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1. Alte Geschichte - S. uncounted

1904 - Wiesbaden : Kunze
Y orwort. Die neuen Bearbeitungen von Herbsts Hilfsbuch I. haben mit dem Umstande zu rechnen, dafs der jetzige Lehrplan für die preußischen Gymnasien den Unterricht in Alter Geschichte für die obere Stufe auf das Eine Jahr der Obersekunda beschränkt. Der Notwendigkeit, die sich damit ergab, energisch zu verkürzen und zu vereinfachen, habe ich mich um so lieber gefügt, weil diese Verkürzung naturgemäfs vorzugsweise den ersten Abschnitt der griechischen und der römischen Geschichte treffen mufste und ich schon längst der Ansicht war, dafs diese Teile des Hilfsbuchs zu viel Stoff enthielten und dadurch manchen Lehrer in Versuchung führten, zu lange bei diesen Dämmerzeiten zu verweilen. Die Kürzung dieser Abschnitte, die in dieser 20. Auflage zu einer Zusammenziehung auf ein Drittel des bisherigen Raums geführt hat und einige Vereinfachung in den späteren wird, wie ich hoffe, sich auch für die nichtpreufsischen Anstalten, die dieses Hilfsbuch benützen, als eine Verbesserung erweisen. Aufserdem ist die Gesamteinteilung des Stoffes derjenigen mehr angenähert, die dem Hilfsbuch für Quarta zu Grunde liegt, da es immerhin eine kleine Kraft- und Zeitersparnis ist, wenn der Schüler der Obersekunda die Abgrenzungen des Gebiets, die ihm in Quarta vertraut gewesen sind, wiedererkennt. In der römischen Geschichte hat sich die Notwendigkeit einer noch etwas mehr durchgreifenden Kürzung ergeben: der jetzt verbleibende Stoff wird bei dem so viel geringeren Quantum Zeit, welche die neuen Lehrpläne an den preufsischen Gymnasien der alten Geschichte übrig gelassen haben, noch durchgearbeitet werden können. Jedoch möchte ich an dieser Stelle zwei Punkte mit Nachdruck hervorheben, deren Wichtigkeit uns preufsischen Lehrern eben durch die Lehrpläne von 1892 und 1901 be-

2. Alte Geschichte - S. 11

1904 - Wiesbaden : Kunze
11 dem arkadischen Randgebirge entspringt, ohne Mauern und Burg, entfernt von See und Seeverkehr. A. Die Iiy kur gische Verfassung. Die eigentümliche Gestaltung dieses Staatswesens mit seinen beiden Königshäusern, einem Doppelkönigtum, Frucht der seitherigen Schicksale der dorischen Eroberer, wird auf Lykurgos (um 880) als seinen eigentlichen Gründer zurückgeführt, der, Vormund eines minderjährigen Königs unter Sanktion des delphischen Orakels eine Verfassung schuf, welche die altdorischen Einrichtungen teils wieder herstellte teils weiterbildete. I. Die Bevölkerung Lakoniens bestand aus Spartiaten, Periötcen und Heloten. Die Spartiaten waren die Eroberer und Vollbürger dorischen Stamms, der an Zahl schwächste Teil der Bevölkerung, im Besitz der Stadt Sparta und des Kerns der Landschaft; unter sich gleichberechtigt, von aller bürgerlichen Arbeit frei, lebten sie nur für den Dienst des Staats in Krieg und Frieden. Die Periöjccn waren Achäer, die in den gebirgigen Teilen des Landes rings um Sparta herum wohnten; sie bildeten die ackerbau- und gewerbetreibende Bevölkerung des Landes, waren im Besitz des Handels und der Bergwerke, persönlich frei, Steuer- und kriegsdienstpflichtig, aber ohne aktives Bürgerrecht. Die Heloten, wohl die mit den Waffen unterworfene bäuerliche, alte Bevölkerung, leibeigene Bauern, die, unter bestimmten und schweren Abgaben vom Ertrage, die Güter der Spartiaten bebauten, aber als Leibeigene des Staates von den Gutsherrn weder freigelassen noch verkauft oder getötet werden durften; im Kriege dienten sie als Schildknappen der Spartiaten oder als Leichtbewaffnete. Ii. Agrargesetzgebung. Eine neue Verteilung des Landes setzte 9000 gleiche, unveräufserliche xlagni (Majorate) für die Spartiatenfamilien fest, ein zusammenhängendes Gebiet im Eurotastal; 30000 Ackerlose erhielten die Periöken. Ui. Das Königtum blieb bestehen, aber geteilt und geschwächt. Seine Befugnisse waren: a. priesterliche: Ver- waltung des Zeusdienstes, Darbringung der Staatsopfer, Ver-

3. Alte Geschichte - S. 18

1904 - Wiesbaden : Kunze
18 Entwicklung des geistigen Lebens (Redaktion der Homerischen Dichtungen) sich angelegen sein liefs; die Lyriker Simonides von Keos und Anakreon von Teos lebten an seinem Hofe. Sein Sohn Hippias (527—510) regierte anfangs glücklich. Nach der Ermordung seines Bruders Hipparchos durch Harmodios und Aristogeiton (514) aber veränderte sich der Charakter der Tyrannenherrschaft, ihre Härte wendete sich nun auch gegen das Volk. Das Eupatridengeschlecht der Alkmäoniden, im Einverständnis mit dem delphischen Orakel und im Bunde 510 mit Sparta (König Kleomenes), stürzte endlich den mit Makedonien und Thessalien verbündeten Tyrannen, der die Burg gegen freien Abzug überlieferte und sich nach der Stadt Sigeion in Troas begab, 510. D. Herstellung uncl Weiterbildung der Demokratie. Kleisthenes, des Alkmäoniden Megakies Sohn, wesentlich beteiligt bei dem Sturz der Tyrannis, wurde der Vollender der Solonischen Verfassung in demokratischem Sinn, 509. Seine Reformen waren: 1) An die Stelle der vier alten ionischen Phylen, die auf ihren gottesdienstlichen Zweck beschränkt wurden, trat die Einteilung in 10 Bezirke oder Phylen, jede wieder in Demen (dij/j.oi, Gemeinden) geteilt. Er brach mit dieser Änderung die Macht der Adelsgeschlechter. 2) Infolge hiervon bestand nunmehr der Rat aus 500 Mitgliedern (je 50 aus jeder Phyle), die durch das Los gewählt und einer Prüfung (doxipchjicc) wie Rechenschaftsablegung (ev&vvt?) unterworfen waren. Jede Phyle führte jetzt nur während eines Zehnteils des Jahres die Prytanie: unter jeder Prytanie, also jetzt 10mal im Jahre, fanden regelmäfsige Volksversammlungen statt. 3) Auch die Votksgerichte (rfactia) wurden wohl von Kleisthenes eingeführt, doch erst unter Perikies völlig ausgebildet. 4) Das Scherbengericht (oaroaxiauoq) diente zur Verhütung persönlicher Übergriffe einzelner Bürger, gegen die Wiederkehr der Tyrannis und zum Schutz gegen die Gefahren, die von dem Kampfe zweier Parteihäupter drohten. Zur Verhängung dieser Verbannung, gewöhnlich auf 10 Jahre, doch ohne Verlust an bürgerlicher Ehre oder Vermögen, waren 6000 Stimmen erforderlich. Isagoras, der Führer der Eupatriden, 508 erster Archont, rief zur Vernichtung dieser Demokratie die Spartaner nach

4. Alte Geschichte - S. 52

1904 - Wiesbaden : Kunze
52 Rückzugs der Zehntausend von den Grenzen Mediens und Armeniens durch Kurdistan, Armenien, bis Trapezunt, wo sie die „gastliche See“, das schwarze Meer wiederbegrüfsten, war der Führer des Nachtrabs, Xenophon, der in seiner Anabasis den Taten dieses wandernden Kriegerstaats ein würdiges Denkmal gesetzt hat. b. Die ionischen Städte, welche zu Cyrus gehalten, schickten aus Furcht vor der Rache des Tissaphernes nach Sparta. Die hegemonische Stellung Spartas, zugleich den Ehrgeiz Einzelner weckend, machte auswärtige Unternehmungen zur Notwendigkeit. Die höchste Macht hatte dort das Ephorenr Tcollegium, neben dem die Könige nur ausführende, rechenschaftspflichtige Behörde waren; die ursprüngliche Gleichheit der Spartiaten war der drückenden Oligarchie einer Meinen Minderzahl, der ofioiot oder „Gleichen“ gewichen, die Einfachheit altdorischer Sitte verschwunden, Lysanders Wunsch, die Thronfolgeordnung zu seinen gunsten zu ändern, verwirklichte sich nicht, daher durch seinen Einflufs, gegen das Orakel vom „hinkenden Königtum“ 396 Agesilaos erhoben wurde, in dessen Charakter Lysander jedoch sich täuschte. Agesilaos unternahm, nachdem er die Verschwörung des Kina-don (gegen die Homoioi) unterdrückt hatte, einen Zug nach Asien; bricht mit Lysander: nachdem er in beiden Satrapieen, des Tissaphernes (südlich) und des Pharnabazos (Hellespont) glücklich gekämpft hatte und sich von seinem Hauptquartier Ephesos aus anschickte, einen Zug ins Innere des Reichs zu unternehmen, nötigte ihn zum Verzicht c. der Beginn von Verwicklungen in Griechenland selbst, 394 der sog. korinthische Krieg (394—387). Der Charakter der spartanischen Herrschaft war drückend, der Hafs allgemein; Theben, Korinth, Athen hatten beim Zuge des Agesilaos ihre Mitwirkung versagt: vom Grofsherrn wurde der Rhodier Timokrates nach Griechenland gesendet, um eine Koalition gegen Sparta zustande zu bringen. Noch ehe dies glückte, brach der Krieg zwischen Sparta und Theben aus; Lysander, nach Böotien geschickt, fiel vor Haliartos (395). Koalition zwischen Theben, Athen, Korinth, Argos, vom Perserkönig unterstützt: Krieg: Agesilaos zurückgerufen. Wahrend dieser seinen Siegeslauf abbrach und über den Hellespont, Thracien, Makedonien, Thessalien zurückkehrte, ward die

5. Alte Geschichte - S. 97

1904 - Wiesbaden : Kunze
97 2. Makedonien Provinz, Griechenland unterworfen. 146. Makedonien konnte sich in die neue Ordnung der Dinge nicht finden. Die republikanische Staatsform widerstrebte der Bevölkerung und sie warf sich einem Abenteurer, einem Manne von niedriger Herkunft, namens Andriscus, in die Arme, der sich für einen Sohn des Perseus ausgab und sich König Philippus nannte. Es gelang ihm, ganz Makedonien und einen Teil von Thessalien zu besetzen: Q. Cäcilius Metellus besiegte und verfolgte ihn bis nach Thracien, wo er durch einen Häuptling des Landes ausgeliefert wurde. So wurde Makedonien im Jahre 146 als römische Provinz eingerichtet. Die Zustände in Griechenland waren zu dieser Zeit verkommen, das Volk ohne republikanische Tugenden und der Freiheit nicht mehr fähig. Unter den in die Heimat entlassenen Achäern zeichneten sich zwei, Critolaus und Diäus, aus; die Rache im Herzen fachten sie auch unter ihren Landsleuten den Hafs gegen Rom an, von wo man beständig in diesen griechischen Wirren einschreiten mufste. Die Römer, die Sparta, das mit dem achäischen Bunde in Streit lag, unterstützten , verlangten, dafs alle Städte, die seit dem ersten makedonischen Kriege (seit 200) dem achäischen Bunde einverleibt worden waren, wieder ausscheiden sollten. Ehe Critolaus Sparta, gegen das er den Krieg beschliefsen liefs, angriff, belagerte er Herajclea am Öta, das vom Bunde abgefallen war. Als aber Q. Cäcilius Metellus aus Makedonien heranzog, gab er die Belagerung auf und floh mit dem Belagerungsheer, wurde aber 146 bei Stcarphea im Lande 146 der epiknemidischen Lokrer ereilt und geschlagen. An der Stelle des in der Schlacht spurlos verschwundenen Critolaus setzte Diäus den Krieg fort und nahm auf dem Isthmus eine feste Stellung ein, um den Römern den Einmarsch in den Peloponnes zu wehren, wurde aber bei Megara durch den Konsul L. Mummius besiegt und gab sich in Megalopolis den Tod. Mummius zerstörte Korinth, die schönste Stadt Griechenlands, deren Einwohner teils getötet, teils in die Sklaverei verkauft wurden. Der achäische Bund löste'(sich auf, Griechenland wurde unter die Verwaltung des makedonischen Statthalters gestellt. Herbat, historisches Hilfsbuch, I. 20. Aufl. 7

6. Alte Geschichte - S. 99

1904 - Wiesbaden : Kunze
99 und in nicht privilegierte Städte. Zur ersten Klasse gehörten: 1) die civitates liberae, die zwar unabhängig, aber zu Abgaben verpflichtet; 2) civitates liberae et immunes, solche, die unabhängig und steuerfrei waren; 3) civitates foederatae, deren Verhältnis durch einen besonderen Vertrag festgestellt war. Die nicht privilegierten Provinzialen hatten zwar ihre eigene städtische Verwaltung, waren aber abhängig von dem Statthalter, der auch die Gerichtsbarkeit ausübte. Iv. Kultur 264-133. In dieser Zeit entwickelte sich eine römische Literatur, doch wesentlich als ein Abglanz der griechischen; auf dem Felde der Wissenschaft und der Kunst war der römische Geist, der auf das Nützliche und Brauchbare gerichtet war, nicht selbständig schöpferisch. Q. Ennius aus Calabrien (240—169) behandelte die römische Geschichte dichterisch und wurde der Vater des römischen Epos; T. Maccius Plautus aus Umbrien (t 184) durch Umbildung griechischer Vorbilder der Begründer des römischen Lustspiels. Die Geschichtschreibung ging aus von einem schlichten Verzeichnen der Jahresereignisse; die Vertreter dieser von Jahr zu Jahr fortschreitenden chronikartigen Darstellung wurden Annalisten genannt; der erste bedeutendere war Q. Fabius Pictor (er diente im Kriege gegen Hannibal); eigentümlich und bedeutend auch als Schriftsteller war M. Porcius Cato (f 149), auch auf diesem Felde Verfechter altrömischer Sitte. Auf die Sitten wirkte der Besitz des reichen und üppigen Siciliens nachteilig, noch mehr die Bekanntschaft mit der Schwelgerei des Ostens, dessen Schätze nach Italien in die Hände des Beamtenadels und der Ritter, der Geldaristokratie, zu fliefsen begannen. Wie tief infolge dieser Einflüsse die Sittenverderbnis war, zeigte der Geheimbund der Bacchanalien, von denen der Senat im Jahre 186 Kunde erhielt, und der dann mit furchtbarer Energie unterdrückt wurde. In der Baukunst gingen die Römer bei den Etruskern und Griechen in die Schule und verbanden den Gewölbebau 7*

7. Alte Geschichte - S. 80

1904 - Wiesbaden : Kunze
80 Rechte eine „Menge“ oder Plebs, die Plebejer gegenüber, die Kleinbauern des allmählich sich erweiternden Gebiets, die Handwerker und Krämer, die in der wohlgelegenen Stadt zahlreich sich niederliefsen und dieser Gegensatz zwischen Patriziern und Plebejern zieht sich bedeutungsvoll durch die ganze römische Geschichte. Die einzelnen Plebejer standen als Klienten unter dem Schutze eines Patriziers, der sie vor Gericht vertrat, ein Verhältnis, das ursprünglich einen patriarchalischen Charakter trug und diesen Charakter lange bewahrte. Die stets gefährdete Lage Roms und seine Bedeutung als Vorort des Bundes der Städte Latiums drängten zu einer wichtigen Reform im Innern, die man auf den fünften der Könige, Servius Tullius zurückführte: die Organisation des Ge-samtvolks, Patrizier und Plebejer in Hundertschaften oder Cen-turiennach fünf Vermögensklassen. Es war zunächst eine Heeresreform auf Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht aller Freien, dann aber auch von wirtschaftlich-finanzieller und namentlich politischer Bedeutung, indem der Versammlung nach Hundertschaften, comitia centuriata, wichtige politische Entscheidungen anheimgegeben wurden, in ihnen also auch die Plebejer in allen großen Staatsfragen ihr Recht ausübten: wenn auch noch Geburt und Reichtum insofern ein Vorrecht besafsen, als der ersten Klasse 80, den Rittern 18, der zweiten, dritten, vierten Klasse je 20, der fünften 30 Centurien zugewiesen waren, also die erste Klasse, die Schwerbewaffneten mit den Rittern mit ihren 198 Centurien die Mehrheit hatten. Gleichzeitig wurde das Volk nach dem Wohnsitz in 4 städtische und 26 ländliche Tribus eingeteilt, und auch die Stadt durch eine ihre 7 Hügel umfassende Ringmauer befestigt. Ii. Die Republik bis zum Beginn der Samniterkriege. 510—343 v. Chr. Um 510 erfolgte wie an vielen Orten Italiens, eine Umwälzung, welche dem Königtum ein Ende machte und es durch ein Begiment des Adels ersetzte, eine Umwälzung, welc e die Erzählungen auf die unerträgliche Tyrannei des letzten

8. Alte Geschichte - S. 84

1904 - Wiesbaden : Kunze
84 und die glückliche Zusammensetzung des Senats diesen zu einer Pflanzschule von Staats- und Kriegsmännern. Dieser festgefugte, von dem einen Mittelpunkte Rom aus geleitete Staat geriet nun um die Mitte des 4. Jahrhunderts in Zusammenstofs mit dem zahlreichen, kriegerisch-tüchtigen sabel-lischen Hauptstamm, den Samnitern, die in den Bergen des mittleren Apennin in zahlreichen Dörfern bei nur wenigen städtischen Mittelpunkten in lockeren Bünden vereint lebten, und sich durch gelegentliche Eroberungs- und Beutezüge den Nachbarn lästig machten. In 3 schweren Kriegen, 343 341, 325—304, 298—290, rangen die beiden stammverwandten Völker um die erste Stelle in Italien. Der erste dieser Kriege brachte den Römern eine wertvolle Erwerbung, die fruchtbarste und schönste Landschaft Italiens, Campanien mit Capua. Eine Erhebung der Latinerstädte, deren Forderung, Teil am Regiment, völlige Einigung und politische Gleichstellung also römisches Vollbürgerrecht, abgelehnt worden war, der Latinerjcrieg (340—338), endigte mit völliger Unterwerfung der Landschaft und Neuorganisation des Bundes, bei der die verschiedenen Städte verschieden behandelt wurden. Der zweite, längste und schwerste dieser Kriege, der große italische rief aufser den Samnitern nach und nach fast sämtliche Völker Mittelitaliens, Etrusker, Umbrer, Herniker, Äquer wider Rom unter die Waffen. In wechselvollem Kampfe, schweren Niederlagen (caudinische Pässe 321) und großen Siegen (letzter bei Bovianum 305), wurde Rom ihrer geteilten Macht Herr und sicherte die gewonnenen Gebiete durch Einrichtung von Kolonien römischer Bürger — Festungen und Garnisonen an wohlgelegenen Stellen. Einer neuen Schilderhebung der Samniter mit Etruskern und Galliern im Bunde wurde durch eine Schlacht bei Sentinum 295 die Kraft gebrochen und 290 ward der Krieg durch M\ Curius Dentatus beendigt. Das ganze mittlere Italien, das Hauptstück der Halbinsel, war nun römisch: unabhängig von Rom nur die Stämme der Gallier im Poland und die Grieehenstädte in Tjnteritalien. Iv. Der tarentinische Krieg 282—272. Tarent war die größte und mächtigste Handels- und Fabrikstadt in Grofs-griechenland, in äufserst fruchtbarer Gegend gelegen; in ihr herrschte Reichtum und Üppigkeit bei einer sehr freien demokratischen Verfassung. Anlafs zum Kriege gab die

9. Alte Geschichte - S. 113

1904 - Wiesbaden : Kunze
113 haupt in ihrem früheren Umfange wieder her. Auch steuerte er den Erpressungen, die sich die Männer der Senatspartei als Statthalter in den Provinzen zu schulden kommen liefsen, einigermafsen, indem auf seinen Antrieb der Prätor L. Aurelius Cotta den Gesetzesvorschlag durchbrachte, dafs die durch Sulla dem Senate zurückgegebene Gerichtsbarkeit zwischen diesem, den Rittern und den Schatztribunen geteilt würde. Die Schatztribunen waren durch ihr Vermögen und ihre Interessen dem Ritterstande sehr nahestehende Plebejer, so dafs jetzt in den Gerichten der Ritterstand vorherrschend ward. Die von Sulla beseitigte Zensur wurde erneuert: Pompejus bezweckte damit, den Senat von faulen und schädlichen Bestandteilen zu reinigen. Er nahm nach seinem Konsulate zunächst keine Provinz an, sondern lebte (69—67) als Privatmann in Rom, bis ihm der Oberbefehl gegen die Seeräuber übertragen wurde. 4. Der Seeräuberkrieg 67. Der Verfall der römischen Seemacht und die Anarchie in der Zeit der bürgerlichen Unruhen und Kriege hatten dem Seeraub, dem auch von Mithridates Vorschub geleistet wurde, einen ungeheuren Umfang gegeben: die Seeräuber (verarmte Bewohner Kleinasiens, politische Flüchtlinge u. a.) verfügten nach und nach über 1000 Schiffe und 400 eroberte Plätze, machten allenthalben das mittelländische Meer unsicher und führten förmliche Kriege; Cäsar, Clodius, sogar zwei Prätoren mit ihren Amtsabzeichen wurden von ihnen gefangen, Misenum, Cajeta, selbst Ostia heimgesucht. Ihre Sitze und Schlupfwinkel waren hauptsächlich Cilicien und Kreta. Nach vielen vereinzelten und im ganzen ergebnislosen Abwehrmafsregeln wurde dem Pompejus der Oberbefehl im ganzen mittelländischen Meere und 10 Meilen ins Innere des Landes durch die lex Gabinia, die beim Senate auf heftigen Widerstand stiefs und stürmische Auftritte hervorrief, mit großen Vollmachten vom Volke übertragen und eine Flotte von 500 Schiffen, sowie ein Heer von 120000 Mann zu Fufs und 5000 Reitern zur Verfügung gestellt 67. In 40 Tagen 67 säuberte Pompejus das westliche Meer, darauf in 49 Tagen das Östliche und vernichtete schliefslich die Flotte der Seeräuber in einer Schlacht am Vorgebirge Coracesium in Cilicien. Die gefangenen Seeräuber siedelte er an verschiedenen Orten Herbst, historisches Hilfsbuch, I. 20. Aufl. ^

10. Alte Geschichte - S. 124

1904 - Wiesbaden : Kunze
124 Äufsere Ehrenbezeigungen waren: 46 der Triumph über Gallien, Ägypten, Pontus, Afrika, 45 über Spanien, sein Triumphwagen war von weifsen Rossen gezogen, worin sich göttliche Ehre aussprach, er durfte das Triumphalkleid und den Lorbeerkranz immer tragen, sein Standbild wurde neben die Standbilder der Könige gestellt, eine Tribus und der Monat Quintilis nach ihm (Julius) benannt, er safs im Senat, vor Gericht und bei den Volksspielen auf goldenem Stuhle, liefe Münzen mit seinem Bilde schlagen. Von diesen Befugnissen machte er Gebrauch, um,seine grofsartigen Ziele zu erreichen. Diese gingen dahin, den durch ungeheure Mifsverhältnisse im Vermögen (Millionäre und Bettler), durch beispiellosen Aufwand der Grofsen, durch Gesetz- und Zuchtlosigkeit zerrütteten und verkommenen römischen Staat wieder zu beleben und zu kräftigen. Um dem üppigen Leben zu steuern, gab er ein Aufwandgesetz (lex sumptuaria); er befreite die Stadt durch Ausführung von Kolonien von einer großen Masse brotlosen Proletariats, dem zurückbleibenden schuf er Beschäftigung bei Strafsen- und Tempelbauten, erliefs ein milderes, die persönliche Freiheit aufs neue sicherndes Schuldrecht, schritt strenge gegen Amtsverkauf, Ehebruch und Ehescheidung, gegen Gewalttätigkeit und Unruhestiftung ein. Vorzüglich sorgte er für die Provinzen, indem er sie gegen die Raubgier der Statthalter, gegen die Hartherzigkeit römischer Kapitalisten und Wucherer schützte; ferner war er bemüht, sie durch Gründung von Kolonien mit römisch-hellenischem Wesen zu durchdringen und dadurch mit Italien zu dem einheitlichen Ganzen einer großen Mittelmeermonarchie zu verschmelzen. Er ordnete unter Zuziehung des alexandrinischen Gelehrten Sosigenes die in Verwirrung geratene römische Zeitrechnung: Julianisclier Kalender. Die Optimatenpartei aber konnte es nicht verschmerzen, dafs sie unter der Allmacht Cäsars, der auch den Schein, nach der verhafsten Königswürde zu streben, nicht vermied, alles Einflusses beraubt war. Es bildete sich eine Verschwörung gegen ihn, die von den Pompejanern M. Junius Brutus und C. Cassius Longinus geleitet wurde. Die Verschworenen be-15. März 44 schlossen, am 15. März 44 Cäsar im Senat zu ermorden. Trotz aller Warnungen begab dieser sich an dem Tage in die Senats-
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