Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
4
§ 6. Regierungsbezirk und Provinz. 2. Mehrere
Kreise bilden einen Regierungsbezirk, den der Regierungsprä-
sident verwaltet; mehrere Regierungsbezirke bilden die Provinz,
welcher der Oberpräsident vorsteht. — 2. Unser ganzer Regierungs-
bezirk (Provinz) und noch Teile der Nachbarländer sind auf dieser
Karte dargestellt; die Karte giebt ein Bild des Landes. Nach dem
Maßstabe, welcher aus der Karte angegeben ist, können wir leicht
ausmessen, wie lang und breit das Land ist, und wie weit die
Ortschaften von einander entfernt liegen; auch den Quadratinhalt
können wir danach berechnen. Durch farbige Linien sind die Grenzen
angegeben. Ferner zeigt die Karte deutlich, wo Land und wo
Wasser, wo der Boden eben und wo er gebirgig ist, wo Moore
und Marschen sind, und welchen Lauf die Flüsse haben. Endlich
sind die Hauptverkehrswege (Eisenbahnen) und alle größeren Orte
angegeben. Zur Bezeichnung der letzteren sind verschiedene Zeichen
angewandt, die uns Größe und Bedeutung derselben erkennen
lassen. — 3. Lage, Grenzen (Gestalt), Größe, Einteilung, Boden-
beschaffenheit, Bewässerung, Produkte, Bevölkerung, Hauptorte des
Regierungsbezirks (der Provinz), möglichst von der Karte abzulesen.
1. Wie lang ist die Strecke, welche auf der Karte 1 (10, 15, 50) cm
beträgt? —- 2. Miß die Ausdehnung des Reg.-Bez. (der Provinz) von S.
nach N., von O. nach W.! — 3. Wie weit entfernt wohnst du von der
Hauptstadt, von der Grenze? — 4. Bestimme den Quadratinhalt der ganzen
Fläche, welche die Karte darstellt! Bestimme danach die ungefähre Größe
des Reg.-Bez. (der Provinz)! — 5. Wo ist Gebirgs-, wo ist Tiefland? —
6. Welche Kreise gehören zu deinem Reg.-Bez., welche Reg.-Bez. zu deiner
Provinz? — 7. Gieb die wichtigsten Eisenbahnlinien an!
Ii. Nie Erde im allgemeinen.
§ 7. Der Globus. 1. Die alten Völker dachten sich die
Erde als Scheibe. Sie hat aber die Gestalt einer Kugel und
schwebt frei in dem unermeßlichen Weltenraume. Eine Kugel, auf
der die Erdoberfläche bildlich dargestellt ist, heißt Globus. Der
Umfang der Erde beträgt 40070 km (= 5400 Meilen), ihr
Durchmesser 12 755 km (fast 1719 Meilen) und ihre Oberstäche
510 Mill. qkm (über 9x/4 Mill. Q.-Ml.). Die höchsten Berge sind
im Verhältnis zur Größe der Erde unbedeutender, als ein Sand-
korn auf dem Globus. (Höchster Berg der Erde 8840 m.)
Gründe für die Kugelgestalt der Erde: a) Wenn man sich in
einer weiten Ebene (auf dem Meere) einem entfernten Gegenstände nähert,
so sieht man zuerst die Spitze desselben. — b). Je höher man steht, desto
mehr erweitert sich der Gesichtskreis. (In einer Ebene sieht man von
einem 30 m hohen Turme nach allen Seiten etwa 20 km, von einem 60 m
hohen ungefähr 30 km weit.) — c) Reist man immer nach Westen, so
kommt man schließlich von Osten her an dem Ausgangspunkte wieder an.
(Erste Erdumsegelung durch Magalhaens, 1519—1522.) — d) Den östlichen
Ländern geht die Sonne früher auf und unter als den westlichen. (Ver-
schiedener Gang der Uhren.) — e) Bei Mondfinsternissen ist der Erdschatten
stets kreisrund. — f) Alle übrigen Himmelskörper haben die Kugelgestalt.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
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155
waren aber in Wirklichkeit nur Napoleons Diener. Die Folge
des Rheinbundes war die Auflösung des tausendjährigen
deutschen Reiches. Kaiser Franz Ii. legte am 6. August 1806
die deutsche Kaiserwürde nieder und führte hinfort nur den Titel
eines Kaisers von Österreich (schon 1804 angenommen). — 4. Seit
1797 regierte in Preußen Friedrich Wilhelm Iii. (verheiratet
mit der schönen und edlen Luise). Um seinem Lande den Frieden
zu erhalten, hatte er bislang an den Kriegen gegen Frankreich
nicht teil genommen. Als Napoleon ohne Vorwissen Preußens
Hannover an England zurückgab, erklärte Preußen ihm in. Ge-
meinschaft mit Rußland und Sachsen den Krieg. (Vierte Koalition).
In den Schlachten bei Jena und Auerstädt (im Herbste 1806)
wurde jedoch das preußisch-sächsische Heer auseinander gesprengt.
Napoleon überschwemmte ganz Preußen mit seinen Truppen; die
meisten Festungen ergaben sich feig; Berlin wurde erobert. Bald
stand Napoleon an der Ostgrenze, und nach den blutigen Schlachten
von Preußisch-Eplau und Friedland (7., 8. Februar und
14. Juni 1807) war das preußisch-russische Heer zertrümmert.
Im Frieden von Tilsit verlor Preußen die Hälfte seiner Länder
(alles Land westlich von der Elbe und mehrere ehemals zum
Königreiche Polen gehörende Länder). Außer einer Milliarde
Franken Kontribution, die schon erhoben waren, mußte Preußen
noch 140 Mill. Fr. Kriegskosten zahlen und blieb von Franzosen
besetzt. Die abgetretenen polnischen Provinzen vereinigte Napoleon
mit Sachsen, das ein Königreich wurde. Aus den preußischen
Provinzen westlich von der Elbe, Hannover, Hessen-Kassel, Braun-
schweig (Herzog Karl Wilhelm Ferdinand, verwundet bei Auer-
städt, gestorben in Ottensen) re. bildete er das Königreich West-
falen (Hauptstadt Kassel), das sein Bruder Jerome erhielt.
(Bald trennte er den Norden wieder davon ab und vereinigte
die Elb-Weser-Mündungslande mit Frankreich.) Sachsen, West-
falen rc. traten dein Rheinbünde bei (über 400000 qkm, mit
17 Mill. Einwohner). Mit dem Falle Preußens war die Unter-
drückung Deutschlands vollendet. Die Hälfte des ehemaligen
deutschen Reiches war mittelbar oder unmittelbar von Frankreich
abhängig, so daß alle Stände itnb Verhältnisse unter der Fremd-
herrschaft furchtbar litten. Die französischen Beamten schalteten
rücksichtslos in Deutschland; Verwaltung und Rechtspflege wurden
der französischen angepaßt; die beständigen Lieferungen für die
Armee, die Handelssperre rc. machten das Land arm. Das Volk
aber schwieg und duldete; denn wer den Mund aufthat, den:
drohte Gefängnis oder Tod (Buchhändler Palm). — 5. Auch Spanien
und Portugal wurden von Frankreich unterworfen (Joseph erhielt
Spanien, Murat Neapel); doch haben sie mit Hülfe der Eng-
länder bis 1814 für ihre Freiheit gekämpft. (Englisch-deutsche
Legion, Hannoveraner). — Im Jahre 1809 erhob sich Österreich,
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Franz_Ii Franz August Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Karl_Wilhelm_Ferdinand Karl Wilhelm Ferdinand Joseph Murat_Neapel
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Frankreich England Sachsen Jena Berlin Friedland Tilsit Sachsen Hannover Hessen-Kassel Ottensen Kassel Frankreich Sachsen Rheinbünde Deutschlands Frankreich Deutschland Spanien Portugal Frankreich Spanien
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§ 89. Der Wiener Kongreß. Derselbe hatte, wie
schon gesagt, die Aufgabe, die Verhältnisse in Europa neu zu
ordnen. Zn Portugal, Spanien und Italien wurden die
alten Fürstenhäuser wieder eingesetzt (auch der Kirchenstaat!). — Mit
Holland unter dem Hause Oranien wurde das frühere österreichische
Belgien vereinigt („Königreich der Niederlande"). — Eng-
land nahm Helgoland, Malta, das Kap der guten Hoffnung
(als wichtige Seeplätze) und verschiedene Kolonieen. — Schweden
erhielt Norwegen, Dänemark den größten Teil von Lauenburg,
Rußland den größten Teil Polens als „Königreich Polen." —
Österreich bekam Galizien, Tirol, Salzburg, in Italien die
Lombardei und Venetien. — Preußen wurde durch Posen, die
Hälfte des Königreichs Sachsen, ein bedeutendes Gebiet an beiden
Rheinufern und Schwedisch-Pommern vergrößert, überließ dagegen
Ansbach und Bayreuth an Bayern (dies bekam außerdem noch
die Pfalz re.), und Hildesheim, Lingen, Eichsfeld und Ostsries-
land an Hannover (dieses wird Königreich). — Freie Städte
blieben nur Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt a. M. —
Das deutsche Kaisertum wurde nicht wieder hergestellt, sondern
Deutschland wurde ein Staatenbund (anfangs 39 Staaten,
und zwar Kaiserreich Österreich (Deutsch-Österreich), fünf König-
reiche und zwar Preußen (nämlich die Provinzen Brandenburg,
Pommern, Schlesien, Sachsen, Westfalen, Rheinprovinz, —
Preußen und Posen gehörten nicht zum deutschen Bunde), Han-
nover, Sachsen, Württemberg, Bayern, 1 Kurfürstentum rc.).
Der Zweck des Bundes war: Sicherung gegen innere und äußere
Feinde und Erhaltung der Unabhängigkeit aller Glieder. Zur
Besorgung der allgemeinen Angelegenheiten diente die Versamm-
lung der Gesandten aller Staaten zu Frankfurt a. M. (Bundes-
versammlung, Bundestag). Dem deutschen Bunde fehlte
eine feste Centralgewalt und eine Volksvertretung; so war er
nicht geeignet, die Hoffnungen des deutschen Volkes auf Herstellung
eines festen, würdigen Reiches zu befriedigen. — Der König von
Preußen und die Kaiser von Österreich und Rußland schlossen
die sog. „heilige Allianz" oder den heiligen Bund, worin sie sich
gelobten, sich gegenseitig Beistand zu leisten, Religion, Frieden
und Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten und in christlicher Staats-
weisheit zu regieren.
§ 99. Zur Wiederholung und Übung.
1. Lerne folgende Geschichtszahlen auswendig:
1789. Anfang der franz. Revolution.
1799—1804. Konsulat Napoleons.
1804—1814. Napoleon I., Kaiser der
Franzosen und (s. 1805) König
von Italien.
Weltkunde.
1806. Errichtung des Rheinbundes
und Auflösung des deutschen
Reiches.
1806—1807. Preußens Niederlage.
11
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Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Portugal Spanien Italien Holland Belgien Niederlande" Helgoland Malta Norwegen Lauenburg Polens Polen Galizien Salzburg Italien Venetien Posen Sachsen Rheinufern Schwedisch-Pommern Hildesheim Lingen Hannover Hamburg Bremen Frankfurt_a._M. Deutschland Brandenburg Pommern Schlesien Sachsen Westfalen Rheinprovinz Posen Sachsen Württemberg Bayern Frankfurt_a._M. Napoleons Italien Rheinbundes
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Truppen rückten Anfang 1864 unter dem Oberbefehle des Feld-
marschalls Wrangel in Schleswig ein. Zuerst wurden die Dänen
aus ihren festen Stellungen an der Schlei und am Dannewerke
verdrängt; dann besetzten die Österreicher unter Gablenz Jütland,
und die Preußen unter Prinz Friedrich Karl erstürmten die
Düppeler Schanzen (18. April 1864). Im Mai war ein
unentschiedenes Seetreffen der preußisch-österreichischen Flotte mit
der dänischen bei Helgoland. Nach einem kurzen Waffenstillstände
und vergeblichen Friedensverhandlungen nahmen preußische Truppen
die Insel Alsen (29. Juni). In Wien wurde dann Frieden
geschloffen, und Dänemark trat Schleswig-Holstein und Lauenburg
an Österreich und Preußen ab.
§ 94. Der deutsche Krieg. 1866. 1. Veranlassung.
Dänemark hatte die Elbherzogtümer nicht an den deutschen Bund,
sondern an Preußen und Österreich abgetreten. Beide regierten
das abgetretene Land zunächst gemeinschaftlich, dann aber schlossen
der König Wilhelm und der Kaiser von Österreich in Gastein
(14. August 1865) einen Vertrag ab, nach welchem zunächst
Holstein unter österreichische, Schleswig unter preußische Hoheit
gestellt wurde, während Lauenburg gegen eine an Österreich zu
zahlende Entschädigungssumme in den Besitz der Krone Preußen
überging (Personal-Union). Die Oberherrschaft über Schleswig-
Holstein sollte vorläufig gemeinschaftlich bleiben. Als nun beide
Mächte sich nicht über das fernere Schicksal einigen konnten, als
sie ferner über die zukünftige Gestalt Deutschlands nicht einig
waren, da brachte Österreich die Angelegenheit der Elbherzog-
tümer an den deutschen Bund und stellte am 14. Juni 1866
den Antrag, die außerpreußischen Armeecorps gegen Preußen
mobil zu machen. Dieser Antrag wurde mit 9 gegen 6 Stimmen
zum Beschlusse erhoben. Preußen erklärte damit den Bund für
gebrochen und schied mit mehreren kleineren norddeutschen Staaten
aus demselben. Damit war der Krieg erklärt.
2. Ausbruch des Krieges. Mit Preußen verbündet waren
die kleineren norddeutschen Staaten und Italien, das Venetien
zu erobern hoffte; mit Österreich waren verbündet: Bayern,
Württemberg, Sachsen, Hannover, beide Hessen und gegen seinen
Willen auch Baden. Nachdem Preußen seinen gegnerischen Nach-
barstaaten (Sachsen, Hannover, Kurhessen, Nassau) unter der
Bedingung, die Rüstungen einzustellen und sich an der Berufung
eines deutschen Parlaments zu beteiligen, vergeblich Frieden an-
geboten, ging es rasch vorwärts. Im Umsehen waren Hannover,
Sachsen und Kurhessen besetzt. Der Kurfürst von Hessen wurde
als Kriegsgefangener nach Stettin gebracht. Das sächsische Heer
mit König und Regierung ging nach Böhmen und vereinigte sich
mit der österreichischen Armee. Das hannoversche Heer konzen-
trierte und mobilisierte sich bei Göttingen und zog dann unter
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TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Karl Friedrich Karl Dänemark Wilhelm August
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mit den Vororten an 100 000 E. (Krupp'sche Eisenwerke). Im Wupper-
thale die Doppelstadt Barmen-Elberfeld, an 210000 E., Hauptsitz
der Leinen- und Banmwollenwebereien. Etwas südl. Solingen und
Remscheid mit Eisen- und Stahlfabriken. Am rechten Rheinufer liegen
Düsseldorf, 115 000 E. <Malerschule), Duisburg, 48 000 E. und
die Festung Wesel. Im linksrheinischen Lande merke Krefeld, 90 000 E.,
Seiden- und Sammetfabriken, und Klebe. — 2. Reg.-Bez. Köln, zu beiden
Seiten des Rheins gelegen. Köln, über 160 000 E., die reichste Handels-
stadt der Provinz, mit dem gegenüberliegenden Deutz Festung ersten Ranges.
(Dom 160 in hoch; Eau de Cologne). Bonn, 36000 E.. Universität.—
3. Reg.-Bez. Aachen. Grenzbezirk im W. Aachen, 95 000 E., einst
Krönungsstadt deutscher Kaiser, mit reger Industrie (Tuche); Bad; Grab
Karls des Großen; Wallfahrtsort. — 4. Reg.-Bez. Koblenz. Vom Sieben-
gebirge aufwärts bis zur Nahe das malerische, viel besuchte Rheinthal.
(Wein!) Koblenz a. d. Moselmündung, mit der rechtsrh. Bergfestung
Ehr en breitenstein Festung ersten Ranges, 36 000 E. — 5. Reg.-Bez.
Trier, der südw. Teil. Trier, 26 000 E., älteste deutsche Stadt, Über-
reste römischer Bauwerke. — Saarbrücken, in dessen Nähe die Spi-
cherner Höhen (6. Aug. 1870) und reiche Kohlenlager.
Außerdem gehören noch zum Königreich Preußen die Hohenzollernschen
Lande am schwäbischen Jura, 1143 ginn, 67 000 katholische E. Hier die
Stammburg der Hohcnzollern, 860 in hoch gelegen.
1. Gieb die Grenzen Preußens an! — 2. Nenne Gebirge und Flüsse
in Preußen! — 3. Ordne die Provinzen a) nach ihrer Größe, b) nach
der Dichtigkeit der Bevölkerung! Welche Provinzen sind dichter bevölkert
als der ganze Staat? Welche weniger dicht? Gieb Gründe dafür an!
— 4. Zn welcher Provinz gehören folgende Regierungsbezirke: Bromberg,
Oppeln, Magdeburg, Stralsund, Danzig, Düsseldorf, Königsberg? — 5. Welche
Provinzen grenzen an die Küste? Nenne ihre Hafenstädte! — 6. Wo befinden
sich die bedeutendsten Fabrikdistrikte? Weshalb wohl? — 7. Stelle die
10 bevölkertsten Städte zusammen! — 8. Nenne Städte an der Oder,
Elbe, Weser, dem Rheine! — 9. Nenne die Hauptorte an den Eisenbahn-
linien von Köln nach Berlin, von Hannover nach Königsberg, von Emden nach
Posen, von Erfurt nach Breslau, von Frankfurt a. M. nach Königsberg!
§ 23. Die Könige. Sachsen, Bayern, Württemberg.
ma»*. 1. Sachsen, im Herzen Mitteleuropas gelegen, hat die Ge-
^ê^^stalt eines rechtwinkligen Dreiecks und ist kleiner als die kleinste
® L Provinz Preußens. Es dacht sich allmählich nach N. ab und
wird von tiefen Flußthälern (welchen?) durchschnitten. Mit der
Zunahme der Höhe von N. nach S. nimmt die Fruchtbarkeit
des Bodens ab. Land- und Waldwirtschaft, Bergbau (Kohlen,
Eisen, Silber, Blei, Zink) und Industrie (Gewebe, Maschinen,
Porzellan) stehen in hoher Blüte, daher ist die Bevölkerung sehr
dicht. Sie beträgt über 3 Mill. und ist meist evangelisch; das
Königshaus ist katholisch.
Das Land zerfällt in 4 Kreishauptinannschaften, die nach den mit
einem * bezeichneten Städten benannt sind, a) "Dresden, 246 000 E.,
auf beiden Seiten der Elbe, Hauptstadt; reiche Gemäldesammlungen.
Meißen hat die älteste Porzellanfäbrik Deutschlands, Freiberg, 28000 E.,
eine berühmte Bergschule. In der sächsischen Schweiz die Felsenfestung
König st ein, am Ende des Durchbruchsthales der Elbe Pirna,
von wo der Elbsandstein, ausgezeichnet zu Bauten und Bildhauerarbeit,
weithin versandt wird. Kesselsdorf (10 km westlich von Dresden). —
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
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a) Herzogtum Oldenburg hat Moor-, Geest- und Marschboden, Acker-
bau und Viehzucht. Oldenburg, 20 000 E., Hptst. — b) Fürstentum
Birkenfeld; Steinschleifereien (Achat) — c) Fürstentum Lübeck (Eutin).
4. 5. Mecklenburg-Schwerin und (das 5 mal kleinere, aus
2 Teilen bestehende) M.-Strelitz sind zusammen nur wenig größer
als die Prov. Hessen-Nassau, haben aber nicht halb so viel E.
als diese. Die Bevölkerung ist lutherisch.
Der Mecklenburger Landrücken hat viele große, fischreiche Seeen und
trägt Buchen- und Kiefernwaldungen; das ebene Vorland hat fruchtbaren
Getreideboden Ackerbau und Viehzucht (Pferde, Schafe), Schiffahrt und
Fischerei sind Hauptnahrungsquellen. Schwerin, 32 000 E, Hptsr.
Rostock (39 000 E., Univ.) und Wismar (16 000 E.) sind Seehandels-
plätze. — Befestigungen und Seebäder (Heiliger Damm) an der Küste.
6. Sachsen-Weimar ist nur wenig größer als M.-Strelitz, hat
aber über 3 mal so viel Einwohner (meist ev.). Es besteht aus
3 Hauptteilen: dem Kreise Neustadt (zwischen Elster und Saale),
dem Kreise Weimar (im Hügellande der Zlm, nordöstlich vom
Thüringer Walde) und dem Kreise Eisenach (nordwestlich und
westlich vom Thüringer Walde südlich bis zur hohen Rhön).
Weimar, 21 000 E. Hier lebten Herder, Wieland, Goethe, Schiller.
Jena, 12 000 E., Univ. Eisenach, 20 000 E.; in der Nähe die Wartburg.
1. Welche Größe und Einwohnerzahl haben die Großherzogtümcr
zusammen? 2. Vgl. sie mit Preußen und Bayern!
§ 27. Die 5 Herzogtümer.
Sie liegen, mehr oder weniger zersplittert, meist im mittleren
Deutschland (Thüringen), sind zusammen noch kleiner als das
Königreich Sachsen und haben insgesamt nicht ganz so viele
Einwohner als Berlin. Ackerbau, Viehzucht und Gewerbe sind
Hauptnahrungsquellen der vorwiegend protestantischen Bewohner.
1. Sachsen-Meiningen umkreist bogenförmig den Südwestabhang des
Thüringer Waldes. Meiningen, 11 000 E., Möra, Luthers Eltern.—
2. Sachsen - Koburg - Gotha. Zwei Hauptteile, die durch den Thüringer
Wald getrennt sind. Koburg, 16 000 E. Gotha, 28000 E.; Ver-
sicherungsgesellschaften. — 3. Sachsen-Altenburg. Zwei Hauptteile; hügelig,
vortrefflich angebaut. Altenburg, 30000 E. — 4. Anhalt. Der Haupt-
teil liegt an beiden Seiten der Elbe, der kleinere am Harze. Dessau, Jvv/
28 000 E.; der alte Dessauer. — 5. Braunschweig. Drei Hauptteile.
Harz.. Im Norden fruchtbare Ebene. Braunschweig, 85 000 E., Grab
Heinrichs des Löwen. Wolfenbüttel, 13 000 E.; Lessing. Blanken- /
bürg a. Harz (Roßtrappe, Baumannshöhle).
1. Welchem Stromgebiet gehören die beiden zuerst genannten Herzog-
tümer an? — 2. Welcher Fluß durchfließt den östlichen, welcher den west-
lichen Teil von Sachsen-Altenburg? — 3. Ordne die Herzogtümer nach
ihrer Größe!
§ 28. Die 7 Fürstentümer.
Sie liegen teils in Thüringen, teils im Wesergebiet, sind
zusammen kleiner als das Großh. Oldenburg und haben bei
weitem nicht die Hälfte der Einwohner Berlins. Die Bevölkerung
ist vorwiegend evangelisch.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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138
sich in die deutschen Angelegenheiten *), und beide, Schweden
(Bannor und Torstenson) und Franzosen, kämpften gegen die
Kaiserlichen weiter; bald siegten diese, bald jene. Nach langen
Verhandlungen (seit 1637 regierte Ferdinand Iii. als Kaiser, zum
Frieden geneigt) wurde endlich 1648 zu Münster und Osna-
brück der westfälische Friede geschlossen.
§ 65. c) Folgen. 1. Die Reformation blieb bestehen,
und Katholiken und Protestanten erhielten gleiche Rechte; aber
das deutsche Reich lag darnieder, und die Kaiserwürde hatte alle
Bedeutung verloren, der Wohlstand war vernichtet, Sittenlosigkeit
und Roheit allenthalben eingerissen (2/3 der Bewohner tot, Städte
und Dörfer verwüstet, Räuber, Hexenprozesse). Deutschland war
ein Bund von 300 sogenannten Reichsständen, denen die thatsäch-
liche Souveränität (Landeshoheit) eingeräumt war. Sie konnten
unter sich und sogar mit fremden Mächten Bündnisse schließen,
(freilich vorbehaltlich der Rechte des Kaisers, wie nutzlos hinzu-
gefügt war); damit war die letzte Besiegelung der inneren Auf-
lösung des Reiches und seiner Ohnmacht gegeben. Es wurde ein
Spott fremder Völker und der Deutschen selbst und reifte langsam
dem Tode zu, nicht einmal zur Verteidigung mehr tauglich.
Die habsburgischen Kaiser konnten nichts mehr ausrichten und
folgerichtig nur an die Stärkung ihrer Hausmacht denken. —
2. Wichtige Grenzländer waren dem Reiche entrissen. Schweden
erhielt Vorpommern, Rügen, einen Teil von Hinterpommern, die
Bistümer Bremen (nicht die Stadt) und Verden; an Frankreich
wurden Deetz 2c. (§ 62) und der Elsaß (außer Straßburg und
10 Reichsstädten) abgetreten; die Schweiz und die Niederlande
wurden aus dem deutschen Reichsverbande entlassen. So wurde
Deutschland abhängig von Schweden und Franzosen. — 3. Das
deutsche Volk war also beinahe am Ende seiner Tage angekommen;
doch waren noch zwei Lebenselemente vorhanden: die zähe Kraft
des deutschen Volkes, die durch das in allen Konfessionen neu
erwachte religiöse Leben besonders aufgefrischt ward, und der
kurbrandenburgische Staat, der einst Deutschlands fester
Halt werden sollte. (Als Entschädigung für das ihm durch Erb-
recht zustehende Pommern (von dem es nur den größeren Teil
Hinterpommerns erhielt) erlangte Brandenburg Halber-
stadt, Minden, Kammin, Magdeburg. Hierdurch ward
der Grundstock gelegt zu den Provinzen Sachsen, Pommern und
Westfalen).
§ 66. Verlauf der Reformation. Allgemeines.
Die Reformation hatte auch in Dänemark Eingang gefunden. —
Seit 1397 herrschten die dänischen Könige anch über Norwegen und Schweden
* Weshalb? Es betraf die Verminderung der deutschen Macht und die
Vergrößerung Frankreichs. Der Krieg wird nun zu einem rein politischen.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Iii Ferdinand Deetz
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Deutschland Hinterpommern Frankreich Deutschland Schweden Deutschlands Pommern Brandenburg Minden Magdeburg Sachsen Pommern Westfalen Dänemark Schweden Frankreichs
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
154
vergrößert. — 2. Reichsstädte blieben nur 6: Augsburg, Nürnberg, Frank-
furt, Hamburg, Lübeck, Bremen. Außerdem erhielten: 3. der Großherzog von
Toscana: Salzburg und Berchtesgaden. 4. der Herzog von Modena: Breisgau.
5. Bayern: die Bistümer Würzburg, Bamberg, Augsburg ec., viele Reichs-
städte in Franken und Schwaben. 6. Baden: Rhcinpfalz, Bistümer Kon-
stanz, Basel, Speyer, Stifte und Reichsstädte. 7. Württemberg: viele
Abteien, Klöster und Reichsstädte. 8. Preußen: die Bistümer Paderborn,
Hildesheim, das mainzische Thüringen (Eichsfeld und Erfurt), einen Teil
von Münster, viele Abteien, besonders Quedlinburg, die Reichsstädte Mühl-
hausen, Nordhausen, Goslar. 9. Hannover: Osnabrück. 10. Österreich:
Bistümer Trient, Brixeu u. s. w. 11. Baden, Württemberg, Salzburg,
Hessen-Kassel erhielten die Knrwürde.
§ 84. Napoleons Höhe. 1. Napoleon, der Sohn eines
Advokaten auf Korsika, war mit 26 Zähren Obergeneral der
französischen Armee in Italien geworden und hatte sich hier durch
seine Siege ausgezeichnet. Nachdem er (1797) Österreich zum
Frieden gezwungen und dem Papste die weltliche Herrschaft
genommen, unternahm er einen ruhmvollen, aber erfolglosen Zug
nach Ägypten. 1799 stürzte er das Direktorium in Frankreich
und wurde erster Konsul. Nach einem neuen Siege über
Österreich wurde er 1802 lebenslänglicher Konsul und
1804 Kaiser der Franzosen. „So war Frankreich in kurzer
Zeit vom unbeschränkten Königtum durch eine schrankenlose Re-
publik zum unbeschränkten Kaisertum gekommen." 1805 wurde
er auch König von Italien. Nun wollte er den Plan einer
Weltherrschaft verwirklichen! — 2. 1803 war es wieder
zunl Bruche zwischen England und Frankreich gekommen. Auf
Englands Kriegserklärung besetzte Napoleon Hannover (Kapitu-
lation von Artlenburg) und verbot die Einfuhr englischer
Waren in Frankreich (Ansang der „Kontinentalsperre"). Um
Frankreich auf seine alten Grenzen zurückzuführen, verbündete sich
England mit Rußland, Österreich und Schweden 1805 (dritte
Koalition). Napoleon, im Bunde mit Baden, Württemberg und
Bayern, drang, nachdem der österreichische General Mack bei Ulm
kapituliert hatte, in Österreich ein, besetzte Wien und besiegte die
Österreicher und Russen in der Dr ei kaiserschlacht bei Austerlitz
(2. Dezember 1805). Im Frieden von Preßburg trat Österreich
Venedig an das Königreich Italien, Tirol an Bayern ab. Bayern
und Württemberg wurden Königreiche. Preußen mußte Ansbach,
Kleve und Neufchatel gegen Hannover abtreten. Napoleon teilte
nun Kronen an seine Verwandten aus: Neapel an seinen Bruder
Zoseph, Holland an seinen Bruder Ludwig, Großherzogtum Berg
(am Rhein) an seinen Schwager Murat. — 3. Deutschland war
längst innerlich mürbe und zerrüttet, obwohl durch die Litteratur
allmählich sich das Nationalgefühl hob. Um unser Vaterland zu
zerstückeln, schloß Napoleon mit l6 deutschen Fürsten (9 Mill.
Unterthanen) den sog. Rheinbund, dessen „Protektor" er
war. Diese Fürsten wurden scheinbar selbständig (souverain),
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Extrahierte Personennamen: Württemberg Napoleons Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Ludwig Ludwig Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Nürnberg Hamburg Bremen Salzburg Berchtesgaden Modena Bamberg Augsburg Schwaben Basel Speyer Hildesheim Erfurt Quedlinburg Nordhausen Goslar Brixeu Württemberg Salzburg Hessen-Kassel Napoleons Korsika Italien Frankreich Frankreich Italien England Frankreich Englands Artlenburg Frankreich Frankreich England Schweden Baden Württemberg Ulm Wien Venedig Italien Neapel Holland Großherzogtum_Berg
(am_Rhein Deutschland Rheinbund
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Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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dem Könige Georg V. in südöstlicher Richtung ab, um über
Gotha und Eisenach nach Bayern zu kommen. Bei Langensalza
suchte ihnen General Flies mit einem preußischen Heere den Weg
zu verlegen; darüber kam es am 27. Juni zur Schlacht, welche
die Hannoveraner gewannen. Sie mußten aber gleich darauf
kapitulieren, weil sie ganz eingeschlossen waren. Das Heer wurde
in die Heimat entlassen.
3. Der Kriegsschauplatz in Böhmen. Das preußische
Hauptheer rückte in drei Armeen unter dem Kronprinzen Friedrich
Wilhelm, dem Prinzen Friedrich Karl und dem General Her-
warth von Bittenfeld in Böhmen ein und erfocht eine glänzende
Reihe von Siegen. Alle drei Armeeen lieferten dann am 3. Juli
die Entscheidungsschlacht von Königgrätz. Oberbefehls-
haber war König Wilhelm, ihm zur Seite war sein General-
stabs-Chef Moltke. 221000 Preußen standen gegen 215 000
Österreicher und Sachsen unter Benedek. Die Stellung der
Österreicher war sehr vorteilhaft. Der Kampf schwankte, bis
das Heer des Kronprinzen die Entscheidung brachte. Die
Österreicher wurden vollständig in die Flucht geschlagen. Öster-
reicher und Sachsen verloren 11 Fahnen, 174 Kanonen, etwa
18 000 Gefangene. Verwundet und tot waren 30 000 Öster-
reicher gegen 10 000 Preußen. Das Zündnadelgewehr hatte sich
bewährt. Die Schlacht war von furchtbarer Wirkung. Aus
Italien, wo Österreich zu Lande und zu Wasser siegreich gewesen,
wurden schnell Truppen zur Hülfe gerufen. Um Napoleons Hülse
zu gewinnen, trat Franz Joseph ihm Venetien ab. Als aber die
preußischen Truppen Wien und Ungarn bedrohten, nahm Öster-
reich die Friedensbedingungen an (Schloß Nikolsburg 22. Juli,
Prag 23. August).
4. Der Mainfeldzug. Auch im Westen war Preußen sieg-
reich. Hier standen Österreichs Bundesgenossen (Bayern, Würt-
temberg, Baden, beide Hessen, Nassau und einige Kleinstaaten)
mit zwei Heeren von etwa 100 000 Mann. Gegen sie wurde
Vogel von Falkenstein mit etwa 50 000 Mann geschickt. Er teilte
die Feinde und drängte sie in einer Reihe von Gefechten vonr
4. Juli bis Anfang August weit nach Süden zurück.*) Am
2. August wurde ein Waffenstillstand geschlossen, und bald folgte
der Friede nach.
5. Ausgang. Venetien kam an Italien. Österreich schied
aus dem deutschen Bunde, trat Schleswig-Holstein an Preußen
ab/ gab seine Zustimmung zu allen Veränderungen in Nord-
deutschland und zahlte 60 Mill. Jl Kriegskosten. Preußen
wurde durch Hannover, Schleswig-Holstein, Kurhessen, Nassau,
Frankfurt a. M. und einige kleinere Gebietsabtretungen süd-
*) Der Bundestag floh von Frankfurt a. M. nach Augsburg, resi-
dierte hier in den „Drei Mohren" und löste sich am 24. August auf.
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Extrahierte Personennamen: Georg_V. Friedrich
Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Karl Friedrich Karl Bittenfeld Wilhelm Moltke Benedek Napoleons Franz_Joseph_ihm_Venetien Franz August August August August
Extrahierte Ortsnamen: Gotha Eisenach Bayern Langensalza Siegen Sachsen Sachsen Italien Napoleons Wien Ungarn Nikolsburg Prag Bayern Baden Hessen Nassau Italien Schleswig-Holstein Nord-
deutschland Hannover Schleswig-Holstein Kurhessen Nassau Frankfurt_a._M. Frankfurt_a._M. Augsburg
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
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Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
Viii
Vorwort )\\x sechsten Ansinge.
Aie außerordentlich günstige Aufnahme, deren die Welt-
kunde im Süden wie im Norden unseres Vaterlandes sich zu
erfreuen hat, mußte den Verfassern ein Sporn sein, dem Buche
die größtmöglichste Brauchbarkeit zu geben. Wir haben denn
auch das Werk einer sorgfältigen Durchsicht unterzogen, und die
bessernde Hand wird überall zu bemerken sein. Insonderheit sind
wir bemüht gewesen, im geographischen Theile nicht bloß
dasjenige Material, welches in beständigem Flusse begriffen ist,
sondern auch Angaben stabiler Natur nach den neuesten und zuver-
lässigsten Quellen zu prüfen und festzustellen. Die Erweiterung
des §. 21 und der Zusatz zu §. 23 werden dem Buche hoffent-
lich zu wesentlicher Verbesserung gereichen. Die Reihenfolge der
preußischen Provinzen ist nach amtlicher Feststellung gegeben. In
der Zoologie sind die Größenangaben überall abgerundet.
Vielfache Einführungen der Weltkunde in Simultanschulen
bestimmten uns, dem mehrseitig ausgesprochenen Wunsche nach
einer besonderen Ausgabe für diese Schulen durch Umarbeitung
der betreffenden Paragraphen der Geschichte nachzukommen. Neben
der bisherigen Ausgabe — für evangelische Schuten — erscheint
demnach auch eine Ausgabe für Simultan- resp. Communalschulen.
Für die besonderen Bedürfnisse einzelner preußischer Provinzen
oder kleinerer Territorien des deutschen Reiches soll durch Her-
ausgabe der „Heimatskunde" des betreffenden Gebietes gesorgt
werden. Erschienen ist bereits die „Heimatskunde vom Groß-
herzogthum Hessen", bearbeitet von hessischen Schulmännern; die
Provinzen Schlesien und Hannover können bald folgen.
Da auch der Herr Verleger für die äußere Ausstattung des
Buches bestens gesorgt hat, so dürfen wir wohl hoffen, daß das-
selbe in immer weiteren Kreisen sich Freunde erwerben werde.
Hannover und Stade im Juli 1876.
Die Verfasser.
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TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]