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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichtswiederholungen in Fragen und Antworten - S. 68

1914 - München : Hugendubel
68 Frage 135—137- f) Das Papsttum geht aus dem Kampfe als vom Kaisertum unabhängige Macht hervor und strebt von jetzt an nach der Herrschaft über das Kaisertum. (Vgl. unten Frage 151.) I35- Welche Bedeutung hat der Forchheimer Wahltag von ioyy für die Geschichte des deutschen Königtums? Auf dem Forchheimer Wahltag von 1077 muß der erwählte Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden anerkennen, daß Deutschland kein Erbreich, sondern ein reines Wahlreich sei, und muß die Freiheit der Bischofswahl bestätigen. (Erste Wahlkapitulation.) 136. a) Was versteht man unter dem Mathildischen Gut? b) Welche Bedeutung hat sein Besitz für Papst und Kaiser? c) Wer macht nach 1125 Ansprüche darauf? a) Unter dem Mathildischen Gut versteht man den Besitz der Markgrafen von Tuscien, der 1075 an Mathilde, ,,die große Gräfin“, gelangte. b) Da dasselbe von der Grenze des Kirchenstaats bis zum Po reicht, so ist der Papst im Besitze des Mathildischen Guts imstande, dem Kaiser den Weg nach Mittelitalien zu verlegen, der Kaiser bedroht im Besitze des Mathildischen Guts beständig den Kirchenstaat. c) Nach dem Tode Heinrichs V. (i 125) machen Ansprüche auf das Gut: der Papst als von Mathilde eingesetzter Erbe, die Staufer als Erben Heinrichs V., der das Gut 1116 eingezogen hatte, die Welfen als Erben des Gemahls der Mathilde, Welfs Ii., Lothar v. Supplinburg als Erbe des Reichs. Daher erscheinen im Besitz des Guts nacheinander Lothar, Heinrich der Stolze, Friedrich Barbarossa. 137. a) Welche Kräfte sind während des Investiturstreits als Stützen des Kaisertums in Deutschland neu auf getreten? b) Welcher Stand hat den größten Machtgewinn davon-getragen? a) Als Stützen des Kaisertums sind während des Investiturstreits in Deutschland neu aufgetreten: die Städte {1073) und die Ministerialen (vgl. Frage 149). b) Den größten Machtgewinn hat der Reichsfürstenstand davongetragen.

2. Geschichtswiederholungen in Fragen und Antworten - S. 80

1914 - München : Hugendubel
8o Frage 161, 162. österreichische Ritterschaft bei Sempach 1386 und Näfels 1388). — Im 15. Jahrhundert kommt er zum Austrag in ■der Soester Fehde (1444) und vor allem in dem Krieg des Markgrafen Albrecht Achilles gegen Nürnberg (1450). c) Das Ergebnis ist die Überflügelung der Städte durch das Territoria 1fürstentum. d) Das Königtum ist unter (Albrecht I. und) Ludwig dem Bayern städtefreundlich, unter Karl Iv. und Wenzel schwankend. Der Egerer Reichstag von 1389 aber verbietet Städtebünde und Pfahlbürgertum (d. h. die Hereinziehung fürstlicher Untertanen in das Stadtbürgerrecht). Das Königtum ist •dagegen machtlos und versäumt auch in der Folge den für das französische Königtum so wichtigen Bund mit den Städten. 161. a) Von welchen Königen wird die italienische Kaiser - politik der Hohenstaufen wieder auf genommen? b) Aus welchen Beweggründen? c) Woran scheitern ihre Bestrebungen? a) Die italienische Kaiserpolitik der Hohenstaufen wird von Heinrich Vii. (Römerzug 1310) und Ludwig dem Bayern {Römerzug 1328) wieder aufgenommen. b) Die Veranlassung bilden die Hilferufe der italienischen Ghibellinen (Dante), der tiefere Beweggrund ist der Wunsch nach stärkerer Erhöhung der königlichen Gewalt über die Fürsten. c) Die Unternehmungen scheitern an dem Widerstand der Guelfen (Florenz), der Anjous von Neapel und des avignonesi-schen Papsttums (Streitpunkt das Reichsvikariat über Italien). 162. a) Welche Mächte erscheinen im 15. Jahrhundert im Vordringen gegen deutsches Gebiet? b) Welche Grenzgebiete gingen damals verloren? a) Im 15. Jahrhundert erscheinen im Vordringen gegen deutsches Gebiet die Türken, Ungarn und Polen im Osten, die burgundische Macht im Westen. b) Verloren wurde: im Nordosten ein Teil des Gebiets des Deutschherrenordens (Westpreußen) an Polen (1466, Ostpreußen polnisches Lehen), im Norden Schleswig-Holstein an Dänemark (1460), im Westen Lützelburg und ein Teil der Niederlande an, Burgund (1433, 1451. Neuburgundisches Reich als Zwischenreich zwischen Deutschland und Frankreich.) — Die schweizerische Eidgenossenschaft schied (i495> J499)

3. Geschichtswiederholungen in Fragen und Antworten - S. 83

1914 - München : Hugendubel
Frage 165, 166. 83 gestärkt durch den Stolz auf die Reinheit der Abstammung gegenüber den Mauren. Das Königtum demütigt mit Hilfe der Polizeitruppen der Städte (Hermandad) den Adel, vereinigt in seiner Person das Großmeisteramt der drei Ritterorden von St. Jago, Alcantara und Calatrava, beherrscht fast ganz die spanische Kirche (Inquisition als Staatsanstalt). Entscheidendes Ereignis: Die Vereinigung von Aragonien und Kastilien durch die Vermählung Ferdinands des Katholischen mit Isabella 1469. 165. Wie entwickelt sich die habsburgische Hausmacht zur Weltmacht? Die habsburgische Ha u sm ach t besteht seit 1282 aus den alten habsburgischen Besitzungen im Elsaß, Breisgau, dem Aar- und Thurgau und dem neuerworbenen Österreich, Steiermark und Krain. Dazu tritt im 14. Jahrhundert Kärnten und Tirol (dagegen Verlust der Schweiz), im 15. die Erbschaft der Luxemburger mit der Anwartschaft auf Böhmen, Mähren und Ungarn, 1477 durch die Vermählung Maximilians mit Maria, der Tochter Karls des Kühnen, die burgundische Erbschaft (behauptet werden die Niederlande und die Freigrafschaft Burgund [Franche Comte]). Zur Weltmacht wird diese habsburgische Macht durch die Vermählung des Sohnes Maximilians, Philipps des Schönen, mit Johanna, der Erbin Spaniens. Philipps ältester Sohn, Karl V., erhält demnach von mütterlicher Seite Spanien und die europäischen Nebenländer (Sardinien, Sizilien, Neapel) und die amerikanischen Entdeckungen, von väterlicher die burgundischen und die alten österreichischen Besitzungen. *166. a) Wo haben wir in Deutschland Anfänge modernen staatlichen Lebens zu suchen? b) Wodurch werden sie gekennzeichnet? c) Wodurch werden Sie gefördert? * a) Die Anfänge modernen staatlichen Lebens in Deutschland sind nicht im Reiche zu suchen, sondern in den Städten und vor allem in den Territorien. b) Ihre Kennzeichen sind: I. die Zusammenfassung der Finanzkräfte des Gebiets zu staatlichen Aufgaben (Steuergesetzgebung), 2. die Ausbildung von Staats-

4. Geschichtswiederholungen in Fragen und Antworten - S. 75

1914 - München : Hugendubel
Frage 154. 75 [Johann ohne Land 1213], Lehnsherrlichkeit über England, Portugal, Aragonien, Ungarn. Legaten in allen Ländern. Inquisition. — Berühmteste Formulierung der Ansprüche des Papsttums durch Bonifaz Viii. Bulle Unam sanctam 1302. Das „päpstliche Schwert“ dem weltlichen übergeordnet.) ’Als Erbe des deutschen Königtums und des Stammes-herzogtums erscheinen die Territorialgewalten, Sie sind aus den Stammesherzogtümern z. T. durch Zerschlagung (s. o. Frage 144), z. T. durch Verselbständigung von Amtsgewalten (Grafengewalt) entstanden. Indem die neuen Fürsten immer mehr Königsrechte (Regalien) an sich ziehen, werden sie Territorialherren und erlangen die Landeshoheit. Als Wettbewerber des geistlichen Fürstentums erscheinen die Städte. Die Bischofsstädte vor allem erstreben die Autonomie (Selbständigkeit). Sie ist erreicht, wenn die Städte Marktrecht, eigene Gerichtsbarkeit, eigene Verwaltung (Stadtrat) haben. Das äußere Kennzeichen der Stadt ist der Mauerring. *154. Erläutere den Begriff und die Entwicklung der sozialen Gebundenheit an den Begriffen: Geschlechtsgenossenschaft, Markgenossenschaft, Gutshörigkeit, Zunft. * Unter sozialer Gebundenheit verstehen wir das Abhängigkeitsverhältnis, in dem der einzelne durch seine Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Gemeinschaft steht. Als älteste dieser Gemeinschaften erscheint die Geschlechtsgenossenschaft: Zugehörigkeit durch Geburt, Gemeinschaft für Recht (Sippenfehde, Blutrache, Eideshilfe), Krieg, Landbesitz und Landnutzung. Mit dem Ende der Wanderungszeit und dem allgemeinen Durchdringen der Seßhaftigkeit wird die wichtigste soziale Bindung die Markgenossenschaft: Zugehörigkeit durch Seßhaftigkeit in einem bestimmten Gebiet. Gemeinschaft für Bewirtschaftung (Flurzwang) und Nutzung der Almende. Die Gutshörigkeit hängt zusammen mit dem Aufkommen des Großgrundbesitzes. Freie Bauern treten entweder dadurch in den gutsherrlichen Verband, daß ihr Gut von dem Großgrundbesitzer erworben wird, oder daß sie sich, um staatlichen Lasten (Dingpflicht, Heerespflicht) zu entgehen, freiwillig in diesen Verband begeben. Also Zugehörigkeit durch Aufgabe der persönlichen Freiheit. Abhängigkeit in Wirtschaft, Recht, Verfügung über Person und Habe.

5. Geschichtswiederholungen in Fragen und Antworten - S. 79

1914 - München : Hugendubel
Frage 159, 160. 79 Maßstab für die zum Heer zu stellenden Mannschaften und zu leistenden Beiträge. Die Reichssteuer, 1495 beschlossen (gemeiner Pfennig), wird nur einmal und unvollständig bezahlt. Ein stehendes Reichsheer wird nicht geschaffen. Erreicht wird ad 2. ein Reichskammergericht und die Festsetzung des ewigen Landfriedens 1495. Doch ist das Reichskammergericht nur für Streitigkeiten unter unmittelbaren Reichsgliedern zuständig, der ewige Landfriede wurde nicht gehalten (Götz v. Berlichingen). Zeitweise (1500—02 und dann 1522—23) gibt es ein R e 1 c h s -regiment, aber wesentlich als Vertretung der Stände gegen den Kaiser. 759. Wodurch suchen die Reichsglieder die Verringerung des königlichen Rechts- und Friedensschutzes zu ersetzen? Die Verringerung des königlichen Rechts- und Friedensschutzes suchen die Reichsglieder durch Bündnisse (Einungen) zu ersetzen. Erstes Beispiel der Rheinische Städtebund von 1254. Wichtig sodann der Schwäbische Städtebund von 1376 und der zweite Schwäbische Bund von 1488, der auch Fürsten und Herren umfaßt. In die Lücke der Rechtsgewährung tritt als besondere Form genossenschaftlicher Selbsthilfe die Feme. 160. a) Welche ständischen Gegensätze zeigen sich in der deutschen Geschichte im 14. und 15. Jahrhundert > b) Wann kommen sie zum Austrag? c) Mit welchem Ergebnis? d) Welche Stellung nimmt das Königtum dabei ein? a) In der deutschen Geschichte des 14. und 15. Jahrhunderts ist der wichtigste ständische Gegensatz der zwischen den Städten einerseits, Adel und Territorial-fürstentu m anderseits. b) Er kommt im 14. Jahrhundert zum Austrag in den Kämpfen der schwäbischen Städte mit den Grafen von Württemberg und dem schwäbischen Reichsadel (Sieg der Städte bei Reutlingen 1377, Niederlage bei Döffingen 1388. Uhlands Gedichtzyklus Eberhard der Greiner), im Kampf Pfalzgraf Ruprechts gegen die rheinischen Städte (ihre Niederlage zu Worms 1388. Gleichzeitig die Siege der Schweizer gegen die

6. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 46

1874 - Leipzig : Klinkhardt
Äatl Iv., 1347—1378, Enkel Heinrichs von Luxemburg, der mit Böhmen und Mähren noch Brandenburg, die Lausitz, Schlesien und Tyrol vereinigte, — 1348 die Universität zu Prag gründete und 1355 unter schimpflichen Bedingungen in Rom gekrönt wurde. In der goldnen Bulle, Reichsgrundgesetz (1356), wurden folgende 7 Wahl- oder Kurfürsten bestimmt: Die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, der König von Böhmen, der Herzog von Sachsen-Wittenberg, der Markgraf von Branden- burg und der Pfalzgraf am Rhein. Großes Erdbeben. 1349 Pest („der schwarze Tod") in Italien, Frankreick und Deutschland. Geißler oder Flagellanten. Judenverfolgungen. — Karls Sohn Wenzel der Faule, 1378—1400, als König von Böhmen bis 1419, ließ bei seiner Unthätigkeit Deutschland durch Kriege des Adels und der Städte zerrütten. Schwäbische Städtebund. (1383 f Johann von Nepomuk.) Wenzel wurde 1400 als deutscher Kaiser abgesetzt. Ruprecht von der Pfalz, 1400—1410, war thätig, ohne viel ausrickten zu können. Sigismund, 1410 —1437, (Wenzels Bruder), redlich, gutwillig, aber nicht fest genug. Die Kirchenversammlung zu Kostnitz (1414—1417), welche dem zerrütteten Kirchenzustande und dein päpstlichen Schisma ein Ende machen sollte, setzte Johann Xxiii. und zwei andere Päpste ab, erwählte Martin V. und verurtheilte Johann Huß (s. Kirchengeschichte) zum Feuertods. — Wegen Geldmangel versetzte Sigismund 1415 Bran- denburg an den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohen- zollern (Stammvater des jetzigen preußischen Königshauses). 1423 erhielt Friedrich der Streitbare, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, die sächsische Kurwürde und den Wittenberger Kreis. Während der Regierung Sigismunds begann in Frankreich das Haus Balois (1428) zu regieren, gegen welches aber England wegen seiner- großen Besitzungen in Frankreich Ansprüche auf den Thron erhob und dadurch einen Krieg veranlaßte, in welchem Jeanne d'arc (Fräulein von der Lilie) die Franzosen zum Siege und den König, nach der Befreiung von Orleans, 1429 zur Krönung nach Rheims führte. Die Jungfrau von Orleans fiel später den Engländern in die Hände und starb 1430 in Rouen den Feuertod. Auf Albrecht Ii., 1437—1439, folgten, mit Ausnahme Karls Vii., nur Kaiser aus dem Habsburgischen Haufe. — Unter dem friedliebenden, aber unentschlossenen Friedrich Iii., 1440—1493, wurden Deutschlands Zustände immer mehr zerrüttet. Die Reichstage blieben erfolglos, weil statt der Fürsten Gesandte erschienen. Sein Sohn Maximilian I., 1493 —1519, ritterlich, aber verschwenderisch, brachte durch Berheirathung mit Marie, Tochter Karls des Kühnen von Burgund, welchen 1473 die Schweizer bei Granson und Murten geschla- gen und 1477 bei Nancy getödtet hatten, die Niederlande an Oesterreich. Er hob durch Gründung des ewigen Landfriedens und des Reichskammer- gerichts in Frankfurt a. M. (dann in Speier und zuletzt in Wetzlar) das Faustrecht und das Behmgericht auf, theilte Deutschland in 10 Kreise:

7. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 44

1874 - Leipzig : Klinkhardt
44 land trat 1256—1273 das Interregnum ein. Zwei Ausländer, Richard von Cornwallis, t 1272, und Alfons X., König von Kastilien, waren Namenkönige. In diese Zeit fiel der letzte Kreuzzug. 1244 war Jerusalem von den Türken wieder erobert worden. Ludwigs Xi. — des Heiligen —von Frankreich Versuch (1248), es wieder zu erobern, mißglückte. Er gerietst in Aegypten in Gefangenschaft und kehrte erst 1254 wieder zurück. 1270 landete er in Tunis und starb daselbst. 1291 ging Acre, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, verloren. Folgen der Kreuzzüge. 6 Millionen Menschen fanden ihren Tod. Verbindung der einzelnen Völker. Verbreitung der Kenntniß fremder Völker, Sprachen und Sitten. Hebung des Handels, des Bürger- und Bauernstandes durch Schwächung des Adels. Verpflanzung vieler Ge- wächse, namentlich der Obstarten nach Europa. Allgemeines, a) Rechtspflege. Sehr oft Entscheidung durch Gewalt, Faustrecht. Die peinliche Gerichtsbarkeit wurde durch den Kaiser und dessen Pfalzgrafen ausgeübt. Die kleineren Fürsten hatten Land- gerichte und Vögte. Oefsentliche Gerichtstage und Besprechung der Richter und Schössen mit den-Parteien. Sammlung geschriebener Gesetze seit An- sang des 13. Jahrhunderts; der Sachsen- und der Schwabenspiegel und das Kaiserrecht. — Entstehung heimlicher, stiller oder Vehmgerichte, auch Frei- oder Stuhlgerichte, zuerst in Westphalen (Dortmund, später in Frank- furt, Trier rc.); Zeit: Dienstag (Ding — Gericht, Dingstag), Nachts; Ort: Wälder, Felsenhöhlen und unterirdische Gewölbe. Mitglieder: Stuhl- herren, Freigrafen, Freischöfsen oder Schöppen (Beisitzer) und Frohnboten. Strafen: Landesverweisung, Geld- und Leibesstrasen. b) Das Ritterwesen bildete sich aus in Spanien, Frankreich, Ita- lien und Deutschland. Junker oder Bube, Knappe, Ritter. Harnisch, Helm. Schild mit Wappen. Turniere. Fahrende Ritter. Einfluß des Ritter- wesens: Ausbildung körperlicher Kraft und Gewandtheit, Entstehung der Geschlechtsnamen und Wappen, der Volksfeste, Hebung der Tapferkeit, Heilighaltung des Ehrenwortes und der Freundschaft, Schutz der Pilgrime. (Geistliche Ritteroden, f. Kirchengeschichte.) c) Handel. Mit Asien und Afrika Handel über Venedig, Genua, Pisa rc. Im Norden hoben sich Lübeck, Hamburg, Bremen :c. Handels- gegenstände: Eisen, Holzstämme, Pelzwerk, Salz, Fische rc. Unsicherheit der Landstraßen und der Flußschifffahrt durch Raubritter. Lübeck und Hamburg schlossen 1241 einen Bund, die Hansa. Später kamen hinzu: Braunschweig, Stralsund, Danzig, Königsberg, Köln rc. Im Jahre 1300 bildeten 60 Städte, mächtiger als Königreiche, diesen Bund und eroberten Lissabon und Kopenhagen. Lübeck war Haupt des Bundes. Ausbildung der Gewerbe: Webereien, Tuchmacherkunst, Bleichen (Chemnitz), Glasereien (Nürnberg), Glasspiegel. Zunfteinrichtungen. — Salz-, Silber - (Freiberg), Zinnbergwerke (Böhmen). — Magnetnadel und Baumwollenpapier kamen von den Arabern zu den Europäern. —

8. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 35

1913 - Dresden : Huhle
— 35 — fehdelustigen Grafen und Fürsten Einhalt geboten. Während die an Flüssen wohnenden Ritter die vorüberfahrenden Schiffe zwangen, an sie hohe Zölle zu zahlen, blühte auf der Nord- und Ostsee die Seeräuberei und hinderte die Kauffahrteischiffahrt sehr. Da der Kaiser samt den Fürsten diesem Übelstande kein Ende machte, verbanden sich um 1241 die reichen Handelsstädte Lübeck, Hamburg und Bremen. Dies Bündnis heißt die Hansa, d. h. Handelsverbindung, denn es sollte vor allem den Handel schützen. b) Ausdehnung. Sehr bald schlossen sich andere Städte an; zur Zeit ihrer Blüte zählte sie sogar gegen 100 Städte von Holland bis nach Rußland. Sie schickten ein großes Heer und Kriegsschiffe gegen die Räuber aus, deren Burgen erobert und zerstört, deren Schiffe vernichtet wurden; die Land- und Seeräuber büßten ihre Untaten meistens am Galgen. Eine Flotte von 200 Schiffen beherrschte die Nord- und Ostsee. Der König von Schweden und der von Dänemark wurden von den Hanseaten besiegt; sie diktierten: „Kein König darf in Dänemark den Thron besteigen ohne Zustimmung der Hansa". Sie erlangten große Vorrechte in England, Schweden und Norwegen und errichteten daselbst Kontore, d. h. große Plätze oder Stadtteile, in denen sie Waffen- und Gerichtsrecht, freien Stapelhandel und Landeshoheit besaßen. Hier erbauten sie Kirchen, Kaufhallen, Speicher, Herbergen und Wohnhäuser, wie z. B. in Bergen, London, Antwerpen und Altnowgorod am Jlmensee. Lübeck war der Vorort; dahin kamen alljährlich die Abgeordneten und berieten über die Angelegenheiten der Hansa. Wenn eine Stadt ihre Pflichten nicht erfüllte, wurde sie ausgestoßen oder verhanst. Nach etwa 300 Jahren verlor die Hansa an Bedeutung und Macht, weshalb viele Städte austraten. Lübeck, Hamburg und Bremen heißen noch heute Hansestädte und haben ihre alten Freiheiten behalten. Das Gerichlsmelen, 1. Ursprung der Femgerichte. Karl der Große hatte die Rechtspflege geordnet. Gau-, Send- und Pfalzgrafen verschafften dem Bedrückten Recht. Die leibeigenen Bauern wurden von ihren Herren gerichtet, die freien Bauern von den königlichen Richtern, den Freigrasen, denen Schöffen beistanden. Die Schöffen halfen das Urteil finden, aber sie mußten sich auch nach dem Umstande richten. Freilich gab es auch Vorstände, die wenig oder gar keine Umstände machten, sondern nach ihrem eigenen Gutdünken handelten. Aber diese Gerichte konnten später vielen Leuten nicht zu ihrem Rechte verhelfen. Deshalb bildete sich zu der Zeit, als Kaiser und Papst sich heftig bekriegten und das Faustrecht blühte, ein heimliches Gericht, das Femgericht, das besonders gegen Straßenraub, Landfriedensbruch und solche Verbrechen einschritt, die die öffentlichen Freigerichte nicht bestrafen konnten. Es verfemte, d. h. verbannte oder verfluchte die verurteilten Verbrecher. 2. Einrichtung der Femgerichte. In Westfalen, namentlich in Dortmund, war der Hauptsitz der Femgerichte, doch verbreiteten sie sich über ganz Deutschland. Der Kaiser blieb der höchste Richter; der Ort der Sitzung Hieß Freistuhl, der Vorsitzer des einzelnen Femgerichts (zuerst auch Bischöfe) hieß Stuhlherr oder Freigraf, die Beisitzer Freischöffeu. Der Angeklagte wurde durch einen Brief mit sieben Siegeln vorgeladen; diesen 3*

9. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 31

1913 - Dresden : Huhle
— 31 — gründeten viele Städte, so Marienburg, Marienwerder, Elbing, Memel usw. Das Land erfreute sich bald eines großen Wohlstandes. Man erbaute Getreide, Obst und Wein, trieb Fischerei und Schiffahrt, Pferdezucht und Handel mit Bernstein und Pelzwerk. Der Hochmeister hatte mehr Einkünfte als mancher König. Der Ritterorden eroberte nach und nach auch Kurland und Livland, bekehrte die Heiden und besiedelte die Länder mit Deutschen, weswegen sie noch heute die deutschen Ostseeprovinzen heißen. Da aber die Polen die Weichselmündung erwerben und sich einen Zugang zum Meere verschaffen wollten, ward er mit ihm in Krieg verwickelt. Da er 1466 unterlag, ging dem Orden Westpreußen verloren, und selbst Ostpreußen ward polnisches Lehn. Um die Macht des Ordens zu heben, ward der Markgraf Albrecht von Ansbach zum Hochmeister gewählt. Dieser trat 1525 zur lutherischen Kirche über und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum unter polnischer Lehnsoberhoheit. Da Herzog Albrecht ein Hohenzoller war, erbten im Jahre 1618 die Markgrafen von Branden- burg das Herzogtum Preußen. Daher führen noch heute die Könige von Preußen die beiden Farben schwarz und weiß, die Kennzeichen des Deutschen Ritterordens, in ihren Landesfarben. 6. Die Raubritter. Zuerst hielt man streng auf die Rittertugenden. Wer Untaten begangen hatte oder feig gewesen war, dem wurden die goldenen Sporen auf einem Misthaufen abgenommen, die Waffen zerbrochen, das Wappen vernichtet und fein Schild am Schweife eines elenden Pferdes durch den Kot geschleift. Aber bald artete das Rittertum aus; viele Ritter waren arm geworden und plünderten nun die Bürger und Kaufleute. Sie schämten sich der Räuberei nicht einmal, sondern sprachen: „Reiten und Rauben ist feine Schande, das tun die Besten im Lande". Den Bauern nahmen sie das Vieh, dem reisenden Kaufmann die Waren weg. Dazu warfen sie ihn ins Burgverlies und verlangten ein hohes Lösegeld. Wurde dies nicht von den Angehörigen gezahlt, so brachte man den Unglücklichen um. Häufig führten auch die Ritter miteinander Krieg oder lagen in einer Fehde. Selbst wegen der geringsten Anlässe warfen sie den Fehdehandschuh hin und brachen aus dem Hinterhalte hervor, um die wehrlosen Landleute und Bürger zu überfallen. Gegen das Fehdeunwesen schritten viele Kaiser streng ein, so z. B. Friedrich I. Aber unter schwachen Fürsten nahm das Raubrittertum bald wieder überhand. Rudolf uon Babsburg (1273—1291). 1. Die Wahl Rudolfs zum deutschen Könige. Der letzte Hohenstaufe untrde in Neapel enthauptet. Das Ansehen der deutschen Kaiserkrone war so tief gesunken, daß kein deutscher Fürst sie annehmen wollte. Einige Fürsten wählten einen englischen, andre einen spanischen König zum deutschen Kaiser: doch kümmerte sich keiner von beiden um Deutschland. Deshalb nennt man diese kaiserlose Zeit die Zwischenherrschaft (Interregnum). Es war eine schreckliche Zeit, besonders für die armen Bauern und die Kaufleute; denn das Raubritterunweseu oder das Faustrecht nahm sehr überhand. Das Volk verlangte daher immer dringender einen König. Endlich wählten die deutschen Fürsten im Jahre 1273 auf den Vorschlag des Erzbischofs von Mainz den

10. Zeit- und Lebensbilder aus der deutschen und sächsischen Geschichte - S. 37

1913 - Dresden : Huhle
— 37 — Der Ichmarze Tod und die Geißler, Um 1350 wütete in ganz Europa eine furchtbare Pest, die aus Asien hergekommen war. Der Leib der Kranken bedeckte sich mit schwarzen Eiter- ober Pestbeulen, weshalb man diese im höchsten Grabe ansteckenbe Seuche bett schwarzen Tod nannte. Gewöhnlich warb in bret Tagen der Ergriffene eine Leiche. Tausenbe und Abertausende raffte das große Sterben bahrn, in Erfurt angeblich 16000. Kein Arzt vermochte dieser Plage Einhalt zu tun. Das abergläubische Volk schob die Schulb an biesem Unglück den Juben in die Schuhe, die die Brunnen vergiftet haben sollten, um die Christen auszurotten. Daher begann man die Juben überall zu verfolgen. In Dresben befahl die Obrigkeit ausbrücklich die Hinrichtung der Juben, und in Straßburg verbrannte man angeblich 2000 Juben auf einmal. Die Jubenhetzen machten natürlich der Seuche kein Ende. Man ersann sich barum anbere Mittel, sie zu bekämpfen. Nur durch Gebet und Bußübungen glaubte man ihrer Herr werben zu können. Die Geißler zogen scharenweise umher und sangen: „Nun hebet auf eure Hänbe, daß Gott bies große Sterben wenbe; nun hebet auf eure Arme, daß sich Gott über uns erbarme". Hierauf stellten sie sich in einen Kreis: zwei Geißelbrüber gingen herum und schlugen mit Geißeln und Riemen, die vom nabelbesetzte Knöpfe ober Knoten hatten, auf den entblößten Rücken der andern, daß manche sehr bluteten. Dabei sangen sie: Jesus Christ, der ward gefangen, Sünder, das litt ich alles für dich, an ein Kreuze ward er gehangen, Was willst du leiden nun für mich? das Kreuze ward von Blute rot, wir klagen Gottes Marter und seinen So rufen wir aus lautem Tone: Tod. Unsern Dienst geben wir zum Lohne: für dich vergießen wir unser Blut; „Sünder, womit willst du mir lohnen? das sei uns für die Sünde gut: drei Nägel und eine dörnerne Kronen, das hilf uns, lieber Herre Gott, das hohe Kreuz, eines Speeres Stich, des bitten wir dich durch deinen Tod! — Konrad von Weltin, der Stammvater unlers Füritenhaules (1123—1156). 1. Wie Konrad Markgraf von Meißen wurde. Die Mark Meißen, die von Heinrich dem Ersten gegründet worden war, wurde zuerst von nichterblichen Markgrafen verwaltet, die der Kaiser bald aus diesem, balb aus jenem ihm treu ergebenen Geschlechte erwählte. 1089 belehnte der Kaiser Heinrich Iv. den Grasen Heinrich von Eilenburg mit der Markgrafschaft Meißen. Heinrich I., der Ältere, war ein Wettiner. Sie stammten zwar aus dem Schwabengau am Fuße des Harzes, boch nannten sie sich später nach der Burg Wettin, die nörblich von Halle an der Saale lag. Ihm folgte fein Sohn Heinrich Ii., der Jüngere, der mit feinem Vetter Konrab von Wettin einen Krieg führen mußte, weil dieser die Markgrafschaft Meißen beanspruchte. Konrab warb von Heinrich dem Jüngeren besiegt und gefangen genommen und an ein eisernes Bett geschmiebet, so daß er alle Hoffnung auf Freiheit und Markgrafenttmrbe aufgeben mußte. Doch nach dem unerwarteten Tode Heinrichs des Zweiten im Jahre 1123 erlangte er seine Freiheit wieber und nahm nun die Mark Meißen in
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