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1. Alte Geschichte - S. 91

1872 - Mainz : Kunze
I. 3ue£(Utiiers öea ©rolktt Uneinige. 336—323 t». 1. 2tle>*anber3 Regierungsantritt. Vorbereitungen gum 3u9e 9e9en ^erferi Bereite Gruppen auf afiatifd)em23oben; auc§ in ©riecfjenlanb aufgeregte (Srraartung: plo^Ii^e ^atfjridjt t>on der (Srmorbung ^3l)itippä burd) einen ©ffoier feiner Seibroacfje bei einer £odpgeitfeier §u 2iega (336). Sofort aufftänbifc£)e Regungen in ©riedejenlanb. Sder „^nabe Sileyanbroä", fein Radf)folger, erft 20 3alre a^i 1301:1 ^em erf*en njiffenfd(jaftlid)en Talent feiner 3e^/ meueid^t aller 3e^en/ ^ern ©tagiriten Slriftoteleä erlogen, burd^aug fjeßenifd) gebilbet, früfj= reif, fiat fdjon bei (Sljaroneia mit 2iu3$eicf)nung befehligt; corüber= gebeub mit feinem Sbater oerfeinbet. Rafcf) der inneren ©d)tt)ierig= feiten .Sperr geraorben, fteljt er 2 -äftonate nad§ ^p^itippö 5tobe bieö-feits> der Shjermopglen; rafcfje Unterwerfung: ein neuer ^ongre^ gu j^orintf) erfenntifin al§ (Srben der 3ttad§tftellung feine§ 23ater3 an. Allein raafjrenb er gegen die nörblicfjen ^Barbaren jie^t, die Sdonau überfdjreitet: neuer Slufftanb in ©riecfjenlanb, burcf) ein ©erüc§t oon feinem S£obe und perftfdfje £>ülfs>gelber er= mutljigt, an der ©pi^e Streben. 2hej:anber3 rafcf)e£> (Srfcfjeinen, (Sinnaljme und 3erf*orun9 £ lj e b e,n 3 (335). ©cfirecf en in ^ ©riecfyenlanb, in $ttfjen die antimafebonifdfjen Rebner geftüqt, im Uebrigen auc(j biefjmal die ©tabt glimpflich Beljanbelt. Sllejranbers Ijegemonifdfje Stellung §ur ©riedjentdelt burd§ ein ausführliches) 3tt; ftrument, die (Sonoention uon ^orintf), feftgefteut, der fiel) alle griecf)ifc§en Staaten, mit Slusnafjme con ©parta, fügen; 3sor= Bereitungen $um 3u9e 9e9en ^ ^ßerferreide) toieber aufgenommen. Sden inneren Verfall biefeä 3fteicf)§ feit Slrta^eryes Ii. (f 362) te^rt uns der 3ug ^ jüngeren (Sgrus und der Rücfjug der

2. Alte Geschichte - S. 71

1872 - Mainz : Kunze
71 ©teilten, jebode) ohne die Slbfidfjt bauernber $eftfe&ung auf der ^Ttfel Sdie Sebenfen beg lafonenfreunblicf)en üftijtag, beg fortfeijerg der Sßolitif beg Slriftibeg und jlimon, überradltigt burdfj den C5^rgei^ beg 5llfibiabeg, -roelc^er in bent groß^ftäbtifc^en Unterneh5 mungggeift beg athenifchensdentog feine ©tü^e finbet. 2lu§ der Mlfgerpebition roirb burdf) die ßeibenfdejaft beg Ssolfg eine grofje (Sroberungg^eerfa^rt: der .foermofoptbenfrepeif raahrjcheinlidfj üon^etnsert beg Sllfibiabeg und Gegnern der (Sjrpebition angeftiftet. Der§ögert sie nur raenig. 415j}tf>fg|r t, 130jtrieren, 5100 £>ops415 liten, unter Sftifiaä, £ am a <fito g, 2llfibiabeg. 2)er letztere roirb nach den erften Operationen au[_©icitien §u Sitten aufg neue roegen Sfteligiongoerfpottung angeltagt, gurüefgerufen, entfliegt unters roegg: bamit die Unternehmung gelahmt, an beren ©pi^e nun fiag, der sie «überragen, tritt. 9r:ac^ oerberblttfjem Zögern fdjrei= tet er gur ^Belagerung oon ©qrafug (415—413). £)ie 9ser= t|eibigung leitet e r m o f r a t e & gefcfyicft; einzelne athenifdfje ©iege heben die Ungutangtic^feit der Mittel nicf)t auf. ©ine 3eit günftiger ©taub der 23elagerunggarbeiten; auf ^ilfibiabeg Dtath fc^tcfen die©partaner den ©jpxippog, der durch ^lüiag 5jlad§laffig= feit in die ©tabt gelangt, bort bag Äommanbo übernimmt. @r= folge der Belagerten, Sserlufte, ^eimtoeh, ^Jiutfjlofigfeit im at^enifd^en ßager. (Sinen Slugenblicf neue Hoffnung, alg Sdemoftheneg mit 73 frieren, 5000 ^opliten Sserftärfung anlangt: aber eine ^lieberlage im nächtlichen ©efec£)t auf (Spipolai lä^t feine Sßkhl alg den fchleunigen 2lb§ug. 2ronbf infternife 27. Sluguft 413; 9lifiag Aberglaube la|t den Äbjug noch 3 mal 9 £age oer]<f)ieben. Sdag Unglucf oollenbet \i cf): die athenifefje flotte mill den oerfperrten 2lug= gang bei ftjrafufifcheit £>afeng forcieren; furchtbare ©c^Iad^t im großen §afen; Mißlingen; hoffnungglofer Dtücfgug ju den befremd beten ©ifulerftammen beg Sbinnenlanbeg befd^loffen. ©tragen und glufsübergdnge gefperrt; Verfolgung burde) die gefammte fgrafuftfdhe 2ftacht: die ^peereghdlftebeg ©emofthenegergibt ftdh; am2lfinarog = jluj die le£te ©eene: 9tifiag empfiehlt die unglücfliche 3ftenge der ©nabe beg ©qlippog (413). ©raufame 23ehanblung der ©efan= 413 genen, raeldje tu den ©teinbrüdtjen bei ©tyrafug oerfommen, üftiftag und ©emofthenes hingerichtet. 3) 33ig gur (Einnahme Sltheng burdf) ßgfanber (413— 404). ^n ©riechenlanb hat der Ärieg bereitg toieber begonnen: auf den ^ftatl) beg Sllftbiabeg beferen die ©partaner (Äönig Slgig) einen feften ‘-punft in Slttifa felbft, Sdefeleia. furchtbare ßage Sltheng, beffen ©d^nellfraft aber die Sangfamfeit feiner ©egner nodi

3. Alte Geschichte - S. 184

1872 - Mainz : Kunze
m. Üom als iwtfttretd). 30 U. ©Of—476 n. erjv. 2u>tj)ettum^ $on Sjugufiuö btö auf Me ^ronbejleigung 2)todettan8 und bte Teilung der 9tet$§t>ern>attung (30—284). (Erflcr $on Stuguftug big gum Stobe beg 3)1. 2lureliug 30 big 180 n. <S§r. 1. 9lupjhi8 (30 ü. (£Ijr. — 14. n. (Sj)*)- a. Sdie 2)erljältniffe im $nnern. 2luguftug (Dctauian) benu£t uorfidjtig die (Srmattung und (Entartung beg Ssolfeg, um feine monardjifdje ©tellung ju befeftigen, inbem er die nerfdjiebenen Remter und Würben in feiner ^perfon Bereinigt, im übrigen die republi!aniftf)en Sftamen und formen ftfjont 33ei der Sserfaffung, die Stuguftug dem ©taate gab, maren im Allgemeinen die (Sinri^tungen beg ßäfar $orbilb und mafc gebenb. 3<rf)re 29 raarb er bfeibenb ^mperator (imperator perpetuus), eine 2ßürbe, nermöge beren er über alle £>eere und flotten commanbirte, 28 Princeps beg ©enateg, beffen Seitung if)m alg folgern gufiel, ein anfprudjglofer Xitel, in dem die faiferlidje ©eraalt enthalten raar, 27 erhält er den Xitel Sluguftug, 23 die tribunicifdje ©eroalt auf Sebengjeit, 19 die cenforifdje ©eroalt auf 5 3>af)rea die (Sonfulargeroalt auf &beng$eit, 12 die Sföürbe beg pontifex maximus. 23ebeutung der §ofömter: Praefectus urbi, praefectus praetorio. Consilium principis, ein 2lugfcf)ufj non ©enatoren, ein engerer 3ftatl), in roeldjem die roic^tigften ©taatgange= tegen^eiten beratfjen rourben. £)er ©enat und die 3$olfgöerfammlungen blieben, mürben aber 28erf§euge feineg Scßieeng; die Mobilität, die gum Shjeil in den

4. Abriss der neuesten Geschichte - S. 62

1875 - Mainz : Kunze
62 spielt. Gewaltige Rüstungen für ein drittes Kriegsjahr durch den Friedensschluss überflüssig gemacht. Im Jahr 1857 wird das britiscli-ostindische Reich, die Herr- scherstellung Grossbritanniens in Asien, durch einen furcht- baren Aufstand der einheimischen, europäisch organisirten und discipliniren Truppen, der Seapoys, in der nordöstlichsten der 3 Präsidentschaften, Bengalen, gefährdet. Furchtbare Gräuel der Aufständischen und heroische Haltung der wenigen inmitten der ungeheuren eingeborenen Bevölkerung vereinzelten Engländer. Der Aufstand, aus zufälligen Ursachen — Gründen religiösen Aberglaubens — entsprungen, ohne Plan und verständiges Ziel, theilt sich der Masse der Bevölkerung nicht mit. Er- stürmung von Delhi, der Hauptstadt der „Grossmoguls“, deren letzter, Bahadur, ein stumpfsinniger Greis, in britischer Gefan- genschaft stirbt (Sept. 1857). Belagerung von Lucknov durch die aufständischen Seapoys; Hülfe, neue Ein Schliessung: end- licher Entsatz und Besiegung der Rebellen Nov. 1858. Die beiden anderen Präsidentschaften, Madras und Bombay, bleiben ruhig; unter Abschaffung der ostindischen Compagnie wird das ungeheure Ländergebiet (204 Millionen auf 74,000 Qm. im Ganzen) mit seiner passiven, an Fremdherrschaft gewöhnten imd derselben bedürftigen Bevölkerung unter unmittelbare Ver- waltung der britischen Krone gestellt (1858). Lord Palmerston wurde, weil er sich bei den Drohungen Frankreichs aus Ge- legenheit der auf englischem Boden ausgeheckten Verschwö- rung Orsinis nicht energisch genug gezeigt, durch ein Votum des Unterhauses gestürzt, und ein schwaches conservatives Ministerium Derby-Disraeli kommt ans Ruder. Entwicklung im Innern ruhig, ohne grössere Reformen; gemeinschaftlicher Kampf Englands und Frankreichs gegen China, welcher nach Erstürmung von Canton mit dem Frieden von Tientsin endigt, der einige Häfen des chinesischen Reichs dem europäischen Handel zugänglich macht. 3. Italien. Infolge der Ereignisse von 1848—52 gestaltete sich der Gegensatz zwischen den Staaten des restaurirten österreichischen Systems und dem constitutioneilen Königreich Sardinien immer schroffer und ward zu einem unversöhnlichen. Der Fremd-

5. Die neueste Zeit - S. 186

1886 - Mainz : Kirchheim
186 Empörung im brittischen Indien. langen Reihenfolge der Päpste — die sprüchwörtlichen 25 Regierungsjahre des heiligen Petrus erreichte. Trotz seines hohen Alters — er war bereits in das 82. Lebensjahr getreten — und der Wucht der Sorgen, welche ihm die traurige Lage der Kirche in säst allen katholischen Ländern bereitete, fuhr er fort, mit uu-gebrocheuer Kraft und unermüdlicher Ausdauer seines durch die Zeitumstände so sehr erschwerten oberhirtlichen Amtes zu walten, in welchem er seit dem Beginne seines Pontifikats nach allen Richtungen hin eine ebenso staunenswerte als segensreiche Thätigkeit entfaltet hatte. Ganz besonders wichtig war sein Pontifikat dnrch die Entschiedenheit, mit welcher er die wissenschaftlichen, politischen und sozialen Irrtümer der netten Zeit bekämpfte. In dem in seiner Encyclika vom 8. Dezember 1864 veröffentlichten, von den Gegnern der Kirche so sehr geschmähten „Syllabns" verwarf er eine Reihe von falschen Lehren über Glauben uni) Vernunft, Staatsrecht und gesellschaftliche Verhältnisse, die in 80 Thesen zusammengefaßt waren, und erwies dadurch der gesamten Gesellschaft eine große Wohlthat, indem er ihre Aufmerksamkeit auf das in Hefen Lehren versteckte Gift lenkte und sie zur Wachsamkeit gegen dasselbe aufforderte. 7. Die außereuropäischen Staaten. a) Die Empörung im indo-britlischen Reiche 1857-1858. England konnte nach dem Krimkriege weniger entscheidend in die Verhältnisse Enropa's eingreifen, da es in den Jahren 1857 und 1858 einen furchtbaren Militäraufstand in Indien zu bekämpfen hatte. Im Laufe des letzten Jahrhunderts (seit 1757) war gauz Vorderindien von der ostindischen Kompagnie unterworfen worden, so daß diese ein Gebiet beherrschte, welches vom Himalaya bis Ceylon, vom Indus bis zum Jrawaddy reichte und von 100 Millionen steuerzahlenden und von 50 Millionen tributpflichtigen Unterthanen bewohnt wurde. Aber zwischen den Engländern und den Einge-bornen herrschten die schroffsten Gegensätze in Glauben, Sitte und Sprache, und englischerseits geschah nichts, diese Kluft aus- . zugleichen, vielmehr wurde dieselbe durch manche Härten und Ungerechtigkeiten noch erweitert und vertieft. So bildete sich nach und nach in allen Teilen des großen Reichs ein brennender Haß gegen die fremden Eroberer und dieser fand auch Eingang in die Armee, die zum größten Teil ans Eingeborenen, den „Sipa-his," bestand, welche, mochten sie au Muhamed oder die Brah-

6. Die neueste Zeit - S. 187

1886 - Mainz : Kirchheim
Aufstände in Mirut, Delhi und anderen Orten. 187 magertet glauben, in der Verachtung ihrer christlichen Gebieter übereinstimmten. Dnrch einen Umstand eigener Art ging die vorhandene Feindschaft p offenem Aufruhr über. Seit einiger Zeit hatte man neue Patronen eingeführt, in welchen Kngeln mit Rinder- oder Schweinefett eingerieben waren. Dies verletzte sowohl das religiöse Gefühl der Muhamedaner, denen das Schwein ein Greuel ist, als das der Hindu's, denen Kühe und Rinder als heilig gelten. Die Unruhen Begannen am 9. Mai 1857 in Mirut, einer Stadt westlich vom oberen Ganges, wo eine Anzahl Sipahis, welche die neuen Patronen zurückwiesen, verhaftet, aber sofort von ihren Kameraden befreit wurden. Schon zwei Tage nachher tobte der wildeste Aufruhr in der großen Stadt Delhi. Alle Engländer, die sich nicht durch die Flucht retteten , wurden mit Frauen und Kindern auf die martervollste Weise getötet. Große Kriegsvorräte und ein Schatz von vielen Millionen Pfund Sterling kamen in die Hände der Rebellen^ wodurch diese in den Stand gesetzt wurden, dem Kampse Nachdruck zu geben und die feste Herrscherstadt zum Mittelpunkte der Empörung zu machen. — Gleichzeitig brach der Aufstand, von ähnlichen Greueln begleitet, in allen bengalischen Garnisonsstädten aus. Die Herrschaft Englands in Indien war aufs heftigste bedroht und würde damals ihr Ende gefunden haben, wenn die Rebellion nicht auf die Sipahis beschränkt geblieben wäre. So aber fanden die Europäer, die bei der wachsenden Gefahr sich zur größten Tapferkeit ermannten und die Überlegenheit der weißen Raffe glänzend bewährten, Zeit und Gelegenheit, die noch nicht von der Empörung Fortgerissenen bei dem alten Gehorsam zu erhalten. Auf diese Weise tobte der Ausstand hauptsächlich nur im nördlichen Indien, und da die englische Regierung alle Kräfte anstrengte, so konnten bald Heeresmaffen gegen den Herd des Aufstandes vorrücken. Schon im Juni 1857 marschierte eine Armee gegen Delhi, aber erst eine dreimonatliche Belagerung und zuletzt eine mehrtägige Bestürmung brachte die Stadt wieder in die Hände der Engländer (September). Nur wenige der aufständischen Sipahis entkamen nach Aubh, einer Landschaft östlich vom Mittellauf des Ganges, wo aber auch der Aufstand in feinen letzten Zuckungen lag. — In dieser Landschaft hatte sich eine Schar Engländer während des ganzen Sommers in der Citadelle von Lucknow, der Hauptstadt von Aubh, mit wunderbarer Tapser-feit und Geistesgegenwart verteidigt. Die Eingeschlossenen, darunter 400 „Frauen und Kinder, lebten in steter Angst , daß sie von der Übermacht überwunden und dann qualvoll hinge-

7. Die neueste Zeit - S. 188

1886 - Mainz : Kirchheim
188 Die Jndiabill. — Die Nordamerikanische Union. mordet werden würden. In dieser entsetzlichen Lage hörte zuerst eine Frau, die vor Ermattung auf die Erde gesunken war, den Kriegsmarsch der schottischen Hochländer. Die Andern glaubten , es fei eiu Fieberwahn; aber sie hatte sich nicht getäuscht. General Havelock erschien mit einem Entsatzheer vor der Festung ; es gelang ihm, die fünffach stärkere Belagerungsarmee Zu durchbrechen und nach schweren Verlusten in die Citadelle einzuziehen. Die Stadt Luckuow selbst, wo 50,000 Sipahi's lagen, konnte Havelock nicht einnehmen. Am 16. November wnrden die Eingeschlossenen durch ein neues, herbeigekommenes Hilfsheer befreit: die Stadt selber kam am 13. März 1858 nach einem dreitägigen Sturm wieder in englische Hände. Die Streitmacht der Rebellen schmolz nach dem Fall von Delhi und Lucknow rasch zusammen, aber erst im Herbst von 1858 war der Sieg gesichert. Über die Aufständischen erging — wie schon während des Krieges — ein strenges Gericht; unzählige wurden gehenkt oder erschossen, besonders indem man sie an die Mündung der Kanonen band und „wegblasen" ließ. Die wichtigste Folge aber war, daß durch die vom Parlamente genehmigte Jndiabill (vom 8. August 1858) das Privilegium der ostindifchen Kompagnie aufgehoben und ganz Hin dost an als englische Prov inz unter die Krone gestellt wurde. Im Jahre 1876 hat daher die englische Königin auch den Titel „Kaiserin von Indien" angenommen. b) Nordamerika. Während Napoleon so fast wider seinen Willen statt eines abhängigen Vasallenstaates ein lebenskräftiges Königreich im Süden der Alpen entstehen sah, führte fein Ehrgeiz eine Frankreichs Ehre berührende Verwickelung jenseits des Oceans herbei. Es war nämlich die Zeit, wo die große nordamerikanifche Republik durch einen Bürgerkrieg gespalten war, wie ihn gewaltiger selbst das alte Rom nicht gesehen hat. Immer schärfer hatten sich die Gegensätze zwischen dem Norden und Süden der Vereinigten Staaten zugespitzt; jener germanisch , demokratisch, dem Handel und der Gewerbthätigkeit zugewandt, dieser mit vie- : lern romanischen Blute gemischt, die Macht des Landes in den Händen der Großgrundbesitzer, die auf ihren weiten Gebieten Zuckerrohr, Baumwolle, Tabak, Kaffee, Rete- und Mais bauten und wie die alten Römer auf ihren großen Plantagen sich der Sklavenarbeit bedienten. Auf ihren vier bis fünf Millionen

8. Erdkunde - S. 119

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
119 21. Maine, Anjou und Touraine, oft als „Garten Frank- reichs" bezeichnet. Tours an der Loire (60000 Einwohner), alte Bischofsstadt (der hl. Martinus).— Angers (73 000 Einwohner), Fabrikstadt. 22. Auvergne. Clermont. Kirchenversainmlnng 1095, auf welcher der erste Kreuzzug beschlossen wurde. 23. Lyonnais. Lyon am Zusammenfluß der Rhone und Saone (402 000 Einwohner), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindnstrie, zugleich wichtiger Handels- platz. — St. Etienne (118 000 Einwohner), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- warenfabrikation. 24. Berry mit der ehemals bedeutenden Stadt Bourges (430o0 Einwohner). 25. Bourbonnais und Nivernais ohne hervorragende Städte. Hauptorte: Moulins und Revers. 26. Die Insel Korsika, ein rauhes, unwegsames Gebirgsland mit der Hauptstadt Ajaccio, dem Geburtsort Napoleons I. Französische Kokonieen. In Afrika: Algerien mit ungefähr 3hz Millionen Einwohnern, die bedeutendste französische Kolonie. Außerdem noch Niederlassungen in Senegambien, sowie die Insel Reunion, ferner die Küsteninseln von Madagaskar. In Asien: In Vorderindien die Kolonie Poudichery; in Hinderiudien Cochinchina und Tongking. (Letzteres unter französischer Verwaltung.) In Amerika: Einige der Kleinen Antillen (Martinique, Guadeloupe), ferner Französisch-Guyana mit der Verbrecher- kolonie Cayenne, etliche kleine Inseln in Nordamerika. In Australien: Neukaledonien nebst einigen kleinen Insel- gruppen der Südsee. Unter französischer Schutzherrschaft stehen: Das kleine Fürsten- tum Monaco (in der Nähe von Nizza), ferner Tunis und Mada- gaskar in Afrika, Annam (Obercochinchina) in Asien.

9. Erdkunde - S. 194

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
194 A. Die Kimakaja-Länder. Am obern Indus liegt der britische Schntzstaat Kaschmir, eine herrliche Alpenlandschaft, mit der Hauptstadt Sri na gar, wo besonders die feinen Kaschmir-Shawls gefertigt werden. — Im Himalaja sind die beiden fast noch unabhängigen Staaten Nipal und Bhutan. B. Das Tiefland des Indus. Lahore mit 150 000 Einwohnern, ein wichtiger Handelsplatz, hat prachtvolle Bauten ans früheren Zeiten. Peschawar, „das Thor Indiens", ist eine wichtige Grenzfestung gegen Afghanistan. C. Das Tiefland des Ganges. Es ist außerordentlich dicht bevölkert und hat viele Städte mit mehr als 100000 Einwohnern. — Delhi mit 173000 Einwohnern hatte früher als Residenz des Großmoguls über 2 Millionen Ein- wohner. Aus der Glanzzeit sind noch viele herrliche Tempel und Paläste erhalten. — Allahabad am Zusammenflüsse des Ganges und der Dschama hat 150000 Einwohner. — Benares mit 200 000 Einwohnern ist eine den Indern heilige Stadt mit vielen Badeplätzen in dem göttlich verehrten Ganges. — Patna (171000 Einwohner), ist der Hauptmarkt für Opium, welches be- sonders nach China geliefert wird. — Kalkutta an dem auch Seeschiffen zugänglichen westlichen Mündungsarme des Ganges hat mit den Vorstädten 766000 Einwohner und ist der Sitz der in- dischen Regierung. Im vorigen Jahrhundert noch ein Fischerdorf, ist Kalkutta nunmehr eine sehr wichtige Handelsstadt. v. Die Kalbinfel Dekan. An der Westküste liegt Bombay mit 773 000 Einwohnern, die erste Fabrikstadt Indiens, zugleich Hauptausfnhrhafen für Baum- wolle. Seit Eröffunng des Suezkanals ist Bombay der bedeutendste Handelsplatz Indiens. — An der für die Schiffahrt gefährlichen

10. Erdkunde - S. 185

1888 - Freiburg im Breisgau : Herder
185 Nanking (V2 Million Einwohner), die südliche Hauptstadt, am Jangtsekiang gelegen, ist eine blühende Handels- und Fabrikstadt, Fig. 28. Ein chinesischer Mandarin (Beamter). sowie Hauptsitz der chinesischen Gelehrsamkeit. — Futschen (mit 630000 Einwohnern) und Schanghai (mit 350 000 Einwohnern) sind neben Kanton (mit 1 600000 Einwohnern) die wichtigsten
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