverständnissen und auf Selbsttäuschung. Außer den dort gewöhnlichsten kesselförmigen Ein- tiefungen und ringförmigen Gebirgswällen zeigen sich auf der Mondfläche einzelne, wenn auch meist bald wieder abbrechende, geradlinigere Höhen und Hügel- züge. Dabey auch rinnenförmige Eintiefungen und Lichtstreifen, deren stärkerer Glanz nur von der fe- steren Beschaffenheit der Masse herrühren kann, aus welcher sie bestehen. Denn das was den einzelnen Stellen der Mondfläche, von der Erde aus gesehen, ihre verschiedene Färbung giebt, das ist nicht nur die höhere oder tiefere Lage, so daß z. B. die Berge heller, die Ebenen dunkler erscheinen, sondern ohn- fehlbar auch die Beschaffenheit der Masse, die wir an jenen Theilen der Oberfläche erblicken, so daß die dichtere Masse uns glänzender, die minder dichte, oder auch die von vielen kleinern Eintiefungen durch- zogene sich uns dunkler darstellt. i

8. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 107

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
107 Das Landgewässer. Die Quellen. H. 74. Wie ein Stein oder eine Metalltafel, welche wir aus der Winterkälte hereinbringen in ein geheiztes Zimmer, von Wasserdunst anläuft, der sich zu Tropfen verdichtet, welche an der Oberfläche eines solchen kalten Körpers hinablaufen, so bildet sich an den dichten, kalten Felsenmassen unsrer Gebirgshöhen der größeste Theil der Quellen. In der Lust ist beständig ein dampfförmiges Wasser enthalten, obgleich wir wegen seiner luftartigen Durchsichtigkeit dasselbe nicht bemerken, dieses wird von den Gebirgen ange- zogen, verdichtet sich wieder zur tropfbar flüssigen Form und senkt sich dann allmälig in den Ritzen und Klüften der Felsen hinab, bis es eine feste Grundlage antrifft, auf welcher es sich sammelt und als Quelle ans Tageslicht hinausfließt. Wo sich, wie in einigen stark zerklüfteten Kalk- gebirgen, keine solche feste Grundlage findet, da kann auch kein Quell entstehen, darum haben die Bewoh- ner mancher unsrer Kalkgebirgsgegenden oft gar kein quellendes Wasser in ihrer Nähe, sondern nur jenes, das sie bey Regenzeit in den Cisternen sammlen. Der Wasserdamps wird zwar auch von ihren Felsen- bergen angezogen und senkt sich, mit den Feuchtig- keiten des Thaues und Regens in den Klüften nie- der, da er jedoch erst tief unten, in den Thälern eine feste Grundlage findet, sammelt er sich hier und kommt dann meist in sehr starken Quellen zum Vorschein. Eine desto größere Zahl von Quellen findet /

9. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 240

1913 - München : Oldenbourg
240 127. Mauersteine und Mörtel. sind ihre Fluten dunkelgelb gefärbt. Dieses Aussehen erhalten sie lediglich von den feinen Ton- und Sandteilchen, die das Wasser mit fortreißt. Häufig überschwemmen die tobenden Fluten ihre Umgebung und setzen jene Erdteilchen als Lehmschichten in den Wiesen und Feldern ab. Die letzten Reste davon verlieren sie, sobald sie sich ins Meer ergießen. So ist in manchen Gegenden der Lehm in Lagen von mehr als Haushöhe aufgeführt worden und wird von den anwohnenden Leuten ausgegraben um beim Bau der Wohnungen dienstbar zu sein. Der Ton verleiht dem Lehm die Fähigkeit allerlei Formen an- zunehmen und festzukleben; der Quarz befördert das Austrocknen und verhindert das Aufreißen und Abbröckeln; das Eisen, das in ganz kleinen Mengen enthalten ist und sich mit etwas Wasser verbunden hat, gibt dem Gemenge die gelbe oder rötliche Farbe. In manchen Gegenden wenden die Landbewohner den Lehm beim Hüuserbau in sehr einfacher Weise an. Sie kneten ihn mit den Füßen zu einem dicken Brei, mengen Stroh darunter und führen daraus die Wände auf, die nachher außen geglättet werden, oder man schlägt den nassen Lehm in Ziegelformen und trocknet diese. Solche sogenannte Luftziegel sind aber porös und leicht zerbrechlich. Bei Herstellung der eigentlichen Ziegelsteine verführt man sorgsamer. Man reinigt den Lehm von beigemengten Steinen und knetet ihn tüchtig durch; dann formt man ihn ebenfalls und trocknet ihn in luftigen Schuppen aus. Hierauf setzt man die Lehmziegel zu Tausenden in den Brennofen (Ringofen), macht ein starkes Feuer in diesen und unterhält dasselbe mehrere Tage, so daß die Ziegel in Gluthitze kommen. Hierbei entweicht das noch in den Ziegeln befindliche Wasser; auch dasjenige Wasser verschwindet, welches mit den Eisenteilchen des Lehms verbunden war, und die letzteren vereinigen sich statt dessen in der Glühhitze mit etwas Sauerstoff; sie oxydieren und ändern dadurch ihre bisherige gelbe Farbe in eine rote um. Ton und Sand backen fest zusammen, und wenn die Ziegel besonders gut sind, fängt die ganze Masse an etwas glasig zu werden. Manche Ziegelsteine erhalten auch wohl Glasur, ähnlich wie das Töpfer- geschirr. Die Ziegelsteine haben im Vergleich mit vielen anderen Steinen mancherlei Vorzüge. Sie machen dem Maurer fast gar keine Mühe mit dem Behauen und halten die Einflüsse des Wetters weit besser ab als viele andere. Durch eine Wand aus Ziegelsteinen von % m Dicke dringen Külte und Wärme ebenso schwer wie durch eine Marmor- oder Kalksteinwand von 2/3 m im Durchmesser.

10. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 376

1913 - München : Oldenbourg
376 183. Berlin. Berlin ist der Sitz der meisten Reichsbehörden sowie der Behörden des preußischen Staates, nämlich des Bundesrats, des Reichstags, der beiden Häuser des preußischen Landtags, des Oberkirchenrats, des Kammergerichts u. s. w. In den inneren und ältesten Stadtteilen liegen das Königliche Schloß, das Rathaus, die Kriegsakademie, die Bank, die Münze, das Hauptpostamt, die Börse und viele Bank- und Großhandels- Häuser. Die glänzendsten Kaufgeschäfte sind in Altcölln und Friedrichs- werder. In der Friedrichsstadt, besonders in der unteren Wilhelm- und Leipziger Straße, befinden sich das Reichskanzleramt, das General- postamt, die meisten Ministerien, Gesandtschaften und außerdem glänzende Verkaufsgeschäfte und eine Anzahl großer Gasthöfe. Die Stadtteile Moabit und Wedding bilden den Hauptsitz der Großindustrie, haupt- sächlich im Maschinenbau. Hier wirkte seit 1836 Borsig, der schon 1873 seine 3000. Lokomotive baute. Die an die Oberspree sich anlehnenden Stadtteile schließen bedeutende Spinnereien, Webereien und Färbereien in sich, während jenseit des Schiffbauerdamms in den Vorstädten die großen Brauereien und chemischen Fabriken zu finden sind. Berlin ist vor allem Industriestadt und seine Bedeutung als solche steigert sich von Jahr zu Jahr. Mit Erzeugnissen ihres Maschinenbaues, von der Lokomotive bis zum feinsten physikalischen Meßapparat und Mikroskop, versorgt die Hauptstadt einen großen Teil Deutschlands. An zweiter Stelle steht die Möbeltischlerei. Wäsche und Kleidung werden für die Ausfuhr gearbeitet. Zu diesen Industriezweigen gesellen sich alle Arten der Kurzwarenfabrikation, der Luxus- und Kunstindustrie. Die Industrie der Nahrungs- und Genußmittel ist besonders durch Bier- brauerei und Tabakverarbeitung vertreten; in der Bierindustrie nimmt Berlin unstreitig die erste Stelle auf dem Festlande, ja vielleicht in der ganzen Welt ein. Unerreicht sind die Verkehrseinrichtungen Berlins. Es hat eine Stadt- und eine Ringbahn sowie eine Hoch- und Untergrundbahn; außer- dem wird der Verkehr im Sommer auf der Spree durch eine stattliche Anzahl kleiner Dampfer vermittelt. Auch besitzt es das ausgebreitetste Telephonnetz unter allen europäischen Großstädten. Berlin beherrscht den Handel Norddeutschlands. Die ankommenden Schiffe bringen hauptsächlich Mauersteine, Dachziegel und Tonröhren, ferner Erde. Lehm, Kies, Holz, Steine und Steinwaren, Steinkohlen, Zement und Kalk, Roggen und Kartoffeln. Für den Handel mit Spiritus ist Berlin Hauptplatz Deutschlands. Eine sehr erhebliche Aus- fuhr findet statt in chemischen Farbwaren, Wollwaren, Möbeln, Näh- maschinen, Geldschränken, Lampen, Dampf- und Telegraphenapparaten.
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