Kap. 16. § 103 u. 104. Kurpfalz-Baiern unter Karl Theodor. 69
wohner enthaltende Land zwischen dem Inn, der Donau und der Salzach
mit der Hauptstadt Braunau. _
Als Kaiser Joseph Ii noch einen Versuch machte Baiern durch Tausch gegen tue österreichischen Niederlande zu erwerben, legten gleichfalls die bairischen Herzoge Karl und Max Joseph Verwahrung dagegen ein und hatten wieder den König von Preußen zum Beistand, der nun einen deutschen Fürstenbund zur Aufrechterhaltung des deutschen Länderbestandes stiftete. ,
(104.) Die übrige Regierungszeit Karl Theodors in Baiern ist übrigens durch verschiedene nützliche Werke bezeichnet. Zu diesen gehören: die Anlage des englischen Gartens in München (durch den nachmals zum Grafen von Rumford erhobenen Amerikaner Thompson, der sich auch durch die Einführung der „Rumfordischen Suppen" zur Speisung der Armen verdient machte), die Errichtung einer Militär-Akademie, die Verbesserung der Straßen- und Wasserbauten, die Trockenlegung und Besiedlung der Moore, besonders des Donaumooses, die Vermehrung der Gemäldesammlung durch einen Teil der Schleißheimer und Düsseldorfer Gallerie, die verbesserte Einrichtung der Hofbibliothek, die Ordnung des Münzkabinets durch Ignaz von Streber, die Erweiterung der Universität Ingolstadt.
Dennoch wollte sich zwischen dem Kurfürsten und seinen bairischen Unterthanen kein vertrauensvolles Verhältnis bilden. Das gegenseitige Mißtrauen stieg vollends, als Karl Theodor nach der Unterdrückung des allerdings kirchen- und staatsgefährlichen Jlluminaten-Ordens (den der Jngolstadter Professor Adam Weishaupt gestiftet hatte) nicht nur die strengste Zensur einführte, sondern auch die Güter der Exjesuiteu, welche Kurfürst Max Iii zur Förderung der Aufgaben des Unterrichts und der Bildung bestimmt hatte, zur Errichtung einer Malteserzunge für den Fürsten von Bretzenheim verwendete. (Von seinem Nachfolger wieder zurückgenommen.)
Die französische Revolution, gegen welche auch Baiern dem Kaiser beistand, verhängte auch über Psalzbaiern schwere Verluste; alle kurpfälzischen Länder am Rhein kamen in die Gewalt Frankreichs und selbst Baiern kam in ein Kriegsgedränge, so daß der Kurfürst aus München nach Lobkowitz in Sachsen flüchten mußte, worauf er mit Moreau einen Waffenstillstand schloß, dessen drückende Bedingungen zum Glück wegfielen, da einige Tage daraus Moreaus Rückzug an den Rhein Baiern wieder von der Kriegslast befreite (Sept. 1796).
Durch einen geheimen Artikel im Frieden von Campo Formio 1797 sollte Baiern an Österreich einen Strich Landes bis zum Inn abgeben. Inzwischen führte aber der Ausgang der Rastatter Kongreß-Verhandlungen einen neuen Krieg herbei, vor dessen Ausbruch Karl Theodor starb, indem ihn am 16. Februar 1799 am Spieltisch der Schlag traf. Mit ihm erlosch die Sulzbacher Linie in Baiern, da er auch von seiner zweiten Gemahlin Marie Leopoldine keinen Erben hatte.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Theodor Karl Joseph_Ii Karl Karl Max_Joseph Max Karl_Theodors Karl Thompson Ignaz_von_Streber Karl_Theodor Karl Adam_Weishaupt Max_Iii Max Karl_Theodor Karl Marie_Leopoldine
71
u. s. w., gemalt sind. Aus dem Innern der Bude ertönt bald ein
Krächzen oder Pfeifen, bald ein Brüllen oder Grunzen, und nun,
mein lieber Jakob, wirst Du misten, daß ich von einer Thierbude oder
Menagerie (Menascherie) rede. Und so kleines Volk, wie wir, kann
für 1 Sgr. das Alles besehen. Das wird für uns lehrreich fein.
Es erwartet Dich Dein Freund
Esten, den 18. Oktober 1856. Otto Kraft.
7. Die zwei Wanderer.
Zwei Wanderer zogen gemeinsam über Land. Und als sie unterwegs aus-
rührten in einer Herberge, erscholl plötzlich ein Geschrei, daß eine Feuersbrunft
im Dorfe sei. Da sprang der eine Wanderer auf, warf seinen Stab und Bün-
del von sich, um eilends zu helfen; der andere aber hielt ihn zurück und sprach:
Wesbalb sollen wir hier verzögern? Sind nicht Hände genug zum Helfen? Was
kümmern uns die Fremden? Aber jener hörte nicht auf die Reden, sondern lief
hinaus zu dem brennenden Hause; nun folgte der andere langsam, und stand
und sah zu von ferne.
Vor dem brennenden Hause aber stand eine Mutter, wie erstarrt, und rief:
Meine Kinder! meine Kinder! Als der Fremdling solches hörte, sprang er in das
brennende Haus zwischen die krachenden Balken, und die Flamme schlug um ihn
her und über ihm zusammen. Das Volk aber rief: Der ist verloren! Als man
aber harrete eine Weile, siehe, da trat er hervor mit versengtem Haar und trug
zwei Kindlein auf den Armen und brachte sie der Mutter. Da umarmte sie die
Kinder und fiel dem Fremdling zu Füßen. Dieser aber hob sie tröstend auf,
und unterdessen stürzte das ganze Haus zusammen. Als nun sein Gefährte
sagte: Wer hieß dich doch, ein so kühnes Wagestück zu beginnen? antwortete er:
„Der Herr des Feuers, der auch des Hauses Herr und der Kinder Vater und
Retter ist, der hat mir's befohlen in meinem Herzen."
8. Was bin ich mehr, als ihr?
Das Wasser Tauscht’, das Wasser schwoll — nämlich das Wasser der
Oder, die am 27. April 1785 aus ihren Ufern trat, Dämme durchbrach,
Brücken abriss, Häuser umwarf und vielen Menschen ihren Sitz auf den
Dächern oder den Bäumen anwies, wo selbst die Vögel nicht mehr sitzen wollten.
Kinder schrieen, Mütter jammerten, Männer klagten : Alles ringsumher war voll
Jammer und Noth. Edle Menschenherzen eilten von allen Seiten herbei, um
den Armen zu helfen. Und es muss viele Herzen dazu getrieben haben :
denn Kähne fuhren ab und zu und setzten Greise und Weiber aufs Trockne,
und Hände von Schwimmenden ragten aus den Fluthen empor und trugen
Kinder zu ihren Müttern an’s Land, — kurz, Noth und Hülfe suchten’»
einander zuvorzuthun; aber die Noth hatte lange die Uebermacht.
Das edelste Menschenherz unter allen schlug aber diesmal in einer Herzogs-
brust. Diese öffnete sich zusammt Börse und Haus für Hunderte von Un-
glücklichen. Nicht genug 1 Bald stand der Herzog auch am Ufer und zog
her vor den Anderen als rettender Engel. Kaum erschien er, so umringten
ihn Flehende von allen Seiten. Eine Mutter fiel vor ihm nieder und flehte
jammernd um den Befehl, ihre Kinder zu retten. Er bot Geld aus, aber
Niemand hatte das Herz, es zu verdienen; denn gar zu schaurig rauschte
die immer höher steigende Fluth, und eigenes Leben stand gegen fremdes
ln der Wage. Da wiederhallte in Leopolds Herzen das mahnende Wort :
„Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein
Lebon verlieret um meinetwillen, der wird es finden." — Und
schon stand er selbst im Kahne und antwortete denen, die ihm abriethen : „Was
bin ich mehr, als ihr? Ich bin ein Mensch, und hier gilt’s Menschenleben!" Und
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124
alsdann ein Fluß. Wenn ein kleiner Fluß in einen größern mündet,
so heißt dieser der Hauptfluß und jener der Nebenfluß. Wenn
ein solcher Hauptsiuß nun aber in einen andern mündet; so wird er
zum Nebenfluffe, der andere aber zum Hauptflusse. —
Fließt auch ein Bach oder ein Fluß durch unsere Gemeinde? — Wie beißt
der Bach? (der Fluß?) — Auf welchem Ufer dieses Baches (Flusses) liegt
unsere Schule? — unser Wohnort? —
3.
Oft theilt sich ein Fluß in zwei Arme, so daß ein Theil de8
Waffers in dem einen Bette, ein anderer Theil in dem andern fließt.
Kommt nun nachher das getheilte Wasser wieder zusammen, oder ver-
einigen sich die beiden Arme wieder zu einem Flusse; so ist das
zwischen den Armen liegende, überall von Wasser eingeschlossene Land
eine Insel. Sehr große Flüsse nennt man Ströme. Die Ströme
münden in die See oder das Meer — ein gewaltig großes Wasser.
„Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasier
nannte er Meer." (1. Mos. 1, 10.) Die Flüsse und Ströme haben
ebenso, wie die Bäche, eine Quelle, ein Bett, zwei Ufer und eine Mündung.
Zwischen der Quelle und der Mündung befindet sich der Lauf oder das
Gefälle. In ebenen Gegenden haben die Bäche, Flüsse und Ströme ein
schwaches Gefälle und daher einen ruhigen Lauf; in bergigen Gegenden
haben sie gewöhnlich ein starkes Gefälle und daher kommt es, daß
sie hier plätschernd, brausend, rauschend und reißend dahin
eilen. Sehr kleine Bäche, welche schnell fließen, lasten einen ange-
nehmen Ton hören, welchen man Nieseln nennt. Fällt aber ein Bach
oder ein Fluß in seinem Bette schäumend und brausend mit Ungestüm
von einer Höhe jäh herab, so nennt man das einen Wasserfall. —
Die Oberfläche der fließenden Gewässer hat keine wagerechte, son-
dern eine schiefe Lage. Woraus erkennst du das?
4.
Über kleine Bäche kann man schreiten oder wenigstens springen;
über die größern führt gewöhnlich ein Steg von einem Ufer zum
andern, oder es sind Brücken darüber gebaut. Über große Flüsse sind
nicht viele Brücken gebaut, weil diese sehr viel Geld kosten, und man
muß daher gewöhnlich auf N a ch e n über sie hinüberfahren. Auf den großen
Flüssen fahren aber auch Schiffe, welche nicht bloß Menschen, sondern
auch allerhand Waaren von einem Orte zum andern bringen. Diese
Schiffe werden entweder von Pferden gezogen, oder vom Winde fort-
bewegt, indem dieser in die aufgespannten Segel bläs't. Am schnellsten
aber fahren die Dampfschiffe, welche von Rädern getrieben werden,
die der Dampf eines Wasserkessels umdreht.
Wenn der Wind nicht weht, ist die Oberfläche der Gewässer
ruhig und so glatt, wie ein Spiegel. In ihr spiegeln sich die Ufer
mit den Bäumen und andern Dingen ab, und sie heißt darum der
Waflerspiegel. Wenn aber ein starker Wind weht oder stürmt, dann
entstehen auf dem Wasserspiegel Wellen oder Wogen, welche die
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262. a) In welchen Punkten veränderte der Reichs-
deputationshauptschluß den Charakter des Deutschen Reichs?
b) Welche Staaten haben den größten Gewinn aus den territorialen Veränderungen davongetragen?
c) Welches Interesse hatte Frankreich ihnen diesen Gewinn zu gewähren?
263. Welche Umstände führten zur förmlichen Auflösung des Deutschen Reichs?
*264. Wie erklärt sich der Widerspruch zwischen dem Niedergang des Deutschen Reichs und dem Aufschwung der deutschen Literatur iyg^—1806?
265. Welche Folgen hatte der Anschluß Bayerns an Frankreich für die innere Entwicklung Bayerns?
266. Inwiefern erleuchten die Vergleiche Napoleons mit Hannibal, Alexander dem Großen, Cäsar und Karl dem Großen einzelne bedeutsame Abschnitte in Napoleons Leben?
267. a) Worauf beruhte die militärische Überlegenheit
Napoleons über seine Gegner? b) In welchen Schlachten trat sie besonders zutage?
268. In welchen Punkten erinnert Charakter und Organisation des Napoleonischen Weltreichs an das Römische?
26g. a) Welche Gründe veranlaßten Napoleon zur Anordnung der Kontinentalsperre ?
b) Welche wirtschaftlichen Wirkungen hatte sie?
c) Welche politischen Maßnahmen Napoleons lassen sich aus ihr erklären?
2jo. a) Welche Ursachen erklären den Zusammenbruch Preußens 1806?
b) Durch welche Mittel wurde es wieder auf gerichtet ?
c) In welchem Punkte wurde diese Wiederaufrichtung von entscheidender Bedeutung für die politische und geistige Weiterentwicklung Deutschlands?
2ji. Welche Bedeutung haben der spanische Freiheitskampf und der russische Feldzug von 1812 für die deutschen Befreiungskriege?
2j2. a) Welches war das Ergebnis des Frühjahrsfeldzuges von 1813?
b) Welche Folgen hatte die Leipziger Schlacht?
c) Wodurch wurde der Feldzug von 1814 nötig?
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Hannibal Alexander_dem_Großen Alexander Cäsar Karl_dem_Großen Karl Napoleons Napoleons Napoleon Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Bayerns Frankreich Bayerns Napoleons Napoleons Napoleons Napoleons Deutschlands
62 89. Der dritte Schlesische oder der Siebenjhrige Krieg 17561763.
Englands entschieden. Nachdem schon zu Anfang November 1762 zwischen beiden Mchten ein Vorfriede geschlossen worden war, wurde am 10. Februar 1763 zu Paris der endgltige Friede vereinbart: Frank-Jteich trat Kanada, seine grte auswartige Besitzung, und andere Kolonien an England a>( die Spanier verzichteten auf Florida. England ist seitdem im Besitze aller kolonisierten Kstenlnder Nordamerikas ^und gewinnt die Vorherrschaft auf smtlichen Meeren.
2. Ariede zu Kubertusurg. Wenige Tage nach dem Abschlsse des Pariser Friedens kam Zu Hubertusburg, einem Jagdschlosse bei
Mg-19- Weiterung gesichert, sondern zu-
Friedrich der Groe (von Anton raff). <- i vr r
gleich einen hohen moralischen Gewinn davongetragen: das kleine Knigreich Preußen hatte sich das Ansehen einer europischen Macht errungen, sein siegreicher König auch auerhalb Preuens zahlreiche Verehrer gewonnen. An Friedrichs Thaten und Erfolgen erwrmte sich das Nationalbewutsein des deutschen Volkes wieder.
90.
Deutschland nach dem Siebenjhrigen Kriege von 17631777,
1. Kaiser Krnz I. und sein Kod (1765). Der Gang der deutschen Geschichte hatte erwiesen, da sterreich mit seinem buuteu Staaten-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_der_Groe Friedrich Anton Friedrichs Kaiser_Krnz_I.
Extrahierte Ortsnamen: Paris Kanada England Florida England Nordamerikas Hubertusburg Friedrichs Deutschland
— 66 —
blauen Farbe des Himmels, als die Meere in höheren
Breiten.
Die weiße Farbe des Meeres bey Veracruz rührt
von den weißen Kalkfelsen des Bodens bey einer großen
Durchsichtigkeit des Wassers her.
Otto von Kotzebue fand das Meer an der Küste
von Brasilien von einer rothen Farbe, welche durch eine
Menge kleiner Krebse bewirkt wurde.
An andern Orten wird diese rothe Farbe durch Fische,
oder auch durch Seepflanzen hervorgebracht.
Das gelbe Meer bey China hat diesen Namen von
seiner gelben Farbe, welche es von der ungeheuren Menge
gelben Schlammes erhalt, den ihm der gelbe Fluß
(Hoang-ho) zuführt.
Andere Meere, z. B. das rothe, das weiße, das schwarze,
u. s. w. haben diese Benennungen nicht von besondern Far-
den ihres Wassers, sondern aus andern, jetzt meistens unbe-
kannten Ursachen erhalten.
Die Durchsichtigkeit des Meerwassers ist eben
so, wi"e die Farbe desselben, nicht überall gleich, an man- ^
chen Orten jedoch in einem sehr hohen Grade bemerkbar.
Dieß ist besonders bey den westindischen Inseln der Fall,
wo das Wasser bis auf den Boden in eine Tiefe von
120 F. durchsichtig ist. Das Boot scheint hier auf der
Oberflache des Wassers, wie in der Luft, zu hangen, so
daß demjenigen, der hieran nicht gewohnt ist, leicht schwin-
delt. Dabey erblickt man alle Gegenstände auf dem Grunde
deutlich und in den schönsten Farben.
§. 66.
Leuchten des Meeres.
Eine herrliche Erscheinung bietet bey Nacht das
Leuchten des Meeres dar, dessen Ursachen aber, ob-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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der Oberfläche der Erde durch die Umwälzung derselben
eine Neigung, sich von der Erde zu entfernen (Centri-
fugalkraft); allein alle Körper sind gegen die Erde
schwer, d. h. werden immer gegen den Mittelpunkt der
Erde hingezogen, und diese Schwerkraft überwiegt bey
weitem jene Centrifugalkraft, und wird noch überdieß durch
den Druck der Atmosphäre vermehrt.
Daher kann auch das kleinste Stäubchen nicht von
der Erde entfliehen, ohne wieder auf dieselbe zurückzufallen.
Und wohin sollten denn die Gegenstände geschleudert
werden? In den Himmel? Also müßten sie hinauf-
fallen! (Z. 41.)
5.) Man sagt ferner: wenn die Erde sich
von Westen uach Osten um ihre Achse drehte,
so müßte ein von einem Thurme herabfallender
Stein eine westliche Abweichung haben, indem
der senkrecht unter seinem Abfallspunkte lie-
gende Punkt der Erde sich indeß fortbewege,
und daher der Stein zurückbleibe.
Dieß wäre allerdings richtig, wenn bloß die Erdober-
fläche, und nicht zugleich auch die Atmosphäre sammt
dem fallenden Körper an der Achsendrehung Antheil
nehmen würde. So fallt ein Stein, der auf einem im
vollen Segeln begriffenen Schiffe von der Spitze des Mast-
baums herabgeworfen wird, genau am Fuße desselben nie-
der, weil der Stein, nebst der lallenden Bewegung auch
noch dieselbe horizontale Bewegung wahrend des Falles
hat, wie das Schiff. (§. 55.)
4.) Man sagt endlich noch: die Lehre von
der Bewegung der Erde steht im Widersprüche
mit der heil. Schrift.
Dagegen steht:
a) Die heil. Schriftsteller redeten nach dem eingeführ-
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9
\
als 28^ Jahren bis zum Monde kommen und ein
Greis von etlichen siebenzig Jahren, wenn er sich
gleich nach seiner zurückgelegten Schulzeit auf diese
Wanderschaft begeben hätte, könnte schon von seiner
Reise nach dem Monde wieder heimgekehrt seyn.
Wenn aber ein Mensch auch fast 12mal Methusa-
lems Lebensalter erreichte und seine ganze Zeit auf
einer solchen Wanderschaft, täglich 10 Stunden ge-
hend, zubrächte, so würde er dennoch erst am Ende
seines Lebens zur Sonne gelangen; ja wenn er schon
seit den Tagen der Schöpfung sich auf die Reise
gemacht hätte, wäre er bis jetzt doch noch nicht viel
weiter als halben Weges gekommen, denn zur gan-
zen Fußreise brauchte er 11340 Jahre. Und könnten
wir auch mit der möglichst großen Eile des Dampfes,
der unsre Dampfwägen bewegt, Tag und Nacht
fortreisen und dabey in jeder Stunde einen Weg von
7 geographischen Meilen zurücklegen, so hätten wir
doch am Ende der gewöhnlichen Zeit unsres Men-
schenlebens fast nur den fünften Theil der Strecke
bis zur Sonne zurückgelegt, denn der rastlose Dampf-
wagen hätte gegen 340 Jahre bis zu seinem Ziele
zu lausen.
Wirkliche Größe der Sonne.
H.-4. So ungemein weit steht die Königinn
des Tages, die herrliche Sonne, von uns- ab und
dennoch erscheint sie unsrem Auge noch eben so groß,
ja genau genommen im Mittel noch etwas größer
als der Mond; wie mächtig groß muß sie dann seyn,
welche Kräfte müssen ihr inwohnen, daß sie mit ih-
ren belebenden Strahlen ihr ganzes Weltgebiet er-
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86
Dev kletternde Fisch klettert, vermöge der
stachlichten Hacken an Kopf und Flossen, selbst auf
Bäume, um in dem Wasser oder ausfließendem Safte,
der sich an ausgehöhlten Stellen derselben ansammelt,
Insekten zu fangen, von denen er sich nährt.
Die fliegenden Fische haben so lange Brust-
flossen, daß sie damit sich über das Wasser erheben
und eine Strecke weit über dem Wasser fliegen können.
Der Hayfisch, auch Menschenfresser genannt,
ist ein so großer Fisch, daß er einen Mann so wie
ein todtes Roß zu verschlingen vermag. Er wird bis
fünfzehn Ellen und darüber lang und 150 Zentner
schwer. Ein Hay verschlang einst einen Matrosen, der
von dem Schiffe in das Meer fiel. Sogleich wurde
eine Kanonenkugel auf den Fisch abgefeuert, und der
Fisch spie den Mann wieder aus, welcher noch leben-
dig , und durch die Zähne des Thieres zwar an vielen
Stellen des Körpers, doch nicht gefährlich verwundet
war.
Der Zitteraal kann denjenigen, der ihn be-
rührt, mit einem blitzähnlichen (elektrischen) Schlage,
wobey unter gewissen Umständen selbst Funken bemerk-
bar sind, zu Boden stürzen. Auf diese Art verthei-
digt er sich gegen Raubfische, und betäubt auf eine
ziemliche Strecke um sich her die Fische, die ihm zur
Nahrung dienen. t1
Die Stockfische befinden sich in den nördlichen
Meeren in ungeheurer Menge; und mehrere hunoert
große Schiffe laufen jährlich aus, und viele tausend
Menschen beschäftigen sich mit dem Stockfischfang. Man
fängt sie mit Angeln, und ein fleißiger Matrose kann in
einem Tage über zweyhundert Stücke fangen«
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TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
134
bewegliche Stangen, die man Barten nennt; es sind
deren 600 an der Zahl. Sie sind wie Orgelpfeifen
geordnet, 10 bis 15 Schuhe lang und alle zusam-
men wiegen bey 2000 Pfund. Von ihnen kommt
das sogenannte Fischbein. In seinem Schweife hat
er eine solche Stärke, daß er mit einem Schlage ein
ziemlich großes Fahrzeug umwerfen oder zertrümmern
kann. Seine Haut ist schwarz oder grau und wohl
auch gelb oder weiß gefleckt. Der Speck unter der
Haut ist über einen Schuh hoch, und gibt den Thran
oder das Fischöl, wovon allein die Lippen zuweilen
gegen 60, ja 80 Centner liefern, der ganze Körper
des Thieres aber wohl 400, ja in seltneren Fällen
600 Zentner. Seine Augen sind nicht viel größer
als Ochsenaugen. Mitten auf dem Kopfe hat er die
beyden Nasenlöcher, durch welche er die Luft aus-
und einathmet, und aus denen er Wasser zuweilen
mit großer Gewalt so hoch empor spritzt, daß man
das Rauschen in sehr weiter Entfernung hören kann.
Wenn man eine Heerde von 50 bis 60 Wallfischen,
die mit ihren Rücken gleich Dächern über das Meer
hervor ragen, in der Ferne sieht, so glaubt man
eine, schwimmende Stadt zu erblicken; die in Bögen
empor steigenden Wasserstrahlen gleichen prächtigen
Springbrunnen.
3. Wie es ungeheuer große Thiere gibt, so
gibt es auch winzig kleine Thierchen. Diese sind
unter den übrigen Thieren, was unter den Pflanzen
der Schimmel ist. Die Milben, die man im alten
Käse und müffigen Mehle findet, sind kleiner als
Sandkörnlein und mit freyem Auge kaum zu erken-
nen. Und doch gibt es noch kleinere Thierchen der
Art, gegen die eine Milbe ein Elephant ist. In
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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