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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Meinafien Stfien Suropa Europa Sfierfoneg Suböa
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18 Amerigo Vespucci. Bartholomäus de las Casas.
miüenüerbinblittg, die ihm bte Verheiratung mit der Nichte eines bielnermögenben Herzogs von Alba verschaffte, verhalf ihm enblich zu der Verbienten Statthalterschaft von Westinbien. Auf dem geraben Wege möchte er sie schwerlich erhalten haben.
Gewöhnlich hört man einen verdienten Zeitgenossen des Columbus, Amerigo (Emmerich) Vespncei, seinen Ehrenräuber schelten; urtb boch ist es wahrscheinlich ihm so wenig als jenem eingefallen, dem neuen Lande, das man noch lange nach ihm für ein Stück von Indien hielt, einen Namen zu geben. Ist hier eine Ungerechtigkeit geschehen, so hat der Zufall sie begangen. — Vespueei war ein florentinischer Ebelmann, der im Fache der Mathematik, Astronomie, Erb - imb Schiffahrtskunde treffliche Kenntnisse besessen haben soll. Als nach Columbus erster Reise mehrere reiche Spanier Privatunternehmungen nach dem neuen Indien hin versuchten, ging Vespucci zuerst 1497, und hernach noch einmal 1499 nach dem neuen Erdteil. Hierauf soll der König Emannel von Portugal ihn in seine Dienste genommen, und ihn zweimal nach Brasilien gesandt haben. Er legte darauf dem Publikum seine Beobachtungen auf diesen interessanten Reisen in einem Buche vor, welches die Welt zuerst mit der Beschaffenheit jener neuentdeckten Länder bekannt machte, und auch lauge Zeit das einzige in seiner Art blieb. Da nun die gelehrte Welt den neuen Erdteil viele Jahre hindurch einzig aus Amerigvs Buche kannte, so war es sehr natürlich, daß man diesen Erdteil, eines vom Staate bestätigten Namens, vor der Hand ten-a America (Emmerichsland) nannte, und dabei ist es denn geblieben.
8. Bartholomäus de las Casus.
Auf der dritten Reife des Columbus nach dem neuen Erdteile war auch der ehrwürdige Dominikanermönch de las E afas mit dahin gegangen. Die Religiosität der Spanier hatte nicht ermangelt, die neue Welt auch mit Geistlichen zu versorgen, die teils die religiösen Bedürfnisse der dortigen Spanier befriedigen mußten, teils die heidnischen Bewohner der neuentdeckten Länder zum Christentums bekehren sollten. Vorzugsweise waren es die Dominikaner, die sich dieser schweren Aufgabe unterzogen, und man muß sagen, daß alle mit Gewalt gegen die unmenschliche Tyrannei eiferten, die die armen Wilden erfuhren und die zuletzt so groß wurde, daß die Indianer schon beim bloßen Anblick
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Alba Emmerich Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Indien Indien Portugal Brasilien
179
der Aralsee, in den die Doppelflüsse Amu-Darja (Opus) und Sir-
Darja (Jaxartes) münden; der Balchaschsee mit dem Jli, der
Lop-Nor mit dem Tarim und das Tote Meer mit dem Jordan.
Iv. Klima und Produkte. Asien hat an der heißen, der
gemäßigten und der kalten Zone Anteil; doch gehören der
Gesamtfläche zur gemäßigten Zone.
In der Polarzone herrscht außerordentlich strenge und anhal-
tende Kälte, welche nicht nur durch die nördliche Lage, sondern auch
dadurch verursacht wird, daß das Gebiet in weiter Ausdehnung
offen am Eismeere liegt, dessen rauhen Winden es preisgegeben ist. —
Die gemäßigte Zone zeigt fast durchweg kontinentales Klima. Auf
den kurzen, glühend heißen Sommer folgt fast unvermittelt ein
langer, sehr strenger Winter. Im Durchschnitte ist diese Zone
kälter wie in Europa. — In der heißen Zone haben die westlichen
Länder sehr trockenes, die östlichen hingegen feuchtes Klima. Die
größte Hitze herrscht in Arabien.
Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und
Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öden Tun-
dras im Norden kaum von Moosen und Flechten bedeckt sind, und
nur noch wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen
vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Süden des Erd-
teiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen,
Reis, Thee, Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere
Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier ihre
Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens.
In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel,
Affen und Schlangen; kreischende Papageien und andere farben-
reiche Vögel schaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht
des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind
von häßlichen Krokodilen, Salamandern und Schildkröten bewohnt;
der Indische Ocean birgt die kostbare Perle.
V. Bevölkerung.
a- Zahl. Asien hat auf einem Flächenraum von 45 Mil-
lionen qkm über 830 Millionen Einwohner, also mehr als
die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amu-Darja Jordan Europa Asiens Asiens Indische_Ocean
193
Vorderindien.
Vorderindien, schon im grauen Altertum ein blühendes Kultur-
land, umfaßt die großenteils gebirgige Halbinsel Dekan, sowie die
vorgelagerte hindostanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum
Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht:
a. der vorwiegend dürren und öden Ebene des Indus, b. dem
Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem
Brahmaputra vereinigt.
Die Tiefebene des Ganges (die bengalische Tiefebene)
ist überaus fruchtbar und bringt fast alle Produkte der
heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Baumwolle, Zucker-
rohr, Kaffee, Reis, Bananen, Pfeffer, Ingwer, Zimmet, Muskat-
nüsse, Gewürznelken, feine Farbstoffe, viele Arten von Palmen.
Außerdem ist diese Ebene eine der getreidereichsten der Erde. — Die
Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten,
Nashorn, Tiger u. s. w. — Der Schoß der Erde birgt köstliche
Schätze: reiche Steinkohlenlager, unerschöpfliche Petroleumquellen,
herrliche Diamanten und andere Edelsteine. — Durch die Mannig-
faltigkeit, Pracht und Nützlichkeit seiner Produkte erschien Indien schon
in alter Zeit den Europäern als ein „Wunderland", welches das
Ziel vieler Entdeckungsfahrten war, bis es durch die Umschiffung
Afrikas (1497 und 1498) gelang, den Seeweg nach dem gesegneten Lande
aufzufinden. In den letzten Jahrhunderten hat der englische Einfluß
in Indien alle anderen Völker verdrängt, so daß nunmehr das ganze
Gebiet mit wenigen Ausnahmen in britischem Besitze ist. Seit 1876
bildet Vorderindien ein Kaiserreich, dessen Monarch der König (oder
die Königin) von England ist. Die Regierung führt ein Vicekönig
in Kalkutta. — Das britische Indien hat einen Flächenraum vou
4111000 qkm und zählt etwa 260 Millionen Einwohner, also
siebenmal mehr als Großbritannien. Doch stehen nicht alle Völker In-
diens unmittelbar unter britischer Herrschaft; viele Stämme wer-
den noch von einheimischen Fürsten regiert, welche aber von der briti-
schen Regierung meist in hohem Grade abhängig sind (Schutzstaaten).
Ungefähr 3/4 aller Bewohner Indiens sind noch Heiden,
50 Mill. bekennen sich zum Islam, 2 Mill. zum Christentum.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 9
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Indien Afrikas Indien England Kalkutta Indien Indiens
Großbritannien — Geschichte.
621
Mann das 48000 Mann starke französische Heer überwand und selbst den König
Jean den Guten gefangen nahm; nur der zu frühe Tod des Prinzen und die
bessere Führung der Franzosen durch Dü Gnesclin vereitelten Eduards Wünsche. —
Henry V. (1413—1422) begann den Kampf anfs neue, siegte 1415 bei Azincourt
nördlich der Somme, und bemächtigte sich der Stadt Paris; aber das Glück
kehrte den Engländern den Rücken, als der tapfere König schnell starb, und die
Franzosen durch die Jungfrau von Orleans begeistert wurden. Die Minder-
jährigkeit und dann die schwache Regierung Henry's Vi. (1422 — 1461) brachte die
heftigste Feindschaft zwischen den beiden Linien des königlichen Hanfes, nämlich
zwischen Lancaster (rothe Rose) und Uork (weiße Rose) hervor.
Eine Reihe innerer Kriege erschütterte nun das Reich. Schlachten folgten
auf Schlachten; die Hälfte des Adels und 60 Glieder der königlichen Familie
fanden im Gefecht oder durch Mord und Henkerbeil den Tod, bis endlich der
Tyrann Richard 11!. in der Schlacht bei Bosworth 1485 fiel, und Henry Vii.
aus dem Hause Tndor den Thron bestieg.
Der Streit der beiden Rosen — für England, was nachmals der 30jährige
Krieg für Deutschland — hemmte die Entwicklung der Staatsverfassung und der
geistigen Kultur. Schon im 13. Jahrh, hatte England unter andern ausgezeich-
neten Köpfen den berühmten Mathematiker und Physiker Roger Bacon ge-
habt; im 14. wagte I. Wicklef die Hierarchie anzutasten, und hatte an Adel
und Bürgerschaft solche Stützen, daß er nicht auf den Scheiterhaufen kaiu, son-
dern ruhig als Geistlicher zu Lntterworth 1384 starb. Der Nationalhaß gegen
Frankreich hatte den König Edwaro Iii- und das Parlament bewogen, den Ge-
brauch der französischen Sprache durch eine eigne Akte 1386 abzuschafien, und die
Volkssprache, angelsächsisch-deutsch mit französischem vermischt. geltendzu
machen, worauf gar bald in diesem Neu eng lisch geschrieben und von Wicklefs
Freund G. Chancer gedichtet wurde. — Dies alles war ins Stocken gerathen,
und das Parlament, sich herabwürdigend und selbst vergessend, war im 15.
Jahrh, zum Spielball der Herrscher geworden.
Das neue Könighaus Tndor (1485 — 1603) benutzte die Schwächung des
Adels und den allgemeinen Uebcrdruß am innern Kriege, um die Nationalrechte
noch mehr zu unterdrücken oder zu umgehen, und das Parlament fast eben so zu
gebrauchen, wie einst der römische Tyrann Trberins den Senat. Als die Ideen
der Kirchenreforni von Deutschland herüberkamen, maaßte Heinrich Viii., ein
üppiger Herrscher und grausamer Fürst, sich an, über die Art der Reform nach
seiner Laune entscheiden zu können, und setzte sich selbst an die Stelle des Pap-
stes , dem man den Gehorsam aufkündete. Dagegen wehrten sich nicht blos die
Anhänger der alten Confession, sondern auch die strengen Protestanten, und beide
bluteten oft gemeinschaftlich auf demselben Schafiot. Bald darauf, als des
Königs Tochter Marie den Thron bestieg, kam die römische Kirche wieder in die
Höhe und verfolgte die bestehenden verschiedenen Partheien. Mancher edle Mann
starb unter des Scharfrichters Hand; wie zur Zeit Heinrichs Viii. der Bischof
Fischer und der edle Kanzler Morus, so nunmehr unter Maria der berühmte
Cranmer und die unschuldige Fürstin Johanna Gray. Zum Glück dauerte die
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Jean Eduards_Wünsche Eduards Henry_V. Richard Henry_Vii Roger_Bacon Wicklefs Heinrich_Viii Heinrich Marie Heinrichs Fischer Morus Maria Maria Johanna_Gray
Extrahierte Ortsnamen: Dü_Gnesclin Paris Bosworth England Deutschland England Frankreich Deutschland
382
Asien — Vorder-Jndien.
Malwa) Zucker, Pfeffer, Zimmet (auf Ceylon), Tabak, Kaffee (auf Malabar) rc.
Zur Nahrung dienen: Pisang, Jams, Bataten, Mais, und in höhern Nord-
gegenden Weizen und Gerste, Obst und Trauben. Reis aber ist das Haupt-
nahrungsmittel und wird allein in den Niederungen Beugalens in solcher Masse
gebaut, daß ganz Vorderindien daran genug hat. Neuerdings ist auch die Kar-
toffel in die nördlichen und höheren Landstriche verpflanzt worden.
Dies große von der Natur gesegnete Land, mit einer Bevölkerung von etwa
150 Millionen Menschen, führt allein den Namen Indien mit Recht. Die
Abendländer übertrugen ihn irrig auch auf die Halbinsel jenseit des Ganges und
deren benachbarte Archipele, und da Kolumbus auf seiner Westfahrt das ersehnte
Indien in den Antillen zu finden geglaubt, so beehrte man diese mit dem Titel
Westiudieu, und hieß nun das ganze südöstliche Asien Ostindien. Den
Namen führt aber die vordere Halbinsel nach dem Volke der Hindu (Inder)
das sammt seiner Sprache und Religion in uralter Zeit daselbst einheimisch und
herrschend geworden. Es finden sich zwar hie und da kleine Völkchen von
anderem Stamm, namentlich die halb wilden Pucharis in den Gränzgebirgen
Bengalens, die negerartigen Gonds in den Wildnissen Gondwanas, und die
Bedda's in den Urwäldern Ceylons; auch haben sich seit 8 Jahrhunderten
manche Schaaren muselmännischer und zuletzt europäischer Eroberer im Lande
niedergelassen: doch diese Nichthindus allzumal machen nur */, der großen Be-
völkerung ans.
Nächst dem chinesischen ist das Hinduvolk das menschenreichste aus der
Erde, allein seine Selbständigkeit ist längst dahin. Vor der Unterjochung durch
die Fremden, besonders in der vorchristlichen Zeit, nahmen sie jedoch einen hohen
Rang unter den Asiaten ein. Davon zeugt nicht blos der Ruf ihres Reichthums,
ihrer Produkte und Arbeiten, im fernen Abendlande, der schon damals Eroberer
wie Darius, Alexander, Seleukus und Antiochus, zu Einbrüchen in Indien ver-
lockte, sondern noch augenscheinlicher der Anblick ihrer alten Bauten und Skulp-
turen, soweit sie dem zerstörenden Fauatism der Muselmänner entgingen, und
mehr noch die Werke ihrer altherligen Literatur und die klangvolle formenreiche
Sanskrit-Sprache, worin sie abgefaßt sind. Die jetzigen Dialecte nämlich,
wovon der am meisten verbreitete das Hindustani genannt wird, stammen
nicht etwa unmittelbar von jenem Sanskrit ab, sie sind vielmehr Enkelsprachen
und entsprangen aus dem Prakrit, einer Tochtersprache des Sanskrit, die
ebenfalls schon ausgestorben ist wie dieses. So viel sich ausmitteln ließ, muß
das Sanskrit schon einige 100 Jahr vor Chr. dem Prakrit gewichen und zum
blos heiligen und obern Literatur-Dialekte geworden sein, was es noch ist. Auch
in jener Literatur selbst gewahrt man große Zeiträume, die zwischen der Abfas-
sung derselben lagen. Das Gesetzbuch Menus, voll Vorschriften fürs häus-
liche, bürgerliche, religiöse und Staatsleben, ist sicher, obwohl über 3000 Jahr
alt, weit später versaßt als die aus Gebeten und Lehrsätzen bestehenden Vedas,
denn diese wissen noch nichts von der Kastenordnung Menu's. Wiederum später,
als jenes Gesetzbuch, sind die verschiedenen Erläuterungen der Veda's
und die langen kosmogonischen Gedichte abgefaßt, die man noch besitzt;
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Malwa Kolumbus Darius Darius Alexander Alexander
365
Asien — China.
Pfirsiche gedeihen. Bei trockner Kälte finkt sogar das Quecksilber auf Null.
Die große Bai ist mit Inseln besäet. Auf einer derselben liegt die Stadt
Macao, die gegen jährlichen Zins und unter chinesischer Hoheit den Portugiesen
gehört, außer der Haudelswelt auch iu der Lebensgeschichte des portugiesischen
Dichters Camoens berühmt, der hier an seiner Lusiade schuf. Aus mehreren In-
seln ragen Porphyrberge von 1200 bis 3000' empor. Die gegenwärtig wichtigste
ist Hongkong mit der Hafenstadt Victoria. Der Theestrauch (oder Tscha), von
dessen Blättern jährlich 106 Will. Pfd. (blos durch die Engländer 65, durch die
Nordamerikaner 34, und auf dem Landwege zu Kiachta durch die Russen 7 Mill.
Pfd.) abgeholt werden, wächst nicht in der Umgegend Kantongs, sondern weiter-
nördlich , wie auch im Innern Chinas, besonders zwischen 27 und 31° der Breite
und auf einem Boden, dessen Unterlage entweder aus verwittertem Granit oder
aus Schiefer besteht. — Der südlichste Theil Chinas ist die im Innern von
einem wildfreien Bergvolke und nur an der Küste von Chinesen bewohnte große
Insel Hainau. — Unter den volkreichen Städten im Innern Chinas merken
wir noch den reichen Handelsort Wutschangfu mit Mill. Einw. am Jantse
unweit großer Theepflanzungen.
Die Staats- und bürgerlichen Einrichtungen Chinas sind sehr
und über Gebühr geregelt, selbst die geistige Kultur hat ihre unabänderlichen
Formen.
Die Bevölkerung ist theils „hochehrenwerth", nämlich der Adel, so-
wohl der erbliche ehmaliger Fürsten als auch der, welcher persönlich den Staats-
beamten und Gelehrten zukommt — theils „ehrenwerth", nämlich Landwirthe,
Kaufleute und Handwerker. — Hierauf folgt das gemeine Volk, wozu Schau-
spieler, Dienstboten, Taglöhner k. und als unterste Stufe Heimatlose und Land-
streicher gerechnet werden.
Gelehrsamkeit steht in hoher Achtung. Es gibt Elementar - und Kreis-
schulen, und in den Provinzial-Hauptstädten höhere Lehranstalten, wo unterm
Vorsitz kaiserlicher Commissäre eine Art Baccalaureat ertheilt wird. Oben steht
das kaiserliche Seminar zu Peking, von wo Professoren und höhere Staatsbeamte
ausgehen. Hat einer hier das Staatsexamen, dem der Kaiser selbst vorsitzt, und
wozu sich oft 5000 junge Männer melden, glücklich bestanden, so kann er durch
höchstes Diplom zum Zinze d. h. zur Staatsperson werden und ist zu den
besten Stellen fähig. Alle 3 Jahre beglückt dies 270 Personen. Die 3 vorzüg-
lichsten Zinze erhalten den Titel Schüler des himmlischen Sohns. Wer
vom Examen als Zinze in seine Heimat zurückkehrt, wird festlich von Verwandten
und Freunden empfangen und beschenkt. Au der Spitze aller Gelehrsamkeit
glänzt in der Residenz eine Akademie der Wissenschaften, Garten der
Gelehrsamkeit genannt, in verschiedenen Abtheilungen, die sich mit der
Reichsgeschichte, mit Redaction der Staatszeitung, mit der Reichsstatistik, mit
Abfassung des privilegirten millionenfach abzudruckenden Kalenders, mit der
Wetterprophezeihung rc. beschäftigen. Uebrigens kann sich ihr Wissenschaft-
liches Leben trotz aller Schulen nicht mit dem unsrigen vergleichen, es ist so
engherzig auf das Herkömmliche und Vorgeschriebene beschränkt, daß von freiem
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Extrahierte Personennamen: Kantongs
Extrahierte Ortsnamen: China Macao Hongkong Victoria Chinas Chinas Chinas Peking
als Weltkörper. 237
kam, die man trotz aller Phantasie und Erfindungskraft früher nicht
haben konnte.
Der Dichter Homer — etwa 1000 Jahre vor Christi Geburt — dachte sich
die Erdscheibe vom Oceanus, einem Strome, umflossen, und dahinter Säulen
als Stützen des Himmels. Bei den Hebräern, z. B. in Jesaias Zeit, 770
vor Christi Geburt, war man zweifelhaft, ob sie eine kreisartige oder viereckte
Platte sei, doch floß das Meer herum; und wie dem Homer sein Griechenland,
so war ihnen die Stadt Jerusalem die Mitte derselben; nur glaubten sie nicht,
wie jener Dichter, daß die Sonne ein Gott sei, der Abends mit seinen Strahlen
in den Oceanus tauche und, von W. nach O. die Erde umfahrend, wieder Mor-
gens am Hiinmel aufsteige. — Auf der Mitte der Erde zu wohnen, war übrigens
ein Vorzug, den sich nicht leicht ein Volk nehmen ließ. So hielten die Hindu's
oder Indier den Götterberg Mern (ihren Olymp) für das Centrum der voll
Gebirgen eingefaßten, ans dem Weltmeer schwimmenden Erdscheibe.
Schwimmend dachte sie auch der griechische Philosoph Thales aus Milet
(etwa 590 vor Chr.), doch sah er das Himmelsgewölbe für eine hohle Kugel an,
die alles, nämlich den platten Erdkörper sammt der Luft über dem Meere und
unter ihm umfasse. Dies war unstreitig ein großer Fortschritt in der Erkenntniß
des Weltgebäudes, und ging aus den astronomischen Beobachtungen hervor, die
sich vielleicht aus Phönizien, Babylon u. Egypten verbreitet hatten. Wenigstens
verstand Thales schon eine Sollnenfinsterniß ziemlich gewiß voraus zu sagen. —
Nicht lange nach ihm vermuthete Pythagoras aus Samos (um 540 v. Chr.)
die Kugelgestalt der Erde, woran zwar wenige glauben wollten, denn noch 100
Jahre später lächelte der völkerknndige Herodot darüber; aber Aristoteles
aus Stagira (um 350) pflichtete vollkommen bei, und dachte sich die Kugel frei
schwebend, obwohl an gleicher Stelle und unbeweglich, rings von der Luft, in-
mitten der Himmelskugel, umgeben.
Der Geograph Era tost Heues ans Cyrene, Bibliothekar zu Alexandria (um
240 vor Chr.) lehrte, daß sich das Weltgebäude um eine Axe drehe, die man
als gerade Linie vom Polarstern durch den Mittelpunkt des unbeweglichen Erd-
balls bis zum Südpol des Himmels sich zu denken habe. Nach mancherlei Be-
obachtungen über Sonne, Mond und Planeten bildete sich nun um so leichter
unter den folgenden griechisch schreibenden Geographen und Astronomen das Welt-
system aus, welches Claudius Ptolomäus ans Pelusium in Egypten (etwa
um 160 nach Christi Geburt) aufstellte. Demzufolge kreisen innerhalb des un-
geheuren Raumes, den die Masse der Fixsterne umgibt, die wandelnden Welt-
körper in Cirkelbahneu und verschiedenen Entfernungen um die feststehende Erde
und zwar zunächst der Mond, dann Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter, Saturn.
Dies ptolomäische System erhielt sich 14 Jahrhunderte, das ganze Mittel-
alter hindurch, in Ansehen, bis es endlich im Beginn der neueren Zeit den
tieferen Forschungen der Astronomen nicht widerstehen konnte und von Koper-
nikus so umgeändert wurde, daß nicht viel mehr davon blieb, als die allge-
meinen ältern Begriffe vom Wandel und verschiedenem Abstand der Planeten
und von Kugelgestalt der Erde.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Christi Christi Herodot Claudius_Ptolomäus