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1. Alte Geschichte - S. 82

1872 - Mainz : Kunze
Yi. (Erobctmtgskitmyfe $H)tups non Jlrtkciioitteit. 359—338 t». ©Or. 1) Mafeboniett bis auf Filipp. Sfttafebonien, im «Jt »on 5£f)cffalieit, jenfeits bes fambunifdjett 23erg§ug§: auf bret ©eiten Dort ©ebirgett umf<$loffeu, nacf) der eierten dem Meere §u= geraeubet, bünnbeoölfertes, roentg fruchtbares Saub oon etraa 1200 □ Meilen. Sdie 23eoölterung — t:§racifdje, itfgrifdje, aud) einzelne bert ©riechen ttäljer oerraanbte Stämme — oerfjarrt irt den 23ergett Dbermafebottiens Bis in fpätere 3eiten in der ro^ett @ittfa<$s $eit eineg bürftigen, nur burc§ friegerijc^e Aufregung dann und toann unterbrochenen $irtenlebens; die acferbauenbe 23eööl!ernng Untermafebottiens, der ©tromtf)äler bes §aliafmon, ßitbias, 3ltfos, ©tr^num, geigt \iä) dem $eue.nif<$en ©inftuffe gu= gängig, der oon der ©ee, den ©tabten der djalfibif djen ^albinfel l)er fid^ geltenbmad)t und einen feften£alt finbet an dem ^önigs^aufe, einem aus 2lrgos eingeraanberten prftenge= fd)lec§t, bas feinen ©tammbaum auf beu borifdjen ©tammes* nnb ljetlenif(f)eri 91ationall)ero§ £erafles gurüdfü$rt. . Sserbinbung mit ©riedjenlanb gepflegt, die olgmpifd^en ©piele g. 23. befdjicft. Slegae, fpäter gjella. 2)er 3fto$eit der 23eoötferung, der trotzigen Unabhängigkeit bes Slbels gegenüber, o|ne fefte Erbfolge, ist bas ^önigt^um lange machtlos; bas ßanb, oon bert ^erfern^ unterjocht, burd) die griedjifdjen ©iege mitbefreit, fpielt itt beit norbifdjen £>än= beltx ab £>ülfsmad)t balb der Slt^ener balb der ©partanerxfefibas) eitte Nebenrolle, big ^lönig 2lrd)elaos (413—399) es auf eine

2. Erdkunde - S. 214

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
214 gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht verwaltet. — Hauptort ist das gewerbereiche Fes, zugleich wichtigster Handels- platz des Innern, mit 100—150 000 Einwohnern. Von dieser Stadt haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt- stadt Marokko mit 50 000 Einwohnern liegt prächtig am Fuße des schneebedeckten Atlas. — Tanger (20000 Einwohner), unfern der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste See-Handelsplatz Marokkos. West- und Südafrika. Größere Staaten fehlen an der westafrikanischen Küste durch- weg; doch finden sich an ihr zahlreiche europäische Besitzungen, in denen mit den Eingeborenen ein ziemlich lebhafter Tauschhandel getrieben wird (Palmöl und Elfenbein gegen Baumwollenwaren, Pulver, Branntwein rc.). — Das Klima ist fast ausnahmslos sehr ungesund. Von der Mündung des Senegal an ist die Küste südwärts unter dem Namen S e n e g a m b i e n größtenteils in französischem Besitze. Die nun folgende Küste von Oberguinea ist in den wichtigsten Punkten von den Engländern besetzt. Hier liegen auch die deutschen Kolonieen Togoland und Kamerun. Die Küste von Niederguinea ist bis zur Mündung des Kongo franzö- sisch, von hier ab portugiesisch. Nun folgt vom 18. 0 südl. Breite bis zum Oranje-Fluß das deutsche südwestafrikauische Küstengebiet mit dem Hinterlande Damara und Namaqna. Die Südspitze Afrikas wird von der englischen Kafikolonic eingenommen. Hanptort derselben ist die Kapstadt (Fig. 36) mit 45 000 Einwohnern, wichtig als Ausfuhrplatz für die Pro- dukte des Landes: Kapwein, Wolle, Weizen, Straußenfedern, Diamanten u. s. w. Nördlich von der Kapkolonie liegen die zwei von ausgewan- derten niederländischen Bauern (Boeren) gegründeten Freistaaten: die Oranje - und die Transvaal-Republik, welche ausgedehnte Nindviehzucht betreiben.

3. Erdkunde - S. 198

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
198 Arabien und die Sinai-Halbinsel. Arabien, die größte asiatische Halbinsel, ist sehr wenig gegliedert. Das Innere, eine öde Hochfläche, wird von räuberischen Beduinen (d. h. Kinder der Wüste) durchzogen. Nur das Küstenland ist anbaufähig. Produkte sind: Kaffee, Weihrauch, Gummi, Kamele, edle Pferde. Die fast ausnahmslos mohammedanische Bevölkerung wird auf etwa 2 Millionen geschätzt. An der Westküste, die unter türkischer Herrschaft steht, liegen die heiligen Städte Mekka (45000 Einwohner) und Medina (20 000 Einwohner) mit ihrem Hafenorte Dschidda (30000 Ein- wohner). — Mekka, der Geburtsort des Propheten, ist der religiöse Mittelpunkt aller mohammedanischen Völker. Im Vorhofe der Hanpt- moschee steht die Kaaba, ein würfelförmig erbautes Heiligtum, in welchem ein abgöttisch verehrter schwarzer Stein eingemauert ist. — Nördlich von Mekka liegt Medina mit dem Grabe Moham- meds. Beide Städte sind alljährlich das Ziel vieler Tausende von Wallfahrern, welche selbst aus den entlegensten Ländern hierher pil- gern, um dadurch ein Gebot des Koran zu erfüllen. Das Zusammen- strömen so großer Menschenmassen bewirkt besonders in Dschidda einen lebhaften Handelsverkehr, ist aber auch häufig die Ursache zur Verbreitung gefährlicher Krankheiten (besonders der Cholera). In der südlich von Mekka gelegenen Landschaft Jemen, der fruchtbarsten Region der Halbinsel, wird besonders Kaffee gebaut. Ausfuhrhafen hierfür ist Mokka (Mokka-Kaffee!). — Unfern der Südwestspitze Arabiens liegt die britische Stadt Aden (23 000 Ein- wohner), der wichtigste Handelsplatz der ganzen Halbinsel, von großer Bedeutung außerdem als Kohlenstation für die Dampfschiffahrt. Die Ostküste Arabiens gehört teils dem Sultanat Oman mit der Hauptstadt Maskat, teils der durch Perlenfischerei be- rühmten türkischen Provinz El Asa an. Die Halbinsel Sinai liegt im Nordwesten Arabiens zwischen den Busen von Suez und Akaba. Das 2600 m hohe Sinaische Gebirge ist für ewige Zeiten eine Stätte des Heiles; denn ans ihm empfing Moses die zehn Gebote Gottes.

4. Erdkunde - S. 84

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
84 tümlichen Bauart (Fig. 14) ein treffliches Bild der deutschen Städte des Mittelalters bietet, ist Sitz des germanischen Museums, das durch wertvolle Musterstücke die Entwicklung der deutschen Kultur seit früher Zeit vor Augen führt. — Nahe bei Nürnberg liegt Fürth an der Regnitz (35 000 Einwohner), eine schnell empor- blühende Stadt mit vielen Fabriken, besonders für Goldrahmen und Spiegel. Beide Städte sind durch die 1835 eröffnete älteste deutsche Eisenbahn verbunden. — Ansbach an der Rezat (14000 Ein- wohner). — Schwabach hat ansehnliche Nadelfabrikation. 7. Untersranken und Aschaffenburg. Die Universitätsstadt Würzburg am Main (55 000 Einwohner) hat bedeutenden Wein- bau (Stein- und Leistenwein). — Aschaffen bürg am Main (13 000 Einwohner) ist Sitz der bayerischen Forstschule. — Kis- singen an der Saale ist das berühmteste bayerische Bad. 8. Schwaben und Nenburg. Augsburg am Lech (65 000 Einwohner) ist eine alte, reiche Handelsstadt mit sehr lebhafter In- dustrie. In der im Mittelalter wegen ihrer Pracht berühmten Stadt lebten die Familien der außerordentlich begüterten Fugger und Welser. Unweit der Stadt das durch die Schlacht im Jahr 955 be- kannte Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten an der Iller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des durch treffliche Rindviehzucht bekannten Algäues. — An der Donau liegt Neu-Ulm, gegenüber der württembergischen Stadt Ulm. Das Königreich Sachsen. (15 000 qkm, 375 Millionen Einwohner.) Es breitet sich vom Nordabhange des Erz-, Elbsandstein- und Lausitzer-Gebirges bis zur norddeutschen Tiefebene aus und gehört fast ganz zum Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größtenteils pro- testantisch. Sachsen ist ein vorzugsweise gewerbetreibender Staat. Hervorragend sind die Erzeugnisse in Leinen-, Wollen- und Baum- ^ wollenwaren, in Porzellan, Spitzen, Maschinen, Holzarbeiten u. a. —

5. Erdkunde - S. 86

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
86 Aas Königreich Württemberg. (19 500 qkm, 2 Millionen Einwohner.) Es erstreckt sich vom Ostabhange des Schwarzwaldes als ein fruchtbares Berg- und Hügelland über den Jura bis Bayern. Der größere Teil gehört durch den Neckar mit dem Kocher und der Jagst zum Stromgebiet des Rheines, der kleinere zu dem der Donau. — Hauptbeschäf- tigung der Bewohner — von denen 2/3 protestantisch sind und Hg katholisch ist — bildet die Landwirtschaft. Außer Ge- treidewerden besonders Ob st und Wein gebant. Daneben herrscht auch sehr rege Industrie, besonders in Leinen- und Baumwollen- weberei, Maschinen-, Uhren- und Bijouterienfabrikation. Württemberg wird in vier Regierungsbezirke eingeteilt: 1. Der Neckarkreis. Stuttgart in der Nähe des Neckars (126 000 Einwohner) ist die Haupt- und Residenzstadt und liegt äußerst anmutig in einem von Wäldern und Weinbergen umkränzten Thalkessel. — Kannstatt (18000 Einwohner), mit Stuttgart durch Parkanlagen verbunden, ist ein vielbesuchter Kurort. Beide Städte betreiben lebhafte Maschinenbauerei und Banmwollenweberei. — Am Neckar liegen außerdem: das sehr gewerbreiche Eßlingen (21 000 Einwohner). — Ludwigsburg (16000 Einwohner), die zweite Residenz und der Hauptwaffenplatz Württembergs. — Heil- bronn (28 000 Einwohner), eine rege Handels- und Industriestadt (Maschinen- und Papierfabriken, Goldarbeiterei). 2. Der Jagstkreis. Gmünd (15 000 Einwohner) — Hall mit Salzwerken (9000 Einwohner) — Ellwangen, sämtlich recht betriebsame Städte. 3. Der Schwarzwaldkreis. Tübingen (13 000 Einwohner) mit Universität. — Reutlingen (17 000 Einwohner), ehemals eine freie Reichsstadt, ist aus den Städtekriegen bekannt. — Im engen Thale der Enz liegt das Wildbad mit berühmten warmen Quellen. 4. Der Douaukreis. Am Bodensee Friedrichshafen, ein wichtiger Platz für den Handel mit der Schweiz und Italien. — Ulm (36 000 Einwohner), eine starke Festung und lebhafte Handels- stadt. Der herrliche gotische Münster unrb nunmehr ausgebaut.

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 461

1855 - Mainz : Kunze
459 Afrika — das Kapland. arbeiten, sind hart gegen Feinde, doch den Freunden tren. Die einzelnen Stämme oder Ama's haben erbliche Oberhäupter, nicht immer gleich Homers Völkerhirten mit einem Rath der Vornehmsten zur Seite; denn bei den Zulahs gilt der König grade wie in Dahome, für den Herrn über Leben und Tod, und kann, wenn seine Natur dahin neigt, gar leicht zum blutdürstigen Tyrannen werden*). Die Hottentotten, auch aus mehreren Stämmen (Griquas, Koranas, Namaqnas rc.) bestehend, sind blos Hirtenvölker und ihre Kraals oder Dörfer aus beweglichen Zelthütten zusammengestellt. Musik und Tan; liebend, sind sie dennoch überaus trag und geistiger Bildung schwer zugänglich-, ein Gürtel und eine Thierhaut als Kroß oder Mantel genügt ihnen zur Kleidung. Gegen Vieh tauschen sie Brantewein und Tabak ein, ihre höchsten Genüsse; sonst haben sie nichts weiter zu erstreben. Dabei sind sie aber gastfrei, wie die Kaffern auch. Die sogenannten Buschmänner (holländisch: Bosjesmans), die auf thierische Weise in Wäldern und Wildnisien hausen, gehören auch zur Raße der Hottentotten; man meint, sie seien Abkömmlinge derer, die im 17. Jahrhundert von den Europäern ihres Viehes beraubt und verjagt worden. Es hat lange gewährt, ehe sich eine europäische Seemacht zu Niederlassungen an der Südküste Afrikas entschloß. Es war kein Goldland, die Portugiesen also eilten stets daran vorüber, um nach Sofala und weiter zu gelangen. Höchstens wurde nur so lange verweilt, bis frisches Wasser eingenommen und Vieh geraubt war. Erst später begriff >nan die Wichtigkeit einer dortigen sichern Station für die Jndienfahrer, und als der holländische Wundarzt Ribbek sich von den Hotten- totten ein Stück Land am Kap um etwas Leinwand erhandelt hatte, folgte die Regierung seinem Beispiel und kaufte einen beträchtlichen Strich Südküste ilm 15000 fl., die sie in allerlei Waaren bezahlte. So entstand im Jahr 1652 die Kolonie Kap land, die sehr bald eine große Bedeutung erhielt. Europäisches Getreide, Obst, Wein, Südfrüchte gediehen nach Wunsch. In neuester Zeit hat man noch Baumwolle, Kaffee, Thee, Bambus und sogar den Brodbaum dahin verpflanzt rmd macht Versuche mit der Seidenzncht. Die Kolonie kann als Keim einer Kultur betrachtet werden, die sich im nächsten Jahrhundert über ganz Südafrika ausbreiten wird. Bis 1806 blieb sie holländisch. Seitdem gehört sie den Engländern, welche damals, als Holland dem Willen Napoleons gehorchen mußte, sich des Kaps bemächtigten und es im Friedenschluß 1814 behielten. Das ganze Gebiet, wozu jetzt das schöne Küstenland Natal gehört, umfaßt gegenwärtig 10000 Qm. und hat über 300000 Bew., nämlich 60000 Weiße, meist Holländer, 50000 Neger (gewesene Sklaven) und Malaien. Die übrigen sind theils Hottentotten, deren viele das Christenthum angenommen und sogar Ackerbau treiben, theils Kaffern, besonders Betschnanen, deren großer Hauptort *) ist noch nicht lange, daß die Völker in der Nähe des Kaschangebirgs Beispiele davon erlebten. Die Zulahs wurden Eroberer, ihr Herrscher aber, in fast wahnsinniger Blutgier, ging aufs Morden aus und suchte ganze Stämme, die sich schon unterworfen hatten, auszurotten. Man sieht jetzt weite, vorder zahlreich bewohnte Landstrecken völlig menschenleer.

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 578

1855 - Mainz : Kunze
576 Deutscher Bund — Preußen. um so bedeutender sein. sie liefert indeß nur wenig über 205 Millionen Quart *), während man fast eben so viel Branntwein fertigt, dessen verderblicher Gebrauch sich leider im Uebermaß besonders an der Ostsee und in Posen verbreitet hat. Die unfrnchtbarsten Landstriche sind auf der Eifel und aus dem Hunsrück. Rindviehzucht wird möglichst gepflegt, doch zählt man kaum 5 Mill. Stück; die benachbarten Küstenländer Mecklenburg, Holstein und die altfriesischen Mar- schen sind reicher daran. Das gleiche ist mit der Pferdezucht der Fall. An Schafen, zum Theil veredelten, zählt man 12 Mill., also im Verhältniß mehr als in Oestreich. Die in den wärmsten Gegenden versuchte Seidenzncht liefert den Fabriken einen Zuschuß von etwa 50000 Pfund Cocons. Preußen hat keine Schätze edeln Metalls. Die Ausbeute an Silber ist gering, an Kupfer schon etwas mehr, Eisen und Steinkohlen aber gewinnt man in hinreichen- der Masse, besonders in Oberschlesien, und in den Flußgebieten der Sieg, Ruhr und Saar. Salz ist genug, selbst zur Ausfuhr. So mäßig die natürliche Produktion, so bedeutend ist die Betriebsamkeit der Bewohner Berlin, Magdeburg, Breslau, Düsseldorf, Elberfeld, Aachen und andere Städte machen der deutschen Industrie Ehre; die Länder Berg und Cleve mahnen an England. Den Nationalwohlstand zu heben ist man überall bemüht, wo Natur und politische Verhältnisse es irgend erlauben. Schade, daß für den fernen Osten, für die Provinz Preußen nämlich, in dieser Hinsicht sich wenig thun läßt, da man zwar den Unterlauf der Weichsel besitzt, aber das 1793 er- worbene Warschau wieder verloren hat, und nun durch die Mauthen des zu weit vorgeschobenen russischen Reichs von Polen abgeschnitten ist; und was den Westen betrifft, so fehlen hier die Seehäfen. Zum Glück sind die Ströme und mehrere ihrer Nebenflüsse schiffbar, und konnten durch Kanäle (zwischen Weichsel, Oder, Havel und Spree, zwischen Münster und Nordholland, zwischen Rhein und Maas) in Verbindung gebracht werden. Die Zahl der Dampsboote ver- mehrt sich, und wie für Heerstraßen selbst in der sandigen Mark, und für Posten vorzüglich gesorgt wird, so hat auch ein System von Eisenbahnen begonnen, das bereits die Punkte Berlin, Stettin, Magdeburg, Leipzig, Breslau, Cassel, Düssel- dorf und bis Belgien verknüpft. Dies und der Zollverein, dessen Erhaltung der preußischen Regierung sehr am Herzen liegt, verheißt dem innern Verkehr eine noch glänzendere Zukunft. Der Seehandel kann der Natur der Sache nach nur beschränkt sein, da die Häfen (Königsberg, Danzig, Stettin u. a.) nur am baltischen Meere liegen, und sich deshalb mit Hamburg und Triest nicht messen können; doch zählt man 1000 Seefahrzeuge, und die Vergleichung dessen, was der gesammte Staat zu Land und Wasser ein - und ausführt, ist erfreulich. Was nämlich Fabrikate betrifft, so ist die Ansfuhr größer, an Naturprodukten aber die Einfuhr, und zwar nicht an Nahrungsmitteln, denn Getraide hat man *) Nach Verhältniß der Population wird in England fast 4mal so viel Bier gebraut; in Sachsen trinkt man doppelt, in Wirtemberg mehr als 3mal so viel Bier als in Preußen. Als Hauptland der Bierbrauerei ist Baiern bekannt, es verfertigt 5'/zmal so viel, folglich nach Verhältniß mehr als England.

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 93

1855 - Mainz : Kunze
Gebiet der Elbe. 91 Noch jetzt neunen sich ihre Nachkommen Tschechen. Wir nennen sie aber Böh- men, und ihr Land Böheim ocer Bojenheim, weil es vor Alters die Heimat der Bojer gewesen. Anfangs waren sie unabhängig von fremder Herrschaft; allein Kaiser Otto der Große gedachte, daß ihr Land früher ein Deutsches gewesen, und zwang ihren Fürsten, ihm als Oberherrn zu huldigen. So ward Böhmen ein Theil des deutschen Reichs, seine Fürsten liebten unsere Sprache, und so viele Deutsche ließen sich allmählich bei ihnen nieder, daß heut zu Tag weit über ein Drittel der Bewohner, besonders an den Gebirgen umher und in den größeren Städten, deutsch ist, nämlich l4/, Million unter 41/, Millionen. Alle gehören jetzt znm Kaiserthnm Oestreich, und sind ein Poll, das sich größtentheils ans guten Feld- und Bergbau, ans Spinnerei und Weberei versteht, obwohl es die Knr- sachsen an Fleiß und Betriebsamkeit nicht erreicht. Berühmt ist das böhmische Glas, das in 90 Glashütten (namentlich bei Thanß am Böhmerwald, und zu Nenwelt unfern der Jserqnelle) 3500 Arbeiter beschäftigt. Diese Glashütten, wie auch Bergwerke und Gesundbrunnen sind meistens Eigenthum des Adels, der in Böhmen zahlreich und sehr begütert ist. So z, B, besitzt Fürst Kinsky die Spiegelfabrik ;u Bnrgstein, Fürst Clary die Quellen von Teplitz, und Graf Lippe-Sternberg die Herrschaft Nachod mit 46000 Bew. und 30 Kohlengruben. Ortschaften: Sie sind, mit Ausnahme Prags, nicht von großem Um- fang; doch hat Eg er, wo man an Wallensteins Tod erinnert wird, an 12000 E. Pilsen an der Berann, Königgräz an der Elbe, und die ehemals durch Sil- bergrnben bedeutende Bergstadt Knttenberg eben so viel. Der vorzügliche Fabrikort Reichenberg mit 14000 E. liegt an der lansitzer Neiße, unweit des Passes bei Gabel, und gehört deshalb ins Odergebiet. — Prag, Böhmens Hauptstadt hat, das Militär milgerechnet, 130,000 Bew., worunter 8000 Inden. Vom Hradschin, einem hochgelegenen Stadttheile, hat man den Ueberblick der großen untenliegenden Stadt mit ihren 48 Kirchen und Kapellen, 15 Klöstern, vielen Palästen, und den 2 stattlichen Brücken, der alten steinernen mit Heiligen- statnen darauf, und der neuen Kettenbrücke; sie führen beide über die Moldau, die schon von Moldantein abwärts Schiffe mit 1000 Ctr. trägt. Das Schloß oben ist größer als das kaiserliche zu Wien; im dritten Stock zeigt man noch die Landstnbe, ans deren Fenstern (1618) Martinitz und Slawata herabgestürzt wurden. Prächtig ist unter den Grabmälern der Domkirche das des Nepomuk, des Lieblingsheiligen der Böhmen; seine Gebeine ruhen in einem Sarge ans gediegenem Silber, von silbernen Engeln umgeben. Prag besitzt die älteste Uni- versität Deutschlands und eine polytechnische oder hohe Landes - Gewerbschnle. Neben der Stadt liegt der Ziskaberg, wo die Hnssiten 1420 den ersten Sieg er- fochten, und der weiße Berg, bekannt durch die Schlacht von 1620 im dreißig- jährigen Kriege. Auch erinnert die dortige Gegend an Schwerin's Tod 1757. — Sndwestl. an der Berann das 1349 von Karl Iv. erbaute Felsenschloß Carl- stein, wo ehemals die böhmischen Reichsinsignien aufbewahrt wurden. Hussi- netz, östl. vom Berge Falkenstein im obern Moldangebiet, Geburtsdors des Joh. Hnß, der als Sitten- und Kirchenverbesserer auftrat, und großen Anhang un- term Volke fand. Die Gegner seiner Lehre luden ihn vor das Concil zu Costnitz

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 436

1855 - Mainz : Kunze
434 A f r i k a — Aegypten. gewesen, damals als Aid ab am rothen Meere (22'// Breite) von Mekkapilgern und Handelsleuten wimmelte und die Niederlage indischer Produkte war, die von dort ihren Weg znm Nilthale und von Alexandrien übers Mittelmeer nahmen. Und gegenwärtig, wo Dampfer und Schienenwege die Entfernungen kürzen, wo man in 17 Tagen von Bombay nach Suez, in 5 Tagen von Alexandrien nach Triest und in 4 Tagen von Triest nach London reisen kann, ist die Wichtig- keit dieser europäisch-indischen Straße von neuem hervorgetreten, so daß schon, wie zu Necho's und der Ptolomäer Zeiten, an einen Kanal von Suez gedacht, aber eine Eisenbahn vorgezogen wnrr-e. Das Reich des Pascha besteht aus Aegypten, Nubien mit Sennaar und Fazoglo, und der zinspflichtigen Oase Cordofan. ». Aegypten — in der Bibel Mizraim oder auch Cham genannt. Es ist von Süd nach Nord 120 Di. lang, vom rothen Meer bis zur libyschen Wüste zwischen 70 und 100 M. breit; doch nicht der elfte Theil, nur 750 bis 800 Qm. sind des Anbaus fähig. Schon die ältern Schriftsteller der Bibel, Jahrhunderte vor Herodot, schildern die Eigenheiten dieses Landes. Da wird der Wohlthaten des Nil, der Kanäle und Schöpfräder, und des starken nächtlichen Thaues in der dürren Jahrszeit, der Kornflureu, der Weiden voll Rinder, der zarten Ge- müse, der Fülle an Flachs, Baumwolle, Papierschilf, Trauben, Feigen und Dat- teln erwähnt. Sogar die Unthiere des Stroms, Krokodil und Flußpferd, schildern sie als Leviathan und Behemoth, und nennen das Land eine Kornkammer, eine Stätte köstlicher Webereien, wo man das feine Schesch oder Buz (Byssus) verfertige, und preisen zum öftern den dortigen Handelsreichthum. Auch große Städte kennt die Bibel, wenn auch nicht mit den herodoteischen Namen. No Ammon ist Theben, Noph Memphis, Beth seines (wo Josephs Schwieger- vater ein Sonnenpriester war) ist On oder Heliopolis, und Phibeseth Bu- bastus. — Streichen wir ans dieser Schilderung den Ruhm der Webereien und den Reichthum des Volkes weg, denken wir uns No und Noph k. in Trümmern, und fügen wir den Produkten noch andre hinzu, die man gegenwärtig baut, wie Indigo, Zuckerrohr, Maulbeerbäume für Seidenraupen re. und daß man eine ungeheure Zahl von Hühnern in eignen Oefen (man sagt: in 386 Oefen fast 1 Mill. Eier jährlich) ausbrütet, so sind wir ziemlich ins neue Aegypten ver- setzt. Was freilich das Volk und seine Zustände betrifft, so findet sich alles, Sprache, Religion, Sitten, Regierung, durchaus anders als in jener Zeit, die uns Vater Herodot so höchst anziehend geschildert hat. In seiner goldnen Zeit soll Aegypten eine Bevölkerung von 7 bis 8 Millionen , also 9 bis 10000 Men- schen ans die Qm. gehabt haben, was sicher nicht zu hoch geschätzt ist. In den letzten Jahrhunderten betrug sie etwa 1%, und jetzt wieder 2% Mill. oder nach Rnßeggers Angabe 22/3. Vergleicht man es mit Sizilien, der andern alt- römischen Kornkammer, das bei seiner natürlichen Fruchtbarkeit und herrlichen Lage jetzt nur 4000 Menschen auf die Qm. zählt, so ist Aegypten, trotz seiner Mamelucken, nicht viel mehr herabgekommen. Die Bestandtheile der Bevölkerung sind folgende: Etwa 150000 Kopten oder Abkömmlinge derer, die das Land vor Ankunft des Islam bewohnten; sie sind Christen von der Kirche der Mono-

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 438

1855 - Mainz : Kunze
436 Afrika — Aegypten. Zugleich ist er Oberkaufmann, so daß alle Produkte in seine Magazine müssen, woraus er sie um willkührliche Preise an die Verkäufer abläßt. Alle Webstühle in Flachs und Wolle sind sein, wozu er den rohen Stoff liefert und die Arbeiter bezahlt. Das Fabrikat müssen ihm die Handelsleute abnehmen, denen er so- wohl den Preis des Kaufs als Verkaufs bestimmt. Eben so willkührlich be- steuert er das Volk." — Andre dagegen urtheilen günstiger. Ihnen zufolge soll das Monopol, das der Pascha übt, grade für Aegypten eine Quelle des Wohl- standes sein, da es keinen Abnehmer der Landesprodukte gebe, der so sicher und gut bezahle als er. Das Gerücht von dein Elend und der Armuth der Fellahs sei ungegründet. Die Lebensbedürfnisse, Brot, Butter, Eier, Geflügel, Früchte seien im Ueberfluß vorhanden und wohlfeil, die Menschen froh und zufrieden bei Gesang und Tanz, und Sicherheit herrsche auf allen Landstraßen. Was der Pascha für den erweiterten Anbau von Oliven, Zuckerrohr, Indigo, und vor allen der Baumwolle gethan, die im vorigen Jahrhundert kaum für die Fellahs zur Deckung der Blöße ausgereicht, jetzt aber sogar in großer Masse ins Ausland gehe, sowie seine Bemühungen für Einführung europäischer Bildung, und für Herstellung einer Seemacht, das habe den Mehemed Ali in die Reihe der vor- züglichsten Herrscher gestellt; wenigstens könne man ihm das Lob unermüdeter Thätigkeit nicht versagen. Die Aufhebung und Vernichtung der anarchischen Mameluckengarde, die unter seinen Vorgängern keine geregelte Regierung zuließ, sei schon allein eine große Wohlthat für Aegypten, und daß er das Reisen euro- päischer Forscher nach Nubien, und weiter aufwärts, aufs bereitwilligste unter- stützt habe, müsse ihm von allen Freunden der Wissenschaft verdankt werden. Dies mag ganz richtig sein; dabei ist und bleibt aber Aegypten ein des- potisch regierter Staat, und wie in allen Despotieen des Orients, so hängt auch dort von den persönlichen Eigenschaften des Herrschers Sicherheit, Wohlstand, Bildung, ja das Leben der Bewohner ab. Ein unglücklicher Thronwechsel kann wieder umstürzen, was eben der Geist eines vorzüglichen Fürsten gebaut hat. Wo der Grund und Boden als Eigenthum eines Einzigen betrachtet wird, wo die Rechtsprechung nicht unabhängig ist von der Willkühr des Herrschers, wo der Unterthan nicht eben so gut Rechte wie Pflichten hat, und wo die Regierung nicht durch die Formen der Verfassung genöthigt ist, diese Rechte unangetastet zu lassen, da ist kein Volksglück dauerhaft. Aegypten besteht jetzt aus 5 Provinzen oder Mudirliks, die wieder in Mamurliks zerfallen, und jeder Mamur hat Nazirs oder Beamte kleinerer Kreise unter sich. Die ältere Eintheilnng war: Ober- und Mittel-Aegypten, oder das Thal, und Unterägypteu oder das Delta. 1) Das Thal, nur 3 bis 4 Stunden breit, zwischen den sogenannt arabi- schen Bergen (Dschebl Mokattam) und den libyschen. Beide sind niedrig und öde, in Oberägypten ans Sandstein, unterhalb Theben aus Kalkstein bestehend. In beide öffnen sich öde Seitenthäler und Schluchten; durch eins dieser Thäler geht der Weg von Kenneh nach Kossei r am rothen Meere. Die Menge blühen- der Städte, die es sonst besaß, hat es nicht mehr; die jetzigen sind unbedeutend, etwa mit Ausnahme von Siut (18000 E.) Girgeh und Kenneh. Wichtiger
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