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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 38

1877 - Essen : Bädeker
38 und Dust, baut einen Fußsteig neben dran, auf dem es Umweg sparen kann. O Thierchen, wie du mich entzückt! Du bist so klein und so geschickt! Wer hat dich solche Kunst gelehrt? Er ist es, der uns Alle nährt, mit milden Händen Allen giebt und Alles sättigt, alle liebt. Da kommt 'ne Fliege! Nein, wie dumm! Sie rennt fast das Gewebe um. Der hat sich selbst in Noth gebracht, der vorgethan und nachbedacht. Was dachtest du, da du's gethan? Was geh'« dich fremde Sachen an! Und seht, das Spinnlein merkt den Gast und springt und hat ihn gleich erfaßt und denkt: Viel Arbeit hatt' ich heut, jetzt hat mich auch ein Fang erfreut. Ich aber sag: „Der Alle nährt, wenn's Zeit ist, hat es ihm Lescheert." , 17. Lieder. Das treue Ross. 1. Ich habe mein Ross verloren, Mein apfelgraues Ross. Es war so treu im Leben, Kein treu’res wird es geben Im ganzen Zug und "'ross. 2. lind als es wollte sterben, Da blickt es mich noch an, Als spräch’s mit seinen Mienen: Kann dir nicht weiter dienen; Ade, mein Reitersmann 1 3. Und als es war gestorben, Da grub ich’s ehrlich ein; Wohl unter grünen Matten In eines Lindenbaums Schatten, Da soll sein Denkmal sein! Die Bienen. 1. Ein Liedlein will ich singen von Ilonigvögelein, Die hin und her sich schwingen durch bunte Blumenreih’n; Vom Volklein in dem Grünen, des Zeidlers Nutz und Freud’. Ich singe von den Bienen, dem Bild der Christenheit. 2. Der Winter hält gefangen die Jungfrau-Innung zart, Bis Frost und Schnee vergangen, bis Laub sich offenbart; Und wenn die Weste stimmen nach linder Frühlingsart, So machen sich die Immen auf ihre Blumenfahrt. 3. Statt Trommeln gilt ihr Summen; der Stachel ist ihr Schwert. Ihr Hammen und ihr Brummen hat Niemand noch gefährd'!. Sie nehmen sonder Morden der schönsten Blumen Raub, Und ihre Beut’ ist worden der Blum' und Blüthen Staub. 4. Man sieht sie friedlich leben ohn’ Eigennutz und Streit, In steter Mühe schweben zur Lenz- und Winterzeit. Sie pflegen einzutragen der Blumen Saft und Thau, Und treiben mit Behagen gesammt den Zuckerbau.

2. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 99

1877 - Essen : Bädeker
99 quirlförmig um den Stamm. Nach oben hin werden sie immer Kürzer, so daß die Krone oben in eine regelmäßige Spitze endigt. Man sagt daher: Die Tannen haben eine pyramidenförmige Krone. Die Nadeln der Tanne sind steif, einen halben bis einen Zoll ^ng und kurz zugespitzt; sie können stechen. Der Same dieses Baumes steckt in Tannenzapfen, welche fünf bis acht Zoll lang, walzig und schuppig sind. Das Tannenholz ist uns sehr nützlich. Die Stämm- chen der jungen Tannen werden zu Bohnenstangen und Zaunstöcken benutzt. Aus den Stämmen der alten und dicken Tannen werden kalken und Bretter geschnitten. Jene dienen zum Bauen der Häuser, und diese zum Belegen der Fußböden und Speicher. Schreiner und Äimmerleute machen aus dem Tannenholze Tische, Stühle, Schränke und Bänke. Das Tannenholz ist auch ein gutes Brennmaterial. 3. Vergleichung der Eiche mit der Tanne. Die Eiche ist ein Baum, die Tanne auch. Die Eiche und die Tanne sind Waldbäume. Sowohl von der Eiche als von der Tanne ehalten wir Bauholz. Die Eiche trägt Blätter und ist daher ein Laubholz; die Tanne dagegen trägt Nadeln und wird deswegen ein Nadelholz genannt. Die Tanne ist auch im Winter grün; die Eiche aber verliert im Herbste ihre Blätter. Welche von den Bäumen und Sträuchern im Walde sind •Laubhöleer? — Welche sind Nadelhölzer? — 4. Die Moose. Grünen, wachsen, stehen; kriechen, bedecken, erwärmen, schützen, nützen. Das Grüne, das Grün; das Wachsen; das Stehen, der Stand u. s. w. Das Grüne des Mooses, das Grün der Bäume u. s. w. Das Moos ist klein. Die Moose sind klein. Ist da« Moos klein? Sind die Moose klein? U. s. w. Das Moos ist eine Pflanze. Die Moose sind Pflanzen. Ist das Moos eine Pflanze? Sind die Moose Pflanzen? U. s. w. Das Moos grünt. Die Moose grünen. Grünt das Moos? Grünen die Moose? U. s. w. Unten am Waldesboden lebt ein winziges Geschlecht, bescheiden und harmlos: das Moos. Seine Pflänzchen sind die Zwerge der Pflanzenwelt. Die größten davon sind nicht viel länger als ein Singer. Viele sind nicht größer als ein Nadelknopf. Wie zierlich verziehen sie den Grund des Waldes. Hier bilden sie dichte Polster Uon dunkelgrüner Farbe; dort stehen andere in hellgrünem Gewände. Mehr als hundert verschiedene Arten von Moosen leben still in Mald und Sumpf an Stämmen und Felscnwänden, an Mauern und Dächern. Wie schwach ist doch solch ein kleines Pflänzchen! Sein Stengel ^st von zart und schön geformten Blättchen dicht umhüllt und kaum stark, wie ein Zwirnfaden. Der Fllßtritt eines Vögleins wirft es

3. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 69

1877 - Essen : Bädeker
69 3. Der Habenichts. Vor vielen hundert Jahren lebte der Ritter Walter von Habe- nichts. Von diesem stammt die große Familie der Habenichtse ab, Welche in der ganzen Welt zerstreut ist. Ganz nahe verwandt mit Dieser Familie sind die Taugenichtse; mancher junge Habenichts wird Ein alter Taugenichts, und mancher junge Taugenichts wird ein alter Habenichts. Hört nur einige Geschichten von den Habenichtsen. Ein junger Habenichts von sieben Jahren erhielt, wie seine übrigen Geschwister, eine Sparbüchse zum Geschenk. Dabei versprach ihnen ^er Vater, so oft ein Kind unbefohlen etwas Nützliches im Hause verrichte, ihm einen Kreuzer zu geben. Mit diesen Kreuzern sollten sie die Sparbüchse füllen, und wenn Jahrmarkt wäre, dürfte sich jedes nach seinem Belieben etwas kaufen. Da waren die Kinder voll Äeude und Eifer, jedes gab Acht, ob es nichts zu thun gebe, was Eltern nützen könne. Das eine fand hier und da altes Eisen, sammelte es und brachte es dem Vater; das andere schüttelte die Maikäfer von den Bäumen, und warf sie in einen Topf und übergab ihn dem Vater, damit sie getödtet wurden. Ein Mädchen strickte noch einmal so viel an seinem Strumpf, als ihm aufgegeben war, ein anderes füllte die Gießkanne und begoß die Pflanzen im Garten und die Leinwand auf der Bleiche. Alle verdienten sich manchen Kreuzer; nur kein Habenichts wollte nichts einfallen, was er Nützliches thun könnte. Denn er wirklich etwas anfing, so brachte er es nicht bis zu Ende. Endlich erbarmte sich doch einmal die Mutter über ihn, und schenkte ihm drei Kreuzer. Aber kaum hörte er diese in seiner Sparbüchse Kappern, so machte er auch schon tausend Anschläge, das Geld aus- zugeben. Ehe der Jahrmarkt kam, hatte er den einen Kreuzer ver- nascht, für den zweiten steinerne Spielkügelchen gekauft, und diese sogleich verspielt, den dritten hatte er gar aus seiner löchernen Tasche verloren. Als der Markttag kam, und die andern sich schöne Waaren kauften, hatte er allein nichts. Er war und blieb sein Leben lang ker Habenichts. Ein alter Habenichts mußte betteln gehen, obgleich er früher Haus und Hof und Feld und Vieh besesten hatte, so gut wie irgend einer. Auch war ihm sein Haus nicht abgebrannt, sein Feld nicht über- schwemmt worden, sein Vieh nicht an der Viehseuche gestorben; sondern der Herr Habenichts war auch ein Taugenichts. Er hatte nicht gearbeitet, sondern viel geschlafen, viel im Wirthshaus gesessen, viel gegeffen, viel getrunken, viel gespielt. So war es gekommen, daß ^ einen Acker nach dem andern, ein Stück Vieh nach dem andern verkaufen mußte, und daß zuletzt sein Haus von dem Gericht ver- steigert wurde. Als er gar nichts mehr hatte, da wurde er ein Bettler, und durchzieht nun mit dem Stock und dem Bettelsack das Land. Allein oft muß der Habenichts Hunger leiden, weil die Leute sagen: „Du bist ja noch gesund und stark. Warum arbeitest du nicht?" Aber das hilft nun nichts mehr; denn wer in seiner Jugend nicht

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 189

1877 - Essen : Bädeker
189 belügen. Wir können, wenn wir es nur wollen, den Eltern gehorsam sein — wir können ihnen aber auch, wenn wir wollen, ungehorsam sein. Wir können also entweder das Schöne wollen und thun — oder wir können das Häßliche wollen und thun. Wir können ferner entweder das Wahre wollen und thun — oder wir können das Falsche wollen und thun. Wir können endlich entweder das Gute wollen und thun — oder wir können das Böse wollen und thun. Wir können wählen zwischen dem Schönen und Häßlichen — zwischen dem Wahren und Falschen — zwischen dem Guten und Bösen. Wir sagen deßwegen: Unsere Seele hat freien Willen. 10. Wir haben aber auch eine Stimme in uns, welche uns sagt: Das ist wahr, recht und gut, das sollst du thun; das aber ist falsch, unrecht und böse und das sollst du nicht thun. Diese Stimme in uns heißt das Gewissen. Wer der Stimme des Ge- wissens folgt, der thut oder übt das Gute, die Tugend; wer aber der Stimme des Gewissens nicht folgt, der thut das Böse, die Sünde. Die Tugend macht den Menschen glücklich — die Sünde unglücklich. Mancher Mensch läßt sich von andern Menschen zum Bösen, zur Sünde verführen; auch dieser hört dann nicht auf die Stimme des Gewissens und ist darum auch selbst schuld, wenn er b ö s e und unglücklich wird. — Es giebt Menschen, welche ohne ihre Schuld das Wahre nicht vom Falschen, das Rechte nicht vom Unrechten und das Gute nicht vom Bösen unterscheiden können — die wohl gar oft das Falsche für das Wahre, das Unrechte für das Rechte und das Böse für das Gute ansehen und thun. Das sind unglückliche Menschen; sie heißen Irre. Diese sind krank an ihrer Seele. Man bringt sie deßwegen in besondere Häuser oder Anstalten, wo sie verpflegt und, wenn es möglich ist, von ihren Seelenkrankheiten geheilt werden sollen. Solche Anstalten heißen Irrenanstalten. Der Leib des Menschen stirbt, er ist sterblich, vergänglich. Die Seele des Menschen aber stirbt nach dem Tode des Leibes nicht — sie ist unsterblich, unvergänglich und lebt nach dem Tode fort. Iv. Der Mensch und seine Bestimmung — Gott. Rückblick und Aufblick. 1. Der Mensch ist ein Bewohner der Erde. Außer dem Menschen befinden sich auf der Erde noch sehr viele Dinge. Diese sind entweder Kunst- oder Naturprodukte. Die Naturprodukte auf der Erde haben wir als Thiere, Pflanzen und Mineralien kennen gelernt. Gott hat sie alle erschaffen; sie sind seine Geschöpfe. Die Thiere können sich von einem Orte zum andern bewegen — sie nehmen Nahrung zu sich und empfinden Freude und Schmerz; sie sind lebende Geschöpfe. Die Pflanzen sind auch lebende Ge- schöpfe — sie nehmen auch Nahrung zu sich; aber sie empfinden weder

5. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 32

1877 - Essen : Bädeker
32 Gefährten sahen, murrten sie, und das Pferd nahm sich ein Herz zu fragen: Warum thust du also, Gebieter? Verdienen wir nicht mehr deine Liebe, als dieses unnütze Thier? — Aber der Herr streichelte seinen Hund noch zärtlicher und sprach: Nicht also: dieser hat mein einziges geliebtes Söhnchen kühn und treu aus den rauschen- den Wafserfluthen gerettet, wie sollte ich nun seiner vergessen können? —' 3 Das Schäfchen. Das Schäfchen auf der Weide hat Wolle, weich wie Seide, um den Hals ein rothes Band, frißt Bröckchen aus der Kinder Hand! lieb Schäfchen, lieb Schäfchen! Hopps kann das Schäfchen springen; am Hals die Glöckchen klingen; die Mutter hing mit eigner Hand die Glöckchen an das rothe Band. Lieb Schäfchen, lieb Schäfchen! Blä, blä! schreit es vor Freude, thut niemand was zu Leide; es ist so sanft, es ist so fromm, ach laß dich streicheln, Schäfchen, komm? Lieb Schäfchen, lieb Schäfchen! 4l Nachricht und Bitte. Lieber Karl! Mein Vater hat uns Kindern gestern ein sehr großes Vergnügen gemacht. Er kaufte uns nämlich zwei schöne Kaninchen. Mein Bruder und ich haben ihnen ein schönes Ställchen gebaut. Komme doch bald zu mir, damit ich Dir die lieben Thierchen zeigen kann. Mülheim, den 20. Juli 1856. Dein Freund Wilhelm Müller. 3. Von der Undankbarkeit. In einer Stadt, weit von hier, hatten die Leute eine kleine Kirche gebaut, ein Thürmchen darauf gesetzt und eine Glocke darein gehängt. Das Kirchlein stand immer offen, und jeder konnte zu jeder Zeit hin- eingehen. Und mitten in dieser Kirche hing oben von der Decke herab ein Seil, das war an der Glocke im Thurm befestigt; und wenn man an dem Seile zog, dann läutete die Glocke. Durfte dann aber jeder läuten, der nur wollte? — That das nicht bloß der Küster? — Nein, jeder durfte läuten, der einen andern wegen Undankbarkeit zu verklagen hatte. Und wenn er so das Glöcklein der Undankbarkeit läutete, daß es hell durch die kleine Stadt ertönte und alle Leute es hörten: dann kamen mehrere der Ältesten in die Kirche und fragten den Kläger: „Was willst du?" Und dann ließen sie auch den ver- klagten Undankbaren kommen und straften ihn nach ihrer Weis- heit mit Worten und Thaten, und nöthigten ihn mit Liebe, daß er sich bedankte, und wieder Gutes thäte dem, der ihm Gutes gethan hatte. Nun wohnte aber auch in derselben Stadt ein reicher Mann, der hielt sich ein Reitpferd, und wenn er verreiste, mußte ihn dasselbe immer tragen, den ganzen Tag lang und den folgenden auch wieder. Mit der Zeit wurde aber das treue Thier immer älter und immer

6. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 96

1877 - Essen : Bädeker
Zur Saatzeit. 1. Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land, Doch Wachsthum und Gedeihen steht in des Höchsten Hand. Er sendet Thau und Regen, und Sonn- und Mondenschein; Von ihm kommt aller Segen, von unserm Gott allein. 2. Was nah ist und was ferne, von Gott kommt Alles her, Der Strohhalm und die Sterne, das Sandkorn und das Meer. Von ihm sind Busch und Blätter, und Korn und Obst von ihm, Das schöne Frühlingswetter und Schnee und Ungestüm. 3. Er lässt die Sonn' aufgehen, er stellt des Mondes Lauf, Er lässt die Winde wehen, und thut die Wolken auf. Er schenkt uns so viel Freude, er macht uns frisch und roth, Er giebt dem Viehe Weide und seinen Menschen Brod. Zu 1—3. Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn; drum dankt ihm» dankt! Drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn! 1. Frei von Sorgen Treibt der Hirt am Morgen Seine Heerd’ ins Feld. Wenn die Vögel singen Und die Schäfchen springen Sing ich: Gott erhält Gnädig, prächtig, Gütig, mächtig, Seine liebe Welt. 2. Grüne Wälder, Korn- und Weizenfelder, Milder Sonnenschein, Sanfte Mondenhelle, Reine Silberquelle, Blumen, Obst und Wein I Gottes Willen Zu erfüllen Soll uns Freude sein!. Hirtenlied. 3. Thau und Regen Schütten reichen Segen Über Thal und Höh’n. Laue, sanfte Winde Kühlen uns gelinde. Wenn sie spielend weh’n, Schwüle Hitze Dämpfen Blitze, Prächtig anzuseh'n. 4. 0 wie mächtig, Gnädig, gütig, prächtig Ist der Herr der Welt, Welcher seine Erde, König, Hirt und Heerde, Liebet und erhält! Lasst uns singen, Ehre bringen Gott, dem Herrn der Welt! Siebenter Abschnitt. Der Wald und die Wiese. I. Namen der Dinge in Waid und Wiese. Die Eiche, die Buche, die Tanne oder die Fichte, die Kiefer oder die Föhre, der Lärchenbaum, die Esche, die Pappel, die Espe, die Birke, die Erle oder die Else, die Hainbuche, die Ulme, die Weide; der Haselnußstrauch, der Brombeerstrauch, der Himbeerstrauch, der Wachholderstrauch, der Hollunderstrauch, der Heidel- oder Waldbeer- strauch, die Stechpalme, der Schlehendorn, der Weißdorn, der Kreuz

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 97

1877 - Essen : Bädeker
97 ^rn, das Geißblatt, der Epheu, der Ginster, das Heidekraut; die Erdbeere, der Waldmeister, das Farrenkraut, das Labkraut, der Storch- ichnabcl, die wilde Balsamine oder das Springkraut oder das Kräut- Rührmichnichtan, das Weidenröslein, die Klette, das Maiblümchen, Us Veilchen, der rothe Fingerhut, der gefleckte Schierling, der kletternde ^»chtschatten, das Bilsenkraut, die Tollkirsche, der Stechapfel; das ^oos, der Pilz oder der Schwamm; das Gras, das Schilf oder das ^ohr, die Segge oder das Riedgras, die Binse, der Schachtelhalm; Klee, das Gänseblümchen oder die Masliebe, der Ehrenpreis, das ^ergißmeinnicht, der Löwenzahn, der Hahnenfuß, die Dotterblume, der Wegerich, die Malve, die Bärenklaue, die Brennneflel, der Kalmus; 7~° der Hirsch, das Reh, der Hase, das Kaninchen, der Fuchs, der ^achs, das Eichhörnchen, das wilde Schwein, der Wolf, der Igel, Ratte, die Maus; die Nachtigall, der Gimpel oder Blutfink, der ^uchfink, der Stieglitz oder der Distelfink, der Hänfling, die Amsel, Rothkehlchen, das Rothschwänzchen, die Bachstelze, die Grasmücke, Kohlmeise, der Zaunkönig, der Goldammer, der Specht, der Kukuk, :*[e Taube, die Schnepfe, der Rabe, die Krähe, die Elster, der Eich !>aher, der Staar, die Drossel, die Wachholderdrossel oder der Kramets- ^ogel, der Kiebitz, der Habicht, der Sperber, der Reiher, der Storch, ^ Enlc; der Frosch, die Kröte, die Eidechse, die Blindschleiche; der Maikäfer, der Schmetterling, die Raupe, der Hirschkäfer, der Todten- 3säber, das Johanniswürmchen, die Heuschrecke, die Fliege, die Mücke, Biene, die Bremse, die Hummel, die Wespe, die Hornifle, die spinne, die Ameise; der Regenwurm, die Schnecke. u. Deschreitrung und Vergleichung dieser Dinge. 1. Die Ci che. Wachsen, blühen, sich beblättern oder belauben, sich entblättern oder entlauben, tragen, welken, verdorren, beschatten, sich beugen, brechen, nutzen, schaden, stehen, fallen, krachen. Da? Wachsen, daö Wachsthum, der Wuchs; das Blühen, die Blüthe, die Blume u. s. w. Das Wachsen des Baumes, das Wachsthum der Pflanze, der Wuchs des Mannes u. s. w. Die Eiche ist hoch. Die Eichen sind hoch. Ist die Eiche hoch? Sind die Eichen hoch? U. s. w. Die Eiche ist ein Waldbaum. Die Eichen sind Waldbäume. J>'t die Eicbe ein Waldbaum? Sind die Eichen Waldbäume? U. si w. Die Eiche wächst. Die Eichen wachsen. Wächst die Eiche? Wachsen die Eichen? U. s. w. Die Eiche rst ein großer Baum. Die Eiche wächst im Walde 'w h^t daher ein Waldbaum. Sie hat sehr starke Wurzeln, ^^lche sich tn der Erde weit verbreiten. Ihr Stamm ist hoch fjk dick. An dem Stamme sitzen viele krumme Aste. An den Ästen ddn die Zweige, und an diesen die Blätter, Harster,' Lesebuch für Mitteln. l-th. völkisch. Blüthen und 7

8. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 98

1877 - Essen : Bädeker
98 Früchte. Die Blüthen der Eiche sind Kätzchen. Die Früchte sind eirund und sitzen mit dem untern Ende in einem Näpfchen. Sie heißen Eicheln. Die Rinde ist rauh, dick und rissig. Die Blätter der Eiche nennt man gewöhnlich Eichenlaub. Die Blätter sind glatt und am Rande gebogen ausgeschnitten; sie sind buchtig. Die Eich^ ist ein sehr nützlicher Baum. Man gebraucht ihr Holz zum Bauen- der Häuser, der Mühlen und Schiffe. Aus dem Eichenholz werden Karren- und Wagenräder und viele andere Acker- und Hausgeräthe verfertigt. Die Rinde wird, wenn sie abgeschält, getrocknet und ge- mahlen ist, Lohe genannt und dient zur Zubereitung des Leders oder zum Gerben. Mit den Eicheln werden die Schweine gemästet. Ihr habt wohl schon eine große Eiche gesehen und euch gewundert, daß sie so dick und groß geworden ist. Wo sie steht, da wurde viel- leicht vor hundert oder mehr Jahren eine Eichel in den Boden gelegt- Aus der Eichel ist der Baum mit seinem hohen Stamme, seinen vielen Ästen und Zweigen hervorgewachsen. Anfangs war er so klein, daß man ihn ohne Mühe mit der Hand hätte ausreißen können. Durch seine Wurzeln zog er Nahrung aus der Erde, Thau und Regen tränkten ihn, und so wuchs er allmählich empor. Jetzt ist er vielleicht hundert Fuß hoch; seinen Stamm kannst du mit beiden Armen nicht umfassen, und die ausgebreiteten Äste beschatten mit ihren belaubten Zweigen einen großen Platz. Mit seinen starken Wurzeln ist der Eichbaum in der Erde so fest gewurzelt, daß der starke Wind seine Zweige wohl durcheinander peitschen, ihn selbst aber nicht ausreißen, nicht ent- wurzeln kann. Der Mensch aber, welcher die Eichel in den Boden gelegt hat, ist nun schon lange todt. 2. Die Tanne. Wachsen, ausschwitzen, kleben, geben, tragen, stehen, beschatten, welkew verdorren, brechen, festwurzeln, sich entwurzeln, umfallen, nutzen, brennen- Das Ausschwitzen, der Schweiß; das Kleben, das Klebrige, die Klebrigkeit u. s. w. Das Ausschwitzen der Tanne, der Schweiß der Menschen, die Klebrige keit des Peches u. s. w. Die Tanne ist schlank. Die Tannen sind schlank. Ist die Tanne schlank? Sind die Tannen schlank? U. s. w. Die Tanne ist ein Baum. Die Tannen sind Bäume. Ist die Tanne ein Baum? Sind die Tannen Bäume? U. s. w. Die Tanne schwitzt aus. Die Tannen schwitzen aus. Schwitzt d«e Tanne aus? Schwitzen die Tannen aus? U. s. w. Die Tanne ist ein schlanker und schöner Waldbaum, der hundert bis hundert achtzig Fuß hoch werden kann. Sie hat statt der Blätte- Nadeln und bleibt während des ganzen Jahres grün. Ihre Rind'-' ist bräunlich oder grau, rauh und zerrissen; sie ist klebrig, weil r Harz ausschwitzt. Aus diesem Harz wird Terpentin, Geigen^ harz oder Kolophonium, Theer und schwarzes Pech oder Schifft pech bereitet. Die untern Äste sind ziemlich lang und stehen gewöhn i

9. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 131

1877 - Essen : Bädeker
131 8. Schwimm Irrst. Könnt' ich schwimmen wie's Fischlein klein, schwimmen wollt' ich ms Wasser hinein, schwimmen auf den tiefsten Grund, machen die Wunder der Tiefe kund. 9. Das beste Getränk. Der beste Wein für Kinder, der weiße ist's fürwahr, der aus der Felsenquelle so lustig fließt und klar. Er fließt durch grüne Auen, ihn trinken Hirsch und Reh und Lerch' und Nachtigallen, er macht den Kopf nicht weh. Und ist er gut für Kinder, der klare, weiße Wein, mich dünkt, er muß nicht minder auch gut für Große sein. 10. Die Quelle und der Wanderer. Ein Wanderer kam im heißesten Sommer zu einer frischen Quelle. Er war stark und lange gegangen; der Schweiß stand auf seiner Stirne; seine Zunge war vor Durst fast vertrocknet. Da sah er dies silber- helle Wasser, glaubte hier neue Kräfte zu sammeln und trank. Aber die große, zu schnell abwechselnde Kälte wirkte schädlich auf ihn, und er sank zu Boden. — „Ach, schändliches Gift!" rief er, „wer hätte unter einem so reizenden Anschein eine solche Bosheit vermu- tet?" „Ich ein Gift?" sprach die Quelle. „Wahrlich du ver- leumdest mich. — Sieh, die Flur rings umher grünt und lebt durch Mich. Von mir tränken sich die Heerden. Tausende deiner Brüder fanden hier Erfrischung und Labetrunk. Nur Übermaß und Un- vorsichtigkeit von deiner Seite machten den Genuß dir schädlich. Ich bin schuldlos an deinen Schmerzen; selbst an deinem Tode — wenn er erfolgen sollte — würde ich's sein." 11. Das Büblein auf dem Eise. Gefroren hat es heuer noch gar kein festes Eis. Das Büblein steht am Weiher und spricht zu sich ganz leis: „Ich will es einmal wagen, das Eis muß doch nun tragen. Wer weiß?" Das Büblein stampft und hacket mit seinem Sticfelein. Das Eis auf einmal knacket, und krach, schon brichts hinein. Das Büblein platscht und krabbelt als wie ein Krebs und zappelt mit Arm Und Bein. „O helft, ich muß versinken in lauter Eis und Schnee, o helft, ich muß ertrinken im tiefen, tiefen See!" — Wär' nicht ein Mann gekommen, der sich ein Herz genommen, o weh! Der packt es bei dem Schopfe und zieht es dann heraus, vom Fuße bis zum Kopfe wie eine Wassermaus. Das Büblein hat getropfet, der Vater hat geklopfet es aus zu Haus. 12. Die drei Goldfischchen. Ein guter Mann hatte einst drei Goldfischchen, die niedlichsten, kleinen Fische von der Welt. Er hatte sie in einen klaren Teich 8* I

10. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 68

1876 - Essen : Bädeker
68 1. Der Blinde und der Lahme. Von ungefähr muß einen Blinden ein Lahmer auf der Straße finden. Sogleich hofft jener freudenvoll, daß ihn der Andre leiten soll. „Dir," spricht der Lahme, „beizustehen? Ich armer Mann kann selbst mcht gehen. Doch scheint's, daß du zu einer Last noch sehr gesunde Schultern hast. Entschließe dich, mich fortzutragen, so will ich dir die Stege sagen! Dann wird dein starker Fuß mein Bein, mein Helles Aug' das deine sein." Der Lahme hängt mit seinen Krücken sich auf des Blinden breiten Rücken. Vereint wirkt jetzo dieses Paar, was einzeln keinem möglich war. 2. Die Finger. Die Finger zankten hin und her, wer doch der Wichtigste wohl wär'. „Still da, der Stärkste der bin ich! Ihr seid nichts nütze ohne mich! Mehr, als ihr vier, thu' ich allein! Drum muß ich Euer König sein!" So schrie der Daumen Schon geringer erhob die Stimm' der Zeigefinger: „Die gröbsten und die feinsten Sachen kann ich allein am besten machen! Der Fleißigste und Tüchtigste bin ich, und drum der Wichtigste!" — Der Mittelfinger rief: „Lernt Sitte! Als Herr steh' ich in Eurer Mitte! Ich bin der Längste und der Größte, und darum auch der Allerbeste!" — Da sagte der Goldfinger: „Seht, ich merke, daß ihr nichts versteht! Mich schmücken Gold und Edelstein; drum muß ich mehr, als ihr doch sein!" — Der kleine Finger stille schwieg und mischte nicht sich in den Krieg. Da riefen chm die andern zu: „Sprich doch! Was nützest denn nur du?" — Er sprach: „Geschaffen hat mich Gott, wie euch — doch nicht zu eurem Spott! Der mich gebildet, wird auch wissen, wozu ich werde nützen müffen! Er hat ja Alles in der Welt auf seinen rech- ten Platz gestellt! Wer thut und leistet, was er kann, was Gott will, der hat recht gethan!" — Die Andern hörten, was er sprach, und dachten wohl darüber nach; still überlegten sie es sich und sprachen dann einmüthiglich: „Hast wahr gesprochen, lieber Kleiner! Du bist so gut, als unser einer!" — 3. Der Habenichts. Vor vielen hundert Jahren lebte der Ritter Walter von Habe- nichts. Von diesem stammt die große Familie der Habenichtse ab, welche in der ganzen Welt zerstreut ist. Ganz nahe verwandt mit dieser Familie sind die Taugenichtse; mancher junge Habenichts wird ein alter Taugenichts, und mancher junge Taugenichts wird ein alter Habenichts. Hört nur einige Geschichten von den Habenichtsen. Ein junger Habenichts von sieben Jahren erhielt, wie seine übri- gen Geschwister, eine Sparbüchse zum Geschenk. Dabei versprach ihnen der Vater, so oft ein Kind unbefohlen etwas Nützliches im Hause verrichte, ihm einen Kreuzer zu geben. Mit diesen Kreuzern sollten
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