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1. Alte Geschichte - S. 175

1872 - Mainz : Kunze
175 55, 54 und 53 rcerben baju oerroenbet, Me Eroberungen *$u fiebern buref) Unterbrücfung von Slufftdnben, foroie burden* griffe auf die 9tad&barlänber Britannien und £)eutfc§lanb. ßdfar treibt (55) die oon den ©ueoen bebrängten am lieber* rfjein nadj ©atfien überfe^enben Ufipeten und £encterer, nadj treu= lofer ©efangennefjmung iljrer pljrer, §unicf in ba§ Sanb der ©igambrer. Sdann rje^t er felbft, um die ©ermanen §u fc^recfen, über den Rfjein in ba§ bamalige ©ebiet der Ubier, §ief)t aber nad) einem adjt^ntdgigen Sluf enthalte und ^efraüftung be3 ftgambrifdjen ©ebiete§, in roelcf)e3 fic^ die Ufipeter und Slenderer geflüchtet Ratten, über die von iljm erbaute ^cinbrücfe §urüd. (53 nrieber^olt er er den Uebergang über den 9fäjein). 52—51 raurbe der allgemeine von Ssercingetoriy mit großer ßluglieit geleitete Stufftanb der ©aüier niebergefdjiagen. ©ieg der Körner bei Sllefia. (Sinnaljme biefer $eftung 52. 51 völlige Unterwerfung non gan§ ©allien. (Safaripraftifefje regeln, um baffel.be in Unterrcürfigfeit 3u erhalten. 9. Jbiirgevfrieg jtonftfjeu ßäfar uni $ßom}>cju§ (49—48). Stßd^renb (Sdfar den galiifdjen ßrieg führte, raar Sftom der @d)aupla£ oon Stampfen und Laufereien. (Slobiuä und *3ftilo und tfjre Sbanben. ^ompejug oon ßlobiuä oerleijt, unterftöfet die $u= rücfberufung ßicero’ä (57), um fid^ der ©enatäpurtei gu nähern. (Sicero’S glangenbe Slufna^me und (Sntfdfjdbigung. Um jeine in= gtöifd^en gefd^rbete ©tellung dem ©enate und dem Ssolfe gegenüber §u befeftigen, erneuert ^ßompej;u3 in einer gufammenfunft gucca 56 feine Sserbinbung mit (S&for und (Sraffus. Safari ©tatt$alterfc$aft roirb auf 5 ^a^re oerldngert, auf eben fo lange 3eit erhält ^ßompejuä Spanien, (Sraffuä ©grien. ^3ompeju§ gef)t ni^t in die ^ßrooins, fonbern läfjt biefelbe burdf) fiegaten oernmlten. (Sr bleibt in 3fa>m, iro er ein oerftedteä ©piel gegen (Safar treibt, beffen 3ftuf)m und nmdfjfenber ©influf} iljn mit 5fteib erfüllt. £)ie (Srmorbung be£ Slobiuso buref) 'üftilo (52) bringt dem ^ompejuä den 2ßortl)eit, baf; fid) die ©enatäpartei, roelc^e in dem fdjraer an= geflagten 'Mo ifjren 23orfdmpfer oerliert, an ^ompeiuö anjujdjlie^en genötigt itiirb. (Sr roirb 52 alleiniger (Sonful, b. f). Sdiftator und tritt an die ©pi£e der ©enatspartei, aber auefj in eine feinbfelige ©tellung §u (Säfar um fo meljr, ab fdejon oorljer burefj den £ob der ^ulia 54 und be3 (Sraffuä 53, der in einem Kampfe gegen die

2. Dichtung des Mittelalters - S. 116

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
116 Dritte Periode, von 1150—1300. Außerdem behandelten diese Dichter des Kunstepos noch Legenden und Erzählungen geistlichen und weltlichen Inhalts. Somit ist der Gegenstand des Kunstepos nicht das Erlebte und die Erfahrung eines ganzen Volkes, sondern nur das Erlebnis einzelner Personen, ja oft nur das von dem phantasiereichen Dichter romanartig Erfundene. Dazu ist die Darstellung des Stoffes, entsprechend der Auffassung des dem glänzen- den Ritterstande angehörenden Dichters und entsprechend dem Hörerkreise von stattlichen Ritterit, holden Frauen und anmutigen Jungfrauen in den prächtigen Sälen der Herrenhäuser, glänzend und schillernd in immer neuen Reizen. Daher das bunte Malen und breite Schildern, daher die vielen Bilder und Gleichnisse, daher die Einmischung von Betrachtungen über das Erzählte. Auch das, was den Sinn des ritterlichen Sängers erfüllte und das Wesen des Rittertums ausinachte, spiegelt sich in den Dichtungen wieder, wie die höfische Sitte, das üppige Leben, der Drang nach Abenteuern und Phantastischem, der Minnedienst mit allen seinen hohen Ideen, aber auch mit seinen oft traurigen Verirrungen. So tritt das rein Menschliche zurück vor den Forderungen der ritterlichen Sitte, der ganzen höfischen Weise; „die Gestalten der Geschichte und Sage sind innerlich und äußer- lich umgewandelt zu Gebilden des Rittertums". Der Dichter tritt mit seiner Subjektivität, mit seiner ganzen Individualität, auch mit seinem Namen in den Vordergrund; er sucht nicht durch kunstlos einfachen Stoff, sondern durch den Schmuck und die Zierden, mit welchen er den- selben ausstattet, anzuziehen und zu fesseln. Dieses Streben bringt ihn auch dahin, einen Wortschatz zu bilden, der durch starke Einmischung fremdländischer Ausdrücke nicht selten undeutschen Anflug erhält. Einfach ist dagegen die metrische Form, in welcher diese Epen ge- schrieben sind: die sogenännten Reimpaare, welche, durch Teilung der althochdeutschen Langzeile entstanden, aus Versen mit drei oder vier Hebungen bestehen, je nachdem die Reime klingend (weiblich) oder stumpf (männlich) sind (s. Beispiel S. 123). 8 12. Dichtungen der vorbereitenden Zeit des Kunstepos, von 1150—1180. Der eigentlichen Blütezeit der höfischen Dichtung ging eine Zeit der Vorbereitung voraus, welcher noch die Vollendung des Versbaues, die (mont sauvage) in ■’ftorbfpamen. Zugleich gründet er zum Dienste desselben den Ritter- orden der Ternpleisen (nach km Vorbilde der Templer gedacht), in welchen nur de- mütige und herzensreine, dabei aber mit allen heldenhaften Tugenden ausgestattete Ritter aufgenommen werden können. — Eine Vereinigung der Gralssage mit der Artus- sage, des geistlichen Rittertums mit dem weltlichen, finden wir im Parzival, Ti- tnrel und Lohengrin, von welchen drei Werken uns jedoch nur das erste beschäftigen wird.

3. Dichtung des Mittelalters - S. 193

1884 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 24. Aus Frcidanks Bescheidenheit. 193 1. Der Winsbeke, welcher die Weisheitslehren eines Ritters an seinen Sohn enthält, ausgezeichnet durch die Innigkeit seines Inhaltes. (Die Winsbekin, ein didaktisches Zwiegespräch über höfische Zucht und Sitte zwischen einer adligen Mutter und ihrer Tochter, ist eine Nachahmung des erstern.) 2. Der welsche Gast (d. h. Fremdling ans Welschland — Italien) des Thomasin von Zerkläre aus Frianl, welcher um 1216 in seinem Gedichte als genauer Beobachter und Kenner der Welt eine Art von System einer Sittenlehre aufstellt, indem er die staste, d. h. Be- harrlichkeit (etwa das, was wir Charakter nennen), als die Grundlage aller Tugenden bezeichnet, während ihm die unrasts, die Unbeständigkeit, die Quelle aller Laster ist. 3. Die Bescheidenheit des Freidank. Hypothesen über die Person des Dichters sind mehrfach aufgestellt. Nach denselben ist der Name bald ein Geschlechtsname, bald ein angenommener (Freidank — Freidenker), und der Dichter kein geringerer als der große Lyriker Walther von der Vogelweide. Da aber keine dieser Hypothesen als die richtige sich erhärten läßt, so wissen wir nur, daß der Dichter als wandernder Sänger im Jahre 1229 an dem Kreuzznge Friedrichs Ii. teilnahm und in Syrien einen Teil seines Werkes schrieb. Dasselbe ist genannt „Bescheidenheit", weil es in den wichtigen weltlichen und religiösen Dingen Bescheid, d. h. Einsicht und richtige Beurteilung geben soll. Das einen Schatz verständiger, sinniger Ansichten und inhaltsreicher, goldener Sprichwörter enthaltende Buch genoß bis znm 17. Jahrhundert ein solches Ansehen, daß es „die weltliche Bibel" genannt wurde. In neuerer Zeit ist es durch Lessing und Herder wieder bekannt geworden und ist auch heute noch ein treffliches Laienbrevier. 8 24. Aus Frcidanks Bescheidenheit. Eingang. Ich bin genannt Bescheidenheit, Die aller Tugend Krone leiht. Freidank hat mich zurechtgestellt, Gewiß auch Fehler beigesellt. von Gott. Gott dienen ohne Wank, Der hat sich selber betrogen Und zimmert auf den Regenbogen. Das ist der Weisheit Anfang. Wer um diese kurze Zeit Läßt die ew'ge Seligkeit, Wenn der Regenbogen sich zerläßt, So weiß er nicht mehr, wo sein Nest. Hense, Lesebuch. I. 13

4. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 56

1882 - Mainz : Kirchheim
[ie bezahlen, so traf sie und ihre Familie der Verlust der Freiheit, sie wurden Leibeigene. r Das Gericht wurde entweder öffentlich gehalten, wobei der Aelteste oder Vorsteher einer Gemeinde (Graue, cm- ^orsitz führte, unterstützt von einigen angesehenen Männern, Schöppen genannt; oder es war ein geheimes Gericht, das man Fehmqericht hieß. Damit zusammenhangend, gab es Ordale oder Gottesurteile, die ursprünglich aus der festen Ueberzeugung hervorgingen, Gott werde den Unschuldigen schützen, aber bald die größten Mißbrauche veranlaßten, und deshalb später von der Kirche verboten wurden, solche Unschuldproben waren: über glühende Platten unversehrt hinschreiten, feine Hand unverletzt in siedendes Del oder Wasser tauchen u. s. w. , Die liegenden Güter eines ganzen Stammes zerfielen in kleinere Besitztümer. Nur der freie Deutsche besaß ein sol-ches Eigentum, A l l o d i u m genannt. Gab er davon seinen Dienstmannen einen kleinen Teil zur freien Bearbeitung und Nutznießung, so nannte man dies ein Lehen (leihen) Der eigentliche Besitzer hieß Lehensherr, sein Untergebener Lehensmann oder Vasall. Da die Fürsten ihrerseits gegen Abgabe eines Tributes die Staatsländereien in dieser Weise an die Edlen verkeilten, so erlangte das Lehenswesen für den ganzen Staat die höchste Bedeutung. Zweites Kapitel. Aie Germanen im Kampfe mit den Kömern. Schon früher wurde erwähnt, daß deutsche Volksstämme, die Cimbern und Teutonen, sich den Römern furchtbar ge-zeigt hatten. Zwar unterlagen sie der römischen Kriegskunst, doch hielt es Rom für geraten, den mächtigen Feind in feinem eignen Lande anzugreifen und, wenn möglich, gänzlich zu unterwerfen. Dem tapfern Julius Cäsar gelang die Eroberung Deutschlands bis zum Rhein 58—50 v. Chr. Unter Augustus drang dessen Stiefsohn Drnsns bis zur Weser vor. Hier stellte sich ihm die Alrune Veleda entgegen und rief ihm drohend zu: „Kehre zurück, Dmsus, hier ist das Ende deiner Thaten und deines Lebens!"

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 14

1885 - Mainz : Frey
14 Kriegsverfassung der Deutschen. Unsere Voreltern waren ein Volk von Kriegern. Wenn Krieg entstand, so wurden alle freie Männer zu den Waffen gerufen. Dies war der Heerbann. Die vornehmste Stärke des Heerbanns bestand in den Fußgängern. Mit denselben waren die Reiter oft gemischt, und beim Angriffe hielten sich die Fußgänger an den Mähnen der Pferde. Tie Schlachtordnung war gewöhnlich keilförmig. Vor der Schlacht stimmte man den Schlachtgesang (Bardit) an, der furchtbar erklang und durch das Zusammenschlagen der Waffen noch verstärkt wurde. Wer feig aus der Schlacht entfloh, war ehrlos und wurde mit dem Tode bestraft. Diese Strafe führte man aus, indem man den Schuldigen in einen Sumpf steckte und Steine darauf warf. Gefolgschaften. Oft verbanden sich zum Zwecke der Eroberung junge Helden (Recken) auf Leben und Tod. Der Tapferste wurde als Führer gewählt, auf einen Schild erhoben und demselben unbedingter Gehorsam gelobt. Dann sielen sie in das Gebiet des Feindes oder eines benachbarten Stammes ein, plünderten und führten Vieh und sonstige Beute mit sich fort. Solche Raubzüge unternahm auch oft der König oder Herzog eines Stammes. Eroberte der Stamm ein fremdes Land, so wurde dieses gewöhnlich in drei Teile geteilt. Einen Teil behielt der König; den zweiten vergab er an die Vornehmen als festes Eigentum; den dritten ließ er den Eingeborenen des Landes gegen Zinszahlung. Was ein Vornehmer bekam, hieß Allod (All = ganz und 6t = gut), Freigut, und davon konnte er kleinere Allode an Freunde abgeben. Weil der König seinen Teil nicht allein bebauen tonnte, so gab er gewissen Edlen einen Teil davon auf eine bestimmte Zeit, nicht auf Lebenszeit, ab, wofür sie ihm mit Leben und Gut beistehen mußten. Sie hießen Antrustionen und bildeten sein Gefolge. Das geliehene Gut hieß Fe-öt. An solche Verleihungen schloß sich später das Lehenswesen an. Sittliche Verhältnisse und Gesetze. a) Die Römer rühmen an den Deutschen die Treue. In gleicher Weise zierte sie Redlichkeit und besonders Achtung gegen das weibliche Geschlecht. Bei andren Völkern nahmen die Frauen eine niedere Stellung ein. Der Deutsche dagegen verehrte in der Frau etwas Heiliges und Prophetisches. Gleiche Liebe umfaßte Mann, Weib und Kind. Mit feinem Leben beschützte der Hausvater die Seinen. Das eheliche Band galt für unauflöslich, und oft töteten sich die Frauen aus den Gräbern ihrer Männer, um von ihnen selbst im Tode nicht geschieden zu sein. Der Name für die Familie hieß Sippe, Sippschaft oder auch Magenfchast.

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 8

1885 - Mainz : Frey
8. Tiberius. Nach dem Tode des Drusus erhielt Tiberius den Befehl über die Legionen am Rhein. Er besaß nicht die kriegerischen Eigenschaften seines verstorbenen Bruders und wollte durch List erreichen, was dieser durch Mut und Tapferkeit errungen. Die deutschen Stämme hatten keine Verbindung untereinander und lebten auch oft zusammen im Streite. Tiberius suchte die deutschen Fürsten gegeneinander aufzuhetzen, Zwietracht zu säen und sie dann ins Verderben zu stürzen. Es war um diese Zeit schon so weit gekommen, daß Teutsche im römischen Heere dienten und sich geehrt fühlten, mit dem Kriegsanzug der Römer bekleidet zu sein. Manche waren so undeutsch geworden, daß sie sich ihres deutschen Namens schämten und sich römische Namen gaben, wie der Bruder Hermanns, der sich Flavius nannte. So wurde es auch möglich, daß der furchtsame Tiberius zuletzt die Eroberung des Landes zwischen Rhein und Weser vollenden und es mit einem Statthalter besetzen konnte. Tiberius war neunmal in Deutschland eingedrungen. 9. Die Hermannsschlacht. (9 n. Chr.) a) Im Jahre 6 n. Chr. wurde Varus Statthalter am Rhein. Dieser Mann, welcher seither Krieg in Asien geführt, sollte die Deutschen zähmen und zu römischen Sitten gewöhnen. Er verlegte sein Hauptlager aus das rechte Rheinufer. Anfangs war er recht freundlich gegen die Deutschen, ließ allerlei römische Wareu bringen und Märkte abhalten, was den Deutschen sehr gefiel; denn so schöne Sachen hatten sie noch nicht gesehen. Bald wurde Varus aber kecker und legte sein Hauptlager bis über die Weser, in das Land der Cherusker. Ein Fürst dieses Volkes, Legest hieß er, liebte und unterstützte die Römer, und so fing Varus bald au, den Herrn zu spielen. Er hielt auf römische Weise Gericht, ließ das deutsche Recht durch römische Advokaten auslegen und nach römischer Sitte von seinen Liktoren (Gerichtsdienern) das Beil mit den Rutenbündeln (Fasces) vor sich hertragen. Es war das ein Zeichen seines Rechtes über Leben und Tod. Wie Knechte behandelte er die freien Männer, nahm ihnen Hab und Gut und beschimpfte sie noch dazu. Die römischen Steuererheber, die in allen Teilen des Reiches verhaßt waren, wurden nach Deutschland gesetzt und drückten das Volk. Da regte sich der Groll des Volkes, und es beschloß, die verhaßten Fremdlinge zu vertreiben. Offen durste es nicht zu Werke

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 4

1885 - Mainz : Frey
ruhig. Endlich brachen die Teutonen auf und zogen weiter. Als sie an dem befestigten Lager der Römer vorübergezogen, eilte Marius ihnen nach und überfiel sie. Die Niederlage derselben war grauenhaft. 200,000 Mann wurden erschlagen. Das Blut der Deutschen soll den Boden so getränkt haben, daß die Weinstöcke darauf das folgende Jahr doppelte Ernte getragen. Teutobod, der so gewandt war, daß er über sechs nebeneinander stehende Pferde mit einem Sprung wegsetzen konnte, wurde mit anderen Fürsten in Ketten gelegt, um einst dem Triumphwagen in Rom zu folgen. Die Weiber ließen sich nicht zu Gefangene machen. Da man ihre gestellten Bedingungen nicht annahm, so töteten sie erst ihre Kinder, dann sich selbst. Die Schlacht fand bei Aix im Jahre 102 v. Chr. statt. c) Auch die Cimbern, die glücklich in Italien eingedrungen waren, ereilte das Schicksal der Teutonen. Sie siegten zwar über ein römisches Heer unter dem Feldherrn Catnlus an der Etsch, überließen sich aber dann der Sorglosigkeit, bis Marius herbeizog, sich mit Catulus verband und sie dann auf den raudischen Feldern (zwischen Verona und Vercelli) so schlug, daß 90,000 Mann das Schlachtfeld bedeckten, und 60,000 Mann zu Gefangenen gemacht wurden. Die ungewohnte Sonnenhitze und der Staub hatten ihre Anstrengungen vereitelt, außerdem hatten sich die vorderen Reihen ihres Schlachtvierecks, das 3/4 Meilen lang und ebenso tief war, aneinander gebunden. Auch hier töteten sich die Weiber, um nicht in die Sklaverei zu fallen. Als die Römer die Karren und Herden wegnehmen wollten, hatten sie noch einen Kampf mit den Hunden zu bestehen. Die Schlacht fand statt 101 v. Chr. 4. Gallien. (Ariovist.) Dieses schöne Land lag auf der linken Seite des Rheins und heißt jetzt Frankreich. Am Rhein entlang, in Gallien, hatten sich deutsche Völker niedergelassen. Es gefiel ihnen hier besser, als in Deutschland; denn Deutschland war damals noch kein so schönes Land, als jetzt, wie wir noch lernen werden. Diese Völker hießen die Rauraker, die Triboker, Nemeter, Vangionen, Ubier, Trevirer, Bataver rc. Im Innern von Gallien wohnten verschiedene Völker nebeneinander, die oft in Streit gerieten. Einst waren zwei von ihnen wieder uneinig geworden und bekämpften sich. Es waren die Se-quaner und Adner. Die Sequaner riefen einen mächtigen deutschen Fürsten herbei, der auf der rechten Seite des Rheines wohnte und Ariovist hieß, damit er ihnen helfe. Ariovist ließ nicht lange auf

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 6

1885 - Mainz : Frey
kämpften, würden sie großes Unglück haben. Julius Cäsar hörte das von gefangenen Deutschen. Er benutzte diesen Aberglauben itrtb rückte ganz nahe an das Lager der Deutschen heran. Das war aber den Deutschen doch zu viel zugemutet. Ihre Ehre litt es nicht, zurückzugehen, und so kam es zur Schlacht. Ariovist wurde gänzlich geschlagen. Er entkam nur mit wenigen Streitern über den Rhein; fast alle verloren das Leben. Cäsar eroberte jetzt Gallien und kam bis zum Rhein. Er ließ eine kunstreiche hölzerne Brücke über denselben schlagen und legte den ersten Grund zu Köln. Zweimal war er über den Rhein gegen die Deutschen gezogen. Im Jahre 44 v. Chr. wurde er in Rom er- mordet, weil er nach der Alleinherrschaft gestrebt haben soll. 6. Augustus. Nach dem Tode Cäsars übernahm Augustus, der später Kaiser wurde, und unter dessen Regierung Christus zur Welt kam, den Oberbefehl am Rhein. Er nannte den Strich Galliens, worin Deutsche wohnten, Kleingermanien und teilte dasselbe ein in Ober- und Untergermanien. ' Nach Obergermanien, das vom oberen Elsaß bis an das Flüßchen Nahe reichte, legte er die Ii., Xii., Xiiii. und Xvi., nach Untergermanien, welches von der Nahe bis zur Nordsee sich erstreckte, die I., V., Xix. und Xx. Legion. Durch diese Truppenmasse glaubte er nicht bloß Gallien zu beherrschen, sondern auch Germanien zu unterwerfen. 7. Drusus. a) Vierzehn Jahre v. Chr. erhielt Drusus, der Stiefsohn des Augustus, erst 26 Jahre alt, den Oberbefehl über Gallien und Kleingermanien. Er war ein feingebildeter Mann und besaß alle Eigenschaften, welche von einem großen Feldherrn gefordert werden. Gegen seine Freunde war er großmütig und sehr gütig, gegen seine Soldaten freundlich und besorgt, daß es ihnen an nichts fehle. Daher liebten sie ihn auch wie einen Vater und waren stets bereit, ihm zuliebe alle Beschwerden zu ertragen, ja, selbst für ihn in den Tod zu gehen. Dieser große Mann sah bald die Notwendigkeit ein, die Grenzen des Rheines gegen die Überfälle der Deutschen zu schützen. Er ließ deshalb längs des Rheines fünfzig Kastelle (Festungen) anlegen, wovon Moguntiacum (Mainz) wegen seiner günstigen Lage zur Hauptfestung ausersehen wurde. Das war der Anfang von Mainz. Nun wollen wir auch hören, wo die Festung der Römer stand, ans der mit der Zeit Mainz wurde. Dieselbe war auf dem jetzigen

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 74

1885 - Mainz : Frey
74 Immer kühner wurden seine Pläne auf Weltherrschaft. Frankreich behandelte er wie einen Lehensstaat; aufcastilien richtete er sein Auge, und von Konstantinopel forderte er Teile von Epirus und Macedonien zurück. Der Tod durchschnitt seine Pläne. Er starb (1197), 32 Jahre alt, zu Messina und liegt in Palermo begraben. 36. Hermann I., Landgraf?n Thüringen und Hessen. (1190-1216.) Hermann I. war der Sohn des Landgrafen Ludwig des Eisernen, seine Mutter Juta war die Schwester von Friedrich Barbarossa. Er zeichnete sich durch ungewöhnliche Bildung, die er sich auf der Universität zu Paris erworben, sowie durch große Frömmigkeit aus. Nie legte er sich zu Bette, ohne daß er sich erst einige Abschnitte aus einem Erbauungsbuche hatte vorlesen lassen. Er sammelte die Thaten der Vorfahren und ließ sie von Dichtern in Verse bringen. Von seiner Mutter Juta hatte er die Liebe zur Dichtkunst und zum Minnegesang geerbt. Als Pfleger und Förderer dieser Künste ist sein Name unsterblich geworden und wird zu allen Zeiten genannt werden. Er umgab sich mit sechs Sängern, die ihn auf der Wartburg, wo er seinen Hof hielt, mit ihren Gesängen erfreuten. Diese Sänger sind: Heinrich von Veldeck, Wolfram von Eschenbach, Walter von der Vogelweide, Reinmar von Zweten, Johann Biterolf und Heinrich von Ofterdingen. Der Wettstreit der Sänger artete jedoch bald in glühenden Haß aus. Dieser Haß richtete sich besonders gegen Heinrich von Ofterdingen, weil er die andern im Gesang durch seine schönen Formen und schnellen Antworten überwandt. Sie kamen deshalb überein, daß der sein Leben verlieren solle, der in dem veranstalteten Wettgesange unterliege. Man sang allgemein fließend und tadellos, und da sich niemand für besiegt hielt, so sollte der Streit durch Würfelspiel ent- schieden werden. Heinrich von Ofterdingen verlor, weil sich sein Gegner falscher Würfel bedient haben soll. Der Scharfrichter erschien, um das Urteil an Heinrich von Ofterdingen auszuführen. Der erschrockene Sänger flüchtete sich zur Landgräfin Sophie und suchte Schutz unter deren Mantel. Der Landgraf gab dem geüngstigten Sänger zur Beilegung des Streites noch ein Jahr Zeit. Unterdessen erschien der Sänger und Schwarzkünstler Meister Klingsor aus Siebenbürgen, der durch seine Künste Heinrich von Ofterdingen rettete.

10. Das Mittelalter - S. 31

1884 - Mainz : Kirchheim
Die Hunnen. 31 vom schwarzen Meere bis Zur Ostsee erstreckte. Schon war er Über hundert Jahre alt geworden, und noch hielt er mit ungeschwächter Kraft sein großes Reich Zusammen. Da empörten sich die Roxolanen, und er eilte, den Ausstand mit der größten Strenge zu unterdrücken. Der Fürst der Roxolanen ergriff die Flucht; aber seine Gattin fiel in die Hände Hermanarichs, der sie lebendig von Pserden zerreißen ließ. Empört über solche Grausamkeit, fielen ihre Brüder mit Dolchstichen über ihn her, und nur mit Mühe entging er dem Tode. Noch lag er an seinen Wunden schwer darnieder, als ein furchtbarer Feind gegen die Ostgrenze seines Reiches vordrang. Dieser Feind waren die Hunnen, ein mongolisches oder tartarisches Nomadenvolk, das ans den asiatischen Steppen gegen die Wolga vordrängte. Nach den Schilderungen, die uns von ihnen gemacht werden, waren es durchaus rohe Menschen, ohne Religion, ohne alle Spnr von Bildung, ohne Ahnung von Ackerbau und festen Sitzen. Dabei hatten sie ein abschreckendes Äußere. Es waren untersetzte, starkknochige Gestalten mit breiten Schultern, dickem Kops, hervorstehenden Backenknochen, kleinen, tiefliegenden Augen, und sie entstellten ihr häßliches, braungelbes Gesicht noch durch tiefe Einschnitte am Kirnt, durch welche sie den Bartwuchs verhinderten. Ein Geschichtschreiber jener Zeit sagt, sie wären eher zweibeinigen Bestien, als Menschen ähnlich. Ihre Kleidung bestand in Kitteln die aus Leinwand oder Fellen von Waldmäusen zusammengenäht waren, und die sie nicht eher ablegten, als bis sie in Fetzen vom Leibe fielen. Ihre Ncihritrtg bestand aus rohen Wurzelu.uud rohem Fleisch, das sie als Sattel aufs Pferd legten und, wenn es von einem tüchtigen Ritt durchwärmt war, ohne weitere Zubereitung verzehrten. Überhaupt brachten sie auf ihren kleinen häßlichen aber ausdauernden Pferden ihre meiste Zeit zu; sie aßen, tranken und schliefen auf denselben und kamen, auf ihren Pferden sitzend, auch zu gemeinsamen Beratungen zusammen. Ihre Weiber führten sie auf Karren mit sich, aus welchen dieselben auch ihre schmutzigen Kinder erzogen. Als Feinde in der Schlacht waren sie äußerst gefährlich. Mit fürchterlichem Geheul stürzten sie sich ohne alle Ordnung auf deu Feind, umschwärmten ihn von allen Seiten und schleuderten Lanzen und Pfeile, mit spitzen Knochen versehen, aus ihn; wer ihnen auswich, den wußten sie geschickt mit Schlingen zu fangen. _ Sie warfen sich zuerst auf die Alanen, ein zum medisch-persischen Stamme gehöriges Nomadenvolk, das zwischen dem Don und der Wolga wohnte, unterwarfen sich dieselben und drangen nun, mit ihnen vereinigt, im Jahre 375 über den
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