16 Asien.
6. Der indische Archipel.
2 Mill. ^w, 40 Mill. Einw.
Der indische Archipel bildet den Übergang von Asien nach Australien.
Die Inseln sind sämtlich gebirgig, viele vulkanisch. Das feuchtheiße Klima
ruft eine überaus reiche Pflanzenwelt hervor. Die Urbevölkerung besteht aus
verschiedenen malaiischen Stämmen, die meist noch auf sehr tiefer Kultur-
stufe stehen. Chinesen und Europäer haben sich auf vielen Inseln als Kolo-
nisten seßhaft gemacht.
a. Die Philippinen. (7 Mill. E.) Der größte Teil dieser Inselgruppe ist
spanisch. Mangelhafte Verwaltung und ein nacktes Aussaugesystem verhindern
einen der bedeutenden Fruchtbarkeit entsprechenden Aufschwung. Immerhin
liefern die Inseln reiche Erträge an Zucker, Tabak, Reis, Kaffee, In-
digo und Manilahanf, der sich durch große Haltbarkeit auszeichnet.
Manila, die Hauptstadt auf Lnzon (Sufjött), ist die wichtigste Handels-
stadt der Inselgruppe und führt besonders Zucker, Tabak, Cigarren, Kaffee,
Schildpatt u. s. w. aus.
b. Niederländisch-Jndien (32 Mill. E.) umfaßt den größten Teil der
Sunda-Jnseln und der Molukken. Diese Inseln sind von einer unüber-
troffenen Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Produkte des Ackerbaues sind: Reis,
Kaffee, Zucker, Thee, Kokosnüsse, Sago, Indigo, Baumwolle, Gewürznelken,
Muskatnüsse u. s. w. Die Sandelbäume liefern ein vorzügliches Holz, und
von verschiedenen Arten wildwachsender Feigenbäume gewinnt man Gutta-
percha. Auf Borneo findet man Gold und Diamanten, und die Insel Bangka
ist berühmt durch eine ungemein reiche Zinngewinnung. Die wichtigsten Aus-
fuhrartikel sind: Kaffee*), Zucker, Tabak, Zinn, Thee, Indigo,
Muskatnüsse, Gewürznelken, Sago n. s. w.
Den wertvollsten Teil des niederländischen Besitzes bildet die Insel
Java, „die Perle der holländischen Krone", die bestangebaute und ertrag-
reichste Insel des Archipels. Großartig ist der Kaffee-Anban.
Surabaja, 146. E. Wichtiger Stapelplatz der Ausfuhrartikel.
Batävia, 115. E. Hauptstadt und wichtiger Hafenplatz.
7. Das Chinesische Reich.
11 Mill. qtm, 360 Mill. Einw.
Dieses gewaltige Reich, das mehr als den 4. Teil des ganzen Erdteils
umfaßt und fast die Hälfte der Gesamtbewohnerzahl Asiens beherbergt, be-
steht aus dem eigentlichen China und aus einigen vom Hauptlande mehr oder
weniger abhängigen Nebenländern, die für den Weltverkehr von geringer
Bedeutung find.
*) Berühmte Kaffeesorten: Java-, Batavia-, Cheribon- (Java), Menado-
(Celebes), Sumatrakaffee.
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Extrahierte Personennamen: Batävia
Extrahierte Ortsnamen: Asien Australien Manila Niederländisch-Jndien Borneo Bangka Asiens China
Afrika. 21
Seidenraupenzucht und Gewebe-Industrie (Seiden- und Baumwollwaren).
Wichtig für den Handel ist die transkaspische Eisenbahn, die von der Süd-
Westküste des Kaspisees über Buchära nach Samarkand führt. Ausfuhr: Wolle,
Baumwolle, Rohseide, Gewebe.
Taschkent, 120. E. Wichtige Handelsstadt.
Buchära. Wichtiger Kreuzungspunkt verschiedener Karawanenzüge.
Samarkünd. Endpunkt der transkaspischen Eisenbahn.
Chiwa. In fruchtbarer Gegend gelegen.
Afrika.
30 Mill. qkm, 170 Mill. Einw., auf 1 qkm über 5 Einw.
I. Allgemeines über Afrika.
Die Erforschung Afrikas. Afrika ist unter allen Erdteilen der nnzu-
gänglichste, und darum ist er iu seinem Innern noch am wenigsten erforscht.
Der Mangel an tiefen Einschnitten des Meeres und an schiffbaren Strömen,
dnrch welche der Verkehr in das Innere hineingeleitet werden könnte, die
ausgedehnten Wüsten und die unwegsamen Hochländer erschweren in erster
Linie die Erforschung. Hierzu treten als weitere Hemmnisse des Verkehrs
noch: das heiße Klima, der Mangel an Verkehrsstraßen und Verkehrsmitteln,
die Feindseligkeit einzelner Negerstämme und die unentwickelten Geldver-
Hältnisse. *)
In frühester Zeit bildete die Sähara die Grenzscheide, über die hinaus
die Erforschung sich nur in einzelnen Fällen wagte. Ein wichtiger Fortschritt
in der Erforschung Afrikas geschah durch Bartholomäus Diaz, der bis
zur Südspitze Afrikas vordrang, und durch Vasco de Gama, welcher 1498
mit der Umschiffung Afrikas den Seeweg nach Ostindien entdeckte. Indes erstreckte
sich die weitere Erforschung in der Hauptsache nur auf die Küstengebiete.
In unserm Jahrhundert aber trat eiu Wendepunkt in der Erforschung des
„dunklen Erdteils" ein. Waren bislang nur Eroberungssucht, der Handels-
trieb der Seefahrer und der Religionseifer christlicher Missionare die Trieb-
federn der Erforschung gewesen, so trat in den letzten Jahrzehnten des gegen-
wärtigen Jahrhunderts ein neuer Faktor hinzu, der die Forscher auch in
*) Stanley nahm auf seine erste Reise, welche den Zweck hatte, den ver-
schollenen Livingftone aufzusuchen, als Geld 14000 m Tuch, M Säcke Perlen und
1750 kg Messingdraht mit. Für seine zweite Reise, welche auf 2 Jahre berechnet
war und ihre Route von der Ostküste quer durch den Kontinent bis an die West-
küste nahm, betrug das Gesamtgewicht der mitgeführten Waren (Perlen, Zeuge, Draht,
Mundvorräte, Kleider, Zelte, Waffen, Munition, wissenschaftliche Apparate und ein
zerlegbares Boot) 8165 kg. Die ganze Maffe wurde fo genau wie möglich in Packen
von 27 kg verteilt und beanspruchte somit 300 Mann als Träger. Als Ersatzmann-
schaff wurde eine weitere Schar von 30 Mann mitgenommen.
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Extrahierte Personennamen: Bartholomäus_Diaz Stanley
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Samarkand Afrika Afrika Afrikas Afrika Afrikas Afrikas Afrikas Ostindien
Die Staaten Europas.
79
Der Ackerbau liefert besonders Getreide; Weizen-, Roggen- und Hafer-
ernten decken aber nicht mehr den Bedarf, und nur die Gerste gestattet eine
Mehrausfuhr. Berühmt sind Dänemarks Buchenwaldungen; doch vermag das
Land auch seinen Holzbedarf nicht mehr zu decken.
Die Viehzucht ist besonders durch die Pferdezucht berühmt; von Belang
sind auch Rindvieh- und Schafzucht. Die Fischerei ist deu Verhältnissen nicht
entsprechend. •
Die Industrie ist im allgemeinen wenig entwickelt und vou einiger Be-
deutnng nur, soweit sie im Dienste der Schiffahrt und des Ackerbaues steht.
Weithin berühmt ist die Handschuhfabrikation.
Der Handel ist von Wichtigkeit und übertrifft in seinem Umsätze den
Handel Norwegens und Portugals. Regelmäßige Dampserverbinduugen gehen
nach deu Nachbarländern und nach England.
Ausfuhr: Getreide, Vieh, Butter, Häute, Wolle. Einfuhr:
Jndnstrieartikel, Kolonialwaren, Kohlen, Eisen.
Der dänische Kolonialbesitz (Grönland und St. Thomas) ist von
keiner besonderen Bedeutung. St. Thomas ist wichtiger Stapelplatz und
Haichtstation für den westindischen Handel Dänemarks.
Seeland: Kopenhagen, 335. E. (mit Vororten 400. E.). Hanpt-
sitz des Verkehrs und der Industrie (Eisengießerei, Zucker-, Bier- und
Brauntweinfabrikation, Schiffsbau). Kopenhagen bildet, ähnlich wie Paris
für Frankreich, den Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen und geistigen
Lebens für Dänemark.^ Befestigter Kriegshafen. — An der Nordküste See-
lands^liegt Helfingör mit der Festung Kronburg, an der Westküste
Korsör, mit Kiel durch tägliche Dampferlinien verbunden.
^"tl d- ^ Aarhuus (Orhüs). Seehandel. Getreide- und Viehausfuhr.
^ an j Aalborg (Olborg). Seehandelsplatz.
Nebenländer: Die Faröer, 22 nur zum Teil bewohnte Felsinseln,
deren Bewohner sich mit Schafzucht, Sammeln von Eiderdunen und Fisch-
fang beschäftigen.
Island, ein wildes Gebirgsland, mit zahlreichen Vulkanen (Hekla) und
heißen Springquellen (Geysir). Schafzucht, Fischfang und das Einsammeln
der Federu und Eier der Eidergans und anderer Vögel bilden die Nahrnngs-
quellen der armen Bevölkerung.
D. Oft-Guropa.
Das Kaiserreich Kuhland.
5400000 qkm, 1-00 Mill. Einw., auf 1 qkm 18 Einw. *
Rußland bildet die eigentliche ungegliederte Festlandsmasse Europas, ein
weit ausgedehntes flaches Wald-, Acker- und Steppenland, das von 4 Meeren
und 4 Gebirgen (siehe Karte!) begrenzt wird.
Trotz der vielseitigen Berührung mit dem Meere ist die Weltlage Ruß-
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Extrahierte Personennamen: Thomas) Thomas Nebenländer
Extrahierte Ortsnamen: Europas Norwegens Portugals England Seeland Kopenhagen Kopenhagen Paris Frankreich Aalborg Seehandelsplatz Island Oft-Guropa Europas
Australien.
49
Ii. Pie wichtigsten Znsetn Australiens.
Die Inseln unterscheiden sich in ihren natürlichen Verhältnissen ganz
wesentlich vom Festlande. Oeeanisches Klima und reiche Bewässerung bedingen
eine ungemein reiche Pflanzenwelt. Palmen, Zuckerrohr, Brotfruchtbäume,
Bananen u. s. w. gedeihen in üppigster Fülle. Die Urbewohner stehen körper-
lich und geistig weit über den Papnanen des Festlandes. Christlicher Ge-
sittung sind die meisten Bewohner sehr zugänglich, und der grausame Kanni-
balismns ist fast ganz geschwunden.
a. Englische Besitzungen.
Neu - Seeland. Die Bewohner, meist englische Einwanderer, treiben
namentlich Schafzucht und Ackerbau. Der Bergbau gewinnt Gold und Kupfer.
Der Binnenhandel verfügt über ein gutes Eisenbahnnetz. Der Seehandel
führt Wolle, Fleisch, Weizen, Flachs und Gold aus.
Auckland (Offänd). Hauptstadt.
Wellington (Uellingt'n) an der Cook-^K'ükmraße. Erster Handelsplatz
Neuseelands.
Der südöstlichste Teil von Neu-Guinea (Ginea). Neu-Guinea, die größte
Insel der. Erde, ist ungemein fruchtbar. Die Bewohner bebauen mit großem
Fleiß den ertragreichen Boden. Mais, Zuckerrohr, Bananen, Kokospalmen
und Brotfruchtbäume gedeihen vorzüglich. Die dichten Urwälder liefern wert-
volle Nutzhölzer, besonders Cedern- und Mahagoniholz.
Fidschi-Inseln. Die Inseln, deren Urbewohner sehr begabt und zum
Christentum bekehrt sind, liefern Kopra*), Kokosöl, Baumwolle und
Schildpatt zur Ausfuhr.
d. Französische Besitzungen.
Neukalcdonicn. Die Franzosen haben hier eine Sträslingskolonie er-
richtet. Die Kolonisation macht keine erheblichen Fortschritte.
Ausfuhr: Kokosöl, Schildpatt, Zuckerrohr u. f. w.
Gescllschafts-Jnseln mit der wichtigsten Insel Tahiti. Ausfuhrprodukte:
Kopra, Orangen, Baumwolle n. f. w.
Marqnesas-Jnseln (Markesas). Die Inselgruppe ist wirtschaftlich ohne
Bedeutung.
c. Deutsche Besitzungen.
Das Schutzgebiet der Neu-Guinea-Kompanie umfaßt den nordöstlichen
Teil von Neu-Guinea (Kaiser Wilhelms-Land), den Bismarckarchipel und
die Gruppe der Salomons-Jnseln, ca. 250000 qkm mit 400 000 Einw.
Kaiser Wilhelms-Land verspricht infolge der Fruchtbarkeit des Bodens
durch augelegte Tabak- und Baumwollanpflanzungen reiche Erträge. Da die
Neuguineaner ihrer Bedürfnislosigkeit wegen schwer zur Arbeit zu gewinnen
*) Unter dieser Bezeichnung kommen die getrockneten Kokosnußkerne in den
H anbei.
Rasche, Handelsgeographie. 5. Aufl. 4
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13
4. Vorderindien.
Die vorderindische Halbinsel gliedert sich in drei Gebiete: in das nörd-
liche Gebiet des Himalaja, in die indische Tiesebene und in das Hochland
von Dekhan. Die indische Tiefebene ist durch den Indus mit seinen vier
Nebenflüssen (Pendschab = Fünfstromland), durch den Ganges, den heiligen
Fluß der Hindus, und durch den Brahmaputra reich bewässert, und diese
reiche Bewässerung in Verbindung mit der Bodenfruchtbarkeit und dem heißen
Klima bedingen eine außerordentliche Fülle des Pflanzenwuchses.
Die Bevölkerung besteht aus den hellfarbigen Hindus, die den Norden
bewohnen, und aus den im Süden wohnenden dunkelfarbigeren Drawidas.
Die Zahl der eingewanderten Europäer (namentlich Engländer) beträgt nur
150 000. Der Religion nach gehört der größte Teil der Bevölkerung der
Lehre des Brahmaismus au; ungefähr 1/5 sind Mohammedaner.
Drei Viertel aller Bewohner beschäftigen sich mit Ackerbau, der hier
die denkbar günstigsten Bedingungen findet und im Jahre 2—4 Ernten
gestattet. Als Kulturpflanzen stehen obenan Reis, die Hauptnahrung der
Hindns, und Weizen, wovon bedeutende Quanten zur Aussuhr kommen.
Sehr wichtig ist der Anbau von Baumwolle (400 Mill. kg) und Jute.
In größerem Umfange baut man Mohn zur Opiumbereitung Indigo, Kaffee,
Thee, Gewürze. Vielfache Verwendung gewähren die zahlreichen Palmen,
der Bambus und das Teakholz.
Die Viehzucht ist von geringer Bedeutung, denn einesteils fehlen aus-
gedehnte Weiden, andernteils schränken religiöse Anschauungen den Fleisch-
genuß sehr ein. Vielfach züchtet man Kamele und Elefanten, im Ganges-
gebiet blüht die Seidenraupenzucht, an einigen Küsten die Perlsischerei.
Sehr reich ist das Land wohl an Mineralien, die Ausbeute aber ist
im allgemeinen gering. Berühmt sind die indischen Diamanten, und in großen
Mengen wird Salz gewonnen.
Von der berühmten altindischen Industrie sind nur noch die Shawl-
und Teppichweberei, die feinen Schnitz- und Goldarbeiten von Bedeutung.
Die Engländer haben aber hier die moderne Fabrikindustrie eingeführt, und
es finden sich zahlreiche und groß angelegte Baumwoll- und Jutefabriken,
Brauereien, Eisengießereien n. s. w.
Der Handel ist hochbedeutsam und wird begünstigt durch ein Eisen-
bahnnetz, das die Handelshäfen mit den inneren Gebieten in Verbindung fetzt.
Bezüglich des Außenhandels übertrifft Vorderindien alle anderen Gebiete
Asiens. Dampferkurse und Telegraphenkabel verbinden Indien mit England
und China. Ausfuhr: Weizen, Reis, Baumwolle, Opium, Jute,
Indigo, Kaffee*), Thee, Gewürze u. s. w. Zur Einfuhr gelangen
hauptsächlich englische Fabrikate.
Seit mehr als 100 Jahren beherrschen die Engländer die Halbinsel.
Teils ist sie den Engländern ganz unterworfen, teils haben sich die zahl-
*) Neilgherrikaffee.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asiens Indien England China
15
Ii. Die Insel Ceylon mit ca. 3 Mill. E. Die Urbewohner der
Insel heißen Singhalefen. Berühmt ist die Fruchtbarkeit der Insel. Man
baut vor allem Thee und Zimt an. Reichen Ertrag liefern die Kokospalmen.
An den Küsten treibt man Perlenfischerei. Gute Ausbeute liesern die Graphit-
lager, die den besten Graphit der Welt liefern.
Colömbo, 130. E. Sitz der Regierung. Haupthandelshafen. Ausfuhr:
Thee, Zimt, Chinarinde, Palmöl, Ebenholz, Graphit, Perlen.
Point de Galle (Peunt de gäl). Handelshafen.
Iii. Die Ansiedelungen an der Straße von Malakka (V3 Mill. E.)
bestehen aus mehreren Küstenpunkten, die für den englischen Handel große
Wichtigkeit besitzen.
Singapur, auf einer Insel gelegen, 189. E. Handelshafen ersten
Ranges und Knotenpunkt wichtiger Weltdampferlinien. Ausfuhr von Zinn,
Pfeffer. Sago, Kopra n. s. w.
5. Hinlerindien.
Hinterindien ist eine gebirgige, reichbewässerte Halbinsel, die an Frucht-
barkeit mit Vorderindien wetteifert.
Den nördlichen Teil bewohnen mongolische Völker, den Süden Malaien.
Während die Engländer im Westen mehr und mehr Gebiet erobern, macht
sich im Osten der französische Einfluß immer mehr geltend.
a. Königreich Siam, 9 Mill. Einw. Die Bevölkerung ist stark von
Chinesen durchsetzt und steht fast ganz unter chinesischem Einflüsse. Der
Handel, meist von Chinesen betrieben, führt Reis, Gewürze, Baum-
wolle. Teak- und Rosenholz, Drogen, Elfenbein und eßbare
Vogelnester aus.
Bangkok, 499. E., auf Inseln erbaut. Wichtiger Handelshafen.
b. Königreich Kambodscha, französischer Schutzstaat, 899 999 Einw.
Hauptausfuhr: Reis.
c. Königreich Annam, französischer Schutzstaat, 6 Mill. Einw. Ausfuhr
von Ol, Seide, Pfeffer.
Hue. Hauptstadt.
ä. Von dem Königreich Annam abgetrennt ist das unter französischer
Verwaltung stehende Tongking-Gebiet, 19 Mill. Einw. Handel mit Frankreich.
e. Französische Kolonie Cochinchina, 2 Mill. Einw. Bedeutender
Handel mit dem Mutterlande. Ausfuhr von Reis, Baumwolle, Ge-
würzen, Elfenbein, Zuckerrohr u. f. w.
Saigon (Scngöug). Wichtiger Handelshafen.
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Extrahierte Personennamen: Colömbo Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Ceylon Singapur Hinterindien Bangkok Kambodscha Frankreich Saigon
48 Australien.
Den Hauptbestandteil der Eingewanderten bilden die Engländer (90^);
ferner zählt man 150 000 Deutsche und 50 000 Chinesen.
Die Hauptnahrungsquelle bildet die Viehzucht; ganz besonders blüht,
durch den Salzgehalt des Bodens und durch das trockne Klima begünstigt,
die Schafzucht. Die Squatters (Skwätter) bilden die „Aristokratie des
Landes". Einzelne Squatters besitzen Schafherden, die nach Hnnderttauseudeu
zählen. (Gegenwärtig besitzt Neuholland weit über 100 Mill. Schafe, die
jährlich ea. 270 Mill. kg Wolle liefern.) Von ungleich geringerer Bedeutung
ist die Rindvieh- und Pferdezucht. Mit der umfangreichen Viehzucht in Ver-
bindung stehen große Talgsiedereien, Fleischextraktfabriken u. f. w.
In zweiter Linie wichtig ist der Bergbau. Das wichtigste Produkt
desselben ist das Gold, das als Waschgold namentlich in Viktoria und Neu-
Süd-Wales gefunden wird. Bedeutend ist serner die Ausbeute an Kupfer,
Zinn und Steinkohlen.
Der Ackerbau ist infolge des Wassermangels nur an verhältnismäßig
kleine Gebiete der Küstengegenden gebunden. Südaustralien nimmt unter
den australischen Kolonien in Bezug auf Ackerbau den ersten Rang ein. Das
Haupterzeugnis des Landbaues bildet der Weizen, der sich in Europa schon
einen bedeutenden Markt erobert hat. Außerdem erzeugen die Farmer, unter
denen sich die Deutschen besonders auszeichnen, Obst, Wein. Südfrüchte u. f. w.
Im östlichen Gebiete der tropischen und subtropischen Zone hat man mit
Erfolg Banmwoll-, Tabak- und Zuckerplautagen angelegt.
Die Industrie zeigt Anfänge einer zukunftsreichen Entwickelung, ver-
mag aber den Bedarf des Landes bei weitem noch nicht zu decken.
Der Binnenhandel ist bei dem noch herrschenden Mangel an Verkehrs-
wegen schwach. Das Eisenbahn- und Telegraphennetz gewinnt aber immer
größere Ausdehnung. Seit 1872 besteht der Überlandtelegraph, welcher von
Adelaide quer durch den Kontinent nach Port Darwin (Darum) an der Nord-
küste führt. Von Port Darwin gebt ein Kabel nach Singapur. Der See-
Handel ist von hoher Bedeutung. Die Ausfuhr umfaßt: Wolle, Gold,
Eisen- und Kupfererz, Steinkohlen, konserviertes, gefrorenes
und Büchsen-Fleisch, Vieh, Häute, Talg, Getreide. Zur Einfuhr
kommen hauptsächlich Jndustrieartikel, Kolonialwaren, Tabak u. s. w.
In politischer Hinsicht zerfällt das Festland, das in seiner ganzen Aus-
dehnung von den Engländern in Besitz genommen worden ist, in 6 Kolonien.
Dieselben stehen unter Aufsicht eines britischen Gouverneurs; ihre innere
Verwaltung ist aber eine durchaus selbständige, und Steuern werden für
das Mutterland nicht erhoben.
Melbourne (Melbern), an einer tiefen Bucht gelegen, 500. E. Wich-
tiger Handelsplatz. Ausfuhr von Wolle, Gold, Fleisch, Weizen u. s. w.
Sydney (Szidne), 380. E. Wichtigster Seehafen des Landes. Be-
deutende Ausfuhr von Gold und Getreide.
Adelaide (Ädeled), 130. E. Handelsstadt, mit dem Hafen Port Ade-
laide durch eine Eisenbahn verbunden.
Brisbane (Brisben), 100. E., an der Ostküste. Hauptstadt von Queens-
land und wichtiger Ausfuhrhafen für landwirtschaftliche Produkte.
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Extrahierte Personennamen: Darwin
Extrahierte Ortsnamen: Viktoria Europa Adelaide Singapur Melbourne Sydney Adelaide Brisbane
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Csar Augustus (Octavianus) 31 vor Chr. bis 14 nach Chr. 241
steinerne Theater errichten fr 40000 Zuschauer. Csar endlich schenkte der Stadt ein Amphitheater mit einem seidenen Zeltdach zum Schutze gegen die Sonne und ein zweites steinernes Theater, welches Augustus vollendete und das des Marcellus nannte; er vergrerte den Circus maximus, soda 150000 Menschen Platz darin sanden, fhrte die Basilika Julia auf und baute ein neues Forum.
Iii. Die Zeit der Kaiser 31 vor Chr. bis 476 nach Chr. ).
27. Dir julisch-claudischc Kaiser 31 vor Chr. bis 68 nach Chr.:
Der Principat.
168. Csar Augustus (Octavianus) 31 vor Chr. bis 14 nach Chr. [Die augusteische Verfassung: Der Principat.^ Die wichtigste Lebensaufgabe des Octavianus bestand in der Begrndung einer Verfassung, welche Dauer versprach; seiner Klugheit, verbunden mit einer vielseitigen, wenn auch nicht tiefen Bildung, einer leidenschasts-losen Beharrlichkeit und brgerlichen Einfachheit, gelang es wirklich, Zu-stnde zu schaffen, welche, abgesehen von den notwendigen Modificationen, gegen drei Jahrhunderte anhielten. Hierbei wurde er auf militrischem Gebiete von M. Vipsanins Agrippa, der sich auerdem um die Bau-kuust und die Vermessung der rmischen Provinzen verdient machte, und auf diplomatischem Gebiete von C. Cilnins Mcsnas, seinem ersten Vertrauensmann, der nebenher die Wissenschaften und die im Dienste der Monarchie stehende Litteratur begnstigte, wesentlich untersttzt. Ohne die Genialitt seines Adoptivvaters zu besitzen, ahmte er doch dessen innere Politik durchaus nach und regierte innerhalb der republikanischen Formen als Monarch. Aber eine eigentliche Monarchie begrndete er darum doch nicht, sondern nur einen Principat, in welchem die Herrschaft ein fr allemal zwischen dem Kaiser und dem Senat geteilt war. Als Gebnrts-tag dieses Principats mu der 16. Januar 27 angesehen werden, wo
l) Die wichtigsten Quellen fr diesen Abschnitt sind: Vellejns Paterculns (bis 30 nach Chr.); Suetonius; Plutarchos (Galba, Otho); Dio Cassius (vom 51. Buche nur im Auszuge des im 11. Zhrdt. lebenden Xiphilinus erhalten: bis 229 nach Chr.); Ta citus (Auualen, Historien, German a, Agricola); die scriptores liistoriae Augustae; Herodianos; Ammiauus Marcellinus; Zosimos; Josephos; Plinius d. Jngere; des Ensebios Kirchengeschichte u. s. w. u. s.w.; vor allem auch die fr die Kaiserzeit beraus wichtigen Inschriften (im Corp. inscript. Latinar.); fr Augustus Regierung noch das Momimentum Ancyranurn.
Jaenicke, Lehrbuch der Geschichte. 16
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Marcellus Augustus Vipsanins_Agrippa C._Cilnins_Mcsnas Galba German_a,_Agricola Ammiauus_Marcellinus Augustus Jaenicke
Die neue Verfassung.
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die von den Etruskern herbergenommenen Harnspices^) ausgefhrt werden, nicht zu den Auspicien. In der Knigszeit komnlt die Befragung der auspicia publica, welche bei allen Staatsakten stattfindet, nur dem Könige oder nach dessen Tode bis zur Neuwahl eines Knigs dem Senate zu; in der Zeit der Republik gehen mit dem Imperium auch die auspicia auf die hchsten Magistrate der, anfangs nur aus die patricischen, spter auch auf die plebejischen.
[Tempel, Bilder und Opfer.] Tempel und Gtterbilder, den Rmern anfangs unbekannt, wurden immer zahlreicher, je mehr die Rmer mit fremden Vlkern in Verkehr traten, namentlich mit den stamm-verwandten Griechen, deren Gottheiten zuletzt alle entweder direkt her-bergenommen oder mit rmischen identificiert wurden. Auch im Tempel -bau und noch mehr in der Skulptur blieben die Rmer von den Griechen abhngig; worin sie sich von diesen unterschieden, wird in dem Abschnitt der die rmische Kunst behandelt werden. Die Arten der Gottesverehrung waren sehr mannigfaltig, trugen aber fast durch-gngig einen heiteren Charakter, wie denn Lieder und Gesnge, Spiele und Tnze selten fehlten. Von den Opfern ist das Schwein das den Gttern wohlgeflligste Opfertier; es steht auch in dem groen Staatsopfer, den Suovetaurilieu, oben an2). Menschenopfer beschrnkten sich, soweit man sehen kann, auf Schuldige, welche vom Richter ber-wiesen wurden, und auf Unschuldige nur insofern, als diese freiwillig den Tod whlten, z. B. in der Schlacht oder bei einem Schlnde, der sich in der Erde ffnete. In dieser Beziehung stand also die Sittlichkeit bei den Rmern hher als bei den Griechen.
Ii. Die Zeit der Republik 51031 vor Chr.
1. Innere kmpfe und die Ausbreitung der rmischen Herrschaft der Italien.
510264 vor Chr.)
6. Die Einrichtung und Befestigung der Republik.
106. Die neue Verfassung. [Abschaffung des Knigtums; die Confuln; der Dictator.] Art der Vertreibung des Knigs Tarquinius Superbus kann nicht gezweifelt werben; aber es wirb
1) Von aruga oder haruga Opfertier und specio schaue.
2) Aus sus, ovis und taums zusammengesetzt.
3) Die wichtigsten Quellen fr diesen Abschnitt sind: Livius Iix (bis 293); desselben Epitome Xi-Xx; Dionysios v. Halikarn. V-Xi (bis 443); des-
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TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name]]