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1. Alte Geschichte - S. 67

1872 - Mainz : Kunze
J m. Der pclojjdttncftfdic frteg. 431-404 t). m)t. 2)ie Einheit, tueidfje matt nad) der ©dejtad^t bei ^tatää gehofft, ist igefc^eitert; üielme^r fyat fidf) ein fcfjroffer £)uali§mu§ graeier <55ro£jftaaten au^gebitbet, Sitten und ©parta, roetd^e in fidf) §u= gleicf) den ©egenfa^ groeier antipatf)ifcf)en ©tämme, be3 iottifd^en und be§ borifdfjen, und jraeier fidf)befämpfenben potitifdfjen ^rin= ^ipien, be3 bemofratifcfien unbbeg ariftofratifdpen, uertreten. Sdie bisherigen Reibungen taffen den batbigen gufammenftoft af)nen und bereiten ifjn oor (,,id) fefie die ^lutfjen be3 Äriegä t)om ^elo= ponneä tjer fid) roätjen" ^ßerifteg); den unmittelbaren Stntaf] geben die epibamnifcfien Sfimrren und der f orint^ifdfjs forfpr äif dfje ^rieg 435—431, die Einleitung gu dem 30jä^rigen Kriege. 435 in der forintt)ifd(j= forfyräifcfjen ^ßflangftabt @p ibamno3 (ittijrifdfje $üfte) Vertreibung der regierenben ©efdfjledfjter burdfj den Sdemog: die bemofratifcfje Partei, oon den geflüchtetenjstriftofraten und den i^nen oerbünbe-ten ilttyrifdfjen 23arbaren bebrangt, fdjicft nad) ^or!qraf bort ab* ßetoiefen nadfj ^orint| um^ülfe, roetdje die teuere ©tabt, längft gegen ifjre £od)terftabt Äorftyra gereift, otjne ^ögern geraä^jl 3>n den dampfen um @pibamno3, loetdfjeä enblid^ fallt, erf^en fid^ die Seibenfd^aftcn, und die .florfgräer, auf die £)auer der !orintf)i]d^en 2ftacf)t niefit getoadjfen, fudien 2lufnal)me in die atfyenifdjejbunbeäs genoffenfcfiaft. £)ie Sttfjener fdfjtiefsen (433) ein ©d^uijbünbnijs (im-fxaylav ov ovft/uayjuv Sjfjuf.) mit itjnen, f dulden einj8epba(|tungä= ^efdfjioaber, raetdf)e3 aber in dem nun fotgenben 3uiammenfto^ bei den ©gbotainfeln (epirotifdje Klüfte) in den ^ampf eingreift und nodj am 5tbenb der ©d)tad)t bitrdj 20 neuangefommene at£ie= nifdfje ©cfjtffe oerftarft nrirb. Sie erbitterten Äorint^er reifen die 5*

2. Das Mittelalter - S. 92

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 92 — industrielle Leben während der Kreuzzüge nahm, mehrte den Reichthum der Bürger und erweckte in ihnen die Liebe zur Freiheit. Allmählich kauften die städtischen Gemeinden von ihren Stadtherren be-ftimmte Privilegien ab wie die selbständige Verwaltung und (Berichts-tun feit, die Besuguiß bei der Einsuhr von Waaren Zölle zu erheben und das Recht eigene Münze zu schlagen. Im 12. und 13. Jahrhundert gab es auch feine Unfreie in den Städten mehr, so daß der Grundsatz galt: Stadtluft macht frei. Nicht immer wurde jedoch die städtische Autonomie aus friedlichem Wege errungen, es kam, besonders in den bischöflichen Städten, nicht selten zu blutigen Kämpfen, wobei die Kaiser, am meisten Heinrich Iv. und Friedrich Ii., die Städter in ihrem freiheitlichen Streben unterstützten. 4. Handel. Aus dem gesteigerten Verkehr Europas mit dem Orient zogen die Seestädte Italiens beit größten Nutzen. Wurden im frühen Mittelalter die Waaren Indiens über das kaspifche Meer durch Rußland und über die Ostsee dem westlichen Europa zugeführt, so war mit den Kreuzzügen das Mittelmeer die Verkehrsstraße geworden, auf der veuetianifche, genuesische und pisanische Schiffe den Austausch der Produete vermittelten. Am geschicktesten wußten die Venetianer die veränderte Richtung des Handels für sich auszubeuten, indem sie an den Küsten Kleinasiens ein wohlgeordnetes Colonialsystem gründeten und während des Bestehens des lateinischen Kaiserthums sogar die Herrschaft auf dem schwarzen Meere erlangten. In Deutschland wurden Augsburg, Nürnberg und Erfurt die Stapelplätze des südlichen Handels für den Norden, während der Westen Europas vornehmlich von Cöln ans versorgt wurde, das in der Hohenstaufenzeit das glänzendste Bild deutschen Städtelebens bot. Zahllos sind die Erzeugnisse, mit denen das geöffnete Morgenland den Luxus und die Genußmittel der Abendländer bereicherte. Die Seidenstoffe verdrängten die Pelzwaaren, in Venedig ahmte man die Glaswaaren von Tyrns nach, die Goldschmiedekunst sand neue Muster. Die Abendländer erfreuten sich jetzt an bisher unbekannten edlen Gewürzen und an dem Geschmack des Zuckers. Das Zuckerrohr, welches die Kreuzfahrer in Tripolis kennen lernten, wurde noch vor der Mitte des 12. Jahrhunderts in Sicilien angebaut und später von den Spaniern über Madeira nach Westindien weiter verbreitet. — Da die geschätzten Waaren des Südens nur gegen Austausch gewon-

3. Das Mittelalter - S. 129

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 129 — § 54. Rückblick. Im Mittelalter war die Kirche die Trägerin aller Cultur; sie bezähmte den Trotz und die Leidenschaft der damals in ihrer Jugend-kraft stehenden Menschheit, sie erweckte und nährte in ihr den Enthusiasmus für das Hohe und Heilige. Das Hauptvolk des Mittelalters sind die Deutschen. Nachdem das weströmische Reich unter ihren Angriffen zusammengestürzt war, bildeten sich aus seinem Boden einzelne germanische Staaten, unter denen aber der fränkische allein eine längere Lebensdauer besaß. Das Frankenreich setzte den Eroberungen der Araber in Europa ein Ziel, erstarkte in seinen politischen Formen und wuchs schließlich durch die Kraft seiner Herrscher zu einer Ilniversalmonarchie empor. Allein das staatliche Ideal Karls d. Gr. durch Centralisation die feste römische Staatsordnung wieder aufzurichten, entsprach der Freiheitsliebe der Germanen nicht. Sie zersprengten die Bande dez Einheitstaates und setzten an seine Stelle eine Menge persönlicher Verhältnisse, die ihren Halt im Vasallenthum hatten. Die Treue gegen den Lehnsherrn schuf die Grundlage des mittelalterlichen Staates. An der Spitze desselben standen der Kaiser und der Papst, damit die christlichgermanische Welt unter dem doppelten Schutze weltlicher und geistlicher Macht gedeihe. Als aber päpstliche Anmaßung in die Rechte der obersten weltlichen Gewalt eingriff, begann zwischen dieser und der Hierarchie der Streit um die Weltherrschaft, in welchem das Kaiserthum schließlich unter den Stößen des deutschen Particularis-mus und des pfäffifchen Ehrgeizes zusammenbrach. Dennoch umfasste die Zeit der Kämpfe zwischen Papst und Kaiser die Blütheperiode des Mittelalters. Damals erreichte das Ritterthum die Höhe seiner Entwickelung und übernahm die Bekämpfung des Islam, um das Grab des Erlösers aus den Händen der Ungläubigen zu befreien. Die Pforten des Orients wurden gesprengt; Asien und Europa tauschten mit einander die Producte ihrer Industrie und ihrer Geistesarbeit wobei das Abendland am meisten gewann. Seit den Kreuzzügen erbleicht der Glanz mittelalterlicher Herrlichkeit. Bei dem Mangel an einer festen Staatsverwaltung nahmen die ^ehden überhand und zwangen die Schwachen mehr als je durch Vereinigung ihrer Kräfte sich den nöthigen Schutz zu verschaffen. Am wirksamsten trat das Associationsprincip in dem Bürgerthume Gehrke, Grunlr. d. Weltgesch. Ii. 9"'

4. Das Mittelalter - S. 126

1877 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 126 — in welcher das Volk sich nicht mehr in die veralteten Ordnungen fügen wollte und nach einer Wiedergeburt im Geiste verlangte. 2. Deutsches Rechtswefen. Der Versuch, durch Sammlung der verschiedenen Rechtsfatzungen eine Einheit in die deutschen Justiz-verhältnisse zu bringen, war erfolglos geblieben. Vorher wie nachher fällte man das Urtheil nach altem Stammesrecht, wodurch es zuweilen geschah, daß auf kleinstem Gebiet die verschiedensten Grundsätze, besonders beim Erbrecht, iu Anwendung kamen. Der Kaiser war oberster Gerichtsherr; die Gerichte wurden von seinen Beamten verwaltet, denen auch die Wahl der Schöffen zustand. Da wo die Fürsten Landeshoheit errungen hatten, versah ein fürstlicher Reichsbeamter das Geschäft des kaiserlichen Commissars. Zur Ermittelung der Wahrheit bediente man sich noch immer der Gottesurtheile oder Orda-lien (Urtheil lautet angelsächsisch Ordal), weil man der Meinung war, daß der gerechte Gott den Unschuldigen beschützen werde. Außerdem Zweikampf bestanden die Feuer- und Wasserprobe, das Urtheil durch den geweihten Bissen, die Kreuzesprobe und das Bahrgericht. Neben den Ordalien, die feit dem Ende des 15. Jahrhunderts durch die Kenntniß des römischen Nechtsverfahrens abkamen (nur das Duell erhielt sich), gebrauchte man die Folter oder Tortur, um die Wahrheit aus dem Angeklagten zu locken. Die Strafe erfolgte, nachdem das erpresste Geständniß ohne Anwendung von Zwangsmitteln noch einmal wiederholt worden war. Die mittelalterliche Strafjustiz erkannte gewöhnlich auf Todesstrafe, welche auf das Grausamste ausgeführt wurde. Henken, Enthaupten, Verbrennen, lebendig Begraben, Sieden im Kessel, das Radbrechen waren die gewöhnlichen Arten der Hinrichtung. Zu Gesängnißstrasen, die erst am Ende des Mittelalters auskamen, benutzte man die zur Vertheidigung der Stadt erbauten Thürme. Hier lagen die armen Gefangenen nicht selten in einem finstern Raume, dessen einziger Zugang ein Loch an der Decke war, durch welches Speise und Trank an einem Seile herabgelassen wurden. Auch Irrsinnige wurden in städtischen Gefängnissen untergebracht. Zu hohem Ansehen gelangten im 14. und 15. Jahrhundert die Fehntgerichte, die sich in Westfalen aus altgermanischer Zeit her erhalten hatten und als ordentliche kaiserliche Gerichte galten. Mit der Zunahme anarchischer Zustände in Deutschland wuchs auch die Thätigkeit der Fehme, welche bald über die Grenze der „rothen Erde"

5. Die Neuzeit - S. 111

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 111 — bemüht, die Ergebnisse der Naturwissenschaften practisch zu verwerthen. Böttcher in Meißen entdeckte 1709 das Porzellan; das von dem Holländer Drebbel erfundene Thermometer wnrde durch Fahrenheit und Reaumur verbessert, Franklin erfand den Blitzableiter, der Frauzose Moutgolfier 1782 den Luftballon. Das ^hier- und Pflanzenreich wurde vou Buffon und Sinne systematisch geordnet, des 1789 entdeckte Galvanismus öffnete dem Forschungstriebe ein neues Gebiet; die Himmelskunde bereicherte sich durch Herschels Auffindung des Uranus 1781. 6. Der Handel und das Gewerbe Deutschlands litten in dieser Periode noch schwer unter den Nachwehen des dreißigjährigen Krieges. Am meisten arbeitete sich Kursachsen empor, da man hiei die Bewirtschaftung des Sandes und den Bergbau ebenso eisrig betrieb wie die Fabrikation in Tuch- und Leinenwaaren. Leipzig wurde eine blühende Handelsstadt. Preußen hob sich durch die Einwanderung fremder Kolonisten und die unermüdliche Sorge Friedrichs Ii. für den Wohlstand seiner Unterthanen. Auch Joseph Ii. that viel sür die wirtschaftliche Entwickelung seines Landes. vsn Norddeutschland wurde Hamburg Welthandelsstadt, seitdem mit der Unabhängigkeit der nordamerikanischen Colonien der Handel mit diesen Staaten freigegeben worden war. Der Verkehr zwischen dem nördlichen und südlichen Deutschland vermittelte Frankfurt a. M. Der Vorrang im Welthandel gehörte im Anfange dieses Zeitraumes noch den Holländern. Seit der Navigationsacte ging Hollands Handelsprincipat allmählich auf die Engländer und auf die Franzosen über, welche unter Colberts Verwaltung eine bedeutende Handelsmacht erlangt hatten. Eine Zeitlang hielt Frankreich die Concurrenz mit England aus, musste diesem aber zuletzt den Vortritt lassen, nachdem es im Seekriege seine nordamerikanischen Besitzungen an die Engländer verloren hatte. Die ungeheuren Eroberungen der englischen Compagnie in Ostindien stchertett Großbritannien die erste Stellung unter den handeltreibenden Staateil. London wurde Haupthandelsplatz in der Welt. Von nun an gaben die Handelsinteressen in der englischen Politik den Ausschlag. Der Handelsbetrieb im vorigen Jahrhundert war trotz des Aufschwunges, den er nahm, ein vielfach gebundener. Die Bevormundung des Staates trat besonders drückend bei der Ertheilnng von Privilegien hervor, womit einzelne Handels gesellschasten bedacht

6. Das Mittelalter - S. 171

1884 - Mainz : Kirchheim
Kampf gegen Mailand. 1*1 stellt. Der Schrecken wirkte heilsam. Personen und Eigentum waren sicher, Handel und Verkehr blühten wieder. Man pries Friedrich als Vater des Vaterlandes. 3. Friedrich im Kampfe mit Mailand. Weit schwerer als die republikanischen Römer waren die freien Städte der Lombardei zu bezwingen, über die Friedrich als Nachfolger Karls des Großen Lie Oberherrschaft beanspruchte. Diese waren seit Heinrich Iii. gewohnt sich selbst zu regieren, weil keiner der nachfolgenden Kaiser im Stande gewesen war, eine feste Herrschaft über sie geltend zu machen, und um die kaiserlichen Titel kümmerten sich die Städte wenig. Sie waren reich durch Gewerbe und Handel, namentlich machten die Lombarden fast alle Geldgeschäfte; hierin hatten sie nur die Juden zu Nebenbuhlern; da diese aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Übergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, freiwillig oder gezwungen, und bekleidete in der Regel die wichtigsten Ämter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche thuen streitige Bischosswahleu darboten; mancher Bischos schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkanften ihnen dieselben, so daß die Städte wirklich Republiken waren. Unter ihnen waren Genna, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mailand die mächtigste; aber auch Pavia, Tortoua, Cremona, Bologna, Verona u. a. waren reich und von einer zahlreichen und streitbaren Bürgerschaft bewohnt. Wären diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich machten, der ganzen Welt Trotz bieten können, allein sie haderten unaufhörlich mit einander. Pavia, als die alte lombardische Königsstadt, wetteiferte mit dem stärkeren, reicheren Mailand um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen wollten, mit grausamem Übermute. Die Bürger von Lodi baten den Kaiser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach; sie aber verspotteten das kaiserliche Handschreiben, beschimpften die Boten und zerstörten das wehrlose Lodi. Auf feinem ersten Römerznge konnte Friedrich nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er Mailands Gebiet bis vor die Thore der Stadt,

7. Die Neuzeit - S. 31

1884 - Mainz : Kirchheim
Vaseo de Gama. Seeweg nach Ostindien. 31 Abgrund Zu versinken drohten, als die Verzweiflung und die Meutereien seiner Leute, die den tollkühnen Urheber und Verlängerer ihrer immerwährenden Todesaugst mehr als einmal über Bord zu werfen, im Begriff standen. Aber mit der Ruhe und Standhaftigkeit des Kolumbus überwand er alle Gefahren, erreichte nach einem viermonatlichen Kampfe am 20. November das Kap der guten Hoffuuug und lenkte glücklich nach Osten herum. Sodann fuhr er längs der Küste von Sofala hinauf nach Mozambique bis dicht unter den Äquator , wo er überall schon einen ziemlichen Grad von Kultur und einen blühenden Handel fand. Die Einwohner waren Muhamedauer. Der König von Melinda nahm ihn freundlich auf, und gab ihm einen treuen Piloten mit, der ihn 700 Meilen quer über den Ocean, und gerade in den Hafen von Kalikilt1) führte, wo er den 19. Mai 1498 ankerte. So war also das vielgepriesene, nie gesehene, wirkliche Indien gefunden. Aber alles, was die Portugiesen hier sahen, überzeugte sie bald, daß hier mit ihren vier Schiffen keine Eroberung zu machen, und mit den Schellen und Glaskorallen, die sie bei sich hatten , kein Handel anzufangen fei. Die Ostindier lebten in einem blühenden Wohlstände, hatten eine große Stadt, Manufakturen, Handel, Ackerbau, und einen König, der an Pracht und Aufwand europäischen Kömgen nichts nachgab. — Ein Kaufmann aus Tunis, der sich des Handels wegen hier aufhielt, und Spanisch verstand, freute sich, so unvermutet Europäer hier zu finden. Vasco de Gama ließ sich durch ihn dem Z a -niorin oder König von Kalikm vorstellen, und hatte schon die -beste Hoffnung, ein vorteilhaftes Handelsbündnis zustande zu bringen, als der Neid der Muhamedauer, die von einem solchen Verein großen Nachteil für ihren Handel besorgten, das gute Vernehmen schnell zerstörte. Vasco war froh, daß er noch mit dem Leben und feinen Schiffen entrinnen konnte, und segelte schnell wieder nach Melinda in Afrika, und von da nach Europa zurück. Am 14. September 1499 lief er in den Tajo ein, nachdem er die längste und schwierigste Seereife feit der Erfindung der Schiffahrt gemacht hatte. Der König Emanuel von Portugal eilte, von Vasco's glücklicher Entdeckung den schnellsten Gebrauch zu machen. Eine Flotte von 13 Schiffen ward den 8. März 1500 unter den Befehlen des klugen und mutigen Admirals Eabral abgesandt, 1) Kaliknt, Stadt an der Südwestküste (Küste Malabar) Vorderindiens.

8. Die Neuzeit - S. 35

1884 - Mainz : Kirchheim
Deutschland. Ursachen der Kirchenspaltung. 35 Ii. Deutschland unter Kaiser Karl Y. (1519—1556). 1. Die Ursachen der Kirchenspaltung. Die nächste Veranlassung zur Kirchenspaltung in Deutschland war der Jubelablaß, welchen 1514 Papst Leo X. zur Vollendung der von Julius Ii. im Jahre 1506 begonnenen Peterskirche in Rom ausschrieb. Mit der Verkündigung desselben in Deutschland war Erzbischof Albrecht von Mainz beauftragt. Während der Ablaß in den übrigen Ländern der Christenheit ohne jeden Widerspruch gepredigt wurde, erhob sich in Deutschland eine Opposition gegen denselben, welche keineswegs in etwaigen Über* treibnngen oder unwürdigen Anpreisungen des Ablasses von Seiten der vielverleumdeten Dominikaner, insbesondere des gelehrten Johannes Tetzel, ihren Grund hatte, sondern aus einer ganz anderen Quelle entsprungen war. Dieser Widerspruch gegen den Ablaß wird oft als Hauptursache der Kirchenspaltung angegeben, allein mit Unrecht. Die eigentlichen Ursachen der Kirchentrennnng lagen in den staatlichen und gesellschaftlichen Zuständen jener Zeit. Kirche und Staat krankten an Mißbräuchen, die sich nach und nach eingeschlichen hatten und wie ein Krebsschaden das Übel immer schlimmer machten. Doch nicht allein die kirchlichen Übelstände drückten den Anstiftern und Förderern des Abfalls die Waffen gegen die Kirche in die Hand, sondern die gleichen, in ihnen selbst ans die Spitze getriebenen sündhaften Neigungen, in denen die Mißbräuche innerhalb der Kirche ihren Grund hatten. Wer daher reformieren d. h. verbessern wollte, hätte vor allen Dingen bei sich selbst anfangen Müssen, dann wäre eine Reformation der Kirche von selbst erfolgt. — Was zunächst die damaligen staatlichen Verhältnisse anbelangt, so leisteten diese dem Ausbruch des Kampfes großen Vorschub, indem der Kaiser Maximilian nicht so viel Macht besaß, um den Aufstünden, welche von Seiten des über die Einrichtung des Landfriedens erbitterten verarmten und verkommenen Adels, fowie von dem in drückenden Verhältnissen lebenden und deswegen unzufriedenen Volkes drohten, mit Erfolg vorzubeugen. Sein Enkel und Nachfolger-Karl Y. besaß zwar diese Macht, aber dieselbe wurde teils durch die große Ausdehnung seiner Staaten, teils durch seine Kriege mit den Türken und mit seinem Nebenbuhler, dem Könige Franz I. von Frankreich so sehr in Anspruch genommen, daß er sie nicht zur Bändigung der brausenden Gährnngsstoffe zusammenfassen sonnte. Noch schlimmer stand es in den verschiedenen Verhältnissen

9. Die neueste Zeit - S. 102

1886 - Mainz : Kirchheim
102 Preußen. Die gemischten Ehen. Von größerer Bedeutung, als der Tod Franz I. für Österreich , war für Preußen der am 7. Juni 1840 erfolgte Tod Friedrich Wilhelms Iii.; denn sein ältester Sohn, der neue König, Friedrich Wilhelm Iv., ein geistvoller, edler Fürst, war entschlossen, die bisherige Einseitigkeit und Engherzigkeit der preußischen Ordnung auszugeben. Diesen Entschluß bekundete er zunächst durch verschiedene Handlungen der Gerechtigkeit gegen die katholische Kirche. 9. Die kirchlichen Wirren in Preußen. Konge. Die Veranlassung Zu den Zwistigkeiten zwischen der katholischen Kirche nud der preußischen Regierung waren die gemischten Ehen. Die katholische Kirche hat die gemischten Ehen von jeher ungern gesehen und nur unter der Bedingung gestattet, daß alle in derselben geborenen Kinder in der katholischen Religion erzogen würden. Der Papst hatte die hinsichtlich der gemischten Ehen bestehenden Vorschriften neuerdings wieder eilige-schärft, der König von Preußen dagegen in einer Kabiuetsbe-stimmung vom 17. August 1825 verordnet, daß auch in der Rheinprovinz und Westfalen alle Kinder ans gemischten Ehen ohne Unterschied des Geschlechts in der Religion des Vaters erzogen werden sollten, jedoch mit Ausnahme des Falles, wenn die Eltern über die religiöse Erziehung ihrer Kinder einig wären. Da durch diese Kabinetsbestiinmnng den Bischösen und Pfarrern große Schwierigkeiten bereitet wurden, so wandten sich die ersteren nach Rom. Nachdem längere Zeit Unterhandlungen gepflogen waren, erschien am 25. März 1830 ein Breve Pius Viii., dessen hauptsächlicher Inhalt war, daß küns-tig gemischte Ehen, welche auch ohne Beachtung der vom Konzilium von Trient vorgeschriebenen Form abgeschlossen wurden, giftig sein sollten, und daß die katholischen Pfarrer bei solchen Ehen nach vorhergegangenem Aufgebote als Zeugen gegenwärtig sein dürften. Die preußische Regierung war jedoch damit nicht zufrieden und verlangte von Papst Gregor Xvi. größere Zugeständnisse. Da dieselben nicht gewährt werden konnten, suchte dieselbe ans anderem Wege ihr Ziel zu erreichen. Der damalige Erzbischof von Köln, Gras von Spiegel, wurde nach Berlin berufen und ihm dort so lange zugesetzt, bis er endlich den Vorstellungen und Drohungen der Regierung nachgab und am 19. Juni 1834 mit dem preußischen Bevollmächtigten, Ritter von Bunfeit, die berüchtigte Übereinkunft schloß,

10. Erdkunde - S. 123

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
123 verteidigen, sondern er sucht ihm durch Entwässerung den Raub früherer Zeiten wieder zu entreißen und dadurch fruchtbares Erd- reich zu gewinnen. — Die Nordküste der Niederlande wird von den friesischen Inseln begleitet, den Resten des vom Meere im Laufe der Jahrhunderte hinweggerissenen Landes. Iii. Die Niederlande sind so reich bewässert wie kein anderes europäisches Land. Außer den drei großen Flüssen Rhein, Maas und Schelde durchschneidet noch ein weitverzweigtes Kanalnetz das ganze Land. Iv. Das Klima der Niederlande ist feucht und nebelig. Der Boden ist sehr fruchtbar und wird vortrefflich angebaut, haupt- sächlich mit Handelsgewächsen, wie Tabak, Hanf, Flachs, Hopfen, Färbepflanzen, Blumen und Gemüse. Getreidebau wird weniger betrieben. — Vortrefflich ist die holländische Viehzucht und Milchwirtschaft (Holländer Käse!). Von großer Bedeutung ist die Fischerei (Heringe). — Arm ist das Land an Waldung und an Mineralien. Es werden nur Torf und Thon gegraben. Das fehlende Holz wird aus waldreichen deutschen Ländern, wie auch aus Rußland und Skandinavien eingeführt. Unter den holländischen Industriezweigen ragt der Schiffs- bau hervor. — Der niederländische Handel, welcher an Ausdeh- nung einst sogar den englischen übertraf, ist noch immer sehr be- deutend und erstreckt sich über alle Teile der Erde, besonders aber nach den reichen holländischen Kolonieen. V. a. Die Niederlande haben auf einem Flächeninhalte von 33000 qkm Millionen Einwohner, so daß auf 1 qkm 131 Menschen treffen. Demnach sind unter den europäischen Staaten nur Sachsen und Belgien noch dichter bevölkert. d. Die Holländer sind rein germanischen Stammes. o. Vs der Bewohner sind protestantisch, an 2/5 — vorzugsweise in den südlichen Provinzen — katholisch. ä. Die Holländer stehen — wie alle Völker germanischen Stammes — auf hoher Bildungsstufe. Für Volksschulen ist treff- lich gesorgt. Außerdem bestehen viele Mittelschulen und vier Uni- versitäten. 6
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