Bergketten von 4 — 5000' Höhe. Hinter der vordem Kette
(Zwarte Berge) dehnt sich die 3000' hohe wasserarme Ebene
Karro o aus, von wo man zu steilen Gebirgen mit 10000' hohen
Kuppen kommt, die unter den Namen Neuevelds-, Schnee - und
Winterberge bekannt sind. Hinter ihnen ist Hochebene mit dem
Stromgebiet des Oranje.
4. Der Westrand. Weit nordwärts vom Oranje begrenzt
öde unwirthbare und gleichfals landeinwärts steigende Küste das
Meer. Dann vom Cap Negro an wird die Küste unterm Namen
Nieder- od. Südguinea bekannter, doch nur an Flüssen (Coanza,
Congo u. a.) hinauf bis zu Gebirgen, die das Innere verbergen
und noch nicht untersucht sind. — Alles, was die Randabdach-
nngen einschließen, scheint Hochland und mehrentheils Hochebene
zu sein.
K l i m a und P r o d u c t e.
Jeder Strich Afrikas, die Südspitzen und Berghohen abge-
rechnet, ist heißer als Europa. Der größte Theil liegt zwischen
den Tropen und leidet um so mehr durch Sonnenglut, da der
Wassermangel auch Mangel an Kühlung zur Folge hat. Natür-
lich muß die Hitze in bewässerten Thälern und Tiefländern auch
die Vegetation fördern, die sich in höchster Ueppigkeit zeigt,
jedoch an Mannigfaltigkeit der Arten nicht mit der indischen zu
vergleichen ist. Palmarten, Gummibäume, Farbhölzer, Pfeffer
u. a. Gewürzpflanzen gibts in Menge; der Butterbauin liefert
dem Neger ein wohlschmeckendes Fett und die Kokospalme Milch
und Wein, wahrend im Norden die Dattel den arabischen Manr
nähren hilft. Ein besonderer Beweis von der Triebkraft der
Natur ist der Baobab od. Kalebasse in Senegambien; seine Krone
hat häufig 130' im Durchmesser, sein Stamm 80' im Umfang. —
Die Thierwelt ist mannigfaltiger als die der Pflanzen und für
den Naturforscher wichtiger. An Quadrupeden soll Afrika den
Vorzug vor Asien haben; wenigstens ist es an Schlangen, rei-
ßendem Wi!d, Affen und Jnsecten nur zu reich. Eigenthümlich
sind ihm Strauß (doch auch in Arabien), Giraffe, Zebra, Gnu
u. a. Elefanten hat es mit Indien gemein, doch ist die afri-
kanische Art minder groß und klug. Das Kameel ist im Norden
des Welttheils eben so zu Haus und eben so nothwendig als in
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Extrahierte Personennamen: Karro Südguinea
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Europa Afrika Indien
Asien
Arabien.
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fruchtbare Ebenen, mildes Klima, vortrefflicher Wein. Im alten Hellas galt
diese herrliche Insel für einen Lieblingsaufenthalt Aphrodites, deren Tempel zu
Idalium, Paphos und Amathunt prangten. Nach Untergang des griechisch-
macedonischen Glanzes gerieth sie in die Gewalt der Römer, dann unter by-
zantinische Herrn; im Mittelalter geraume Zeit ein eignes Königreich, ward sie
zuletzt eine der werthvollsten Besitzungen der Republik Venedig, bis Sultan
Amurath Iii. die wacker vertheidigte Stadt Famagusta 1571 eroberte. Seitdem
gehört Cypern den Türken und mag, obwohl fast 300 Qm. groß, nur 100000
Bewohner haben; die Hälfte davon sind Griechen. Nikosia, die Hauptstadt,
hat 20000 E. Famagusta ist halb verödet.
Arabien. — 46 bis 48000 Qm.
Seine Beduinen mit Kameelen und flüchtigen Rossen, sein Weihrauch, Bal-
sam und Kaffee, und vor allen der Islam, den das feurige Volk weit umher
verbreitete, haben Arabien nicht nur zu einem viel genannten Lande, sondern
auch welthistorisch gemacht. Und doch ist das Land von der Natur spärlich be-
dacht. Ohne beträchtliche Einschnitte des Meers, sogar ohne Ströme, liegt es
160 bis 200 M. breit und über 300 M. lang, als ungeheure Hochebene da,
größteutheils sandig und trocken. Wäre das Meer nicht, wovon 3 Seiten be-
spült werden, und gäb' es nicht hin und wieder Bergzüge und Vertiefungen auf
der öden Fläche mit einzelnen Quellen und Steppenflüßchen, so würde Arabien
völlig der Sahara gleichen und für die Menschheit so gut als todt sein. Zum
Glück reicht auch die Halbinsel so weil in die Regionen der Monsuns hinein,
daß einige ihrer Küsten Theil nehmen an dem Segen, den diese vom Meere
herbeiführen; das Gewölk stauet alsdann an den 6 bis 8000' hohen Gebirgs-
rändern des Tafellandes, und ergießt sich dort, Bäche bildend und den Boden
befruchtend. Diejenigen Küstenstriche, wo dies geschieht, hießen schon im Alter-
thum glückliches Arabien, im Gegensatz des steinichtcn und wüsten, wo es
fast gänzlich an Regen fehlt. So mag im Ganzen wohl der 6ste Theil der ge-
sammten Halbinsel als Weide- und Kulturland brauchbar sein, weshalb auch die
Bevölkerung auf 10 bis 12 Mill. geschätzt wird. Die nur auf Weideplätzen
herumziehen, heißen Beduinen oder Kinder der Wüste; die das Feld bauen,
Fellahs; die Stadtbewohner Hadhesi, und die Halbnomaden Mach dis.
Die einzelnen Theile. — 1) Jemen, der beste Theil des glücklichen
Arabiens, im Südwesten und zwar am Golf von Aden und einem Theile des
rothen Meers, welche durch die Straße Bab el Mandeb (Thor der Gefahr) mit
einander verbunden sind. Der Sommer ist regenlos, in der Zeit vom Oktober
bis März regnet es aber drei oder viermal des Monats, wodurch sich die Wadys
der Gebirgsgegend mit laufendem Wasser füllen und reizende Vegetation sich
verbreitet. Zwar versiegen die Bäche unten in der breiten Tehama oder
Küsteuebene, doch gedeiht hier mindestens die Sorghohirse, und die Dattelpalme.
Weiter aufwärts von der Tehama, in einer Seehöhe von 1500 bis 2000', liegen
die Kaffeewäldchen und gewinnt man die bekannten Speeereien Arabiens: Bal-
sam, Myrrhen, Aloe, Manna, Gummi rc. Dahinter am höher steigenden Ge-
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Afrika — vas Land.
Jahre vergehen, eh' es in Oberägypten und im größten Theile der Sahara nur
einmal regnet. Desgleichen auf den Hochebenen im mittleren und unteren
Stromgebiete des Gariep und in der sandigen Wüste Kallihary. Wo indeß die
Sahara schon in den großen tropischen Regengürtel hinein reicht, da ist es, wie
vorhin erwähnt, minder regenlos.
Die Re gen zo ne umfaßt aber in Afrika nicht die ganze Breite zwischen
den Wendekreisen, sondern nur 20 Breitengrade ans jeder Seite des Aequators,
ja noch etwas weniger, da die Sahara von ihrer Mitte aus sich noch 3 Grade
südlicher vorschiebt. Die Nordgränze der Regenzone bildet deshalb eine Curve,
deren Biegung gegen das Niger- und Tschadgebiet das Breitenparallel von 17",
.selbst von Ig'/z berührt, während ihre Schenkel in Ost und West, nahe dem
rothen und atlantischen Meere, bei 20° beginnen. Je nach Lage und Bodenbe-
schaffenheit der Länder hat dann die tropische Regenzeit verschiedene Dauer;
meistens währt sie 3 bis 6 Monate, in den feuchten Gegenden des Tschad über
drei Viertel des Jahrs. Uebrigens kann man diese Zeit, wenn man unsere
Benennungen brauchen will, den Sommer nennen, denn sie ist es, die mit war-
men Tagen auch warme Nächte verbindet und das Wachsthum der Pflanzen
fördert, während in der trocknen Jahrszeit Tageshitze mit Nachtkühlung wechselt.
Auf der nördlichen Hemisphäre fällt auch die Regenzeit als zusammen hängend
mit dem höheren Sonnenstände zwischen den April und Oktober, also in unsern
Sommer, ans der südlichen dagegen in die andre Jahreshälfte von Oktober bis
April.
Die Pflanzenwelt, sowohl die ursprünglich einheimische, als die aus andern
Welttheilen eingeführte, wird durch das Klima bedingt. Siehe §. 40 des vorigen
Abschnitts. Wir treffen also am Mittelmeer noch südeuropäische Ge-
wächse, so wie unsre Zugvögel, deren mehrere dort den Winter zubringen.
Auch auf dem Caplande, dessen einheimische Flora in mancher Hinsicht der
australischen ähnelt, bestellt man jetzt die Felder mit unsern Korn- und Gemüsearlen.
Im ganzen übrigen Afrika, auch da wo höhere Lage die Hitze mäßigt, ist Haupt-
cerealie die Durra oder Mohrenhirse, daneben der Reis und der Mais,
dessen Anbau sich immer mehr verbreitet. Der tropischen Nährpflanzen
sind viele, als Pams, Manioc, Bananen, Erdnuß, Schih- oder Butterbaum,
der Gurunußbaum, dessen Frucht als Nahrungsmittel und (neben den Kauries)
zugleich als Scheidemünze dient, die Dattel im Norden, die tropischere De-
lebpalme, deren große schattige Krone mit einer Fülle ananasartiger Früchte
sich aus einem 100' hohen Stamme erhebt, die Kokospalme nur an der Küste
Guineas, die Sagopalme u. a. m. Zu den Oelgewächsen gehört nicht blos
der Sesam, auch die Oelpalme und die Dendempalme mit röthlichem Oel. In
den Gewürzhandel liefert Afrika den Pfeffer, auch Paradieskörner, weshalb
ein Theil Guineas den Namen Pfeffer- oder Körnerküste führt. Baumwoll-
Arten, Zuckerrohr, Indigo wachsen hie und da wild. Aus den Urwäldern
feuchter Landstriche kann man treffliche Holzarten zur Färberei und
Tischlerei beziehen und die Akazien trockener Länder liefern das Kautschuk
Senegambiens und den arabischen Gummi Aegyptens. Wie der kolossale
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Sahara Kallihary Afrika Niger- Ost Afrika Guineas Afrika