388
schrecken so aufgefressen, daß nicht ein Scheffel übrig bleibt. In
solchen Jahren essen dann die Einwohner kein Brod, sondern trösten
sich damit, daß sie nun eine doppelte Anzahl Hammel schlachten
müßten.
Der Seekuhfluß war 2 Stunden breit und 20 lang, im buch-
stäblichen Sinne, davon bedeckt, und alle Getreidefelder so kahl
gefressen, daß sie wie abgebrannt aussahen. Die Larven sind die
gefährlichsten; alles, was grün ist, steht ihnen an; zuerst klettern
sie am Halm in die Höhe, um die noch weichen Körner zu ver-
zehren, und dann erst greifen sie Steilgel und Blätter an. Sie
flogen so hoch, daß man sie einzeln nicht unterscheiden konnte, und
so dicht, daß sie wie Wolken Schatten warfen; das dauert mehrere
Stunden an einander fort. Haben sie sich einmal niedergelassen,
so sind sie nicht mehr zu vertreiben, reitet man unter sie, so fliegen
nur die nächsten auf, und setzen sich gleich wieder. Der Fluß
schwamm so voll, daß man das Wasser nicht sehen konnte. Sie
wollten nach dem Schilfrohr, sind aber dabei ersoffen. Einmal
wurden sie durch einen Sturm ins Meer, und von den Wellen
wieder an den Strand geworfen, in solcher Menge, daß sie an
demselben eine 14 Stunden lange und 3 bis 4 Fuß hohe Fluth-
mark bildeten. Abends trieb man Schafheerden unter sie, um sie
zertreten zu lassen; auch wurden sie von der heuschreckenfressenden
Drossel heerdenweise verfolgt. Ob sie einerlei mit der Wander-
heuschrecke in Europa sind, weiß man nicht. Ein anderer Reisen-
der hat diese Heuschrecken ebendaselbst beobachtet. Es hatte das
Ansehen, als ob eine Schneewolke über den Bergen hing, und
in großen Flocken herabfiel. Er ritt die Höhe hinan, und schon
100 Schritt ehe er den Zug erreichte, hörte er das Rauschen von
dem schwirrenden Flug, so vieler Millionen dieser Insekten, welches
immer zunahm, und endlich dem Rauschen eines Mühlrades gleich
kam. Ueber und neben ihm war die ganze Luft mit diesen Thieren
erfüllt und fast von ihnen verdunkelt; sie flogen alle blind gerad
aus, immer dem Pferd auf den Leib; jeder Schwung mit der
Reitgerte streckte 20 bis 30 zu Boden, und auf der Erde lagen
sie so dicht neben einander, daß man mit jedem Schritt eine Menge
zertrat. Sie waren alle beschädigt, weil sie im Fluge von ihren
Nachbarn an Füßen und Flügeln leiden, daher nur niedrig fliegen
und sich alle 100 Schritt setzen; die gefunden flogen 50 bis 00
Fuß hoch, alle nach derselben Richtung, nicht mit dem Winde,
sondern schräg gegen denselben, gerade nach den Feldern der Hot-
tentotten. Der ganze Zug war 2 bis 3000 Schritt lang und 100
Schritt breit. Das Gesträuch rund umher war schon völlig kahl
gefressen, obschon sie erst seit einer Stunde angekommen waren.
Im Morgenlande werden diese Heuschrecken gegessen; sie sollen
so schmackhaft wie Krebse seyn. Man sondert die Flügel und
Beine ab, brät sie in Butter, oder legt sie in Salz oder Eflig
und Pfeffer. Die Araber sollen sie in Mißjahren dörren, mahlen,
mit Mehl zu Kuchen machen und in Butter rösten. Man hat
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
433
464. Die Kauris.
Die Kauris, eine Art Porzellanschnecken, vertreten in mehreren
Gegenden Indiens und in einem großen Theile Afrikas die Stelle
der Scheidemünze, obgleich die dortigen Völkerschaften Gold, Silber
und andere Metalle genug haben. Im Innern Afrikas erhält man
für einen Speciesthaler 2000 Kauris, ein Huhn kauft man daselbst
für 4, ein Schaf für 600 und einen Stier für 2500 Kauris. In
Europa wurden diese Muscheln sonst zum Besetzen der Pferdege-
schirre gebraucht. Sie haben eine eiförmige, gelblich weiße Schale,
werden in großer Menge bei den Maldivischen und Lakedivischen
Inseln gefischt, und machen daselbst einen beträchtlichen Ausfuhr-
artikel aus, so daß von den Malviven jährlich 30 bis 40 Schiffs-
ladungen ausgeführt werden sollen. Die Kauris werden höchstens
1% Zoll groß und haben eine so glänzende Schale, als ob sie
lakirt wäre.
465. Räthsel,
Ich gehe alle Tage ans und bleibe dennoch stets zu Haus.
466. Die reisende Schnecke.
Wenn die Schneck' ans Reisen geht, wird zum 'Berg der
Maulwurfshügel, und der trägen Hummel Flug, brauset wie des
Sturmes Flügel.
467. Die Purpurschneke.
Der ehrliche Hund eines Hirten, sagt man, hat in der stach-
lichen Purpurschnecke, die in großer Menge an den Küstengegenden
des adriatischen und Mittelmeeres vorkommt, den Purpur entdeckt,
der bei den alten Völkern eine so gar hochgeachtete Farbe war.
Der Hund hatte eine solche Schnecke zerbissen, und war auf einmal
an der Schnauze schön roth gefärbt. Der Hirte dachte es wäre
Blut, wischte es mit Wolle ab, und die Wolle wurde so dauerhaft
purpurroth gefärbt und jeden Tag immer schöner, daß der Hirt
ganz aufmerksam wurde und die Entdeckung des Purpurs in der
Stachelschnccke machte. Dieser färbende Saft findet sich fast bei
allen Schncckenarten, in einem kleinen Beutelchen am Halse, nur
hat er bei der einen eine schönere Farbe als bei der andern, sieht
öfters anfangs, wenn er herausfließt, grünlich aus, und wird dann
erst roth. Da auch in jeder Purpurschnecke nur etwa ein Tröpflein
ist, gehörte eine ungeheure Menge dazu, um ein Kleid damit zu
färben, und die Purpurfarbe war höchst theuer. Die Leute bezahl-
ten das aber doch gern, denn viele haben die rothe Farbe ganz
besonders lieb, obgleich man bemerkt hat, daß sie für Menschen und
Thiere etwas Feindliches und Erschreckendes hat, und z. B. ein
Regiment roth gekleideter Soldaten auf Indianer einen viel furcht-
bareren Eindrücke mache, als ein Regiment grün gekleideter. Aber
- 28
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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441
Leibes in seiner Gewalt, so wie wir diesen oder jenen Finger be-
liebig strecken, und ist mithin keine todte Elektrisirmaschine, welche
entladen wird, sobald ein Leiter daran kommt.
Berührt man den Aal mit Glas, Siegellack, Schwefel, trokenem
Holz oder Knochen, so empfindet man nichts. Berühren sich zwei
Personen, so fühlen beide Schläge; einen starken aber nur diejenige
welche mit dem Fisch in Verbindung steht. Bringt man einen
schwachen Aal zwischen zwei Drähte und reizt man einen starken
Aal, während man den Draht in der Hand hält, so erhält man
heftige Schläge, wobei der schwache Aal ganz ruhig bleibt. Sie
selbst können also einander nichts thun; vielleicht gleitet der Strom
auf der Haut fort. Sperrt man auch große und kleine zusammen,
so fliehen" sie einander nicht; Frösche dagegen nehmen sogleich Reiß-
aus. Aus der Haut des Fisches hat man nie Funken kommen sehen.
474.- Der Kabeljau.
Der Kabeljau oder Stockfisch ist am obern Theile seines Körpers
aschgrau mit gelblichen Flecken und am untern weiß, wird 2 bis 4
Fuß lang und 12 bis 20 Pfund schwer, und vermehrt sich sehr
stark; denn man hat in einem Weibchen über 9 Millionen Eyer
gefunden. Dabei ist er ein gefräßiger Raubfisch, indem er nicht
allein Häringe, Schellfische, Krabben und vieles Gewürm frißt,
sondern auch wohl Eisenstückchen, Glasperlen, Stücke Holz und
andere unverdauliche Sachen verschluckt, die gar nicht zu seiner
Nahrung dienen können und daher wieder von ihm ansgcbrochen
werden. Man sieht ihn nie in Flüssen und Strömen, sondern er
hält sich in der Tiefe des Meeres aus, von wo er gewöhnlich nur
in der Zeit des Laichens sich dem Nfer nähert. Er bewohnt vor-
züglich das nördliche Meer zwischen Europa und Amerika, und
ist ein sehr nützlicher Fisch, dessen Verbrauch sehr bedeutend ist und
dessen Fang vielen Menschen Unterhalt gewährt. Den größten
Nutzen gewährt er als Speise in seinen verschiedenen Gestalten und
Zubereitungen; besonders ist er als Fastenspeise in Spanien,
Portugal, Italien und Frankreich beliebt, doch auch in andern
Ländern wird er häufig gegessen. Frisch ist er am schmackhaftesten
und wird am theuersten bezahlt, läßt sich aber in diesem Zustande
nicht gut und weit transportiren. Am meisten dient er gesalzen
und getrocknet zur Speise oder blos eingesalzen wie die Häringe.
Im ersten Falle heißt er Stockfisch und im letztern Laberdan.
In Norwegen gibt man die Köpfe den Kühen, weil man ge-
sunden hat, daß sie mit Seepflanzen vermischt, die Milch dieser
Thiere vermehren und ein besseres Futter geben als Heu und
Stroh. Die Rückenwirbel, Rippen und übrigen Knochen und
Gräten werden gleichfalls benutzt, und dienen z. B. auf Island
zum Viehfutter. Man füttert auch in Kamtschatka die Hunde damit,
die man vor die Schlitten spannt. In andern nördlichen Gegenden
gebraucht man sie zur Feuerung. Die Leber, welche auch ein gutes
Essen gibt, und einige andere Theile des Kabeljaus geben einen
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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455
und einen zahnlosen Mund hat, den Kopf und die Vorder-
beine; durch diesen die Hinterbeine und den Schwanz. Es kann
sich aber auch ganz oder doch thcilweise in sein Schild zurück-
ziehen und darin verbergen, wo es so sicher ist, daß ein be-
ladener Wagen, wenigstens bei- den größeren Arten darüber fährt,
ohne es zu beschädigen. Auf dem Oberschilde, welches eben so mit
dem Rücken verwachsen ist, wie das Unterschild mit dem Bauche,
liegen hornähnliche Schuppen (Padden) und diese geben das eigent-
liche Schildpadd, das in den Handel kommt und zu feinen Kunst-
sachen verarbeitet wird. Die harte Schale selbst benutzt man nur
zu gemeinen Arbeiten. Auch kann man diese Blättchen oder
Schuppen nicht von allen Schildkrötenarten gebrauchen, sondern
nur von einigen größeren, die stark und schön genug dazu sind.
Merkwürdig ist das ungemein zähe Leben der Schildkröten.
Nach heraus genommenem Gehirn kroch eine Schildkröte noch
6 Monate herum; eine anderere bewegte sich mehre Wochen ohne
Kopf. Ohne den geringsten Schaden können sie 12 bis 16 Monate
ohne Nahrung bleiben. Eben so können sie lange leben, ohne zu
athmen, auch halten sie in Lustarten ans, in welchen kein Sänge-
thier und Vogel mehre Minuten lang leben kann. Auch erreichen
sie ein hohes Alter, und sollen dasselbe ans 100 und mehr Jahre
bringen. Sie wachsen sehr langsam und pflanzen sich durch Eyer
fort, deren das Weibchen viele, oft über 100 in den Sand legt
und durch die Sonnenwärme ausbrüten läßt. Die Eyer sind rund,
haben eine kalkige Schale und riechen häufig nach Bisam. Die
Zeit, in welcher die Eyer ansgebrütet werden, ist nach der Wärme
und Witterung verschieden, oft 8 bis 9 Wochen. Die heraus-
kriechenden Jungen bringen ihre Schale oder Schild mit, das aber
noch weich ist und nach und nach an der Luft verhärtet. Die
Größe der Schildkröten ist sehr verschieden; manche sind von oben
nach unten 4 Fuß dick, 6 bis 7 Fuß lang und gegen 800 Pfund
schwer, während es auch deren gibt, die so groß wie eine Faust
sind und kaum ein Pfund wiegen. Ihre Nahrung besteht theils
in Pflanzen, theils in Fischen, Weichthieren, Würmern, Insekten.
Die gefangen gehaltenen gewöhnen sich auch leicht an Brod. Ihr
Aufenthalt ist theils im Meere (Meerschildkröten), cheilö in süßen
Gewässern, Flüssen, Seen, Sümpfen (Fluß- oder Südwasserschild-
kröten), theils ans dem Lande (Landschildkröten). Man benutzt
von den meisten Schildkröten, außer dem schon genannten Schildpadd,
woraus Dosen, Kämmen, s. w.'verfertigt werden, auch das Fleisch
und die Eyer, eine besonders für die Seefahrer wichtige Speise.
Am wohlschmeckendsten ist das Fleisch der von Pflanzen sich er-
nährenden Schildkröten, welches dem Hühner- oder Lammfleisch
gleicht. Sehr beliebt und im allgemeinen Gebrauche sind vornehm-
lich in Großbritannien die Schildkrötensuppen. Ans den Eyern
wird in Südamerika ein Oel gewonnen, das zum Brennen und
Salben gebraucht wird. Besonders benutzt man hierzu die Eyer
der großen Arranschildkröte, wovon Humboldt Nachricht mittheilt,
214
gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme
des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht verwaltet.
— Hauptort ist das gewerbereiche Fes, zugleich wichtigster Handels-
platz des Innern, mit 100—150 000 Einwohnern. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko mit 50 000 Einwohnern liegt prächtig am Fuße
des schneebedeckten Atlas. — Tanger (20000 Einwohner), unfern
der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste See-Handelsplatz
Marokkos.
West- und Südafrika.
Größere Staaten fehlen an der westafrikanischen Küste durch-
weg; doch finden sich an ihr zahlreiche europäische Besitzungen, in
denen mit den Eingeborenen ein ziemlich lebhafter Tauschhandel
getrieben wird (Palmöl und Elfenbein gegen Baumwollenwaren,
Pulver, Branntwein rc.). — Das Klima ist fast ausnahmslos
sehr ungesund.
Von der Mündung des Senegal an ist die Küste südwärts
unter dem Namen S e n e g a m b i e n größtenteils in französischem
Besitze. Die nun folgende Küste von Oberguinea ist in den
wichtigsten Punkten von den Engländern besetzt. Hier liegen
auch die deutschen Kolonieen Togoland und Kamerun. Die Küste
von Niederguinea ist bis zur Mündung des Kongo franzö-
sisch, von hier ab portugiesisch. Nun folgt vom 18. 0 südl.
Breite bis zum Oranje-Fluß das deutsche südwestafrikauische
Küstengebiet mit dem Hinterlande Damara und Namaqna.
Die Südspitze Afrikas wird von der englischen Kafikolonic
eingenommen. Hanptort derselben ist die Kapstadt (Fig. 36)
mit 45 000 Einwohnern, wichtig als Ausfuhrplatz für die Pro-
dukte des Landes: Kapwein, Wolle, Weizen, Straußenfedern,
Diamanten u. s. w.
Nördlich von der Kapkolonie liegen die zwei von ausgewan-
derten niederländischen Bauern (Boeren) gegründeten Freistaaten:
die Oranje - und die Transvaal-Republik, welche ausgedehnte
Nindviehzucht betreiben.
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198
Arabien und die Sinai-Halbinsel.
Arabien, die größte asiatische Halbinsel, ist sehr wenig gegliedert.
Das Innere, eine öde Hochfläche, wird von räuberischen Beduinen (d. h.
Kinder der Wüste) durchzogen. Nur das Küstenland ist anbaufähig.
Produkte sind: Kaffee, Weihrauch, Gummi, Kamele, edle Pferde.
Die fast ausnahmslos mohammedanische Bevölkerung
wird auf etwa 2 Millionen geschätzt.
An der Westküste, die unter türkischer Herrschaft steht, liegen
die heiligen Städte Mekka (45000 Einwohner) und Medina
(20 000 Einwohner) mit ihrem Hafenorte Dschidda (30000 Ein-
wohner). — Mekka, der Geburtsort des Propheten, ist der religiöse
Mittelpunkt aller mohammedanischen Völker. Im Vorhofe der Hanpt-
moschee steht die Kaaba, ein würfelförmig erbautes Heiligtum, in
welchem ein abgöttisch verehrter schwarzer Stein eingemauert ist.
— Nördlich von Mekka liegt Medina mit dem Grabe Moham-
meds. Beide Städte sind alljährlich das Ziel vieler Tausende von
Wallfahrern, welche selbst aus den entlegensten Ländern hierher pil-
gern, um dadurch ein Gebot des Koran zu erfüllen. Das Zusammen-
strömen so großer Menschenmassen bewirkt besonders in Dschidda
einen lebhaften Handelsverkehr, ist aber auch häufig die Ursache zur
Verbreitung gefährlicher Krankheiten (besonders der Cholera).
In der südlich von Mekka gelegenen Landschaft Jemen, der
fruchtbarsten Region der Halbinsel, wird besonders Kaffee gebaut.
Ausfuhrhafen hierfür ist Mokka (Mokka-Kaffee!). — Unfern der
Südwestspitze Arabiens liegt die britische Stadt Aden (23 000 Ein-
wohner), der wichtigste Handelsplatz der ganzen Halbinsel, von großer
Bedeutung außerdem als Kohlenstation für die Dampfschiffahrt.
Die Ostküste Arabiens gehört teils dem Sultanat Oman
mit der Hauptstadt Maskat, teils der durch Perlenfischerei be-
rühmten türkischen Provinz El Asa an.
Die Halbinsel Sinai liegt im Nordwesten Arabiens zwischen
den Busen von Suez und Akaba. Das 2600 m hohe Sinaische
Gebirge ist für ewige Zeiten eine Stätte des Heiles; denn ans ihm
empfing Moses die zehn Gebote Gottes.
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459
Afrika — das Kapland.
arbeiten, sind hart gegen Feinde, doch den Freunden tren. Die einzelnen
Stämme oder Ama's haben erbliche Oberhäupter, nicht immer gleich Homers
Völkerhirten mit einem Rath der Vornehmsten zur Seite; denn bei den Zulahs
gilt der König grade wie in Dahome, für den Herrn über Leben und Tod,
und kann, wenn seine Natur dahin neigt, gar leicht zum blutdürstigen Tyrannen
werden*). Die Hottentotten, auch aus mehreren Stämmen (Griquas,
Koranas, Namaqnas rc.) bestehend, sind blos Hirtenvölker und ihre Kraals oder
Dörfer aus beweglichen Zelthütten zusammengestellt. Musik und Tan; liebend,
sind sie dennoch überaus trag und geistiger Bildung schwer zugänglich-, ein
Gürtel und eine Thierhaut als Kroß oder Mantel genügt ihnen zur Kleidung.
Gegen Vieh tauschen sie Brantewein und Tabak ein, ihre höchsten Genüsse; sonst
haben sie nichts weiter zu erstreben. Dabei sind sie aber gastfrei, wie die Kaffern
auch. Die sogenannten Buschmänner (holländisch: Bosjesmans), die auf
thierische Weise in Wäldern und Wildnisien hausen, gehören auch zur Raße der
Hottentotten; man meint, sie seien Abkömmlinge derer, die im 17. Jahrhundert
von den Europäern ihres Viehes beraubt und verjagt worden.
Es hat lange gewährt, ehe sich eine europäische Seemacht zu Niederlassungen
an der Südküste Afrikas entschloß. Es war kein Goldland, die Portugiesen also
eilten stets daran vorüber, um nach Sofala und weiter zu gelangen. Höchstens
wurde nur so lange verweilt, bis frisches Wasser eingenommen und Vieh geraubt
war. Erst später begriff >nan die Wichtigkeit einer dortigen sichern Station für
die Jndienfahrer, und als der holländische Wundarzt Ribbek sich von den Hotten-
totten ein Stück Land am Kap um etwas Leinwand erhandelt hatte, folgte die
Regierung seinem Beispiel und kaufte einen beträchtlichen Strich Südküste ilm
15000 fl., die sie in allerlei Waaren bezahlte. So entstand im Jahr 1652 die
Kolonie Kap land, die sehr bald eine große Bedeutung erhielt. Europäisches
Getreide, Obst, Wein, Südfrüchte gediehen nach Wunsch. In neuester Zeit hat
man noch Baumwolle, Kaffee, Thee, Bambus und sogar den Brodbaum dahin
verpflanzt rmd macht Versuche mit der Seidenzncht. Die Kolonie kann als
Keim einer Kultur betrachtet werden, die sich im nächsten Jahrhundert über ganz
Südafrika ausbreiten wird. Bis 1806 blieb sie holländisch. Seitdem gehört sie
den Engländern, welche damals, als Holland dem Willen Napoleons gehorchen
mußte, sich des Kaps bemächtigten und es im Friedenschluß 1814 behielten.
Das ganze Gebiet, wozu jetzt das schöne Küstenland Natal gehört, umfaßt
gegenwärtig 10000 Qm. und hat über 300000 Bew., nämlich 60000 Weiße,
meist Holländer, 50000 Neger (gewesene Sklaven) und Malaien. Die übrigen
sind theils Hottentotten, deren viele das Christenthum angenommen und sogar
Ackerbau treiben, theils Kaffern, besonders Betschnanen, deren großer Hauptort
*) ist noch nicht lange, daß die Völker in der Nähe des Kaschangebirgs
Beispiele davon erlebten. Die Zulahs wurden Eroberer, ihr Herrscher aber,
in fast wahnsinniger Blutgier, ging aufs Morden aus und suchte ganze Stämme,
die sich schon unterworfen hatten, auszurotten. Man sieht jetzt weite, vorder
zahlreich bewohnte Landstrecken völlig menschenleer.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Ribbek Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Dahome Afrikas Sofala Südafrika
576
Deutscher Bund — Preußen.
um so bedeutender sein. sie liefert indeß nur wenig über 205 Millionen Quart *),
während man fast eben so viel Branntwein fertigt, dessen verderblicher Gebrauch
sich leider im Uebermaß besonders an der Ostsee und in Posen verbreitet hat.
Die unfrnchtbarsten Landstriche sind auf der Eifel und aus dem Hunsrück.
Rindviehzucht wird möglichst gepflegt, doch zählt man kaum 5 Mill. Stück;
die benachbarten Küstenländer Mecklenburg, Holstein und die altfriesischen Mar-
schen sind reicher daran. Das gleiche ist mit der Pferdezucht der Fall. An
Schafen, zum Theil veredelten, zählt man 12 Mill., also im Verhältniß mehr
als in Oestreich. Die in den wärmsten Gegenden versuchte Seidenzncht
liefert den Fabriken einen Zuschuß von etwa 50000 Pfund Cocons. Preußen
hat keine Schätze edeln Metalls. Die Ausbeute an Silber ist gering, an Kupfer
schon etwas mehr, Eisen und Steinkohlen aber gewinnt man in hinreichen-
der Masse, besonders in Oberschlesien, und in den Flußgebieten der Sieg, Ruhr
und Saar. Salz ist genug, selbst zur Ausfuhr.
So mäßig die natürliche Produktion, so bedeutend ist die Betriebsamkeit
der Bewohner Berlin, Magdeburg, Breslau, Düsseldorf, Elberfeld, Aachen und
andere Städte machen der deutschen Industrie Ehre; die Länder Berg und Cleve
mahnen an England. Den Nationalwohlstand zu heben ist man überall bemüht,
wo Natur und politische Verhältnisse es irgend erlauben. Schade, daß für den
fernen Osten, für die Provinz Preußen nämlich, in dieser Hinsicht sich wenig
thun läßt, da man zwar den Unterlauf der Weichsel besitzt, aber das 1793 er-
worbene Warschau wieder verloren hat, und nun durch die Mauthen des zu
weit vorgeschobenen russischen Reichs von Polen abgeschnitten ist; und was den
Westen betrifft, so fehlen hier die Seehäfen. Zum Glück sind die Ströme und
mehrere ihrer Nebenflüsse schiffbar, und konnten durch Kanäle (zwischen Weichsel,
Oder, Havel und Spree, zwischen Münster und Nordholland, zwischen Rhein
und Maas) in Verbindung gebracht werden. Die Zahl der Dampsboote ver-
mehrt sich, und wie für Heerstraßen selbst in der sandigen Mark, und für Posten
vorzüglich gesorgt wird, so hat auch ein System von Eisenbahnen begonnen, das
bereits die Punkte Berlin, Stettin, Magdeburg, Leipzig, Breslau, Cassel, Düssel-
dorf und bis Belgien verknüpft. Dies und der Zollverein, dessen Erhaltung der
preußischen Regierung sehr am Herzen liegt, verheißt dem innern Verkehr eine
noch glänzendere Zukunft. Der Seehandel kann der Natur der Sache nach
nur beschränkt sein, da die Häfen (Königsberg, Danzig, Stettin u. a.) nur am
baltischen Meere liegen, und sich deshalb mit Hamburg und Triest nicht messen
können; doch zählt man 1000 Seefahrzeuge, und die Vergleichung dessen, was
der gesammte Staat zu Land und Wasser ein - und ausführt, ist erfreulich. Was
nämlich Fabrikate betrifft, so ist die Ansfuhr größer, an Naturprodukten aber
die Einfuhr, und zwar nicht an Nahrungsmitteln, denn Getraide hat man
*) Nach Verhältniß der Population wird in England fast 4mal so viel Bier
gebraut; in Sachsen trinkt man doppelt, in Wirtemberg mehr als 3mal so viel
Bier als in Preußen. Als Hauptland der Bierbrauerei ist Baiern bekannt, es
verfertigt 5'/zmal so viel, folglich nach Verhältniß mehr als England.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Cassel
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Posen Holstein Oestreich Oberschlesien Berlin Magdeburg Breslau Elberfeld Aachen England Warschau Nordholland Rhein Maas Berlin Stettin Magdeburg Leipzig Breslau Belgien Königsberg Danzig Stettin Hamburg England Sachsen Wirtemberg Baiern England
436
Afrika — Aegypten.
Zugleich ist er Oberkaufmann, so daß alle Produkte in seine Magazine müssen,
woraus er sie um willkührliche Preise an die Verkäufer abläßt. Alle Webstühle
in Flachs und Wolle sind sein, wozu er den rohen Stoff liefert und die Arbeiter
bezahlt. Das Fabrikat müssen ihm die Handelsleute abnehmen, denen er so-
wohl den Preis des Kaufs als Verkaufs bestimmt. Eben so willkührlich be-
steuert er das Volk." — Andre dagegen urtheilen günstiger. Ihnen zufolge soll
das Monopol, das der Pascha übt, grade für Aegypten eine Quelle des Wohl-
standes sein, da es keinen Abnehmer der Landesprodukte gebe, der so sicher und
gut bezahle als er. Das Gerücht von dein Elend und der Armuth der Fellahs
sei ungegründet. Die Lebensbedürfnisse, Brot, Butter, Eier, Geflügel, Früchte
seien im Ueberfluß vorhanden und wohlfeil, die Menschen froh und zufrieden bei
Gesang und Tanz, und Sicherheit herrsche auf allen Landstraßen. Was der
Pascha für den erweiterten Anbau von Oliven, Zuckerrohr, Indigo, und vor
allen der Baumwolle gethan, die im vorigen Jahrhundert kaum für die Fellahs
zur Deckung der Blöße ausgereicht, jetzt aber sogar in großer Masse ins Ausland
gehe, sowie seine Bemühungen für Einführung europäischer Bildung, und für
Herstellung einer Seemacht, das habe den Mehemed Ali in die Reihe der vor-
züglichsten Herrscher gestellt; wenigstens könne man ihm das Lob unermüdeter
Thätigkeit nicht versagen. Die Aufhebung und Vernichtung der anarchischen
Mameluckengarde, die unter seinen Vorgängern keine geregelte Regierung zuließ,
sei schon allein eine große Wohlthat für Aegypten, und daß er das Reisen euro-
päischer Forscher nach Nubien, und weiter aufwärts, aufs bereitwilligste unter-
stützt habe, müsse ihm von allen Freunden der Wissenschaft verdankt werden.
Dies mag ganz richtig sein; dabei ist und bleibt aber Aegypten ein des-
potisch regierter Staat, und wie in allen Despotieen des Orients, so hängt auch
dort von den persönlichen Eigenschaften des Herrschers Sicherheit, Wohlstand,
Bildung, ja das Leben der Bewohner ab. Ein unglücklicher Thronwechsel kann
wieder umstürzen, was eben der Geist eines vorzüglichen Fürsten gebaut hat.
Wo der Grund und Boden als Eigenthum eines Einzigen betrachtet wird, wo
die Rechtsprechung nicht unabhängig ist von der Willkühr des Herrschers, wo der
Unterthan nicht eben so gut Rechte wie Pflichten hat, und wo die Regierung
nicht durch die Formen der Verfassung genöthigt ist, diese Rechte unangetastet zu
lassen, da ist kein Volksglück dauerhaft.
Aegypten besteht jetzt aus 5 Provinzen oder Mudirliks, die wieder in
Mamurliks zerfallen, und jeder Mamur hat Nazirs oder Beamte kleinerer Kreise
unter sich. Die ältere Eintheilnng war: Ober- und Mittel-Aegypten, oder das
Thal, und Unterägypteu oder das Delta.
1) Das Thal, nur 3 bis 4 Stunden breit, zwischen den sogenannt arabi-
schen Bergen (Dschebl Mokattam) und den libyschen. Beide sind niedrig und
öde, in Oberägypten ans Sandstein, unterhalb Theben aus Kalkstein bestehend.
In beide öffnen sich öde Seitenthäler und Schluchten; durch eins dieser Thäler
geht der Weg von Kenneh nach Kossei r am rothen Meere. Die Menge blühen-
der Städte, die es sonst besaß, hat es nicht mehr; die jetzigen sind unbedeutend,
etwa mit Ausnahme von Siut (18000 E.) Girgeh und Kenneh. Wichtiger
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Mehemed_Ali Nubien Mamurliks
450 Afrika — Senegambien und Guinea.
Schon war diese Colonie angelegt, als eine nordamerikanische Gesellschaft im Jahr
1821 ein kleines Küstenland am C. Mesurado, 5,0 M. südöstlich von Freetown, an sich
brachte, und zwar durch Vertrag mit deu Eingebornen. Dorthin sandte sie eine Anzahl
wackrer Neger und Negerfamilien, theils durch die Gesellschaft, oder durch eignen
Verdienst losgekaufte, theils von wohldenkenden Herrn freigelassene, und gründete
somit eine Colonie, die deu bedeutungsvollen Namen Liberia erhielt, und die bei
nur mäßigen Geldmitteln, trotz vieler Hindernisse, Krankheiten und Kämpfe mit
feindlichen Nachbarn, in merkwürdiger Weise gediehen ist. Es zeichneten sich aber
unter diesen kreigewordenen Negern vorzügliche Männer aus, sowohl in der Ver-
waltung, wie Lot Cary und Daniel Coker, als auch im Kriege, wie die Helden
Jehudi Aschemuu und Josef Roberts — Männer, die in der künftigen Geschichte
dieses werdenden Staats mit ebenso viel Recht glänzen werden, wie ein Numa,
Horatius Cocles, Brutus u. a. Bürger der beginnenden Roma. Im 26. Jahre
ihrer Gründung ward die Colonie von ihrer Stiftungsgesellschaft für selbständig
erklärt, und Roberts war der erste, der zum Präsidenten der neuen, bald von
England und Frankreich anerkannten Republik Liberia erwählt wurde. Sie
zählt bereits 7000 meist aus Amerika gekommene Neger und 300000 Eingeborue
die für das Christenthum gewonnen sind. Ihr Gebiet erstreckt sich vom Cap
Mesurado, wo der Hauptort Monrovia liegt, mit geringer Unterbrechung, an
der Pfefferküste hin bis znm schönen Cap Palmas, und schon an vielen Punkten
zeigt sich Thätigkeit in Landwirthschaft und Handel. Wälder werden gelichtet,
Sümpfe ausgetrocknet. Am Panlsflusse reicht der Anbau schon 12 Stunden auf-
wärts, und die Ortschaften vergrößern sich, namentlich blüht die Stadt Edina,
deren Klima besonders gesund sein soll, rasch auf. Mau baut Reis und Mais,
Arrowroot, Orangen, Ananas, Pisang, Zucker, Kaffee, Indigo und Baumwolle,
und hat der Ausfuhrgegeustände noch außerdem mehrere, z. V. Mahagony-,
Tihk- und Farbhölzer, Elfenbein, Erdnuß- und Palmeuöl, Gummi u. s. w. —
Die Verfassung des Staats ist ganz in nordamerikanischer Weise, und, wie sich
bei diesem Staate von selbst verstand, mit Verbot der Sklaverei und mit Ver-
pflichtung der Kinder zum Schulbesuch.
Nigritien oder Sudan.
Beide Namen heißen so viel als: das Land der Schwarzen hinter der Sa-
hara. Insbesondere verstand man darunter nicht das Küstenland, sondern das
Innere, woselbst man sich einen großen Fluß, den Niger oder Strom der
Schwarzen dachte, der es der Länge nach von West nach Ost durchströme und
sich entweder mit dem Nil vereine, oder in einen See ergieße. Lange Zeit war
das Nigerland ein Räthsel. Man wußte nur, daß einzelne Oasen der westlichen
Sahara von Tuarik-Berbern, der östlichen aber von halb schwarzen Tibbos be-
wohnt würden, daß beide dem Karawanenhandel sowohl mit Steinsalz, wovon es
mächtige Lager in der Sahara gebe, als auch mit Gold, Elfenbein und Sklaven,
förderlich seien, und daß die Karawanen sich vorzüglich nach Tombuktu, einer-
großen Stadt am Niger richteten. Näheres zu erfahren war schwer, bis endlich
in den letzten 60 Jahren sich allmählich das Räthsel löste. Man kennt jetzt die
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Extrahierte Personennamen: C._Mesurado Cary Daniel_Coker Josef_Roberts Horatius_Cocles Brutus Roberts Edina
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Guinea Freetown Liberia England Frankreich Liberia Amerika Monrovia Niger Ost Sahara Niger