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Amalers Theoderich,i) ein, sich an dem italischen Machthaber für die Zerstörung des Rugierstaates in Ufernoricum und die Ermordung seiner dortigen Verwandten zu rächen.
2. Theoderich brach 488 mit einem großen, noch durch andere Germanen verstärkten Teile seiner Ostgoten aus ihren letzten Sitzen in Mösieu aus und zog die Donau und Sau aufwärts auf der Straße Emona-Aquileja nach Oberitalien, um hier bessere Wohnsitze zu gewinnen. Den Eintritt in die Poebene erkämpfte er sich 489 am Grenzflüßchen Jsonzo, besiegte Odoaker dann nochmals bei Verona („Dietrich von Bern") und brachte ihm trotz burgundischer Hilfe mit Unterstützung der Westgoten 490 an der Adda die entscheidende Niederlage bei. Aber erst nach 493 3 jähriger Belagerung ergab sich Odoaker 493 in Ravenna (Sage von der „Rabenschlacht") und einigte sich mit dem Sieger über eine gemeinschaftliche Regierung Italiens. Bald darauf wurde er indes von Theoderich mit eigener Hand niedergestoßen.
Ii. Periobe.
Die germanischen Reiche bis zur Wiederherstellung des abendländischen Kaisertums.
476 — 814.
I. Abschnitt.
Die Begründung des Frankenreiches 481—561.
1. Chlodwig 481—511.
1. Während die arianischen Ostgermanen in kriegerischen Wanderzügen unter Führung gewaltiger Heerkönige Westeuropa eroberten, hatten sich die Westgermanen, insbesondere die Franken,, als Bauern unter kleinen Gaukönigen kolonisierend südwestwärts ausgebreitet, ohne ihr germanisches Hinterland und ohne ihr
*) Th eoderich, ein Sohn des ostgotischen Teilkönigs Theodemir, war einst als Geisel am byzantinischen Hofe erzogen und später zum Danke für seine Dienste dort zu hohen Ehren (Konsulat, Triumph, Reiterstandbild) erhoben worden. Er halte sein bisher unter 3 Königen getrenntes Volk unter seiner Führung geeinigt.
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agri decumates, Zehntland. (Reste des limes von Regensburg bis Lorch a. d. Rems, von da bis Odenwald, Taunus und weiter rheinab). Aus den Römerkastellen erwuchsen blähende Städte, z. B. Vindonissa = Windisch a. d. Aar, Augusta Rauracorum = Augst bei Basel, Magontiacum, Bingium, Rigomagus == Remagen, Colonia Agrippinensis, Castra vetera = Xanten, Neomägus = Nymwegen u. a. In den Donauländern Augusta Vindelicorum = Augsburg, Regina castra = Regensburg, Iuvavum, das spätere Salzburg, Vindobona = Wien u. a. Diese Grenzgebiete unterwerfen sich mehr und mehr der römischen Cultur, so auf dem linken Rheinufer die Provinzen Germania superior von Basel bis zur Nahemündung (Westgrenze die Vogesen) mit der Hauptstadt Magontiacum, und Germania inferior von Nahe bis zur Rheinmündung (Westgrenze Ardennen und Schelde), mit der Hauptstadt Colonia Agrippinensis; im Süden der Donau die keltischen Provinzen Rhaetia mit Vindelicia, Noricum und Pannonia (Abt. I § 192). Diese Gebiete bedecken sich mit Städten, Landstrassen, Obstpflanzungen, Gartenanlagen; die Weinberge und Bäderanlagen der Rheinlande sind damals entstanden. Fern blieb das innere Germanien dieser Kultur.
2. Die Wohnsitze zur Zeit des Tacitus. A. Unfreie Germanen auf dem linken Rheinufer1):
In Germania superior:
Triboci im nördlichen Eisass (Breucomägus, Brumt oder Brumat, später durch Argentoratum verdunkelt); Nemetes im Speiergau (Noviomägus oder Augusta Nemetum, Speier); Van-giones in Rheinhessen (Borbetomägus, Worms).
In Germania inferior:
Ubii. Zu Caesars Zeit noch am rechten Rheinufer, den keltischen Trevirern (an der Mosel, zwischen Rhein und Maas. Augusta Treverorum, Trier) gegenüber, durch Agrippa 39 v. Ch. auf das linke Ufer übergesiedelt. Civitas (oppidum, ara) Ubiorum, nach Agrippina, der Tochter des Germanicus und Gemahlin des Claudius, die hier geboren war und die Anlegung einer Militärcolonie dort veranlasste, Colonia Agrippinensis genannt. ('Grippigenland’, Cöln.).
Batavi im Uferlande des Rheins und auf der von der Maas und einem Rheinarm gebildeten Insel (insula Batavorum; Betuwe). Nach Tacitus ein Teil der Chatten und in Folge von Bürgerkriegen ausgewandert. Die Hauptorte waren keltisch: Lug(u)dunum (Leyden), Traiectum (Utrecht).
Unter den rechtsrheinischen Stämmen waren den Römern unterworfen die (chattischen) Mattiaken. Die aquae mattiacae sind die Quellen von Wiesbaden.
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Extrahierte Personennamen: Augusta_Rauracorum Colonia_Agrippinensis Augusta_Nemetum Maas Augusta_Treverorum Agrippina Germanicus Claudius Colonia_Agrippinensis