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TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name]]
62
spielt. Gewaltige Rüstungen für ein drittes Kriegsjahr durch
den Friedensschluss überflüssig gemacht.
Im Jahr 1857 wird das britiscli-ostindische Reich, die Herr-
scherstellung Grossbritanniens in Asien, durch einen furcht-
baren Aufstand der einheimischen, europäisch organisirten und
discipliniren Truppen, der Seapoys, in der nordöstlichsten der
3 Präsidentschaften, Bengalen, gefährdet. Furchtbare Gräuel der
Aufständischen und heroische Haltung der wenigen inmitten der
ungeheuren eingeborenen Bevölkerung vereinzelten Engländer.
Der Aufstand, aus zufälligen Ursachen — Gründen religiösen
Aberglaubens — entsprungen, ohne Plan und verständiges
Ziel, theilt sich der Masse der Bevölkerung nicht mit. Er-
stürmung von Delhi, der Hauptstadt der „Grossmoguls“, deren
letzter, Bahadur, ein stumpfsinniger Greis, in britischer Gefan-
genschaft stirbt (Sept. 1857). Belagerung von Lucknov durch
die aufständischen Seapoys; Hülfe, neue Ein Schliessung: end-
licher Entsatz und Besiegung der Rebellen Nov. 1858. Die
beiden anderen Präsidentschaften, Madras und Bombay, bleiben
ruhig; unter Abschaffung der ostindischen Compagnie wird das
ungeheure Ländergebiet (204 Millionen auf 74,000 Qm. im
Ganzen) mit seiner passiven, an Fremdherrschaft gewöhnten
imd derselben bedürftigen Bevölkerung unter unmittelbare Ver-
waltung der britischen Krone gestellt (1858). Lord Palmerston
wurde, weil er sich bei den Drohungen Frankreichs aus Ge-
legenheit der auf englischem Boden ausgeheckten Verschwö-
rung Orsinis nicht energisch genug gezeigt, durch ein Votum
des Unterhauses gestürzt, und ein schwaches conservatives
Ministerium Derby-Disraeli kommt ans Ruder. Entwicklung
im Innern ruhig, ohne grössere Reformen; gemeinschaftlicher
Kampf Englands und Frankreichs gegen China, welcher nach
Erstürmung von Canton mit dem Frieden von Tientsin endigt,
der einige Häfen des chinesischen Reichs dem europäischen
Handel zugänglich macht.
3. Italien.
Infolge der Ereignisse von 1848—52 gestaltete sich der
Gegensatz zwischen den Staaten des restaurirten österreichischen
Systems und dem constitutioneilen Königreich Sardinien immer
schroffer und ward zu einem unversöhnlichen. Der Fremd-
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Grossbritanniens Asien Bengalen Madras Bombay Frankreichs Englands Frankreichs China Tientsin Italien Sardinien
Einleitung.
§ 1.
Die deutsche Sprache in ihrer Verwandtschaft zu den übrigen Sprachen
des indogermanischen Sprachstammes und ihre Hanptmundarten.
Aie deutsche Sprache ist ein Zweig des großen „indogermanischen"
oder richtiger „indoeuropäischen" Sprachstammes, welcher folgende Sprachen
umfaßt:
A. in Asien:
1. Die indischen, namentlich das Sanskrit, d. h. die Hoch-
sprache, in welcher die heiligen Schriften der Inder (die Vedas) ge-
schrieben sind, sodann die jetzt in Indien gesprochenen Mundarten, wie
das Hindostanische, das Mahrattische u. s. w.
2. Die iranischen, von denen die Z end spräche, die Sprache der
heiligen Schriften der alten Parsen (Zendavesta), und das Altpersische,
die Sprache des Darms, Werpes und der Nachkommen desselben, aus-
gestorben sind; die noch lebenden iranischen Sprachen sind namentlich das
Neupersische, Kurdische, Afghanische und Armenische.
B. In Europa (nach der Zeitfolge der Auswanderung der betref-
fenden Völkerschaften vom Hochlande Asiens, der Wiege jenes großen
Sprachstammes):
1. Die griechische mit ihrer Tochter, dem Neugriechischen.
2. Die italischen, namentlich die lateinische mit ihren Töch-
tern, den romanischen Sprachen: der italienischen, spanischen, portu-
giesischen, proventzalischen, französischen, rumänischen oder walachischen.
3. Die keltischen, von denen sich nur noch Reste finden in Ir-
land und Hochschottland (die gälische Sprache), in Wales (die kymrische)
und in der Bretagne (die armorische oder bretonische).
4. Die germanischen oder deutschen.
5. Die littauischen (die lettische in Livland und Kurland und
die im 16. Jahrhundert erloschene altpreußische).
6. Die slavischen, namentlich die russische, slowenische, kroatische,
serbische, polnische, czechische und wendische (in der Lausitz).
Hense, Lesebuch. I. 1
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Indien Werpes Armenische Europa Hochlande_Asiens Wales Bretagne Livland Kurland
18 Amerigo Vespucci. Bartholomäus de las Casas.
miüenüerbinblittg, die ihm bte Verheiratung mit der Nichte eines bielnermögenben Herzogs von Alba verschaffte, verhalf ihm enblich zu der Verbienten Statthalterschaft von Westinbien. Auf dem geraben Wege möchte er sie schwerlich erhalten haben.
Gewöhnlich hört man einen verdienten Zeitgenossen des Columbus, Amerigo (Emmerich) Vespncei, seinen Ehrenräuber schelten; urtb boch ist es wahrscheinlich ihm so wenig als jenem eingefallen, dem neuen Lande, das man noch lange nach ihm für ein Stück von Indien hielt, einen Namen zu geben. Ist hier eine Ungerechtigkeit geschehen, so hat der Zufall sie begangen. — Vespueei war ein florentinischer Ebelmann, der im Fache der Mathematik, Astronomie, Erb - imb Schiffahrtskunde treffliche Kenntnisse besessen haben soll. Als nach Columbus erster Reise mehrere reiche Spanier Privatunternehmungen nach dem neuen Indien hin versuchten, ging Vespucci zuerst 1497, und hernach noch einmal 1499 nach dem neuen Erdteil. Hierauf soll der König Emannel von Portugal ihn in seine Dienste genommen, und ihn zweimal nach Brasilien gesandt haben. Er legte darauf dem Publikum seine Beobachtungen auf diesen interessanten Reisen in einem Buche vor, welches die Welt zuerst mit der Beschaffenheit jener neuentdeckten Länder bekannt machte, und auch lauge Zeit das einzige in seiner Art blieb. Da nun die gelehrte Welt den neuen Erdteil viele Jahre hindurch einzig aus Amerigvs Buche kannte, so war es sehr natürlich, daß man diesen Erdteil, eines vom Staate bestätigten Namens, vor der Hand ten-a America (Emmerichsland) nannte, und dabei ist es denn geblieben.
8. Bartholomäus de las Casus.
Auf der dritten Reife des Columbus nach dem neuen Erdteile war auch der ehrwürdige Dominikanermönch de las E afas mit dahin gegangen. Die Religiosität der Spanier hatte nicht ermangelt, die neue Welt auch mit Geistlichen zu versorgen, die teils die religiösen Bedürfnisse der dortigen Spanier befriedigen mußten, teils die heidnischen Bewohner der neuentdeckten Länder zum Christentums bekehren sollten. Vorzugsweise waren es die Dominikaner, die sich dieser schweren Aufgabe unterzogen, und man muß sagen, daß alle mit Gewalt gegen die unmenschliche Tyrannei eiferten, die die armen Wilden erfuhren und die zuletzt so groß wurde, daß die Indianer schon beim bloßen Anblick
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Extrahierte Personennamen: Alba Emmerich Columbus
Extrahierte Ortsnamen: Indien Indien Portugal Brasilien
26
natürlich, daß wir die dichteste Bevölkerung, die reichsten, mächtigsten
und gebildetsten Nationen in Ländern finden, die bei gesundem Klima
und günstiger Weltstellung einen genügenden Reichtum an Nahrungs-
quellen darbieten.
Bekanntlich weisen die Völker der Erde in körperlicher wie in
geistiger Hinsicht große Verschiedenheiten auf.
Nach den auffallendsten körperlichen Unterschieden pflegt
man das ganze Menschengeschlecht in fünf Hauptlasten einzuteilen:
I. kaukasische (oder mittelländische),
Ii. mongolische (oder asiatische),
Iii. äthiopische (oder afrikanische),
Iv. malayische (oder australische) und
V. amerikanische Rasse.
Denken wir uns die ganze Menschheit in 100 gleiche Teile
getrennt, so treffen
40 Teile davon ans die mongolische,
ca. 35 „ „ „ „ kaukasische,
ca. 18 „ „ „ „ äthiopische,
ca. 2 „ „ „ „ malayische und
1 Teil „ „ „ amerikanische Rasse.
Der Rest entfällt ans die Mischlinge.
Wir wollen hier nur einige äußerliche Merkmale der Rassen
andeuten:
1. Diekaukasier (auch „Indo-Europäer") sind ausgezeichet
durch rundliche Gestalt des Kopfes, schmale Backenknochen, senk-
rechte Stellung der Zähne, gerade Augenlinien, weiße Hautfarbe,
weiche, verschiedenfarbige Haare.
2. Die Mongolen haben einen „mehr viereckigen" Schädel,
eine platte Nase mit engen Öffnungen, stark hervorstehende Backen-
knochen, kleine, enggeschlitzte Augen, straffe, meist schwarze Haupt-
haare und eine olivengelbe Hautfarbe.
3. Die Äthiopier (Neger) sind vorzugsweise kenntlich an
ihrem (von oben betrachtet!) sehr langen, seitlich zusammengedrückten
Schädel, ihren weiten Nasenöffnungen, schräg stehenden Schneide-
zähnen, an ihren großen und starken Unterkinnladen, aufgeworfenen
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180
19 Seelen. Die Bevölkerung ist naturgemäß sehr ungleichmäßig
über den ungeheuern Raum verteilt. Im asiatischen Rußland
rechnet man auf 1 qkm nur 1 Bewohner; in Britisch-Jndien hin-
gegen kommen auf 1 qkm mehr als 70, in Japan und China
sogar 95 Menschen; ja einzelne Gebiete des letztern Reiches sind
noch viel dichter als jedes europäische Land bevölkert.
b. Abstammung. Die Bewohner Asiens gehören drei
verschiedenen Rassen an: der mongolischen, der kaukasischen
und der malarsischen.
1. Die mongolischerasse — vorzugsweise in der Mitte,
im Osten und Norden des Erdteiles — umfaßt 3/5 der Gesamt-
bevölkerung. Die hervorragendsten Völker dieser Nasse sind die
Chinesen, Japanesen, Tataren und die sibirischen Völker.
2. D i e k a u k a s i s ch e R a s s e — im Süden und Westen — zählt
höchstens V5 der Bewohner. Hierher gehören: die Inder, Perser, Ara-
der, Armenier. Europäer sind in Asien verhältnismäßig wenig ansässig.
3. Die m a l a p i s ch e Rasse — im Südosten — ungefähr Vs der
Bevölkerung, wohnt in Hinterindien und auf den benachbarten Inseln.
6. Religion. Mehr als 700 Millionen der Bewohner Asiens
leben noch in der Finsternis des Heidentums. Etwa 100 Millionen
bekennen sich zum Islam, nur 20 Millionen zum Christ ent um.
Unter den zahlreichen Missionen zur Verbreitung des letztern haben be-
sonders die katholischen in China und Japan nachhaltigen Erfolg.
ä. Bildungsstufe und Beschäftigung. In der Be-
völkerung Asiens sind alle drei Kulturstufen vertreten. Den
Norden bewohnen Jäger- und Fischervölker, die Mitte und stellen-
weise auch der Westen des Erdteils werden von Nomaden durch-
zogen. Diese Wandervölker bilden aber nur den sechsten Teil der Be-
wohner; 5i6 derselben sind ansässig und leben auf einem verhältnis-
mäßig geringen Raum im Osten und Süden dicht beisammen.
Die Hauptbeschäftigung der seßhaften Bevölkerung bildet
der Ackerbau; doch wird auch in einzelnen Industriezweigen sehr
Tüchtiges geleistet, so besonders in feinen Webereien. In den meisten
Gewerbe- und Knnsterzeugnissen aber ist Asien auf die Einfuhr aus
Europa und Amerika angewiesen.
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TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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Extrahierte Ortsnamen: Britisch-Jndien Japan China Asiens Japanesen Asien Hinterindien China Japan Asiens Europa Amerika
224
Millionen Mark geliefert. Aber auch von fast allen anderen wich-
tigen Mineralien hat der Erdteil unerschöpfliche Schätze, so be-
sonders an Eisen, Steinkohlen, Salz, Zinn, Erdöl, Schwefel, Queck-
silber, den verschiedensten Edelsteinen u. f. w.
V. Bevölkerung.
a. Zahl. Die Bevölkerung Amerikas beträgt auf einem
Flächenraum von 38 786 000 qkm an 112 Millionen; es treffen
also auf 1 qkm durchschnittlich drei Bewohner. Allerdings find
ganze weite Strecken — wie z. B. der nördlichste Teil — fast un-
bewohnbar; aber auch hiervon abgesehen, ist die Neue Welt im ganzen
noch recht schwach bevölkert.
b. Abstammung. Der Abstammung nach gehört die Be-
völkerung größtenteils drei Menschenrassen an: den Ureinwohnern
imb den eingewanderten Kaukasiern und Negern.
1. Die Ureinwohner (Indianer, Fig. 38) — ungefähr
8—10 Millionen — werden von den eingewanderten Völkern immer
mehr verdrängt.
2. Die kaukasische Rasse (über 60 Millionen) ist auf dem
ganzen Kontinente die herrschende geworden. Während der roma-
nische Stamm den Süden und die Mitte des Erdteils inne hat,
ist der germanische besonders in Nordamerika eingedrungen.
Unter den Völkern dieses Stammes überwiegen an Zahl die Eng-
länder. Die deutsche Bevölkerung beträgt ungefähr 8 Millionen.
3. Die Neger (etwa 20 Millionen). Sie sind durch den
afrikanischen Sklavenhandel seit Beginn des 16. Jahrhunderts zur
Plantagenbewirtschastung eingeführt worden und haben der Haupt-
masse nach bis in die neueste Zeit als Sklaven gelebt.
4. Einen bedeutenden Teil der Bevölkerung bilden endlich die
Mischlinge aus den drei genannten Rassen (Mestizen, Mulatten,
Sambo). — Hierzu kommen noch eingewanderte Inder, Chinesen
und Japanesen.
o. Religion. Mit wenigen Ausnahmen ist in allen Ge-
bieten Amerikas das Christentum eingeführt. In Nordamerika
ist der Protestantismus, in Mittel- und Südamerika
der Katholieismus vorherrschend. Außerdem giebt es eine Menge
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Nordamerika Amerikas Nordamerika
27
Lippen, meist krausen, schwarzen Haaren und ihrer fast schwarzen
Hautfarbe.
4. Die Amerikaner stehen in der Mitte zwischen den Kau-
kasiern und den Mongolen. Namentlich nähern sie sich den letzteren
durch ihr stark verbreitertes Gesicht, ihr straffes, schwarzes Haar
und ihre gelbliche Hautfarbe. Letztere geht bei den Indianern Nord-
amerikas (den „Rothäuten") ins Kupferrote über.
5. Die Malayen gleichen den Äthiopiern vor allem durch
ihre Schiefzähnigkeit. Im übrigen sind ihre Schädel (von vorn
nach hinten) kurz und ragen die Scheitelbeine seitlich stark hervor.
Ihre Nasen sind flach, ihre Backenknochen breit und flach, ihre
Oberkiefer etwas hervorragend. Die Hautfarbe der Malapen ist
bräunlich, ihre Haare sind meist straff und lang.
Die meisten civilisierten Völker gehören der kaukasischen
Rasse an. Dieselbe ist über ganz Europa, das nördliche Afrika
und Vorderasien verbreitet. Durch Auswanderung und Kolonisation
kamen die Kaukasier auch nach Amerika, wo sie längst vorherrschend
geworden sind.
Die Mongolen bewohnen die Mitte, den Osten und Norden
von Hinterasien. (Mehr oder weniger den Mongolen verwandt
sind die Finnen, Magyaren, Osmanen und Eskimos.)
Die Neger bewohnen Afrika, vom Südrande der Sahara
angefangen. Durch den Sklavenhandel wurden sie auch nach außer-
afrikanischen Tropenländern verpflanzt, um in der Plantagenwirt-
schaft als Arbeitskräfte benützt zu werden.
Die Amerikaner sind bis auf etwa 8 Millionen zu-
sammengeschmolzen. Sie sind nur in der Neuen Welt zu finden.
Die Malapen bewohnen namentlich die ungeheuer aus-
gedehnte Inselwelt zwischen Madagaskar und der Osterinsel und
außerdem Teile der hinterindischen Halbinsel.
Der englische Forscher Richard hat zu den fünf Blumenbachschen Rassen
noch zwei weitere hinzugefügt: 1. Eine südafrikanische Rasse, die Hotten-
totten und Buschmänner umfassend, mit zartem Körperbau, büschelför-
miger Verfilzung des Haares, fönst mongolenähnlich. 2. Die Australneger
— mit rauchbrauner Farbe und meist büschelförmig angeordneten Haaren.
2 *
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Vorderasien Amerika Afrika Madagaskar Osterinsel
179
der Aralsee, in den die Doppelflüsse Amu-Darja (Opus) und Sir-
Darja (Jaxartes) münden; der Balchaschsee mit dem Jli, der
Lop-Nor mit dem Tarim und das Tote Meer mit dem Jordan.
Iv. Klima und Produkte. Asien hat an der heißen, der
gemäßigten und der kalten Zone Anteil; doch gehören der
Gesamtfläche zur gemäßigten Zone.
In der Polarzone herrscht außerordentlich strenge und anhal-
tende Kälte, welche nicht nur durch die nördliche Lage, sondern auch
dadurch verursacht wird, daß das Gebiet in weiter Ausdehnung
offen am Eismeere liegt, dessen rauhen Winden es preisgegeben ist. —
Die gemäßigte Zone zeigt fast durchweg kontinentales Klima. Auf
den kurzen, glühend heißen Sommer folgt fast unvermittelt ein
langer, sehr strenger Winter. Im Durchschnitte ist diese Zone
kälter wie in Europa. — In der heißen Zone haben die westlichen
Länder sehr trockenes, die östlichen hingegen feuchtes Klima. Die
größte Hitze herrscht in Arabien.
Wie im Klima, so zeigen sich auch in der Pflanzen- und
Tierwelt Asiens große Gegensätze. Während die öden Tun-
dras im Norden kaum von Moosen und Flechten bedeckt sind, und
nur noch wenige Arten von Pelztieren und Vögeln dort fortzukommen
vermögen, erreicht die Pflanzen- und Tierwelt im Süden des Erd-
teiles üppige Mannigfaltigkeit und riesenhafte Formen. Palmen,
Reis, Thee, Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer und andere
Gewürze, mancherlei Arznei- und Färbekräuter haben hier ihre
Heimat. Zahlreiche Tierarten beleben diese tropischen Länder Asiens.
In den mächtigen Wäldern hausen Elefanten, Nashörner, Büffel,
Affen und Schlangen; kreischende Papageien und andere farben-
reiche Vögel schaukeln sich auf den Zweigen der Bäume; im Dickicht
des Schilfes lauert der Königstiger; Sümpfe und Ströme sind
von häßlichen Krokodilen, Salamandern und Schildkröten bewohnt;
der Indische Ocean birgt die kostbare Perle.
V. Bevölkerung.
a- Zahl. Asien hat auf einem Flächenraum von 45 Mil-
lionen qkm über 830 Millionen Einwohner, also mehr als
die Hälfte aller Menschen. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
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TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Amu-Darja Jordan Europa Asiens Asiens Indische_Ocean
193
Vorderindien.
Vorderindien, schon im grauen Altertum ein blühendes Kultur-
land, umfaßt die großenteils gebirgige Halbinsel Dekan, sowie die
vorgelagerte hindostanische Tiefebene, welche sich nordwärts bis zum
Himalaja erstreckt und aus zwei sehr verschiedenen Teilen besteht:
a. der vorwiegend dürren und öden Ebene des Indus, b. dem
Tieflande des Ganges, welcher in seinem Unterlaufe sich mit dem
Brahmaputra vereinigt.
Die Tiefebene des Ganges (die bengalische Tiefebene)
ist überaus fruchtbar und bringt fast alle Produkte der
heißen Zone in größter Fülle hervor, besonders Baumwolle, Zucker-
rohr, Kaffee, Reis, Bananen, Pfeffer, Ingwer, Zimmet, Muskat-
nüsse, Gewürznelken, feine Farbstoffe, viele Arten von Palmen.
Außerdem ist diese Ebene eine der getreidereichsten der Erde. — Die
Tierwelt zeigt die größten und kräftigsten Formen im Elefanten,
Nashorn, Tiger u. s. w. — Der Schoß der Erde birgt köstliche
Schätze: reiche Steinkohlenlager, unerschöpfliche Petroleumquellen,
herrliche Diamanten und andere Edelsteine. — Durch die Mannig-
faltigkeit, Pracht und Nützlichkeit seiner Produkte erschien Indien schon
in alter Zeit den Europäern als ein „Wunderland", welches das
Ziel vieler Entdeckungsfahrten war, bis es durch die Umschiffung
Afrikas (1497 und 1498) gelang, den Seeweg nach dem gesegneten Lande
aufzufinden. In den letzten Jahrhunderten hat der englische Einfluß
in Indien alle anderen Völker verdrängt, so daß nunmehr das ganze
Gebiet mit wenigen Ausnahmen in britischem Besitze ist. Seit 1876
bildet Vorderindien ein Kaiserreich, dessen Monarch der König (oder
die Königin) von England ist. Die Regierung führt ein Vicekönig
in Kalkutta. — Das britische Indien hat einen Flächenraum vou
4111000 qkm und zählt etwa 260 Millionen Einwohner, also
siebenmal mehr als Großbritannien. Doch stehen nicht alle Völker In-
diens unmittelbar unter britischer Herrschaft; viele Stämme wer-
den noch von einheimischen Fürsten regiert, welche aber von der briti-
schen Regierung meist in hohem Grade abhängig sind (Schutzstaaten).
Ungefähr 3/4 aller Bewohner Indiens sind noch Heiden,
50 Mill. bekennen sich zum Islam, 2 Mill. zum Christentum.
Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 9
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Indien Afrikas Indien England Kalkutta Indien Indiens