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1. Neue Zeit - S. 19

1897 - Stuttgart : Neff
19 Venedig, dem jede der Mächte Gebiete entreissen oder wieder abnehmen wollte. Das Uebergewicht in diesem Bunde hatte Frankreich, das rasch bedeutende Erfolge errang (Sieg bei Agnadello 1509); Max war auch zu der Zeit, da er durch die päpstliche Bannung Venedigs freie Hand erhielt, noch nicht aktionsfähig und erhielt bis 1510 keine Hilfe vom Reich; einen für ihn und das Reich sehr günstigen Frieden, den Venedig anbot, lehnte er ab; seine Eroberungen gingen zumeist sehr rasch verloren, und schliesslich musste er einen Teil dessen, was ihm blieb, seinen Bundesgenossen verpfänden, um seine Truppen unterhalten zu können. Julius Ii., ein genialer, aber bedenken- freier Politiker und trotz seines Alters kampfesfroher Kriegs- mann, sah sich, nachdem er Venedig das Gewünschte (Ravenna) entrissen hatte, jetzt im wesentlichen am Ende des einen seiner Ziele, der Abrundung und inneren Er- starkung des Kirchenstaats. So fasste er den Plan, die Franzosen aus Italien hinauszuwerfen, löste die Venetianer vom Interdikt und arbeitete an einer Liga gegen Frank- reich (1509). Während Spanien neutral wmrde, später aber dem Papste beitrat, blieb Max auf Seiten Frankreichs, er schloss mit Ludwig ein Bündnis auf Lebenszeit und führte dem Papste gegenüber eine drohende, sehr reformfreundliche Sprache (u. a. Abschaffung der Annaten, Einsetzung eines ständigen Primas für Deutschland). Er erklärte sich rasch für die von flüchtigen französischen Kardinälen ausgehende Berufung eines Konzils nach Pisa (1511); aber als es zusammentrat, war sein Eifer schon ganz erkaltet (ob Max aus Anlass einer schweren Erkrankung des Papstes wirklich daran dachte, selbst Papst zu werden, ist strittig). Der Oktober 1511 zwischen dem Papst, Spanien und Venedig abgeschlossenen heiligen Liga gegenüber erfochten die Franzosen zuerst April 1512 den glän- zenden Sieg bei Ravenna, aber Max rief seine Truppen ab und schloss Waffenstillstand mit Venedig, Genua erklärte sich für unabhängig, und das schon 1510 zwischen Julius Ii. und den Eidgenossen abgeschlossene Bündnis (Kardinal Schinner von Sitten) wurde erneuert und jetzt für die Gegner Frankreichs erspriesslich; die Franzosen räumten beinahe ganz Oberitalien, und gegen Ende des Jahres 1512 setzten die Eidgenossen Max Sforza, Sohn Lodovicos, feierlich in die Herr- schaft des vor einem halben Jahr von ihnen besetzten Mailand ein. Noch nach dem Tode Julius’ Ii. und dem Anschluss Venedigs an Frankreich erlitten die Franzosen (Juni 1513) durch die Eidgenossen der westlichen Orte die gewaltige Nieder- lage von Novara.

2. Neue Zeit - S. 229

1897 - Stuttgart : Neff
229 I Peterwardein. Lange wurde nun der Krieg von den Kaiserlichen mit geringem Nachdruck und Erfolg geführt (1695—97 Fried- rich August der Starke von Sachsen Oberfeldherr). 1695 und 96 erlangten die Türken (Sultan Mustafa П. 1695—1703) wieder Erfolge. Prinz Eugen von Savoyen, Mitte 1697 mit dem Oberbefehl betraut, organisierte rasch das zerrüttete Heer, ordnete die Verproviantierung, schlug einen oberungarischen Auf- stand nieder und errang 11. September 1697 den bedeutenden Sieg beizenta an der Theiss über das vom Sultan selbst ge- führte türkische Heer, das gewaltige Verluste erlitt; er brannte auf einem Streifzug nach Bosnien Serajewo nieder. Aber infolge schwerer Erschöpfung der kaiserlichen Kräfte, besonders der Finanzen, kam es zu keinen bedeutenderen Erfolgen mehr. Unter Vermittlung der Seemächte folgte einem Oktober 1698 abge- schlossenen Waffenstillstand Januar 1699 der Friede von Karlöwitz. An Oesterreich trat die Türkei Ungarn mit Ausnahme des Banats, Siebenbürgen und den grössten Teil Slavoniens ab, an Polen Kameniec, Podolien und die westliche Ukraine, an Venedig dalmatisches Gebiet, Morea (ohne Korinth), die Inseln Santa Maura und Aegina. Ansehnliche militärische Kräfte und ein Gegengewicht gegen die Magyaren gewann Oesterreich durch die Einivanderung grosser Massen von Serben in die dünnbevölkerten Gebiete zwischen Save und Drave. In Ungarn und Siebenbürgen kam es, zum Teil infolge des harten und der Verfassung wie den Rechten des Protestantismus feind- seligen habsburgisclien Regiments bald wieder zu Aufständen (Franz Ii. Räköczy). Prinz Eugen, geb. 18. Oktober 1663 (f 1736), entstammte der Neben- linie Carignan des Hauses Savoyen. Seine Mutter, Olympia Maneini, Gross- nichte Mazarins (erste Jugendliebe Ludwigs Xiv.) musste nach dem Tode ihres Gemahls (1673) nach Brüssel flüchten und durfte Frankreich nicht mehr betreten. Ludwig Xiv. hatte ihn zur kirchlichen Laufbahn bestimmt und verschloss ihm die militärische. Er trat deshalb 1683 in österreichische Dienste, zeichnete sich schon in diesem Jahre, noch mehr bei den Be- lagerungen von Ofen und Belgrad aus. Er besass entschlossene und feurige Thatkraft, strategischen Scharfblick und mildes, menschenfreundliches Wesen dem gemeinen Manne gegenüber. Er war nicht bloss gross als mili- tärischer Organisator und Führer, sondern auch als Staats- mann. I

3. Neue Zeit - S. 344

1897 - Stuttgart : Neff
■ü 344 K I. > ■f it L 11 f. (Februar—märz 1804). Bonaparte, der eben dem Grafen v. Pro- vence vergebens eine reiche Entschädigung gegen öffentlichen Verzicht auf sein Thronrecht angeboten hatte, wollte nun zeigen, dass er den Bourbonen gegenüber auf dem Boden der Revolution stehe; er liess deshalb den Herzog von Enghien, den er für einen Teilnehmer der Verschwörung hielt, durch französische Truppen mitten im Frieden auf badischem Boden verhaften und den Prinzen, der, wie sich zeigte, an der Verschwörung nicht beteiligt war, aber früher gegen Frankreich die Waffen getragen hatte, kriegs- gerichtlich aburteilen und erschiessen (21. März 1804). Pichegru entleibte sich selbst, Cadoudal wurde mit mehreren Genossen hingerichtet; Moreau, der von der Verschwörung gewusst hatte, ohne sie anzuzeigen, wurde zur Auswanderung nach Amerika begnadigt. Der Senat wurde jetzt zu der Ansicht gebracht, dass die Errichtung einer erblichen Napoleonischen Monarchie das einzige Mittel sei, solche Anschläge aussichtslos zu machen und so ihrer Wiederholung vorzubeugen. Auf Antrag des Tribunats beschloss der Senat, unter Zustimmung der zufällig in Paris an- wesenden Mitglieder des gesetzgebenden Körpers, das „orga- nische Senatskonsult“ am 18. Mai 1804: es übertrug Napo- leon Bonaparte die Kaiserwürde, erblich in seinem und seiner Brüder Joseph und Ludwig Mannsstamm; die Zivilliste des Kaisers wurde auf 25 Millionen fr., die der Prinzen auf je 3 Millionen festgesetzt; die „Grosswürden“ und „Grossoffiziere“ des Kaiser- tums bildeten die Anfänge eines neuen Adels ohne feudale Rechte; das Tribunat wurde vollends durch Spaltung in drei Sektionen lahm gelegt, das Amt des Senats, über der Verfassung zu wachen, im wesentlichen auf Sicherung der bestehenden Eigentumsrechte, d. h. Abweisung jedes Versuchs, die Einziehung des Vermögens der Kirche und der Emigranten rückgängig zu machen, beschränkt. Ein Plebiscit bestätigte die Erblichkeit der Kaiserwürde. Preussen und Spanien erkannten das neue Kaisertum sofort an, Oester- I reich, nachdem dessen Herrscher als Franz I. den Titel eines „Kaisers von Oesterreich“ angenommen hatte I (10. August 1804). Am 2. Dezember 1804 setzte Napoleon I., j vom Papst gesalbt, sich und seiner Gemahlin die Kaiserkrone aufs Haupt. Jetzt wurde der republikanische Kalender, der that- sächlich mehr und mehr ausser Gebrauch gekommen war, auch amtlich abgeschafft. 1805 wurde die ligurische Republik in Frank- reich einverleibt, Parma in französische Verwaltung genommen und aus der italienischen Republik das „Königreich Italien“ ge- macht: Napoleon setzte sich in Mailand die eiserne Krone aufs Haupt (26. Mai 1805) und machte seinen Stiefsohn Eugen Beau- harnais zum Vizekönig von Italien.

4. Neue Zeit - S. 217

1897 - Stuttgart : Neff
— 217 — greifen zuriickhalten. Wenig einhellig und erfolgreich operierte Friedrich Wilhelm mit dem kaiserlichen Heer zusammen, das zuerst Montecuccoli, dann Bournonville befehligte, am Ober-Rhein, Main, schliesslich in Westfalen bis Februar 1673 und wurde abgehalten, den Niederlanden unmittelbar Hilfe zu bringen, weshalb deren Regierung ihm die fernere Zahlung von Subsidien verweigerte. Daher schloss er, von Turenne jetzt an der Weser bedroht, mit Ludwig (und dessen Verbündeten) Juni 1673 gegen Zusage einer reichen Geldentschädigung, aber unter Vorbehalt sei- ner Pflichten gegen das Reich (Juni 1673) den Frieden von Vossem (Hauptquartier Ludwigs bei Löwen), in dem er die cleve’schen Festungen zurückerhielt. Von Mitte 1673 ab gestaltete sich jedoch die Lage für Frankreich ungünstiger. Wilhelm von Oranien nahm September Naarden; neue Uebergriffe Ludwigs steigerten im Reiche die, insbesondere auch gegen das verderbliche wirtschaftliche Ueber- gewicht Frankreichs (die „französische Goldgrube“) vorhandene, nationale Erregung, und der Kaiser entschloss sich jetzt gegen Frankreich offen vorzugehen; er schloss mit Spanien, Holland, dem landesflüchtigen Herzog Karl von Lothringen, bald auch mit Dänemark und Sachsen ein Bündnis, um den Besitzstand von 1660 wieder aufzurichten. Montecuccoli zwang Turenne, sich nach dem Eisass zu- rückzu ziehen, und nahm, mit einer von Oranien geführten niederländisch-spanischen Armee vereinigt, Bonn (November); die Franzosen räumten unter schweren Erpressungen die Niederlande. Karl Ii. wurde nun durch die öffentliche Meinung genötigt, Frieden mit den Niederlanden zu schliessen (Februar 1674). Wilhelm von Fürstenberg, den Minister des Kurkölners, liess Leopold in Köln, wo seit Juni 1673 ein Friedens- kongress tagte, gefangen setzen (bis zum Friedensschluss). Der Kaiser gewann die braunschweigischen Herzoge von Celle, Wolfenbüttel, Osnabrück, die schon länger eine ansehnlichere Truppenmacht unterhielten, durch Subsidien (April) und bestimmte Münster und Kurköln zum Frie- densschluss. Am 24. Mai 1674 wurde der Reichskrieg erklärt; auf Seiten Frankreichs blieben nur Bayern (seit Mitte 1672 dessen mittelbarer Bundesgenosse) und Hannover; Fried- rich Wilhelm schloss gegen Zusage von niederländisch- spanischen Subsidien 1. Juli 1674 ein Offensivbündnis gegen Frankreich. Turenne hatte seit Februar die erste Verwüstung der Rheinpfalz vollzogen; Vauban eroberte in An- wesenheit Ludwigs (Mai und Juni) die Franche-Comté. ,r mm

5. Neue Zeit - S. 424

1897 - Stuttgart : Neff
424 hatte Bismarck offen ausgesprochen, dass sie nicht durch Mehr- heitsbeschlüsse, sondern nur durch Blut und Eisen gelöst werden könne; Oesterreich seinerseits, das seit Februar 1861 wieder eine, von den Ungarn nicht anerkannte, Verfassung hatte, fügte den Bundesreformprojekten mittelstaatlicher Minister, besonders des sächsischen, Beust (1809—86), ein neues hinzu, das ein künstlich zusammengesetztes Bundesdirektorium und eine indirekte Vertretung des deutschen Volks durch Delegierte der Einzellandtage schaffen wollte, und das dem deutschenfürsten- kongress in Frankfurt (August 1863) vorgelegt wurde; aber der preussische König lehnte die Teilnahme an diesem ab; der preussische Gegenvorschlag sprach sich für die Lei- tung des Bundes durch die beiden Grossmächte auf Grund gegenseitiger direkter Verständigung und für ein direkt gewähltes deutsches Parlament aus. Die eben jetzt wieder brennend gewordene Schleswig-Holsteinische Frage wurde auch der Ausgangspunkt für die Lösung der deutschen Frage. Der dänische Krieg 1864. Dänemark hatte die 1852 hin- sichtlich der Herzogtümer Schleswig und Holstein eingegangenen Verpflichtungen nicht erfüllt, und am 30. März 1863 erliess Friedrich Vn. ein Patent, das, im ausdrücklichen Widerspruch mit dem 1852 gegebenen Versprechen einer die Rechte der Herzogtümer wahrenden Gesamtverfassung, Schleswig mit Däne- 7nark vereinigte und den Holsteinischen Ständen die Mitwirkung bei Verwendung der Staatsgelder und Kontrolle der Ausgaben entzog. Ohne die Proteste Preussens, Oesterreichs und des Bundes zu beachten, wurde vom dänischen Reichsrat 13. Nov. 1863 die dem Patent entsprechende neue Verfassung beschlossen, die Schleswig in Dänemark förmlich einverleibte, und unter dem Druck der „eiderdänischen“ Partei von dem neuen König Christian Ix. am 18. November unterzeichnet. Durch den Thronwechsel kam zu der Verfassungs- auch noch die Erbfolgefrage, da für Holstein und, sofern man Schleswig nicht als einen blossen Teil von Dänemark betrachtete, für Schleswig die weibliche Erbfolge nicht zu Recht bestand und Herzog Friedrich von Augustenburg, auf den sein Vater seine Rechte übertrug, für sich die Nach- folge in Anspruch nahm, allerdings im Widerspruch mit der früheren Verzichtleistung seines Vaters. Preussen, mit dem Oesterreich, durch die französische Ankündigung eines Kongresses zur Revision der Verträge von 1815 erschreckt, zu- sammenging, stellte sich auf den Standpunkt des Lon- doner Protokolls (s. S. 411), das die Erbfolge Christians Ix. für die dänische Gesamtmonarchie anerkannte, aber Wahrung der

6. Die neuere Zeit - S. 243

1872 - Paderborn : Schöningh
— 243 — Räuber des Kirchenstaats den grossen Bann aus. Da er weder durch Drohungen noch durch Nachgiebigkeit vermocht werden konnte, auf den Besitz des Kirchenstaats zu verzichten und auf dem Bestätigungsrecht der Bischofswahlen bestand, so liess ihn Napoleon nach Fontainebleau in engere Haft bringen (1812), aus der er erst nach zwei Jahren (1814) wieder befreit wurde. 4. Der Krieg gegen Oesterreich, 1809. §• 60. 1. Durch den Grafen Stadion, welcher die auswärtigen Angelegenheiten des österreichischen Kaiserstaates leitete, so wie durch den aus Preussen ausgewiesenen Freiherrn vom Stein und den Herzog Friedrich Wilhelm von Brau n schw e ig - Oels wurde der Freiheitssinn in Oesterreich mächtig angefacht. Als die muthige Erhebung Spaniens gegen die Napoleonische Weltherrschaft den Völkern die Möglichkeit des Widerstandes gegen den gewaltigen Unterdrücker zeigte, beschloss auch Kaiser Franz I. einen Versuch zu wagen, seinem Staate die frühere gebietende Stellung in Deutschland wieder zu gewinnen. Er rief daher das deutsche Freiheitsgefühl gegen die fremde Unterdrückung auf, bildete eine Landwehr und stellte drei Heere ins Feld, März 1809. Das Hauptheer unter dem Erzherzog Karl, 170,000 Mann stark, rückte gegen die österreichische Westgrenze, das zweite unter dem Erzherzog Johann nach Oberitalien, das dritte nahm im österreichischen Polen gegen Russland, welches damals mit Napoleon verbündet war, Stellung. Napoleon, von den Anstalten seines Gegners wohl unterrichtet, liess durch den Marsch all Berthier die Heere der Rheinbundfürsten sammeln und entwickelte gleich nach seiner Ankunft in Deutschland eine erstaunliche Thätigkeit. In dem sogenannten Feldzug von Regensburg schlug er binnen 5 Tagen , 17.—23. April 1809, in vier Schlachten (bei Abensberg, Landshut, Eckmühl, Regensburg) das in einzelnen Abtheilungen aufgelöste Heer des Erzherzogs Karl. Marschall Davoust eröffnete ihm durch mehrere siegreiche Gefechte den Weg nach Wien, welches sich nach einer kurzen Beschiessung ergab. Zum zweiten Male hielt der Sieger, so wie vier Jahre früher, seinen Einzug in die Kaiser stadt und bezog wieder das Kaiserschlpss zu Schön- 16*

7. Die neuere Zeit - S. 247

1872 - Paderborn : Schöningh
— 247 — Nordseeküste gegen England abzusperren, zu Frankreich geschlagen, obwohl der Herzog dieses Landes ein Verwandter des russischen Kaisers war. Eine Linie von der Lippemündung bis nach Lübeck bezeichnete jetzt die Nordwestgrenze Deutschlands. Das Mainzische Kurland ward säcularisirt und in das Grossherzogthum Frankfurt verwandelt. Der Fürst Primas Dalberg blieb zwar der Inhaber desselben, doch wurde Napoleons Stiefsohn Eugen zu seinem Erben und Nachfolger ernannt. 5. Der Krieg gegen Bassland, 1812.*) H. 62. Das Bündniss zwischen Russland und Frankreich war seit dem Erfurter Gongress merklich erkaltet. Der Zar war über die Vergrößerung des Herzogthums Warschau, welche bei den Polen nationale Begeisterung wachrief, und über die Verdrängung des Herzogs von Oldenburg, seines Verwandten, ungehalten, während Napoleon ihm die Verletzung der Gontinentalsperre und eine neue Zollauflage auf französische Waaren vorwarf. Das Bestreben die Gontinentalsperre vollständig durchzuführen und der Ehrgeiz eine unbeschränkte Weltherrschaft aufzurichten trieben endlich Napoleon zum Kriege. Schon um die Mitte des Jahres 1811 wurden Vorräthe und Kriegsbedarf jeder Art in die Gegend der Weichsel geschafft. Preussen liess durch seinen Minister Hardenberg ein Bündniss antragen, wonach es ein Hülfsheer unter französischem Oberbefehl stellen wollte. Mit den drückenden Bedingungen dieses Bündnisses unzufrieden nahmen Scharnhorst und Gneisenau ihre Entlassung, während andere Offiziere in russische Dienste traten. In ähnlicher Weise schloss Napoleon auch mit Oesterreich einen Vertrag ab. Das preussische Heer sollte an der Nordwestgrenze Russlands, das österreichische in Volhynien Stellung nehmen. Auch die Polen wurden durch Versprechungen zur Aufbietung einer bedeutenden Heeresmacht und zu begeisterter Hingabe an die Sache Frankreichs angefeuert. Mit Schweden und der Türkei versäumte Napoleon rechtzeitig sich zu verbünden, obwohl *) Schnitzler, Gesch. des russischen Reichs. 1855. Beitzke, Gesch. des russ. Krieges. 2. Aufl. 1862.

8. Die neuere Zeit - S. 19

1872 - Paderborn : Schöningh
— 19 — zu führen, kein fremdes Kriegsvolk in Deutschland zu halten und die Reichsverhandlungen in deutscher Sprache zu führen Nachdem er diese Punkte beschworen, wurde er im Herbst des J. 1520 zu Aachen gekrönt. 1. Die Entwickelung der Reformation bis zum Reichstage zu Augsburg, 1519—1580. 1. Das Wormser Edict 1521. Luther war unterdess, gestützt auf seinen immer mehr wachsenden Anhang, auf der betretenen Bahn weiter vorgeschritten. In seinen Schriften „An den christlichen Adel deutscher Nation“ und „von der Babylonischen Gefangenschaft der Kirche“ hatte er sich endlich von der kirchlichen Lehre ganz getrennt. Der Papst Leo X. sprach daher über ihn, wenn er nicht binnen 60 Tagen widerrufe, den Bann aus. Luther legte dagegen Berufung an ein allgemeines, freies Concil ein, und verbrannte die päpstliche Bulle nebst einer Sammlung des kanonischen Rechts unter gewaltigem Zulaufe des Volkes vor dem Elsterthor zu Wittenberg (Decbr. 1520). Der Kaiser, anfangs zu einem strengen Verfahren gegen den kühnen Augustinermönch geneigt, liess sich durch Erasmus und den Herzog Georg von Sachsen zur Milde bewegen und lud ihn unter dem Schutze eines sicheren Geleitsbriefes vor den damals zu Worms versammelten Reichstag. Hier wurde Luther zum Widerruf mehrerer in seinen Schriften ausgesprochener Lehrsätze aufgefordert. Da er diesen nach kurzem Bedenken verweigerte, so wurde in dem „Wormser Edict“ über ihn und seine Anhänger die Reichsacht ausgesprochen 1521. Aber bei seiner Heimkehr vom Reichstage wurde er auf Veranstaltung seines Gönners, des Kurfürsten Friedrich des Weisen, von verkappten Rittern auf die Wartburg gebracht. Hier arbeitete er, mitten in der Einsamkeit des Thüringer Waldes den Augen der streitenden Parteien entzogen, seine Lehre weiter aus und begann seine durch Kraft der Sprache ausgezeichnete Bibelübersetzung. 2. Aufrührische Stimmung der Reichsritterschaft 1522—1523. Bauernkrieg 1525.*) Unter den An- *) Cornelius, Studien zur Gesch. des Bauernkrieges. 1861. 2* c"'

9. Alte Geschichte - S. 153

1872 - Mainz : Kunze
153 fotüic fein §eer unterhalten burften; die^älfte der ©runbfteuer nad) 3ftom Begafft. 167 rourbe au<3) Serien nach 23efiegung be§ £önig§ ©enthius in 3 3ftepubtifen geteilt. £)ie ©rieten für ihren S&tfdjlufe an ^acebonien 167 hart Beftraft. $n @piru§ 70 ©täbte geptünbert und gerftört, 150000 ©inwohner als ©claoen oerfauft. Sdurdt) ganj ©riechenlanb tour* den die geinbe der Corner oerfolgt und hingerichtet. Saufenb oor= nehme Slchäer (barunter der ©efcljichtftreiber ^ofybiuä) nmrben nach Italien gebracht und bort gurücf geh alten, 9tadf)dem 700 der= f eiben geftorben, tourbe im ^aljre 151 der Sfteft in die £eimat ent-laffen. 177 3ftrien unterworfen. Dritter ^bfdjnitt. Sdie abhängigen ©taaten Karthago, ^acebonien, ©riechen!anb werben §u ^rooin^en gemacht, fernere Unterwerfung ©panien§, Erwerbung be3 pergameni* fchen Reiches (149—133). 1. dritter punifdjer Äricß 149—146. 3ftom, burd) die raffen und großen Erfolge übermütig, führt nunmehr (Sroberung^ und 3erftörungs>friege. Karthago war den Verpflichtungen gegen getreu nachgefommen, aber die Körner blieften mit 9teib auf die wieber aufblühenbe ©tabt. Sdiafiniffa benu^te feine durch 3^om gebecfte ©tellung und nahm cartf)agifche§ ©ebiet in 33efd£)lag. 3r. ^orciuä <Sato, gubenannt der keltere, der (Siferer für altrömifdje £ud&t und Einfachheit, würde die ©eele der anticarthagifchen Partei im ©enate*) und |legte über feinen ©egner, den (Sorn. ©cipio 9tafica. 2113 die ßarthager ge= l tü u n g e n jum Kriege gegen Sftajfimffa übergingen, fahen die Ütömer barin einen §rieben§brüd) und erflärten den Ä'rieg. 2llg die ärgften Sdemüthigüngen der (Sartfiager der falten ^3o= ütif der Corner gegenüber unwirffam geblieben waren, und biefe fogar die ‘iftieberreifjung der ©tabt und die 2lnfiebelung an einer dem ’’Jtteere §wei ©tunben entlegenen ©teile oerlangten, begann ein oer§weifelter 3siberftanb, fo baf$ in den ^ahren 149 ^er jtrieg einen für die Körner ungünftigen Fortgang nahm, (£rft nachbem der ßonful $ß. (£orneliu3 ©cipio 2lemilianu£>, ©ohn be§ ©iegers bei ^qbna, 2iemiliu§ $aulu§, gleidf) feinem Slboptiogrofc *) ©ein ©pvudj: ceterum censeo, Carthaginem esse delendam.

10. Das Alterthum - S. 229

1874 - Paderborn : Schöningh
— 229 — Die meisten Städte ergaben sich ihm leicht, nur Halicarnassus, von Memnon vertheidigt, fiel erst nach hartnäckiger Gegenwehr. Von grösserem Vortheil für ihn war noch, dass Memnon, welcher bereits einen lebhaften Seekrieg gegen die griechische Flotte eröffnete, von einem plötzlichen Tode hingerafft wurde. Von Halicarnassus aus zog er an der lyrischen und pamphylischen Küste trotz gewaltiger Seestürme, welche den Küstensaum unter Wasser setzten, weiter über den Taurus nach Phrygien, um dort zu überwintern. Von Gordium, wo er den berühmten Knoten löste, setzte er im Frühjahre 333 seinen Zug nach Cilicien fort. Sobald er von dem Fieber, welches er sich durch ein Bad im Cydnus zugezogen, mit Hülfe seines Arztes Philippus genesen war, zog er nach Syrien. Hier rückte ihm Darius in der schmalen Küstenebene an den syrischen Thoren bei Iss us entgegen. Trotz ihrer Ueberzahl (600,000 M.?) wurden die Perser geschlagen, im Novbr. 333. Unter den zahlreichen Gefangenen befand sich auch die Gemahlin (Statira) und die Mutter (Sysigambis) des Darius, welche der grossmüthige Sieger milde behandelte. Um die Perser von der Seeküste abzuschneiden und ihrer Flotte die Häfen zu sperren, drang Alexander jetzt nicht gleich in das Innere des persischen Reiches vor, sondern unterwarf, während sein Feldherr Parmenio Damascus eroberte, die südlichen Küstenlandschaften. Die Städte an der syrischen Küste öffneten ihm freiwillig die Thore. Aber in Phönizien leistete ihm das reiche Insel-Tyrus hartnäckigen Widerstand. Er liess die Stadt durch einen festen Damm mit dem Festlande verbinden und nahm sie nach siebenmonatlicher Belagerung durch Sturm ein. Die übrigen phönizischen Städte ergaben sich jetzt ohne Schwertstreich; nur Gaza konnte erst nach einer zweimonatlichen Belagerung genommen werden. Von hier drang der Sieger nach Aegypten vor, welches sich bei dem alten Hasse gegen die persische Herrschaft ohne Widerstand unterwarf. Das neu angelegte Alexandria sollte das gefallene Tyrus ersetzen; es wurde bald der Mittelpunkt des hellenischen Lebens der nächsten Folgezeit, ein Hauptsitz des Handels zwischen dem Morgen- und Abendlande und das dauerndste Denkmal seines Gründers. Der Besuch des Jupitertempels zu
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