Das Pindusgebiet.
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befindet sich die bäuerliche Bevölkerung, da sie fast nur aus
Pächtern besteht, in sehr trauriger Lage.
Die Schuld an dem wirtschaftlichen Elend trägt die sog. Tziflikia-
Wirtschaft. Die Bauern müssen 1/s der Ernte als Pacht an die Grundherrn
abliefern. Infolge der langen Bedrückung sind die Leute schwächlich und unschön,
körperlich und geistig heruntergekommen, während die freiem Söhne der Berge,
die ringsum wohnen, ein schöner und starker Menschenschlag sind.
Große Bedeutung hat iu Thessalien neben dem Getreidebau
der Tabakbau. In den Küstengegenden gedeihen Oliven und
Südfrüchte; viel Obst liefert das Peliongebirge. Die Viehzucht
hat sich in Thessalien noch in einer altertümlichen, eigen-
artigen Form erhalten. Die seßhafte bäuerliche Bevölkerung
hält nur wenig Vieh, weil sie nach der Ernte über die Ländereien
nicht mehr verfügen kann. Dann steigen nomadisierende
Hirtenvölker von den Bergen herab, um ihre Herden gegen
einen Zins in der Ebene grasen zu lassen.
Auf der vom Meere fast ganz abgeschnürten Landschaft Attika.
Attika, auf der großen Insel Euböa und den zahlreichen
kleinen Inseln gestattete ein milde s Klima den Bewohnern,
sich auf den Weinbau, Olivenbau und Obstbau zu verlegen.
Auf den Inseln ist namentlich die Feige viel angebaut. Außer
Fischfang wird auch Schwarnmfischerei betrieben. Attika
besitzt auf der äußersten Spitze der Halbinsel, im Bezirk von
Laurion, auch ein wertvolles Bergbaugebiet. Die Bergwerke sind
seit alter Zeit in Betrieb und liefern Blei, Zink und Silber.
In den Städten Saloniki (Saloniki, von Thessalonien, Städte,
benannt n. d. Gemahlin Kassanders, 160000 E.), Athen (= Hügel- Gewerbe und
stadt, 115 000 E, Abb. 58) und dessen Hafenstadt Piräus an e'
(= jenseitig; die ehern. Insel ist durch Versumpfung zur Halbinsel
geworden, fast 50000 E.) gibt es manche Fabriken, besonders
des Teppich-, Seiden- und Baumwollgewerbes. Noch
größere Bedeutung haben diese Städte aber für den Handel.
4. Der Peloponnes und die Insel Kreta,
a) Das Landschaftsbild.
Die Hauptkette des Pindus bricht am Meerbusen von § 197.
Korinth, der von W nach 0 tief in das Land einschneidet, Landenge von
plötzlich ab. An die Balkanhalbinsel hängt sich aber mittels der Korinth-
jetzt durchstochenen Landenge (Isthmus) von Korinth, die an der
schmälsten Stelle nur 6 km breit ist, die Halbinsel Peloponnes
(— Pelops-Insel), auch Morea (slavisch = Meerland) genannt, an.meerbusen von
Noch steiler als auf der Nordseite steigen die Gebirge auf Korinth,
der Südseite des Meerbusens von Korinth auf. Die Gehänge
erinnern an die Steilwände der norwegischen Fjorde. Den Eingang
zum Meerbusen von Korinth, der sich im W bis auf 2 km verschmälert,
bildet der Meerbusen von Patras.
Fast die ganze Halbinsel des Peloponnes ist von G e birg s-Gpb{rgsbau des
massen erfüllt. Diese bilden das 700 m hoch gehobene, von e01°nnes
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Die Landschaften Europas.
höheren Bergketten umschlossene Hochland von Arkadien, das
nach So in vier gebirgige Halbinseln ausstrahlt und so
einer Handfläche mit vier Fingern ähnelt. Durch quer
ziehende Bergketten wird dasselbe in einzelne Ringbecken
eingeteilt. Nach W und N senkt sich der Rand des Hochlands
Arkadien stufenförmig zum Meere, so daß sicli zuletzt ein
Niederungssaum vorlagert, der besonders im W breit ist. Auch
zwischen den Gebirgszügen der südlichen Halbinseln liegen kleine
Niederungen, wie die herrliche Ebene von Messenien und
der großartige Gebirgskessel von Sparta,
кита und Zwischen den G ebirgsg ebieten und den kleinen Strand-
pflanzenwuchs. ep e n e n des Peloponnes besteht ein großer klimatischer
Gegensatz. In letzteren ist der Sommer nicht bloß heißer,
sondern auch fast regenlos. Das nicht angebaute Land trägt
daher ein steppenartiges Pflanzenkleid (Phrygana genannt),
insei Kreta, Die große Insel Kreta (Lage ?) wird von einem westöstlich
gerichteten Gebirge durchzogen. Dasselbe steigt im W bis zu
2500 m an und ist gleich dem Othrysgebirge als eine Abzweigung
des im S ins Meer versunkenen Pindus zu betrachten. Eine
größere Niederung befindet sich nur im S.
§ 198.
Gebirgs-
gegenden.
Strandebenen.
Kreta.
b) Das Kulturbild.
Für die Gebirgsgegenden ergaben sich als natürlich
bedingte Erwerbsquellen Ackerbau und Viezucht. Die Haupt-
zweige der letztem sind Ziegen- und Schafzucht, weil nur
auf der regenreichen Westseite der Kalkboden einen wirklich
üppigen Graswuchs hervorzubringen vermag. Von großem Schaden
war eine sinnlose Wald Verwüstung, die seit dem Altertum statt-
gefunden hat. Die Wasserfluten trugen den Humusboden fort, und
das Klima und der Zahn der Ziege erschweren die Neubeforstung.
In den im Sommer fast regenlosen Strandebenen konnten
Baum- und Gemüsegärten nur dort angelegt werden, wo eine
künstliche Berieselung möglich ist. Nur Ölbajim und
Weinstock gedeihen ohne künstliche Bewässerung und
sind daher äußerst wichtige Kulturpflanzen. Die Korinthe hat
ihre Hauptanbaugebiete in den regenreichen westlichen Gebieten.
Für den Getreidebau wird die winterliche Regenzeit benutzt.
Das Kulturbild der Insel Kreta ist dem des Peloponnes sehr
ähnlich, da klimatische und Bodenverhältnisse übereinstimmen.
Olivenbau und Weinbau bilden die Hauptkulturen. Esel und
Maultier dienen in dem gebirgigen Lande allgemein als Lasttiere.
B. Die Landschaft als Ganzes.
1. Das Landschaftsbild.
§ 199. Raumverhältnisse. (Gib die Grenzen der Landschaft und
Lage, Grenzen,i]lre Lage im Gradnetz an! Wie viel beträgt ihre westöstliche
Gestalt. Ausdehnung im N, wieviel im S? Wieviel beträgt die längste
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