TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
214
gegen die Christen berüchtigt sind. Das Land ist mit Ausnahme
des südlichsten Teiles sehr fruchtbar, wird aber schlecht verwaltet.
— Hauptort ist das gewerbereiche Fes, zugleich wichtigster Handels-
platz des Innern, mit 100—150 000 Einwohnern. Von dieser Stadt
haben die roten türkischen Mützen ihren Namen. — Die alte Haupt-
stadt Marokko mit 50 000 Einwohnern liegt prächtig am Fuße
des schneebedeckten Atlas. — Tanger (20000 Einwohner), unfern
der Straße von Gibraltar, ist der bedeutendste See-Handelsplatz
Marokkos.
West- und Südafrika.
Größere Staaten fehlen an der westafrikanischen Küste durch-
weg; doch finden sich an ihr zahlreiche europäische Besitzungen, in
denen mit den Eingeborenen ein ziemlich lebhafter Tauschhandel
getrieben wird (Palmöl und Elfenbein gegen Baumwollenwaren,
Pulver, Branntwein rc.). — Das Klima ist fast ausnahmslos
sehr ungesund.
Von der Mündung des Senegal an ist die Küste südwärts
unter dem Namen S e n e g a m b i e n größtenteils in französischem
Besitze. Die nun folgende Küste von Oberguinea ist in den
wichtigsten Punkten von den Engländern besetzt. Hier liegen
auch die deutschen Kolonieen Togoland und Kamerun. Die Küste
von Niederguinea ist bis zur Mündung des Kongo franzö-
sisch, von hier ab portugiesisch. Nun folgt vom 18. 0 südl.
Breite bis zum Oranje-Fluß das deutsche südwestafrikauische
Küstengebiet mit dem Hinterlande Damara und Namaqna.
Die Südspitze Afrikas wird von der englischen Kafikolonic
eingenommen. Hanptort derselben ist die Kapstadt (Fig. 36)
mit 45 000 Einwohnern, wichtig als Ausfuhrplatz für die Pro-
dukte des Landes: Kapwein, Wolle, Weizen, Straußenfedern,
Diamanten u. s. w.
Nördlich von der Kapkolonie liegen die zwei von ausgewan-
derten niederländischen Bauern (Boeren) gegründeten Freistaaten:
die Oranje - und die Transvaal-Republik, welche ausgedehnte
Nindviehzucht betreiben.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
198
Arabien und die Sinai-Halbinsel.
Arabien, die größte asiatische Halbinsel, ist sehr wenig gegliedert.
Das Innere, eine öde Hochfläche, wird von räuberischen Beduinen (d. h.
Kinder der Wüste) durchzogen. Nur das Küstenland ist anbaufähig.
Produkte sind: Kaffee, Weihrauch, Gummi, Kamele, edle Pferde.
Die fast ausnahmslos mohammedanische Bevölkerung
wird auf etwa 2 Millionen geschätzt.
An der Westküste, die unter türkischer Herrschaft steht, liegen
die heiligen Städte Mekka (45000 Einwohner) und Medina
(20 000 Einwohner) mit ihrem Hafenorte Dschidda (30000 Ein-
wohner). — Mekka, der Geburtsort des Propheten, ist der religiöse
Mittelpunkt aller mohammedanischen Völker. Im Vorhofe der Hanpt-
moschee steht die Kaaba, ein würfelförmig erbautes Heiligtum, in
welchem ein abgöttisch verehrter schwarzer Stein eingemauert ist.
— Nördlich von Mekka liegt Medina mit dem Grabe Moham-
meds. Beide Städte sind alljährlich das Ziel vieler Tausende von
Wallfahrern, welche selbst aus den entlegensten Ländern hierher pil-
gern, um dadurch ein Gebot des Koran zu erfüllen. Das Zusammen-
strömen so großer Menschenmassen bewirkt besonders in Dschidda
einen lebhaften Handelsverkehr, ist aber auch häufig die Ursache zur
Verbreitung gefährlicher Krankheiten (besonders der Cholera).
In der südlich von Mekka gelegenen Landschaft Jemen, der
fruchtbarsten Region der Halbinsel, wird besonders Kaffee gebaut.
Ausfuhrhafen hierfür ist Mokka (Mokka-Kaffee!). — Unfern der
Südwestspitze Arabiens liegt die britische Stadt Aden (23 000 Ein-
wohner), der wichtigste Handelsplatz der ganzen Halbinsel, von großer
Bedeutung außerdem als Kohlenstation für die Dampfschiffahrt.
Die Ostküste Arabiens gehört teils dem Sultanat Oman
mit der Hauptstadt Maskat, teils der durch Perlenfischerei be-
rühmten türkischen Provinz El Asa an.
Die Halbinsel Sinai liegt im Nordwesten Arabiens zwischen
den Busen von Suez und Akaba. Das 2600 m hohe Sinaische
Gebirge ist für ewige Zeiten eine Stätte des Heiles; denn ans ihm
empfing Moses die zehn Gebote Gottes.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
84
tümlichen Bauart (Fig. 14) ein treffliches Bild der deutschen Städte
des Mittelalters bietet, ist Sitz des germanischen Museums, das
durch wertvolle Musterstücke die Entwicklung der deutschen Kultur
seit früher Zeit vor Augen führt. — Nahe bei Nürnberg liegt
Fürth an der Regnitz (35 000 Einwohner), eine schnell empor-
blühende Stadt mit vielen Fabriken, besonders für Goldrahmen und
Spiegel. Beide Städte sind durch die 1835 eröffnete älteste deutsche
Eisenbahn verbunden. — Ansbach an der Rezat (14000 Ein-
wohner). — Schwabach hat ansehnliche Nadelfabrikation.
7. Untersranken und Aschaffenburg. Die Universitätsstadt
Würzburg am Main (55 000 Einwohner) hat bedeutenden Wein-
bau (Stein- und Leistenwein). — Aschaffen bürg am Main
(13 000 Einwohner) ist Sitz der bayerischen Forstschule. — Kis-
singen an der Saale ist das berühmteste bayerische Bad.
8. Schwaben und Nenburg. Augsburg am Lech (65 000
Einwohner) ist eine alte, reiche Handelsstadt mit sehr lebhafter In-
dustrie. In der im Mittelalter wegen ihrer Pracht berühmten Stadt
lebten die Familien der außerordentlich begüterten Fugger und
Welser. Unweit der Stadt das durch die Schlacht im Jahr 955 be-
kannte Lechfeld. — Lindau, in lieblichster Lage auf einer Insel
im Bodensee, treibt lebhaften Handel mit der Schweiz. — Kempten
an der Iller vermittelt die Ausfuhr von Käse und Butter des durch
treffliche Rindviehzucht bekannten Algäues. — An der Donau liegt
Neu-Ulm, gegenüber der württembergischen Stadt Ulm.
Das Königreich Sachsen.
(15 000 qkm, 375 Millionen Einwohner.) Es breitet sich
vom Nordabhange des Erz-, Elbsandstein- und Lausitzer-Gebirges
bis zur norddeutschen Tiefebene aus und gehört fast ganz zum
Stromgebiete der Elbe. Die Bewohner sind größtenteils pro-
testantisch.
Sachsen ist ein vorzugsweise gewerbetreibender Staat.
Hervorragend sind die Erzeugnisse in Leinen-, Wollen- und Baum-
^ wollenwaren, in Porzellan, Spitzen, Maschinen, Holzarbeiten u. a. —
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
86
Aas Königreich Württemberg.
(19 500 qkm, 2 Millionen Einwohner.) Es erstreckt sich
vom Ostabhange des Schwarzwaldes als ein fruchtbares Berg- und
Hügelland über den Jura bis Bayern. Der größere Teil gehört
durch den Neckar mit dem Kocher und der Jagst zum Stromgebiet
des Rheines, der kleinere zu dem der Donau. — Hauptbeschäf-
tigung der Bewohner — von denen 2/3 protestantisch sind und
Hg katholisch ist — bildet die Landwirtschaft. Außer Ge-
treidewerden besonders Ob st und Wein gebant. Daneben herrscht
auch sehr rege Industrie, besonders in Leinen- und Baumwollen-
weberei, Maschinen-, Uhren- und Bijouterienfabrikation.
Württemberg wird in vier Regierungsbezirke eingeteilt:
1. Der Neckarkreis. Stuttgart in der Nähe des Neckars
(126 000 Einwohner) ist die Haupt- und Residenzstadt und liegt
äußerst anmutig in einem von Wäldern und Weinbergen umkränzten
Thalkessel. — Kannstatt (18000 Einwohner), mit Stuttgart
durch Parkanlagen verbunden, ist ein vielbesuchter Kurort. Beide
Städte betreiben lebhafte Maschinenbauerei und Banmwollenweberei.
— Am Neckar liegen außerdem: das sehr gewerbreiche Eßlingen
(21 000 Einwohner). — Ludwigsburg (16000 Einwohner), die
zweite Residenz und der Hauptwaffenplatz Württembergs. — Heil-
bronn (28 000 Einwohner), eine rege Handels- und Industriestadt
(Maschinen- und Papierfabriken, Goldarbeiterei).
2. Der Jagstkreis. Gmünd (15 000 Einwohner) — Hall
mit Salzwerken (9000 Einwohner) — Ellwangen, sämtlich recht
betriebsame Städte.
3. Der Schwarzwaldkreis. Tübingen (13 000 Einwohner)
mit Universität. — Reutlingen (17 000 Einwohner), ehemals eine
freie Reichsstadt, ist aus den Städtekriegen bekannt. — Im engen
Thale der Enz liegt das Wildbad mit berühmten warmen Quellen.
4. Der Douaukreis. Am Bodensee Friedrichshafen, ein
wichtiger Platz für den Handel mit der Schweiz und Italien. —
Ulm (36 000 Einwohner), eine starke Festung und lebhafte Handels-
stadt. Der herrliche gotische Münster unrb nunmehr ausgebaut.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
459
Afrika — das Kapland.
arbeiten, sind hart gegen Feinde, doch den Freunden tren. Die einzelnen
Stämme oder Ama's haben erbliche Oberhäupter, nicht immer gleich Homers
Völkerhirten mit einem Rath der Vornehmsten zur Seite; denn bei den Zulahs
gilt der König grade wie in Dahome, für den Herrn über Leben und Tod,
und kann, wenn seine Natur dahin neigt, gar leicht zum blutdürstigen Tyrannen
werden*). Die Hottentotten, auch aus mehreren Stämmen (Griquas,
Koranas, Namaqnas rc.) bestehend, sind blos Hirtenvölker und ihre Kraals oder
Dörfer aus beweglichen Zelthütten zusammengestellt. Musik und Tan; liebend,
sind sie dennoch überaus trag und geistiger Bildung schwer zugänglich-, ein
Gürtel und eine Thierhaut als Kroß oder Mantel genügt ihnen zur Kleidung.
Gegen Vieh tauschen sie Brantewein und Tabak ein, ihre höchsten Genüsse; sonst
haben sie nichts weiter zu erstreben. Dabei sind sie aber gastfrei, wie die Kaffern
auch. Die sogenannten Buschmänner (holländisch: Bosjesmans), die auf
thierische Weise in Wäldern und Wildnisien hausen, gehören auch zur Raße der
Hottentotten; man meint, sie seien Abkömmlinge derer, die im 17. Jahrhundert
von den Europäern ihres Viehes beraubt und verjagt worden.
Es hat lange gewährt, ehe sich eine europäische Seemacht zu Niederlassungen
an der Südküste Afrikas entschloß. Es war kein Goldland, die Portugiesen also
eilten stets daran vorüber, um nach Sofala und weiter zu gelangen. Höchstens
wurde nur so lange verweilt, bis frisches Wasser eingenommen und Vieh geraubt
war. Erst später begriff >nan die Wichtigkeit einer dortigen sichern Station für
die Jndienfahrer, und als der holländische Wundarzt Ribbek sich von den Hotten-
totten ein Stück Land am Kap um etwas Leinwand erhandelt hatte, folgte die
Regierung seinem Beispiel und kaufte einen beträchtlichen Strich Südküste ilm
15000 fl., die sie in allerlei Waaren bezahlte. So entstand im Jahr 1652 die
Kolonie Kap land, die sehr bald eine große Bedeutung erhielt. Europäisches
Getreide, Obst, Wein, Südfrüchte gediehen nach Wunsch. In neuester Zeit hat
man noch Baumwolle, Kaffee, Thee, Bambus und sogar den Brodbaum dahin
verpflanzt rmd macht Versuche mit der Seidenzncht. Die Kolonie kann als
Keim einer Kultur betrachtet werden, die sich im nächsten Jahrhundert über ganz
Südafrika ausbreiten wird. Bis 1806 blieb sie holländisch. Seitdem gehört sie
den Engländern, welche damals, als Holland dem Willen Napoleons gehorchen
mußte, sich des Kaps bemächtigten und es im Friedenschluß 1814 behielten.
Das ganze Gebiet, wozu jetzt das schöne Küstenland Natal gehört, umfaßt
gegenwärtig 10000 Qm. und hat über 300000 Bew., nämlich 60000 Weiße,
meist Holländer, 50000 Neger (gewesene Sklaven) und Malaien. Die übrigen
sind theils Hottentotten, deren viele das Christenthum angenommen und sogar
Ackerbau treiben, theils Kaffern, besonders Betschnanen, deren großer Hauptort
*) ist noch nicht lange, daß die Völker in der Nähe des Kaschangebirgs
Beispiele davon erlebten. Die Zulahs wurden Eroberer, ihr Herrscher aber,
in fast wahnsinniger Blutgier, ging aufs Morden aus und suchte ganze Stämme,
die sich schon unterworfen hatten, auszurotten. Man sieht jetzt weite, vorder
zahlreich bewohnte Landstrecken völlig menschenleer.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Ribbek Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Dahome Afrikas Sofala Südafrika
576
Deutscher Bund — Preußen.
um so bedeutender sein. sie liefert indeß nur wenig über 205 Millionen Quart *),
während man fast eben so viel Branntwein fertigt, dessen verderblicher Gebrauch
sich leider im Uebermaß besonders an der Ostsee und in Posen verbreitet hat.
Die unfrnchtbarsten Landstriche sind auf der Eifel und aus dem Hunsrück.
Rindviehzucht wird möglichst gepflegt, doch zählt man kaum 5 Mill. Stück;
die benachbarten Küstenländer Mecklenburg, Holstein und die altfriesischen Mar-
schen sind reicher daran. Das gleiche ist mit der Pferdezucht der Fall. An
Schafen, zum Theil veredelten, zählt man 12 Mill., also im Verhältniß mehr
als in Oestreich. Die in den wärmsten Gegenden versuchte Seidenzncht
liefert den Fabriken einen Zuschuß von etwa 50000 Pfund Cocons. Preußen
hat keine Schätze edeln Metalls. Die Ausbeute an Silber ist gering, an Kupfer
schon etwas mehr, Eisen und Steinkohlen aber gewinnt man in hinreichen-
der Masse, besonders in Oberschlesien, und in den Flußgebieten der Sieg, Ruhr
und Saar. Salz ist genug, selbst zur Ausfuhr.
So mäßig die natürliche Produktion, so bedeutend ist die Betriebsamkeit
der Bewohner Berlin, Magdeburg, Breslau, Düsseldorf, Elberfeld, Aachen und
andere Städte machen der deutschen Industrie Ehre; die Länder Berg und Cleve
mahnen an England. Den Nationalwohlstand zu heben ist man überall bemüht,
wo Natur und politische Verhältnisse es irgend erlauben. Schade, daß für den
fernen Osten, für die Provinz Preußen nämlich, in dieser Hinsicht sich wenig
thun läßt, da man zwar den Unterlauf der Weichsel besitzt, aber das 1793 er-
worbene Warschau wieder verloren hat, und nun durch die Mauthen des zu
weit vorgeschobenen russischen Reichs von Polen abgeschnitten ist; und was den
Westen betrifft, so fehlen hier die Seehäfen. Zum Glück sind die Ströme und
mehrere ihrer Nebenflüsse schiffbar, und konnten durch Kanäle (zwischen Weichsel,
Oder, Havel und Spree, zwischen Münster und Nordholland, zwischen Rhein
und Maas) in Verbindung gebracht werden. Die Zahl der Dampsboote ver-
mehrt sich, und wie für Heerstraßen selbst in der sandigen Mark, und für Posten
vorzüglich gesorgt wird, so hat auch ein System von Eisenbahnen begonnen, das
bereits die Punkte Berlin, Stettin, Magdeburg, Leipzig, Breslau, Cassel, Düssel-
dorf und bis Belgien verknüpft. Dies und der Zollverein, dessen Erhaltung der
preußischen Regierung sehr am Herzen liegt, verheißt dem innern Verkehr eine
noch glänzendere Zukunft. Der Seehandel kann der Natur der Sache nach
nur beschränkt sein, da die Häfen (Königsberg, Danzig, Stettin u. a.) nur am
baltischen Meere liegen, und sich deshalb mit Hamburg und Triest nicht messen
können; doch zählt man 1000 Seefahrzeuge, und die Vergleichung dessen, was
der gesammte Staat zu Land und Wasser ein - und ausführt, ist erfreulich. Was
nämlich Fabrikate betrifft, so ist die Ansfuhr größer, an Naturprodukten aber
die Einfuhr, und zwar nicht an Nahrungsmitteln, denn Getraide hat man
*) Nach Verhältniß der Population wird in England fast 4mal so viel Bier
gebraut; in Sachsen trinkt man doppelt, in Wirtemberg mehr als 3mal so viel
Bier als in Preußen. Als Hauptland der Bierbrauerei ist Baiern bekannt, es
verfertigt 5'/zmal so viel, folglich nach Verhältniß mehr als England.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Cassel
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Posen Holstein Oestreich Oberschlesien Berlin Magdeburg Breslau Elberfeld Aachen England Warschau Nordholland Rhein Maas Berlin Stettin Magdeburg Leipzig Breslau Belgien Königsberg Danzig Stettin Hamburg England Sachsen Wirtemberg Baiern England
Gebiet der Elbe.
91
Noch jetzt neunen sich ihre Nachkommen Tschechen. Wir nennen sie aber Böh-
men, und ihr Land Böheim ocer Bojenheim, weil es vor Alters die Heimat der
Bojer gewesen. Anfangs waren sie unabhängig von fremder Herrschaft; allein
Kaiser Otto der Große gedachte, daß ihr Land früher ein Deutsches gewesen,
und zwang ihren Fürsten, ihm als Oberherrn zu huldigen. So ward Böhmen ein
Theil des deutschen Reichs, seine Fürsten liebten unsere Sprache, und so viele
Deutsche ließen sich allmählich bei ihnen nieder, daß heut zu Tag weit über ein
Drittel der Bewohner, besonders an den Gebirgen umher und in den größeren
Städten, deutsch ist, nämlich l4/, Million unter 41/, Millionen. Alle gehören jetzt
znm Kaiserthnm Oestreich, und sind ein Poll, das sich größtentheils ans guten
Feld- und Bergbau, ans Spinnerei und Weberei versteht, obwohl es die Knr-
sachsen an Fleiß und Betriebsamkeit nicht erreicht. Berühmt ist das böhmische
Glas, das in 90 Glashütten (namentlich bei Thanß am Böhmerwald, und zu
Nenwelt unfern der Jserqnelle) 3500 Arbeiter beschäftigt. Diese Glashütten, wie
auch Bergwerke und Gesundbrunnen sind meistens Eigenthum des Adels, der in
Böhmen zahlreich und sehr begütert ist. So z, B, besitzt Fürst Kinsky die
Spiegelfabrik ;u Bnrgstein, Fürst Clary die Quellen von Teplitz, und Graf
Lippe-Sternberg die Herrschaft Nachod mit 46000 Bew. und 30 Kohlengruben.
Ortschaften: Sie sind, mit Ausnahme Prags, nicht von großem Um-
fang; doch hat Eg er, wo man an Wallensteins Tod erinnert wird, an 12000 E.
Pilsen an der Berann, Königgräz an der Elbe, und die ehemals durch Sil-
bergrnben bedeutende Bergstadt Knttenberg eben so viel. Der vorzügliche
Fabrikort Reichenberg mit 14000 E. liegt an der lansitzer Neiße, unweit des
Passes bei Gabel, und gehört deshalb ins Odergebiet. — Prag, Böhmens
Hauptstadt hat, das Militär milgerechnet, 130,000 Bew., worunter 8000 Inden.
Vom Hradschin, einem hochgelegenen Stadttheile, hat man den Ueberblick der
großen untenliegenden Stadt mit ihren 48 Kirchen und Kapellen, 15 Klöstern,
vielen Palästen, und den 2 stattlichen Brücken, der alten steinernen mit Heiligen-
statnen darauf, und der neuen Kettenbrücke; sie führen beide über die Moldau,
die schon von Moldantein abwärts Schiffe mit 1000 Ctr. trägt. Das Schloß
oben ist größer als das kaiserliche zu Wien; im dritten Stock zeigt man noch die
Landstnbe, ans deren Fenstern (1618) Martinitz und Slawata herabgestürzt
wurden. Prächtig ist unter den Grabmälern der Domkirche das des Nepomuk,
des Lieblingsheiligen der Böhmen; seine Gebeine ruhen in einem Sarge ans
gediegenem Silber, von silbernen Engeln umgeben. Prag besitzt die älteste Uni-
versität Deutschlands und eine polytechnische oder hohe Landes - Gewerbschnle.
Neben der Stadt liegt der Ziskaberg, wo die Hnssiten 1420 den ersten Sieg er-
fochten, und der weiße Berg, bekannt durch die Schlacht von 1620 im dreißig-
jährigen Kriege. Auch erinnert die dortige Gegend an Schwerin's Tod 1757. —
Sndwestl. an der Berann das 1349 von Karl Iv. erbaute Felsenschloß Carl-
stein, wo ehemals die böhmischen Reichsinsignien aufbewahrt wurden. Hussi-
netz, östl. vom Berge Falkenstein im obern Moldangebiet, Geburtsdors des Joh.
Hnß, der als Sitten- und Kirchenverbesserer auftrat, und großen Anhang un-
term Volke fand. Die Gegner seiner Lehre luden ihn vor das Concil zu Costnitz
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: Otto Oestreich Fürst_Kinsky Fürst_Clary Martinitz Karl_Iv Karl
434
A f r i k a — Aegypten.
gewesen, damals als Aid ab am rothen Meere (22'// Breite) von Mekkapilgern
und Handelsleuten wimmelte und die Niederlage indischer Produkte war, die von
dort ihren Weg znm Nilthale und von Alexandrien übers Mittelmeer nahmen.
Und gegenwärtig, wo Dampfer und Schienenwege die Entfernungen kürzen,
wo man in 17 Tagen von Bombay nach Suez, in 5 Tagen von Alexandrien
nach Triest und in 4 Tagen von Triest nach London reisen kann, ist die Wichtig-
keit dieser europäisch-indischen Straße von neuem hervorgetreten, so daß schon,
wie zu Necho's und der Ptolomäer Zeiten, an einen Kanal von Suez gedacht,
aber eine Eisenbahn vorgezogen wnrr-e.
Das Reich des Pascha besteht aus Aegypten, Nubien mit Sennaar und
Fazoglo, und der zinspflichtigen Oase Cordofan.
». Aegypten — in der Bibel Mizraim oder auch Cham genannt. Es
ist von Süd nach Nord 120 Di. lang, vom rothen Meer bis zur libyschen Wüste
zwischen 70 und 100 M. breit; doch nicht der elfte Theil, nur 750 bis 800 Qm.
sind des Anbaus fähig. Schon die ältern Schriftsteller der Bibel, Jahrhunderte
vor Herodot, schildern die Eigenheiten dieses Landes. Da wird der Wohlthaten
des Nil, der Kanäle und Schöpfräder, und des starken nächtlichen Thaues in
der dürren Jahrszeit, der Kornflureu, der Weiden voll Rinder, der zarten Ge-
müse, der Fülle an Flachs, Baumwolle, Papierschilf, Trauben, Feigen und Dat-
teln erwähnt. Sogar die Unthiere des Stroms, Krokodil und Flußpferd, schildern
sie als Leviathan und Behemoth, und nennen das Land eine Kornkammer, eine
Stätte köstlicher Webereien, wo man das feine Schesch oder Buz (Byssus)
verfertige, und preisen zum öftern den dortigen Handelsreichthum. Auch große
Städte kennt die Bibel, wenn auch nicht mit den herodoteischen Namen. No
Ammon ist Theben, Noph Memphis, Beth seines (wo Josephs Schwieger-
vater ein Sonnenpriester war) ist On oder Heliopolis, und Phibeseth Bu-
bastus. — Streichen wir ans dieser Schilderung den Ruhm der Webereien und
den Reichthum des Volkes weg, denken wir uns No und Noph k. in Trümmern,
und fügen wir den Produkten noch andre hinzu, die man gegenwärtig baut, wie
Indigo, Zuckerrohr, Maulbeerbäume für Seidenraupen re. und daß man eine
ungeheure Zahl von Hühnern in eignen Oefen (man sagt: in 386 Oefen fast
1 Mill. Eier jährlich) ausbrütet, so sind wir ziemlich ins neue Aegypten ver-
setzt. Was freilich das Volk und seine Zustände betrifft, so findet sich alles,
Sprache, Religion, Sitten, Regierung, durchaus anders als in jener Zeit, die
uns Vater Herodot so höchst anziehend geschildert hat. In seiner goldnen Zeit
soll Aegypten eine Bevölkerung von 7 bis 8 Millionen , also 9 bis 10000 Men-
schen ans die Qm. gehabt haben, was sicher nicht zu hoch geschätzt ist. In den
letzten Jahrhunderten betrug sie etwa 1%, und jetzt wieder 2% Mill. oder
nach Rnßeggers Angabe 22/3. Vergleicht man es mit Sizilien, der andern alt-
römischen Kornkammer, das bei seiner natürlichen Fruchtbarkeit und herrlichen
Lage jetzt nur 4000 Menschen auf die Qm. zählt, so ist Aegypten, trotz seiner
Mamelucken, nicht viel mehr herabgekommen. Die Bestandtheile der Bevölkerung
sind folgende: Etwa 150000 Kopten oder Abkömmlinge derer, die das Land
vor Ankunft des Islam bewohnten; sie sind Christen von der Kirche der Mono-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Personennamen: Herodot Ammon Herodot
Extrahierte Ortsnamen: Bombay Suez Triest Triest London Suez Nubien Bibel_Mizraim Cham Nord Theben Memphis Josephs Heliopolis Sizilien
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Afrika — Aegypten.
Zugleich ist er Oberkaufmann, so daß alle Produkte in seine Magazine müssen,
woraus er sie um willkührliche Preise an die Verkäufer abläßt. Alle Webstühle
in Flachs und Wolle sind sein, wozu er den rohen Stoff liefert und die Arbeiter
bezahlt. Das Fabrikat müssen ihm die Handelsleute abnehmen, denen er so-
wohl den Preis des Kaufs als Verkaufs bestimmt. Eben so willkührlich be-
steuert er das Volk." — Andre dagegen urtheilen günstiger. Ihnen zufolge soll
das Monopol, das der Pascha übt, grade für Aegypten eine Quelle des Wohl-
standes sein, da es keinen Abnehmer der Landesprodukte gebe, der so sicher und
gut bezahle als er. Das Gerücht von dein Elend und der Armuth der Fellahs
sei ungegründet. Die Lebensbedürfnisse, Brot, Butter, Eier, Geflügel, Früchte
seien im Ueberfluß vorhanden und wohlfeil, die Menschen froh und zufrieden bei
Gesang und Tanz, und Sicherheit herrsche auf allen Landstraßen. Was der
Pascha für den erweiterten Anbau von Oliven, Zuckerrohr, Indigo, und vor
allen der Baumwolle gethan, die im vorigen Jahrhundert kaum für die Fellahs
zur Deckung der Blöße ausgereicht, jetzt aber sogar in großer Masse ins Ausland
gehe, sowie seine Bemühungen für Einführung europäischer Bildung, und für
Herstellung einer Seemacht, das habe den Mehemed Ali in die Reihe der vor-
züglichsten Herrscher gestellt; wenigstens könne man ihm das Lob unermüdeter
Thätigkeit nicht versagen. Die Aufhebung und Vernichtung der anarchischen
Mameluckengarde, die unter seinen Vorgängern keine geregelte Regierung zuließ,
sei schon allein eine große Wohlthat für Aegypten, und daß er das Reisen euro-
päischer Forscher nach Nubien, und weiter aufwärts, aufs bereitwilligste unter-
stützt habe, müsse ihm von allen Freunden der Wissenschaft verdankt werden.
Dies mag ganz richtig sein; dabei ist und bleibt aber Aegypten ein des-
potisch regierter Staat, und wie in allen Despotieen des Orients, so hängt auch
dort von den persönlichen Eigenschaften des Herrschers Sicherheit, Wohlstand,
Bildung, ja das Leben der Bewohner ab. Ein unglücklicher Thronwechsel kann
wieder umstürzen, was eben der Geist eines vorzüglichen Fürsten gebaut hat.
Wo der Grund und Boden als Eigenthum eines Einzigen betrachtet wird, wo
die Rechtsprechung nicht unabhängig ist von der Willkühr des Herrschers, wo der
Unterthan nicht eben so gut Rechte wie Pflichten hat, und wo die Regierung
nicht durch die Formen der Verfassung genöthigt ist, diese Rechte unangetastet zu
lassen, da ist kein Volksglück dauerhaft.
Aegypten besteht jetzt aus 5 Provinzen oder Mudirliks, die wieder in
Mamurliks zerfallen, und jeder Mamur hat Nazirs oder Beamte kleinerer Kreise
unter sich. Die ältere Eintheilnng war: Ober- und Mittel-Aegypten, oder das
Thal, und Unterägypteu oder das Delta.
1) Das Thal, nur 3 bis 4 Stunden breit, zwischen den sogenannt arabi-
schen Bergen (Dschebl Mokattam) und den libyschen. Beide sind niedrig und
öde, in Oberägypten ans Sandstein, unterhalb Theben aus Kalkstein bestehend.
In beide öffnen sich öde Seitenthäler und Schluchten; durch eins dieser Thäler
geht der Weg von Kenneh nach Kossei r am rothen Meere. Die Menge blühen-
der Städte, die es sonst besaß, hat es nicht mehr; die jetzigen sind unbedeutend,
etwa mit Ausnahme von Siut (18000 E.) Girgeh und Kenneh. Wichtiger
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Mehemed_Ali Nubien Mamurliks