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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkunde - S. 63

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
63 bedeutendsten aller Nebenflüsse mit einem großen Zufluß. 3. Durch diese rechten Zuflüsse nähert sich die Elbe der Oder und diese der Weichsel so sehr, daß die Ströme mittels Kanäle verbunden werden konnten. Die Weichsel. Sie entspringt auf dem Nordwestabhange der Karpaten, durch- fließt Polen in einem großen Bogen und tritt bei Thorn in das Deutsche Reich. Vor ihrer Mündung teilt sie sich in zwei Arme: in die eigentliche Weichsel, welche sich in die Danziger Bucht, und in die Nogat, welche sich ins Frische Haff ergießt. Der Njemen (die Memel). Er entspringt unfern der Waldaihöhe, ist bei seinem Eintritt in Deutschland schon schiffbar und mündet in mehreren Armen ins Kurische Haff. Seen. Nach Skandinavien und Rußland hat Deutschland unter allen europäischen Staaten die meisten Seen. Dieselben bilden zwei Gruppen im Norden und Süden Deutschlands. Die nördliche Seengruppe breitet sich um die Ostsee aus und besteht aus mehreren hundert Seen, von denen der Mauer-, Spirding-, der Müritzer- und Schwe- rinersee die bekanntesten sind. Die südliche Seengruppe liegt auf der schwäbisch-bayerischen Hochebene und am Fuße der Alpen. Die meisten dieser Seen sind durch Naturschönheit ausgezeichnet (Ammersee, Würm-, Kochel-, Walchen-, Tegern-, Schlier-, Chiemsee, Königssee u. s. w.). Mitteldeutschland hat nur wenige und un- bedeutende Seen. Kanäle. Die wichtigsten deutschen Kanüle sind: 1. Der Ludwig-Donau-Mainkanal. Er verbindet die Regnitz mit der Altmühl, also den Rhein mit der Donau und so- mit auch die Nordsee mit dem Schwarzen Meere. 2. Der Müllroser oder Friedrich - Wilhelmskanal zwischen Spree und Oder.

2. Erdkunde - S. 222

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
222 mächtigen Nebenflüssen weithin verzweigen. — Nordamerika hat zudem an den fünf Kanadischen Seen das größte Süßwasserbecken der Erde. Übersicht der bedeutenderen Ströme. A. In das Nördliche Eismeer münden: Der Mackenzie, welcher die Gewässer mehrerer Seen sammelt. B. In den Atlantischen Ocean: 1. Der St. Lorenzstrom, der Abfluß der fünf Kanadischen Seen: Oberer See, Michigan-, Huron-, Erie- und Ontario-See — zwischen beiden letzteren der weltberühmte Niagarafall (Fig. 37) —, 2. der Hudson, 3. der Delaware, 4. der Susquehannah, 5. der Potomac, 6. (in den mexikanischen Golf) der Mississippi (d. h. Vater der Ströme); er entsteht aus dem Mississippi und dem noch wasser- reichern Missouri, welche sich bei St. Louis vereinigen. In seinem Unterlaufe erhält der Strom rechts noch den Arkansas und Red River (Roten Fluß), links den Ohio mit dem Tennessee. — 7. Der Magdalenenstrom, 8. der Orinoko, 9. der Amazonenstrom (Ama- zonas, im obern Laufe Maraüon genannt), der mächtigste Strom der Erde, dessen Gebiet ungefähr 7 Millionen qkm umfaßt (— 13mal die Fläche von ganz Deutschland); unter den mehr als 200 Nebenflüssen sind die größten: rechts: der Ucayali, Pu- rns, Madeira, Tapajoz und Xingu; links: der Japura und Rio Negro. — 10. Der San Francisco, 11. der Rio de la Plata, welcher aus der Vereinigung der drei Ströme Uruguay, Parana und Paraguay entsteht. 0. In den Großen Ocean: 1. Der Rio Grande, 2. der Colorado, 3. der Sacramento, 4. der Columbia. Iv. Klima und Produkte. Amerika erstreckt sich durch alle Zonen mit Ausnahme der südlichen kalten. Deshalb weist es größere klimatische Gegensätze als jeder andere Erdteil auf. Durchwandern wir Amerika von Norden nach Süden, so kommen wir nicht bloß vom eisigen Klima der nördlichen kalten Zone zur sengenden Hitze des Äquators, sondern von diesem wieder bis in die Nähe der

3. Erdkunde - S. 243

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 243 — verarbeitet wird. Die größte Stadt ist der lebhafte Handelsplatz Kingston mit 40000 Einwohnern. 4. Portorico (Puerto Rico, d. h. reicher Hafen) hat unter den Großen Antillen das gesundeste Klima und betreibt außer Zucker- und Tabakbau noch erhebliche Viehzucht. Hauptort San Juan (de Puerto Rico) mit 24 000 Einwohnern. 6. Die Kleinen Antillen. Sie umschließen das Karibische Meer in einem Bogen von Haiti bis zur Insel Trinidad (unfern der Ori- nokomündung). Für den Verkehr ist die wichtigste unter ihnen das dänischest. Thomas, welches durch seine Lage wie durch seinen vorzüglichen Hafen eine bedeutende Dampfschiffahrtsstation zwischen Europa und Centralamerika geworden ist. — Die Mehrzahl der Kleinen Antillen ist britisch. Südamerika. Die neun vereinigten Republiken von Columbia (830000 qkm und 3v2 Millionen fast durchweg katholische Bewohner — vorwiegend Weiße und Mischlinge) haben eine sehr glückliche Handelslage, indem sie von zwei Weltmeeren, dem Atlantischen und dem Großen Ocean, begrenzt sind. An Bedeutung werden diese Republiken außerordentlich gewinnen, wenn die Vollendung des P a- namakanals gelingt. (Der Kanal soll von Kolon (Aspinwall) am Atlantischen Ocean in einer Länge von 75 km nach Panama am Großen Ocean führen und selbst für die größten Seeschiffe befahrbar sein. Die Kosten sind einstweilen auf etwa 1000 Mil- lionen Mark berechnet. Bis 1888 soll der Kanal vollendet sein, was indes noch sehr zu bezweifeln ist, da sich dem Bau besonders durch das mörderische Fieberklima fast uuüberwindliche Schwierig- keiten in den Weg stellen. Die Bedeutung des Kanals für den Welthandel würde außerordentlich groß sein, besonders für den Ver- kehr zwischen Europa, Ostasien und Australien. — Seit 1855 führt eine Eisenbahn über die Landenge von Panama.) Die Republiken haben reiche Bodenerzeugnisse, vor allem in Kaffee, Tabak, Chinarinde, Kautschuk, Nutz- und Farbhölzern, ferner Bernstein, Gold, Silber und Kupfer. ii *

4. Erdkunde - S. 248

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
248 sind: Salpeter, Zucker, Salz, Lamawolle, Chinarinde, Silber und Kupfer. Die Hauptstadt Lima (über 100 000 Einwohner) ist einer der ersten Handelsplätze Südamerikas. (Unter den Kaufleuten viele Deutsche.) Die Häuser sind der häufigen Erdbeben wegen meist bloß einstöckig gebaut. — Der Hafen für Lima ist Callao mit 30000 Einwohnern. — Eine andere Seehandelsstadt ist Arequipa. — Im Innern liegt Cuzco (18 000 Einwohner), die Hauptstadt der altpernanischen Inkas. Das Kaisertum Brasilien, die einzige amerikanische Monarchie, umfaßt die Osihälfte von Süd- amerika. Den nördlichen Teil des Landes nimmt die ungeheure Tiefebene des Amazonenstromes und seiner Nebenflüsse ein, die Mitte und der Osten sind vom brasilianischen Hoch- und Bergland ausgefüllt, der Südwesten gehört zu den Niederungen der drei La-Plata-Ströme. Das Innere von Brasilien ist vielfach noch un- bekannt. — Außerordentlich reich ist die Bewässerung. Kein Land der Erde hat ein so großartiges Stromnetz wie Brasilien. Der größte Teil gehört in das Gebiet des Amazonas, des wasser- reichsten Stromes der Erde, dessen Nebenflüsse selbst die größten europäischen Ströme an Länge und Schiffbarkeit übertreffen. Das östliche Brasilien liegt teilweise im Gebiete des San Francisco, das südliche gehört dem La Plata an. In der Regenzeit treten diese Ströme ans ihren Ufern und überschwemmen weithin die flache Umgebung. Das Klima ist in den Stromniederungen feuchtheiß, in den übrigen Teilen gleichmäßig milde und gesund. Der Reichtum an Naturschätzen ist überaus groß. Das Mineralreich liefert Gold, Platina, Diamanten und andere Edel- steine, Kupfer u. s. w. Weit wichtiger aber sind die Produkte ans dem Pfl an zenreiche. Besonders in den tropischen, reich bewässer- ten Gebieten entfaltet sich eine Pracht und Üppigkeit der Vegetation wie in keinem andern Lande der Erde. Die unermeßlichen Urwälder bringen seltene und kostbare Gewächse hervor. So liefern sie das

5. Erdkunde - S. 249

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
249 Brasilholz (wovon das Land seinen Namen hat), den Kautschuk und verschiedene Farbhölzer. Von größter Wichtigkeit ist die Land- wirtschaft. Das hervorragendste Produkt ist der Kaffee. Brasilien erzeugt hiervon mehr als die Hälfte des Bedarfes der ganzen Erde (im Jahre 1884/85 um ungefähr 350 Millionen Mark). Außerdem sind noch wichtige Produkte: Tabak, Zucker, Baumwolle, Vanille, Kakao, alle Getreidearten, auch Wein und Obst. — In den Ebenen wird großartige Viehzucht getrieben. Die Industrie ist noch sehr belanglos. — Der Han- del gewinnt durch die Ausländer immer mehr an Bedeutung. Ausgeführt werden die Naturerzeugnisse, eingeführt zur Zeit noch sämtliche Industrie- und Luxuswaren. Die Bevölkerung des Riesenreiches ist ganz gering; auf einem Flächenraum von 8 337 000 qkm (15mal mehr als Deutschland) wohnen nur 13 Millionen Einwohner; es treffen also auf 1 qkm nicht einmal zwei Menschen. — Der Abstammung nach sind ungefähr 5 Millionen Europäer (darunter viele Deutsche), 2 Millionen Neger, welche zum Teil noch Sklaven sind, 1v2 Million wilde Indianer (bekannt die Botokuden) und 4 Millionen Misch- linge. — Mit Ausnahme der Indianer sind sämtliche Bewohner katholisch. In neuerer Zeit ist Brasilien vielfach das Ziel der Auswan- derung geworden. Neben manchen verfehlten Ansiedelungsversucheu verdienen besonders die deutschen Kolonieeu in Südbra- silien Erwähnung, da dieselben bisher gut gediehen sind. Brasilien ist ein konstitutionelles Kaiserreich, das in 20 Provinzen eingeteilt wird. Die Hauptstadt Rio de Janeiro (mit den Vororten über 400 000 Einwohner) liegt überaus malerisch am schönsten Hafen Südamerikas und ist der wichtigste Ausfuhrplatz für Kaffee und Zucker. — Bahia (140000 Einwohner), die zweite Handels- stadt Brasiliens. — Pernambuco (130 000 Einwohner) ver- mittelt hauptsächlich den Export von Brasilholz, das nach dieser Stadtauch Pernambucholz genannt wird. — Para (40000 Ein- wohner) betreibt vorzugsweise den Handel mit Kautschuk. — Porto

6. Erdkunde - S. 251

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
251 Argentinien ist gegenwärtig das Ziel vieler europäischer Answan- derer (im Jahre 1885 looooo). Die Hauptstadt Bnenos Ayres (d. i. gute Lüfte) am La Plata hat 400 000 Einwohner und ist die erste Handelsstadt der Republik. Stromabwärts liegt La Plata (26000 Einwohner), ein nen angelegter, besserer Hafenplatz. — Wichtige Handelsstädte im Innern sind: Rosario (42 000 Einwohner), Cordoba (50 000 Einwohner), Mendoza (18 000 Einwohner) und das lebhafte Corrientes (16 000 Einwohner). Die Republik Paraguay (238000 qkm und hz Million durchweg katholische Einwohner, vor- wiegend Mischlinge und Indianer) breitet sich vom Parana westwärts bis über den Paraguay-Strom aus und ist neben Bolivia der einzige Binnenstaat Südamerikas. Der Boden ist sehr fruchtbar, das Land aber durch blutige Kriege tief herabgekommen und stark ent- völkert. Den wichtigsten Ausfuhrartikel des geringen Handels bildet der Paraguay-Thee (getrocknete Blätter einer Stechpalmenart), der in einem großen Teile Südamerikas statt des chinesischen Thees gebraucht wird. — Hauptort ist Asuncion am Paraguay (22000 Einwohner), der Stapelplatz für den auswärtigen Handel. Die Republik Uruguay (170 000 qkm, über (/2 Million katholische Einwohner, durchweg Weiße und Mischlinge) umfaßt das Gebiet östlich vom Uruguay-Strom bis zum Atlantischen Ocean, größtenteils eine baumlose Steppe, auf wel- cher — wie in Argentina — ausgedehnteste Viehzucht betrieben wird. Die Produkte der Rindviehzucht bilden auch fast ausschließlich deuausfuhrhandel, so: Häute, Felle, Wolle, Roßhaar, Talg, lebendes Vieh, vor allem aber Fleisch, sowohl in frischem als getrocknetem Zustande. Besonders bekannt ist der hauptsächlich hier erzeugte Lieb i gsche Fleischextr akt, d. i. verdichteter Rindfleisch- saft. — Die Einwanderung hat in neuerer Zeit stark zugenommen. Die Hauptstadt Montevideo an der La-Plata-Mündung (105 000 Einwohner) ist der wichtigste Handelsplatz.

7. Erdkunde - S. 62

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
62 Nebenflüsse der Weser sind: a. rechts: die Aller mit der Ocker und Leine. b. links: 1. die Eder, 2. die Diemel, 3. die Hunte; Die Weser ist unter den sieben deutschen Strömen der einzige, welcher vom Ursprung bis zur Mündung zum Deutschen Reiche gehört. Die Elbe. Sie entspringt ans der Schneekoppe und fließt zuerst südlich, dann westlich. Erst nach ihrer Vereinigung mit der Moldau schlägt sie eine nördliche Richtung ein, durchbricht das Elbsand- steingebirge in einem Querthale („die sächsische Schweiz") und tritt unterhalb Dresden in die norddeutsche Tiefebene, welche sie in vor- herrschend nordwestlicher Richtung durchfließt, bis sie busenförmig in die Nordsee mündet. Nebenflüsse der Elbe sind: a. rechts: die Havel mit der Spree. Die Havel kommt von den Mecklenburger Seen, die Spree von den Sudeten. b. links: 1. die Moldau, 2. die Eger, 3. die Mulde, 4. die Thüringer Saale mit der Ilm, Unstrut und Elster; Die Oder. Sie hat ihren Ursprung auf dem Südostabhange des mährischen Gesenkes, welches sie in einem Bogen umfließt. Von Ratibor ab, wo sie schiffbar wird, durchströmt sie die norddeutsche Tiefebene zuerst in nordwestlicher, dann in nördlich er Richtung. Unter- halb Stettin erweitert sich der Strom zum Stettiner Haff, welches durch die Inseln Usedom und Wollin vom Meere abgeschlossen ist. Zwischen beiden Inseln ist die Swine, der Hauptmündungsarm. Nebenflüsse der Oder sind: a. rechts: die Warthe mit der Netze. b. links: 1. die Glatzer Neiße, 2. die Katzbach, 3. der Bober, 4. die Görlitzer Neiße, sämtliche von den Sudeten; Oder und Elbe zeigen mehrere auffallende Ähnlichkeiten: 1. Beide Ströme haben teilweise parallelen Lauf. 2. Sie erhalten anfangs mehrere linke Nebenflüsse, später rechts einen, den

8. Erdkunde - S. 244

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
244 Die Industrie beschränkt sich auf das Flechten von Matten und Hüten (Panamahüte). Der Handel ist zur Zeit noch un- bedeutend. Hauptstadt der vereinigten Republiken ist Santa Fe de Bogota (mit 84000 Einwohnern). — Kolon (Aspinwall) am Atlantischen Ocean, zur Zeit noch ein schmutziges Negerdorf, und Panama, eine alte Stadt mit 18 000 Einwohnern, sind die Endpunkte der Eisenbahn über die Landenge und daher Knoten- punkte für den Dampfschiffahrtsverkehr auf dem Atlantischen und Großen Ocean. Die acht vereinigten Republiken von Venezuela (1 640000 qkm und über 2 Millionen ausschließlich katholische Ein- wohner, der Abstammung nach fast durchweg Mischlinge) umfassen nahezu das ganze Orinokogebiet und find durch ungemein reiche Vegetation ausgezeichnet; aber nur ein kleiner Teil des Bodens ist bebaut; der größte Teil ist Steppenland (Llanos des Orinoko). Unter den Produkten sind besonders wichtig: Kaffee, Zucker, Kakao, Baumwolle, Chinarinde, endlich Tabak. Berühmt ist der Varinastabak. Das Mineralreich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vorzugsweise mit Baumwollen- weberei und Strohhutstechterei. Der ziemlich lebhafte Handel liegt zum größten Teile in den Händen deutscher Kaufleute. Die schön gebaute Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 74 000 Einwohner) wurde 1812 durch ein entsetzliches Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guapra (14 000 Einwohner) ist die Hafenstadt für Caracas. — Andere Hafenplätze sind: Puerto Cabello, Cumana und Ciudad Bolivar am Orinoko. Guyana fg u a y a u a) (460 000 qkm, l/3 Million Einwohner), ein Küstenland zwischen der Mündung des Orinoko und des Amazonenstromes, ist das einzige südamerikanische Gebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte

9. Erdkunde - S. 246

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
246 meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guyanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Fig. 40). (Guyana ist die Heimat der Riesenblume Viotoria r6§ia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat.) Das Innere von Guyana ist noch fast ganz unbekannt. Lange Zeit ver- mutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (Li äoraäo). — An Guyana haben Großbritannien, die Niederlande und Frank- reich Anteil. Britlsch-Guyana umfaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit */4 Million Einwohnern. — Hauptort ist Georgetown (Demerara, an 50 000 Einwohner). Niederländisch - Guyana mit 70 000 Einwohnern wird nach seinem Hauptfluß auch Surinam genannt. Hauptort ist die schön- gelegene Stadt Paramaribo (25 000 Einwohner). Französisch-Guyltm erzeugt vielen Pfeffer („das Land, wo der Pfeffer wächst"). Es wird von Frankreich zur Deportation von Verbrechern benützt, welche aber größtenteils schon in kurzer Zeit dem mörderischen Klima erliegen. Hauptort ist das berüchtigte Cayenne (8000 Einwohner). Die Republik Ecuador, so genannt wegen ihrer Lage unter dem Äquator, hat 651 Ooo qkm und 17a Millionen katholische Einwohner, zum größten Teile Weiße, Mischlinge und ansässige Indianer. Der Bodengestalt nach besteht die Republik aus einem schmalen Küstensaum mit heißem und un- gesundem Klima, aus der Kordillere von Quito und der obern Ebene des Maranon. Die letzteren Gebiete sind durch gleichmäßig mildes Klima wie durch unbegrenzten Reichtum einer wild wuchern- den Vegetation ausgezeichnet. — Unter den Produkten aus dem Pflanzenreiche ist besonders der Chinarindenbaum wichtig, dessen Rinde das Chinin, das beste Mittel gegen Fieber, liefert. Außerdem werden noch Kakao, Zucker, Kaffee, Gummi und aus den hochgelegenen Landstrichen die meisten Getreidearten erzeugt. Der Bergbau ist unbedeutend. Diejndustrie steht noch auf

10. Erdkunde - S. 250

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
250 Alegre (40 000 Einwohner) ist der Hafen für die deutschen Kolo- nieen in Südbrasilien. Die Republik Bolivia. Diese nach Bolivar, dem Befreier Südamerikas, benannte Re- publik ist durchweg Binnenland, das gebirgsreichste und höchst- gelegene Amerikas. — Die Bewohner (2y3 Millionen auf 1 139 000 qkm) sind größtenteils Indianer und Mischlinge. Sie bekennen sich ausschließlich zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen Mineralreichtum, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, bekannt. Infolge eines unverständigen Betriebes, sowie fort- währender Kriege und der herrschenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und Handel sind gering. Hauptstadt ist Sucre mit 12000 Einwohnern. — Der größte Ort ist La Paz (26 000 Einwohner), unfern des Titicaca- sees. — Potosi mit 11 000 Einwohnern war einstmals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die meisten derselben verlassen. — Cochabamba ist nunmehr die gewerb- reichste Stadt. Die Republik Argentina hat 2 836 000 qkrn und 3 Millionen zumeist katholische Einwohner, unter denen 3/4 Millionen eingewanderte Europäer sind. Der größte Teil des Gebietes ist eine ungeheure, grasreiche Ebene (die Pampas), auf der das ganze Jahr über große Herden von den in früheren Jahrhunderten aus Europa eingeführten Haustieren weiden. Man schätzt die Zahl der Pferde und Esel auf 5 Millionen, die der Rinder auf 18 Millionen, der Schafe auf 75 Millionen. Die Viehzucht bildet denn auch die Hauptbeschäftigung der Be- wohner und liefert für den Handel die wichtigsten Ausfuhrartikel. Obenan steht hierin seit neuerer Zeit die Schafwolle (jährlich durchschnittlich um 140 Millionen Mark), außerdem das Fleisch der geschlachteten Rinder, das frisch, trocken, eingesalzen, konser- viert, als Extrakt u. s. w. versandt wird, ferner Häute (80 Mil- lionen Mark), Knochen, Talg und andere tierische Produkte. —
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