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1. Alte Geschichte - S. 189

1872 - Mainz : Kunze
189 der ^ßrätoren gufamntengefektes bürgerlidje§ ©efepurf), üerbefferte er die fftecfjtgpflege. @3 folgt fein Slboptiofo^n 3(ntoninu3 ^tuä (138—161). Sebt mit der (Sinfacpeit eines ^ßriuatmanneä und regiert fegenäreicf). ©erbot der (Stiften? oerfolgung. (Sr aboptirt den ftoifdjen ^ßfjitofopfjen 2lureliu3 Stntoninus (161—180), foroie den root* luftigen 2. 3seru3 (f 169), die gemeinfdjaftlicf) regieren. Sdie 9ser=^ folgungen der (Sfjriften werben raieber aufgenommen, Befonbers ttt ^Xeinafien und ©atfien (Styon und Vienne). ^uftin un^ ^ßoltyfarp Öbifcf)of Bon Smyrna) und anbere sjftariprer. Unter if)m roerben. die ©rennen be§ O^etdjeä überflutet, die £>onau oon den 3j^arfo= mannen (der 9ftarfomannenfrieg 166—180), der Sflfiein oon den (Ratten überfcfjritten sc.; im Often brangen die ^art^er über die ©mt^en. 3ttj£ttcr 3u)frtjnitt. $om £obe be^^arcuä 2lureliu3 bis> auf den Slnfang. der Regierung £>iodetianä. 35erfalt beä 3fteicf)e§ 180—284. $lit (Sommobuä (180—192), 9ttarc 2turel§ ©o§n, Beginnt raieber maf^ofe ©raufamfeit und 2mitar§errfd)aft. Sie Regierung in den £mnben der Sßräfeften der ©arbe; er fetbft überbot at§ leibenfdjaftlicfjer ©labiator den iftero. 2lls> feine ©raufamfeit feine üertrauteften $reunbe bebro^te, rourbe er erbroffelt. 9racj) der furzen Regierung be3 rao^Imeinenben ^ßertinajr und bes £)ibius ^ulianus fam der 2infüf)rer der illgrif djen ßegionen, der 9lfrifaner @eptimius> @eoerus> (193—211) §ur Regierung. 2k>n Ssebeutung ist e§, baft feine Sdgnaftie, freiltdf) nidjt o^ne Unters Brechung, Big jum 3a^re 235 regiert. §elbgug gegen die ^ßart^er und 23ritannier. 2luf iljn folgte fein graufamer ©ofjn 2lntoninu3 (Saracaua (211—217). @r ermorbet feinen: Ssruber in den 2frmen der Butter und Diele £aufenbe Männer, die biefem an^ingen; um ©elb gu erraerben, üerfaufte er an die $ro= Dinciaten baä romifc^e Bürgerrecht Der möge der constitutio Anto-niniana decivitate. '3jlacrtnu3 (217), ^etiogabalus (217 Big 222). (Sinfü^rung eineg orientalifdjen Sdeäpotiämuä. Slleranber 8eoeru§ (222—235). (Sr führte unter 2ei= tung feiner eblen Butter üdiammäa eine georbnete ©erraaltung.

2. Alte Geschichte - S. 151

1872 - Mainz : Kunze
151 Urfacfien beg erften macebonifd)en £'riegeg: l)©as 33ünbnib Wlippg V. mit £>annibal im §n>eiten punifdjen Kriege; 2) die Eroberung der ägt)ptifc^en ®efi|ungen in Meinafien und auf den (Sqclaben und die ftd) baraug entroicfefnben Kriege mit Sfthobug und ^ergamum, rceldje Söunbeggenoffen der Corner roaren. 23eranlaffung §um Kriege gibt ein £üffegefudj der Sttyener, in beren (gebiet die von den »ceboniern untersten Slfarnanier einge= fallen maren. £)ie erften ^rieggjahre ohne (Srfolg für die Körner; ^^ilipp bringt fogar in 6'ptrug ein. Cgrft die ^riegsfü^rung beg %. Ouintiug $Iamininu§ bringt die ©ntfreibung; er oertreibt den ^^ilipp aug (Spirug und beenbigt den itrieg burd) den großen ©ieg bei (Sqnogcepfjalae in der üftähe t>on ©cotuffa 197. griebengbebingungen: Philipp gibt alle griecfjifcf)en ©täbte in Stfien und (Suropa frei, liefert feine ^rieggfcfjiffe aug big auf 5, barf nidjt mehr alg 5000 ©olbaten und feine (Stephanien flatten und ofjne ©rlaubnifs der Körner feinen Ä'rieg außerhalb feineg ßanbeg führen. ^^itipp §og feine 23efaljung aug den griecf)ifchen ©tdbten, und glamininug (griei)ifc^> gebilbet) erflärte unter ungeheurem ^ubef bei den ifthmifcfjen ©pielen ©rtedjenlanb für frei 196. (Sin jröeifet= ^afteg ©efdjenf; die Körner Ratten non nun an bei alten griedjifdjen 2tngelegen|eiten die §anb im ©piele, nährten die 3rt)ietrad)t der Parteien, um bag Sanb §u fdjraächen und §ur "Unterjochung reif ju machen. Sdieg mar um fo leichter, raeit eg den griediifd^en Staaten an ißerbinbung fehlte; die Sbünbniffe, der adjäifdje und ätolijd^e, waren locfer, ftanben ftd^ feinbfelig gegenüber und roaren ju nacf)s faltigem 2biberftanbe unfähig. 2. $er ftrieg gegen Jmntindjus tooit Serien (192—189). 2>te Slctoler. Sfntiodjug Iii. hotte in ^feinafien und in (Europa große (Sr= oberungen gemalt, ohne bafi die Körner, melche mit 5ßh^Pp &e= fd^äftigt maren, gegen ihn eingefdjritten rcaren. 21b sie ihn fpäter aufforberten, die griecf)ifd)en ©täbte in Ä'ieinaften und auf dem thracifcfjen (Sfierfoneg frei gu geben, lief; er jid) burdf) die Sfetoter ermuthigen, naef) ©riedjenlanb §u fommen und ihr Oberfelbherr gu merben (192); er nahm (Suböa und üiele ©täbte in Sl^effalien und befei^te, alg die Corner oon korben her gegen ihn rücften, den (Sngpafs der Xhermop9^n, roo er 191 üom (Sonful 'ift1. 2lciliug ©labrio gän^ich befiegt imtrbe.

3. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

4. Die Neuzeit - S. 18

1884 - Mainz : Kirchheim
18 Amerigo Vespucci. Bartholomäus de las Casas. miüenüerbinblittg, die ihm bte Verheiratung mit der Nichte eines bielnermögenben Herzogs von Alba verschaffte, verhalf ihm enblich zu der Verbienten Statthalterschaft von Westinbien. Auf dem geraben Wege möchte er sie schwerlich erhalten haben. Gewöhnlich hört man einen verdienten Zeitgenossen des Columbus, Amerigo (Emmerich) Vespncei, seinen Ehrenräuber schelten; urtb boch ist es wahrscheinlich ihm so wenig als jenem eingefallen, dem neuen Lande, das man noch lange nach ihm für ein Stück von Indien hielt, einen Namen zu geben. Ist hier eine Ungerechtigkeit geschehen, so hat der Zufall sie begangen. — Vespueei war ein florentinischer Ebelmann, der im Fache der Mathematik, Astronomie, Erb - imb Schiffahrtskunde treffliche Kenntnisse besessen haben soll. Als nach Columbus erster Reise mehrere reiche Spanier Privatunternehmungen nach dem neuen Indien hin versuchten, ging Vespucci zuerst 1497, und hernach noch einmal 1499 nach dem neuen Erdteil. Hierauf soll der König Emannel von Portugal ihn in seine Dienste genommen, und ihn zweimal nach Brasilien gesandt haben. Er legte darauf dem Publikum seine Beobachtungen auf diesen interessanten Reisen in einem Buche vor, welches die Welt zuerst mit der Beschaffenheit jener neuentdeckten Länder bekannt machte, und auch lauge Zeit das einzige in seiner Art blieb. Da nun die gelehrte Welt den neuen Erdteil viele Jahre hindurch einzig aus Amerigvs Buche kannte, so war es sehr natürlich, daß man diesen Erdteil, eines vom Staate bestätigten Namens, vor der Hand ten-a America (Emmerichsland) nannte, und dabei ist es denn geblieben. 8. Bartholomäus de las Casus. Auf der dritten Reife des Columbus nach dem neuen Erdteile war auch der ehrwürdige Dominikanermönch de las E afas mit dahin gegangen. Die Religiosität der Spanier hatte nicht ermangelt, die neue Welt auch mit Geistlichen zu versorgen, die teils die religiösen Bedürfnisse der dortigen Spanier befriedigen mußten, teils die heidnischen Bewohner der neuentdeckten Länder zum Christentums bekehren sollten. Vorzugsweise waren es die Dominikaner, die sich dieser schweren Aufgabe unterzogen, und man muß sagen, daß alle mit Gewalt gegen die unmenschliche Tyrannei eiferten, die die armen Wilden erfuhren und die zuletzt so groß wurde, daß die Indianer schon beim bloßen Anblick

5. Erdkunde - S. 179

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
179 der Aralsee, in den die Doppelflüsse Amu-Darja (Opus) und Sir- Darja (Jaxartes) münden; der Balchaschsee mit dem Jli, der Lop-Nor mit dem Tarim und das Tote Meer mit dem Jordan. Iv. Klima und Produkte. Asien hat an der heißen, der gemäßigten und der kalten Zone Anteil; doch gehören der Gesamtfläche zur gemäßigten Zone. In der Polarzone herrscht außerordentlich strenge und anhal- tende Kälte, welche nicht nur durch die nördliche Lage, sondern auch dadurch verursacht wird, daß das Gebiet in weiter Ausdehnung offen am Eismeere liegt, dessen rauhen Winden es preisgegeben ist. — Die gemäßigte Zone zeigt fast durchweg kontinentales Klima. Auf den kurzen, glühend heißen Sommer folgt fast unvermittelt ein langer, sehr strenger Winter. Im Durchschnitte ist diese Zone kälter wie in Europa. — In der heißen Zone haben die westlichen Länder sehr trockenes, die östlichen hingegen feuchtes Klima. Die größte Hitze herrscht in Arabien. Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öden Tun- dras im Norden kaum von Moosen und Flechten bedeckt sind, und nur noch wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Süden des Erd- teiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen, Reis, Thee, Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier ihre Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens. In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel, Affen und Schlangen; kreischende Papageien und andere farben- reiche Vögel schaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind von häßlichen Krokodilen, Salamandern und Schildkröten bewohnt; der Indische Ocean birgt die kostbare Perle. V. Bevölkerung. a- Zahl. Asien hat auf einem Flächenraum von 45 Mil- lionen qkm über 830 Millionen Einwohner, also mehr als die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich

6. Erdkunde - S. 193

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
193 Vorderindien. Vorderindien, schon im grauen Altertum ein blühendes Kultur- land, umfaßt die großenteils gebirgige Halbinsel Dekan, sowie die vorgelagerte hindostanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht: a. der vorwiegend dürren und öden Ebene des Indus, b. dem Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem Brahmaputra vereinigt. Die Tiefebene des Ganges (die bengalische Tiefebene) ist überaus fruchtbar und bringt fast alle Produkte der heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Baumwolle, Zucker- rohr, Kaffee, Reis, Bananen, Pfeffer, Ingwer, Zimmet, Muskat- nüsse, Gewürznelken, feine Farbstoffe, viele Arten von Palmen. Außerdem ist diese Ebene eine der getreidereichsten der Erde. — Die Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten, Nashorn, Tiger u. s. w. — Der Schoß der Erde birgt köstliche Schätze: reiche Steinkohlenlager, unerschöpfliche Petroleumquellen, herrliche Diamanten und andere Edelsteine. — Durch die Mannig- faltigkeit, Pracht und Nützlichkeit seiner Produkte erschien Indien schon in alter Zeit den Europäern als ein „Wunderland", welches das Ziel vieler Entdeckungsfahrten war, bis es durch die Umschiffung Afrikas (1497 und 1498) gelang, den Seeweg nach dem gesegneten Lande aufzufinden. In den letzten Jahrhunderten hat der englische Einfluß in Indien alle anderen Völker verdrängt, so daß nunmehr das ganze Gebiet mit wenigen Ausnahmen in britischem Besitze ist. Seit 1876 bildet Vorderindien ein Kaiserreich, dessen Monarch der König (oder die Königin) von England ist. Die Regierung führt ein Vicekönig in Kalkutta. — Das britische Indien hat einen Flächenraum vou 4111000 qkm und zählt etwa 260 Millionen Einwohner, also siebenmal mehr als Großbritannien. Doch stehen nicht alle Völker In- diens unmittelbar unter britischer Herrschaft; viele Stämme wer- den noch von einheimischen Fürsten regiert, welche aber von der briti- schen Regierung meist in hohem Grade abhängig sind (Schutzstaaten). Ungefähr 3/4 aller Bewohner Indiens sind noch Heiden, 50 Mill. bekennen sich zum Islam, 2 Mill. zum Christentum. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 9

7. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 623

1855 - Mainz : Kunze
Großbritannien — Geschichte. 621 Mann das 48000 Mann starke französische Heer überwand und selbst den König Jean den Guten gefangen nahm; nur der zu frühe Tod des Prinzen und die bessere Führung der Franzosen durch Dü Gnesclin vereitelten Eduards Wünsche. — Henry V. (1413—1422) begann den Kampf anfs neue, siegte 1415 bei Azincourt nördlich der Somme, und bemächtigte sich der Stadt Paris; aber das Glück kehrte den Engländern den Rücken, als der tapfere König schnell starb, und die Franzosen durch die Jungfrau von Orleans begeistert wurden. Die Minder- jährigkeit und dann die schwache Regierung Henry's Vi. (1422 — 1461) brachte die heftigste Feindschaft zwischen den beiden Linien des königlichen Hanfes, nämlich zwischen Lancaster (rothe Rose) und Uork (weiße Rose) hervor. Eine Reihe innerer Kriege erschütterte nun das Reich. Schlachten folgten auf Schlachten; die Hälfte des Adels und 60 Glieder der königlichen Familie fanden im Gefecht oder durch Mord und Henkerbeil den Tod, bis endlich der Tyrann Richard 11!. in der Schlacht bei Bosworth 1485 fiel, und Henry Vii. aus dem Hause Tndor den Thron bestieg. Der Streit der beiden Rosen — für England, was nachmals der 30jährige Krieg für Deutschland — hemmte die Entwicklung der Staatsverfassung und der geistigen Kultur. Schon im 13. Jahrh, hatte England unter andern ausgezeich- neten Köpfen den berühmten Mathematiker und Physiker Roger Bacon ge- habt; im 14. wagte I. Wicklef die Hierarchie anzutasten, und hatte an Adel und Bürgerschaft solche Stützen, daß er nicht auf den Scheiterhaufen kaiu, son- dern ruhig als Geistlicher zu Lntterworth 1384 starb. Der Nationalhaß gegen Frankreich hatte den König Edwaro Iii- und das Parlament bewogen, den Ge- brauch der französischen Sprache durch eine eigne Akte 1386 abzuschafien, und die Volkssprache, angelsächsisch-deutsch mit französischem vermischt. geltendzu machen, worauf gar bald in diesem Neu eng lisch geschrieben und von Wicklefs Freund G. Chancer gedichtet wurde. — Dies alles war ins Stocken gerathen, und das Parlament, sich herabwürdigend und selbst vergessend, war im 15. Jahrh, zum Spielball der Herrscher geworden. Das neue Könighaus Tndor (1485 — 1603) benutzte die Schwächung des Adels und den allgemeinen Uebcrdruß am innern Kriege, um die Nationalrechte noch mehr zu unterdrücken oder zu umgehen, und das Parlament fast eben so zu gebrauchen, wie einst der römische Tyrann Trberins den Senat. Als die Ideen der Kirchenreforni von Deutschland herüberkamen, maaßte Heinrich Viii., ein üppiger Herrscher und grausamer Fürst, sich an, über die Art der Reform nach seiner Laune entscheiden zu können, und setzte sich selbst an die Stelle des Pap- stes , dem man den Gehorsam aufkündete. Dagegen wehrten sich nicht blos die Anhänger der alten Confession, sondern auch die strengen Protestanten, und beide bluteten oft gemeinschaftlich auf demselben Schafiot. Bald darauf, als des Königs Tochter Marie den Thron bestieg, kam die römische Kirche wieder in die Höhe und verfolgte die bestehenden verschiedenen Partheien. Mancher edle Mann starb unter des Scharfrichters Hand; wie zur Zeit Heinrichs Viii. der Bischof Fischer und der edle Kanzler Morus, so nunmehr unter Maria der berühmte Cranmer und die unschuldige Fürstin Johanna Gray. Zum Glück dauerte die

8. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 384

1855 - Mainz : Kunze
382 Asien — Vorder-Jndien. Malwa) Zucker, Pfeffer, Zimmet (auf Ceylon), Tabak, Kaffee (auf Malabar) rc. Zur Nahrung dienen: Pisang, Jams, Bataten, Mais, und in höhern Nord- gegenden Weizen und Gerste, Obst und Trauben. Reis aber ist das Haupt- nahrungsmittel und wird allein in den Niederungen Beugalens in solcher Masse gebaut, daß ganz Vorderindien daran genug hat. Neuerdings ist auch die Kar- toffel in die nördlichen und höheren Landstriche verpflanzt worden. Dies große von der Natur gesegnete Land, mit einer Bevölkerung von etwa 150 Millionen Menschen, führt allein den Namen Indien mit Recht. Die Abendländer übertrugen ihn irrig auch auf die Halbinsel jenseit des Ganges und deren benachbarte Archipele, und da Kolumbus auf seiner Westfahrt das ersehnte Indien in den Antillen zu finden geglaubt, so beehrte man diese mit dem Titel Westiudieu, und hieß nun das ganze südöstliche Asien Ostindien. Den Namen führt aber die vordere Halbinsel nach dem Volke der Hindu (Inder) das sammt seiner Sprache und Religion in uralter Zeit daselbst einheimisch und herrschend geworden. Es finden sich zwar hie und da kleine Völkchen von anderem Stamm, namentlich die halb wilden Pucharis in den Gränzgebirgen Bengalens, die negerartigen Gonds in den Wildnissen Gondwanas, und die Bedda's in den Urwäldern Ceylons; auch haben sich seit 8 Jahrhunderten manche Schaaren muselmännischer und zuletzt europäischer Eroberer im Lande niedergelassen: doch diese Nichthindus allzumal machen nur */, der großen Be- völkerung ans. Nächst dem chinesischen ist das Hinduvolk das menschenreichste aus der Erde, allein seine Selbständigkeit ist längst dahin. Vor der Unterjochung durch die Fremden, besonders in der vorchristlichen Zeit, nahmen sie jedoch einen hohen Rang unter den Asiaten ein. Davon zeugt nicht blos der Ruf ihres Reichthums, ihrer Produkte und Arbeiten, im fernen Abendlande, der schon damals Eroberer wie Darius, Alexander, Seleukus und Antiochus, zu Einbrüchen in Indien ver- lockte, sondern noch augenscheinlicher der Anblick ihrer alten Bauten und Skulp- turen, soweit sie dem zerstörenden Fauatism der Muselmänner entgingen, und mehr noch die Werke ihrer altherligen Literatur und die klangvolle formenreiche Sanskrit-Sprache, worin sie abgefaßt sind. Die jetzigen Dialecte nämlich, wovon der am meisten verbreitete das Hindustani genannt wird, stammen nicht etwa unmittelbar von jenem Sanskrit ab, sie sind vielmehr Enkelsprachen und entsprangen aus dem Prakrit, einer Tochtersprache des Sanskrit, die ebenfalls schon ausgestorben ist wie dieses. So viel sich ausmitteln ließ, muß das Sanskrit schon einige 100 Jahr vor Chr. dem Prakrit gewichen und zum blos heiligen und obern Literatur-Dialekte geworden sein, was es noch ist. Auch in jener Literatur selbst gewahrt man große Zeiträume, die zwischen der Abfas- sung derselben lagen. Das Gesetzbuch Menus, voll Vorschriften fürs häus- liche, bürgerliche, religiöse und Staatsleben, ist sicher, obwohl über 3000 Jahr alt, weit später versaßt als die aus Gebeten und Lehrsätzen bestehenden Vedas, denn diese wissen noch nichts von der Kastenordnung Menu's. Wiederum später, als jenes Gesetzbuch, sind die verschiedenen Erläuterungen der Veda's und die langen kosmogonischen Gedichte abgefaßt, die man noch besitzt;

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 367

1855 - Mainz : Kunze
365 Asien — China. Pfirsiche gedeihen. Bei trockner Kälte finkt sogar das Quecksilber auf Null. Die große Bai ist mit Inseln besäet. Auf einer derselben liegt die Stadt Macao, die gegen jährlichen Zins und unter chinesischer Hoheit den Portugiesen gehört, außer der Haudelswelt auch iu der Lebensgeschichte des portugiesischen Dichters Camoens berühmt, der hier an seiner Lusiade schuf. Aus mehreren In- seln ragen Porphyrberge von 1200 bis 3000' empor. Die gegenwärtig wichtigste ist Hongkong mit der Hafenstadt Victoria. Der Theestrauch (oder Tscha), von dessen Blättern jährlich 106 Will. Pfd. (blos durch die Engländer 65, durch die Nordamerikaner 34, und auf dem Landwege zu Kiachta durch die Russen 7 Mill. Pfd.) abgeholt werden, wächst nicht in der Umgegend Kantongs, sondern weiter- nördlich , wie auch im Innern Chinas, besonders zwischen 27 und 31° der Breite und auf einem Boden, dessen Unterlage entweder aus verwittertem Granit oder aus Schiefer besteht. — Der südlichste Theil Chinas ist die im Innern von einem wildfreien Bergvolke und nur an der Küste von Chinesen bewohnte große Insel Hainau. — Unter den volkreichen Städten im Innern Chinas merken wir noch den reichen Handelsort Wutschangfu mit Mill. Einw. am Jantse unweit großer Theepflanzungen. Die Staats- und bürgerlichen Einrichtungen Chinas sind sehr und über Gebühr geregelt, selbst die geistige Kultur hat ihre unabänderlichen Formen. Die Bevölkerung ist theils „hochehrenwerth", nämlich der Adel, so- wohl der erbliche ehmaliger Fürsten als auch der, welcher persönlich den Staats- beamten und Gelehrten zukommt — theils „ehrenwerth", nämlich Landwirthe, Kaufleute und Handwerker. — Hierauf folgt das gemeine Volk, wozu Schau- spieler, Dienstboten, Taglöhner k. und als unterste Stufe Heimatlose und Land- streicher gerechnet werden. Gelehrsamkeit steht in hoher Achtung. Es gibt Elementar - und Kreis- schulen, und in den Provinzial-Hauptstädten höhere Lehranstalten, wo unterm Vorsitz kaiserlicher Commissäre eine Art Baccalaureat ertheilt wird. Oben steht das kaiserliche Seminar zu Peking, von wo Professoren und höhere Staatsbeamte ausgehen. Hat einer hier das Staatsexamen, dem der Kaiser selbst vorsitzt, und wozu sich oft 5000 junge Männer melden, glücklich bestanden, so kann er durch höchstes Diplom zum Zinze d. h. zur Staatsperson werden und ist zu den besten Stellen fähig. Alle 3 Jahre beglückt dies 270 Personen. Die 3 vorzüg- lichsten Zinze erhalten den Titel Schüler des himmlischen Sohns. Wer vom Examen als Zinze in seine Heimat zurückkehrt, wird festlich von Verwandten und Freunden empfangen und beschenkt. Au der Spitze aller Gelehrsamkeit glänzt in der Residenz eine Akademie der Wissenschaften, Garten der Gelehrsamkeit genannt, in verschiedenen Abtheilungen, die sich mit der Reichsgeschichte, mit Redaction der Staatszeitung, mit der Reichsstatistik, mit Abfassung des privilegirten millionenfach abzudruckenden Kalenders, mit der Wetterprophezeihung rc. beschäftigen. Uebrigens kann sich ihr Wissenschaft- liches Leben trotz aller Schulen nicht mit dem unsrigen vergleichen, es ist so engherzig auf das Herkömmliche und Vorgeschriebene beschränkt, daß von freiem

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 239

1855 - Mainz : Kunze
als Weltkörper. 237 kam, die man trotz aller Phantasie und Erfindungskraft früher nicht haben konnte. Der Dichter Homer — etwa 1000 Jahre vor Christi Geburt — dachte sich die Erdscheibe vom Oceanus, einem Strome, umflossen, und dahinter Säulen als Stützen des Himmels. Bei den Hebräern, z. B. in Jesaias Zeit, 770 vor Christi Geburt, war man zweifelhaft, ob sie eine kreisartige oder viereckte Platte sei, doch floß das Meer herum; und wie dem Homer sein Griechenland, so war ihnen die Stadt Jerusalem die Mitte derselben; nur glaubten sie nicht, wie jener Dichter, daß die Sonne ein Gott sei, der Abends mit seinen Strahlen in den Oceanus tauche und, von W. nach O. die Erde umfahrend, wieder Mor- gens am Hiinmel aufsteige. — Auf der Mitte der Erde zu wohnen, war übrigens ein Vorzug, den sich nicht leicht ein Volk nehmen ließ. So hielten die Hindu's oder Indier den Götterberg Mern (ihren Olymp) für das Centrum der voll Gebirgen eingefaßten, ans dem Weltmeer schwimmenden Erdscheibe. Schwimmend dachte sie auch der griechische Philosoph Thales aus Milet (etwa 590 vor Chr.), doch sah er das Himmelsgewölbe für eine hohle Kugel an, die alles, nämlich den platten Erdkörper sammt der Luft über dem Meere und unter ihm umfasse. Dies war unstreitig ein großer Fortschritt in der Erkenntniß des Weltgebäudes, und ging aus den astronomischen Beobachtungen hervor, die sich vielleicht aus Phönizien, Babylon u. Egypten verbreitet hatten. Wenigstens verstand Thales schon eine Sollnenfinsterniß ziemlich gewiß voraus zu sagen. — Nicht lange nach ihm vermuthete Pythagoras aus Samos (um 540 v. Chr.) die Kugelgestalt der Erde, woran zwar wenige glauben wollten, denn noch 100 Jahre später lächelte der völkerknndige Herodot darüber; aber Aristoteles aus Stagira (um 350) pflichtete vollkommen bei, und dachte sich die Kugel frei schwebend, obwohl an gleicher Stelle und unbeweglich, rings von der Luft, in- mitten der Himmelskugel, umgeben. Der Geograph Era tost Heues ans Cyrene, Bibliothekar zu Alexandria (um 240 vor Chr.) lehrte, daß sich das Weltgebäude um eine Axe drehe, die man als gerade Linie vom Polarstern durch den Mittelpunkt des unbeweglichen Erd- balls bis zum Südpol des Himmels sich zu denken habe. Nach mancherlei Be- obachtungen über Sonne, Mond und Planeten bildete sich nun um so leichter unter den folgenden griechisch schreibenden Geographen und Astronomen das Welt- system aus, welches Claudius Ptolomäus ans Pelusium in Egypten (etwa um 160 nach Christi Geburt) aufstellte. Demzufolge kreisen innerhalb des un- geheuren Raumes, den die Masse der Fixsterne umgibt, die wandelnden Welt- körper in Cirkelbahneu und verschiedenen Entfernungen um die feststehende Erde und zwar zunächst der Mond, dann Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter, Saturn. Dies ptolomäische System erhielt sich 14 Jahrhunderte, das ganze Mittel- alter hindurch, in Ansehen, bis es endlich im Beginn der neueren Zeit den tieferen Forschungen der Astronomen nicht widerstehen konnte und von Koper- nikus so umgeändert wurde, daß nicht viel mehr davon blieb, als die allge- meinen ältern Begriffe vom Wandel und verschiedenem Abstand der Planeten und von Kugelgestalt der Erde.
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